ePrint, Auto-Off-Technologie, Duplex-Druck

Test: HP LaserJet Enterprise 600 M601dn - flink für Arbeitsgruppen

09.05.2012 von Malte Jeschke
Mit der Serie LaserJet Enterprise 600 M600 löst Hewlett-Packard die populären Gruppendrucker LaserJet P4014, P4015 und P4510 ab. Zum Test tritt der HP LaserJet Enterprise 600 M601dn mit serienmäßiger Duplex-Einheit an, der für Arbeitsgruppen von fünf bis zehn Anwender konzipiert ist.

Insgesamt acht Modelle umfasst die neue LaserJet-Enterprise-600-M600-Serie für Arbeitsgruppen. So lösen die Drucker M601, M602 und M603 die in Unternehmen sehr populären Geräte LaserJet P4014, P4015 und P4510 ab, die bereits 2008 eingeführt wurden - Produktzyklen dauern bei monochromen Gruppendruckern ja gerne mal ein wenig länger.

Bei allen neueren LaserJets kommt seitens HP ein geändertes Namensschema zur Anwendung. Dies soll für mehr Transparenz sorgen, wirkt aber ohne Frage etwas sperrig. Dazu gehört auch die Unterscheidung zwischen Geräten mit dem Zusatz "Professional" beziehungsweise "Enterprise". Letztere zielen tatsächlich auf den Einsatz in größeren Unternehmen ab, bewegen sich meist im Preisbereich oberhalb von 500 Euro und unterscheiden sich in einigen Ausstattungsmerkmalen von den "Professional"-Modellen.

Zum Test tritt der HP LaserJet Enterprise 600 M601dn an; von diesem bietet HP auch eine Modellvariante ohne Duplex als M601n an.

Ausstattung

Der LaserJet Enterprise 600 M601 löst das Modell LaserJet P4014 ab und ist wie dieses für den Einsatz in Arbeitsgruppen von fünf bis zehn Anwendern konzipiert. Die nominelle Seitenleistung bleibt unverändert bei 43 Seiten pro Minute. Dies dürfte auch nach wie vor für die anvisierten Einsatzgebiete genügen, Endgeschwindigkeit ist dort in der Regel nicht der Flaschenhals.

Die serienmäßige Papierkassette nimmt bis zu 500 Blatt auf, die Mehrzweckzufuhr kann 100 Blatt oder 50 Transparentfolien beziehungsweise zehn Briefumschläge vertragen. Die Mehrzweckzufuhr verarbeitet Medien bis zu einer Grammatur von 200 g/qm. Aus der Papierkassette dürfen es maximal 120 g/qm sein. Als Papieroptionen bietet Hewlett-Packard zusätzliche Zuführungen mit Kapazitäten von 500 Blatt (349 Euro) beziehungsweise 1500 Blatt (750 Euro) an. Das Werk verlässt das Gerät mit zwei Papierzuführungen, insgesamt werden maximal sechs unterstützt und damit eine maximale Gesamtkapazität von 3600 Blatt.

Bildergalerie:
HP LaserJet Enterprise 600 M601dn
Das Druckwerk des M601dn arbeitet mit einer nominellen Seitenleistung von 43 Seiten pro Minute.
HP LaserJet Enterprise 600 M601dn
Das Bedienfeld des LaserJet folgt der bisherigen Philosophie.
HP LaserJet Enterprise 600 M601dn
Hinter der Kunststoffabdeckung rechts verbirgt sich...
HP LaserJet Enterprise 600 M601dn
...der USB-Host-Anschluss.

Die standardmäßige Papierablage oben erlaubt die Ausgabe von bis zu 500 Blatt mit der Druckseite nach unten. Die hintere Zugangsklappe ermöglicht das Ablegen von 100 Blatt mit der Druckseite nach oben. HP offeriert für den LaserJet M601 zahlreiche Optionen hinsichtlich der Papierablage. Dazu gehört unter anderem eine Ablage mit fünf Fächern (599 Euro) und einem Fassungsvermögen von 500 Blatt, sodass jedem Nutzer ein Fach zugeordnet werden kann.

Ins Netzwerk lässt sich der HP-Drucker per integrierten Gbit-Ethernet-Print-Server anbieten. Er unterstützt alle gängigen Protokolle. Wie einige neuere Modelle von HP, unterstützt auch der M601 die hauseigene ePrint-Technologie. Somit lassen sich Druckaufträge von mobilen (E-Mail-fähigen) Geräten, also insbesondere von Smartphones und Tablets sowie Notebooks, direkt an die ePrint-fähigen Drucker schicken. Immer vorausgesetzt, der Drucker befindet sich im Netzwerk und verfügt über einen Internetzugang.

Der lokale Anschluss ist per USB 2.0 möglich. Darüber hinaus bietet der LaserJet 600 M601 einen USB-Host-Port, doch dazu später mehr.

Bedienung und Druckkosten

Wer bereits die Vorgängergeräte im Einsatz hat, wird schnell mit dem Bedienfeld am Drucker zurechtkommen, denn signifikante Änderungen sind nicht zu verzeichnen. Die Anzeige des Status erfolgt über ein vierzeiliges LC-Display, darüber hinaus per drei Status-LEDs. Vier Tasten komplettieren das Bedienfeld. Die Modelle der M602- und M603-Serie verfügen über ein Zehn-Ziffern-Tastenfeld. Hierüber können sich Anwender authentifizieren, etwa beim Pull-Printing für sicheres Drucken.

Bildergalerie:
PCL-Treiber
Über Druckverknüpfungen lassen sich schnelle eigene Druckeinstellungen ablegen.
PCL-Treiber
Die Qualitätseinstellung FastRes 1200 sollte für die meisten Praxisanwendungen vollauf genügen.
PCL-Treiber
Der Treiber beherrscht die gängigen Effekte, wie etwa Wasserzeichen.
PCL-Treiber
Der Treiber beherrscht den Multipage-Druck mit bis zu 16 Seiten auf einem Blatt.
PCL-Treiber
Wenn der Drucker mit einer Festplatte ausgerüstet ist, bieten sich zahlreiche Optionen zum sicheren Drucken an.
PCL-Treiber
Über Dienste landet man unter anderem auf den HP-Support-Seiten.
PCL-Treiber
Über die erweiterten Optionen lassen sich einige grundlegende Einstellungen festlegen.

Wie oben erwähnt, verfügt der M601dn über einen Host-USB-Port. Über diesen können Anwender direkt von USB-Flash-Medien Dateien ausgeben. Der USB-Anschluss befindet sich etwas unterhalb des Bedienfeldes an der Frontseite des Gerätes. Im Auslieferungszustand ist dieser Anschluss durch eine Kunststoffabdeckung verdeckt. Darüber hinaus ist die Funktion des Ports in der Werkskonfiguration deaktiviert. Diese muss der Administrator erst im integrierten Webserver oder auch am Gerät selbst freischalten.

Wirkliche Rätsel gibt der PCL-Treiber des LaserJet nicht auf. In der Werkskonfiguration ist der Duplex-Druck als Standard voreingestellt. Die Optionen verteilen sich auf sieben Registerkarten. Unter Druckverknüpfungen lassen sich bevorzugte Einstellungen ablegen und entsprechend abrufen. Das ist relativ einfach gehalten, sodass sich wiederkehrende Aufgaben schnell ablegen lassen.

Zum Testzeitpunkt liegt der Listenpreis des M610dn bei 849 Euro. Dieser beinhaltet bei Hewlett-Packard standardmäßig eine einjährige Garantie inklusive Vor-Ort-Service. Wer mehr Sicherheit beziehungsweise Service wünscht, kann dies über die HP Care Packs realisieren. So kostet eine Erweiterung des Services um ein Jahr mit Reaktion am nächsten Arbeitstag knapp 130 Euro. Ein dreijähriger entsprechender Service liegt bei rund 215 Euro. HP bietet hier unterschiedlichste Pakete in Sachen Reaktionszeit und Service an.

Der HP LaserJet Enterprise 600 M601dn arbeitet mit kombinierten Verbrauchsmaterialien, sprich, Toner und Bildtrommel bilden eine Einheit. Das hat bei Hewlett-Packard eine lange Tradition und erlaubt einen relativ einfachen Austausch des Verbrauchsmaterials. HP bietet für den M601dn ausschließlich eine Variante an, die für eine Reichweite von 10.000 Seiten ausgelegt ist. So eine Einheit steckt auch bei Auslieferung im Gerät, eine Art Startertoner verwendet HP hier nicht. Das Verbrauchsmaterial HP 90A LaserJet Druckkassette schwarz (CE390A) ist für rund 182 Euro zu haben. Damit bleibt der Seitenpreis unter 1,5 Cent, das ist für diese Klasse durchaus angemessen. Viele dieser Geräte werden wahrscheinlich ohnehin in einer wie auch immer ausgeführten MPS-Lösung (Managed Print Services) zum Einsatz kommen.

Leistung und Qualität

Drucker dieser Klasse sind in der Praxis häufig mit schnöden Text- beziehungsweise Ziffernausgabe beschäftigt. Im Test erreichte der LaserJet Enterprise 600 M601dn in dieser Disziplin ein Tempo von gut 35 Seiten pro Minute. Bei der beidseitigen Ausgabe fiel die Geschwindigkeit auf 25 Seiten pro Minute, das ist aber ein annehmbarer Abschlag. Apropos, die Duplex-Einheit erwies sich im Test als sehr stressfrei: Auch wenn wir das Gerät mit üppigsten beidseitigen Druckjobs quälten, blieben Papierstaus aus. Das sollte zwar die Regel sein, der Testalltag lehrt uns jedoch häufig, dass dem nicht so ist.

Bildergalerie:
HP Webserver
Im integrierten Webserver erfolgt eine Abbildung des Bedienfeldes des Druckers.
HP Webserver
Soll am Host-USB-Port von einem USB-Stick aus gedruckt werden, muss dies erst entsprechend freigegeben werden.
HP Webserver
Das Verhalten hinsichtlich der Papierfächer lässt sich umfangreich konfigurieren.
HP Webserver
Gespeicherte Jobs sind Druckaufträge, die auf dem Gerät abgelegt wurden.
HP Webserver
Die Statusabfrage beinhaltet das Verbrauchsmaterial wie den Füllstand der Papierfächer.
HP Webserver
Die Details zum Verbrauchsmaterial enthalten auch die gedruckten Seiten.
HP Webserver
Es lässt sich konfigurieren, welche Anwender auf welche Funktionen und Einstellungen Zugriff haben.
HP Webserver
Es lassen sich IPSec-Richtlinien festlegen.
HP Webserver
Ab Werk sind zahlreiche Protokolle aktiviert, je nach Umgebung kann man einige deaktivieren.

Befindet sich der Drucker im Bereitschaftsmodus, liegt die erste Seite nach nur acht Sekunden vor. Aus dem Energiesparmodus zum Drucken aufgefordert, benötigte das Gerät 14 Sekunden, bis das Ergebnis dem Ausgabefach entnommen werden konnte. Das ist ein sehr guter Wert. Beim Energiesparmodus kommt HPs Auto-On/Auto-Off-Technologie zum Einsatz. Bei dieser schaltet sich der Drucker für einen Druckauftrag kurz ein und direkt danach wieder ab. Das funktionierte im Test sehr gut, die Verzögerung im Antritt beim Abschicken eines Druckauftrages wirkte nicht störend, sondern fällt sehr gering aus. Das erinnert ein wenig an sehr gute Start/Stopp-Lösungen aus dem Kfz-Bereich. Im Auto-Off-Modus liegt die Leistungsaufnahme des Gerätes bei rund 1 Watt.

Geräte wie der M601dn eignen sich prinzipiell gut für die Ausgabe größerer Druckjobs. Wir verwenden im Test unter anderem ein rund 200 Seiten starkes PDF in Form eines TecChannel-Compacts. Dabei agiert der Drucker deutlich näher an den technischen Möglichkeiten seiner Druckeinheit. Über 41 Seiten pro Minute landen im Ausgabefach, sprich, die Abarbeitung des Dokuments dauert deutlich weniger als fünf Minuten.

Zeichensetzung: Die Standardqualität (oben) liefert ein sehr sauberes Schriftbild, der Tonersparmodus (unten) genügt für interne Ausdrucke. Die beste Qualitätsstufe (Mitte) bietet bei Textwiedergabe keine erkennbaren Vorteile.

PowerPoint-Druckaufträge gehören für Controller meist zu den anspruchsvolleren Aufgaben und drücken das Drucktempo meist merklich. Der M601dn kommt ganz gut mit dieser Aufgabenstellung zurecht und erreicht ein Tempo von rund elf Seiten pro Minute, das ist ein befriedigendes Ergebnis.

Das Kapitel Druckqualität schließt der LaserJet mit guten Wertungen ab. Das Schriftbild ist sehr sauber, und zwar quer durch alle Qualitätsmodi. Das gilt auch für den Tonersparmodus, hier als EconoMode bezeichnet: Er eignet sich dank guter Lesbarkeit durchaus bestens für interne Dokumente.

Die Graustufenwiedergabe bietet gleichfalls keinen Anlass zu Kritik. Die Fotowiedergabe ist mit einem begrenzt erkennbaren Raster sauber. In den meisten Fällen dürfte die Standardqualitätsstufe "FastRes 1200" durchaus ausreichen.

Fazit

Wer einen gut funktionierenden LaserJet P4014 sein Eigen nennt, muss zumindest in Sachen Leistungsfähigkeit keinen begehrlichen Blick auf den LaserJet Enterprise 600 M601dn werden. Wie sein Vorgänger macht dieser seine Sache sehr ordentlich. Das gilt auch für die Druckqualität und die Bedienung. Geschwindigkeit und Qualität sind in dieser Geräteklasse meist aber ohnehin Allerweltseigenschaften.

Die Fortschritte des Modellwechsels machen sich im Alltag allerdings durchaus angenehm bemerkbar. Dies gilt insbesondere für die gut funktionierende Auto-On/Auto-Off-Technologie, die Energiesparen und kurze Wartezeiten angenehm verknüpft. Ob Nutzern Funktionen wie die ePrint-Technologie oder der USB-Host-Anschluss in der Praxis wichtig sind, hängt von jeweiligem Anwendungsszenario ab. (mje)

Produktdaten und Ergebnisse

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die technischen Daten sowie die Testergebnisse für den HP LaserJet Enterprise 600 M601dn.

Technische Daten HP LaserJet Enterprise 600 M601dn

Geschwindigkeit A4

43 Seiten / Minute

Max. Druckauflösung

bis zu 1200 x 1200 dpi

inst. / max. Speicher

512 MByte, max. 1 GByte

Anschlüsse

USB 2.0, Gbit-Ethernet, Host-USB

Emulationen

PCL6, Postscript Level 3, PDF

Papiervorrat Kassette

500 Blatt

Papiervorrat Mehrzweckfach

100 Blatt

Maximaler Papiervorrat mit Optionen

3600 Blatt

Papierausgabe

500 / 100 Blatt

Papierformate Kassette

A4, A5, A6, B5, benutzerdefiniert von 148 x 210 bis 216 x 356 mm

Papiergewicht Kassette

60 bis 120 g/qm

Papiergewicht Mehrzweckzufuhr

60 bis 200 g/qm

Abmessungen (H x B x T)

415 x 508 x 398 mm

Gewicht

26,3 kg

Listenpreis

849 Euro

Testergebnisse HP LaserJet Enterprise 600 M601dn

Geschwindigkeit A4 Text

35,3 Seiten/Min./ 25 Seiten/Min. im Duplex-Betrieb

Geschwindigkeit A4 PDF

41,5 Seiten/Min

Geschwindigkeit A4 PowerPoint

10,9 Seiten/Min

Geschwindigkeit Foto (9 x 13)

7,2 Seiten/Min

Druck der ersten Seite A4, Bereit

8 Sekunden

Druck der ersten Seite A4, Stand-by

13 Sekunden

Leistungsaufnahme (aus / Stand-by / Bereit)

0,3 / 5,3 Watt / 18,7 Watt