Server- und Workstation-Migration mit Acronis-Deploy-Software

Test: Hardware-Migration mit Acronis Snap Deploy 3

25.11.2008 von Bernhard Haluschak
Acronis bietet mit der Deployment-Software Acronis Snap Deploy 3 für Server und Workstation eine Möglichkeit der Migration von einer alten Hardware auf eine neue Rechner-Hardware bei Beibehaltung des Betriebssystems und der Software. TecChannel macht den praxisnahen Test anhand der Software Acronis Snap Deploy 3 für Server und Workstation.

Gerade in historisch gewachsenen IT-Umgebungen sind notwendig gewordene Updates sowohl an der Hardware als auch an der -Software sehr kompliziert und zeitaufwendig. Speziell im Bereich der Hardware scheuen sich viele Systemadministratoren, den lauffähigen alten Server oder die in die Jahre gekommene Workstation zu entsorgen und gegen ein leistungsstarkes neues Gerät zu tauschen. Bei einer veralteten, aber notwendigen Software hat man in der Regel keine Alternative – sie muss unabhängig von der Hardware weiter funktionieren.

Solch ein Vorhaben erfordert normalerweise ein komplettes Neuaufsetzen des Betriebssystems samt Gerätetreiber für die neue Hardware und das Installieren der Applikationen mit anschließender ausführlicher Validierungsphase. Doch schenkt man den Versprechungen einiger Software-Hersteller Glauben, geht es auch anders - und vor allem wesentlich unkomplizierter.

Eine Deploy-Software übernimmt alle wesentlichen Aufgaben, um einen Server oder eine Workstation auf eine neue System-Hardware umzuziehen. Der Administrator schließt lediglich die neue Maschine ans Netzwerk an, alle nachfolgenden Arbeiten kann er von einer Managementkonsole aus erledigen.

Wie eine solche Lösung in der Praxis funktioniert, haben wir anhand der Software Acronis Snap Deploy 3 getestet. Als Testsystem verwenden wir einen alten Server und als Workstation ein Desktop-PC, den wir auf aktuelle Systeme mithilfe der Acronis-Software umziehen.

Aufgabenstellung und Testkandidaten

In einem kleinen Unternehmen sollen ein in puncto Hardware veralteter Arbeitsrechner und Server durch neue, leistungsfähige Systeme ersetzt werden. Eine wesentliche Bedingung ist, dass alle Applikationen und das Betriebssystem von dem Umzug unberührt bleiben. Auf unserem Desktop-Testrechner arbeitet das Betriebssystem Windows XP mit Service Pack 2 und auf dem Server Windows Server 2003 Standard SP1. Darüber hinaus sind verschiedene modifizierte Anwendungen und Programme konfiguriert.

Der in die Jahre gekommene Desktop-PC besteht aus einem EPIA-M Mainboard von VIA. Fester Bestandteil des Boards ist eine C3-CPU mit 933 MHz Taktfrequenz und 512 MByte DDR266-SDRAM. Als Chipsatz fungiert die VIA Apollo CLE266 Northbridge mit integrierter S3-Grafikeinheit sowie die VIA VT8235 Southbridge mit 10/100-Ethernet-, USB-2.0-Unterstützung und VIA-6-Kanal-Audio. Die oben genannte Hardware soll durch einen zeitgemäßen Arbeitsrechner mit Intels vPro-Technologie ersetzt werden.

Oldtimer: Die Master-Systeme bestehen überwiegend aus veralteter Hardware.

Als Quell-Server dient ein veralteter Zwei-Sockel-Rack-Server von Intel. Die Rechenleistung bezieht das System aus zwei Dual-Core-Xeon-Prozessoren 2,8 GHz mit 2 MByte L2-Cache (Paxville DP), einschließlich E7520-Chipsatz und 1 GByte Hauptspeicher. Die zwei 512 MByte großen DIMM-Module arbeiten mit 400 MHz.

Die Verbindung in ein Netzwerk übernehmen zwei Onboard-Gigabit-Ethernet-Controller von Intel. Als zusätzliche Anschlüsse neben Maus und Tastatur bietet der 1001W zwei USB-2.0-Ports, eine serielle Schnittstelle sowie einen VGA-Steckeranschluss. Die Grafikausgabe übernimmt ein Onboard-Grafikprozessor des Typs Rage XL von ATI. Das Storage-Subsystem des Servers besteht aus vier hotplug-fähigen SATA-Festplatten mit einer Kapazität von je 73 GByte. Dabei arbeiten die ersten zwei sowie die dritte und vierte HDD je in einem RAID-1-Verbund. Die Verwaltung der vier Seagate-Cheetah-15K.4-Laufwerke übernimmt ein Onboard-RAID-Controller von Adaptec.

Zielsysteme im Detail

Als Desktop-Zielsystem haben wir den Esprimo P5925 von Fujitsu Siemens ausgewählt. Der Business-PC ist mit einem hauseigenen Mikro-BTX-Mainboard ausgestattet. Auf dem Board arbeitet ein Q35-Express-Chipsatz von Intel. Für die nötige Rechenleistung sorgt ein E6550-Intel-Prozessor. Die Dual-Core-CPU werkelt mit einer Taktfrequenz von 2,33 GHz. Dem Prozessor stehen zwei 1024 MByte große DDR2-667-Speichermodule zur Verfügung. Ausgestattet ist der Rechner mit einer 1-Gbit-Ethernet- (Intel 82566DM) und acht USB-2.0-Schnittstellen. Um vPro-konform zu sein, setzt Intel für ein entsprechendes Desktop-System einen bestimmten Chipsatz und weitere Technologien wie TPM 1.2 Intel VT und TXT voraus. Das ist in unserem Fall der MCH-Q35-Chipsatz mit einer integrierten GMA-3100-Grafik und der ICH9 als Digital-Office-Version „DO“.

Die Zielsysteme: Der Esprimo P5925 im Mikro-Tower-Gehäuse und der Rack-Server Calleo 501 bietet State-of-the-Art-Technologie.

Als Zielsystem für unseren Server kommt der Rack-Server Calleo 501 von transtec zum Einsatz. Die nötige Rechenleistung bezieht das System aus vier Quad-Core-Opteron-Prozessoren 2,3 GHz des Typs 8356, einschließlich nForce-MCP55-Pro-Chipsatz von Nvidia und 32 GByte Hauptspeicher. Die 16 jeweils 2 GByte großen DIMM-Module arbeiten mit 667 MHz effektiver Taktfrequenz.

Die Verbindung in ein Netzwerk übernehmen zwei Onboard-Gigabit-Ethernet-Controller. Als zusätzliche Anschlüsse neben Maus und Tastatur bietet der Calleo 501 zwei USB-2.0-Ports, eine serielle Schnittstelle sowie einen VGA-Steckeranschluss. Die Grafikausgabe übernimmt ein Onboard-Grafikprozessor des Typs ES von ATI.

Das Storage-Subsystem des Test-Servers besteht aus zwei Hotplug-fähigen SATA-Festplatten mit einer Kapazität von je 150 GByte. Dabei arbeiten die beiden HDDs in einem RAID-1-Verbund. Die Verwaltung der zwei Western-Digital-Raptor-Laufwerke des Typs WD1500ADFD übernimmt der Onboard-RAID-Controller des MCP55-Pro-Chipsatzes von Nvidia.

Installation: Online-Imaging und Remote-Deployment

Für die Installation stellt das Programm alle notwendigen Komponenten zur Verfügung, die wir auf der Seite „Details und Komponenten der Acronis-Snap-Deploy-Software“ detailliert aufführen. Wir haben uns für die Programmvariante des Online-Imaging entschieden. Bei einem Online-Imaging wird das Referenz-Image des Quellsystems für das Deployment im laufenden Betrieb erstellt. Das heißt: Der Referenzrechner (Quellsystem) darf ohne einen Neustart oder eine Unterbrechung weiterarbeiten.

Das Online-Imaging kann, wenn nötig, jederzeit ferngesteuert über die Acronis Snap Deploy Management Console gestartet werden. Allerdings muss dabei eine Verbindung vom Steuerrechner zum Quellcomputer mittels des Acronis Snap Deploy Management Agenten hergestellt sein.

Installationsmenü: Das Programm Snap Deploy 3 von Acronis stellt dem Anwender eine einfache und intuitive Installation der Programmkomponenten zur Verfügung.

Im ersten Schritt muss die Acronis Snap Deploy Management Console auf einem beliebigen Steuerrechner im Netzwerk installiert werden. Sie bildet die zentrale Verwaltungskomponente für den Zugriff auf die Snap-Deploy-Server-Funktionen und die Agenten. Die „typische“ und die „vollständige“ Installationsvarianten installieren außer der Snap Deploy Management Console noch den Media Builder für den Master Image Creator, den Media Builder für den Snap Deploy Agenten und den Media Builder für das Stand-alone Utility. Sobald Snap Deploy Management Console eingerichtet ist, kann der Anwender die anderen Komponenten ferngesteuert mithilfe der Konsole auf Computern im Netzwerk installieren.

Steuerzentrale: Die Snap Deployment Management Console ist die zentrale Verwaltungskomponente für die Acronis-Software.

Im zweiten Schritt folgt das Einrichten des Acronis License Management Servers. Das Tool ist für die Verwaltung der kostenpflichtigen Lizenzen zuständig, die für die Ausführung bestimmter Funktionen notwendig sind. Diese Komponente kann man entweder lokal oder mithilfe der zuvor installierten Server Management Console auf einem beliebigen Computer installieren, der die Lizenzverwaltung rund um die Uhr bereitstellen soll. Wir haben das Programm auf unserem Steuerrechner eingerichtet, der die erfolgreiche Installation mit einem Neustart quittierte.

Nachfolgend muss der OS Deploy Server, der das zentrale Deployment über das Netzwerk mithilfe der Snap-Deploy-Agenten auf den Zielcomputern übernimmt, konfiguriert werden. Doch bevor der User den Deploy Server einrichtet, müssen der License Server installiert sein und entsprechende Lizenzen importiert werden.

Während der Installation des OS Deploy Servers ist es erforderlich, dass der Anwender den Ort des License Servers genau spezifiziert. Das geschieht entweder über den DNS-Namen oder über die IP-Adresse. Darüber hinaus kann das Programm auch automatisch im Netzwerk nach einem License Server suchen. Dabei wird keine Lizenz verbraucht. Der OS Deploy Server prüft nur die Verfügbarkeit freier Lizenzen und speichert die Parameter des License Servers, um nach dem Start des Deployments den Zugriff auf den License Server zu erhalten.

Installation von Deploy Management Agenten und Universal Deploy

Für die Erstellung eines Master-Images muss auf dem Quellcomputer (Master) der Acronis Snap Deploy Management Agent installiert sein. Das Installieren kann remote über die Deploy Management Console erfolgen oder mittels der entsprechenden Acronis-Boot-CD. Aus Gründen der Bequemlichkeit haben wir uns für das erstgenannte Verfahren entschieden, das problemlos verlief. Bei dieser Aktion wird eine Lizenz des für den Master-Computer passenden Typs - in unserem Falle eine Workstation-Lizenz - verbraucht. Darüber hinaus ist ein Neustart des Quell-PCs zwingend erforderlich.

Acronis Universal Deploy ist eine optionale Erweiterung für die Snap-Deploy-Software, die separat erworben und mittels einer eigenen Installationsdatei installiert werden muss. Das Programm kann nur auf Computern installiert werden, auf denen ein OS Deploy Server installiert ist – in unserem Fall ist es der Steuerrechner.

Übersicht: Der Lizenz-Server verwaltet zentrale und übersichtlich alle benötigten Lizenzen.

Für die Installation des Universal Deploy benötigen der Anwender keine Lizenz. Allerdings müssen beim Ausführen des Installation-Deployments die nötigen Lizenzen für die gewünschte Anzahl der Server beziehungsweise Workstations auf dem License Server vorhanden sein. Findet der Server keine Lizenzen, wird das Universal Deploy übersprungen.

Master-Image erstellen

Um ein Deployment auf mehrere Systeme auszuführen, muss die gewünschte Systemkonfiguration des Master-Systems als Master-Image erstellt werden. Das Image der Systemfestplatte kann auf einem vorher definierten Netzlaufwerk, einem entfernbaren Medium oder einem Wechseldatenträger gespeichert werden. Wir haben uns aus organisatorischen Gründen für die erste Variante entschieden. Darüber hinaus verwenden wir die Option des Online Imaging, das über einen installierten Agenten auf dem Master-System die Erstellung des Master-Images zu einem beliebigen Zeitpunkt ohne Reboot und Unterbrechung des Betriebs auf dem Master-Computer ausführt.

Image-Optionen: Die Snap-Deploy-Software von Acronis bietet für die Erstellung eines Master-Images verschiedene anwenderspezifische Optionen an.

Für das Erstellen eines Master-Images muss die Snap Deploy Console per Auswahlmenü mit dem Master-Computer verbunden sein. Nach dem Anklicken der Option Master Image erstellen / Auf einem Remote Computer führt ein Assistent durch die weiteren Abläufe zur Erstellung von Master-Images. Da ist als Erstes die Auswahl von Festplatten oder Partitionen für das Image. Es folgen die Eingabe des Namens des Images und die Festlegung des Speicherortes. In einem weiteren Optionsmenü für die Image-Erstellung kann der User Parameter für Kennwortschutz des Images, Komprimierungsrate, Priorität der Image-Prozesses, Aufteilung des Images, Fehlerbehandlungen und für erweiterte Einstellungen festlegen.

Image-Info: Sind alle Eingaben für die Image-Erstellung durchgeführt, kann der Anwender den Image-Prozess per Mausklick starten.

Sind alle Eingaben korrekt durchgeführt worden, kann der User das Erstellen des Images auf einem festgelegten Image-Rechner durch Betätigen des Buttons Fertig stellen starten.

Hardware-unabhängiges Deployment eines Master-Images

Das Deployment eines Master-Images auf unserem Server und Workstation beginnt mit dem Starten des Snap Deploy Agenten auf dem Zielrechner. Dies haben wir per automatischer Boot-CD realisiert. Allerdings ist es auch möglich, den Agenten per PXE auf dem Ziel-Computer zu starten. Nach dem Aktivieren des Deploy-Agenten fragt das Programm nach dem Ort des OS Deploy Servers, der die Master-Images verwaltet. Je nach User-Anforderungen kann die Eingabe manuell erfolgen, oder der Agent sucht automatisch nach einem Deployment Server.

Startbereit: Der Zielcomputer ist zum Deployment bereit und wartet auf das Startsignal der Deployment Console.

Wir haben uns für ein manuelles Deployment entschieden. Nach Auswahl dieser Option auf der Deployment Console erscheint unser Deployment-Zielrechner als verbundener Computer. Anschließend muss das Deployment mittels eines Templates beschrieben werden. Ist das Template erstellt, kann der Anwender die Zusammenfassung kontrollieren und durch Betätigen des Fertigstellen-Buttons das Deployment starten.

Nach dem Deployment des Master-Images auf dem Zielrechner fährt dieser herrunter und steht dann für den ersten Boot-Versuch bereit. Nach dem Starten von Server und Workstation stand dieser wie gewünscht mit dem Betriebssystem und den Applikationen des alten Master-Rechners, aber im neuen Hardware-Kleid, bereit.

Erstellen eines Templates für Hardware-unabhängiges Deployment

Ein Deployment-Template sammelt die Parameter für die Konfiguration eines Deployments und kann für die Wiederverwendung gespeichert werden. Es enthält Informationen wie den Pfad zum Master-Image, den Operationsmodus des Templates, Einstellungen, die den übertragenen Systemen zugeordnet werden und Aktionen, die auf den übertragenen Systemen ausgeführt werden (Hardware-unabhängiges Deployment.

Template: Für ein benutzerfreundliches Deployment muss ein Template über den Deploy Image Assistenten erstellt werden.

Da wir ein manuelles Deployment über die Management Console durchführen, verlangt das Programm als Erstes die Definition eines Templates. Diese Funktion legt alle wichtigen Parameter des Master-Images für den Zielcomputer fest. Dazu gehören

Die meisten Optionen sind in der Auswahl selbsterklärend und sollten nach den Anforderungen des Anwenders erfolgen. Allerdings ist für unseren Test das Feature Universal Deploy interessant, deshalb gehen wir auf diese Option näher ein.

Universal Deploy

Acronis Universal Deploy soll uns dabei helfen, einen bootfähigen Windows-Klon auf unserem Server beziehungsweise mit abweichender Hardware zu erstellen, indem die notwendigen Systemtreiber automatisch installiert werden.

Universal Deploy: Das Tool ermöglicht es, ein Master-Image auf einem Rechner mit abweichender Hardware zu installieren.

Um diese Vorgaben zu realisieren, durchsucht das Universal-Deploy-Utility drei Quellen nach Treibern:

Laut Hersteller soll das Programm selbstständig alle verfügbaren Treiber finden und im Zielsystem installieren – dies konnten wir in unserem Test auch nachvollziehen. Dabei haben die durch den Benutzer spezifizierten Treiber immer Priorität – sie werden nach einer Warnung installiert, falls das Programm aktuellere Treiber finden sollte.

Treiber für Massenspeicher: Die Programmkomponente Universal Deploy kann dem Massenspeicher-Controller des Zielsystems einen expliziten Treiber zuweisen, damit das Master-Image problemlos auf der neuen Hardware booten kann.

Treiber für Massenspeicher festlegen

Wenn die Ziel-Hardware spezielle Massenspeicher-Controller (SCSI-, RAID- oder Fibre-Channel-Adapter) für den Zugriff auf Festplatten benutzt, kann man während der Erstellung des Templates die erforderlichen Treiber für diesen Controller explizit angeben. Dieser Treiber wird, unter Umgehung der automatischen Prozedur zum Suchen und Installieren von Treibern, in jedem Fall installiert.

Treibersuche: Damit das Master-Image alle neuen Gerätetreiber auf einem Zielrechner einbinden kann, muss der Speicherort für diese Treiber beim Universal-Deployment-Tool spezifiziert werden.

Treiberspeicher für Geräte definieren

Neben den Treibern für den Massenspeicher-Controller muss auch ein Treiberspeicher für die entpackten Gerätetreiber der neuen Hardware spezifiziert werden. So haben wir in unserem Test auf einem Netzlaufwerk alle Treiber für den Server und Workstation mit neuer Hardware zusammengestellt. Das Universal-Deploy-Tool ist damit in der Lage, alle notwendigen Treiber für das Zielsystem während der internen automatischen Prozedur zum Suchen und Installieren von Treibern zu installieren. Dies hat in unserem Test ebenfalls einwandfrei funktioniert.

Details und Komponenten der Acronis-Snap-Deploy-Software

Die Snap-Deploy-Software eignet sich für die Verteilung (Deployment) eines vollständig vorkonfigurierten Betriebssystems inklusive Applikationen eines Master-Rechners auf einen oder mehrere Zielcomputer. Mit einem Zusatzmodul lassen sich auch Rechner mit vom Master-System abweichender Hardware neu konfigurieren beziehungsweise installieren.

Die Hauptbestandteile der Acronis-Lösung bestehen aus folgenden Programmkomponenten:

Acronis Snap Deploy Management Console: Das Tool bildet die zentrale Steuereinheit für die Remote-Verwaltung der Acronis-Komponenten wie OS Deploy Server, PXE Server, Snap Deploy Agent, Snap Deploy Management Agent sowie der Master- und Ziel-Rechner. Im Offline-Modus, das heißt, wenn keine Netzwerkverbindung zu den einzelnen Acronis-Funktionseinheiten besteht, kann der Anwender mit der Konsole nur die Installation von Acronis-Optionen vornehmen.

Acronis License Server: Mit dieser Programmoption verwaltet das System die notwendigen Lizenzen von Acronis-Snap-Deploy-Komponenten. Das Programm unterscheidet zwei Lizenztypen: Server-Lizenz und Workstation-Lizenz. Darüber hinaus gibt es noch Lizenzen für Zusatzkomponenten wie etwa das Universal Deploy.

Acronis OS Deploy Server: Der OS Deploy Server ist in der Lage, das parallele Verteilen eines Master-Systems über das Netzwerk durchzuführen. Voraussetzung dafür ist, dass auf den Zielsystemen ein Snap Deploy Agent arbeitet.

Acronis Snap Deploy Agent: Diese Komponente muss auf jedem Zielrechner installiert beziehungsweise gebootet sein. In Verbindung mit dem OS Deploy Server unterstützt es das System-Deployment auf den vorgesehenen Computern. Der Snap Deploy Agent kann per Boot-Medium am Zielrechner oder ferngesteuert per PXE Server geladen werden.

Acronis Master Image Creator: Das Tool erstellt lokal ein bootfähiges Image des Master-Rechners. Die Komponente lässt sich entweder mit der Unterstützung eines Boot-Mediums oder remote per PXE Server auf einem Master-Computer ausführen.

Acronis Snap Deploy Management Agent: Mit dieser Programmkomponente kann der Anwender ein Image des Master-Systems in einer Windows-Umgebung mithilfe der Snap Deploy Management Console erstellen. Darüber hinaus ermöglicht der auf Remote-Computern installierte Agent, Dateien zu verwalten oder Anwendungen auszuführen.

Acronis PXE Server: Der PXE Server unterstützt das Booten von einem Snap Deploy Agenten, eines Acronis Master Image Creators oder in ein Preinstallation Environment auf den Remote-Rechnern über PXE. Dabei ist ein Boot-Medium nicht erforderlich. Vorteil des Bootens eines Zielcomputers über einen PXE Server: Es erspart in der Regel den Technikereinsatz vor Ort.

Acronis Universal Deploy: Das optionale Programm erlaubt ein Hardware-unabhängiges Deployment von verschiedenen Windows-Betriebssystemen. Besonders interessant ist diese Komponente, wenn von einem veralteten Rechner auf ein aktuelles System umgezogen werden muss und das Betriebssystem und die Applikationen unverändert bleiben müssen.

Acronis Wake on LAN Proxy: Dieses Feature ermöglicht mithilfe des OS Deploy Servers, Zielcomputer in einem anderen Subnetz per Wake-on-LAN-Funktion zu starten.

Acronis Stand-alone Utility: Das bootfähige Tool führt ein voll funktionsfähiges Deployment auf einem vom Netzwerk isolierten Computer durch. Das gilt auch für Systeme, die in einem Netzwerk arbeiten, aber nicht in eine Acronis-Snap-Deploy-Infrastruktur eingebunden sind.

Unterstützte Betriebssysteme

Die Acronis-Snap-Deploy-Software arbeitet mit einigen Einschränkungen auf x86-basierten Betriebssystemen. Die Restriktionen beziehen sich auf die Betriebssysteme Windows 98/NT/ME, NT/4.0 Server und Linux (Kernel: 2.4.9 – 2.6.x). Diese Systeme können nur ausgebracht werden, Veränderung von Einstellungen während des Deployments werden nicht unterstützt. Darüber hinaus ist die Option Acronis Universal Deploy für Windows 98/NT/ME und NT/4.0 Server nicht verfügbar.

Das Acronis-Snap-Deploy-Programm unterstützt folgende Betriebssysteme und Lizenztypen:

Acronis Snap Deploy 3: Betriebssysteme und Lizenztypen

Betriebssystem

Deployment

Einstellungen ändern

Lizenztyp

MS Windows Server 2008 (TBD)

Ja

Ja

Server

MS Windows Server 2003 Service Pack 2

(x86, x64)

Ja

Ja

Server

MS Windows Server 2003 R2 (x86, x64)

Ja

Ja

Server

MS Windows Small Business Server 2003

Ja

Ja

Server

MS Windows Storage Server 2003 R2

Ja

Ja

Server

MS Windows Server 2003 x64 Editions

Ja

Ja

Server

MS Windows 2000 Server

Ja

Ja

Server

MS Windows 2000 Advanced Server

Ja

Ja

Server

MS Windows 2000 Professional SP4

Ja

Ja

Server

MS Windows Vista Home Basic (x86, x64)

Ja

Ja

Workstation

MS Windows Vista Home Premium (x86,

x64

Ja

Ja

Workstation

MS Windows Vista Business (x86, x64)

Ja

Ja

Workstation

MS Windows Vista Ultimate (x86, x64)

Ja

Ja

Workstation

MS Windows XP Home

Ja

Ja

Workstation

MS Windows XP Professional

Ja

Ja

Workstation

MS Windows XP Professional x64 Edition

Ja

Ja

Workstation

MS Windows XP Professional SP2

Ja

Ja

Workstation

MS Windows NT/4.0 Server

Ja

Nein

Server

MS Windows 98/Me

Ja

Nein

Workstation

Linux (Kernel: 2.4.9 – 2.6.x)

Ja

Nein

Server

Fazit

Ein EDV-Verantwortlicher in einem kleinen Unternehmen mit heterogener IT-Infrastruktur steht vor einer Menge Arbeit, wenn er einen veralteten Rechner gegen eine aktuelle System-Hardware ersetzen soll. Wenn zusätzlich noch die Applikationen und das Betriebssystem nicht verändert werden dürfen, kann das schnell zu einem zeitaufwendigen Großprojekt ausarten. Um dieses Problem zu minimieren, bieten einige Hersteller von Backup- und Deployment-Software entsprechende Lösungen an.

Wir haben die Snap-Deploy-3-Software mit Universal-Deploy-Option in einem Test auf Praxistauglichkeit untersucht. Dabei hat das Programm unsere Aufgabenstellung bestanden. Die Benutzerführung ist intuitiv, allerdings muss man bei der Nutzung der Software die entsprechenden Lizenzbedingungen einhalten.

Die wahren Stärken offenbart die Acronis-Deploy-Software allerdings erst, wenn mehrere Rechner einem Deployment unterzogen werden müssen. Hierfür bietet das Programm zahlreiche Funktionen, die dem Administrator Zeit sparen und entsprechende Arbeitskosten senken, da das Deployment auch parallel auf mehreren Rechnern gleichzeitig durchgeführt werden kann. (hal)