Test MP3-Encoder

18.07.2001 von Malte Jeschke und NICO HARTMANN 
Ohne MP3-Encoder kein MP3-Musikstück. Wer seine Audio-CDs ins MP3-Format transformieren will, ist auf einen entsprechenden Encoder angewiesen. Vom schlichten Dateimanager-Look bis zum Audio-Rack-Design sind entsprechende Programme verfügbar. Wo liegen die Unterschiede?

Hinter Oberflächen der Encoder steckt zwangsläufig ein Codec. Hier existieren nur zwei Varianten - entweder der Fraunhofer-Codec oder die Xing-Technologie. Zwar stößt man häufig auch auf Software, die auf dem ISO-Beispiel des Fraunhofer Instituts basieren. Legal sind diese Programme in der Regel jedoch nicht, da deren Programmierer nur selten Lizenzgebühren an das Fraunhofer-Institut abführen. Entsprechende Software blieb bei unserem Test außen vor.

Bei den Lizenzen gilt es folgendes zu unterscheiden: Wer die Idee aufgreift und einen eigenen Codec entwickeln will, wie dies Xing beispielsweise getan hat, muß an das Fraunhofer Institut Lizenzgebühren für abführen. Diese sogenannten "patent-only"-Gebühren betragen bei Stückzahlen von über 100000 Encoder 2,50 Dollar pro verkauften Encoder, mindestens aber 15000 Dollar pro Jahr. Wer auf die bereits vorhandenen Codecs von Fraunhofer und Xing setzt, wird natürlich ebenso zur Kasse gebeten. Für den Fraunhofer Codec ist man - je nach Variante - bei 100000er Stückzahlen sind 4 beziehungsweise 5 Dollar pro verkauftem Encoder fällig. Auch hier beträgt die Mindestgebühr 15000 Dollar pro Jahr.

Xing vs. Fraunhofer

Das Testfeld splittet sich aus oben genannten Gründen in zwei Lager: Xing und Fraunhofer basiert. Im Laufe des Tests stellte sich heraus, dass Xing-Encoder bei einer Qualität von 128 KBit/s die Frequenzen ab 17 kHz konsequent wegschneiden. Der Vorteil von Xing ist seine Geschwindigkeit. Der Fraunhofer-Encoder braucht für Codieren zirka 6-8 mal länger als die Xing-Engine. Dafür liefert Fraunhofer die bessere Qualität. Dies zumindest lässt sich aus den Frequenzspektren der Testfiles lesen. Dabei wurden bewusst Stücke gewählt, die den Algorithmen das Leben besonders schwer machen: beispielsweise La Mamma Morta von Maria Callas. Es scheint, dass der Fraunhofer Encoder intelligenter und sensibler beim Komprimieren vorgeht.

Folgende sieben Encoder haben wir getestet:

Unser Laborbericht tecLab-Report erläutert die Testbedingungen und stellt die Messwerte grafisch dar.

AudioCatalyst

Von Xing stammt der AudioCatalyst, eine Komplettlösung mit integriertem CD-Grabber. Er fertigt MP3-Dateien direkt von CD oder aus WAV-Dateien an. Mal abgesehen von einigen Lücken im unteren Bitratenbereich, kann die Codierung hier mit allen gängigen Bitraten erfolgen, die Bandbreite reicht sogar bis 320 KBit/s. Das volle Programm bietet der Encoder bei der Namensgebung der MP3-Dateien. Auf Wunsch erfolgt die Benennung der Datei mit Namen des Album, des Künstlers sowie der Liednummer. Auf Wunsch legt der Encoder auch gleich das passende Verzeichnis an. Seine Informationen bezieht der Encoder per CDDB-Schnittstelle. Die Verarbeitung eines ganzen Albums ist simpel, es genügt die Dateien per Drag&Drop ins Fenster zu ziehen.

Wer in Sachen richtiger Bitrate unsicher ist, kann per Prelistening-Funktion kontrollieren, ob das gewählte Musikstück nach der Encodierung wie gewünscht klingt. Ein automatisches Löschen der WAV-Dateien nach der Encodierung offeriert der Catalyst nicht. Wer will, kann dafür sein System nach dem Encodieren per Option herunterfahren lassen. Die Xing-Engine sorgt für hohes Komprimier-Tempo, unser Teststück liegt bei der 128 KBit/s-Einstellung bereits nach 29 Sekunden vor. Dies ist innerhalb des Testfeldes der beste Wert. Das ganze Album ist nach nur 13 Minuten encodiert.

Dank der Xing-Engine ist der AudioCatalyst schnell, zieht aber klar den Kürzeren in punkto Qualität gegenüber den Encodern auf Basis des Fraunhofer-Codecs. Bei einem MP3-Stück mit 128 oder 96 KBit/s schneidet das Programm nahezu alle Frequenzen oberhalb von 16-17 kHz konsequent ab. Mit den Einstellungen von 64 KBit/s und 22,05 kHz Abtastfrequenz komprimiert der AudioCatalyst derart stark, dass Frequenzen über 10 kHz kaum mehr vorkommen. Per Option lässt sich der sogenannte High-Frequency-Mode (HF-Mode) aktivieren. Dieser ist sinnvoll, wenn ein Musik-Stück über viele hochfrequente Passagen, wie sie beispielsweise häufig in der klassischen Musik vorkommen, verfügt. Bei abgeschalteter Funktion werden sonst wichtige hohe Frequenzen gnadenlos abgeschnitten.

Quickinfo

Produkt

AudioCatalyst 2.1

Hersteller

Xing

Lizenz

Shareware

Preis

29,95 Dollar

AudioCatalyst - Technische Daten

Technische Daten

Produkt

AudioCatalyst 2.1

Hersteller

Xing

Preis

29,95 Dollar

Konvertierung

WAV zu MP3

ja

CDA zu MP3

ja

CDA zu WAV

ja

MP3 zu WAV

nein

wichtige Bitraten

96 KBit/s, 112 KBit/s, 128 KBit/s, 160 KBit/s, 256 KBit/s, 320 KBit/s

Lautstärkeanpassung

ja

Batch-Verarbeitung

per Drag&Drop

WAV-Löschen nach Konvertierung

ja

integrierter CD-Grabber

ja

CDDB-Schnittstelle

ja

Prelistening-Funktion

ja

AudioCatalyst - Ergebnisse

Audioactive Production Studio Lite

Von Telos stammt der Audioactive Production Studio, hier in der Lite-Version, die mit 69 Dollar zu Buche schlägt. Die Pro Version haben wir ebenfalls einem Test unterzogen, diese ist für 369 Dollar zu haben. Bei den Bitraten ist die Auswahl dürftig, so bleiben zur Musikkomprimierung in guter Qualität eigentlich nur die 128 KBit/s übrig. Die - insbesondere für Besitzer von Hardware-Playern - interessanten 112 KBit/s sowie 96 KBit/s hat diese Lite-Version nicht in ihrem Portfolio. Einen internen CD-Grabber besitzt die Software nicht. Dafür gibt sie neben MP3 auch ASF, Shockwave und Compressed WAV aus. Ähnlich sparsam wie bei den Bitraten geht es auch bei den Aufnahmefunktionen zu, immerhin erlaubt das Programm auf Wunsch eine vorheriges Abhören des Encodier-Ergebnisses. Die Batch-Verarbeitung erfolgt per Drag&Drop ins Fenster, die Lite-Version ist dabei auf maximal zwanzig Titel beschränkt. Dies reicht jedoch für die meisten Alben aus.

Wer's mag, darf im beigefügten Rechner vorab die benötigte Kapazität in Abhängigkeit der Bitrate berechnen lassen. Die Lite-Version des Audioactive Production Studio beinhaltet den gleichen Fraunhofer-Kernel wie die Vollversion Production Studio Pro. Allerdings unterstützt diese Version keine Bitraten wie 96 KBit/s oder 64 KBit/s. Somit lassen sich für diesen Bereich keine Aussagen über die Qualität treffen. Schade eigentlich, denn bei einer Bitrate von 128 KBit/s ist die Qualität der MP3-Dateien sehr gut.

Ein Blick auf das Spektrum der Test-Dateien zeigt: Frequenzen oberhalb von 17 kHz sind nicht wahllos abgeschnitten, sondern noch reichlich vorhanden. Somit scheint das Programm etwas intelligenter beim Komprimieren vorzugehen als Programme, die auf eine Xing-Engine setzten. Die High-Quality-Funktion für die verbesserte Encodierung von hochfrequenten Passagen ist leider nicht anwählbar. Sie wird erst bei einem Upgrade auf die Pro-Version freigegeben. Die Fraunhofer-Basis schlägt sich erwartungsgemäß in den Codierzeiten nieder. Für unser Teststück benötigt der Encoder 80 Sekunden. Bis der komplette Sampler mit einer Spielzeit von nahezu 78 Minuten im MP3-Format vorliegt, vergehen immerhin 32 Minuten.

Quickinfo

Produkt

Audioactive Production Studio Lite

Hersteller

Telos

Lizenz

Shareware

Preis

69 Dollar

Audioactive Production Studio Lite - Technische Daten

Technische Daten

Produkt

Audioactive Production Studio Lite

Hersteller

Telos

Preis

69 Dollar

Konvertierung

WAV zu MP3

ja

CDA zu MP3

nein

CDA zu WAV

nein

MP3 zu WAV

nein

Sonstige Formate

ASF, Shockwave, compressed WAV

wichtige Bitraten

128 KBit/s

Lautstärkeanpassung

nein

Batch-Verarbeitung

per Drag&Drop, beschränkt auf 20 Dateien

WAV-Löschen nach Konvertierung

ja

integrierter CD-Grabber

nein

CDDB-Schnittstelle

nein

Prelistening-Funktion

ja

Audioactive Production Studio Lite - Ergebnisse

Audioactive Production Studio Pro

Wer bereit ist 369 Dollar auszugeben, bekommt von Telos die Professional Version des Production Studio Pro - auf Basis des Fraunhofer-Codecs. Damit ist dieser Encoder, der teuerste im Testfeld. Bei den Bitraten zeigt sich die Pro-Version erwachsen, von 8 bis 256 KBit/s finden alle Zwischenstufen Unterstützung. In Sachen Batch-Verarbeitung existiert hier keine Beschränkung, per Drag&Drop erfolgt das Hinzufügen der Dateien. Als Ausgabeformate offeriert uns der Encoder MP3, ASF, Shockwave und Compressed WAV.

Wer sich unsicher ist, wie sich das encodierte Ergebnis anhört, findet eine Prelistening-Funktion. Per Schieberegler lassen sich besonders kritische Stellen anfahren. Die maximale Länge der Vorschau beträgt 10 Sekunden. Optional bietet Telos einen externe Hardware-Encoder für die Echtzeit-Encodierung. Wer MP3-Encoding in eigene Scripts einbauen will, kann auf die Kommandozeilensteuerung des Encoders zurückgreifen. Trotz des Pro im Namen zeigt sich die Software nicht sehr luxeriös im Handling der MP3-Dateien. So sind Optionen wie automatische Namensvergabe oder gar Verzeichniserstellung nicht im Angebot. Auch das Editieren des ID3-Tag ist nicht vorgesehen. Angesichts des Preises ist das Leistungsangebot sehr dürftig.

Geschwindigkeitsmäßig sind aufgrund der Fraunhofer-Basis keine Wunder zu erwarten. 80 Sekunden vergehen bis unser Teststück im MP3-Format vorliegt, das komplette Album beansprucht 32 Minuten.

Die Frequenzspektren der einzelnen MP3-Dateien sind charakeristisch für den Fraunhofer-Codec. Bei 128 KBit/s sind hochfrequente Anteile bis 20 kHz im Spektrum zu sehen. Bei einer Xing-Engine wäre hier schon bei 17 kHz Schluss. Erst bei einer Bitrate von 96 KBit/s schneidet der Encoder bei durchschnittlich 13 bis 14 kHz ab. Wie auch der mp3 Producer von Opticom verfügt der Audioactive Pro über eine High-Quality-Funktion. Diese suggeriert bessere Qualität bei geringerer Bitrate. Leider stimmt dies nur bedingt. Hörbare Unterschiede zwischen beiden Modi bei MP3-Liedern gleicher Bitrate stellen wir nicht fest.

Mit Hilfe der Spektralanalyse lassen sich auf Anhieb auch keine Unterscheide aufzeigen. Sollte der High-Quality-Mode doch ein Plus an Qualität bringen, so ist dieses kaum hörbar und graphisch nur minimal nachweisbar, da sich weitgehend Amplitudenwerte einzelner Frequenzen ändern.

Quickinfo

Produkt

Audioactive Production Studio Pro

Hersteller

Telos

Lizenz

Commercialware

Preis

369 Dollar

Audioactive Production Studio Pro - Technische Daten

Technische Daten

Produkt

Audioactive Production Studio Pro

Hersteller

Telos

Preis

369 Dollar

Konvertierung

WAV zu MP3

ja

CDA zu MP3

nein

CDA zu WAV

nein

MP3 zu WAV

ja

Sonstige Formate

ASF, Shockwave, compressed WAV

wichtige Bitraten

96 KBit/s, 112 KBit/s, 128 KBit/s, 160 KBit/s, 256 KBit/s

Lautstärkeanpassung

nein

Batch-Verarbeitung

per Drag&Drop

WAV-Löschen nach Konvertierung

ja

integrierter CD-Grabber

nein

CDDB-Schnittstelle

nein

Prelistening-Funktion

ja

Audioactive Production Studio Pro - Ergebnisse

MP3 Producer Professional

Von Opticom und damit aus dem direkten Umfeld des Fraunhofer Institutes stammt der MP3 Producer Professional. Opticom wurde 1995 als Spin-off des Fraunhofer Institutes gegründet. Mit 199 Dollar gehört er zu den kostspieligeren MP3-Produzenten. Opticom offeriert für 49 Dollar auch eine preiswertere Variante. Die beiden Varianten unterscheiden sich in erster Linie in der Auswahl der Bitraten. Der Producer Professional bietet von 8 KBit/s bis 256 KBit/s nahezu das komplette Programm. Wer sich für die preiswerte Version entscheidet, muss auf die Bitraten oberhalb von 128 KBit/s verzichten. Viel Luxus bietet der Encoder nicht. Weder das automatische Benennen der MP3-Dateien noch eine Datenbank-Anbindung gehört zu seinen Eigenschaften. Das Codieren mehrere WAV-Dateien ist simpel, es genügt die Ursprungsdateien per Drag&Drop ins Fenster zu ziehen oder über ein Auswahlfenster hinzu zufügen. Sehr angenehm: die Batch-Listen lassen sich abspeichern und bei Bedarf wieder laden. Als Besonderheit gibt der Producer Professional die Dateien nicht nur als MP3 aus, sondern auch als komprimierte WAV-Dateien.

In Sachen Geschwindigkeit erwarten wir beim Fraunhofer Codec keine Weltwunder. So vergehen auch 79 Sekunden bis das Teststück in 128 KBit/s vorliegen. Wer sich für den High-Quality-Modus entscheidet, darf über zwei Minuten auf das Ergebnis warten.

Den kompletten Sampler transformiert der Producer Professionell in einer guten halben Stunde ins MP3-Format. Trotz abgeschalteter HQ-Funktion unterscheidet sich das MP3-Stück (La Mamma Morta von Maria Callas) nur kaum von dem MP3-Lied mit HQ-Option. Dies steht im Gegensatz zur Xing-Engine, die die hohe Frequenzen des Liedes weitläufig herausfiltert, sobald das Stück nicht im High-Frequency-Mode komprimiert wurde.

Quickinfo

Produkt

MP3 Producer Professionell

Hersteller

Opticom

Lizenz

Commercialware

Preis

199 Dollar

MP3 Producer Professional - Technische Daten

Technische Daten

Produkt

MP3 Producer Professionell

Hersteller

Opticom

Preis

199 Dollar

Konvertierung

WAV zu MP3

ja

CDA zu MP3

nein

CDA zu WAV

nein

MP3 zu WAV

ja

Sonstige Formate

Compressed WAV

wichtige Bitraten

96 KBit/s, 112 KBit/s, 128 KBit/s, 160 KBit/s, 256 KBit/s

Lautstärkeanpassung

nein

Batch-Verarbeitung

per Drag&Drop oder Dateiauswahlfenster

WAV-Löschen nach Konvertierung

nein

integrierter CD-Grabber

nein

CDDB-Schnittstelle

nein

Prelistening-Funktion

ja

MP3 Producer Professional - Ergebnisse

MPEGDJ Encoder

Für 79 Mark bekommt man den MPEGDJ Encoder von Xaudio. Der Encoder basiert auf dem Xing-Codec und beinhaltet einen CD-Grabber. Dank diesem erzeugt der DJ nicht nur aus WAV-Dateien MP3s sondern auch direkt von Audio-CD.

Den Bereich unterhalb 32 KBit/s straft der DJ Encoder mit Ignoranz, ansonsten kann man bei der Wahl der Bitraten aus dem Vollen schöpfen. Schluss ist erst bei 320 KBit/s, damit gehört der Encoder zu den wenigen Vertretern, die diese Bitrate unterstützten. Licht und Schatten bei der Namensvergabe: Zwar benennt das Programm die einzelnen Dateien auf Wunsch ordentlich, der Ort des Speicherns bleibt uns jedoch ein Rätsel. Das Versteckspiel hat ein lästiges Suchen der MP3-Dateien zur Folge. Seine Informationen zu den einzelnen Titeln bezieht der Encoder auf Wunsch von CDDB. Sollte man dort nicht fündig werden, bietet die Software einige zusätzliche Internet-Links.

In Sachen Batch-Verarbeitung zeigt sich die Software pflegeleicht, über ein Dateiauswahlfenster lassen sich WAV-Dateien hinzufügen. Die entsprechenden Encoder-Einstellungen hinsichtlich der Qualität sollte man vorab durchgeführen. Der hierzu notwendige Dialog befindet sich leider an einer völlig anderen Stelle. Auf Wunsch löscht der Encoder die WAV-Dateien nach erfolgter Codierung.

Auch der MPEG DJ Encoder kennt kein Pardon, wenn es um hohe Frequenzen geht. Bei einer Qualität von 128 KBit/s ist bei 17 kHz Schluss. Nur vereinzelt kommen Töne mit mehr als 17 kHz im Frequenzspektrum vor. Wen wundert es, da auch dieses Programm auf dem Xing-Encoder basiert. Bei einer Qualität von 96 KBit/s und 44 kHz sind 15 kHz die Obergrenze (mit wenigen Ausnahmen.) Für Stücke, die mit 64 KBit/s aufgenommen sind, ist bei 10 kHz Schluss. Das Resultat sind dumpf klingende Lieder.

Quickinfo

Produkt

MPEGDJ Encoder

Hersteller:

Xaudio

Lizenz:

Shareware

Preis:

79 Mark

MPEGDJ Encoder - Technische Daten

Technische Daten

Produkt

MPEGDJ Encoder

Hersteller

Xaudio

Preis

79 Mark

Konvertierung

WAV zu MP3

ja

CDA zu MP3

ja

CDA zu WAV

ja

MP3 zu WAV

nein

Sonstige Formate

--

wichtige Bitraten

112 KBit/s, 128 KBit/s, 160 KBit/s, 256 KBit/s, 320 KBit/s

Lautstärkeanpassung

nein

Batch-Verarbeitung

per Dateiauswahlfenster

WAV-Löschen nach Konvertierung

ja

integrierter CD-Grabber

ja

CDDB-Schnittstelle

ja

Prelistening-Funktion

nein

MPEGDJ Encoder - Ergebnisse

MusicMatch Jukebox 4

Im Audio-Rack-Design präsentiert sich der MusicMatch Jukebox 4. Das Paket kommt mit integriertem CD-Grabber, unsere gemessenen Zeiten resultieren zum Teil aus der Konvertierung direkt von der Audio-CD nach MP3. Bei der direkten Verarbeitung von WAV-Dateien erweist sich die Software als störrisch: WAV-Dateien akzeptierte der Encoder nur per Drag&Drop und dann auch nur mit den Einstellungen von 112 KBit/s. Alle höheren Einstellungen ignorierte das Programm geflissentlich. Ansonsten bietet der Encoder sehr umfangreiche Optionen und verwöhnt durch Funktionen wie freikonfigurierbare Namensvergabe.

MusicMatch Jukebox 4 setzt auf die Xing-Engine. Somit nimmt das Programm ähnliche Schwächen in Kauf wie der Xing-Encoder und profitiert natürlich auch von seinen Stärken. Das Encodieren einzelner MP3s geht sehr viel schneller als beim Fraunhofer-Codec. Zum Vergleich: Unsere WAV-Datei kodierte der MusicMatch in 39 s bei einer Bitrate von 96 KBit/s, Fraunhofer-Programme liegen hier um die 80 s.

Wer seine Audio-CDs auch mit MusicMatch grabben will, muss je nach Laufwerk gehörig Zeit mitbringen. Die Komprimierung des kompletten Samplers dauerte inklusive des Grabbens 87 Minuten. Offensichtlich kam das Programm mit unserem Testlaufwerk nicht einwandfrei zurecht. Hier halfen auch alle manuellen Einstelloptionen nichts. Die Grabbing-Zeit hängt jedoch stark von den DAE-Fähigkeiten des CD-Laufwerks ab. Wer auf die Grabbing-Funktion Wert legt, sollte in jedem Fall mit der Shareware-Version experimentieren, wie gut der MusicMatch mit dem vorhandenen Laufwerk zurecht kommt. Der Grabbing-Teil ist jedoch kein Glanzpunkt des Programms. Geschwindigkeitsmäßig kann das Programm hier nicht mit Lösungen wie WinDAC mithalten. Zum Vergleich WinDAC liest den Sampler in nur knapp 13 Minuten aus.

Höhere Geschwindigkeit geht jedoch zu Lasten der Qualität. Das bestätigt zumindest ein Vergleich beider MP3-Frequenzanalyse-Bilder. Frequenzen jenseits der 17 kHz-Grenze fallen bei mp3-Liedern mit 128 KBit/s unter den Tisch. Im Hörtest war bei dieser Komprimierrate kein Qualitätsverlust zu hören. Verringert man die Qualität auf 96 oder gar 64 KBit/s, klingen die Lieder zunehmend dumpfer. Artefakte und "Schlieren" treten zu weilen auf.

Quickinfo

Produkt

MusicMatch Jukebox 4

Hersteller

MusicMatch

Lizenz

Shareware

Preis

29,95 Dollar

MusicMatch Jukebox 4 - Technische Daten

Technische Daten

Produkt

MusicMatch Jukebox 4

Hersteller:

MusicMatch

Preis:

29,95 Dollar

Konvertierung:

WAV zu MP3:

ja

CDA zu MP3:

ja

CDA zu WAV:

nein

MP3 zu WAV:

nein

Sonstige Formate:

Windows Media Audio

wichtige Bitraten:

96 KBit/s, 112 KBit/s, 128 KBit/s, 160 KBit/s, 256 KBit/s, 320 KBit/s

Lautstärkeanpassung:

ja

Batch-Verarbeitung:

direkt von Audio-CD oder per Drag&Drop

WAV-Löschen nach Konvertierung:

ja

integrierter CD-Grabber:

ja

CDDB-Schnittstelle:

ja

Prelistening-Funktion:

nein

MusicMatch Jukebox 4 - Ergebnisse

XingMP3 Encoder

Für eine Registrierungsgebühr von knapp 20 Dollar, kommen Sie in den Genuss des Xing-Encoders. Damit ist dies das günstigste Programm im Testfeld. Spartanisch gibt sich Xing hinsichtlich der Bitraten. Das Spektrum weist zahlreiche Lücken auf, immerhin sind die wichtigen 112 und 128 KBit/s vorhanden. Schmerzlich vermisst haben wir die Option Dateien mit 96 KBit/s anzufertigen. Im Design eines Hardware-Players präsentiert sich der entscheidende Teil der Oberfläche. Eine sogenannte Preslistening-Funktion zur Kontrolle des Encodier-Ergebnis steht nicht zur Verfügung. Wer ganze Alben encodieren will, kann die Dateien per Auswahlfenster oder Drag&Drop der Jobliste hinzufügen.

Die Option, die Quelldateien nach dem Encodieren zu löschen, ist nicht vorhanden. Wer Wert darauf legt, kann den Xing auch per Kommandozeilenparameter dazu überreden seine Tätigkeit aufzunehmen. Die Funktion einer automatischen Namensvergabe kennt der Encoder nicht, daher wohl auch kein Zugriff auf eine Datenbank. Hier muss der Anwender selbst Hand anlegen.

Die Xing-Engine ist für ihre Geschwindigkeit bekannt. Unser Testlied lag bereits nach 32 Sekunden im MP3-Format vor. Das gesamte Album konvertierte der Xing in flinken 13 Minuten. Geschwindigkeit ist in der Regel keine Hexerei, sondern in Fakten begründet. Dies gilt auch für den Xing-Codec, wie unsere Qualitätsmessung belegt. Orchester und Stimme im Lied La Mamma Morta von Maria Callas decken das gesamte hörbare Frequenzspektrum und Werte darüber ab. In einzelnen Passagen erreicht die Frauenstimme Töne bis zu 22 kHz. Nach der MP3-Komprimierung durch die Xing-Engine bleibt vom ursprünglichen Spektrum nicht mehr viel übrig: über weite Teile werden Frequenzen oberhalb von etwa 17 kHz weggelassen.

Das Programm bietet die Möglichkeit mit variabler Bitrate zu encodieren. Dies spart Speicherplatz, führt aber zu Qualitätsverlust. Während bei einem MP3-Stück mit 128 KBit/s der Frequenzverlauf noch relativ originalgetreu ist und "nur" hohe Frequenzen abgeschnitten sind, so werden im VBR-Modus z.B. noch die Amplitudenwerte manipuliert. Diese Art der Encodieren ist nur jenen zu empfehlen, die mit wenig Speicherplatz auskommen müssen.

Quickinfo

Produkt

XingMP3 Encoder 1.5

Hersteller

Xing

Lizenz

Shareware

Preis

19,95 Dollar

XingMP3 Encoder - Technische Daten

Technische Daten

Produkt

XingMP3 Encoder 1.5

Hersteller

Xing

Preis

19,95 Dollar

Konvertierung

WAV zu MP3

ja

CDA zu MP3

nein

CDA zu WAV

nein

MP3 zu WAV

nein

Sonstige Formate

--

wichtige Bitraten

112 KBit/s, 128 KBit/s, 320 KBit/s

Lautstärkeanpassung

nein

Batch-Verarbeitung

per Drag&Drop oder Dateiauswahlfenster

WAV-Löschen nach Konvertierung

nein

integrierter CD-Grabber

nein

CDDB-Schnittstelle

nein

Prelistening-Funktion

nein

XingMP3 Encoder - Ergebnisse

Fazit

Verschiedene Testhörer beurteilten die Sounds der Encoder und verglichen sie mit dem Ausgangsmaterial. Es war kein Unterschied zu hören. Eindeutige Differenzen hingegen finden sich bei den Preisen und Funktionen der Encoder. Pauschal kann man sagen: Je teurer die Programme, um so schlichter das Erscheinen und um so einfacher die Bedienung. Das klingt vielleicht nicht sehr wissenschaftlich, trifft aber den Punkt. Die beiden teuersten Programme kommen von Opticom mit 199 Dollar und Telos 369 Dollar. Beide beinhalten den Fraunhofer-Codec, lassen sich komfortabel bedienen und sind in der Optik außerordentlich schlicht.

Das krasse Gegenstück: der MusicMatch Jukebox 4. Für 29 Dollar erhalten Sie ein farbenfrohes Programm inklusive CD-Grabber. Legen Sie die Audio-CD einfach ins Laufwerk, und MusikMatch Jukebox 4 bestimmt automatisch Titel der CD, Künstler und die Namen der Lieder. Die Informationen bezieht es via Internet aus der CD-Datenbank CDDB. Nachteile: Der integrierte Audio-Grabber ist langsamer als WinDac, dem wohl am weiten verbreitesten Audio-Grabber. Eine Unzahl an Einstellungen und Funktionen erschrecken jeden Anfänger und bereits vorhandene wav-Dateien lassen sich nur mit 112 KBit/s in eine MP3-Datei verwandeln. Dennoch ist dieses Programm für alle MP3-Fans geeignet, die Ihre komplette CD-Sammlung in MP3s konvertieren wollen. Denn das geht zügig und komfortabel. (nha)