Test: Intel 845G-DDR-Chipsatz mit Extreme-Grafik

21.05.2002 von Christian Vilsbeck
Der Pentium 4 mit 533-MHz-FSB benötigt neue Chipsätze. Für DDR-SDRAM hat Intel jetzt den i845G parat. Neben USB 2.0 kann der DDR-Chipsatz mit einer integrierten Grafik-Engine aufwarten.

Intels i845-Chipsätze für Pentium-4-Prozessoren gibt es seit September 2001. Zunächst als unattraktive Variante für PC133-SDRAM mit entsprechend geringer Performance. Schnell schob Intel im Dezember 2001 den i845 für DDR-SDRAM nach. Dieser Chipsatz bietet eine ähnlich gute Leistung wie die wesentlich teurere RDRAM-Lösung mit i850-Chipsatz.

Jetzt hat Intel die i845-Familie mit dem i845G, i845E und i845GL neu aufgelegt: Der i845G unterstützt die aktuellen Pentium-4-Prozessoren mit 533-MHz-FSB und setzt weiter auf den bewährten DDR266-Speicher. Eine DDR333-Variante will Intel bereits im Juni 2002 auf der Computex in Taiwan als Muster zeigen. Aber auch so bietet der i845G viele interessante Features: Allen voran gibt es endlich USB-2.0-Unterstützung. Und mit der im i845G-Chipsatz integrierten "Extreme Graphics" will Intel zeitgemäße Grafik-Performance liefern. Zudem gibt es als preiswerte Varianten den i845E ohne integrierte Grafik-Engine und den GL ohne externen AGP-Port.

Wir haben den i845G-Chipsatz sowohl mit externer AGP-Grafikkarte als auch mit Intels Extreme-Grafik getestet. Lässt sich auf eine extra Grafikkarte verzichten und bietet sich der i845G somit als günstige Office-Lösung an? Außerdem zeigt unser Test, wie sich der i845G-Chipsatz im Vergleich zu den anderen 533-MHz-FSB-Chipsätzen bewährt.

Details zum i845G

Intels i845G unterstützt den Pentium 4 sowie die neuen Celeron-Prozessoren mit mPGA478-Sockel. Der Chipsatz arbeitet mit FSB-Taktfrequenzen von 400 und 533 MHz. Neben DDR200- und DDR266-SDRAM kann Intels i845G zusätzlich PC133-Speicher ansteuern. Einen Support von ECC-Speichermodulen gibt es allerdings nicht. Der maximale Speicherausbau endet auf Mainboards mit i845G-Chipsatz bei zwei GByte.

Der Intel i845G mit seiner Hubarchitektur besteht aus einer Zweichip-Lösung: Dem 82845G Graphics Memory Controller Hub (GMCH) und dem 82801DB I/O Controller Hub (ICH4). Ein Highspeed-Interface stellt eine Bandbreite von 254 MByte/s zwischen beiden Bausteinen zur Verfügung. Im GMCH ist Intels Extreme Grafik-Engine integriert. Für externe Grafikkarten wartet der i845G mit AGP4X-Unterstützung auf.

Für die Peripherie zeichnet der ICH4 verantwortlich. Der neue I/O-Controller-Hub bietet bei Intel erstmals einen im Chipsatz integrierten USB-2.0-Support. Bis zu sechs Ports kann der ICH4 bereitstellen. Dem Anschluss von Laufwerken dienen wie beim ICH2 zwei IDE-Kanäle, die maximal im UltraDMA/100-Betrieb arbeiten. Ein Serial-ATA-Interface will Intel in seinen Chipsätzen erst Ende 2002 integrieren.

Für den guten Ton soll ein 20-Bit-Audio-Interface nach dem AC '97-Standard sorgen. Auf der Feature-Liste des ICH4 finden sich noch eine 10/100-MBit-Ethernet-Schnittstelle sowie die Möglichkeit, bis zu sechs PCI-Ports anzusteuern.

Varianten des i845

Intel bietet neben dem i845G zwei weitere Varianten der neuen 845er-Familie an: i845E und i845GL.

Der i845E basiert auf dem i845G, besitzt allerdings keine integrierte Grafik-Engine. Die Unterstützung von PC133-SDRAM hat Intel beim i845E ebenfalls weggelassen. Dafür gibt es ECC-Support bei entsprechenden DDR-SDRAM-Modulen.

Für den preissensitiven Markt in Verbindung mit Pentium-4-Celeron-Prozessoren bringt Intel den i845GL. Der Chipsatz verfügt über die integrierte Extreme-Grafik-Engine, bietet aber keine Unterstützung für externe AGP-Grafikkarten. Den FSB-Takt verankert Intel bei 400 MHz; 533 MHz gibt es nicht. Die Speicherauswahl entspricht wieder dem i845G: PC133, DDR200 und DDR266 - jeweils ohne ECC.

Intel bietet den i845G bei Abnahme von 1000 Stück für 46 US-Dollar an. Der i845E steht für 41 US-Dollar und der i845GL für 33 US-Dollar in den Preislisten.

In der folgenden Tabelle finden Sie die Features der drei neuen Chipsätze i845E, i845G und i845GL gegenübergestellt. Zum Vergleich führen wir noch den Vorgänger i845 SDR/DDR auf.

Intel i845-Chipsatz-Familie im Überblick

Chipsatz

i845 SDR/DDR

i845E

i845G

i845GL

FSB-Takt

400 MHz

400/533 MHz

400/533 MHz

400 MHz

Speichertyp

PC133, DDR200/266

DDR200/266

PC133, DDR200/266

PC133, DDR200/266

Max. Speicher

3 GByte (PC133), 2 GByte (DDR)

2 GByte

2 GByte

2 GByte

DIMM-Sockel

3 (PC133), 2 (DDR)

2

2 (PC133 oder DDR)

2 (PC133 oder DDR)

ECC-Support

ja

ja

nein

nein

Interne Grafik

nein

nein

Intel Extreme

Intel Extreme

AGP extern

4X

4X

4X

nein

IDE

ATA/100

ATA/100

ATA/100

ATA/100

USB-Ports

4 x USB 1.1

6 x USB 2.0

6 x USB 2.0

6 x USB 2.0

LAN

10/100 Ethernet

10/100 Ethernet

10/100 Ethernet

10/100 Ethernet

Audio

AC97

AC97

AC97

AC97

MCH

82845

82845E

82845G

82845GL

MCH-Gehäuse

593 FCBGA

593 FCBGA

788 FCBGA

788 FCBGA

ICH

82801BA

82801DB

82801DB

82801DB

ICH-Gehäuse

360 EBGA

421 MBGA

421 MBGA

421 MBGA

Extreme-Grafik-Engine

Intel setzt beim i845G-Chipsatz auf eine integrierte Grafik. Die im GMCH eingebaute Extreme-Grafik-Engine taktet mit 200 MHz. Der 2D/3D-Beschleuniger greift über eine Shared-Memory-Architektur dynamisch auf den Arbeitsspeicher des PCs zu. Intel nennt dieses Verfahren "Dynamic Video Memory Technology". Der Grafiktreiber der Extreme-Engine weist der Anwendung je nach Speicherbedarf bis zu 64 MByte zu. Wird beispielsweise das 3D-Spiel beendet, so steht der Speicher wieder dem Betriebssystem zur Verfügung. Einzig für den Bootvorgang reserviert sich die Extreme-Grafik permanent zwischen 0,5 und 8 MByte Arbeitsspeicher (im BIOS einstellbar).

Zu den wichtigsten 3D-Features der DirectX-8.x-kompatiblen Intel-Grafik-Engine zählen: DOT3 Bump Mapping, Cube Reflection Maps, Multi-Texturen, Projektierte Texturen, Point Sprites sowie Per Pixel Fog.

Eine Besonderheit der Extreme-Grafik-Engine ist das von Intel entwickelte Zone-Rendering-Verfahren. Hierzu teilt die 3D-Grafik-Engine den Frame-Buffer in Zonen und sortiert dann alle Triangel im Speicher pro Zone. Jetzt rendert die Extreme-Grafik die Zonen sequenziell ab.

Die Intel Extreme-Grafik besitzt einen 350 MHz RAMDAC und bietet Auflösungen bis zu 2048 x 1536 Pixeln bei 60 Hz Bildwiederholrate. Im Gegensatz zu Intels i752-Grafik stellt die Extreme-Version nun auch Truecolor-Bilder mit 32 statt nur 24 Bit Farbtiefe dar. Über eine AGP Digital Display Card (ADD) können Mainboards mit i845G-Chipsatz bei Bedarf einen TV-out oder DVI-Anschluss zur Verfügung stellen.

Benchmark-Vorbetrachtung

Die Tests des i845G-Chipsatzes führten wir mit dem Intel Desktop-Mainboard D845GBV durch. Alle Benchmarks haben wir mit Pentium-4-Prozessoren bei 2,4 GHz Taktfrequenz laufen lassen - jeweils mit 400 und 533 MHz FSB. Als Kontrahenten zum i845G mussten der DDR-SDRAM-Chipsatz SiS645DX sowie der Intel i850E mit RDRAM-Speicher antreten.

Für die Tests des SiS645DX-Chipsatz diente ein Referenz-Mainboard von SiS. Das Board für DDR266- und DDR333-DDR-SDRAM kann in der von uns getesteten Version zusätzlich mit DDR400-Speicher (PC400) arbeiten. SiS stellt zu diesem Zweck ein speziell angepasstes BIOS für das Mainboard zur Verfügung.

Mit dem Intel Desktop-Mainboard D850EMV2 mit i850E-Chipsatz ermittelten wir die Performance des Pentium 4 in Verbindung mit PC800- und PC1066-Speicher. Der Rambus-Chipsatz unterstützt wie der i845G und SiS645DX FSB-Taktfrequenzen von 400 und 533 MHz. Intel adressiert mit dem i850E den High-Performance-Sektor. Im direkten Vergleich mit den i845-Mainstream-Chipsätzen zeigt sich, ob sich der High-End-Chipsatz absetzen kann.

Alle Tests der verschiedenen Chipsätze haben wir jeweils mit 256 MByte Arbeitsspeicher durchgeführt. Für die Grafikausgabe zeigte sich eine NVIDIA GeForce3 verantwortlich. Die Performance der Grafik-Engine des i845G-Chipsatzes haben wir gesondert im Abschnitt Intel Extreme vs. NVIDIA GeForce analysiert.

tecMEM-Werte

Der Intel i845G-Chipsatz mit DDR266-SDRAM ermöglicht eine maximale Speicherbandbreite von 1,99 GByte/s. Damit ist der Chipsatz seinen Konkurrenten mit DDR333/400-SDRAM sowie PC800/1066-RDRAM theoretisch unterlegen.

DDR333-SDRAM erlaubt 2,48 GByte/s Bandbreite, DDR400 und PC800 (Dual-Channel) jeweils 2,98 GByte/s. Mit PC1066-RDRAM sind in der Dual-Channel-Konfiguration (i850E-Chipsatz) sogar 3,97 GByte/s möglich.

Soweit die Theorie. Die tatsächliche Speicher-Performance überprüfen wir mit unserem Benchmark tecMEM. Er erlaubt eine getrennte Analyse von Load-, Store- und Move-Operationen. Hier zeigt sich, wie viel von der theoretischen Durchsatzsteigerung übrig bleibt. Eine detaillierte Beschreibung von tecMEM sowie einen Download-Link zu unserer tecCHANNEL Benchmark Suite finden Sie hier.

Speicher-Performance

Speicher

Load 32 [MByte/s]

Store 32 [MByte/s]

Move 32 [MByte/s]

Store 64 [MByte/s]

Load 128 [MByte/s]

Store 128 [MByte/s]

Höhere Werte sind besser. Alle Tests wurden mit einem Pentium 4 bei 2,4 GHz Taktfrequenz und unserem Benchmark-Programm tecMEM unter Windows XP durchgeführt.

i850E-PC1066 FSB533

1716

951

938

983

2867

985

i850E-PC1066 FSB400

1469

765

783

795

2254

794

i850E-PC800 FSB533

1571

787

774

798

2446

799

i850E-PC800 FSB400

1409

722

732

740

2284

741

SiS645DX-DDR400 FSB533

1751

1023

859

846

2647

853

SiS645DX-DDR400 FSB400

1609

917

838

835

2455

843

SiS645DX-DDR333 FSB533

1679

875

760

757

2354

755

SiS645DX-DDR333 FSB400

1558

789

724

709

2272

708

SiS645DX-DDR266 FSB533

1652

734

643

645

1957

643

SiS645DX-DDR266 FSB400

1465

674

588

574

1918

574

i845G-DDR266 FSB533

1768

591

598

650

1976

650

i845G-DDR266 FSB400

1705

615

642

675

1955

678

Der i845G bietet im Durchschnitt die gleiche Performance wie der SiS645DX mit DDR266-Speicher. Die Analyse zeigt auch deutlich, dass die Anhebung des FSB-Taktes von 400 auf 533 MHz beim i845G kaum eine Änderung der Speicher-Performance bewirkt. Der Prozessorbus bietet bei 400 MHz eine Bandbreite von 2,98 GByte/s und besitzt genügend Reserven für DDR266-SDRAM mit 1,99 GByte/s.

Transferkurven

Ob der i845G-Chipsatz den Pentium-4-Prozessor und den Speicher optimal unterstützt, zeigen die Transferkurven unseres Benchmarks tecMEM bei 32-Bit-Kommandos. Hier prüft das Programm mit Load-, Store und Move-Befehlen, wie schnell der Chipsatz Daten zwischen CPU und Hauptspeicher transferieren kann.

Die zwei Transferkurven zeigen den i845G- und SiS645DX-Chipsatz mit einem Pentium 4 2,4 GHz bei 533 MHz FSB-Taktfrequenz in Aktion. Der Kurvenverlauf bis 8 KByte große Blöcke zeigt den Durchsatz des L1-Caches, bis zu einer Blockgröße von 512 KByte ist der L2-Cache in Aktion. Erst ab der 512-KByte-Grenze beginnt der Hauptspeicher seine Arbeit.

System-Performance

Im täglichen Einsatz ist die Performance bei Standardanwendungen am wichtigsten. Die Leistungsfähigkeit des Systems überprüfen wir unter Windows XP Professional mit SYSmark2001. Das Benchmark-Paket besteht aus 14 Einzelprogrammen und deckt gleichzeitig eventuelle Stabilitätsschwächen auf.

SYSmark2001 listet neben der Gesamt-Performance die Einzelergebnisse für die Kategorien Office Productivity und Internet Content Creation auf.

Office Productivity gibt die Geschwindigkeit mit Microsoft Office 2000, Netscape Communicator 6.0, Dragon NaturallySpeaking Preferred v.5, WinZip 8.0 und McAfee VirusScan 5.13 an.

Internet Content Creation soll die Performance mit Adobe Photoshop 6.0, Adobe Premiere 6.0, Microsoft Windows Media Encoder 7.0, Macromedia Dreamweaver 4 und Macromedia Flash 5 repräsentieren.

Viewperf 6.1.2

Die Leistungsfähigkeit von OpenGL-Anwendungen verifizieren wir mit dem SPECviewperf 6.1.2 der SPECopc. Das CAD-Paket beinhaltet sechs verschiedene Tests. Stellvertretend wählen wir die vier aussagekräftigsten aus, die den Speicher- und den Grafikbus stark fordern.

Besonders der Test DRV-07 erlaubt Rückschlüsse auf die Speicher-Performance der einzelnen Testkandidaten.

Alle Einzelergebnisse des SPECviewperf 6.1.2 finden Sie in der nachfolgenden Tabelle.

SPECviewperf 6.1.2

Speicher

DRV-07 [fps]

DX-06 [fps]

Light04 [fps]

MedMCAD-01 [fps]

Höhere Werte sind besser. Die Tests wurden mit einem Pentium 4 bei 2,4 GHz Taktfrequenz unter Windows XP durchgeführt.

i850E-PC1066 FSB533

28,6

40,2

11,3

34,8

i850E-PC800 FSB533

28,4

38,4

10,7

34,8

i850E-PC800 FSB400

28,3

37,4

10,4

34,7

SiS645DX-DDR400 FSB533

27,8

39,4

10,7

33,8

SiS645DX-DDR400 FSB400

27,2

38,7

10,1

33,4

SiS645DX-DDR333 FSB533

25,8

38,4

10,4

33,0

SiS645DX-DDR333 FSB400

25,9

38,1

10,5

32,8

SiS645DX-DDR266 FSB533

23,2

35,9

9,8

31,3

SiS645DX-DDR266 FSB400

22,8

36,2

9,8

30,8

i845G-DDR266 FSB533

27,3

34,1

9,7

34,8

i845G-DDR266 FSB400

27,1

34,3

9,7

34,8

Indy3D

Den im professionellen Umfeld wichtigen Bereich Animation/Simulation deckt der OpenGL-basierende Benchmark Indy3D von Sense8 ab. Hier spielen nicht nur die Grafikleistung, sondern auch Rechen- und Speicher-Performance eine wesentliche Rolle. Das gute Zusammenwirken hängt in erheblichem Maße vom eingesetzten Chipsatz ab.

Unreal Tournament OpenGL

Zur Analyse der OpenGL-Performance verwenden wir zusätzlich den Spiele-Benchmark Unreal Tournament. Er ist gut geeignet, um die Leistungsfähigkeit der Chipsätze für den Grafikbereich - bevorzugt OpenGL-Anwendungen - auszuloten. Dabei sind Haupt- und Grafikspeicher stark gefordert.

SPEC CPU2000: Integer

Als von der Industrie anerkanntes Analysetool verwenden wir zusätzlich die Benchmark Suite SPEC CPU2000 von SPEC. Unter Ausschluss der Grafikkartenleistung prüft das Programmpaket die Leistungsfähigkeit der CPU und des Hauptspeichers. Dabei benutzt es praxisnahe Aufgabenstellungen mit großen Datenmengen für Ganzzahlen- und Fließkomma-Anwendungen.

SPECint_base2000: Official Run

Test

i845G-DDR266 FSB400

SiS645DX-DDR266 FSB400

SiS645DX-DDR333 FSB400

i850E-PC800 FSB400

Alle Angaben in Punkten. Höhere Werte sind besser. Die Tests wurden mit einem Pentium 4 bei 2,4 GHz Taktfrequenz unter Windows XP durchgeführt.

164.gzip

896

907

915

905

175.vpr

496

445

477

486

176.gcc

879

867

920

959

181.mcf

504

463

535

571

186.crafty

825

824

827

817

197.parser

834

804

836

828

252.eon

1122

1134

1132

1119

253.perlbm

1043

1046

1058

1039

254.gap

988

967

1003

1022

255.vortex

1353

1271

1322

1306

256.bzip2

640

593

635

651

300.twolf

554

502

545

549

Gesamt

806

774

812

818

Stellvertretend für ein Programm aus der Integer-Suite SPECint_base2000 wählen wir für die Analyse des Speicherbusses die Anwendung 176.gcc. Diese Applikation ist in erster Linie vom Systemspeicher abhängig, der Prozessor mit seinem jeweiligen L1- und L2-Cache spielt nur eine untergeordnete Rolle. Beim 176.gcc-Programm kann der i845G bei gleicher Speicherausstattung (DDR266) den SiS645DX knapp schlagen. Gegen den schnelleren DDR333-Speicher oder PC800-RDRAM hat der i845G mit DDR266-Speicher keine Chance.

Im folgenden Diagramm finden Sie den Gesamtwert des SPEC-CPU2000-Integer-Benchmarks des i845G, i850E und SiS645DX im grafischen Vergleich.

SPEC CPU2000: Floating Point

Für Fließkomma-Programme eignet sich die Anwendung 171.swim gut für die Beurteilung des Speicher-Controllers. Hier kann der i845G-Chipsatz seinen Kontrahenten SiS645DX bei DDR266-Speicher mit drei Prozent schnelleren Berechnungen schlagen. Allerdings ist der Intel-Chipsatz chancenlos, wenn der SiS645DX mit DDR333-Speicher betrieben wird.

SPECfp_base2000: Official Run

Test

i845G-DDR266 FSB400

SiS645DX-DDR266 FSB400

SiS645DX-DDR333 FSB400

i850E-PC800 FSB400

Alle Angaben in Punkten. Höhere Werte sind besser. Die Tests wurden mit einem Pentium 4 bei 2,4 GHz Taktfrequenz unter Windows XP durchgeführt.

168.wupwis

1114

1082

1134

1115

171.swim

981

950

1124

1317

172.mgrid

635

622

713

771

173.applu

729

703

793

856

177.mesa

969

971

982

984

178.galgel

948

904

994

1039

179.art

402

397

480

549

183.equake

767

713

806

826

187.facerec

1012

997

1060

1037

188.ammp

509

468

511

516

189.lucas

921

868

970

1053

191.fma3d

685

675

721

743

200.sixtrac

440

440

442

437

301.apsi

576

543

595

632

Gesamt

728

704

773

810

Im folgenden Diagramm finden Sie den Gesamtwert des SPEC-CPU2000-Floating-Point-Benchmarks des i845G, i850E und SiS645DX im grafischen Vergleich.

3DMark2001

Gerade im 3D-Bereich verlangt der Anwender immer mehr Rechenleistung. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die eingesetzten Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sein. Dazu zählen Prozessor, Speicher, Grafikkarte und der verwendete Chipsatz. Da große Mengen an Daten anfallen, können das Speicher- oder Grafik-Interface schnell ihr Bandbreiten-Limit erreichen und das System empfindlich bremsen.

Die 3D-Performance ermitteln wir unter anderem mit 3DMark2001 Pro von MadOnion. Durch die umfangreichen 3D-Tests bietet der Benchmark einen guten Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit der einzelnen Chipsätze bei anspruchsvollen 3D-Anwendungen. Unter anderem werden der AGP- und der Speicherbus durch große Mengen an Texturen stark belastet.

Unreal Tournament Direct3D

Wenn es darum geht, den Speicherbus auszureizen, eignet sich der Spiele-Benchmark Unreal Tournament mit Direct3D-Unterstützung gut. Hier sollte eine hohe Speicher-Performance von Vorteil sein.

Unreal Tournament verwendet mit der Option "Software Rendering" keine 3D-Beschleunigung der Grafikkarte. Damit übernimmt der PC-Prozessor die grafischen Berechnungen, der Hauptspeicher wird stark belastet.

Intel Extreme vs. NVIDIA GeForce

Um die Performance der Extreme-Grafik-Engine des i845G-Chipsatzes zu beurteilen, haben wir diese gegen "externe" Grafikkarten antreten lassen. Intel vergleicht die Performance der Extreme-Grafik mit einer NVIDIA GeForce2 MX-200. In den Präsentationsunterlagen von Intel ist die Extreme-Grafik-Engine bei 3D-Anwendungen um 1 bis 11 Prozent schneller als eine GeForce2 MX-200. Unsere Ergebnisse bestätigen diese Aussage größtenteils - nur bei Unreal Tournament sowie im 2D-Bereich ist die Intel-Grafik langsamer.

Um die Performance einzuordnen, finden Sie im Vergleich zusätzlich eine NVIDIA GeForce3. Diese Grafikkarte zählt zu unserem Standard-Equipment bei Chipsatz-Tests.

Bei allen Tests verwenden wir einen Pentium-4-Prozessor mit 2,4 GHz Taktfrequenz und einem FSB-Takt von 533 MHz.

Ergebnisse im Überblick

In der Tabelle haben wir die verschiedenen Grafiklösungen gegenübergestellt. Dort finden Sie neben Sysmark2001, 3DMark2001 Pro und Quake III Arena die OpenGL-Benchmarks Viewperf und Indy3D. Außerdem musste sich Intels Extreme-Grafik-Engine bei Unreal Tournament bewähren.

Intel Extreme, NVIDIA GeForce2 MX-200 und GeForce3 im Vergleich

Intel Extreme

GeForce2 MX-200

GeForce3

Die Tests wurden mit einem Pentium 4 bei 2,4 GHz Taktfrequenz und 533 MHz FSB unter Windows XP durchgeführt.

SYSmark2001 (1024x768x32)

225 Punkte

237 Punkte

237 Punkte

3DMark2001 Pro (1024x768x32)

1540 Punkte

1205 Punkte

7669 Punkte

Quake III Arena (1024x768x32)

42,7 fps

30,2 fps

195,0 fps

Quake III Arena (1600x1200x32)

18,1 fps

8,8 fps

105,6 fps

Unreal Tournament OpenGL (1024x768x32)

23,1 fps

30,1 fps

62,5 fps

Unreal Tournament Direct3D (1024x768x32)

24,2 fps

24,8 fps

59,4 fps

Viewperf 6.1.2 DRV-07 (1280x1024x32)

10,9 fps

10,6 fps

27,3 fps

Indy3D Animation (1280x1024x32)

28,1 fps

20,0 fps

105,2 fps

Fazit

Intels i845G zählt nicht zu den schnellsten Chipsätzen für Pentium-4-Prozessoren. Das Ergebnis ist aber nicht verwunderlich, unterstützt der Chipsatz doch maximal nur DDR266-Speicher. Durch dieses Handicap ist er Lösungen mit DDR333-SDRAM oder gar DDR400-Speicher systembedingt unterlegen. Der "neue" 845er-Chipsatz unterscheidet sich somit kaum vom Vorgänger i845 DDR. Zu erwähnen bliebe beim i845G noch die Unterstützung einer FSB-Taktfrequenz von 533 MHz. Sie erwirkt im Durchschnitt eine zwei Prozent höhere Performance.

Viel interessanter als der neue FSB-Takt sind aber andere Features: Neben der lange erwarteten USB-2.0-Unterstützung kann der i845G mit einer integrierten Grafik-Engine punkten. Intels Extreme-Grafik kann zwar nicht mit den aktuellen 3D-Beschleunigern mithalten, der Performance einer GeForce2 MX200 kann sie aber locker Paroli bieten. Will heißen: Für gelegentliche Ausflüge in virtuelle 3D-Welten reicht es allemal. Damit bietet sich der i845G als ideale Plattform für Office-PCs an. Mainboards mit dem i845G-Chipsatz, wie das Intel D845GBV, gibt es für zirka 190 Euro. Die 50 Euro für eine Geforce2-MX-200-Karte kann man sich damit sparen. Zudem unterstützt der i845G-Chipsatz mit AGP Digital Display Cards kostengünstige DVI-Lösungen. (cvi)

Testkonfiguration

Komponente

Daten

CPU 1

Pentium 4 2400 MHz Northwood

Sockel

Socket 478

FSB

400 MHz

CPU 2

Pentium 4 2400 MHz Northwood

Sockel

Socket 478

FSB

533 MHz

Grafikkarte

Leadtek WinFast GeForce3 TD

Grafikchip

NVIDIA GeForce3

Grafikspeicher

64 MByte DDR-SDRAM

BIOS

04.32.2001

Treiber

Detonator 23.11

Platine

Rev: B

Mainboard 1

Intel D845GBV

Typ

Socket 478

Chipsatz

i845G

BIOS

MV85010A.86A.0025.P10.0203282158

Mainboard 2

Intel D850EMV2

Typ

Socket 478

Chipsatz

i850E

BIOS

MV85010A.86A.0025.P10.0203282158

Mainboard 3

SiS SS51B

Typ

Socket 478

Chipsatz

SiS645DX

BIOS

PhoenixBIOS 4.0 Release 6.0 02/06/02

RAM 1

Samsung MR16R0828BN1-CN9

Kapazität

128 MByte

Typ

PC1066-32

Chips

--

RAM 2

MR16R0828BN1-CK8

Kapazität

128 MByte

Typ

PC800-45

Chips

--

RAM 3

Samsung M368L3313DTL-CB4

Kapazität

256 MByte

Typ

PC400 CAS=2,5

Chips

Samsung K4H280838D-TCB4

Soundkarte

Creative SoundBlaster PCI128

Soundchip

Creative EMU10k1

Schnittstelle

PCI 5V

Treiber

5.12.1.2065

Platine

2999 / CT4810

Netzwerkkarte

Level One FNC-0107TX (Realtek)

Typ

10/100Base Fast Ethernet

Chip

RTL8139B

Schnittstelle

PCI 5V

Treiber

5.397.823.2001

Platine

keine Angabe

SCSI-Controller

Adaptec AHA-2940UW Pro (Adaptec)

SCSI-Interface

UltraWide

Schnittstelle

PCI 5V

BIOS

V2.11.0

Treiber

V3.60

Platine

Revision C

Festplatte 1

Quantum Atlas 10K II (Quantum)

Modell

TY184L

Kapazität

18,4 GByte

Firmware

SDA40

Schnittstelle

UW-SCSI

CD-ROM-Laufwerk

LITE-ON LTN-382

Geschwindigkeit

40x

Firmware

keine Angabe

Schnittstelle

EIDE-UltraATA/33

Diskettenlaufwerk

Teac FD-235HF

Kapazität

1,44 MByte

Netzteil

Delta Electronics

Modell

DPS-300KB-1A

Ausgangsleistung

300 Watt

Format

ATX

Tastatur

Cherry RS 6000 M

Schnittstelle

PS/2

Maus

Logitech M-S35

Schnittstelle

PS/2