Network Attached Storage für Arbeitsgruppen

Test: Maxdata Belinea b.center 1 TB

30.06.2008 von Christian Vilsbeck
Network Attached Storage (NAS) erweitert die Speicherkapazität im Netzwerk ohne großen Aufwand. Das NAS-System Belinea b.center von Maxdata mit vier SATA-Festplatten im RAID soll Flexibilität und Leistung zum günstigen Preis vereinen. TecChannel testet die Performance und die Benutzerfreundlichkeit des NAS.

Durch ständig wachsende Datenvolumina wird in Netzwerken schnell die Speicherkapazität zu knapp. Wie lässt sich diese vor dem drohenden Kollaps unkompliziert erweitern? Network Attached Storage Appliances versprechen hier Abhilfe: Sofortige Bereitstellung von Speicherplatz im Netzwerk per Plug & Play bei minimalem Konfigurationsaufwand und geringen Kosten sind die angepriesenen Stärken der Geräte.

NAS-Appliances sind beispielsweise ideal, wenn jemand den Server nicht selbst umständlich mit Festplattenkapazität erweitern will. Zusätzlicher Speicherplatz steht mit einem NAS-System in wenigen Minuten bereit, ohne dass man den Netzwerkbetrieb stoppen oder den Server abschalten muss. Den vorhandenen Netzwerkumgebungen passen sich die NAS-Appliances an: DHCP oder feste IP-Adressen, Windows-, Linux-, Unix- oder Apple-Clients akzeptieren die Geräte auf Anhieb.

Die Administration der NAS-Appliances erfolgt über einen beliebigen Webbrowser in der Netzwerkumgebung. Übersichtliche Oberflächen erlauben die Benutzerverwaltung, die Konfiguration der vorhandenen Speichervolumina und vieles mehr. Die einfache Bedienung ohne Handbuchstudium steht bei den Appliances im Vordergrund.

Diese schöne heile Welt der Appliances konfrontieren wir mit unserer Testserie von NAS-Geräten für kleine und mittlere Unternehmen mit der Realität. Im TecChannel-Netzwerklabor muss sich nach Iomegas StorCenter Pro NAS 250d, Buffalos TeraStation Pro II und Netgears ReadyNAS NV+ nun Maxdatas neues Belinea b.center unter Beweis stellen.

Technische Details & Ausstattung

Speziell für kleine und mittlere Unternehmen bietet Maxdata das Belinea b.center an. Der Fokus des NAS-Systems liegt laut Hersteller auf Bedienerfreundlichkeit und Flexibilität. Darüber hinaus vereine das b.center hohe Performance bei günstigem Preis. Im schicken schwarzen Minitower-Gehäuse integriert Maxdata vier Hot-Swap-fähige, in Wechselrahmen gebettete SATA-II-Festplatten im 3,5-Zoll-Format. Das b.center bietet der Hersteller mit 500 GByte, 1, 2 oder 4 TByte Speicherkapazität an. Während im 500-GByte-NAS zwei 250-GByte-Festplatten verbaut sind, besitzen die übrigen Modelle jeweils vier Drives. Die Preise beginnen bei circa 620 Euro (500 GByte) und reichen bis etwa 1930 Euro für das b.center mit 4 TByte.

Unser getestetes Belinea b.center 1 TB für 800 Euro verwendet vier Seagate Barracuda ES ST3250820NS. Maxdata wählt somit speziell für den Dauerbetrieb spezifizierte Festplatten. Anschluss finden die vier SATA-II-Drives am AMD-M690-Chipsatz. Der Chip beherrscht keine RAID-Funktionalität; Maxdata setzt somit auf die Software-RAID-Funktionalität des Betriebssystems. Das b.center unterstützt die RAID-Level 0, 1, 5 und 6. Die erforderliche Rechenleistung übernimmt beim Belinea b.center ein AMD Sempron LE-1200 mit 2,1 GHz Taktfrequenz. Der CPU steht 1 GByte DDR2-Speicher zur Seite.

Bildergalerie: Maxdata Belinea b.center 1 TB.
Maxdata Belinea b.center Frontansicht
Maxdata Belinea b.center Frontansicht mit geoeffnetem Deckel
Maxdata Belinea b.center mit vier in Wechselrahmen gebettete SATA-Festplatten
Maxdata Belinea b.center Rueckansicht mit USB- und eSATA-Schnittstellen sowie einem Ethernt-Portt
Maxdata Belinea b.center mit entnommenen Laufwerkskaefig und Blick auf Prozessor, Speicher und PCI-Schnittstellen
Maxdata Belinea b.center mit Blick auf das Flash-Modul rechts unten, von dem das Betriebssystem startet

Das Betriebssystem „Maxdata Universal Storage Server“ setzt auf eine Open-E-Lösung. Von einer kleinen Platine mit Flash-Speicher, die an einem internen USB-Port der Systemplatine angeschlossen ist, wird das Storage-OS von Open-E geladen.

Anschluss zum Netzwerk findet Maxdatas Belinea b.center über einen Gigabit-Ethernet-Port. Vier USB-Ports und ein eSATA-Anschluss erlauben den Betrieb von externen Festplatten an dem b.center, um zusätzlichen Speicherplatz einzubinden. Maxdatas NAS-Appliance unterstützt zudem iSCSI-Konnektivität.

Zum Lieferumfang des ReadyNAS NV+ zählt neben dem Kaltgerätestecker und einem Netzwerkkabel die mehrsprachige Schnellstartanleitung. Ein Benutzerhandbuch lässt sich auf der Hersteller-Website herunterladen, in der Web-Verwaltung des NAS findet sich der entsprechende Link. Maxdata gewährt auf das Belinea b.center eine Garantie von drei Jahren.

Quickinfo

Produkt

Belinea b.center

Hersteller

Maxdata

Betriebssystem

Maxdata Universal Storage Server / Open-E

Prozessor

AMD Sempron LE-1200 2,1 GHz

Storage-Subsystem

4x 250-GByte-SATA-II-HDDs

Kapazität RAID5

699 GByte

Max. Netbench-Durchsatz RAID5

151 Mbit/s

Ethernet

1x 1000 Mbps

Preis Testgerät 1 TByte (4 HDD)

800 Euro

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Preise & Händler

Installation

Dem Belinea b.center liegt eine Kurzanleitung zum Einbinden in das Netzwerk bei. Diese ist jedoch eher verwirrend als hilfreich: Zu Beginn wird von der Installation eines USB-Moduls gesprochen, was auch immer damit gemeint ist. Danach erfolgt die Aktivierung der Fernwartung, wie die Anleitung angibt. Und auf dem Konsolenbildschirm sollen die Netzwerkeinstellungen des NAS angezeigt werden. Vor der kompletten Verwirrung dieser offensichtlichen Universalbeschreibung springt man zu Punkt 3 der Kurzanleitung: Im Webbrowser eines Clients die vordefinierte IP des b.center mit http://192.168.0.220/ eingeben.

Allerdings wird ein Client benötigt, der sich im gleichen Subnet „192.168.0.xxx“ befindet. Nach dem temporären Ändern des Client-Subnet auf 192.168.0.xxx gelangt man in das Web-Management des b.center. Für die Erstkonfiguration des NAS ist diese temporäre IP-Änderung in Umgebungen mit statischen IPs leider notwendig. Hier gibt es komfortablere Lösungen von der Konkurrenz.

Web-Management: Im Reiter „Setup“ lassen sich alle Grundeinstellungen wie Netzwerk und RAID-Erstellung erledigen.

Im übersichtlich gestalteten Web-Management fasst Maxdata im Reiter „Setup“ alle Funktionen für die Grundkonfiguration zusammen. So erfolgt im Sub-Folder „Netzwerk“ die Namensgebung des NAS sowie beim Klick auf „eth0“ (über PCI-Steckplätze mit weiteren Ethernet-Schnittstellen erweiterbar) die IP-Einstellung auf DHCP oder statisch. In unserem Netzwerk mit statischen IPs mit dem Subnet 192.168.0.xxx passte die Voreinstellung des b.center. Im nächsten Sub-Folder „Administrator“ lassen sich das Zugangspasswort sowie die Funktion E-Mail-Benachrichtigung bei Fehler und Remote-Einstellungen vornehmen.

Jetzt folgt im Sub-Folder „SW RAID“ die Erstellung eines RAIDs der vier installierten 250-GByte-Festplatten. Hierzu werden die einzubindenden Platten ausgewählt und der RAID-Level festgelegt. Belinea lässt die Wahl zwischen RAID 0, 1, 5 und 6. Als weitere Optionen können die Blockgröße sowie das Paritätsverhalten bestimmt werden. Die Erstellung des Software-RAID-5 dauert circa zwei Stunden, danach stehen 698,66 GByte zur Verfügung. Einen RAID6-Level zu kreieren, nahm auch knapp zwei Stunden in Anspruch. Die Nutzkapazität beträgt dann 465,77 GByte.

Im nächsten Abschnitt „iSCSI Initiator“ lässt sich die iSCSI-Funktionalität des b.center konfigurieren. Finalisiert wird das Setup mit der optionalen USV-Konfiguration sowie der Zeiteinstellung. Verschiedene Sprachen für das Web-Management darf der Nutzer ebenfalls noch wählen.

Alle Setup-Schritte können Sie in unserer Bildergalerie sehen:

Bildergalerie: Web-Management Belinea Universal Storage Server – Setup.
Universal Storage Server - Info
Universal Storage Server - Setup Netzwerk Konfiguration
Universal Storage Server - Setup Netzwerkeinstellung
Universal Storage Server - Setup Netzwerk
Universal Storage Server - Setup Zeiteinstellung
Universal Storage Server - Setup USV-Konfiguration
Universal Storage Server - Setup iSCSI
Universal Storage Server - Setup SW-RAID entfernen
Universal Storage Server - Setup SW-RAID Resyncing
Universal Storage Server - Setup SW-RAID Chunk-Groesse
Universal Storage Server - Setup SW-RAID-Levels
Universal Storage Server - Setup SW-RAID Optionen
Universal Storage Server - Setup SW-RAID Laufwerksfinder
Universal Storage Server - Setup SW-RAID Laufwerke
Universal Storage Server - Setup Admin Settings Remote Console
Universal Storage Server - Setup Admin Settings SNMP
Universal Storage Server - Setup Admin Settings
Universal Storage Server - Setup Administrator
Universal Storage Server - Setup Netzwerkkarte IP
Universal Storage Server - Setup Netzwerkkarte
Universal Storage Server - Login

Konfiguration: Storage

Nach der RAID-Erstellung im Reiter „Setup“ müssen logische Laufwerke erstellt werden. Dies erfolgt im Web-Management des b.center im Reiter „Konfiguration“. Hier wird nach Klick auf den Sub-Folder „Volume Manager“ zuerst die entsprechend bereits angelegte RAID-Gruppe angewählt. Jetzt stellt das b.center die Wahl zwischen einem normalen und dynamischen Volume zur Verfügung. Nach Fertigstellung kann der freie Speicherplatz beliebig für neue „NAS Volumes“, „iSCSI Volumes“ oder Snapshots aufgeteilt werden.

Platzanweiser: Der Speicherplatz des RAIDs lässt sich beliebig für NAS Volumes, iSCSI und Snapshots aufteilen.

Der RAID-Level eines vorhandenen RAIDs lässt sich nur unter Verlust aller Daten und etwas umständlich ändern. So müssen zuerst die erstellten Volumes auf dem RAID gelöscht werden. Diese sind nur löschbar, wenn über einen SSH-Client per Remote auf das NAS zugegriffen wird. Im Web-Management ist das Löschen eines Volumes nicht möglich.

Maxdata empfiehlt für den Remote-Zugriff im PDF-Software-Handbuch „Putty“ als Client, wenn Windows verwendet wird. Vorher muss im Web-Management der Zugriff auf die Remote Console noch eingerichtet werden. Per SSH-Verbindung lässt sich dann auf die Konsole des NAS zugreifen. Hier erfolgt nun das Löschen vorhandener Volumes. Nach einem erforderlichen Reboot kann im Web-Management letztendlich wieder ein neues RAID angelegt werden. Die vorher festgelegten Freigaben und User oder Snapshot-Einstellungen sind wie beim ersten Setup erneut zu definieren – insgesamt eine sehr umständliche Prozedur.

Die Schritte zum Löschen des Volumes per Remote sehen Sie in folgender Bildergalerie:

Bildergalerie: Belinea b.center Remote Console mit SSH-Verbindung.
Belinea b.center Remote Console
Mit Ctrl + Alt + x wird das Menü gestartet
Zum Löschen des Volume wird die Option 14 gewählt
Nach dem Markieren des Volumes (Partition) geht es weiter zum endgültigen Löschvorgang
Letzter Warnhinweis - dann sind alle Datenweg

Als „Entschädigung“ für das aufwendige Löschen bietet das Belinea b.center mit den RAID-Leveln 0, 1, 5 und 6 dafür viele Wahlmöglichkeiten. Praktisch ist auch die einfache Erweiterung des Speicherplatzes des b.center. Reichen die vier in Wechselrahmen gebetteten 3,5-Zoll-SATA-Festplatten nicht mehr aus, so können über USB-Ports oder den eSATA-Anschluss externe Festplatten angeschlossen werden. Diesen externen Laufwerken kann man nach dem Anschluss gesonderte freigegebene Ordner/Benutzer zuweisen.

Konfiguration: Netzwerk, Benutzer & Ordner

Serienmäßig verfügt das b.center über eine integrierte Ethernet-Schnittstelle. Ist in den zwei vorhandenen Erweiterungssteckplätzen eine zusätzliche Netzwerkkarte eingebaut, so lässt sich ein Failover oder Load-Balancing einstellen. Bei den Protokollen bietet das b.center alle gängigen Typen wie NFS, FTP, AppleTalk und SMB.

Die Art der Authentifizierung für das b.center legt das Web-Management im Reiter „Konfiguration/NAS Einstellungen“ fest. Hier gibt es verschiedene Typen von Arbeitsgruppen und Domänen. In unserem Fall wählen wir den Typ „Primären Domänen Controller“ Windows (PDC) aus. Nach Eingabe der IPs des PDC sowie des entsprechenden Passwortes übernimmt das b.center auf Wunsch alle Domänen-Benutzer/Gruppen.

Zugriff erlaubt: Wird das b.center in eine Domäne (in unserem Beispiel in die Domäne „NIAMOD“) aufgenommen, so werden alle Mitglieder komfortabel importiert. Den Shares, im Beispiel „Netbench“, können entsprechende Nutzer oder Gruppen zugewiesen werden.

Im Reiter „Konfiguration/NAS Resourcen“ erfolgt die Erstellung von Shares. Jetzt können dem Share Benutzer oder Gruppen mit entsprechender Rechtevergabe zugewiesen werden. In unserer Domäne wählen die entsprechend vom Domänen-Controller PDC importierten Mitglieder aus. Jeder Gruppe oder jedem Benutzer lassen sich zudem Quotas zuweisen.

Praktisch ist im Reiter „Bearbeitung“ die Möglichkeit, das System zu festgelegten Tagen und Uhrzeiten herunterzufahren sowie zu starten. Allerdings sollte zu diesen Zeiten sichergestellt sein, dass User nicht noch geöffnete Dokumente bearbeiten. Im Bearbeitungs-Reiter wird auch ein Snapshot von den Volumes genommen, allerdings manuell; eine Zeitsteuerung ist leider nicht vorhanden.

Dafür gibt es vielseitige Optionen für Backups, die sich im Web-Management im Reiter „Bearbeitung“ einstellen lassen. Ebenso lässt sich der integrierte Antivirus-Dienst im Web-Management aktivieren und aktualisieren. Ob für das b.center Updates verfügbar sind, lässt sich über das Web-Management online überprüfen. Auch das lokale Einspielen von Update-Dateien ist möglich.

Einsicht in ausführliche Reports über das NAS gibt es im Reiter „Status“. Beispielsweise werden alle aktiven Tasks wie Snapshots, Backups oder Antivirus-Einstellungen angezeigt. Log-Dateien geben unter anderem Aufschluss über die Auslastung des Prozessors, Speichers oder des Netzwerks.

Alle Schritte im Reiter „Konfiguration“ können Sie in unserer Bildergalerie sehen:

Bildergalerie: Web-Management Belinea Universal Storage Server – Konfiguration.
Universal Storage Server - Konfiguration Volume Manager
Universal Storage Server - Konfiguration iSCSI
Universal Storage Server - Konfiguration Quota fuer freigegebene Gruppe
Universal Storage Server - Konfiguration NFS-Zugriff auf Freigaben
Universal Storage Server - Konfiguration von Gruppen, die Zugriff auf Shares haben
Universal Storage Server - Konfiguration der Benutzer fuer eine Freigabe
Universal Storage Server - Konfiguration SMB-Einstellungen bei Freigaben
Universal Storage Server - Konfiguration neue Freigabe erstellen
Universal Storage Server - Konfiguration fuer lokales Backup
Universal Storage Server - Konfiguration Backup-Client aktivieren
Universal Storage Server - Konfiguration HTTP Zugriff auf Freigaben
Universal Storage Server - Konfiguration SMB
Universal Storage Server - Konfiguration SMB Checkboxen
Universal Storage Server - Konfiguration FTP
Universal Storage Server - Konfiguration Protokolle
Universal Storage Server - Konfiguration zur Authentifizierung NIS
Universal Storage Server - Konfiguration zur Authentifizierung ADS
Universal Storage Server - Konfiguration zur Authentifizierung, im Beispiel PDC
Universal Storage Server - Konfiguration nach Erstellung eines NAS Volumes und Snapshots
Universal Storage Server - Konfiguration neues NAS Volume erstellen

Welche zusätzlichen Einstellmöglichkeiten das Web-Management für das b.center in den Reitern „Bearbeitung“ und „Status“ bietet, zeigt Ihnen folgende Bildergalerie:

Bildergalerie: Web-Management Belinea Universal Storage Server – Bearbeitung und Status.
Universal Storage Server - Bearbeitung - Zeitplan fuer den Neustart erstellen
Universal Storage Server - Bearbeitung - Pruefen, ob neue Updates fuer das OS verfuegbar sind
Universal Storage Server - Bearbeitung - gespeicherte Einstellungen wiederherstellen
Universal Storage Server - Bearbeitung - Einstellungen speichern
Universal Storage Server - Bearbeitung - Neuen Antivirus-Task erstellen
Universal Storage Server - Bearbeitung - Antivirus updaten
Universal Storage Server - Bearbeitung - Restore Tasks
Universal Storage Server - Bearbeitung - Neuen Datenreplikationsvorgang erstellen
Universal Storage Server - Bearbeitung - Neuen Backup-Vorgang erstellen
Universal Storage Server - Bearbeitung - Neues Backup-Device anlegen
Universal Storage Server - Bearbeitung - Backup-Optionen
Universal Storage Server - Bearbeitung - Snapshot Tasks
Universal Storage Server - Bearbeitung - NAS Verbindungen zuruecksetzen
Universal Storage Server - Status Netzwerk
Universal Storage Server - Status aktiver SMB-Verbindungen
Universal Storage Server - Status Volume
Universal Storage Server - Status der aktiven Dienste
Universal Storage Server - Status der optionaler USVs und Controller
Universal Storage Server - Status Treiber
Universal Storage Server - Status Speicher
Universal Storage Server - Status Aktive Tasks
Universal Storage Server - Status Smart

Performance: Lasttest mit 15 Clients

Um die Performance der NAS-Appliances zu testen, integrieren wir das Maxdata Belinea b.center in unser abgeschlossenes Labornetzwerk. Darin befinden sich 15 Windows-Clients sowie ein Domänen-Controller mit Windows NT 4.0. Die Clients sind an einem Gigabit-Switch über entsprechende Gbit-Netzwerkkarten angeschlossen. Die getestete NAS-Appliance verwendet ebenfalls einen Gbit-Link zum Switch.

Für die Benchmarks verwenden wir NetBench 7.0.3 von Veritest. Das Programm ermittelt, mit welcher Performance Fileserver Dateianfragen von Clients erledigen. Die Benchmark-Suite lässt in einer Netzwerkumgebung Clients mit steigender Anzahl auf die NAS-Appliance zugreifen. Zu Beginn arbeitet nur ein Client, am Schluss beanspruchen in unserem Netzwerklabor 15 Clients gleichzeitig das NAS-System. Dabei führt jeder Client insgesamt 18 Dateioperationen durch: Lesen, Schreiben, Löschen, Umbenennen, Erstellen, Suchen und Attribute setzen sind die wichtigsten.

Um die Netzwerklast zu erhöhen, erlaubt der Benchmark die Einstellung der „Think Time“. Damit ist die Zeit gemeint, die zwischen zwei Dateianfragen verstreicht. Bei unseren Tests verwenden wir eine Think Time von null Sekunden. Die Clients belasten die NAS-Appliance somit ununterbrochen mit Dateioperationen.

Als Ergebnis übergibt NetBench den Durchsatz der NAS-Appliance in Mbit/s mit steigender Client-Anzahl. Zusätzlich erlaubt der Benchmark die Messung der Response-Time. Sie definiert die Zeit zwischen der Dateianfrage eines Clients und der Ausführung der entsprechenden Operation.

Durchsatz, Reaktionszeit & Energiebedarf

Maxdatas Belinea b.center zeigt trotz Software-RAID eine ordentliche Leistung. Unter Last multipler Dateioperationen mit dem im professionellen Storage-Umfeld anerkannten Benchmark-Tool NetBench erreicht das b.center einen maximalen Durchsatz von 151 MBit/s mit RAID5. Dieses Maximum – bei sechs gleichzeitig zugreifenden Clients – sinkt selbst bei 15 agierenden Clients kaum ab.

Im Vergleich zu den getesteten Konkurrenten Buffalo TeraStation Pro II und NetGear ReadyNAS NV+ kommt das b.center mit vielen Clients deutlich besser zurecht. Verantwortlich hierfür zeigt vor allem der AMD Sempron LE-1200 mit 2,1 GHz Taktfrequenz. Die CPU erledigt das Handling multipler Dateioperationen deutlich besser als die unterdimensionierten Prozessoren der Konkurrenten – trotz Software-RAIDs.

Guter Durchsatz: Maxdatas Belinea b.center setzt sich von den getesteten Konkurrenten deutlich ab.

Der verwendete RAID-Level spielt für die Performance des b.center bei NetBench kaum eine Rolle. So liefert das NAS im – unsicheren und nicht empfehlenswerten – RAID0 mit den vier Festplatten ein Maximum von 145 MBit/s bei 10 Clients, welches selbst bei 15 Clients aufrechterhalten wird. Mit dem sehr sicheren RAID6 liegt der Topwert bei 136 MBit/s (7 Clients). Auch hier sinkt der Durchsatz mit zunehmender Client-Anzahl nur minimal auf 129 MBit/s ab (15 Clients).

Auch bei den typischen Ansprechzeiten bei Dateioperationen agiert das Belinea b.center deutlich flinker als die getesteten Konkurrenten. Bei einem Client verstreichen durchschnittlich 0,29 ms bis zur Ausführung der Aktion. Hier liegt das b.center zwar nur knapp unter dem Wert des ReadyNAS NV+ (0,32 ms), doch mit zunehmender Client-Anzahl geht die Schere auseinander. Versuchen 15 Clients gleichzeitig auf das b.center zuzugreifen, so werden die entsprechenden Aktionen durchschnittlich nach 1,8 ms ausgeführt. Bei den Konkurrenten, besonders bei NetGears ReadyNAS NV+, heißt es, sich in Geduld üben.

Flinke Reaktion: Mit 1,8 ms Ansprechzeit bei 15 Clients reagiert das b.center gut doppelt so schnell auf Dateianfragen als Buffalos TeraStation Pro II. Viel Geduld muss man mit dem ReadyNAS NV+ von NetGear haben.

Beim Energiebedarf liegt das Belinea b.center mit 73 Watt im Leerlauf auf dem Niveau von Office-Desktop-PCs. Hier zeigt sich beispielsweise die mit ebenfalls vier 3,5-Zoll-SATA-Drives ausgestattete Buffalo TeraStation Pro II mit 48 Watt genügsamer. Wird das b.center von den Clients ordentlich gefordert, so steigt der Energiebedarf auf bis zu 95 Watt. Ausgeschaltet sind beim Maxdata-NAS noch 2,2 Watt fällig.

Fazit

Maxdatas Belinea b.center überzeugt vor allem durch eine sehr ordentliche Performance. Trotz Software-RAIDs liefert das b.center dank des verbauten Sempron-Prozessors hohe Transferraten und flinke Ansprechzeiten. Allerdings genehmigt sich das NAS auch etwas mehr Energie als die langsameren Konkurrenten in unserem Test.

Der Funktionsumfang des Belinea b.center überzeugt. Neben umfangreichen RAID-Levels gibt es iSCSI-Funktionalität sowie integrierte Antivirus- und Backup-Unterstützung. Die Bedienung des auf Open-E basierenden Web-Managements ist weitgehend selbsterklärend – auch wenn es manchmal etwas träge reagiert. Allerdings ist die Einbindung in das Netzwerk von der Konkurrenz komfortabler gelöst. Auch das Ändern von RAID-Levels ist umständlich gelöst – auch wenn es selten benötigt wird.

Der Preis von circa 800 Euro für das 1-TByte-Modell mit vier Festplatten ist angesichts der gebotenen Performance und den Features des b.center in Ordnung. Das b.center lässt sich somit empfehlen, wenn ordentliche Geschwindigkeit wichtiger ist als höchster Bedienkomfort.

Maxdata hat während des Tests Insolvenz angemeldet. Der Geschäftsbetrieb geht laut Aussagen der Firma aber normal weiter. Es werden bereits Investoren gesucht, Unternehmen wie Pyramid Computer und ICO bieten bereits Unterstützung an. (cvi)