Als ultra portable Notebook bezeichnet Fujitsu Siemens das Esprimo U9200. Das kennt man von anderen 12-Zoll-Geräten auch, die bringen aber meist kein so leistungsfähiges Innenleben mit. Mit der Esprimo-Serie adressiert FSC professionelle Kundschaft, dabei sind alle gängigen Formfaktoren berücksichtigt.
Bei Business-Notebooks und Fujitsu Siemens war man bisher bei der Lifebook-Serie an der richtigen Adresse. Diese existieren weiter, die Esprimos rangieren zwischen den eher Consumer-lastigen Amilos und den sehr professionellen Lifebooks. Letztere halten bei vielen Modellen noch traditionelle Profitugenden wie wirkliche Modularität hoch. Da kann man statt des optischen Laufwerks schon mal einen zweiten Akku integrieren. Die Esprimo-Geräte sind etwas schlichter gestrickt, erfüllen dafür aber zum günstigeren Preis alle wesentlichen Anforderungen an ein professionelles Gerät.
Alles über die seit Januar 2008 eingeführten neuen Mobilprozessoren verrät Ihnen der Beitrag Centrino 2008: Neue Prozessoren für Notebooks. Grundlegende Informationen zur Centrino-Plattform liefert Ihnen darüber hinaus der Artikel Test: Neue Centrino-Generation Santa Rosa.
Ausstattung
Beim Testmodell hat Fujitsu Siemens Computers sich für eine sehr hochwertige Ausstattung entschieden, die den Preis gen 2000 Euro treibt. Es geht aber auch deutlich günstiger. Wer bei Prozessorleistung und anderen Ausstattungsmerkmalen Abstriche macht, kann bereits bei knapp über 1000 Euro in die U9200-Baureihe einsteigen.
Das Testgerät ist mit einem Intel Core 2 Duo T7700 (2,4 GHz) für ein 12-Zoll-Gerät dann auch vergleichsweise flott motorisiert. Dem Prozessor stehen 2 GByte DDR2-SDRAM zur Verfügung, der Platz für Erweiterungen ist damit bereits vergeben.
Apropos Erweiterungen: Für ebensolche steht ein ExpressCard-Slot parat. Das U9200 ist mit einem internen Card-Reader ausgerüstet, dieser unterstützt die Formate SD, MemoryStick, MemoryStick Pro und xD.
Kontakt zur Peripherie erlauben drei USB-2.0-Ports. Externe Displays steuert das U9200 via VGA-Ausgang an, TV-Geräte bedient ein S-Video-Ausgang. Zu einem richtigen Business-Notebook gehört die entsprechende Desktop-Verbindung. FSC liefert hier einen Port-Replikator, der darüber hinaus noch einen DVI-D-Anschluss bietet.
Mit WLAN, UMTS und Bluetooth bietet das U9200 in Sachen drahtloser Kommunikation alle wichtigen Voraussetzungen. Das Testmodell funkt im WLAN gemäß 802.11b/g, optional ist auch Intels neuestes WLAN-Modul mit Draft-n-Unterstützung erhältlich. Das integrierte UMTS-Modell soll mit neuester Firmware bis zu 7,2 Mbit/s erlauben. Der Steckplatz für die SIM-Karte befindet sich hinter dem Akku. Dem Thema Web-Conferencing begegnet Fujitsu Siemens mit einer im Display integrierten Webcam.
Im Standardpreis ist beim Esprimo U9200 eine einjährige Collect-und-Return-Garantie enthalten. FSC offeriert gegen Aufpreis optionale Garantieerweiterungen.
Display und Handling
Das matte 12,1-Zoll-Display des Esprimo U9200 arbeitet mit WXGA-Auflösung (1280 x 800 Bildpunkte). Für die Ansteuerung ist Intels GMA X3100 des Chipsatzes 965GM verantwortlich. Im Test brachte es das Display auf eine messbare Helligkeit von 203 cd/qm, das ist ein ordentlicher Wert. In Sachen Kontrast erreichte die 12-Zoll-Anzeigeeinheit ein durchschnittliches Ergebnis.
Bei der Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung registrieren wir in den Ecken eine maximale Abweichung von knapp 15 Prozent – das ist befriedigend und damit schon etwas besser als der Durchschnitt. Wer sich in entsprechenden Arbeitsumgebungen aufhalten muss, kann das Display gegebenenfalls bis auf 12 cd/qm herunterregeln.
Die Tastaturauflage ist befriedigend, das Nachfedern akzeptabel. Im Test kamen auch Schnellschreiber ganz gut mit dem Keyboard zurecht. Für diesen Gehäuseformfaktor nicht ganz untypisch, der ein oder andere räumliche Layout-Kompromiss stört die Bedienbarkeit nachhaltig. So artet das Navigieren mit den Cursor-Tasten beim U9200 schnell in Fummelei aus. Die Tasten sind zwar per se an der richtigen Stelle, fallen jedoch klein aus und sind zudem umbaut. Als Mausersatz steht beim Esprimo U9200 lediglich ein Touchpad mit zwei Tasten parat.
Bei 2,01 Kilo verharrt die Waage beim Testgerät. Ohne Netzteil und zugehöriges Kabel, dafür muss man nochmals 460 Gramm addieren, sodass man bei rund 2,5 Kilo landet. Das ist beileibe kein Rekordgewicht, aber als Komplettreisegewicht durchaus erträglich. Deutlich leichtere 12-Zoll-Geräte verzichten meist auf ein internes optisches Laufwerk.
Das Gewicht verteilt sich beim Esprimo U9200 für ein 12-Zoll-Gerät auf ein recht stattliches Volumen. Das Volumengewicht ist daher wiederum gar nicht so atypisch. Mit 37 Millimeter maximaler Höhe ist das U9200 für ein Gerät dieser Klasse recht hoch aufgeschossen. Mit einer Breite von 300 Millimetern bleibt das U9200 allerdings noch im Formatrahmen. Zum Vergleich: 14-Zoll-Notebooks bringen gut und gern drei bis vier Zentimeter mehr mit.
Das Gehäuse und auch der Displaydeckel machen einen soliden Eindruck; Letzterer ist gegen Druck von oben in befriedigendem Maß resistent und verwindungssteif. Die nicht vorhandene Displayverriegelung vermittelt beim Tragen des Notebooks einen etwas lockeren Gesamtzustand des Gerätes.
Performance und Bedienung
Wer von größeren Notebooks auf das 12-Zoll-Format wechselt, richtet sich im Geiste häufig auf eine begrenzte Leistungsfähigkeit ein. Nicht ganz zu Unrecht, denn gerade als sehr portabel eingestufte Modelle dieser Größengattung arbeiten häufig mit Low-Voltage-Prozessoren. Beim Testgerät kann von moderater Leistungsfähigkeit keine Rede sein, mit dem Intel Core 2 Duo T7700 (2,4 GHz) ist das U9200 für ein 12-Zoll-Gerät üppig motorisiert. Das schlägt sich naturgemäß auf die Leistungsergebnisse nieder. Unter Windows Vista setzen wir das Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPCo ein. Wie bei der Vorgängerversion SYSmark 2004 SE kommen 17 Anwendungen zum Einsatz; deren Zusammensetzung hat sich allerdings geändert. Der neue Benchmark enthält vier Workload-Szenarios: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling.
Das Esprimo U9200 bringt es in der Testausstattung in der Gesamtwertung von SYSmark2007 auf einen Wert von 102. Das erreicht manch gestandenes Business-Notebook im Erwachsenen-Formfaktor nicht. Zum Vergleich: ein Lenovo Thinkpad T61p mit Intel Core 2 Duo T7500 brachte es auf 92 Punkte. Wie die Leistung im Vergleich zu aktuellen Desktop-Plattformen einzuordnen ist, können Sie diesem Test entnehmen. Unter MobileMark2007 kam das U9200 in der Performance-Wertung auf 120. In diesem alltagsähnlichen Szenario hält sich das Notebook in der Geräuschentwicklung angemessen zurück. Bei permanenter Anforderung der Höchstleistung erhöht sich der akustische Auftritt des Geräts deutlich.
Die 120-GByte-Festplatte von Seagate (Momentus 5400.3) trägt ihren Teil zur Systemleistung bei und wirkt nicht als Bremsklotz. Gerade in 12-Zoll-Notebooks sind durchaus deutlich betulichere Drives anzutreffen. Einen Überblick über die Leistungsfähigkeit aktueller Festplatten dieser Klasse liefert Ihnen der Beitrag Flinke Zwerge: 2,5-Zoll-Festplatten im Test. Bei der 3D-Leistung liefert das Esprimo aufgrund der verwendeten Grafiklösung von Intel ein erwartungsgemäßes Ergebnis. Dank schneller CPU liegt das Resultat ein paar Prozentpunkte höher als bei Notebooks mit vergleichbarer Auflösung und Grafikausstattung. So bleibt das Gerät im 3DMark05 knapp unter der 1000er-Marke.
Das integrierte UMTS-HSDPA-Modem funktionierte im Test mit unserer Vodafone-SIM-Karte problemlos. Die Globetrotter-Lösung kommt mit einer relativ schlanken Zugangssoftware, die deutlich kompakter als die Vodafone-Suite ausfällt. Im Test haben wir zum Vergleich eine USB-UMTS-Lösung herangezogen, diese bewältigte Downloads am identischen Standort stets einige KByte flinker als das interne UMTS-Modem, wirklich signifikante Unterschiede ließen sich aber nicht erkennen.
In Sachen Wiederherstellung geht Fujitsu Siemens einen sehr traditionellen Weg – und das muss ja kein Fehler sein. Dem Notebook liegt eine Windows-Vista-Recovery-CD bei sowie ein weiterer Datenträger, auf dem sich alle Treiber und Tools befinden. Das kostet beim Wiederherstellen etwas mehr Zeit, als die Komplettlösung mit einem fertigen Image, lässt sich dafür aber gezielter konfigurieren. Ein FSC-Tool erkennt die verwendete Hardware und schlägt die entsprechenden Treiber vor.
Akkulaufzeit
Mit einer Kapazität von rund 58 Wh bringt das Esprimo U9200 für ein 12-Zoll-Gerät einen recht üppig dimensionierten Akku mit. Der reicht im akkuschonenden Praxistest bei simulierter Texteingabe im Test 254 Minuten. Das ist für ein 12-Zoll-Notebook eher ein durchschnittlicher Wert. Die Leistungsaufnahme des Esprimo liegt in diesem Modus dann auch bei rund 13,5 Watt. Unter Windows XP waren für Notebooks dieses Klassements mit integrierter Intel-Grafik eher Werte unter 10 Watt üblich. Etwas optimistisch erscheint uns auch die Herstellerangabe von sechs Stunden bezüglich der maximalen Laufzeit, aber die Angabe bezieht sich laut Datenblatt auf MobileMark2005 und damit auf den Betrieb unter Windows XP.
In dem etwas komplexeren Arbeitsszenario des MobileMark2007 bringt es das Esprimo U9200 auf eine Laufzeit von 204 Minuten – das ist ein befriedigendes Ergebnis. Muss das Notebook unterwegs hohe Leistung erbringen (CPU, Grafik, Festplatte im Dauerbetrieb) ist naturgemäß mit hohen Laufzeiteinbußen zu rechnen, beim Esprimo U9200 reicht es unter diesen Bedingungen im Test noch für 104 Minuten netzunabhängigen Betrieb.
Der serienmäßige Akku ist bei ausgeschaltetem Notebook nach rund drei Stunden wieder weitestgehend einsatzbereit. Als Option offeriert Fujitsu Siemens einen zweiten Akku, der 6-Zellen-Energiespender lässt sich unter dem Notebook anbringen und bietet eine Kapazität von 41 Wh.
Fazit
Es gibt deutlich leichtere und kleinere 12-Zoll-Notebooks, die darüber hinaus auch noch wesentlich längere Laufzeiten erlauben. So gesehen mag das U9200 die Vorgabe ultra portabel nicht erfüllen. Dafür bietet es auf kompaktem Raum und bei 2 Kilo Gewicht die Leistungswerte einer deutlich größeren Maschine. Dabei muss es nicht einmal der T7700 der Testausstattung sein, auch mit den günstigeren Konfigurationen dürfte das Esprimo U9200 mit vielen 14-Zoll-Geräten mithalten können. Das kostet Laufzeit, denn auch die liegt eher auf 14- als auf 12-Zoll-Niveau, und das wird durch das verwendete Windows Vista nicht gerade begünstigt.
Wer sein Budget schonen will, findet in einem U9200 mit Core 2 Duo T7250 sicher eine preislich attraktivere Variante. Bereits knapp über 1000 Euro beginnt der Einstieg bei Fujitsu Siemens in die 12-Zoll-Business-Klasse. Und dafür liefert das Esprimo U9200 einen sehr ordentlichen Gegenwert. (mje)
Messwerte und technische Daten
Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des FSC Esprimo U9200.
Systemleistung |
|
SYSmark2007 Preview, Overall Performance |
102 Punkte |
SYSmark2007 Preview, E-Learning |
118 Punkte |
SYSmark2007 Preview, Video Creation |
50 Punkte |
SYSmark2007 Preview, Productivity |
142 Punkte |
SYSmark2007 Preview, 3D Modeling |
127 Punkte |
MobileMark2007, Overall Performance |
120 Punkte |
Akkulaufzeit |
|
minimale Laufzeit |
106 Minuten |
maximale Laufzeit |
254 Minuten |
MobileMark2007, Battery Life Rating |
204 Minuten |
Akkuladezeit, Notebook ausgeschaltet |
216 Minuten |
Display |
|
maximale Helligkeit |
203 cd/qm |
minimale Helligkeit |
12 cd/qm |
Farbtemperatur |
6390 K |
maximale Helligkeitsschwankung |
14,7 % |
Prozessor |
Intel Core 2 Duo T7300 |
Taktfrequenz |
2,4 GHz |
Chipsatz |
Intel 965GM |
inst. / max. Speicher |
2048 / 4096 MByte |
freie Bänke / Modultyp |
0 / SO-DIMM |
Displaytyp |
12,1 Zoll, TFT |
Displayauflösung |
1280 x 800 |
Grafik |
Intel GMA X3100 |
Festplatte |
Seagate ST9120822AS |
Kapazität / Schnittstelle |
120 GByte / SATA |
optisches Laufwerk |
HL-DT-ST DVDRAM GSA-T20N ATA |
USB |
3 x USB 2.0 |
seriell/parallel |
ja / nein |
1394-Schnittstelle |
nein |
Cardreader |
SD, MS, xD, MS Pro |
Akkutyp / Energieinhalt |
Li-Ion, 11,1 V / 5200 mAh |
Gewicht |
2,01 kg |
Reisegewicht |
2,47 kg |
Abmessungen (B x H x T) |
300 x 37 x 223 |
Listenpreis |
2000 Euro |
Preise & Händler |