NAS-Lösungen im Vergleich

Test: Network Attached Storage Appliances

01.09.2004 von Christian Vilsbeck
Network Attached Storage erweitert die Speicherkapazität im Netzwerk ohne Aufwand: anschließen, blitzschnell konfigurieren und fertig - so das Versprechen. Wir haben Konfiguration und Leistung von NAS-Lösungen getestet.

Durch ständig wachsende Datenvolumina wird in Netzwerken schnell die Speicherkapazität zu knapp. Wie lässt sich die Kapazität vor dem drohenden Kollaps unkompliziert erweitern? Network-Attached-Storage-Appliances versprechen hier Abhilfe: Sofortige Bereitstellung von Speicherplatz im Netzwerk per Plug-and-Play bei minimalem Konfigurationsaufwand sind die angepriesenen Stärken der Geräte.

NAS-Appliances sind beispielsweise ideal, wenn jemand den Server nicht selbst umständlich mit Festplattenkapazität erweitern will. Zusätzlicher Speicherplatz steht mit einem NAS-System in wenigen Minuten bereit, ohne dass man den Netzwerkbetrieb stoppen oder den Server abschalten muss. Den vorhandenen Netzwerkumgebungen passen sich die NAS-Appliances dabei problemlos an: DHCP oder feste IP-Adressen, Windows-, Linux-, Unix- oder Apple-Clients akzeptieren die Geräte auf Anhieb.

Die Administration der NAS-Appliances erfolgt über einen beliebigen Webbrowser in der Netzwerkumgebung. Übersichtliche Oberflächen erlauben die Benutzerverwaltung, die Konfiguration der vorhandenen Speichervolumina und vieles mehr. Die einfache Bedienung ohne Handbuchstudium steht bei den Appliances im Vordergrund.

Diese schöne heile Welt der Appliances konfrontieren unsere getesteten NAS-Geräte aber schnell mit der Realität. Im TecChannel-Netzwerklabor gab es gerade bei der Installation einige Stolpersteine. Auch die Konfiguration der Kandidaten ist nicht immer selbsterklärend. Positives Testresultat: Es gibt eine rühmliche Ausnahme.

Alle technischen Details, die Benchmark-Ergebnisse und die Wertung der getesteten NAS-Appliances im Vergleich, finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Testfeld

In einem ersten Vergleich haben wir drei professionelle Network-Attached-Storage-Lösungen in der Preisklasse von 2000 bis zirka 5000 Euro getestet. Welche Leistung bieten die Appliances, wie einfach ist die Integration ins Netzwerk wirklich und rechtfertigen die teureren Modelle ihren Aufpreis? Im TecChannel-Netzwerklabor treten folgende NAS-Appliances gegeneinander an:

Die Geräte besitzen ein Speichervolumen von 240 GByte bis zu einem 1 TByte. Bei den Festplatten setzen die Hersteller auf Serial-ATA- und Ultra-ATA-Modelle. Für hohe Datensicherheit sorgen RAID-Level-5-Konfigurationen. Celeron- oder Pentium-4-Prozessoren sollen zusammen mit Gbit-Ethernet-Anschlüssen einen prompten und schnellen Datenverkehr sicherstellen.

Alle drei getesteten Geräte besitzen ein 1U hohes Gehäuse für die 19-Zoll-Rack-Montage. Unterschiede gibt es bei den Betriebssystemen der NAS-Appliances: Dell und Iomega setzen auf Microsofts Windows Storage Server 2003. Es basiert auf Windows 2003 Server und wurde speziell für File-Services und die Webverwaltung optimiert. Snap Appliance verwendet das für die eigenen NAS-Server maßgeschneiderte GuardianOS. Dieses Betriebssystem setzt auf Linux auf.

Dell PowerVault 745N

Dell präsentiert mit dem PowerVault 745N einen NAS-Server für kleine und mittlere Unternehmen. Das eine 1U hohe Rack-kompatible Appliance bietet Speicherkapazitäten von 160 GByte bis zu 1 TByte. Über die optionale externe Storage-Box PowerVault 220S lässt sich das NAS-System auf 4 TByte erweitern. Beim Betriebssystem setzt Dell auf Microsofts Windows Storage Server 2003.

In der Grundkonfiguration stattet Dell den PowerVault 745N mit vier Serial-ATA-Festplatten zu je 40 GByte Kapazität aus. Die Laufwerke sitzen in Wechselrahmen und sind per Hotplug-Verfahren austauschbar. Unser Testgerät arbeitet mit der Topausstattung von vier Maxtor MaxLine II 250 GByte. Diese Drives sind speziell für den Dauerbetrieb ausgelegt. Serienmäßig hat der PowerVault 745N eine RAID5-Konfiguration. Damit steht dem Topmodell für Daten eine nutzbare Kapazität von 688 GByte zur Verfügung. Anschluss finden die Laufwerke an dem Dell CERC SATA 1.5/6ch RAID-Controller. Die PCI64-Steckkarte entspricht Adaptecs 2610SA mit 64 MByte Cache und bietet im PowerVault 745N Hardware-RAID-Funktionalität. In der Grundkonfiguration erfolgt das RAID-Management allerdings per Software.

Für genügend Rechenpower zum Ausliefern der Files an die Clients sorgt beim PowerVault 745N ein Celeron 2,40 GHz. Alternativ stehen Pentium-4-Prozessoren mit 2,80 oder 3,20 GHz in der Aufpreisliste. Auch beim Arbeitsspeicher lässt Dell die Wahl zwischen 512 MByte bis 4 GByte DDR400-SDRAM. Allen PowerVault 745N gemein sind zwei Intel-Gbit-Ethernet-Ports für schnelle Netzwerkanbindungen.

Eine Appliance sollte ihrem ursprünglichen Gedanken nach intuitiv und ohne Handbuch bedienbar sein. Dell nimmt diesen Ansatz zu wörtlich und liefert kein Bedienhandbuch mit. Es liegt in elektronischer Form auf CD bei. Wer Handbücher auf Papier will, muss 40 Euro extra überweisen. In der Minimalausstattung mit Celeron 2,40 GHz und 40-GByte-Drives kostet der PowerVault 745N bei Dell 1295 Euro. Für die von TecChannel getestete Variante mit 3,20-GHz-Pentium-4-CPU, vier 250-GByte-Drives und 1-GByte-Arbeitsspeicher stehen 4378 Euro zu Buche. Im Preis inbegriffen sind jeweils ein 30 Tage Getting-Started-Support sowie ein Jahr Ersatzteil-Service am nächsten Arbeitstag. Gegen Aufpreis bietet Dell zusätzliche Service-Stufen an.

Quickinfo

Produkt

PowerVault 745N

Hersteller

Dell

Betriebssystem

Windows Storage Server 2003

Prozessor

Pentium 4 3,20 GHz

Storage-Subsystem

4x 250-GByte-SATA-HDDs

Kapazität RAID5

688 GByte

Max. Durchsatz RAID5

233 Mbit/s

Ethernet

2x 1000 Mbps

Grundpreis

1295 Euro

Preis Testgerät

4378 Euro

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Installation

In einer DHCP-Umgebung fällt die Installation der PowerVault 745N einfach aus. Über den Browser eines beliebigen Clients wird über die Adresse https://DELLxxxxxxx:1279 der webbasierte NAS-Manager des Appliances gestartet. Für die "x" ist die Tag-Nummer des PowerVault 745N einzugeben. Diese befindet sich direkt auf dem Gerät aufgeklebt - wie die Quickstart-Anleitung gut beschreibt.

Umständlicher fällt die Einbindung des NAS-Systems in ein Netzwerk mit festen IPs aus. Dell liefert für die PowerVault 745N kein Tool zum Suchen und Konfigurieren des Devices im Netzwerk mit. So muss die erstmalige Konfiguration am Gerät selbst erfolgen. Entsprechend sind ein Monitor sowie Tastatur und Maus direkt am PowerVault 745N anzuschließen. Wenn Windows Storage Server 2003 mit dem vertrauten Look-and-Feel von Windows gestartet ist, muss der auf dem Desktop hinterlegte NAS-Manager gestartet werden. Dort erlaubt der Willkommen-Bildschirm über den Punkt "Servernamen festlegen" auch die Einbindung in eine Domäne. Die notwendigen TCP/IP-Einstellungen sind im Reiter NETZWERK/Schnittstellen zu erledigen. Diese Konfiguration am Gerät selbst funktioniert zwar tadellos, eine Appliance sollte aber unkompliziert und komplett von einem Client aus installierbar sein.

Nach der erstmaligen TCP/IP-Konfiguration lässt sich über den Browser eines Clients im Netzwerk der webbasierte NAS-Manager starten. Hierzu gibt man einfach die festgelegte IP des PowerVault 745N ein. Die Finalisierung der Installation erfolgt mit dem Einrichten der Benutzer oder Gruppen. Hier enttäuscht der NAS-Manager: So funktioniert der Import von Gruppen aus der Domäne zwar problemlos. Allerdings werden die verfügbaren Domänen-Mitglieder/Gruppen nicht auswahlbasiert angezeigt. Per direkter Eingabe als neue Gruppe (DOMÄNE/Gruppenname) klappt der Import allerdings. Will man sich alle verfügbaren Domänen-Mitglieder vom NAS-Gerät anzeigen lassen, muss man im NAS-Manager den Remote-Desktop starten. Dort lassen sich dann über die Computerverwaltung die zur Verfügung stehenden Domänen-Mitglieder anzeigen (Administrator-Passwort erforderlich).

Wer seinen PowerVault 745N vor Virenbefall schützen will, muss erst den auf CD mitgelieferten Eset NOD32 antivirus system einrichten. Die Installation des Antivirus-Programms erfolgt über den Remote-Desktop des NAS. Dabei muss ein in der Netzwerkumgebung freigegebenes CD-ROM-Laufwerk verfügbar sein. Alternativ wird der NOD32 laut Handbuch über den webbasierten NAS-Manager installiert. Der Punkt WARTUNG/Software-Update soll über einen beliebigen Client mit optischem Laufwerk Zugriff auf die Install-Dateien gewähren. Leider gibt es im NAS-Manager den Punkt Software-Update nicht - so steht nur erstere Option zur Verfügung. Nach der Installation zeigt der NAS-Manager den Reiter ANTIVIRUS an. Hier lassen sich alle Einstellungen webbasiert erledigen. Die Administration des Virenscanners kann auch über den Remote-Desktop erfolgen.

Konfiguration & Handhabung

Wem das werkseitige RAID5 der Festplatten nicht passt, der ändert es über den NAS-Manager-Reiter DATENTRÄGER. Beim Klick auf "Disks" verabschiedet sich allerdings der NAS-Manager, und via Remote-Desktop wird das Computer-Management von Windows Storage Server 2003 gestartet. Dort gibt es den Dell OpenManage Array Manager zum Einrichten und Rekonfigurieren des RAIDs. Die Wandlung beziehungsweise das Anlegen eines RAIDs dauert dabei unsäglich lange: Beim Umwandeln des serienmäßigen RAID5 in ein RAID0 verstrichen beispielsweise 18 Stunden. Auch das komplett neue Erstellen eines RAID5 mit leeren Partitionen nimmt ähnlich viel Zeit in Anspruch. Wahlweise lässt sich ein Laufwerk als Hotspare reservieren. Statt 688 GByte stehen so noch 459 GByte in dem RAID5-Verbund aus drei Laufwerken zur Verfügung.

Auf welche Verzeichnisse des RAIDs die Benutzer zugreifen dürfen, legt der NAS-Manager im Reiter FREIGABEN fest. Hier können nochmals individuelle Freigaben der Ordner an bestimmte User oder Gruppen erfolgen. Per Default dürfen alle auf freigegebene Verzeichnisse zugreifen, die beim PowerVault 745N als Benutzer/Gruppen definiert wurden. Dabei erfolgt auch die Vergabe von Lese- und Schreibrechten. Die Konfiguration der Verzeichnisse und User-Zuweisung erlaubt der NAS-Manager unkompliziert und weit gehend selbsterklärend. Im FREIGABEN-Reiter sind auch die Dateifreigabeprotokolle konfigurierbar sowie Verzeichniskontingente zu vergeben.

Wer die beiden Netzwerkadapter des PowerVault 745N miteinander verknüpfen möchte, wird im NAS-Manager nicht fündig. Die Einrichtung einer Fail-Over- oder Load-Balancing-Funktion muss via Remote-Desktop oder direkt am NAS erfolgen. Auf der Windows-2003-Oberfläche wird das Intel PROSet-Utility gestartet. Im webbasierten NAS-Manager fehlt ein entsprechender Hinweis oder Remote-Desktop-Link gänzlich. Hier lassen sich nur die TCP/IP-Einstellungen vornehmen. Nach dem Einrichten einer Fail-Over- oder Load-Balancing-Gruppe mit dem Intel-Tool arbeitet der neue virtuell generierte Netzwerkadapter automatisch mit DHCP. In einer Netzwerkumgebung mit statischen IPs ist der Zugriff nach dem "Apply" via Browser nicht mehr möglich. Die Umkonfiguration muss wieder am Gerät via Tastatur/Maus selbst erfolgen.

Dell spendierte dem PowerVault 745N aber auch sehr praktische Features. So verbirgt das Appliance neben zwei USB-Anschlüssen auf der Rückseite hinter der abnehmbaren Frontblende noch einen USB-Port. Besonders in großen Rack-Verbunden lässt sich der PowerVault so beispielsweise schnell per USB-Stick mit Daten füttern. Außerdem erlaubt eine Systemidentifikationstaste an der Frontblende und der Rückseite das Ermitteln eines Geräts im Rack. Beim Drücken einer Taste blinken die blauen Statusanzeigen vorne und hinten am PowerVault 745N. Dies ist wiederum in großen Rack-Schränken mit vielen Geräten hilfreich. Per System-Management-Software ist das Blinken ebenfalls zur Identifikation auslösbar.

Eine ausführliche Systemüberwachung erlaubt zudem Dells OpenManage. Die web-basierte Anwendung informiert über alle Komponenten des PowerVault 745N und warnt per E-Mail bei Fehlern.

Leistung & Fazit

In unserem abgeschlossenen Labortestnetzwerk mit 15 Clients erreicht der Dell PowerVault 745N bereits seinen maximalen Durchsatz: In der RAID5-Konfiguration erlaubt die Appliance 233 Mbit/s. Die Netzwerk-Performance ist dabei nicht der beschränkende Faktor. Das Storage-Subsystem arbeitet im RAID5-Verbund bereits am Anschlag. Die Auslastung des Gbit-Controllers liegt bei 15 gleichzeitig zugreifenden Clients erst bei zirka 30 Prozent, der Prozessor werkelt mit ähnlicher Auslastung.

Genehmigt man dem Plattenverbund per RAID0-Konfiguration mehr Performance, so liefert der PowerVault 745N über 500 Mbit/s. Diese Konfiguration ist zwar wenig praxisrelevant, zeigt aber die Leistungsfähigkeit des Storage-Subsystems. Der Gbit-Netzwerk-Controller zeigt bei der RAID0-Konfiguration eine Auslastung von 45 Prozent. Sind beide Gbit-Controller in einer Load-Balancing-Konfiguration angeschlossen, so verteilt sich zwar die Netzwerklast auf beide, der Datendurchsatz steigt nicht. Die CPU-Auslastung beträgt im RAID0-Test knapp 60 Prozent.

Der von Dell verwendete CERC SATA 1.5/6ch RAID Controller bietet eine auffallend niedrige RAID5-Performance. Selbst im Dell-User-Forum mokieren sich mehrere Benutzer über diesen Nachteil. Auch wenn der Durchsatz bei der üppigen Hardware-Ausstattung des PowerVault 745N höher sein könnte, lässt die Response Time nichts zu wünschen übrig. Im Durchschnitt beträgt sie bei 15 Clients nur 0,45 ms in der RAID0-Konfiguration. In der empfehlenswerten RAID5-Konstellation steigt die Ansprechzeit auf noch sehr gute 1,02 ms.

Der webbasierte NAS-Manager reagiert beim PowerVault 745N selbst beim intensiven Zugriff von 15 Clients sehr flink auf Anfragen. Hier sorgt der Pentium 4 3,20 GHz für genügend Power.

Fazit: Dells PowerVault 745N bietet eine gute Ausstattung, die Funktionsvielfalt lässt wenige Wünsche offen. Allerdings ist manches umständlich und wenig intuitiv zu konfigurieren. Die Performance überzeugt dafür, auch wenn mit einem anderen RAID-Controller mehr möglich wäre.

Iomega NAS 300m

Iomega will mit dem NAS 300m kleine und mittlere Unternehmen sowie ausgelagerte Büros und Arbeitsgruppen ansprechen. Das NAS 300m fungiert als Einstiegslösung, entsprechend legt Iomega den Schwerpunkt auf simple Handhabung und mit 1960 Euro auf einen günstigen Preis.

Für dieses Geld erhält der Käufer eine Speicherkapazität von theoretischen 240 GByte. In der empfohlenen und werkseitig eingestellten RAID5-Konfiguration bleiben für Daten 143 GByte übrig. Diese verteilt Iomega auf drei je 80 GByte fassende Ultra-ATA/100-Festplatten vom Typ Hitachi Deskstar 7K250. Von zwei Laufwerken knappst das Betriebssystem jeweils eine 5-GByte-Partition ab, die gespiegelt ausgelegt ist. Iomega setzt beim NAS 300m auf Microsofts Windows Storage Server 2003.

Beim NAS 300m hat Iomega unter dem Gehäusedeckel gehörig gespart. So finden die fest verschraubten Desktop-Festplatten an den zwei IDE-Schnittstellen des SiS-650GX-Chipsatzes Anschluss. Zwei Drives arbeiten dabei im Master-/Slave-Modus an einem Port. Iomega setzt beim NAS 300m auf die Software-RAID-Funktionalität von Windows Storage Server 2003. Beim verbauten Mainboard handelt es sich um ein abgespecktes Mini-ATX-Modell. Ethernet stellt der im SiS-Chipsatz integrierte 100-Mbps-Port bereit. Im einzigen PCI-Slot steckt zudem eine Realtek-Gbit-Ethernet-Karte.

Als treibende Kraft beim NAS 300m fungiert ein Intel Celeron 2,0 GHz. Ihm stellt Iomega 256 MByte DDR333-SDRAM ohne ECC im einzigen DIMM-Slot zur Seite. Optionale Aufrüstmöglichkeiten bietet Iomega beim NAS 300m nicht an. Das 1U hohe Rack-kompatible Gerät wird nur in der genannten Ausstattung ausgeliefert.

Handbücher in gedruckter Form sucht man beim NAS 300m bis auf ein Quick-Install-Poster vergebens. Großzügiger geht Iomega beim mitgelieferten Zubehör um: Rack-Einbaurahmen plus Schrauben, normales und Crosslink-Netzwerkkabel, sowie mehrere länderspezifische Stromkabel. Iomega gewährt auf das NAS 300m eine Garantie von drei Jahren. Optional gibt es drei Jahre lang einen Vor-Ort-Reparatur-Service. Dieser Gold-Plus-Service-Vertrag kostet bei Iomega 800 Euro.

Quickinfo

Produkt

NAS 300m

Hersteller

Iomega

Betriebssystem

Windows Storage Server 2003

Prozessor

Celeron 2,0 GHz

Storage-Subsystem

3x 80-Gbyte-Ultra-ATA-HDDs

Kapazität RAID5

143 GByte

Max. Durchsatz RAID5

85 Mbit/s

Ethernet

1x 1000 Mbps + 1 x 100 Mbps

Grundpreis

1960 Euro

Preis Testgerät

1960 Euro

Preisvergleich & Shop

Preise & Händler

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Installation

Iomega liefert beim NAS 300m ein übersichtliches und einfach gehaltenes Faltposter "Quick Install Instructions" mit. Illustrationen erläutern zuerst den Einbau und Anschluss des Appliances. Zum Einbinden des NAS 300m in das Netzwerk wird von einem beliebigen Client die Lösungs-CD gestartet. Hier erfolgt auf Wunsch zuerst die Registrierung der Iomega-Appliance. Das wahlweise installierbare oder direkt von der CD startbare NAS Discovery 3.1 erledigt die Einbindung des NAS 300m ins Netzwerk.

In einer DHCP-Umgebung zeigt NAS Discovery 3.1 den NAS 300m auch direkt an. Von hier aus lässt sich die webbasierte Verwaltung starten. Soll die Iomega-Appliance in einer Netzwerkumgebung mit statischen IPs arbeiten, gibt es mitunter Schwierigkeiten. Laut seiner Hilfefunktion zeigt das Discovery-Tool auch hier das werkseitig DHCP-konfigurierte NAS 300m an. Der Menüpunkt "Netzwerkkonfiguration" erlaubt dann die Zuweisung einer entsprechenden IP, Domäne, Subnet Mask, Gateway, DNS- und WINS-Server. In der Praxis funktioniert es wie in unserer Testumgebung mit festen IPs nicht immer. Das NAS Discovery zeigte die Appliance nicht an. Die Hilfefunktion des Search-Tools zur Fehlerbehebung gibt nur Tipps der Kategorie: "Stellen Sie sicher, dass der Iomega NAS hochgefahren wurde".

Im deutschsprachigen PDF-Handbuch der Lösungs-CD findet sich versteckt der Hinweis "Wenn Ihr Netzwerk nicht mit DHCP arbeitet, weisen Sie dem Clientcomputer eine IP-Adresse im Bereich 169.25.*.* und der Subnetzmaske 255.255.0.0 zu". Fatal: Dieser gut gemeinte Ratschlag funktioniert auf Grund eines Flüchtigkeitsfehlers beim Übersetzen des englischen Handbuches ins Deutsche nicht. Im Original steht die IP-Adresse mit 169.254.*.* korrekt und funktionierend abgedruckt. Unverständlich bleibt so oder so, warum dieser Installationshinweis nicht in der Quick-Anleitung oder zumindest in der Hilfefunktion des Search-Tools steht. Auch die IP-Änderung eines Clients stößt auf Unverständnis.

Findet NAS Discovery 3.1 endlich das Iomega-Gerät, so kann die gewünschte TCP/IP-Einstellung vorgenommen werden. Der Client-Computer mit dem Search-Tool lässt sich nun wieder auf seine ursprüngliche IP zurückstellen. Iomegas NAS Discovery erlaubt jetzt den Start der eigentlichen Webverwaltung.

Die einfachste Vorgehensweise verschweigt Iomega allerdings, wenn das Search-Tool versagt. Das NAS 300m besitzt einen Monitoranschluss sowie zwei USB-Ports, die Tastatur und Maus akzeptieren. Laut Iomega sind die USB-Anschlüsse nur für Backup-Devices geeignet - dies stimmt nicht. Nach dem Start von Windows Storage Server 2003 können die TCP/IP-Einstellungen direkt am Gerät erfolgen. Diese Vorgehensweise entspricht allerdings nicht dem "Ease of Use"-Gedanken einer Appliance. Der von Iomega deklarierte Zeitaufwand von 15 bis 30 Minuten für die Installation und Einrichtung kann somit schnell in Stunden ausarten. Und dies, wie in unserem Fall, bei einer unkomplizierten Windows-Netzwerkumgebung mit statischen IPs.

Beim Start der Webverwaltung sind zunächst noch die Benutzer zu definieren. Hier zeigt das NAS 300m die typischen Schwächen von Windows Storage Server 2003: Vorhandene Domänen-Gruppen muss der Administrator direkt per Namen einbinden. Wer sich die Domänen-Benutzer/Mitglieder anzeigen lassen will, muss den Remote-Desktop der Appliance starten. Dort erfolgt im Computer-Management die Verwaltung der Benutzer/Gruppen - inklusive Darstellung aller Mitglieder von Domänen. Warum die Webverwaltung diese Funktion nicht beherrscht, bleibt schleierhaft.

Konfiguration & Handhabung

Im Iomega NAS 300m bieten die drei 80-GByte-Hitachi-Festplatten im RAID5-Verbund eine nutzbare Speicherkapazität von 143 GByte. Maximal erlaubt die Appliance als RAID0-Konfiguration 215 GByte für Daten. Der Rest ist für das Betriebssystem reserviert. Die Rekonfiguration des Software-RAID5 in ein Stripeset (RAID0) erfolgt beim NAS 300m innerhalb einer Minute. Eine lange Resynchronisation entfällt hier komplett. Auch beim Erstellen eines RAID5 verstreichen nur zwei Stunden. Das RAID-Management erfolgt allerdings nicht direkt mit der Webverwaltung. Diese startet per Remote-Desktop die Datenträgerverwaltung von Windows Storage Server 2003.

Weniger gefällt beim NAS 300m auch die Vorgehensweise beim Defekt einer Platte: Nach dem Öffnen der Appliance muss die Platte umständlich ausgeschraubt werden. Einen Hot-Swap-Wechsel über einen Wechselrahmen bietet das NAS 300m nicht.

Auch die Netzwerkadapter überlädt Iomega nicht gerade mit Funktionsvielfalt. Es lässt sich weder ein Load-Balancing- noch ein Fail-Over-Modus konfigurieren. Entsprechende Tools gibt es von Iomega nicht. Werden dennoch beide Ports an einen Switch angeschlossen, so teilen sie sich die Netzwerklast. Leider finden sich auch in den elektronischen Handbüchern keine Hinweise, wie oder warum man beide Ethernet-Ports sinnvoll einsetzen kann.

Die Verwaltung und Erstellung von Ordnern für die Benutzer erfolgt mit der Webverwaltung dagegen sehr einfach. Im Reiter FREIGABEN lassen sich jedem Verzeichnis bestimmte Benutzer oder ganze Gruppen zuordnen. Neben global verfügbaren Ordnern gibt es somit die Möglichkeit, jedem User ein privates Verzeichnis einzurichten. Schreib- und Leserechte sind ebenfalls pro Ordner individuell konfigurierbar. So genannte "Quotas" limitieren auf Wunsch zudem das Speichervolumen pro Ordner. Welchen Client-Typen (Betriebssystemen) das NAS 300m Zugriff auf die Daten gewährt, legen die Dateifreigabeprotokolle fest.

Schutz vor Viren bietet Iomega mit dem eTrust Antivirus von Computer Associates. Allerdings ist das Antivirus-Programm serienmäßig deaktiviert, wie der im Paket beiliegende eTrust-Flyer informiert. Wer die Überwachung einschalten will, muss über den Reiter WARTUNG/Remote-Desktop die Windows-Storage-Server-2003-Oberfläche starten.

Ein Backup des Systems oder der auf dem NAS 300m vorhandenen Dateien erfolgt über das in Windows Storage Server 2003 integrierte Sicherungs-Utility von Microsoft/Veritas. Auf der Lösungs-CD liegt zwar das Iomega Automatic-Backup bei, dieses ist aber für Clients gedacht. Immerhin kann ein Iomega NAS-Server als Backup-Ort angegeben werden. Wer zusätzliche Betriebssicherheit will, kann an den NAS 300m eine USV anschließen. Iomega unterstützt dabei ausschließlich die Geräte von APC.

Leistung & Fazit

Iomegas NAS 300m ist beim gleichzeitigen Zugriff unserer 15 Clients bereits deutlich überfordert. NetBench ermittelt hier einen Durchsatz von nur noch 34 Mbit/s. Sein Maximum erreicht der NAS 300m bei fünf Clients mit einem Wert von 85 Mbit/s. Der Celeron 2,0 GHz zeigt dabei schon eine CPU-Auslastung von zirka 75 Prozent. Das Software-RAID fordert seinen Tribut und steht zusammen mit der "schwachen" CPU besseren Leistungswerten im Wege. Wenig dienlich für eine gute Performance ist auch die Master-/Slave-Konstellation von zwei Festplatten.

Die Auslastung des Realtek-Gbit-Ethernet-Controllers verweilt selbst beim Zugriff von 15 Clients auf maximal 10 Prozent. Schließt man zum Gbit-Controller parallel den 100-Mbps-Port an den Hub, verteilt sich die Netzwerklast auf beide. Eine höhere Performance wird allerdings nicht erreicht - das Storage-Subsystem läuft längst am "Anschlag". Durch den Dual-Porting-Overhead sinkt der NetBench-Durchsatz sogar etwas.

Eine RAID0-Konfiguration der Festplatten dient zum Ausloten der Leistungsfähigkeit des NAS 300m. Die Appliance liefert jetzt einen maximalen Durchsatz von 142 Mbit/s. Der Einbruch erfolgt hier erst nach 13 Clients und sinkt bei Nummer 15 auf 115 Mbit/s ab. Die Response Time hält sich dabei mit 2,1 ms noch in Grenzen. In der sinnvolleren RAID5-Einstellung steigt sie jedoch auf sehr langsame 7,0 ms.

Wie sehr die CPU mit dem Software-RAID und dem File-Management beschäftigt ist, zeigt der Zugriff auf die Webverwaltung. Das NAS 300m reagiert bei intensiven Client-Anfragen äußerst träge auf Klicks.

Fazit: Iomegas NAS 300m ist konsequent auf einen günstigen Preis getrimmt. Besonders in der Performance macht sich dies negativ bemerkbar. Stolpersteine während der Installation trüben zudem den Gesamteindruck.

Snap Appliance Snap Server 4500

Snap Appliance, seit Juli 2004 ein Unternehmensbereich von Adaptec, preist den Snap Server 4500 als ideale Lösung für plattformübergreifendes File-Sharing und als Backup-Lösung an. Die Zielgruppe für den 4500er sind laut Snap Appliance sowohl große Firmenabteilungen als auch Arbeitsgruppen.

Den Snap Server 4500 stattet der Hersteller mit vier 250 GByte großen Ultra-ATA-Festplatten aus. Die verwendeten Maxtor DiamondMax 16 bieten im RAID5-Verbund eine zur Verfügung stehende Speicherkapazität von 692 GByte. Zwei Laufwerke finden dabei an der CSB6-Southbridge des verwendeten ServerWorks-Chipsatzes Grand Champion GC-SL Anschluss. Den übrigen beiden Festplatten spendiert Snap Appliance einen Sil-680A-Controller von Silicon Image. Damit steht jeder Festplatte ein eigener IDE-Kanal zur Verfügung.

Die RAID-Funktionalität übernimmt beim Snap Server 4500 das Betriebssystem. Snap Appliance setzt auf das Linux-basierende GuardianOS - eine Eigenentwicklung. Die verwendete Version 3.0 bootet dabei aus einem Flash-Speicher. Unabhängig von den Festplatten nimmt die Appliance somit ihren Betrieb auf. Die Rechenpower erledigt im Snap Server 4500 ein Pentium 4 3,06 GHz mit aktiviertem Hyper-Threading. Ihm stehen 512 MByte Registered DDR266-SDRAM mit ECC zur Seite. Optional lässt sich der Arbeitsspeicher auf 3 GByte erweitern.

Anschlussfreudig zeigt sich der Snap Server 4500 mit zwei Gbit-Ethernet-Controllern von Broadcom. Der eingebaute SCSI-Controller erlaubt den direkten Anschluss von Backup-Geräten. Als Besonderheit bietet die Appliance zudem die Nutzung als iSCSI-Drive.

Snap Appliance verlangt für den Snap Server 4500 einen Endkundenpreis von 5000 Euro. Eine drei Jahre währende Garantie ist im Preis inbegriffen. So genannte Snap Care Upgrades bieten individuell erweiterbare Service-Leistungen an - gegen Aufpreis.

Quickinfo

Produkt

Snap Server 4500 1TB

Hersteller

Snap Appliance

Betriebssystem

GuardianOS 3.0 SP1

Prozessor

Pentium 4 3,06 GHz

Storage-Subsystem

4x 250-GByte-Ultra-ATA-HDDs

Kapazität RAID5

692 GByte

Max. Durchsatz RAID5

295 Mbit/s

Ethernet

2x 1000 Mbps

Grundpreis

5000 Euro

Preis Testgerät

5000 Euro

Preisvergleich & Shop

Preise & Händler

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Installation

Zum Einrichten des Snap Server 4500 installiert man zunächst den Snap-Server-Manager-Installer. Dieses Search-Tool findet die NAS-Appliance mit ihrer serienmäßigen DHCP-Einstellung im Netzwerk. Über den Snap-Server-Manager-Installer kann dem Snap Server 4500 nun bei Bedarf eine IP-Adresse zugewiesen werden. Danach startet das Tool die Webadministration.

Praktisch: Hinter der abnehmbaren Frontblende besitzt der Snap Server 4500 neben dem Power-Schalter noch einen versteckten Reset-Taster. Dieser setzt die Appliance im Falle von Problemen auf die werksmäßige Netzwerkkonfiguration mit DHCP zurück. Zusätzlich befindet sich dort ein Aufkleber mit der MAC-Adresse des Geräts. Bei Installationsschwierigkeiten lässt sich das Gerät somit mit dieser Adresse direkt ansprechen. In unserer Labor-Netzwerkumgebung mit wahlweise statischen oder dynamischen IPs klappte die Integration des Snap Server 4500 allerdings klaglos.

Im Webbrowser ist das Snap-Appliance-Administrations-Tool übersichtlich in sechs Konfigurationsblöcke aufgeteilt: System Settings, Network Settings, Storage, Security, Maintenance und Monitoring. Zwar gibt es beim Snap Server 4500 kein "Quick Setup" mit den wichtigsten Punkten zu klicken, die notwendigen Einstellungen finden sich durch die klar strukturierte Oberfläche aber von selbst. Außerdem sind alle Unterpunkte der Konfigurationsblöcke stets sichtbar.

Nach dem Einbinden in die Workgroup oder wie in unserem Test in eine Windows-Domäne im Bereich SECURITY/Windows muss zunächst ein Share erzeugt werden. Darauf wird der Benutzer beim ersten Login der Webadministration hingewiesen. Im Auslieferungszustand sind die Festplatten des Snap Server 4500 nicht konfiguriert. Über den Punkt "Storage" lässt sich nun das erwünschte RAID-Set erstellen. Auf Wunsch hilft hier ein RAID Storage Wizard. Die Wahl bleibt zwischen RAID0, 1 und 5. Ein Hot-Spare-Laufwerk darf ebenfalls auf Wunsch gewählt werden. Die komplette RAID-Resynchronisation dauert dabei knapp drei Stunden. Dateien speichern funktioniert schon mit Beginn der Resynchronisation.

Sehr schön gelöst ist die Einbindung von Benutzern oder Gruppen aus einer Domäne. Als Mitglied in der Domäne zeigt der Snap Server 4500 über den Punkt SECURITY/Share Access automatisch alle Domänen-Mitglieder an. Komfortabel per Checkbox erfolgt die Wahl der gewünschten Benutzer und Gruppen. Optional lassen sich beliebig viele neue Mitglieder erzeugen.

Konfiguration & Handhabung

Die RAID-Konfiguration erfolgt mit dem webbasierten Administrations-Tool wie im Abschnitt "Installation" bereits erwähnt sehr einfach und selbsterklärend. Fällt ein Laufwerk durch Defekt aus, so kann es im laufenden Betrieb gewechselt werden. Nach Einschub der neuen Festplatte ist bei STORAGE/Raid Set nur ein Klick auf Repair notwendig. Unsere Überprüfung der Hot-Swap- und Hot-Spare-Funktionalität der Laufwerke im Snap Server 4500 funktionierte einwandfrei. Auf Wunsch informiert das Administrations-Tool per E-Mail über aufgetretene Defekte.

Als RAID5 mit den vier 250-GByte-Festplatten bietet der Snap Server 4500 eine Speicherkapazität von 692 GByte. Arbeitet ein Laufwerk als Hot-Spare, so stehen noch 461 GByte zur Verfügung. Vorteil dieser doppelten Sicherheitsfunktion: Fällt eine Festplatte im RAID5 aus, springt sofort das Hot-Spare-Laufwerk ein. Bei einem weiteren Defekt von einer dieser restlichen drei Platten sind die Daten immer noch vollständig vorhanden. Wem unabhängig von der RAID-Konfiguration der Speicherplatz des Snap Server 4500 nicht genügt, der kann diese um maximal zwei Terrabyte erweitern. Die NAS-Appliance erlaubt den Anschluss von bis zu zwei externen Storage-Boxen vom Modell Snap Disk 10.

Jedem User kann der Snap Server 4500 ein individuelles Speicherplatz-Limit zuweisen. Die Vergabe von individuellen Schreib-/Leserechten für die Benutzer beherrscht das Administrations-Tool ebenfalls. Löscht jemand versehentlich eine Datei oder benötigt den Zustand vom Vortag, können Snapshots die Rettung sein. Zu einem definierbaren Zeitpunkt und Intervall speichert der Snap Server 4500 die jeweils geänderten Dateien separat ab.

Schutz vor Virenbefall bietet der serienmäßig installierte eTrust Antivirus von Computer Associates. Der Virenscanner arbeitet im Hintergrund und lässt sich bei Bedarf individuell konfigurieren. Für Backups ist dagegen der auf CD beiliegende PowerQuest DataKeeper 5.0 für Windows-Clients ausgelegt. Damit lassen sich Sicherungskopien von Client-Dateien auf dem Snap Server 4500 ablegen. Als in der NAS-Appliance integriertes Backup-Tool kommt BakBone NetVault 7.1 zum Einsatz. Eine entsprechende Version für die Installation auf den Clients liegt dem Snap Server 4500 ebenfalls bei.

Der Snap Server 4500 erlaubt auch so genannte Recovery Images, die alle NAS-spezifischen Einstellungen sichern. Zusätzlich ermöglichen die SnapExtensions eine Server to Server Synchronization. Damit können neue oder modifizierte Dateien und Ordner zwischen Servern automatisch synchronisiert werden. Snap Appliance bietet für den Snap Server 4500 somit umfangreiche und individuelle Möglichkeiten zur Datensicherung.

Komfortabel löste der Hersteller die Konfiguration der Netzwerkadapter. Per Mausklick lassen sich der Ethernet1- und der Ethernet2-Port in den Modus "Standalone", "Load balance" oder "Failover" schalten. Arbeitet der Snap Server 4500 mit festen IPs, so erhalten beide Adapter in letzteren beiden Modi die gleiche IP. Bei der Rekonfiguration von Ethernet1 auf "Standalone" muss diesem allerdings eine neue IP zugewiesen werden - sonst erfolgt die Fehlermeldung, dass die IP schon vorhanden ist.

Leistung & Fazit

Der Snap Server 4500 überzeugt durch hohe Performance: In der RAID5-Konfiguration erreicht die Appliance einen maximalen Durchsatz von 295 Mbit/s - bei neun gleichzeitig zugreifenden Clients. Selbst bei 15 Clients fällt der 4500 nur auf 277 Mbit/s ab. Stark präsentiert sich der Snap Server bereits bei einem Client. Diesen beliefert die Appliance mit 112 Mbit/s - doppelt so viel wie die Konkurrenz. Daran hat auch die sehr kurze Response Time von nur 0,14 ms Anteil. Unter voller Last mit 15 Clients steigt die Ansprechzeit auf immer noch sehr gute 0,85 ms an.

Selbst als RAID5 mit drei Festplatten und einem Drive als Hot-Spare sinkt die Performance nur wenige Prozent ab. Im Gegensatz zu den Konkurrenten steigt dafür im RAID0-Modus der maximale Durchsatz mit 313 Mbit/s kaum an. Ein Stripeset ist beim Snap Server 4500 somit aus Sicht der Performance nicht zu empfehlen, von der Datensicherheit ganz zu schweigen.

Arbeiten die beiden Gbit-Ethernet-Controller des Snap Server 4500 im Load-Balancing-Modus, steigt die Performance nicht. Auch bei dieser Appliance fungiert das Storage-Subsystem bereits als der limitierende Faktor. Sinnvoller ist somit der Betrieb der Netzwerkports im Fail-Over-Modus für mehr Sicherheit.

Die Administrierung des Snap Server 4500 funktioniert selbst im Stresstest mit 15 Clients noch angenehm schnell. Lange Wartezeiten bei Klicks auf das Administration Tool verhindert der Pentium 4 3,06 GHz wirkungsvoll.

Fazit: Der Snap Server 4500 von Snap Appliance hält sich strikt an den Claim einer Appliance: einfache Installation, intuitive und übersichtliche Bedienung - und alles ohne Handbuch oder Profikenntnisse möglich. Zudem überzeugt das NAS-System mit hoher Performance. Perfektion hat allerdings ihren Preis.

Fazit

"Alles ist in 15 bis 30 Minuten erledigt" - preisen die Hersteller ihre NAS-Appliances vollmundig an. Damit meinen sie die komplette Inbetriebnahme der Geräte im Netzwerk. Umso erstaunter waren wir, dass eine NAS-Appliance diese Aussage bestätigt.

So verdient der Snap Server 4500 von Snap Appliance guten Gewissens eine Empfehlung. Und dies nicht nur auf Grund der einfachen und problemlosen Installation. Besonders die klar strukturierte und übersichtliche webbasierte Bedienoberfläche des GuardianOS macht die Konfiguration des Snap Server 4500 zum Kinderspiel - so sollte es bei einer Appliance auch sein. Zusätzlich überzeugen die gute Performance und die Flexibilität des Geräts. Der einzige Wermutstropfen bleibt der mit 5000 Euro hohe Preis.

Für knapp 4400 Euro ist Dells PowerVault 745N erhältlich. An der Ausstattung, Funktionsvielfalt und Performance gibt es wenig zu mäkeln. Die Kritikpunkte beginnen bei der teilweise umständlichen Installation. Das Betriebssystem Windows Storage Server 2003 bietet zwar eine Fülle von Funktionen, die Bedienung setzt aber oft fundierte Kenntnisse voraus. Störend an der Webverwaltung ist der eingeschränkte Funktionsumfang. Viele Einstellungen sind per Remote-Desktop nur am Betriebssystem des PowerVault 745N selbst möglich.

Iomegas NAS 300m setzt ebenfalls auf Windows Storage Server 2003. Damit gelten für dieses Gerät die gleichen Kritikpunkte bei der Bedienung und Konfiguration. Es macht sich auch hier bemerkbar, dass ein "universelles Betriebssystem" zum Einsatz kommt. Beim Snap Server 4500 ist das eigene GuardianOS dagegen speziell auf das Gerät abgestimmt. Grobe Schnitzer leistet sich Iomega beim NAS 300m bei der Installation. In der Performance hinkt das Gerät den Modellen von Dell und Snap Appliance gleichfalls weit hinterher. Allerdings sei zur Ehrenrettung erwähnt, das Iomegas NAS 300m nur knapp 2000 Euro kostet. (cvi)

Benchmark-Vorbetrachtung

Um die Performance der NAS-Appliances zu testen, integrieren wir die Geräte in unser abgeschlossenes Labornetzwerk. Darin befinden sich 15 Windows-2000-Clients sowie ein Domänen-Controller mit Windows NT 4.0. Die Clients sind an einem Gigabit-Switch angeschlossen: Fünf PCs mit einer Gbit-Netzwerkkarte, zehn PCs über eine Fast-Ethernet-Karte mit 100 Mbps. Die getesteten NAS-Appliances verwenden jeweils einen Gbit-Link zum Switch.

Für die Benchmarks verwenden wir NetBench 7.0.3 von Veritest. Das Programm ermittelt, mit welcher Performance Fileserver Dateianfragen von Clients erledigen. Die Benchmark-Suite lässt in einer Netzwerkumgebung Clients mit steigender Anzahl auf die NAS-Appliance zugreifen. Zu Beginn arbeitet nur ein Client, am Schluss beanspruchen in unserem Netzwerklabor 15 Clients gleichzeitig das NAS-System. Dabei führt jeder Client insgesamt 18 Dateioperationen durch: Lesen, Schreiben, Löschen, Umbenennen, Erstellen, Suchen und Attribute setzen sind die wichtigsten.

Um die Netzwerklast zu erhöhen, erlaubt der Benchmark die Einstellung der "Think Time". Damit ist die Zeit gemeint, die zwischen zwei Dateianfragen verstreicht. Bei unseren Tests verwenden wir eine Think Time von null Sekunden. Die Clients belasten die NAS-Appliance somit ununterbrochen mit Dateioperationen.

Als Ergebnis übergibt NetBench den Durchsatz der NAS-Appliance in Mbit/s mit steigender Client-Anzahl. Zusätzlich erlaubt der Benchmark die Messung der Response Time. Sie definiert die Zeit zwischen der Dateianfrage eines Clients und der Ausführung der entsprechenden Operation.

RAID5: Durchsatz

Bei den NAS-Appliances zählt die RAID5-Konfiguration der Festplatten zur sinnvollsten und von den Herstellern empfohlenen Konfiguration. RAID5 verteilt die ECC-Daten zusammen mit den Nutzdaten gleichmäßig über die Laufwerke. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass gleichzeitig zwei Schreiboperationen auf dieselbe Platte erfolgen. Schreibzugriffe lassen sich also weit gehend parallelisieren. Auch beim Lesen von Daten bietet RAID5 durch die Verteilung der Daten über alle Laufwerke eine gute Performance. Dies zahlt sich insbesondere beim Zugriff auf viele kleine Datenblöcke aus. Fällt beim RAID5 eine Platte aus, sind die Daten auf den übrigen noch vollständig vorhanden.

Im Diagramm finden Sie den Durchsatz der NAS-Appliances mit steigender Client-Anzahl im grafischen Vergleich.

RAID5: Response Time

Wie schnell die NAS-Appliances bei einer RAID5-Konfiguration der Festplatten auf Dateianfragen reagieren, zeigt die Response Time. Im Diagramm finden Sie die Ansprechzeit der Appliances mit steigender Client-Anzahl im grafischen Vergleich.

RAID0: Durchsatz

Beim RAID0 handelt es sich nicht um ein redundantes Speicherverfahren. Es dient lediglich zur Beschleunigung von Plattenzugriffen. Dazu fasst RAID0 mehrere Festplatten zu einem logischen Laufwerk zusammen. Es verteilt die Daten in aufeinander folgenden Blöcken ("Stripes") gleichmäßig über alle Laufwerke. Daher bezeichnet man RAID0 auch als Striping. Das parallele Lesen respektive Schreiben auf mehreren Laufwerken steigert zwar die Durchsatzrate, senkt jedoch die Sicherheit der Daten: Fällt eine Platte des Verbunds aus, sind alle Daten verloren.

Der Einsatz von RAID0 macht bei NAS-Appliances aus Sicherheitsgründen somit wenig Sinn. Der Test zeigt aber, zu welcher maximalen Performance die Storage-Subsysteme der Geräte fähig sind. Im Diagramm finden Sie den Durchsatz der NAS-Appliances mit steigender Client-Anzahl im grafischen Vergleich.

RAID0: Response Time

Mit welcher Verzögerung die NAS-Appliances bei einer RAID0-Konfiguration auf Dateianfragen der Clients reagieren, zeigt die Response Time. Im Diagramm finden Sie die Ansprechzeit der Appliances mit steigender Client-Anzahl im grafischen Vergleich.