Android-Smartphone

Test - HTC Desire S

06.07.2011 von Moritz Jäger
HTC hat das Desire-Smartphone erneuert und will mit dem Desire S an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen. Helfen sollen dabei die Hardware sowie Android in der aktuellen Version 2.3 Gingerbread. TecChannel zeigt, wie sich das Smartphone im Test schlägt.

Auf dem Mobile World Congress 2011 hat HTC das Desire S als Nachfolger für das Desire vorgestellt. Die Taiwaner haben kräftig am Äußeren des Smartphone gefeilt: Das Gerät verfügt über einen Unibody aus Aluminium, auf der Rückseite ist oben und unten eine Plastikabdeckung, die aber den wertigen Eindruck nicht stört.

Auf der Vorderseite sind alle Knöpfe verschwunden, die vier Tasten des Vorgängers sind durch beleuchtete Sensortasten ersetzt. Der optische Trackball wurde ersatzlos gestrichen.

Designstück: Das Desire S steckt in einem Unibody aus Aluminium.

Der berührungssensitive Touchscreen ist dagegen gleich groß geblieben, 3,7 Zoll misst der Bildschirm in der Diagonale. Die Auflösung liegt bei 480 x 800 Pixel.

Die CPU arbeitet zwar weiterhin mit 1 GHz, dafür wurde aber die RAM- und ROM-Kapazität deutlich erhöht: Das Desire S verfügt über 768 MByte RAM sowie fast 2 GByte ROM - davon sind über ein GByte für den Nutzer verfügbar. Der zusätzliche Speicher macht sich bei der Installation von Android-Apps bemerkbar. Das Smartphone kann deutlich mehr Anwendungen verkraften, bevor der interne Speicher zu Ende geht. Seit Android 2.2 kann man Apps zwar auf die Speicherkarte auslagern, sie belegen aber dennoch einen Teil des internen Speichers. Außerdem sind nicht alle Apps mit der Funktion kompatibel, der zusätzliche Platz beim Desire S macht sich also bezahlt. Den erweiterten Speicher bemerkt man spätestens beim Browsen, vor allem, wenn Webseiten auf Flash setzen.

Das restliche Innenleben entspricht dem aktuellen Trend bei Smartphones: ein WLAN-Funkmodul kann per 802.11n Verbindungen aufbauen, für das mobile Internet ist UMTS und HSDPA/HSUPA integriert, dazu kommt Bluetooth nach 2.1 +EDR. Zusätzlich sind Sensoren für Annäherung, Licht und Beschleunigung integriert, dazu ein digitaler Kompass und der inzwischen obligatorische GPS-Empfänger. Grundsätzlich würde das Betriebssystem auch Near-Field-Communication unterstützen - dem Desire S fehlen aber die notwendigen Funkmodule.

Bildergalerie: HTC Desire S
HTC Desire S im Test
Die Frontseite des Desire S, samt Android mit HTC Sense.
HTC Desire S im Test
Oben rechts neben dem Lautsprecher ist die Frontkamera.
HTC Desire S im Test
Die Rückseite - am oberen Ende findet sich die 5 Megapixel Kamera
HTC Desire S im Test
Seitlich sind die Bedienelemente für Lauter/Leiser angebracht, dazu der Micro-USB-Port.
HTC Desire S im Test
Die Akkuabdeckung lässt sich abnehmen, darunter ist Platz für SIM, Akku und Micro-SD-Karte.

Die Bilder der Fünf-Megapixel-Kamera auf der Rückseite sind für Schnappschüsse akzeptabel - eine "richtige" Digitalkamera ersetzen sie nicht. Zusätzlich lassen sich damit auch Videos mit einer Maximalauflösung von 720p aufnehmen. Seit dem Gingerbread-Update für Android (Version 2.3) können die Smartphones auf eine Frontkamera zugreifen, das Desire S bietet daher eine Zweitkamera mit VGA-Auflösung. Skype unterstützt diese Funktion auf dem Desire S bereits, zudem können Apps wie Qik darauf zugreifen.

Android Gingerbread als Antrieb

Gingerbread bringt vor allem im Inneren von Android Neuerungen. Das Desire S bringt Version 2.3.3 mit, aktuell ist allerdings Version 2.3.4. Noch gibt es keine Updates - das ist auch nicht weiter tragisch. Die größte Neuerung von Android 2.3.4 ist die Unterstützung für die Open Accessory API, eine Plattform, über die Google Herstellern von Zusatzhardware einheitliche, dokumentierte Schnittstellen bieten will.

Als Oberfläche kommt wie gehabt HTC Sense zum Einsatz - die Oberfläche bietet inzwischen zahlreiche Widgets und durchdachte Funktionen. Das Wetter-Widget sowie die Uhren-Anwendung sind besonders gut gelungen, nur wenig Apps im Marktplatz können hier mithalten.

Videokonferenz: Das Desire S ist eins der ersten Smartphones, in dem offiziell Videotelefonie erlaubt.

Für den Zugriff auf Office-Dokumente sind QuickOffice sowie der Adobe Reader vorinstalliert. Normale Office-Dokumente lassen sich erstellen und ändern. Installiert ist Version 3.x - Quickoffice ist inzwischen in der Version 4.0 erschienen, diese ist zwar kostenpflichtig, bietet aber auch Unterstützung für Synchronisationsdienste wie Dropbox. Für den normalen Einsatz ist das vorinstallierte Office aber völlig ausreichend.

Eins der Highlights von Gingerbread ist das verbesserte Strom-Management. Das macht sich in der Praxis durchaus bemerkbar. Das Desire S hält bei normaler Nutzung ein bis zwei komplette Tage durch, bis es wieder an die Steckdose muss. Das ist für ein aktuelles Smartphone durchaus ein ordentlicher wert - das Desire S ist so deutlich besser als das kürzlich getestet Incredible S. Sobald die Akkuladung unter 15 Prozent fällt, bietet das Smartphone außerdem einen optionalen Energiesparmodus an, der die größten Stromfresser abschaltet und etwa die Display-Helligkeit verringert.

Bildergalerie: Android 2.3
HTC Sense auf dem HTC Desire S
Der Home-Screen von Android 2.3 mit HTC Sense
HTC Sense auf dem HTC Desire S
SMS Widget in Aktion.
HTC Sense auf dem HTC Desire S
Das Wetter Widget
HTC Sense auf dem HTC Desire S
Die neue Version von Skype erlaubt bereits Video-Calls vom Desire S
HTC Sense auf dem HTC Desire S
HTC Sense zeigt alle Apps an....
HTC Sense auf dem HTC Desire S
...die häufigsten Apps....
HTC Sense auf dem HTC Desire S
...oder die zusätzlich heruntergeladenen.
HTC Sense auf dem HTC Desire S
Die App zum Mobile Hotspot
HTC Sense auf dem HTC Desire S
Der Marktplatz in Gingerbread.
HTC Sense auf dem HTC Desire S
Das Dropdown-Menü zeigt die Benachrichtigungen....
HTC Sense auf dem HTC Desire S
...und erlaubt einen Schnellzugriff auf Funktionen.
HTC Sense auf dem HTC Desire S
Systeminfos
HTC Sense auf dem HTC Desire S
Quickoffice ist für die Dokumentenverwaltung vorinstalliert.
HTC Sense auf dem HTC Desire S
Mit einer Zwei-Finger-Geste kann man alle virtuellen Oberflächen anzeigen.

Weitere Informationen zu Android finden Sie im Artikel "Android 2.3 Gingerbread im Überblick".

Fazit

Bereits das erste HTC Desire war ein solides Android-Smartphone, das Desire S ist ein würdiger Nachfolger. Das neue Design steht dem Gerät gut, durch den Unibody wirkt das Smartphone wertig. Gleichzeitig ist das Gerät nicht schwerer als der Vorgänger, HTC konnte sogar fünf Gramm einsparen.

Android 2.3 kann ebenfalls überzeugen. Menüs bauen sich flüssig auf, das Gerät reagiert schnell auf die Eingaben des Nutzers. Über Exchange und Google Apps Device Policy ist zumindest eine grundlegende Verwaltung möglich - auch wenn die Smartphones noch weit vom BlackBerry-System entfernt sind. (mec)

Wer die Wahl zwischen HTC Desire S und HTC Incredible S hat, sollte zum Desire greifen. Denn damit erhält man zwar einen kleineren Bildschirm, dafür ist die Akkulaufzeit deutlich besser. Von den restlichen Funktionen her gesehen, sind beide Geräte nahezu identisch.

Technische Daten des HTC Desire S

Hardware

Prozessor

1000 MHz

Speicher

intern: 1,1 GByte
RAM: 768 MByte

Erweiterungs-Slot

Ja

Display

480 x 800 Bildpunkte

Größe (H x B x T)

120 x 64 x 11,7 mm

Gewicht

135,5 Gramm inklusive Akku

Akku

1450 mAh

Verbindung, Kommunikation und Betriebssystem

Mobilfunk

GSM / GPRS / EDGE / UMTS / HSDPA / HSUPA

WLAN / GPS

ja / ja

Bluetooth

ja, 2.1 + EDR

Schnittstelle

Micro-USB

Synchronisation

Exchange, Google, Yahoo usw

Betriebssystem

Android 2.3

Vertrieb und Preis

Hersteller

HTC

Preis (voraussichtlich) mit Vertrag

Ab 1,00 Euro (FreenetMobile, 435 Euro mit monatlicher Zuzahlung)

ohne Vertrag (UVP)

Amazon: 435 Euro (UVP: 539 Euro)

Vertrieb

E-Plus, Freenet