Das LG V900 Optimus Pad arbeitet mit Android 3.0 (Honeycomb). Es ist genauso schwer wie das Apple iPad 2, zeigt aber auf seinem kleineren 8,9-Zoll-Display eine höhere Auflösung, nämlich 1280 x 768 Bildpunkte. Außer den Standard-Apps von Android 3.0 installiert LG nur zwei weitere Programme - die machen das V900 aber zu einem besonderen Tablet: Die Apps 3D-Camcorder und 3D-Player nutzen nämlich die eingebaute 3D-Kamera: Die Kamera auf der Tablet-Rückseite nimmt über zwei Linsen mit jeweils 5 Megapixel Stereo-Bilder auf.
Das Tablet selbst hat aber keinen 3D-Bildschirm: Um den 3D-Effekt zu betrachten, können Sie das LG Optimus V900 zum Beispiel per HDMI-Ausgang an einen 3D-Fernseher anschließen - LG legt ein passendes Adapter-Kabel bei. Die 3D-Player-App auf dem Tablet spielt aufgenommene Videos im Side-by-Side-Verfahren ab, der 3D-Fernseher verarbeitet dieses Format dann zu Bildern mit Tiefeneffekt. Direkt auf dem Tablet lässt sich der 3D-Effekt mit einer Anaglyphen-Brille anschauen, wenn Sie bei der App die Anaglyph-Ausgabe aktivieren. In beiden Fällen bleibt der 3D-Effekt minimal - ein überzeugender Kaufgrund ist er nicht.
Gute Ausstattung mit HDMI, 3D und 3G
Dafür überzeugt die Ausstattung des LG Optimus Pad: Das Tablet bietet 3G, WLAN, Bluetooth und GPS. Neben dem erwähnten HDMI-Ausgang können Sie das Honeycomb-Tablet mit dem beiliegenden USB-Kabel ans Notebook anschließen, um Daten zu übertragen. Der interne Speicher ist 32 GByte groß - er lässt sich aber nicht erweiten, denn dem 3D-Tablet fehlt ein Kartenleser.
Bedienung
Eine eigene Bedieneroberfläche spendiert LG dem Optimus Pad nicht. Auch sonst hat sich LG wenig Mühe gegeben, die Honeycomb-Basis zu optimieren, denn das V900 kämpft wie andere Android-Tablets mit Mini-Rucklern und kleinen Eingabeverzögerungen. Das macht sich beim Scrollen durch bilderlastige Webseiten deutlich bemerkbar. Auch das Vergrößern von Webseiten oder Fotos funktioniert beim V900 nicht besonders flüssig.
Ebenfalls Honeycomb-Standard ist die Bildschirm-Tastatur des Optimus Pad: Um Ziffern und Sonderzeichen einzugeben, müssen Sie auf eine zweite Tastaturseite umschalten. Die Tasteneingaben zeigt das Tablet aber verzögerungsfrei an. Webseiten lädt und verarbeitet das LG-Tablet sehr flott - zusammen mit dem Samsung Galaxy Tab 10.1 liegt es bei den Browser-Tests an der Spitze. Die Rechenkraft des Dual-Core-Prozessor NVIDIA Tegra 2 macht sich hier deutlich bemerkbar. Flash-Videos spielt es problemlos ab, nachdem man den Flash Player aus dem Android Market installiert hat: Nur bei Flash-Videos in höherer Qualität ruckelt es.
BEDIENUNG |
LG V900 Optimus Pad |
Bildschirm / Bildschirm-Tastatur / Bedienung über Mehrfinger-Gesten / Bildschirm-Technik |
angenehm / angenehm / ja / kapazitiv |
Spracheingabe / Flugzeugmodus |
ja / ja |
E-Mail-Zugang: POP3 / Imap / Exchange |
ja / ja / ja |
Zugriff auf Gerät per PC / Datensicherung auf PC möglich |
ja / teilweise |
Akkulaufzeit, Bildschirm & Multimedia
Bei der Akkulaufzeit liegt das LG Optimus Pad im oberen Mittelfeld: Das Apple iPad 2 und das Motorola Xoom zeigen zwar deutlich mehr Ausdauer. An den Ergebnissen des V900, das über sechs Stunden beim Abspielen eines Videos und über neun Stunden beim WLAN-Surfen durchhält, gibt es aber nicht zu meckern. Gleiches gilt für den sehr hellen und blickwinkelstabilen Bildschirm, den Sie unter fast allen Lichtverhältnissen gut ablesen können.
Mehr als Standard-Honeycomb hat das LG Optimus Pad V900 auch in Sachen Multimedia nicht zu bieten: Mit dem vorinstallierten Video-Player lassen sich nur 3GP- und MP4-Videos abspielen - letztere allerdings nicht in H.264 High Profile. Erst mit einem alternativen Player wie Rock Player Lite und aktiviertem Software-Decoding gibt das V900 auch AVI- und WMV-Videos wieder.
MULTIMEDIA |
LG V900 Optimus Pad |
Abspielbare Video- / Audioformate |
3GP, MP4 / AAC, MP3, OGG, WAV |
Anzeigbare Foto- /Text- /e-Book-Formate |
BMP, GIF, JPG, PNG / DOC, PDF, PPT, TXT, XLS / - |
Audioqualität: Frequenzgangabweichung / max. Lautstärke |
3,0 dB(U) / 64 dB(A) |
Fazit & Daten
LG will mit dem Modethema 3D Käufer für V900 Optimus Pad ködern. Die 3D-Funktion kann aber nicht überzeugen. Vielmehr sprechen Stärken wie der helle Bildschirm, der schnelle Browser und die ordentliche Akkulaufzeit für das V900.
Die Eleganz eines Apple iPad 2 oder des Android-Konkurrenten Samsung Galaxy Tab 10.1 fehlt ihm aber, das Motorola Xoom bietet eine längere Akkulaufzeit. Pech für das V900 Optimus Pad, dass diese beiden besseren Android-Alternativen sogar günstiger sind. Glück für das LG-Tablet, dass ein Konkurrent durch den Rechtsstreit zwischen Apple und Samsung in Deutschland derzeit nicht erhältlich ist. (cvi)
DIE TECHNISCHEN DATEN |
LG V900 Optimus Pad |
Prozessor |
NVIDIA Tegra 2 (1 GHz) |
Maße (L x B x H) |
14,9 x 24,3 x 1,4 Zentimeter |
Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil |
620 / 100 Gramm |
Betriebssystem |
Android 3.0.1 |
eingebauter / zusätzlicher Speicherplatz (Art) |
32 GByte (Flash) / nein |
Wireless-LAN / Bluetooth / UMTS / GPS |
802.11n / 2.1+EDR / 7,2 MBit/s / ja |
USB |
1 (Micro) |
HDMI |
1 (Mini, Typ C) |
Kartenleser |
nein |
Einschub für SIM-Karte |
ja |
Kamera |
ja (2592 x 1944) |
Internet-Kamera |
ja |
Audioausgang |
1 |
Mikrofon |
ja |
Software: installiert / weitere Programme |
einiges / viel |
Lieferumfang |
USB-Adapter, Netzteil, HDMI-Adapter |
Lagesensor / Lichtsensor |
ja / ja |
Handbuch: deutsch / gedruckt / umfangreich / als PDF |
ja / ja / ja / nein |
Preis (unverbindliche Preisempfehlung / Straßenpreis) |
899 Euro / 675 Euro |
Technische Hotline |
01803 / 115411 |
Garantie |
24 Monate |