USB 3.0, HDMI, SSD

Test: Lenovo IdeaPad U300s - Ultrabook mit Core i7

05.04.2012 von Malte Jeschke
Ein sehr schickes, flaches Aluminiumgehäuse, eine sparsame Intel-Core-i7-Plattform und ein Gewicht unter 1,4 Kilogramm: Nach dieser Rezeptur hat Lenovo das Ultrabook IdeaPad U300s konzipiert. Unser Test klärt, ob dies genügt, um ein in allen Belangen attraktives Notebook zu realisieren.

Lenovo bezeichnet das IpeaPad U300s selbst als Hingucker, und das entspricht durchaus den Tatsachen. Das flache Aluminiumgehäuse macht einen sehr edlen Eindruck. Mit einer Bauhöhe von rund 16 Millimetern gehört das Gerät zu den flacheren Vertretern seiner Gattung. Wir testen das Lenovo IdeaPad U300s in der leistungsfähigeren Ausstattungsvariante.

Ausstattung

Ausstattung: Lenovo bietet das IdeaPad U300s mit zwei verschiedenen Core-i-Prozessoren aus Intels zweiter Generation dieser CPUs an. Zum Test tritt die Core-i7-Variante des Ultrabooks an. Dabei handelt es sich um den Core i7-2677M, der mit einem TDP-Wert von 17 Watt spezifiziert ist. Der Prozessor hat im IdeaPad U300s Zugriff auf vier GByte DDR3-SDRAM. Mehr Speicher bietet Lenovo für das Gerät nicht an.

Lenovo IdeaPad U300s: Das 13,3-Zoll-Display ist spiegelnd ausgeführt und arbeitet mit 1366 x 768 Bildpunkten.

Das 13,3-Zoll-Display arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung und einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten. Die Anzeigeeinheit ist spiegelnd ausgeführt. Im Displayrahmen findet sich eine Webcam, die mit 1,3 Megapixeln Auflösung arbeitet. Um die Ansteuerung des Displays kümmert sich Intels integrierte Einheit HD Graphics 3000. Externe Anzeigeeinheiten lassen sich über HDMI anbinden.

Wie bei einigen anderen Ultrabooks auch, sucht man die Buchse fürs Netzwerkkabel am IdeaPad U300s vergeblich. Ins Netzwerk gelangt man lediglich per WLAN gemäß 802.11b/g/n. Das Schnittstellenangebot an sich ist recht übersichtlich, jeweils ein USB-2.0- und ein USB-3.0-Port sind vorhanden. Als Massenspeicher kommt eine 256-GByte-SSD von JMicron zum Einsatz.

Als Betriebssystem ist auf unserem Testgerät Windows 7 Home Premium vorinstalliert. Das IdeaPad U300s kostet in der getesteten Ausstattung 1399 Euro. Dies beinhaltet eine einjährige Garantie.

Display und Handling

Display: Lenovo integriert in das IdeaPad U300s ein spiegelndes Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung. Die Anzeigeeinheit arbeitet mit einer nativen Auflösung von 1366 x 768. Das ist zwar derzeit die gängigste Auflösung, dies macht die Sache aber nicht besser. In einem derartigen Gerät hätten wir uns - auch insbesondere wegen der Preisklasse desselbigen - eine auflösende Einheit durchaus gut vorstellen können.

Digital-Ausgang: Externe Displays steuert das IdeaPad U300s per HDMI an.

Vielleicht macht das Display seine Sache im Rahmen der Möglichkeiten wenigstens besonders gut. Dem ist bei den nachfolgenden Messungen aber keineswegs so. Wir registrieren eine maximale Helligkeit von etwas weniger als 160 cd/qm. Das ist weit unter dem Durchschnitt, Werte unter 200 cd/qm sind eher eine Ausnahmeerscheinung, insbesondere bei spiegelnden Anzeigeeinheiten. Die geringe Helligkeit hat zur Folge, dass man selbst beim Betrieb in nicht perfekten Innenraumumgebungen oft am Limit des Helligkeitsreglers agiert. Um die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist es bei diesem Display gleichfalls nur sehr befriedigend bestellt. Wir registrieren in den Ecken durchaus zweistellige Abweichungen.

Der Betrieb unter freiem Himmel ist aufgrund der spiegelnden Oberfläche in Verbindung mit der geringen Helligkeit und einem lediglich begrenzten Kontrast nur möglich, wenn besagter Himmel schon sehr zugezogen ist.

Handling: Tastaturen von Lenovo-Notebooks genießen einen geradezu legendären Ruf, begründet insbesondere von ThinkPads aus den T-Baureihen. Und auch die Klaviatur des IdeaPad U300s enttäuscht nicht. Die Tasten sind an der Unterseite leicht abgerundet und ein wenig kleiner als auf Standardtastaturen.

Geht doch: Trotz sehr flachem Gehäuse bietet die Tastatur ein angenehmes Hub-Gefühl und erlaubt schnelles Schreiben.

Für ein flaches Ultrabook realisiert Lenovo einen guten Tasten-Hub und vermittelt ein gutes Feedback. Im Test kamen auch ausgewiesene Schnellschreiber mit der Eingabeeinheit sehr gut zurecht - keine Selbstverständlichkeit bei den besonders flachen Notebooks.

Das Touchpad ist für ein 13-Zoll-Notebook relativ groß ausgefallen, die Maustasten sind im unteren Bereich des Touchpads integriert. Beide Tasten liefern einen guten Druckpunkt und ein sauberes Klick-Feedback. Die Präzision des Touchpads ist befriedigend.

Bildergalerie:
Lenovo IdeaPad U300s
Das 13,3-Zoll-Display ist spiegelnd ausgeführt und arbeitet mit 1366 x 768 Bildpunkten.
Lenovo IdeaPad U300s
Externe Displays steuert das IdeaPad U300s per HDMI an.
Lenovo IdeaPad U300s
Trotz sehr flachem Gehäuse bietet die Tastatur ein angenehmes Hub-Gefühl und erlaubt schnelles Schreiben.
Lenovo IdeaPad U300s
So sehen die Standardeinstellungen hinsichtlich Performance und Akku-Betrieb aus.
Lenovo IdeaPad U300s
Die Einstellungen hinsichtlich des Displays lassen sich hier festlegen.
Lenovo IdeaPad U300s
Der gewünschte Energiesparmodus lässt sich hier schnell wechseln.
Lenovo IdeaPad U300s
Der kleine silberne Knopf hinten startet den Wiederherstellungsvorgang.
Lenovo IdeaPad U300s
Das System lässt sich einfach wiederherstellen. Ebenso kann man Wiederherstellungsmedien anfertigen.
Lenovo IdeaPad U300s
Das schlanke Netzteil des IdeaPad trägt in Notebook-Taschen nicht unnötig auf.

Ganze 1,34 Kilo bringt unser Testgerät auf die Waage, und das ist auch für ein Ultrabook ein recht gutes Ergebnis. Damit wird das IdeaPad U300s zum angenehmen Reisebegleiter. Insbesondere, da Lenovo dem Gerät ein relativ zierliches Netzteil spendiert. Dieses ist recht flach ausgefallen und bringt inklusive Netzkabel gerade mal 295 Gramm auf die Waage. Das ist deutlich weniger als bei vielen anderen Geräten. Häufig wird hingegen durch Netzteilabmessungen die eigentliche Kompaktheit des Notebooks konterkariert.

Performance und Bedienung

Performance: Für die Rechenleistung ist in unserem Testgerät ein Core i7-2677M verantwortlich. Dabei handelt es sich um einen mobilen Core i7 aus der zweiten Generation. Dieser ist mit einem TDP-Wert von 17 Watt spezifiziert und gehört damit zu den sparsameren Core i7 der aktuellen Baureihe. Der Prozessor arbeitet mit einer Grundtaktfrequenz von 1,8 GHz und bringt es im Turbobetrieb auch schon mal auf 2,9 GHz.

Das Testgerät ist mit vier GByte DDR3-SDRAM ausgestattet, ein Teil davon ist der integrierten Grafik HD Graphics 3000 vorbehalten.

Unter Windows 7 setzen wir das Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPCo ein. Dabei kommen 17 Anwendungen zum Einsatz, die unterschiedliche Szenarios durchlaufen. Diese setzt der Benchmark in vier Workload-Szenarios ein: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3-D-Modelling. SYSmark2007 Preview öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten.

Automatik: So sehen die Standardeinstellungen hinsichtlich Performance und Akku-Betrieb aus.

Am Ende dieser Benchmark-Wertung erreicht das IdeaPad U300s ein Ergebnis von 213 Punkten. Und das ist ein durchaus respektables Resultat. Zum Vergleich: Notebooks im Standardformfaktor mit höher getakteten Core i5 bleiben deutlich darunter. Und das bestätigt auch das subjektive Leistungsempfinden, man fühlt sich zu keiner Zeit untermotorisiert.

Daran dürfte auch die Solid State Disk JMicron 616 SSD ihren Anteil haben. Zwar sind am Markt inzwischen deutlich flinkere Solid State Disks verfügbar, im Test-Notebook hinterlässt die SSD jedoch einen harmonischen Leistungseindruck. Dies gilt insbesondere für die subjektiv sehr kurzen Startzeiten von Windows 7, die man bald nicht mehr missen mag. Intels HD Graphics 3000 agiert unter 3DMark06 wie erwartet, mit rund 3500 3DMarks.

Bedienung: Nebst den Tastaturen hat Lenovo auch in Sachen Wiederherstellung einen (ThinkPad-)Ruf zu verteidigen. Und dies gelingt in diesem Fall recht gut. An der linken Gehäuseseite befindet sich am hinteren Ende eine kleine Taste, mit der sich der Wiederherstellungsvorgang aufrufen lässt. Danach kann das Notebook in den Auslieferungszustand komfortabel versetzt werden.

Standardmäßig sind die Funktionstasten mit den Notebook-spezifischen Funktionen belegt; die Funktionstaste selbst wird hingegen über Fn-Kombination ausgelöst. Das mag für den einen oder anderen Zehnfingerschreiber irritierend sein.

Alles auf Anfang: Der kleine silberne Knopf hinten startet den Wiederherstellungsvorgang.

Die beiden USB-Ports hat Lenovo auf die beiden Gehäuseseiten verteilt. Externe Anzeigeeinheiten finden ebenso wie Audiogeräte an der rechten Seite Anschluss.

Verriegelungen des Display-Deckels sind ja inzwischen schon bei Standard-Notebooks aus der Mode gekommen. Bei Ultrabooks würden sie wohl in jedem Fall als störendes Element in Sachen Design empfunden. Beim IdeaPad U300s hängt der Deckel in geschlossenem Zustand ordentlich fest am Chassis. Dennoch lässt sich das Display leicht mit einer Hand öffnen.

Trotz des flachen Designs stattet Lenovo das Ultrabook mit relativ üppigen Gummifüßchen aus. Dies hat in der Praxis aber durchaus seinen Vorteil, das Gerät steht auch auf glatten Oberflächen rutschfest.

Akku-Laufzeit

Der fest ins Ultrabook integrierte Vier-Zellen-Akku weist eine nominelle Kapazität von 54 Wh auf. Bei der Ermittlung der maximalen Laufzeit erreichen wir im Test ein Ergebnis von neun Stunden und 15 Minuten. Das kann sich durchaus sehen lassen.

Akku-Ladezeit: Etwas mehr als zwei Stunden vergehen, bis der Akku wieder 100-prozentige Einsatzbereitschaft vermeldet.

Bei diesem Test wurden ein sparsames Windows-Schema gewählt, die Helligkeit heruntergeregelt und die Funkverbindungen wie WLAN gekappt. Darauf erfolgt eine Texteingabe mit Auto-Speichern-Funktion, bis der Akku versiegt. In diesem Testparcours genehmigt sich das Notebook durchschnittlich 6,6 Watt. Dies ist ein Wert, wie ihn auch Standard-Notebooks mit herkömmlichen CPUs erreichen.

Darüber hinaus ermitteln wir einen Laufzeitwert mit MobileMark2007, einem Benchmark der BAPCo. Diese Suite beinhaltet unterschiedliche Softwarepakete, dies soll einem natürlichen Arbeitsverhalten näherkommen. Dazu gehört auch, dass der Benchmark zwischendurch Pausen einlegt. Diesen Test führen wir bei einer auf 100 cd/qm eingeregelten Helligkeit durch. Funkverbindungen haben wir auch bei diesem Test deaktiviert. Das IdeaPad erreicht bei diesem Laufzeittest ein Ergebnis von 392 Minuten, sprich gut sechseinhalb Stunden kann man im Akku-Betrieb arbeiten.

Feine Sache: Das schlanke Netzteil des IdeaPad trägt in Notebook-Taschen nicht unnötig auf.

Wer im Akku-Betrieb die vollen Leistungsreserven seines Ultrabooks mobilisiert, muss zwangsläufig früher an die Steckdose. Diese Laufzeit ermitteln wir, indem wir CPU, Festplatte und Grafik dauerhaft ordentlich unter Last halten. So strapaziert, hält das IdeaPad U300s im Test zwei Stunden und 14 Minuten durch - ein gutes Ergebnis. Angenehme Nebenerkenntnis: Auch in diesem Betriebsmodus hält sich das Arbeitsgeräusch des Gerätes in Grenzen.

In diesem Hochleistungsmodus genehmigt sich das Gerät durchschnittlich knapp 27 Watt. Und das ist dann in der Tat deutlich weniger, als herkömmliche Notebooks konsumieren, wenn Leistung abgefordert wird. Dort registrieren wir Werte, die gut und gerne um 10 Watt höher liegen. Das vollständige Laden des Akkus dauert knapp über zwei Stunden - das finden wir angemessen.

Fazit

Das IdeaPad U300s erfüllt eine Reihe Ultrabook-Tugenden in bester Manier. Es ist sehr schick, flach, startet schnell und läuft durchaus passabel lange. Das größte Manko des IdeaPad U300s ist zweifelsohne das Display. Die geringe Helligkeit in Verbindung mit der spiegelnden Oberfläche und dem nur begrenzten Kontrast lassen ein befriedigendes Arbeiten nur in optimalen Umgebungslichtszenarien zu. Das ist gerade bei einem Ultrabook dann doch eine erhebliche Einschränkung.

Und das ist in diesem Fall geradezu schade, denn Lenovo hat mit dem IdeaPad U300s ansonsten ein recht famoses Gerät auf die kleinen Gummifüßchen gestellt. Das Aluminium-Chassis ist sehr edel und wirkt auch so. Die Leistung kann überzeugen, insbesondere an das sehr schnell startende System gewöhnt man sich. In Sachen Laufzeit kann das Ultrabook gleichfalls überzeugen. (mje)

Messwerte und Produktdaten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Lenovo IdeaPad U300s.

Messwerte / Benchmarks

Systemleistung

SYSmark2007 Preview, Overall Performance

213 Punkte

SYSmark2007 Preview, E-Learning

188 Punkte

SYSmark2007 Preview, Video Creation

255 Punkte

SYSmark2007 Preview, Productivity

207 Punkte

SYSmark2007 Preview, 3D-Modelling

208 Punkte

MobileMark2007, Overall Performance

318 Punkte

Akku-Laufzeit

minimale Laufzeit

134 Minuten

maximale Laufzeit

556 Minuten

MobileMark2007, Battery Life Rating

392 Minuten

Akku-Ladezeit, Notebook ausgeschaltet

123 Minuten

Display

maximale Helligkeit

160 cd/qm

maximale Abweichung in den Ecken

25 Prozent

Produktdaten Lenovo IdeaPad U300s

Prozessor

Intel Core i7-2677M

Taktfrequenz (Grundtakt/Turbofrequenz)

1,8 GHz / 2,9 GHz

inst. / max. Speicher

4096 / 4096 MByte

Displaytyp

13,3 Zoll, TFT, LED-Backlight, spiegelnd

Displayauflösung

1366 x 768

Grafik

Intel HD Graphics 3000

Solid State Disk

JMicron 616 SSD

Kapazität

256 GByte

Schnittstellen

1 x USB 3.0, 1 x USB 2.0, 1 x HDMI, kombinierter Audio-Ein/Ausgang

Akku-Typ / Energieinhalt

Lithium-Polymer, 60 Wh

Gewicht

1,34 kg

Abmessungen (B x H x T)

324 x 16 x 216 mm

Listenpreis

1399 Euro