Test: Funknetze nach IEEE 802.11

11.04.2002 von Jörg Luther
Funkgestützte Netzwerke liegen voll im Trend. Ob sie sich als echte Alternative zu kabelgestützten LANs für kleine Netze oder als Ergänzung im Firmennetz eignen, haben wir an acht Kandidaten geprüft.

Wireless LANs haben sich mittlerweile von der Nischenlösung zur Hype-Anwendung gemausert. Kabellos ist schick, seit der Einführung des IEEE802.11-Standards herstellerübergreifend kompatibel und seit der Standarderweiterung 802.11b sogar schneller als kabelgebundenes 10-MBit-Ethernet. Zumindest theoretisch, denn die gebetsmühlenartig wiederholte Transferrate von 11 MBit/s gilt lediglich für die Brutto-Datenrate. Die Schallmauer für Nutzdaten liegt dagegen bei rund 7 MBit/s.

Allerdings fallen bei der Beschaffung eines Wireless-LAN-Systems nicht unerhebliche Kosten an. Die direkte Vernetzung zweier Rechner kommt auf rund 350 Euro. Ist zusätzlich eine Verbindung zum kabelgebundenen LAN gewünscht, wird zusätzlich ein Access Point fällig. Damit wandern zwischen 600 und 800 Euro über den Ladentisch.

Anhand von acht Testkandidaten aus der Riege der 802.11b-kompatiblen WLANs haben wir untersucht, wie einfach sich drahtlose Netze heute installieren und verwalten lassen und welche Transferraten sie in typischen Betriebsumgebungen tatsächlich erreichen. Unser Testfeld umfasst folgende Systeme:

Obwohl einige der Systeme auf den Chipsätzen desselben OEM-Lieferanten basieren und sich teilweise optisch wie ein Ei dem anderen gleichen, ergeben sich im Test deutliche Unterschiede.

Neu: 1stWave Professional

1stWave Wireless International in Echzell bei Frankfurt ist eine der Teilfirmen der restrukturierten CompuLAN. Eigentlich handelt es sich dabei um das Sahnestückchen des Portfolios, denn CompuLAN hatte in Netzwerker-Kreisen vor allen Dingen als Anbieter und Integrator drahtlosen Übertragungssystemen auf Funk-, Mikrowellen- und Laser-Basis einen guten Ruf.

Die 1stWave-Produkte der Professional-Serie basieren auf dem leistungsfähigen Orinoco-Chipsatz des Lucent-Spinoffs Agere Systems. Neben einem schlichten 802.11b-Access-Point ("AP2") und passenden PC-Cards zählen zur Produktlinie auch ein AP mit integriertem ISDN-Access-Router ("AP2i"), ein 2-Slot-Access-Point zur Durchsatzerhöhung sowie Client-Adapter mit PCI-, ISA- und Compact-Flash-Interface. Zum Test liegen uns der AP2i sowie 2 PC-Cards und ein PCI-Adapter vor.

Quickinfo

Produkt

1stWave Professional WLAN

Hersteller

1stWave

Preis

AP2 496 Euro, AP2i 600 Euro, PC-Card 140 Euro, PCI-Adapter 86 Euro

Systemvoraussetzungen

---

Hardware

Rechner mit PC-Card-Slot Typ II

Betriebssystem

Windows 9x/ME, NT4 ab SP4, 2000, XP, CE ab 2.00; Linux ab 2.2.x; MacOS 8.6 und 9.x

Alle Details und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

1stWave: Einrichtung

Die Konfiguration des 1stWave-AP erfolgt grundsätzlich über das Netzwerk - entweder über ein Konfigurationsprogramm unter Windows oder via Web-Interface. Eine RS232 - oder USB -Schnittstelle zur lokalen Konfiguration lässt das Gerät vermissen. Dies führt mitunter zu gewissen Schwierigkeiten, da der Access Point in der Werkseinstellung ausgerechnet die IP -Adresse 254 im lokalen oder dem Netz 10.0.0.0 belegt. In größeren lokalen Netzen ist diese Adresse aber oft durch einen Router belegt.

Auch eine optionale Konfiguration des Systems als DHCP-Client schlug in unserem Test fehl: Das mitgelieferte Konfigurationsprogramm "erkannte" in diesem Fall statt des tatsächlichen Access Points eine HP-JetDirect-Karte als AP. Erst ein Workaround führte zum gewünschten Erfolg: Wir klemmten zunächst den AP vom lokalen Netz ab, um eine Adressvergabe via DHCP zu unterbinden. Anschließend konfigurierten wir ihn (nach einem Reset) per Funk über ein Notebook mit WLAN-Karte und IP-Adresse im 10er-Netz.

Ist der Access Point allerdings erst einmal konfiguriert, lassen die Einstellungsmöglichkeiten nichts zu wünschen übrig. So beherrscht der 1stWave-AP nicht nur WEP-64 und WEP-128, sondern kann zusätzlich auch Clients mit definierten MAC-Adressen den Zugang ins Funknetz gewähren oder sie davon ausschließen. Ein weiterer wahlweise nach dem Positiv- oder Negativ-Prinzip arbeitender Filter hält bestimmte Protokolltypen im WLAN oder lässt nur definierte Datenpakete ins kabelgebundene Netz.

Daneben betätigt sich das System auf Wunsch auch als DHCP- und DNS-Server sowie IP- und IPX-Router. Die AP2i-Variante integriert zudem einen kompletten ISDN-Access-Router mit LANCAPI- und RADIUS-Support sowie Least-Cost-Routing-Option. Eine optionale, mitgelieferte Firmware verleiht dem 1stWave-AP PPPoE-Fähigkeiten, so dass auch dem Anschluß ans Internet via DSL nichts im Wege steht. Da der Access Point nur über ein einzelnes Ethernet-Interface verfügt, ist in diesem Fall allerdings der Zugang für funkgestützte Clients möglich. Als besonderes Zuckerl spendiert 1stWave den Access-Points ab sofort auch Wireless-Bridging-Funktionalität.

1stWave: Betrieb

Für die mit voluminösen Blattantennen versehenen PC-Cards liefert 1stWave eine umfangreiche Management-Applikation namens Orinoco Client Manager mit. Sie erlaubt die Erstellung verschiedener, jederzeit aufrufbarer Betriebsprofile für den Client. Die Einstiegsseite des Client Managers liefert einen knappen Überblick über die Betriebsparameter sowie die Verbindungsqualität.

Ein eigenes Menü stellt daneben verschiedene Möglichkeiten bereit, Karte und Verbindungsqualität zu testen sowie den Linkzustand zu überwachen. Hier lässt sich wahlweise eine übersichtliche grafische Verlaufsdarstellung einzelner Parameter anzeigen oder eine detaillierte Anzeige diverser Betriebsparameter individuell zusammenstellen.

Auch die umgekehrte Möglichkeit offeriert das Programm: Per "Standortüberwachung" ist es möglich, die Qualitäten der Links zu mehreren Access Points am Standort übersichtlich grafisch darzustellen und nach Parametern oder AP-Namen zu sortieren. So kann man an jeder Stelle die optimale Netzverbindung ermitteln und einrichten.

1stWave: Performance und Fazit

Im Durchsatztest beeindruckt das 1stWave-Professional-System durch seine ausgeglichene Linkcharakteristik und hohe Reichweite. Bei einem Spitzendurchsatz von über 4 MBit/s sinkt die Transferrate fast linear mit der Reichweite. Dabei lässt sich das Wireless LAN auch durch zwei Stahlbetonmauern samt Brandschutztüren nicht beeindrucken und liefert selbst am letzten Messpunkt noch knapp 1 MBit/s Netto-Datenrate.

Fazit: Bei mehr als akzeptablem Preis liefert 1stWave ein System, dessen Leistungen die anspruchsvolle Bezeichnung "Professional" absolut rechtfertigen. Hier stimmt alles bis fast ins letzte Detail - von den umfangreichen deutschsprachigen Handbüchern über die profunde Software-Ausstattung und Möglichkeiten wie Spanning-Tree-Einrichtung und Accounting auf Client-Basis bis zum Passwortschutz für alle Konfigurationsvarianten. Uns fallen da nur noch zwei Verbesserungsvorschläge ein, beide für den Access Point: Eine USB-Schnittstelle zur lokalen Konfiguration und ein zweites LAN-Interface, um auch über das kabelgebundene Netz eine DSL-Verbindung nutzen zu können.

3Com AirConnect WLAN Starter-Kit

Als "11 Mbps Wireless LAN Lösung" apostrophiert 3Com sein WLAN-Produktbundle. Das 802.11b-Starter-Kit enthält den Access Point samt umfangreichem Zubehör, drei PC-Cards sowie Software für die gesamte 32-Bit-Windows-Produktfamilie inklusive Windows CE.

Schon an der Zusammenstellung des Pakets erkennt man die Erfahrung von 3Com im Business-Netzwerkbereich. So liegt nicht nur ein stabiler Befestigungsrahmen zur Wandmontage des Access Point bei. Zusätzlich liefert 3Com auch ein Modul zur Stromversorgung des AP über das Netzwerkkabel. Damit lässt sich das Gerät auch an Stellen betreiben, an denen keine Steckdose zur Verfügung steht.

Quickinfo

Produkt

3Com Airconnect WLAN

Hersteller

3Com

Preis

Acess Point 999 Euro, PC-Card 179 Euro, PCI-Adapter 155 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Rechner mit PC-Card-Slot Typ II

Betriebssystem

Windows 95B, 98, NT4 ab SP4, 2000, CE

Alle Details und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

3Com: Einrichtung

Die Einrichtung des Access Point gestaltet sich etwas umständlich. Im Gegensatz zu den Geräten der meisten anderen Hersteller lässt sich 3Coms AP nicht via Netz konfigurieren, sondern will über eine serielle Verbindung mit Startparametern versorgt werden. Erst im laufenden Betrieb kann der Anwender dann SNMP und ein webbasiertes Managementtool zur Einstellung des AP nutzen.

Dafür bringt der Access Point umfangreiche Konfigurations- und Bedienungsmöglichkeiten mit. Alle nur erdenklichen Parameter rund um den Betrieb sind gemäß der Einsatzsituation anzupassen. Auch der Sicherheitsaspekt kommt nicht zu kurz: Zum Ändern der Einstellungen muss sich der Administrator einloggen, alle Passwörter und Keys werden nur als Sternchenfolge dargestellt.

Einziger Kritikpunkt: Die zur Grundkonfiguration des WLAN wichtigen Punkte wie IP-Adressen, SSID- und Kanaleinstellungen sowie WEP-Features hat 3Com über drei verschiedene Menüs verstreut.

3Com: Betrieb

Für die Clients bringt das 3Com-Kit umfassende Managementsoftware mit. Als schneller, jederzeit verfügbarer Indikator des Verbindungszustands dient der Statusmonitor. Er lässt sich fest auf dem Desktop verankern und zeigt die Linkqualität in Form eines Balkendiagramms an.

Einen genaueren Überblick über den Status des WLAN-Adapters bietet der Connection-Monitor. Er signalisiert im Sekundentakt in grafischer Form Verbindungsgeschwindigkeit, Signalqualität und Störungsindikatoren wie verlorene Pakete, Retransmissionen sowie Rauschen. Daneben erlaubt er, durch Ping-Sequenzen die Signallaufzeit zu beliebigen IP-Hosts festzustellen.

Weitere Diagnose- und Statusinformationen zur drahtlosen Verbindung liefert das Adapter-Information-Tool. Hier können Daten zur Paketübermittlung, zu den erkannten Access Points oder zum Roaming in übersichtlicher Form abgerufen werden. Daneben bietet die Software Diagnosefunktionen und die Möglichkeit zum Reset der Karte.

3Com: Performance und Fazit

Im Durchsatztest erweist sich das 3Com Airconnect auf der Kurz- und Mittelstrecke (Messpunkte 1 und 2) mit einer Transferrate von rund 3,5 MBit/s als guter Durchschnitt. Seine wirklichen Qualitäten entwickelt das System erst auf größere Distanzen. So sinkt auch bei Messpunkt 3 (30 Meter) die Transferrate nicht wesentlich ab, und selbst an den beiden letzten Messpunkten liefert Airconnect noch einen brauchbaren Datendurchsatz.

Fazit: Mit rundum guten Durchsatzraten, hoher Reichweite und solider Ausstattung positioniert sich das 3Com Airconnect WLAN als erste Wahl für den professionellen Einsatz. Einziger handfester Kritikpunkt: Bei einem Straßenpreis von um die 1500 Euro hätte 3Com seinem Starter-Kit ruhig eine ausführliche gedruckte Dokumentation spendieren dürfen.

Prism-Spielarten: Compex, D-Link, Dr. Neuhaus

Drei der Produkte im Testfeld basieren auf dem nahezu unveränderten OEM-Produktangebot desselben Herstellers: Die Hard- und Software stammt aus der Prism-Produktlinie von Intersil. Daher sehen sich die WavePort-Komponenten von Compex, das Wireless-System von D-Link und FuryLAN von Dr. Neuhaus zum verwechseln ähnlich.

Bei der Hardware zeigen sich noch kleinere Unterschiede. So verwenden Compex und Dr. Neuhaus beim Access Point ein Referenzdesign für SOHO-Geräte, während D-Link auf die Enterprise-Variante (128-Bit-Verschlüsselung) setzt. Andererseits nutzen D-Link und Dr. Neuhaus bei der PC-Card eine Version mit schaufelförmiger Antenne, während Compex ein Exemplar mit dünner Blattantenne ausliefert.

Die Softwareausstattung und damit auch die Konfiguration und Verwaltung der Geräte fällt jedoch nahezu identisch aus. Aus diesem Grund fassen wir die entsprechende Beschreibung auf den folgenden beiden Seiten zusammen.

Prism-Spielarten: Einrichtung

Die Einrichtung des Access Point erfolgt mittels einer Software namens AP Manager über das Netzwerk. Dabei gilt es jedoch, eine kleine Hürde zu überwinden. Die Vergabe einer IP-Adresse an den Access Point sowie die anschließende Konfiguration lassen sich nur vornehmen, wenn sich Managementstation und AP im selben Netzsegment befinden. Bei einer Verbindung via Switch - heute eigentlich die Regel - ist der Access Point nicht anzusprechen. Zur Konfiguration wird also ein Hub oder zumindest ein Crossover-Kabel benötigt.

Nach der Zuordnung der IP-Adresse fragt die Installationsroutine die gewünschte SSID, den zu nutzenden Kanal sowie die Einstellungen für WEP und SNMP Community ab. Damit ist die Einrichtung des AP abgeschlossen. Sämtliche Parameter können über den AP Manager bei Bedarf später wieder geändert werden. Zusätzlich lassen sich über die Verwaltungsapplikation auch WLAN-Stationen anhand ihrer MAC-Adresse zum Netzzugang integrieren respektive davon ausschließen.

Allerdings ist keine dieser Optionen passwortgeschützt. Daher können die Einstellungen von jedem verändert werden, der über Zugang zum kabelgebundenen LAN sowie einen AP Manager verfügt. Letzteren erhält man jederzeit auf den Hersteller-Websites. Die einzige Möglichkeit zum Schutz der Konfiguration besteht darin, denn Access Point über den AP Manager zu sperren. Auch dieser Schutz lässt sich jedoch umgehen, indem man den Access Point über einen Reset-Taster wieder entsperrt.

Prism-Spielarten: Betrieb

Zur Konfiguration und Überwachung der PC-Cards dient das Wireless LAN Configuration Utility. Das Applet stellt die drei Funktionsbereiche Link Info, Configuration und Encryption zur Verfügung. Das Link-Info-Tab liefert Statusinformationen zu Verbindungsmodus und Linkqualität. D-Link beschränkt sich hier auf die Anzeige des zugeordneten APs, des Datendurchsatzes und einer Signal/Feldstärke-Anzeige. Compex und Dr. Neuhaus geben zusätzlich den verwendeten Kanal, die Transfergeschwindigkeit sowie eine Bewertung der Linkqualität an.

Über das Configuration Tab lässt sich - auch im laufenden Betrieb - die Einstellung des WLAN -Adapters modifizieren. Die möglichen Einstellungen umfassen die SSID , den WLAN-Modus, die zu verwendene Transferrate, die Art der Kapselung von Paketen beim Ethernet-Transport sowie die Powersave-Konfiguration. Mit der D-Link-Variante des Applets kann zusätzlich auch der Sendekanal eingestellt werden.

Das Encryption-Tab hält die Parameter für WEP vor. Die Varianten reichen hier von spartanisch bis komfortabel. D-Link lässt lediglich die Eingabe einer Folge von fünf Sedezimalzahlen - also eines 40-Bit-Keys - zu. Compex hält dagegen vier Schlüssel vor, von denen sich einer als Standard vorgeben werden kann. Alternativ lässt sich der Key auch aus einer Passphrase generieren. Dr. Neuhaus dagegen offeriert generierte oder manuell erstellt Schlüssel mit Längen bis zu 128 Bit.

Alle drei Varianten bieten zudem über ein About-Tab Informationen zu Hersteller und Softwareversion an.

Compex WavePort

In Singapur residiert die Netzwerkschmiede Compex, deren deutscher Ableger aus rechtlichen Gründen unter dem Namen Readylink firmiert. Aus der WLAN -Produktfamilie WavePort erhalten wir den futuristisch gestylten Access Point sowie zwei PC-Cards zum Test.

Beiden Produkten liegen ausführliche mehrsprachige Handbücher bei, die auch in Deutsch Hintergrundinformationen zu Wireless LANs sowie eine Installationsanleitung umfassen. Die PC-Card bringt Treiber für Windows 9x, Windows NT 4 sowie Windows 2000 mit. Zwar reklamiert Compex im Aufdruck auf der Schachtelrückseite auch Unterstützung für Linux. Auf der Compex-Website findet sich allerdings kein entsprechendes File zum Download.

Quickinfo

Produkt

Compex WavePort

Hersteller

Compex

Preis

PC-Card 129 Euro, Access Point 291 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Rechner mit PC-Card-Slot Typ II

Betriebssystem

Windows 9x, NT4, 2000

Alle Details und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Compex: Performance und Fazit

Im Durchsatztest können die WavePort-Komponenten nicht überzeugen. Schon auf der Kurzstrecke bis 12 Meter erreicht das System geringere Transferraten als der Großteil der Konkurrenz. Als einziges WLAN im Test kann das WavePort schon am Messpunkt 3 in einer Distanz von 30 Metern zum AP keinen Link mehr herstellen.

Fazit: Aufgrund der unzureichenden Reichweite eignet sich das WavePort-System von Compex nur für wenige Anwendungen. Zwar handelt es sich bei WavePort un das preiswerteste System in der Testriege. In einer typischen Büroumgebung erzwingt die geringe Reichweite allerdings die Aufstellung einer höheren Anzahl von Access Points als bei vergleichbaren Systemen. Dies treibt die Kosten unverhältnismäßig in die Höhe.

D-Link Wireless

Unter dem Stichwort "Digital Home Solutions" präsentiert D-Link seine Wireless-LAN-Produktserie mit Access Point (DWL-1000AP), PC-Card (DWL-650) und PCI-Adapter (DWL-500). Neben den Einzelprodukten, wie sie uns zum Test vorliegen, bietet D-Link auch ein Kit mit AP und zwei PC-Cards.

Die in vier Sprachen, darunter auch Deutsch, gehaltene Dokumentation beschreibt lediglich die Installation der Komponenten. Informationen rund um den Einsatz von WLANs fehlen dagegen. Die Treiberausstattung umfasst Unterstützung für Windows 98, ME, NT 4 und 2000.

Quickinfo

Produkt

D-Link Wireless

Hersteller

D-Link

Preis

PC Card ca. 135 Euro, PCI-Adapter ca. 198 Euro, Access Point ca. 400 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Rechner mit PC-Card-Slot Typ II, ein freier PCI-Steckplatz

Betriebssystem

Windows 9x, ME, NT4, 2000

Alle Details und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

D-Link: Performance und Fazit

Trotz der gegenüber Compex anderen Bauart krankt das D-Link Wireless wie sein Compex-Pendant an einer gewissen Reichweitenschwäche. Immerhin liefert es auf kürzere Distanzen recht akzeptable Durchsatzraten, auf 30 Meter Entfernung sackt die Transfergeschwindigkeit aber deutlich ab. Über diese Entfernung hinaus kann das System in unserer Testumgebung keinen Link mehr erzielen.

Fazit: Preislich im Mittelfeld angesiedelt, bietet das D-Link Wireless brauchbare Übertragungsraten auf kürzeren Distanzen. Die Managementsoftware wirkt allerdings stellenweise etwas lieblos. Für die offensichtlich angepeilte Zielgruppe - "Digital Home" - sollte D-Link die Dokumentation zudem mit einigen Basisinformationen zum Betrieb drahtloser Netze anreichern.

Dr. Neuhaus FuryLAN

Wer sich schon zu BBS-Zeiten mit Telekommunikation beschäftigt hat, dem wird Dr. Neuhaus als Hersteller sehr guter, aber nicht ganz billiger Modems bestens in Erinnerung sein. Der Hersteller gehört seit einiger Zeit zum französischen TK-Konzern Sagem und beschäftigt sich inzwischen vor allem mit Modem- und Funkkommunikationslösungen für den Industriebereich.

Daneben bietet Dr Neuhaus aber seit kurzem auch das für Büro- und Heimanwendungen gedachte FuryLAN an. Die Produktfamilie umfasst zwei AP-Varianten sowie Netzwerkdapter für PC-Card-, PCI- und USB-Interfaces. Zum Test liegen uns der für den SOHO-Einsatz gedachte Access Point sowie zwei PC-Cards vor. Der FuryLAN-AP entspricht optisch und funktionell dem Compex-Pendant, die PC-Cards dagegen verwenden wie beim D-Link Wireless eine schaufelförmige Antenne.

Als gedruckte Dokumentation liefert Dr. Neuhaus lediglich ein A4-Faltblatt mit einer deutschen Installationskurzanleitung aus. Auch die als PDF auf CD beiliegenden Manuals für Access Point und PC-Card geben sich nicht ausführlicher.

Quickinfo

Produkt

Dr. Neuhaus FuryLAN

Hersteller

Dr. Neuhaus

Preis

Access Point 245 Euro, PC-Card 115 Euro, PCI-Adapter 50 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Rechner mit PC-Card-Slot Typ II

Betriebssystem

Windows 95b, 98, NT4, 2000, CE

Alle Details und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Dr. Neuhaus: Performance und Fazit

Die Abstimmung der Systemkomponenten scheint Dr. Neuhaus besser gelungen zu sein als der Konkurrenz. Zumindest bietet FuryLAN auf kurzen Distanzen die besten Durchsatzraten im Testfeld. Die offensichtlich immanente Schwäche des Prism-Chipsatzes kann aber offensichtlich auch Dr. Neuhaus nicht ganz ausbügeln. Auch hier sinkt die Datenrate im 30-Meter-Test deutlich, wenn auch nicht so dramatisch wie bei den Compex- und D-Link-Pendants. Über die 30-Meter-Grenze kommt in unserer Testumgebung auch FuryLAN nicht hinaus.

Fazit: FuryLAN demonstriert eindrucksvoll, dass sich auch bei der Verwendung von OEM-Komponenten eigene Nacharbeit am resultierenden Produkt durchaus auszahlt. Trotz der leichten Schwäche bei großen Entfernungen muss sich FuryLAN beim Datendurchsatz lediglich dem um ein Drittel teureren Airconnect von 3Com geschlagen geben. Damit positioniert sich FuryLAN als guter Kompromiss in Sachen Preis/Leistung. Während die Lokalisierung der Software zu gefallen weiß, könnte die Dokumentation - vor allem für Anwender im SOHO-Bereich - deutlich ausführlicher ausfallen.

Neu: Lindy WLAN

Auf den ersten Blick spartanisch geben sich die Komponenten des WLANs von Lindy. Statt in der bunten Verpackung kommen sie im schlichten braunen Karton, statt auf CD residiert die Software auf einer Diskette, statt ausführlicher Dokumentation liegt Access Point wie PC-Card nur eine in vier Sprachen (darunter auch Deutsch) gehaltene Kurzbeschreibung bei.

Auch der Aufbau der PC-Card kann nicht so recht überzeugen: Ihre Blattantenne liegt lose bei und wird in montiertem Zustand lediglich von zwei Kontakten und zwei recht fragilen Kunststoffstiften gehalten. Brauchbarer sieht da schon der Access Point aus. Das kompakte Gerät verfügt nicht nur über ein 10/100-MBit/s-LAN-Interface mit MDI/MDI-X-Port, sondern es findet sich auch ein serieller Port zur Out-of-Band-Einrichtung des Access Point. Auf der Unterseite finden sich Kabelführungen und Schraubenlöcher für eine Wandmontage, passende Schrauben und Dübel liegen bei.

Quickinfo

Produkt

Lindy WLAN

Hersteller

Lindy

Preis

Access Point 650 Euro, PC-Card 250 Euro

Systemvoraussetzungen

---

Hardware

Rechner mit PC-Card-Slot Typ II

Betriebssystem

Windows 9x, NT, 2000

Alle Details und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Lindy: Einrichtung und Betrieb

Die Grundkonfiguration des Lindy-Access-Points übernimmt ein Windows-Programm, das im Test den AP auch sofort problemlos aufspürt. Um Parameter verändern zu können, muss bereits bei der Ersteinrichtung zwingend ein Password eingegeben werden - eine einfache, aber wirkungsvolle Sicherheitsmaßnahme. Auch die Möglichkeit, nur Stationen mit definierten MAC-Adressen für den WLAN-Zugriff zuzulassen, schützt das Netz vor unbefugtem Zugriff.

Weniger überzeugend fallen dagegen die Verschlüsselungsoptionen aus. Der Access Point unterstützt zwar WEP, jedoch nur in der schwächeren 40-Bit-Variante. Bei der Betrachtung der möglichen Betriebsmodi zeigt sich dann, warum der AP über ein gekreuztes LAN-Interface Fast-Ethernet-Support mitbringt: Er lässt sich auch als Stationsadapter - also quasi als Funk-Modem - an der Netzwerkkarte eines PC betreiben. In dieser Einsatzvariante beherrscht er sowohl den Ad-hoc- als auch den Infrastrukturbetrieb.

Die Verwendung als Station Adapter eignet sich auch für den Einsatz unter Betriebssystemen, die nicht von Microsoft stammen. In diesem Fall - oder auch bei Problemen mit der automatischen Identifizierung des Access Point - kann die Basiskonfiguration per Telnet über das serielle Interface des AP erfolgen. Hat der Access Point erst einmal eine IP-Adresse, lassen sich alle weiteren Konfigurationsarbeiten komfortabel über ein Browser-gestütztes Web Management Utility abwickeln.

Für Konfiguration und Betrieb der PC-Card unter Windows liefert Lindy ein kleines Utility mit. Es bietet einen Überblick über die Betriebsparameter der Karte und erlaubt auch die Konfiguration der implementierten 40-Bit-WEP-Verschlüsselung. Zur Überwachung der Linkqualität stehen allerdings nur einige eher rudimentäre Funktionen zur Verfügung. Eine laufende Anzeige der Verbindungsgüte ist nicht möglich, zudem erweisen sich die diesbezüglichen Angaben des Tools im Test als nicht sonderlich verlässlich.

Lindy: Performance und Fazit

Bei der Durchsatzmessung bietet das Wireless LAN von Lindy auf kürzere Distanzen recht gute Transferraten zwischen drei und knapp vier MBit/s. Über größere Entfernungen fällt der Datendurchsatz dann jedoch dramatisch ab. Am letzten Messpunkt in gut 40 Meter Distanz zum AP ließ sich zwar nominell noch ein Link erzielen, eine brauchbare Transferrate kam jedoch nicht mehr zu Stande.

Fazit: Zwar erlaubt der Access Point des Lindy WLAN einen recht flexiblen Einsatz und bietet einige Hardware-Features, die man sich auch bei anderen APs wünschen würde. Das kann aber letzten Endes nicht über die gravierende Reichweitenschwäche des Gesamtsystems hinwegtrösten. Zudem fallen die Preise für Access Point und Karte bei Lindy angesichts der gebotenen Leistung reichlich hoch aus.

Neu: LinkSys Instant Wireless

Trotz des etwas reißerischen Namens erwecken die Komponenten der Instant-Wireless-Serie von LinkSys schon beim Auspacken einen durchaus Vertrauen erweckenden Eindruck. Dazu trägt nicht nur die solider wirkende Verarbeitung, sondern auch die umfangreiche Ausstattung bei. Neben einer CD mit Treibern und Utilities bringt jedes Produkt ein - allerdings englischsprachiges - Handbuch sowie eine recht ausführlich ausgefallene "Kurz"-Installationsanleitung mit.

In der Produktlinie finden sich neben dem gefällig designten Access Point mit schwenkbaren Stabantennen und USB-Konfigurationsport eine PC-Card mit massiver Blattantenne, eine dazu passende PCI-Karte für Desktops sowie ein USB-Station-Adapter für die schraubunwillige Kundschaft. Als technische Basis der Produkte kommt ein Prism-II-Chipsatz von Intersil zum Zug. Dabei handelt es sich um den technischen Nachfolger des von Compex, D-Link, Dr. Neuhaus und SMC verbauten Designs.

Quickinfo

Produkt

LinkSys Instant Wireless

Hersteller

LinkSys

Preis

PC Card 189 Euro, PCI-Adapter 79 Euro, Access Point 299 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Rechner mit PC-Card-Slot Typ II

Betriebssystem

Windows 9x/ME, NT, 2000, XP

Alle Details und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

LinkSys: Einrichtung

Zur Konfiguration des Access Point stehen gleich zwei Windows-Tools zur Auswahl. Das eine operiert per Direktverbindung mit dem Rechner über das USB-Interface des LinkSys-AP. Das andere verwendet SNMP, um In-Band via LAN die Einrichtung zu erledigen. Jedes der beiden Tools bietet spezifische Vor- und Nachteile.

So wird bei der Installation des SNMP-gestützten Werkzeugs ein Boot der Management-Station notwendig, die USB-Variante kommt ohne lästigen Neustart aus. Andererseits offeriert das LAN-gestützte Tool Optionen, die seinem lokalen Gegenstück fehlen. Dazu zählen eine Erkennung der am AP angemeldeten Stationen, Paket- und Durchsatzstatistiken für LAN und WLAN sowie ein SNMP-Trap-Log. Für diese Funktionalität ist allerdings ein Preis in Form von erhöhtem Netzverkehr zu entrichten: In zwölf Stunden Test produzierte das SNMP-Utility gut 63.000 Datenpakete.

Eine ärgerliche Lücke weisen allerdings beide Werkzeuge gleichermaßen auf: Keines der beiden bietet einen Passwortschutz für die getroffenen Einstellungen. Das ist umso ärgerlicher, als sich jedermann die Tools problemlos vom LinkSys-Webserver besorgen kann. Manipulationen an den Settings sind also Tür und Tor geöffnet.

LinkSys: Betrieb

Zum Management der PC-Card kommt ein Client-Manager zum Einsatz, der jenem der Prism-I-Produkte zum Verwechseln ähnlich sieht. Wie bei den älteren Pendants liefert eine Informationsseite eine kompakte Aufnahme des Betriebszustands inklusive Transfermodus, Durchsatz, Linkqualität und Signalstärke.

Zwar beherrscht die PC-Card WEP-128, im Zusammenspiel mit dem nur im WEP-64-Modus zu betreibenden Access Point lässt sich dies aber nicht ausnutzen. Immerhin kann der Anwender bei der Schlüsseldefinition zwischen vier frei definierbaren Keys und einer Passphrase auswählen.

Beim Minimieren klinkt sich das Tool als Icon in den System-Tray ein. Dort signalisiert es als kleiner Bildschirm über die Ampelfarben laufend grob die Qualität der Verbindung zum Access Point. Der Nutzwert dieser Einrichtung beschränkt sich allerdings auf ältere oder preiswertere Notebooks. Auf aktuellen Laptops mit einer Auflösung von üblicherweise 1280 x 1024 Bildpunkten gestaltet sich eine Erkennung des Linkzustands recht schwierig.

LinkSys: Performance und Fazit

Über Distanzen bis 30 Meter bietet das LinkSys Instant Wireless recht gute Übertragungsraten zwischen 3,5 und knapp 4 MBit/s. Wie schon bei den Systemen mit dem Vorgänger-Chipsatz erweisen sich jedoch größere Entfernungen und massive Mauern als Problem. Schon am Messpunkt 4 bricht die Transferrate auf unter 1 MBit/s ein. Am letzten Messpunkt in gut 40 Metern Distanz kann die LinkSys-Karte dann keinen Link mehr zum Access Point aufbauen.

Fazit: Zwar weiß das LinkSys Instant Wireless durch saubere Verarbeitung, gute Dokumentation, einfache Einrichtung und vergleichsweise günstigen Preis zu gefallen. Allerdings schränkt die Reichweitenschwäche je nach Einsatzform entweder die Gebrauchsmöglichkeiten ein oder erzwingt den Einsatz zusätzlicher Access Points. Wer jedoch nur im Nahbereich des AP mobil oder kabellos arbeiten will, ist mit dem LinkSys Instant Wireless gut bedient.

SMC EZ Connect Wireless

Wie die Systeme von Compex, D-Link und Dr. Neuhaus basiert auch das EZ Connect Wireless von SMC auf Prism-OEM-Komponenten. Allerdings unterscheidet es sich sowohl bei der Gestaltung der Hardware als auch bei der Softwareausstattung deutlich von den Konkurrenten. Zum Test liegt uns ein Starterkit vor, das aus dem Access Point sowie einer PC-Card besteht.

Als Dokumentation liefert SMC zu Access Point und Karte je ein schmales englischspachiges Bändchen. Es beschreibt neben Installation und Konfiguration der Komponenten auch die grundlegenden Betriebsmodi von Wireless

Quickinfo

Produkt

SMC Easy Connect Wireless

Hersteller

SMC

Preis

PC Card 178 Euro, PCI-Adapter 219 Euro, Access Point 424 Euro, Starterkit mit Access Point und PC Card 577 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Rechner mit PC-Card-Slot Typ II

Betriebssystem

Windows 9x, NT4, 2000

LANs.

Alle Details und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

SMC: Einrichtung

Die Installation des Access Points gestaltet sich deutlich bedienungsfreundlicher als bei den Systemen von Compex, D-Link und Dr. Neuhaus. Auch beim Betrieb an einem Switch erkennt der von SMC mitgelieferte AP Manager den Access Point automatisch. Die umständliche manuelle Eingabe einer MAC -Adresse entfällt dadurch.

Ist der AP erst einmal mit einer IP-Adresse versehen, lassen sich alle weiteren Arbeiten über ein komfortables, webbasiertes Verwaltungsinterface erledigen. Auf diesem Weg erreicht der Administrator den Access Point von jedem beliebigen Arbeitsplatz aus, ohne dazu spezielle Clientsoftware installieren zu müssen.

Zudem hat SMC den Zugang zu den Verwaltungsfunktionen durch eine Passwortabfrage geschützt. Unauthorisierten Benutzern bleibt so der Zugriff auf den Access Point verwehrt, ohne deshalb die Arbeit des Administrators unnötig zu erschweren.

SMC: Betrieb

Zur Konfiguration und Überwachung der PC-Cards dient wie bei den anderen Prism-basierten Systemen das Wireless LAN Configuration Utility. Das Applet stellt die drei Funktionsbereiche Link Info, Configuration und Encryption zur Verfügung. Das Link-Info-Tab liefert Statusinformationen zu Verbindungsmodus und Linkqualität. SMC offeriert hier neben der Anzeige des zugeordneten APs, des Datendurchsatzes und einer Signal/Feldstärke-Anzeige auch den verwendeten Kanal, die Transfergeschwindigkeit sowie eine Bewertung der Linkqualität als Information.

Über das Configuration Tab lässt sich - auch im laufenden Betrieb - die Einstellung des WLAN -Adapters modifizieren. Die möglichen Einstellungen umfassen die SSID , den WLAN-Modus, die zuverwendene Transferrate, die Art der Kapselung von Paketen beim Ethernet-Transport sowie die Powersave-Konfiguration. Das Encryption-Tab hält die Parameter für WEP vor. Wie bei Compex lassen sich hier bis zu vier Schlüssel eintragen, von denen sich einer als Standard vorgeben werden kann. Alternativ lässt sich der Key auch aus einer Passphrase generieren.

SMC: Performance und Fazit

Bei der Durchsatzmessung liefert das SMC EZ Connect Wireless enttäuschend schwache Resultate. Zwar bietet es bis zur 30-Meter-Marke relativ konstante, jedoch mit 2,5 bis 3 MBit/s nicht gerade atemberaubende Transferraten. Das scheint an der deutlichen Richtcharakteristik zu liegen, welche die Blattantenne der PC-Card an den Tag legt. Sie fällt so ausgeprägt aus, dass sich damit durch entsprechendes Ausrichten des Rechners der Access Point quasi einpeilen lässt. Am Messpunkt 4 in 36 Meter Entfernung zum Access Point erreicht EZ Connect Wireless als einziges der Prism-OEM-Systeme noch eine Verbindung zu Access Point, über 40 Meter Distanz muss es allerdings passen.

Fazit: Zwar weiß das SMC EZ Connect Wireless durch die sehr gute Administrationsmöglichkeit des Acess Point zu gefallen, fällt jedoch in Sachen Performance hinter die Konkurrenz zurück. SMC sollte unbedingt die PC Card noch einmal hinsichtlich der Antennencharakteristik überarbeiten. Auch eine Lokalisierung der englischsprachigen Dokumentation wäre wünschenswert.

Fazit

Insgesamt erbringt unser Test rundum recht ernüchternde Ergebnisse. Schon hinsichtlich einfacher Grundanforderungen wie ausführlicher, lokalisierter Dokumentation oder benutzerfreundlicher Installation und Verwaltung weisen viele Wireless-LAN-Systeme noch Nachholbedarf auf. Auch die Durchsatzraten bleiben mit rund 3,5 MBit/s oft deutlich unterhalb der technischen Möglichkeiten. Dies muss den Benutzer erst recht enttäuschen, da ihm die Hersteller immer wieder (eine mit Nutzdaten gar nicht erreichbare) Transferrate von 11 MBit/s suggerieren.

Auch bei der Angabe der erzielbaren Reichweite glänzen die Hersteller nicht gerade durch Bescheidenheit. Die häufigste Angabe lautet "bis zu 100 Meter innerhalb von Gebäuden". SMC wirbt auf der Verpackung des EZ Connect Wireless gar mit Reichweiten "bis zu 1500 Fuß" - also stolzen 500 Metern. Solche Angaben sind - zumindest für den Einsatz hier zu Lande - schlicht gelogen. In einem Cubicle-bestückten US-Großraumbüro mag sich über eine Distanz von 100 Metern noch eine halbwegs brauchbare Datenrate erzielen lassen. In deutschen Bürogebäuden mit Einzelzimmern und regelmäßig angeordneten Brandschutzschotten führt kein Weg dahin. Spätestens nach der dritten Stahlbetonwand ist kein Link mehr zu erzielen.

Als angenehme Ausnahme von der Regel sticht das 1stWave mit guter Transferrate auch über größere Reichweiten heraus. Zudem bringt es für einen absolut akzeptablen Preis alles mit, was sich der Administrator wünscht: Umfassende Konfigurationsmöglichkeiten, gute Sicherheitsmerkmale, eine profunde Software-Ausstattung und vielseitige Einsatzmöglichkeiten vom Firmennetz bis zum Büro zu Hause. Das nach der alten Faustregel das Teuerste meistens das Zweitbeste ist, bestätigt das Airconnect-System von 3Com. Von Design und Bedienung her eignet es sich vor allem für den professionellen Netzwerkeinsatz. Dass auch OEM-basierte Produkte bei relativ günstigen Kosten durchaus brauchbare Ergebnisse erzielen können, beweist FuryLAN von Dr. Neuhaus. Von seinen kleinen Tücken bei der Einrichtung einmal abgesehen, taugt es gut für den Einsatz in SOHO-Umgebungen. (jlu)

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Testkonfiguration

Der Test der WLAN-Komponenten erfolgt im Infrastruktur-Modus. Access Point und LAN-Messstelle (Pentium-III/650, 128 MByte RAM, 3Com 3C905-C, WinNT 4.0 SP6) arbeiten dabei an einem 10/100-MBit/s-Switch (Accton SwitcHub-8mi). Als mobile Messstation kommt ein Fujitsu Lifebook B212 (Pentium-233 MMX, 64 MByte RAM, Windows 98 SE zum Einsatz. Ein Pentium-III/650-System unter Windows 98 SE dient als ortsfeste Station.

Als Werkzeug zur Durchsatzmessung verwenden wir NetCPS 1.0 von Jarle Aase. Die Freeware stellt eine dedizierte TCP/IP-Verbindung (TCP, Port 4455) zwischen zwei Rechnern her und überträgt eine Datenmenge von 100 MByte. Dabei ermittelt das Programm im Sekundentakt mit einer Auflösung von 1 ms die Anzahl der übertragenen Bytes. Zusätzlich hält es die maximal erzielte Durchsatzrate fest und berechnet anhand der Übertragungsdauer die durchschnittliche Geschwindigkeit der Verbindung.

Alle Messungen erfolgen im ersten Obergeschoss eines Bürogebäudes an einem in Ost-West-Richtung verlaufenden Flur. Der Access Point befindet sich in einem nördlich dieses Flurs angeordneten Büro. Wir nehmen von drei entlang des Flurs angeordneten Standorten aus Durchsatzmessungen vor.

Messpunkt 1 liegt in einem Zimmer sechs Meter westlich des AP und wird von diesem durch eine Rigipswand getrennt. Messpunkt 2 befindet sich in einem Büro zwölf Meter westlich des AP hinter zwei Rigipswänden. An beiden Messpunkten zeigt die Antenne der Messstation vom AP weg. Messpunkt 3, rund 30 Meter ostwärts des AP, liegt von diesem aus gesehen hinter einer Stahlbetonwand mit geöffneter Brandschutztür aus Metall sowie vier Rigipswänden (zwei vor, zwei nach der Brandschutzmauer).

Unmittelbar ostwärts von Messpunkt 3 folgt eine weitere Stahlbetonwand mit Brandschutztür. Hinter dieser Mauer können die meisten getesteten Systeme keine Verbindung zum AP mehr herstellen. Für diejenigen WLANs, die hier noch einen Link erzielen, testen wir den Durchsatz an zwei weiteren Messpunkten. Messpunkt 4 befindet sich im Abstand von 36 Metern zum AP an der Gebäudeecke, Messpunkt 5 liegt noch einmal fünf Meter weiter in einem in Nord-Süd-Richtung anschließenden Flur.