Bildschirm-Qualität, Darstellung von Apps, Geschwindigkeit

Test: Neues Apple iPad mit Retina-HD-Display

18.03.2012 von Christian Vilsbeck
Apples neues iPad sieht aus wie das iPad 2. Doch schon beim Einschalten wird der Unterschied sichtbar. Das Tablet beeindruckt mit 2048 x 1536 Pixel Auflösung. Doch wie werden Apps dargestellt, wie flüssig läuft alles, wie lange hält der Akku? Im Test klären wir, ob der Umstieg lohnt.

Unveränderter Formfaktor, hochauflösendes Retina-HD-Display, A5X-Prozessor mit Quad-Core-Grafik, DC-HSDPA mit 42 Mbit/s, kein LTE in Deutschland, bessere Kamera sowie gleiche Preise und Kapazitäten wie beim iPad 2 - die Fakten des "neuen iPads" sind hinlänglich bekannt. Äußerlich sieht Apples neues iPad bis auf Nuancen aus wie sein Vorgänger. Das ist praktisch: Bisher verwendete Zubehörteile wie das Smart Cover lassen sich bei Apples dritter Tablet-Generation weiter verwenden.

Doch nach dem Einschalten macht sich sofort ein großer Unterschied bemerkbar: Das neue Retina-HD-Display stellt die vierfache Anzahl von Bildpunkten dar. Die Auflösung von 2048 x 1536 Pixel des neuen iPads wirft natürlich Fragen auf: Wie werden "alte" auf 1024 x 768 Bildpunkte optimierte iPad-Apps dargestellt, und wie sehen iPhone-Apps nun aus? Soviel vorab: Es funktioniert sehr gut.

Die hohe Display-Auflösung stellt unweigerlich auch höhere Anforderungen an die Performance des neuen iPads. Dem will Apple durch die im A5X-Prozessor integrierten Quad-Core-Grafik Power VR SGX543MP4 Rechnung tragen. Im iPad 2 muss die Grafik-Engine Power VR SG543MP2 noch mit zwei Kernen auskommen. Relativ unverändert ist der Dual-Core-Prozessor des A5X selbst geblieben. Wie beim A5 des iPad 2 arbeiten die ARM-basierenden Kerne mit 1 GHz Taktfrequenz. Entsprechend ähnlich ist auch die mit Linpack ermittelte Rechenleistung des A5X (187 MFLOPS) und A5 (185 MFLOPS). Beim iPad der ersten Generation zeigt Linpack noch 42 MFLOPS an.

Technische Daten des neuen iPads

Apple bietet das neue iPad wieder mit 16, 32 oder 64 GByte Speicherplatz an. Neben den Modellen mit Wi-Fi gibt es auch bei der dritten Tablet-Generation optionale Varianten mit zusätzlichem Mobilfunk. Die LTE-Funktionalität ist in Deutschland allerdings nutzlos, die vom iPad unterstützten Frequenzen von 700 und 2100 MHz werden von O2, Vodafone und der Telekom nicht verwendet. Doch auch die 3G-Bandbreite hat sich deutlich verbessert: Statt maximal 7,2 Mbit/s wie beim iPad 2 sind beim neuen iPad durch DC-HSDPA bis zu 42 Mbit/s möglich. Mit LTE sind theoretische 72 Mbit/s möglich.

Apples iPad-Generation im Vergleich

Modell

iPad (1. Gen.)

iPad (2. Gen.)

iPad (3. Gen.)

Display

9,7 Zoll

9,7 Zoll

9,7 Zoll

Auflösung

1024 x 768

1024 x 768

2048 x 1536

Prozessor

Apple A4 / Single-Core / 1 GHz

Apple A5 / Dual-Core / 1 GHz

Apple A5X / Dual-Core / 1 GHz

Arbeitsspeicher

256 MByte

512 MByte

1024 MByte

GPU

Power VR SGX535

Power VR SG543MP2

Power VR SGX543MP4

Speicherkapazität

16 / 32 / 64 GByte

16 / 32 / 64 GByte

16 / 32 / 64 GByte

WLAN

802.11b/g/n

802.11a/b/g/n

802.11a/b/g/n

Bluetooth

2.1 + EDR

2.1 + EDR

4.0

Front-/Rückkamera

-- / --

0,3 / 0,7 Megapixel

0,3 / 5,0 Megapixel

Videoaufnahme

--

720p

1080p

3G (optional)

UMTS / HSDPA

UMTS / HSDPA / HSUPA

UMTS / HSPA / HSPA+ / DC-HSDPA

LTE

--

--

700 / 2100 MHz

Akku

25 Wh

25 Wh

42,5 Wh

Laufzeit WLAN (Herstellerangabe)

10 Stunden

10 Stunden

10 Stunden

Abmessungen

242,8 x 189,7 x 13,4 mm

241,2 x 185,7 x 8,8 mm

241,2 x 185,7 x 9,4 mm

Gewicht (Wi-Fi / 3G)

680 / 730 Gramm

601 / 613 Gramm

652 / 662 Gramm

Werden in je einer Hand das iPad 2 und das neue iPad gehalten, so sind die Unterschiede nur schwer auszumachen. Apples dritte Tablet-Generation ist auf der Rückseite durch die größere Kameraoptik zu erkennen. Die Schalter und Bedienelemente haben sich nicht verändert. Die von 8,8 auf 9,4 mm angewachsene Gehäusedicke macht sich beim Halten nicht bemerkbar. Die seitlichen Gehäuserundungen sind identisch geblieben, so fassen sich beide Modelle gleich an. Das Mehrgewicht des neuen iPads von 51 Gramm (Wi-Fi-Modelle) ist nur im direkten Vergleich zu merken.

Display: Qualität und Darstellung

Apple nutzt beim neuen iPad die aus dem iPhone 4 und iPhone 4S bekannte Retina-Display-Technologie. Auf dem 9,7-Zoll-Display stellt das Tablet 2048 x 1536 Bildpunkte dar. Gegenüber den beiden Tablet-Vorgängern mit 1024 x 768 Auflösung stellt das neue iPad die vierfache Menge an Bildpunkten dar. Mit einer Pixeldichte von 264 ppi (Bildpunkte pro Zoll) stellt das neue iPad auf dem neuen ein gestochen scharfes Bild dar.

Während bei den ersten beiden iPads die einzelnen Bildpunkte mit dem Auge noch gut zu erkennen sind (132 ppi), so ist das Retina-Display des neuen iPad gut mit der Darstellungsqualität auf dem iPhone 4/4S zu vergleichen. Auf den Smartphones wird eine Pixeldichte von 326 ppi geboten. Entsprechend sind auch auf dem iPad (264 ppi) bei Schriften Treppeneffekte oder Unschärfe nicht mehr auszumachen. Nur wer ganz nahe - aus zirka 10 bis 15 cm Entfernung - auf das Display schaut, kann einzelne Punkte im Ansatz sehen. Auch bei Vektorgrafiken sind wie schon bei den Schriften in der normalen Betrachtungsentfernung (rund 30 cm) keine Unschärfen oder Treppeneffekte zu erkennen.

Scharf: Links im Bild sehen Sie das App-Icon auf dem iPad 2. Wie es auf dem Retina-HD-Display aussieht, sehen Sie rechts im Bild.

Wenn man vom neuen iPad auf die Vorgänger wechselt, so stuft man die vormals gut empfundene Bildqualität automatisch als etwas unscharf ein. Schriften wirken auf einmal etwas verwaschen. Auch die Farbdarstellung ist nochmals deutlich brillanter und detailreicher. Im Vergleich zum iPad 2 werden Bilder zudem etwas wärmer dargestellt. Die Leuchtstärke des Displays ist beim neuen iPad relativ unverändert: Unser Minolta Color Analyzer ermittelte eine 435 Cd/m². Zum Vergleich: beim iPad 2 sind es 440 Cd/m², die erste Generation leuchtet mit 300 Cd/m².

Darstellung: Nicht optimierte Apps und iPhone-Apps

Zum Verkaufsstart des neuen iPads sind bereits eine Vielzahl von iPad-Apps an die hohe Auflösung von 2048 x 1536 Bildpunkten angepasst. Entsprechend ist beispielsweise Apples Numbers oder Pages schon für das Retina-HD-Display optimiert.

Pixelig: Ist ein iPad-App noch nicht an das hochauflösende Retina-Display durch ein Update angepasst worden, so werden eingebundene Bildelemente pixelig dargestellt. Im Bild sehen Sie den Atomic Web Browser, der beispielsweise das Lesezeichen-Bitmap verpixelt darstellt.

Werden auf dem neuen iPad noch nicht angepasste Apps verwendet, so stellt das Tablet die Programme automatisch ebenfalls im Vollbild dar. Eine Vergrößerungsfunktion 2x wie bei iPhone-Apps gibt es für "alte" iPad-Apps nicht. Während bei diesen Apps die Schriften und Vektorgrafiken automatisch mit der höheren Auflösung des neuen iPads skalieren, sieht es bei Bildelementen anders aus. Diese erscheinen auf Apples HD-Tablet durch teilweise merklich pixelig, weil die Bildelemente um den Faktor 2 gezoomt sind. Allerdings lässt sich durch die scharfe Schriftdarstellung auch mit den bisherigen iPad-Apps sehr gut arbeiten.

Probleme können aber beispielsweise eMagazine machen, die noch nicht für das neue iPad optimiert sind. Die im Test ausprobierte App Jaguar Magazine wird zwar auf dem neuen iPad korrekt in der Größe angezeigt, auch die Navigation funktioniert wie gewohnt, nur die Schrift und die Bilder werden sehr verpixelt dargestellt. Gerade bei eMagazinen verwenden viele Anbieter eigene Schriften.

Zoom: Bei der 2x-Darstellung sehen die meisten iPhone-Apps auf dem neuen iPad (links) deutlich besser und klarer aus.

Werden auf dem neuen iPad dagegen iPhone-Apps verwendet, so kommt das aus den beiden ersten Tablet-Generationen bekannte Verfahren zum Einsatz. Über einen die 2x-Vergrößerungsfunktion lässt sich die Smartphone-App auf Vollbild zoomen. In der verkleinerten (1x) Ansicht sehen bei den iPhone-Apps auf dem neuen iPad insbesondere die Schriften und Vektorgrafiken sehr scharf und deutlich besser als auf den vorherigen iPads aus. Selbst im 2x-Modus sehen die Schriften und Elemente "softer" und nicht so grobpixelig wie auf dem iPad der ersten und zweiten Generation aus.

Update: Dartellung und Zoom von Bildern

Beim iPad und iPad 2 werden Fotos aus der iTunes-Bibliothek mit reduzierter Auflösung übertragen. Entsprechend lässt sich in ein Bild mit beispielsweise 7829 x 4927 Pixel und 15 MByte (JPEG) auf dem Tablet nur bedingt reinzoomen. Auf dem iPad besitzt das Bild nach der iTunes-Synchronisation nur noch eine Auflösung von 2430 x 1536 Pixel bei einer Größe von 659 KByte. Aufgespielte Bilder lassen sich auf dem iPad nur in dieser Auflösung bearbeiten (300 Pixel/Zoll).

Mehr Details: Empfängt man beispielsweise via E-Mail ein Bild mit 37 Megapixel (7829 x 4927 Pixel / 15 MByte JPEG), so lässt es sich in der Bibliothek des neuen iPads auch mit voller Auflösung abspeichern. Entsprechend detailiert kann man in das Bild zoomen (rechts). Wird das gleich Bild auf das iPad 2 geschickt und man speichert es in der Bibliothek, so sieht der maximale Zoom wie im Bild links aus.

Auch beim Empfangen der Bilder per E-Mail gibt es nur die reduzierte Auflösung. Ein Original-Foto mit 10180 x 5105 Pixel (15,1 MByte JPEG) besitzt beim Speichern in die Bibliothek auf dem iPad / iPad 2 nur noch eine Auflösung von 3062 x 1536 Pixel (747 KByte JPEG).

Auf dem neuen iPad werden via E-Mail übertragene Bilder mit der Auflösung des Originals übertragen. Entsprechend lässt sich auf dem Retina-HD-Display mit unverminderter Qualität in unsere verwendeten Beispielbilder hinein zoomen. Empfängt man beispielsweise via E-Mail ein Bild mit 37 Megapixel (7829 x 4927 Pixel / 15 MByte JPEG), so lässt es sich in der Bibliothek des iPads auch mit der Auflösung abspeichern. Wird das Bild wieder per E-Mail verschicket, so entspricht das beim Empfänger wieder abgespeicherte Bild dem Original in der Auflösung.

Update: Anders sieht es aus, wenn unser 37-Megapixel-Beispielbild (15 MByte) über iTunes übertragen wird. Auf dem neuen iPad besitzt es dann nur noch eine Auflösung von 4861 × 3072 Pixel. Wird das Bild vom Tablet dann per E-Mail versendet, so kommt es beim Empfänger bei einer Größe von 2,8 MByte ebenfalls mit der Auflösung von 4861 x 3072 Bildpunkten an. Zum Vergleich: Beim iPad 2 hat dieses Bild nach der iTunes-Synchronisation mit 2430 x 1536 Pixel exakt die halbe Auflösung. Wer sehr viele hochauflösende Bilder via iTunes mit dem Tablet synchronisiert, sollte bedenken, dass beim neuen iPad mehr Speicherkapazität für die Fotos notwendig ist.

Update: Performance und Reaktionszeit

Insbesondere mit dem Schritt auf iOS 5 und der Multitasking-Gesten-Steuerung ist der Bedarf an RAM bei Apples iPad gestiegen. Damit auch beim Wechsel zwischen vielen Apps bei der hohen Auflösung eine flüssige und schnelle Reaktion bleibt, rüstet Apple den Arbeitsspeicher von den 512 MByte des iPad 2 auf nun 1 GByte auf.

Wie schon beim iPad 2 stehen beim Wechsel zwischen Apps mit der 4-Finger-Wischgeste die Inhalte meist sofort parat. Angenehm ist auch, wer beim Browser viele geöffnete Tabs hat - durch den 1 GByte großen Arbeitsspeicher muss hier der Inhalt beim Tab-Wechsel viel seltener neu geladen werden.

Insbesondere gegenüber dem ersten iPad mit 256 MByte RAM ist der Zuwachs an Geschwindigkeit sehr groß. Mit iOS 5 ist das Ur-iPad an seinen Grenzen angelangt. Viele Aktionen werden oft nur nach mehrsekündiger Verzögerung ausgeführt - insbesondere, wenn der Arbeitsspeicher durch viele geöffnete Apps voll ist. Beim neuen iPad ist dies durch 1 GByte RAM meist kein Thema mehr; außer es sind sehr Ressourcen-hungrige Apps zu Werke.

Die Rechenleistung des neuen iPads ist wie Anfangs erwähnt auf einem Niveau mit dem iPad 2. Der Dual-Core-A5X-Prozessor arbeitet weiterhin mit 1 GHz Taktfrequenz. Auch der Start von Apps erfolgt auf beiden Tablets ähnlich schnell.

Update: Im typischen Betrieb mit aktivem WLAN mit viel Browsen im Internet, Videos abspielen, Apps testen, hielt das neue iPad bei uns gute neun Stunden durch. Die Helligkeit haben wir auf 50 Prozent geregelt (Mittelstellung). Damit liegt das neue iPad ungefähr auf dem Niveau des iPad 2. Um diese Akkulaufzeit zu ermöglichen, ist allerdings ein 42,5 Watt-Akku notwendig - im Vergleich zum 25-Wh-Energiespender des iPad 2. Damit hat sich auch die Ladedauer erhöht: Bei ausgeschaltetem Gerät (Standby) zeigt das neue iPad nach rund sechs Stunden wieder 100 Prozent an, beim iPad 2 verstreichen ungefähr viereinhalb Stunden. Daran ist auch das mitgelieferte, unverändert dimensionierte Netzteil schuld.

iOS 5.1 mit Diktierfunktion

Das "New iPad" wird mit Apples iOS 5.1 ausgeliefert. Ein wesentliches neues Bedienmerkmal von iOS 5.1 ist die Möglichkeit, auf dem Gerät einzelne Fotos aus dem Fotostream der iCloud zu löschen. iOS 5.1 ist ab sofort verfügbar. Mit dem neuen A5X-Prozessor unterstützt Apple im iPad auch den aus dem iPhone 4S bekannten Sprachassistenten. So ist in der Tastatur nun ein Mikrophon-Symbol zu sehen. Damit lassen sich Texte diktieren. Siri bleibt aber vorerst nur auf dem iPhone 4S verfügbar.

Spracheingabe: Bei aktiver Internetverbindung lassen sich bis zu 30 Sekunden lang Texte per Sprache eingeben. Komplizierte Wörter oder zu schnelles Sprechen sollte man allerdings vermeiden.
Foto: Apple

Während der Spracheingabe lassen sich auch längere Pausen einlegen, ohne dass die Diktierfunktion gleich abbricht. Erst nach 30 Sekunden bricht die Aufnahme ab und der bis dahin gesprochene Text wird von iOS 5.1 geschrieben. Die 30 Sekunden sind auch die Gesamtdauer bei der Eingabe. Für die Diktierfunktion ist eine aktive Internetverbindung notwendig - offline funktioniert sie nicht. So wird beispielsweise im Flugmodus kein Diktiersymbol in der Tastatur eingeblendet.

Die Spracherkennung funktioniert im Test erstaunlich gut. Allerdings funktioniert die einwandfreie Erkennung nur bei unkomplizierten Wörtern und normaler Sprechgeschwindigkeit mit hoher Trefferquote. Bei zu schneller Sprache, zusammengesetzten Wörtern oder weniger gebräulichen Begriffen scheitert die Diktierfunktion allerdings ebenso schnell.

Daten und Accounts migrieren

Wer bereits ein iPad der ersten oder zweiten Generation besitzt und auf das neue iPad 2 umsteigen will, dem stellt sich die Frage nach der Möglichkeit der Übernahme von Daten, Apps und Einstellungen auf das neue Gerät. Die Migration wird über die Backup- und Wiederherstellungsfunktionen von Apple bewerkstelligt.

Beim Erstellen und dem Zurückspielen von Backups zwischen den iPad-Generation gibt es zunächst zwei grundlegende Möglichkeiten: über die iCloud oder eine "klassische" Übertragung via iTunes am PC. Wir empfehlen aufgrund der schnelleren Datenübertragung den klassischen Weg mit Anschluss der Tablets via USB an den Windows-PC oder Mac. Alternativ können Sie mit iTunes auch via WLAN-Verbindung synchronisieren. Gerade bei umfangreichen Musik-, Bilder- und Videobibliotheken ist der USB-Transfer deutlich flinker.

Verschlüsseln nicht vergessen: Nur dann werden auch die Passwörter der Mail-Accounts mit gesichert.

Zuerst muss vom bisherigen iPad eine komplette Sicherung erstellt werden. Damit beim Backup des Tablets auch alle Passwörter wie die der Mail-Accounts gesichert werden, muss Lokales Backup verschlüsseln gewählt werden. Hierzu klicken Sie in iTunes auf das iPad-Symbol und wählen dann auf der angezeigten Übersicht die entsprechende Option. Nach der Eingabe des Passwortes beginnt automatische eine lokale Sicherung. Das Backup lässt sich auch jederzeit durch Klick mit der rechten Maustaste auf das iPad-Symbol starten; im Context-Menü Sichern wählen.

Nachdem das neue iPad beim ersten Start wie üblich bei Apple aktiviert werden muss, kann nun direkt das vorher erstellte Backup zurückgespielt werden. Bei der Wahl Von iTunes wird man aufgefordert, das neue iPad mit dem PC oder Mac via iTunes anzuschließen. Jetzt beginnt das Aufspielen des Backups. In iTunes selbst lässt sich jederzeit auch beim Klick mit der rechten Maustaste auf das neue iPad die Option Aus Backup wiederherstellen… wählen.

Fazit

Lohnt für Besitzer des iPad 2 der Umstieg? Geht es nur um die Performance, die flüssige Bedienung sowie die Akkulaufzeit, so wäre das neue iPad nicht notwendig. Doch wer einmal das gestochen scharfe und hochqualitative Retina-HD-Display gesehen hat, der kommt schnell in Versuchung. Denn beim Blick auf das "alte" iPad 2 wird die Darstellung sofort als unscharf und verschwommen empfunden.

Erfreulich ist die überwiegend gute Darstellung von iPad-Apps, die noch nicht an die hohe Auflösung angepasst sind; Schriften und Vektorgrafiken skalieren automatisch. Auch iPhone-Apps stellt das neue iPad mit einer besseren Schrift- und Bildqualität dar.

Probleme gibt es natürlich bei einigen Apps auch, die beispielsweise ihre eigenen Schriften verwenden. So werden manche eMagazine grobpixelig dargestellt, selbst die Schriften. Allerdings bleibt es nur eine Frage der Zeit, bis die Programmierer ihre iPad-Apps an das neue Tablet angepasst haben. Viele bieten schon zum Start der dritten iPad-Generation Updates an.

Übersichtlich: Auf dem neuen iPad werden Remote-Bildschirme - im Beispiel Mac OS X mit 1920 x 1080 Auflösung - gestochen scharf dargestellt.

Sehr praktisch ist das hochauflösende Display auch für Nutzer von Remote-Desktop-Apps. Einen Windows- oder Mac-OS-Desktop mit 1920 x 1080 Pixel stellt das neue iPad sehr scharf dar. So wird Zoomen und Scrollen wie auf Apples Tablets mit dem 1024er Display weniger oft notwendig.

Die bessere 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite des neuen iPads ist eine nette Dreingabe, aber kein Kaufargument. Ein 9,7-Zoll-Tablet ist und bleibt einfach zu unhandlich, um damit primär Fotos zu machen. Für Schnappschüsse mit der Qualität eines iPhone 4 lässt sich das neue iPad aber gut verwenden. Die 0,7-Megapixel-Kamera des iPad 2 ist selbst für Schnappschüsse zu schlecht. Allerdings hätte Apple der unverändert gebliebenen 0,3-Megapixel-Frontkamera auch etwas mehr Auflösung spendieren können. Hochqualitative Videotelefonie sieht anders aus.

Wer jetzt noch mit einem iPad der ersten Generation arbeitet, für den lohnt der Umstieg auf jeden Fall. Insbesondere seit iOS 5 ist das iPad mit seinem knapp bemessenen Arbeitsspeicher und der Single-Core-A4-CPU überfordert. (cvi)