Im November 2008 stellte Intel seine Core-i7-900-Serie mit Nehalem-Architektur vor. Seitdem führen die Quad-Core-Prozessoren die Performanc-Listen unangefochten an. Der einzige Haken an der Geschichte bleibt der relativ hohe Preis der CPUs und vor allem der zugehörigen LGA1366-Plattform. Quad-Core-Systeme mit einem Intel Core 2 Quad oder Phenom II X4 sind deutlich günstiger zu erwerben – natürlich auch mit weniger Performance.
Schluss damit – so Intels Devise. Jetzt gibt es die zweifelsohne schnelle Nehalem-Architektur in neuen CPUs mit günstigerer Plattform. Als Nachfolger des Core 2 Quad für LGA775-Mainboards fungieren die neuen CPU-Serien Core i5-700 und Core i7-800. Die Quad-Core-Prozessoren mit Codenamen „Lynnfield“ erhalten den ebenfalls neuen Steckplatz LGA1156. Den Prozessoren stellt Intel eine neue Plattform mit dem P55-Chipsatz zur Seite. Da weitere Funktionen wie die PCI-Express-Grafikschnittstelle in die CPU wanderten, besteht der Chipsatz nur noch aus einem IC.
Damit sinken nicht nur die Kosten, auch die Energieaufnahme der Plattform soll spürbar geringer sein als bei Core-i7-Mainboards mit QuickPath-Interface und X58-Highend-Chipsatz. Um die Gesamtkosten für ein LGA1156-System günstig zu halten, unterstützen die neuen Lynnfield-Prozessoren auch nur zwei statt drei DDR3-Speicher-Channels. Dafür steuern der Core i5-700 und Core i7-800 den Speicher mit 1333 statt mit 1066 MHz wie beim Core i7-900 (LGA1366) an.
Intels neuer Core i5-750 mit 2,66 GHz Grundtaktfrequenz ist für zirka 190 Euro erhältlich. Eine passende LGA1156-Plattform gibt es bereits ab 100 Euro. Für den günstigsten LGA1366-Prozessor Core i7 920 mit ebenfalls 2,66 GHz Grundtaktfrequenz sind immerhin 230 Euro fällig. Und das notwendige X58-Mainboard kostet mindestens 150 Euro, außerdem wird ein Speicherriegel mehr benötigt.
Zwar arbeitet der Core i5-750 mit einem Speicher-Channel weniger als der Core i7-920, allerdings mit höherem Speichertakt. Außerdem erhöht der Turbo Mode die Taktfrequenz bei den Lynnfield-Prozessoren deutlicher als bei den Core-i7-900-CPUs. Der Core i5-750 erlaubt mit Turbo bis zu 3,2 GHz, der Core i7-920 bringt es nur auf 2,93 GHz. Das gleiche gilt für den neuen Core i7-870. Der 2,93-GHz-Prozessor erreicht durch den Turbo Mode bis zu 3,6 GHz – soviel wie ein Core i7-975 Extreme mit Turbo.
Damit stellt sich die Frage, ob die neuen Lynnfield-Prozessoren für LGA1156-Mainboards in der Praxis sogar schneller sind als die teureren Core-i7-900-Modelle? Im TecChannel-Testlabor treten der neue Core i5-750 und Core i7-870 gegen die etablierten Quad-Core-CPUs von Intel und AMD an. Mit Windows 7 als Betriebssystem lässt sich eine deutliche Empfehlung aussprechen.
Unterschiede: Core i5-700, Core-i7-800, Core-i7-900
Zum Start der LGA1156-Prozessoren „Lynnfield“ gibt es drei Modelle:
-
Core i5-750 mit 2,66 GHz Grundtaktfrequenz
-
Core i7-860 mit 2,80 GHz Grundtaktfrequenz
-
Core i7-870 mit 2,93 GHz Grundtaktfrequenz
Etwas verwirrend sind die neuen Namensgebungen von Intels Core-Prozessoren schon. Anhand der Prozessornummern lässt sich kaum mehr einordnen, welche Taktfrequenz, Sockel und Features die Nehalem-CPUs besitzen.
Die im November 2008 vorgestellte Core-i7-900-Serie mit Codenamen „Bloomfield“ zeichnet sich durch den LGA1366-Steckplatz aus. Die Quad-Core-Prozessoren mit seriellem QuickPath-Interface kommunizieren mit der Grafikkarte und der Peripherie über den X58-Chipsatz. Der integrierte Speicher-Controller der Core-i7-900-CPUs steuert drei DDR3-1066-DIMMs an. Außerdem beherrschen die Prozessoren Hyper-Threading und bearbeiten somit bis zu acht Threads parallel. Die Cache-Ausstattung ist auf 256 KByte L2-Cache pro Kern sowie 8 MByte Shared L3-Cache dimensioniert.
Intels neue Lynnfield-Prozessoren der Serie Core i5-700 und Core i7-800 verfügen über den neuen Steckplatz LGA1156. Die Kommunikation zum ebenfalls neuen P55-Chipsatz erfolgt über ein DMI-Inferface. Im Gegensatz zum X58-Chipsatz, der die Grafikkarte ansteuert, übernimmt die Single-Chip-Lösung P55 nur noch die Kommunikation mit der Peripherie wie USB- und SATA-Ports. Die Grafikkarte steuert der Lynnfield-Prozessor direkt über seine integrierte PCI-Express-x16-Schnittstelle an. Zwei Grafikkarten mit zweimal PCIe-x8-Konfiguration ist ebenfalls möglich.
Die Cache-Ausstattung der neuen Core i5-700- und Core i7-800-CPUs mit Quad-Core-Architektur ist identisch zur Core-i7-900-Serie. Das Unterscheidungsmerkmal zwischen der Core-i5-700- und Core-i7-800-Serie ist Hyper-Threading: Nur die 800er Serie unterstützt wie bereits die Core-i7-900-Modelle Hyper-Threading.
Die Turbo-Technologie können dagegen alle neuen Lynnfield-Prozessoren einsetzen – mit deutlich höheren Taktfrequenzen. Lastet ein Programm beispielsweise nur einen Prozessorkern aus, so erhöht der Turbo Mode die Taktfrequenz um bis zu fünf „Speed Bins“. Durch die von Intel definierten 133 MHz für einen Speed Bin bearbeitet der Core i5-750 einen Single-Thread mit 3,20 GHz. Der Core i7-870 erhöht seine Taktfrequenz von 2,93 auf bis zu 3,6 GHz. Zum Vergleich: Die Core-i7-900-Serie erlaubt durch den Turbo Mode nur eine Taktfrequenzerhöhung um zwei „Speed Bins“.
In der folgenden Tabelle haben wir die Merkmale aller Nehalem-Desktop-Prozessoren zusammengefasst:
Modell |
Grundtaktfrequenz |
Turbo Mode |
Hyper-Threading |
TDP |
Speicher |
Sockel |
---|---|---|---|---|---|---|
Core i5-750 |
2,66 |
3,2 |
nein |
95 Watt |
2Ch DDR3-1333 |
LGA1156 |
Core i7-860 |
2,80 |
3,46 |
ja |
95 Watt |
2Ch DDR3-1333 |
LGA1156 |
Core i7-870 |
2,93 |
3,6 |
ja |
95 Watt |
2Ch DDR3-1333 |
LGA1156 |
Core i7-920 |
2,66 |
2,93 |
ja |
130 Watt |
3Ch DDR3-1066 |
LGA1366 |
Core i7-950 |
3,06 |
3,33 |
ja |
130 Watt |
3Ch DDR3-1066 |
LGA1366 |
Core i7-975 Extreme |
3,33 |
3,6 |
ja |
130 Watt |
3Ch DDR3-1066 |
LGA1366 |
SYSmark2007: Overall
Mit dem Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview bietet BAPCo ein Analysetool zur Ermittlung der Systemleistung. SYSmark2007 Preview beeinhaltet insgesamt 17 verschiedene Anwendungen. Diese setzt der Benchmark in vier Workload-Szenarios ein: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling.
SYSmark2007 Preview öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten. Somit profitieren Multi-Core-CPUs von zusätzlichen Prozessorkernen. Das Benchmark-Paket führen wir unter Windows Vista Business aus.
Neben den Geschwindigkeitswerten für die Szenarios gibt SYSmark2007 einen daraus resultierenden Gesamtwert für die Systemperformance aus.
SYSmark2007: Office Productivity
Der Workload Office Productivity von SYSmark2007 Preview erstellt Datenanalysen mit gebräuchlichen Office-Applikationen. Kommunikation, Projekt-Management und Datei-Operationen komplettieren das Szenario.
Folgende Applikationen setzt SYSmark2007 Preview ein: Microsoft Excel 2003, Outlook 2003, PowerPoint 2003, Word 2003 und Project 2003 sowie WinZip 10.0.
SYSmark2007: E-Learning
Im Workload E-Learning führt SYSmark2007 Preview Applikationen aus dem Umfeld von Online-Schulungen durch. Eine Vielzahl von Bildern, Videos und Audio-Content werden über eine Website als Schulungsmaterial präsentiert. SYSmark2007 Preview nutzt folgende Programme: Adobe Illustrator CS2 und Photoshop CS2, Macromedia Flash 8 und Microsoft PowerPoint 2003.
SYSmark2007: Video Creation & 3D-Modeling
Der Workload Video Creation in SYSmark2007 Preview verwendet insgesamt fünf verschiedene Applikationen. Hierzu zählen Adobe After Effects 7, Illustrator CS2 und Photoshop CS2, Microsoft Windows Media Encoder 9 Series sowie Sony Vegas 7.
Das Szenario erzeugt ein Video unter Verwendung von Spezialeffekten und Bildern verschiedener Quellen. Der Content wird für Online-Streaming und als High-Resolution-Material produziert.
Im Workload 3D-Modeling wird mit AutoDesk 3ds Max 8 und SketchUp 5 eine Animation sowie eine photorealistische Darstellung eines Gebäudes erstellt.
PCMark Vantage: Overall
Futuremarks PCMark Vantage wurde als Analysetool für die Ermittlung der Gesamtleistung eines Systems entwickelt. Multi-Core-Prozessoren, Speicher, Grafikkarte und das Storage-Subsystem werden in verschiedenen Szenarios beansprucht und getestet. Neben einem Gesamtwert für die System-Performance stellt PCMark Vantage Geschwindigkeitsangaben der einzelnen Szenarios Memories, TV and Movies, Gaming, Music, Communications, Productivity und HDD zur Verfügung.
PCMark Vantage: Communications & Productivity
Im Szenario Communications von PCMark Vantage wird die Leistungsfähigkeit des Systems bei typischen Kommunikationsanwendungen ermittelt. Hierzu zählen E-Mail, Verschlüsselung und entpacken von Dateien, Audio Transcoding für VoIP oder Darstellung von grafischen Content im Browser.
PCMark Vantage nutzt beim Szenario Communications bis zu drei parallel arbeitende Tasks. Multi-Core-Prozessoren profitieren von ihren Kernen.
Beim Szenario Productivity Suite führt PCMark Vantage typische Standardaufgaben am PC durch. Hierzu zählt das Laden von Applikationen, Texte editieren, suchen in Datenbanken, E-Mail-Verwaltung oder das Öffnen von Websites mit dem Internet Explorer 7 in separaten Tabs.
PCMark Vantage nutzt auch beim Szenario Productivity Suite bis zu drei parallel arbeitende Tasks. Multi-Core-Prozessoren profitieren von ihren Kernen.
Analyse: SunGard ACR
SunGards Adaptiv Credit Risk 3.0 ist ein Analysetool für den Finanzbereich. Basierend auf modifizierten Monte-Carlo-Simulationen berechnet das Programm den künftigen Wert einer Anlage auf Basis vorhandener Marktdaten.
SunGards Adaptiv Credit Risk wurde in C# für Microsofts .NET-Umgebung programmiert. Spezielle Mathematik-Bibliotheken wie Intels MKL oder AMDs Core Math Library ACML verwendet Adaptiv Credit Risk nicht. Das Analysetool arbeitet multithreaded und unterstützt Multiprozessor-Systeme optimal. SunGard rechnet überwiegend mit Integer-Operationen. Speicherzugriffe halten sich bei Adaptiv Credit Risk in Grenzen.
Rendering: 3ds Max 2010
Autodesk bietet mit 3ds Max 2010 eine professionelle Software für 3D-Modeling, Animation und Rendering an. Bei den Render-Vorgängen nutzt 3ds Max 2010 Multiprocessing voll aus.
Die gewählten Render-Szenen „Space Flyby“ und „Underwater Escape“ basieren auf der Benchmark-Suite SPECapc for 3ds Max von SPEC.org. Die Grafikkarten-Performance spielt beim Rendering keine Rolle, die OpenGL/DirectX-basierenden Tests der SPECapc-Suite verwenden wir nicht.
Rendering: CINEBENCH 10
Mit dem CINEBENCH 10 stellt Maxon die aktuelle Version des bekannten Benchmark-Tools bereit. CINEBENCH 10 basiert auf Cinema 4D Release 10 und führt Rendering-Tests durch. Maxon bietet CINEBENCH 10 als 32- und 64-Bit-Version zum Download an.
Beim Render-Test wird eine photorealistische 3D-Szene mit Hilfe des Cinema-4D-Raytracers berechnet. Die Szene enthält unter anderem Lichtquellen, Schatteneffekte sowie Multi-Level-Reflektionen. Bei dem FPU-lastigen Test spielt die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte keine Rolle. Auch höhere Speicher- und FSB-Bandbreiten nutzen beim Rendering von CINEBENCH 10 wenig – der Test läuft überwiegend in den Cache-Stufen ab.
Audio-Enkodieren: iTunes 8.2
Apples iTunes 8.2 ermöglicht das Enkodieren von verschiedenen Audio-Formaten. Über den integrierten MP3-Codec wandelt die digitale Jukebox beispielsweise WAV-Audio-Files in komprimierte MP3-Dateien um. Beim MP3-Enkodieren nutzt iTunes 8.2 zwei Threads und somit die Vorteile von Dual-Core-Prozessoren aus. Quad-Core-CPUs profitieren von ihren zusätzlichen Kernen nicht.
Um die Enkodier-Performance der CPUs zu überprüfen, legen wir die 13 Musikstücke der Audio-CD „Gwen Stefani: Love. Angel. Music. Baby.“ mit einer Gesamtspieldauer von 52,1 Minuten mit iTunes als unkomprimierte WAV-Dateien auf die Festplatte. Die folgende MP3-Erstellung erledigt iTunes mit einer Audio-Qualität von 192 kbps.
Video-Enkodieren: iTunes 8.2
Mit Apples iTunes 8.2 wandeln wir außerdem mit den integrierten De- und Encodern den 1080i-High-Definition-Trailer von Ice Age 2 im H.264-Format ins MPEG-4-Format mit 124 KBit/s und einer „mobilen“ Auflösung von 640 x 352 Bildpunkten. Dieses Video-Format ist für Apples iPod Touch und iPhone optimiert. iTunes 8.2 nutzt beim Umwandeln des Videos die Vorteile von Quad-Core-Prozessoren nur teilweise aus.
OpenGL: SPECviewperf 10
Die Leistungsfähigkeit von OpenGL-Anwendungen verifizieren wir mit dem neuen SPECviewperf 10 der SPECopc. Schließlich sehen sowohl Intel als auch AMD ihre Sprösslinge gerne im professionellen Workstation-Markt. Das CAD-Paket beinhaltet neun verschiedene Tests, basierend auf realen CAD/CAM-Anwendungen: 3ds Max, CATIA, EnSight, Maya, Pro/ENGINEER, SolidWorks, UGS Teamcenter Visualization Mockup und UGS NX.
Besonders die Anwendung Pro/ENGINEER (proe-04) stresst die Grafikkarte. Das dargestellte Modell im Workload besteht aus 3,9 bis 5,9 Millionen Eckpunkten. Jeder schattierte Frame des Modells beinhaltet mehr als 100 MByte an Status- und Vertex-Informationen.
Die Einzelergebnisse von SPECviewperf 10 in der Tabelle zeigen, dass die OpenGL-Performance sehr abhängig von der Applikation ist:
Prozessor |
3dsmax-04 |
catia-02 |
ensight-03 |
maya-02 |
proe-04 |
sw-01 |
tcvis-01 |
ugnx-01 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Core 2 Quad Q8300 |
9,0 |
10,7 |
18,2 |
27,9 |
10,3 |
7,9 |
3,7 |
6,5 |
Core 2 Quad Q9300 |
9,1 |
11,2 |
18,4 |
28,5 |
10,5 |
9,6 |
3,8 |
6,5 |
Core 2 Quad Q9650 |
10,3 |
12,7 |
19,6 |
29,6 |
10,7 |
12,3 |
4,0 |
6,7 |
Core i5-750 |
8,4 |
14,5 |
18,4 |
41,2 |
11,8 |
10,7 |
5,0 |
6,5 |
Core i7-870 |
10,9 |
15,1 |
20,1 |
43,1 |
12,4 |
14,6 |
5,4 |
6,7 |
Core i7-920 |
9,9 |
13,2 |
19,6 |
41,8 |
15,1 |
10,5 |
5,1 |
6,7 |
Core i7-975 Extreme |
12,1 |
16,8 |
22,4 |
44,0 |
17,3 |
14,9 |
5,7 |
7,1 |
Phenom II X4 810 |
8,1 |
11,0 |
18,6 |
30,7 |
10,3 |
16,8 |
3,9 |
6,2 |
Phenom II X4 945 |
9,5 |
12,2 |
19,9 |
32,8 |
12,0 |
19,8 |
4,3 |
6,5 |
Phenom II X4 965 B.E. |
10,1 |
13,1 |
20,5 |
35,7 |
12,8 |
21,4 |
4,5 |
6,6 |
DirectX 10: 3DMark Vantage
Futuremark bietet mit 3DMark Vantage einen Grafik- und CPU-Benchmark für DirectX 10.0 an. 3DMark Vantage setzt sich aus vier Szenen zusammen. Die zwei Szenarien „Jane Nash“ und „New Calico“ überprüfen die Grafik-Performance des Systems. Beispielsweise nutzt der Benchmark Raytracing-Funktionen wie Parallax Occlusion Mapping sowie das Shader Model 4.0 aus.
Die zwei Szenarien „AI“ und „Physics“ widmen sich der CPU-Performance. 3DMark Vantage nutzt Multi-Core-Prozessoren hier massiv aus. In der Szene „AI“ erfolgen Berechnungen für die künstliche Intelligenz – Flugzeuge versuchen Kollisionen zu vermeiden. Bei „Physics“ ziehen Flugzeuge Rauchschwaden hinter sich her. Der Rauch breitet sich aufgrund physikalischer Berechungen aus und reagiert auf durchfliegende Flugzeuge. Der Test unterstützt von Ageia die Phys X Beschleunigerkarten.
Wir führen 3DMark Vantage mit der Voreinstellung „Performance“ aus. Der Benchmark gibt wie die Vorgängerversion eine Gesamtpunktzahl aus, die Auskunft über die Spiele-Performance des Rechners gibt:
Zusätzlich gibt 3DMark Vantage neben dem Gesamtwert einen Performance-Index für die Grafik- und CPU-Performance aus:
Crysis: 800 x 600 Low Quality
Das 3D-Spiel Crysis von Crytek unterstützt DirectX 10 und stellt hohe Anforderungen an die Hardware. Die komplexen grafischen Elemente der Spieleszenen sowie die Physik-Engine beanspruchen die Grafikkarte und den Prozessor besonders stark. Cryteks eingesetzte CryEngine 2 unterstützt Multi-Core-CPUs. In parallelen Threads führt Crysis Berechnungen für Audio- und Physikeffekte, das Partikelsystem sowie dem Daten-Streaming oder der KI durch.
Die Frameraten von Crysis mit den verschiedenen Prozessoren ermitteln wir bei einer Grafikauflösung von 800 x 600 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „low“. Als Szenario verwenden wir das in Crysis mitgelieferte Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte wird nicht voll gefordert.
Crysis: 1024 x 768 Medium Quality
Jetzt ermitteln wir die Frameraten von Crysis mit den verschiedenen Prozessoren bei einer Grafikauflösung von 1024 x 768 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „medium“. Als Szenario verwenden wir das in Crysis mitgelieferte Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte wird bereits stark belastet.
Crysis: 1280 x 1024 High Quality
Welche Frameraten die Prozessoren bei Crysis bei einer Grafikauflösung von 1280 x 1024 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „high“ ermöglichen, ermitteln wir wieder mit dem Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte arbeitet bei dieser Einstellung unter Volllast.
DirectX 10: Resident Evil 5
Capcom bietet vom 3D-Actionspiel Resident Evil 5 eine spezielle Tech-Demo an. Das Programm ermittelt anhand von zwei unterschiedlichen selbstablaufenden Spielszenen die Leistung des Systems. Wahlweise führt die Tech-Demo den Benchmark mit DirectX 9 oder DirectX 10 durch.
Als Ergebnis ermittelt Resident Evil 5 Tech-Demo die durchschnittliche Bildwiederholrate der ablaufenden Szenen. Wir führen den Test bei einer Auflösung von 1280 mal 1024 Bildpunkten durch:
Energieverbrauch: Leerlauf
AMD und Intel spezifizieren den Energiebedarf ihrer Prozessoren mit der Thermal Design Power (TDP). Bei diesem Wert handelt es sich um ein theoretisches Maximum – in der Praxis liegt der Energiebedarf der Prozessoren in der Regel selbst bei hoher Auslastung darunter. Die CPU-Kühler müssen aber für diese TDP-Werte entsprechend dimensioniert sein.
Interessanter ist der reale Energieverbrauch der kompletten Plattform – ohne Monitor. Unsere Testplattformen unterscheiden sich lediglich beim Mainboard und natürlich der CPU. Grafikkarte, Netzteil, Festplatte und wenn möglich der Speicher sind identisch. Damit lassen sich praxisnahe Aussagen treffen, wie sehr der Prozessor den Energieverbrauch der Plattform beeinflusst.
Im folgenden Diagramm vergleichen wir den Systemverbrauch unter Windows 7 im „Leerlauf“ mit dem Energieschema „Höchstleistung“. Die CPU-Powermanagement-Funktion Intel SpeedStep und AMD Cool’n’Quiet sind nicht aktiv:
Beim Energieschemata „Ausbalanciert“ von Windows 7 sind die Energiesparfunktionen Intel SpeedStep und AMD Cool’n’Quiet zum dynamischen Senken von Taktfrequenz und Core-Spannung aktiv. Windows befindet sich weiterhin im „Leerlauf“:
Energieverbrauch: Volllast
Der Energieverbrauch der Plattformen steigt auf die Werte im Diagramm, wenn alle Kerne der Prozessoren unter voller Last arbeiten. Die Grafikkarte wird beim verwendeten Rendering-Lasttest mit CINEBENCH 10 nicht beansprucht.
Wird zusätzlich die Grafikkarte GeForce GTX285 über das DirectX-10-Spiel Crysis bei einer Auflösung von 1280 mal 1024 Bildpunkten und hoher Detailstufe stark gefordert, so erhöht sich der Energiebedarf der Plattformen auf folgende Werte:
Listen- & Straßenpreise
Hinsichtlich der Preise empfiehlt es sich, gelegentlich einen Blick auf die offiziellen Listen der CPU-Hersteller zu werfen. Bei AMDs Preisliste gab es am 31. August 2009 die letzten Änderungen. Intels Preisliste wurde am 08. September 2009 aktualisiert.
Modell |
Taktfrequenz /FSB [MHz] |
Listenpreis [US-Dollar] |
Straßenpreis [Euro] |
---|---|---|---|
Socket AM3 |
|||
Phenom II X4 965 Black Edition |
3400 |
245 |
200 |
Phenom II X4 955 Black Edition |
3200 |
245 |
155 |
Phenom II X4 945 |
3000 |
225 |
140 |
Phenom II X4 905e |
2500 |
175 |
150 |
Phenom X4 9650 |
2300 |
112 |
95 |
LGA1366 |
|||
Core i7 975 Extreme |
3333 / 6,4 GT |
999 |
835 |
Core i7 950 |
3066 / 4,8 GT |
562 |
490 |
Core i7 920 |
2670 / 4,8 GT |
284 |
230 |
LGA1156 |
|||
Core i7-870 |
2933 |
555 |
545 |
Core i7-860 |
2800 |
285 |
285 |
Core i5-750 |
2670 |
199 |
185 |
LGA775 |
|||
Core 2 Quad Q9650 |
3000 / 1333 |
316 |
280 |
Core 2 Quad Q9550s |
2830 / 1333 |
320 |
290 |
Core 2 Quad Q9550 |
2830 / 1333 |
266 |
180 |
Core 2 Quad Q9400s |
2670 / 1333 |
245 |
220 |
Core 2 Quad Q9400 |
2670 / 1333 |
183 |
155 |
Core 2 Quad Q9300 |
2530 / 1333 |
183 |
145 |
Core 2 Quad Q8400s |
2670 / 1333 |
213 |
195 |
Core 2 Quad Q8400 |
2670 / 1333 |
163 |
140 |
Core 2 Quad Q8300 |
2530 / 1333 |
163 |
135 |
Core 2 Quad Q8200s |
2333 / 1333 |
213 |
190 |
Core 2 Quad Q8200 |
2333 / 1333 |
163 |
120 |
Produkte |
Info-Link |
---|---|
Prozessoren |
Fazit
Intels neue Lynnfield-Prozessoren Core i5-750 und Core i7-870 sind die besseren Quad-Core-CPUs mit Nehalem-Architektur. Besonders der günstige Core i5-750 sticht positiv heraus. Für weniger Geld gibt es mehr Leistung als beim seit November 2008 erhältlichen Core i7-920. Nur selten kann der Core i7-920 sein zusätzliches Hyper-Threading oder die höhere Speicherbandbreite gewinnbringend einsetzen.
Der Verzicht auf Hyper-Threading mit acht parallelen Threads sowie den dritten Speicher-Channel ist dem Leistungsvermögen des Core i5-750 nicht anzumerken. Die wenigsten Desktop-PC-Applikationen nutzen Quad-Core-CPUs voll aus oder gieren nach höherer Speicherbandbreite. So erhöht der Turbo Mode die Taktfrequenz bei Single-Thread-Programmen auch viel stärker als bei den Core-i7-900-Modellen.
Zusammen mit der neuen P55-Plattform stellt der zirka 185 Euro teure Core i5-750 ein empfehlenswertes Paket dar, das hohe Performance zu einem vergleichsweise günstigen Preis bietet. Erfreulich ist auch der geringe Energiebedarf der neuen LGA1156-Plattform. Auffällig dabei ist, dass die Core-i5- und Core-i7-Prozessoren unter Windows 7 im Vergleich zum Core 2 Quad und Phenom II X4 sparsamer mit der Energie umgehen als mit Windows Vista. Wie sehr Windows 7 die Energieeffizienz und Leistung der CPUs im Vergleich zu Windows Vista ist, zeigen wir in Kürze in einem eigenen Artikel.
Der ebenfalls neue Core i7-870 für zirka 545 Euro mit zusätzlichem Hyper-Threading und höherer Taktfrequenz ist dem Core i5-750 nur vorzuziehen, wenn sehr viel mit multithread-optimierter Software gearbeitet wird. Wer Höchstleistung will, muss weiterhin zum teuren Core i7-975 Extreme mit X58-Plattform greifen. Das bisherige Nehalem-Einstiegsmodell Core i7-920 ist jedenfalls überflüssig geworden.
Schwierig wird es mit dem neuen Core i5-750 für AMD. Das zirka 200 Euro teure Topmodell Phenom II X4 965 Black Edition kann zwar in der Performance teilweise Schritt halten, der Stromverbrauch ist jedoch deutlich zu hoch. Vor den LGA1156-Prozessoren konnte der Phenom II X4 mit seiner Socket-AM3-Plattform zumindest mit dem besseren Preis-/Leistungsverhältnis gegenüber Intel punkten. (cvi)
Testkonfiguration
Wir haben die Benchmarks unter dem Betriebssystem Windows 7 Ultimate in der 32-Bit-Version durchgeführt.
Intels LGA1156-Prozessoren Core i5-750 und Core i7-860 testen wir in einem Intel Desktop-Mainboard DP55KG mit P55-Chipsatz. Die CPUs steuern über ihre zwei integrierten Speicher-Channels jeweils ein DDR3-1333-DIMM mit CL8 an. Insgesamt stehen den LGA1156-CPUs vier GByte Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Die Core-i7-900-Prozessoren mit dem Sockel LGA1366 nehmen im Intel-Desktop-Mainboard DX58SO Platz. Das Mainboard verwendet Intels X58-Chipsatz mit QuickPath-Connect zu den CPUs. Die Core-i7-900-Serie verfügt über drei integrierte Speicher-Channels für DDR3-1066. Jeder Channel ist mit einem 1-GByte-DIMM mit CL7 bestückt. Insgesamt steuern die Core-i7-900-CPUs drei GByte Arbeitsspeicher an.
Alle Core-2-Quad-Prozessoren arbeiten in einem Asus P5E3 Deluxe mit X38-Express-Chipsatz. Den FSB1333-Modellen steht als Arbeitsspeicher jeweils 4 GByte DDR3-1333-SDRAM mit CL7 in einer Dual-Channel-Konfiguration zur Verfügung.
Für den Test von AMDs Phenom-II-X4-Prozessoren mit Socket AM3 verwenden wir das Asus M4A79T Deluxe. Als Chipsatz fungiert bei dem Mainboard der AMD-790FX. Die CPUs steuern über ihren integrierten Dual-Channel-Speicher-Controller zwei 2-GByte-DDR3-1333-DIMMs (CL7) an. Insgesamt steht den Phenom-II-X4-Prozessoren vier Gigabyte Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Um gleiche Testbedingungen zu gewährleisten, wurden alle Testsysteme mit einer EVGA GeForce GTX285 FTW bestückt. Der DirectX-10-Grafikkarte mit 1024 MByte Grafikspeicher stand der ForceWare-Treiber Release 190.62 zur Seite.
Einheit herrschte auch beim 620-Watt-Netzteil Enermax Liberty ELT620AWT und den Massenspeichern – die Serial-ATA-II-Festplatte Seagate Barracuda 7200.12 mit 1 TByte Kapazität.