Test: LAN Starter-Kits

22.06.2001 von Jörg Luther und Mike Hartmann
Wer PCs schnell und unkompliziert vernetzen will, muss sich die nötigen Komponenten nicht mehr selbst zusammensuchen. Viele Hersteller bieten Komplettpakete mit Hub oder Switch sowie Netzwerkkarten und Kabeln an.

In kleinen Büros oder Bürogemeinschaften stellt sich immer häufiger dieselbe Frage: Soll jeder PC mit einem eigenen Drucker und Internetanschluss ausgestattet werden? Das ist nicht nur unnötig teuer, sondern auch ineffizient.

Eine elegante Alternative stellt ein kleines Netzwerk dar, in dem alle Rechner miteinander kommunizieren und auf gemeinsame Ressourcen zugreifen. Dank der eingebauten Netzwerkfunktionen von Windows 9x und Linux kann man sogar darauf verzichten, einen dedizierten Server einzurichten. Jeder Rechner zeichnet ganz einfach für einen kleinen Teilbereich verantwortlich.

Auch in vielen Privathaushalten steht inzwischen mehr als ein Computer. Und oft bietet das inzwischen zum Zweitrechner degradierte System noch genügend Leistung, um typische Netzwerkanforderungen zu erfüllen: etwa die Sicherung von Daten auf einem anderen Rechner oder die Verbindung der PCs für ein gemeinsames Spiel.

Die für ein kleines Netzwerk erforderliche Ausrüstung ist schnell aufgezählt: ein Hub oder Switch, über den alle Rechner miteinander verbunden werden, sowie pro Rechner eine Netzwerkkarte und ein Netzwerkkabel. Man kann diese Komponenten zwar auch einzeln kaufen, der Erwerb eines Komplettsets bietet jedoch einige praktische Vorteile. Funktioniert etwas nicht, kann beispielsweise gleich das gesamte Paket zum Händler zurückgebracht oder getauscht werden, die lästige Fehlersuche wird so umgangen.

Bei den Switches fallen die Performanceunterschiede mittlerweile nur noch minimal aus - in kleinen Netzen sind sie gar nicht mehr zu bemerken. Daher sollte die Entscheidung für ein Modell anhand anderer Leistungsmerkmale fallen. Einen Hub dagegen brauchen Sie nur noch in Betracht zu ziehen, wenn Sie auf jede Mark achten müssen.

Hub oder Switch?

Hub oder Switch fungieren als zentrale Verbindungskomponente für alle Rechner im Mininetz. Die NIC jedes Computers wird über das Netzwerkkabel mit Hub oder Switch verbunden. Die so entstehende Topologie bezeichnet man nach ihrer Struktur auch als Sternverkabelung.

Manche Hubs und Switches verfügen neben den Ports für Endgeräte auch noch über einen speziellen Ausgang. Ein solcher Uplink-Port dient zur Verbindung mit anderen Hubs beziehungsweise Switches und weist zu diesem Zweck eine veränderte Anschlussbelegung auf: Send- und Receive-Leitung sind vertauscht (Crossover). Bei manchen Geräten lässt sich ein bestimmter Port mittels einer Drucktaste von Normal (MDI) auf Crossover (MDI-X) umschalten. Derselbe Effekt ist jedoch auch durch die Verwendung eines speziell konfektionierten Netzwerkkabels zu erreichen, weswegen sich die meisten Hersteller den Uplink-Port sparen.

Hier enden die Gemeinsamkeiten von Hub und Switch aber auch schon.

Datenübertragung via Hub

Wenn ein Hub ein Datenpaket empfängt, leitet er es ganz einfach an jeden Ausgangsport weiter. An einem davon, so die Taktik, muss ja schließlich der endgültige Empfänger hängen.

In Verbindung mit dem im Ethernet genutzten Übertragungsverfahren (CSMA/CD) verursacht dieses Verhalten des Hubs unter Umständen Performanceprobleme. Das Versenden aller Pakete an alle Ports stellt schon an sich eine Verschwendung von Übertragungsleistung dar. Zudem geraten damit Datenpakete auf Leitungen, an denen der eigentlich angepeilte Empfänger gar nicht hängt. Dort stören die überflüssigen Pakete den Sendebetrieb des angeschlossenen Endgeräts und können mit dessen Sendungen kollidieren. Besonders bei hoher Netzwerklast treten solche Kollisionen vermehrt auf und erzwingen die erneute Übertragung der Daten aller betroffenen Stationen.

Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Collision Domains oder Segmenten. Alle in einem Segment zusammengefassten Rechner teilen sich die theoretische Bandbreite von 10 respektive 100 MBit/s (Shared LAN). Zudem verschwenden die auftretenden Kollisionen je nach Verkehrsaufkommen einen ansehnlichen Teil der möglichen Bandbreite. Teilen sich beispielsweise 100 Rechner eine Gesamtbandbreite von 100 MBit/s, wird der Datenaustausch sehr zähflüssig. Im Extremfall kommt er sogar komplett zum Stillstand, weil das Netz stärker mit der Retransmission alter Daten beschäftigt ist als mit der Übermittlung neuer Pakete.

Daher unterteilt man große Netzwerke durch den Einsatz von Routern oder Switches in kleinere Segmente. Jeder Port an einem Router oder Switch stellt ein eigenes Segment dar. Hängt jeder Rechner an einem eigenen Switchport, hat er also sein eigenes Segment, spricht man von Microsegmentierung.

Datenübertragung via Switch

Ein Switch ist letztlich nichts anderes als ein intelligenter Hub. Statt alle Datenpakete auf alle Ports zu schicken, merkt sich der Switch anhand der MAC-Adresse der NIC, welche Rechner an welchem Port zu finden sind. Anhand der Adresseinträge leitet der Switch das Datenpaket nur an den Port weiter, an dem tatsächlich auch der Zielrechner hängt.

MAC-Adressen und zugehörige Ausgabeports erlernt Switch automatisch während des Betriebs und notiert diese Daten in einer Adresstabelle. Wie groß diese Tabelle werden darf, zählt zu den wesentlichen Qualitätsmerkmalen eines Switch. An einem Port kann ja nicht nur ein einzelner Rechner, sondern auch ein anderer Hub oder Switch angeschlossen sein. In diesem Fall muss die Adresstabelle genügend Kapazität aufweisen, um alle über den fraglichen Port erreichbaren Endgeräte notieren zu können. Reicht die Tabelle nicht aus oder findet der Switch die MAC-Adresse nicht in seinem Speicher, muss der Switch wie ein Hub arbeiten und das Datenpaket auf alle Ports ausgeben.

Im besten Fall ist jeder Rechner an einen eigenen Switchport angeschlossen und hat damit die volle Bandbreite (10 oder 100 MBit/s) zur Verfügung - zumindest bis zum Switch. In kleineren Netzen müssen typischerweise alle Arbeitsrechner auf einen einzigen Server zugreifen. Alle Datenpakete haben folglich die eine Verbindung vom Switch zum Server zu passieren. Diese wird damit zum Flaschenhals, da sich die Clients die Bandbreite teilen müssen.

Damit es dabei nicht zu einem Kollisionschaos kommt, verfügen Switches über einen Puffer. In diesem werden Pakete zwischengespeichert, die nicht sofort gesendet werden können. Läuft der Puffer über, löst der Switch eine Kollision aus und zwingt damit die sendende Station zum Wiederholen ihrer Übertragung.

Neu: Zwitter Dualspeed-Hubs

Viele Hersteller bieten neben reinen 10- oder 100-MBit-Hubs auch Geräte an, die beide Geschwindigkeiten gleichzeitig unterstützen. Theoretisch betrachtet ist das eigentlich gar nicht möglich: In einem Segment müssen nämlich alle Geräte mit derselben Geschwindigkeit senden und empfangen.

Diese Zwittergeräte behelfen sich mit einem Trick: Intern verwalten sie einfach zwei Segmente - eines für die Geräte mit 10, eines für die Geräte mit 100 MBit/s. Als Vermittler zwischen beiden fungiert meist ein Mini-Switch, der die Datenpakete entsprechend der Geschwindigkeit in das richtige Segment leitet. Da dieser Switch nur zwei Segmente verwalten muss, verfügt er in der Regel auch nur über einen minimalen Speicher für MAC-Adressen und Datenpakete.

In Sachen Performance erweisen sich diese Hubs, trotz des internen Switches, als relativ langsam. Der Grund: Fließt der Netzwerk-Traffic zwischen zwei Stationen mit identischer Übertragungsgeschwindigkeit, kommt der Switch gar nicht zum Tragen. Lediglich bei Übertragungen zwischen Stationen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten wird der Switch aktiv.

Insgesamt kommen Dualspeed-Hubs nur zum Einsatz, wenn in das Netz ältere Geräte integriert werden sollen, die nur einen Anschluss mit 10 MBit/s aufweisen.

Switching-Mechanismen

Prinzipiell können Switches in einem von zwei Modi arbeiten, um eingehende Datenpakete weiterzuleiten.

Beim Cut-through leitet der Switch ein Datenpaket weiter, sobald er den Header des Pakets mit der Adresse des Ziels erhalten hat. Dadurch entsteht nur eine geringe Verzögerung (Latenz) zwischen Empfangen und Weiterleiten. Andererseits können Fehler im hinteren Teil des Datenpakets nicht erkannt werden, so dass möglicherweise fehlerhafte Pakete beim Empfänger eintreffen. Während dies bei gesicherten Protokollen wie TCP oder IPX lediglich eine Retransmission des defekten Pakets auslöst, kann es bei ungesicherten Protokollen wie UDP oder NetBIOS zum Verbindungsabbruch führen.

Solche Probleme behebt das Store-and-forward-Verfahren. Hier wartet der Switch zunächst, bis er das gesamte Paket empfangen hat. Jetzt lassen sich für das gepufferte Paket beliebige Filterfunktionen benutzen. Erst nach deren Anwendung leitet der Switch das Paket an den Zielport weiter. Allerdings verzögert sich dadurch die Weiterleitung je nach Größe des Datenpakets um wenige Millisekunden.

Geschwindigkeitsvorteile

Der prinzipielle Geschwindigkeitsunterschied zwischen Hub und Switch resultiert aus der zugrundeliegenden Arbeitsweise: Beim Hub teilen sich alle angeschlossenen Stationen die verfügbare Bandbreite, beim Switch steht an jedem Port die volle Bandbreite zur Verfügung. Diesen Vorteil können Switches besonders in Peer-to-Peer-Netzwerken voll ausspielen. Dort ist der Netzverkehr nicht primär an einen Server gerichtet, sondern alle Clients kommunizieren direkt miteinander.

Hinzu kommt noch ein weiterer Geschwindigkeitsfaktor: Ist ein Rechner direkt an einen Switch angeschlossen, kann er über diese Verbindung parallel senden und empfangen. Dieses Full Duplexing verdoppelt die mögliche Bandbreite auf 20 beziehungsweise 200 MBit/s. Hubs beherrschen den Full-Duplex-Modus nicht, weil in einer Collision Domain per definitionem immer nur eine Station senden darf.

Allerdings führt Full Duplexing in der Praxis nicht wirklich zu einer Verdoppelung des Datendurchsatzes, auch wenn die Hersteller das gern durch entsprechende Geschwindigkeitsangaben suggerieren. Normalerweise erfolgt jedoch auch im Full-Duplex-Modus die eigentliche Datenübertragung nur in einer Richtung. In die andere Richtung fließen lediglich die deutlich kleineren Bestätigungspakete.

Neu: 3Com OfficeConnect

Das Netzwerk-Kit von 3Com enthält einen 100 MBit/s-Hub, zwei Netzwerkkarten vom Typ 3C905B, zwei Kabel sowie eine CD mit dem Network-Assistant. Letzterer ist eigentlich nichts weiter als eine Ansammlung von HTML-Dateien und Grafiken. Dafür aber hat er es in sich: Bis ins Detail wird dort in verschiedenen Sprachen beschrieben, wie Netzwerke funktionieren, welche Komponenten es gibt und wie man diese zu einem laufenden LAN zusammenfügt. Animierte Grafiken zeigen anschaulich, wie die Daten bei Switches oder Hubs fließen. Ein detailliertes Glossar bietet alle Begriffe rund um das Netzwerk mit einer Kurzbeschreibung.

Zusammen mit dem ebenfalls sehr ausführlichen - aber nur in Englisch vorliegenden - Handbuch dürften auch absolute Laien mit diesem Produkt zurecht kommen.

Der Hub des Pakets bietet vier Ports, von denen sich einer auf Tastendruck vom Endgeräteanschluss zum Uplink verwandelt. Zu beachten ist, dass dieses Gerät nur Clients mit 100 MBit/s versorgt. Als hilfreich erweist sich eine Installationsschiene, mit der mehrere Hubs zu einem Stapel zu verbinden sind. An den Status-LEDs hat 3Com gespart: Zwar bietet das Gerät Anzeigen für Strom, Datenverkehr und Kollisionen, die aktuelle Auslastung des Netzes signalisiert es jedoch nicht. Dafür weist eine Alarm-LED im Falle eines Falles auf Probleme hin.

Fazit: Mit 100 MBit/s arbeitet das Kit, auch wenn es nur mit einem Hub ausgestattet ist, schnell genug für kleine Netze. Die Dokumentation verdient ein großes Lob, der Preis dagegen nicht. Knapp 400 Mark sind für ein Produkt dieser Kategorie eindeutig zu teuer.

Quickinfo

Produkt

OfficeConnect

Hersteller

3Com

Geschwindigkeit

100 MBit/s

Lieferumfang

4-Port-Hub, 2 Karten, 2 Kabel

Preis

etwa 400 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Compex SK200S

Das Network Starter-Kit von Compex besteht aus einem 8-Port-Switch, zwei Netzwerkkarten, zwei Kabeln sowie einer dürftigen deutschen Dokumentation, die sich zudem noch auf eine ältere Variante des Pakets bezieht. Diese enthielt noch einen 5-Port-Hub. Die Aktualisierungen findet der Benutzer auf zwei zusätzlichen englischsprachigen Zetteln. Insgesamt befasst sich die Anleitung ausschließlich mit Aufbau und Installation der Karten, hilfreiche Informationen für den Einstieg in Netzwerke fehlen völlig.

Als einzige Karten im Testfeld unterstützen die Compex-NICs Wake-on-LAN. Damit lässt sich ein Rechner im LAN über ein spezielles Datenpaket aus dem Stand-by- oder Hibernation-Modus holen (ACPI). Sehr hilfreich für Administratoren, die nicht ständig durch alle Büros laufen wollen, um Updates auf die Rechner aufzuspielen. Aber auch im Netzwerk zu Hause ist es ganz praktisch, wenn man den nicht ständig eingeschalteten Druckserver mittels eines einfachen Befehls starten kann.

Der 10/100-MBit/s-Switch bietet neben den normalen Anzeigen für Datenübertragung und Stromversorgung auch LEDs für den Speicherstatus - ein hilfreiches Tool bei der Suche nach Fehlern. Die Verbindung zu anderen Switches oder Hubs erfolgt über einen umschaltbaren Port, so dass ein Crossover-Kabel nicht erforderlich ist.

Fazit: Das Starter-Kit von Compex bietet als einziges im Testfeld mehr als fünf Ports. Dabei fällt es jedoch auch nicht teurer aus als die anderen switchbasierten Produkte. Hätte Compex dem SK200S-Paket eine ausführlichere Dokumentation spendiert, könnte man von einem echten Network Starter-Kit sprechen. So bleibt es bei einem - vom Preis/Leistungsverhältnis her allerdings sehr interessanten - Komplettpaket.

Quickinfo

Produkt

SK200S

Hersteller

Compex

Geschwindigkeit

10/100 MBit/s, Full Duplex

Lieferumfang

8-Port-Switch, 2 Karten, 2 Kabel

Preis

etwa 280 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

D-Link DRK-5T

Als einziges Kit im Testfeld basiert das D-Link DRK-5T auf einem 10-MBit/s-Hub. Entsprechend kurz fällt auch das Handbuch aus: Auf knapp 10 Seiten beschreibt der Hersteller die Installation des Systems sowie die Einrichtung der Treiber. Weiterführende Informationen zum Troubleshooting oder ein allgemeiner Einstieg in Netzwerke finden sich nicht, obwohl das Paket deutlich auf den Heimanwender ausgerichtet ist: So liegen den Karten lediglich Treiber für Windows 9x bei.

Der kleine Hub verfügt über fünf 10-MBit/s-Ports sowie einen zusätzlichen Uplink-Anschluss. Wird dieser genutzt, stehen nur noch vier Ports für Arbeitsrechner zur Verfügung. Die mitgelieferten Netzwerkkarten arbeiten ebenfalls nur mit einer Geschwindigkeit von 10 MBit/s. Soll also später einmal auf ein 100-MBit/s-Netz aufgerüstet werden, müssen neben dem Hub auch noch die Karten getauscht werden. Hier wäre es sinnvoller gewesen, dem Kit 10/100-MBit/s-NICs beizulegen, die inzwischen kaum noch mehr kosten als 10-MBit/s-Karten.

Fazit: Wer wirklich auf jede Mark schauen muss, ist mit dem preisgünstigen DRK-5T gut bedient. Allerdings sind durch die konsequente Festlegung auf 10 MBit/s sämtliche Upgrademöglichkeiten verbaut. Auch bei diesem Einsteiger-Kit kann die Dokumentation nicht überzeugen.

Quickinfo

Produkt

DRK-5T

Hersteller

D-Link

Geschwindigkeit

10 MBit/s

Lieferumfang

5-Port-Hub, 2 Karten, 2 Kabel

Preis

149 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

D-Link DRK-5NW

Mit dem auf einem 10/100-MBit/s-Switch basierenden DRK-5NW bietet D-Link eine leistungsfähige, aber auch doppelt so teure Alternative zum DRK-5T. Neben dem 5-Port-Switch bringt das Kit eine CD-ROM mit, die Software für Internet-Sharing sowie verschiedene Netzwerkspiele enthält. Einer der Switchports lässt sich wahlweise auch als Uplink-Anschluss nutzen, so dass kein Crossover-Kabel erforderlich ist.

Zum Lieferumfang zählt eine sehr gutes Handbuch. Außerdem findet sich neben einer ausführlichen Installationsanleitung für Hard- und Software ein Quick Start Guide mit Netzwerkgrundlagen im Paket. Insgesamt umfasst die englischsprachige Dokumentation knapp 100 Seiten. Die in einer auch für Einsteiger verständlichen Form gelieferten Informationen bieten die Möglichkeit, sich rasch die wichtigsten Grundlagen zum Thema Netzwerke anzueignen.

Fazit: Die gute Dokumentation und die vergleichsweise reichhaltige Softwareausstattung des Kits rechtfertigen den etwas höheren Preis für das System.

Quickinfo

Produkt

DRK-5NW

Hersteller

D-Link

Geschwindigkeit

10/100 FD

Lieferumfang

5-Port-Switch, 2 Karten, 2 Kabel

Preis

299 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Netgear FB105

Mit dem FB105 präsentiert Netgear, der SOHO-Ableger des Netzwerkspezialisten Bay Networks, einen komplett ausgestatteten 10/100-MBit/s-Starter-Kit. Das Paket basiert auf einem Switch des Typs FS105 mit insgesamt fünf Ports. Einer davon lässt sich über einen Umschalter auch zum Uplink-Port umfunktionieren. Seinen Betriebszustand signalisiert der mit einem Metallgehäuse ausgestattete Switch über 10 auf der Frontseite angebrachte LEDs.

Zum Lieferumfang zählen neben dem Switch, zwei Netzwerkkarten und den dazugehörigen Kabeln auch eine Diskette mit Treibern für DOS, alle Windows-Varianten, Netware und Linux. Für Windows-9x-User liegt zudem auf CD-ROM eine Internet-Sharing-Software bei. Ein Faltblatt beschreibt die Installation von Hard- und Software. Hintergrundinformationen zum Einstieg in die Netzwerkwelt fehlt der Dokumentation komplett.

Fazit: Die solide und gediegen wirkenden Komponenten sowie die umfassende Softwareausstattung machen das Netgear Starter-Kit zur guten Wahl für Netzwerkeinsteiger. Lediglich in Sachen Dokumentation zeigt das FB105 die für Starter-Kits typischen Schwächen.

Quickinfo

Produkt

FB105

Hersteller

Netgear

Geschwindigkeit

10/100 Full Duplex

Lieferumfang

5-Port-Switch, 2 Karten, 2 Kabel

Preis

etwa 239 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Neu: SMC EZ Network Kit

Reichlich vollmundig versieht SMC sein Produkt mit dem Kürzel "EZ" (sprich "easy"). Umso mehr überrascht nach dem Öffnen der Verpackung die extrem sparsam ausgefallene Produktdokumentation: Gerade einmal zwei Faltblätter, je eines für den Hub und die Netzwerkkarten, sollen dem Einsteiger bei der Einrichtung des Netzwerks helfen.

Der Vier-Port-Hub vom Typ 5604DS verfügt über einen Uplink-Port, der statt des vierten Ports zum Anschluss an andere Hubs oder Switches genutzt wird. Der Dualspeed-Hub kann gleichzeitig mit 10 und 100 MBit/s arbeiten. Um das zu realisieren, integriert er einen kleinen Switch, der die Vermittlung zwischen den beiden Segmenten übernimmt.

Besonders auskunftsfreudig gibt sich der SMC-Hub nicht. Es bietet gerade einmal LEDs für Strom, Aktivität pro Port sowie Kollisionserkennung für jeweils das 10- und das 100-MBit/s-Segment. Eine zusätzliche Leuchte zeigt an, ob es ein Problem mit dem Pufferspeicher des Switches gibt. Auch mit den Netzwerkkarten war SMC sparsam. Lediglich eine Aktivitätsleuchte zeigt an, dass Daten fließen. Somit ist nicht einmal auf einen Blick festzustellen, in welcher Geschwindigkeit Daten zwischen Hub und Karte ausgetauscht werden.

Fazit: Das EZ Network Kit wird seinem Namen nicht gerecht. Weder die Dokumentation noch die Statusleuchten an Hub und Karte bieten Einsteigern bei Installation oder Fehlersuche brauchbare Hilfe. Zudem fällt der Preis für ein hubbasiertes System deutlich zu hoch aus.

Quickinfo

Produkt

EZ Network Kit

Hersteller

SMC

Geschwindigkeit

10/100 MBit/s

Lieferumfang

4-Port-Hub, 2 Karten, 2 Kabel

Preis

etwa 350 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Benchmarks

Um die Leistungsfähigkeit der getesteten Pakete zu überprüfen, verbinden wir jeweils zwei Rechner über den Hub oder Switch miteinander. Als Netzwerkkarten kommen die dem Paket beiliegenden Karten zum Einsatz.

Bei den beiden Testplattformen handelt es sich um Systeme mit Celeron 400 und 10-GByte-Festplatte von Western Digital. Einer der Rechner läuft unter Windows 2000 Server, der andere unter Windows NT 4.0 Workstation (SP6).

Zur Durchsatzmessung kopieren wir eine 534430 KByte große Datei in beiden Richtungen von Rechner zu Rechner. Anschließend läuft der Kopiervorgang parallel ab, um den Full-Duplex-Modus zu testen.

Testkonfiguration: Netzwerk

Komponente

Daten

Mainboard

Microstar MS-6119

Firmware

2.4

Sonstiges

--

Prozessor

Intel Celeron 400MHz

Firmware

--

Sonstiges

--

RAM

256 MByte PC100

Firmware

--

Sonstiges

2 x 128 MByte Modul

Festplatte

WDC AC310200R

Firmware

--

Sonstiges

10 GByte

Grafikkarte

Diamond V770

Firmware

201C4A00

Sonstiges

TNT2, 32 MByte

Neu: Ergebnisse einfach

Die drei Switches unterscheiden sich in ihrer Performance weder im Halb- noch im Full-Duplex-Modus auffällig voneinander. Es sticht jedoch ins Auge, dass beim Kopieren von Windows 2000 nach Windows NT ein deutlich geringerer Datendurchsatz zu verzeichnen ist als in der umgekehrten Richtung. Dieses Problem wird derzeit auch in verschiedenen Newsgroups heftig diskutiert.

Eine Begründung wurde bisher noch nicht gefunden. Windows 2000 kann die verfügbare Bandbreite nicht einmal ansatzweise nutzen (knapp 4,8 MByte/s). Windows NT arbeitet beim Senden deutlich besser (6,8 MByte/s). Bei einer Verbindungsgeschwindigkeit von nur 10 MBit/s (wie bei Hub von D-Link) lasten beide Systeme die Bandbreite sehr gut aus. Hier fließt jeweils knapp 1 MByte/s Nutzlast über die Leitung.

Neu: Ergebnisse duplex

Bei der Full-Duplex-Übertragung machen sich mehrere Faktoren bemerkbar. Zum einen verfügen beide Systeme nur über eine Festpatte, sie müssen also gleichzeitig die zu sendenden Daten lesen und die empfangenen Daten schreiben. Hier beschränken sowohl das Dateisystem als auch die Festplatte die Leistung. Zudem wird die CPU durch den Netzwerktreiber erheblich belastet.

Der Hub von D-Link bringt ein zusätzliches Problem mit: Er kann nicht parallel senden und empfangen. Es kommt also häufig zu Kollisionen und damit verbundenen Neuübertragungen. Dementsprechend schlecht schneidet er bei diesem Test ab. Die Fast-Ethernet-Hubs von SMC und 3Com arbeiten zwar mit 100 MBit/s, können aber (ebenfalls aufgrund der Kollisionen) nicht mit den Switches konkurrieren.

Neu: Fazit

Gerade Netzwerkeinsteiger greifen gern zu den kostengünstigen Starter-Kits. Angesichts dieser Tatsache kann es nur verwundern, dass die Hersteller ihre LAN-Komplettpakete in der Regel mit einer derart dürftigen Dokumentation ausstatten. Gerade bei frisch gebackenen Netzwerkern ist schließlich der Informationsbedarf besonders hoch. Zudem würde sich ein kleines Brevier mit den wichtigsten LAN-Basisinformationen wohl kaum sonderlich preistreibend auswirken.

Als einzige Kits versorgen hier das 3Com OfficeConnect und das D-Link DRK-5NW den Neuling mit einer runden Dokumentation. Das switchbasierte Produkt von D-Link zeigt sich auch von der sonstigen Ausstattung und den technischen Features her nur von der besten Seite. Das ebenfalls von D-Link angebotene Hub-Kit eignet sich dagegen nur für Benutzer, die extrem aufs Geld schauen müssen.

Das gute Preis/Leistungsverhältnis macht daneben auch Netgears FB105-Kit besonders interessant. Zwar fällt die Dokumentation recht dürftig aus. Die solide verarbeiteten Komponenten und die komplette Softwareausstattung lassen jedoch nichts zu wünschen übrig.

Durch Ausstattung und Dokumentation kann dagegen das Starter-Kit SK-200S von Compex nicht glänzen. Der Lieferumfang beschränkt sich hier auf das Wesentlichste. Dafür bedient der 8-Port-Switch auch kleine Arbeitsgruppen und spielt seine Stärken, wie die guten Diagnosemöglichkeiten, vor allem im täglichen Betrieb aus. mha)