Centrino-2-Notebook im 14-Zoll-Format

Test FSC Esprimo Mobile M9410: 14-Zoll-Notebook mit integriertem UMTS

13.01.2009 von Malte Jeschke
14-Zoll-Notebooks auf Basis von Intels Centrino-2-Plattform stellen das Gros der Business-Notebooks. Fujitsu Siemens bedient Geschäftsreisende in dieser Klasse mit dem Esprimo Mobile M9140. Im Notebook-Test muss das FSC-Gerät sein Können in Sachen Laufzeit und Leistung zeigen.

Mit Einführung der Centrino-2-Plattform hat Fujitsu Siemens Computers seine Produktfamilien in punkto Business-Notebooks überarbeitet. Die Esprimo-Mobile-Geräte stellen jetzt einen deutlich höheren Anteil als in der Vergangenheit. „Balanced Mobility“ nennt Fujitsu Siemens die Kategorie, in der sich das FSC Esprimo Mobile M9410 befindet; will heißen 14-Zoll-Format und bis zu 2,5 kg. Diese Größengattung erfreut sich bei professionellen Anwendern zunehmender Beliebtheit. Mit den Esprimo-Mobile-Geräten adressiert Fujitsu Siemens insbesondere Anwender in kleinen und mittleren Unternehmen.

Ausführliche Informationen zur aktuellen Mobiltechnologie von Intel liefert Ihnen der Beitrag Centrino 2: Intels neue Notebook-Plattform. Wie es beim direkten Mitbewerb im entsprechenden Segment aussieht, verrät Ihnen der Artikel Test Dell Latitude E6400: 14-Zoll-Business-Notebook mit Langlaufqualitäten. Was das mobile Jahr 2009 für mobile Anwender mit sich bringt, erfahren Sie in dem Beitrag Notebook-Trends: Mobile Technologien für 2009.

Ausstattung

In unserem Testgerät des Esprimo Mobile M9410 ist ein Intel Core 2 Duo P8600 (2,4 GHz) für die Rechenleistung zuständig. Darüber hinaus ist das Notebook mit der etwas schwächeren P8400-CPU sowie den leistungsfähigeren Ausführungen T9600 und T9400 lieferbar. Sollen bestimmte Preispunkte erreicht werden, führt Fujitsu Siemens Computers auch einen Celeron 585 in der Liste, dann muss das Notebook allerdings auf das Centrino-Logo verzichten. In der Testausstattung hat der Prozessor Zugriff auf zwei GByte DDR3-SDRAM, organisiert in einem Modul. Für Erweiterungen steht damit noch ein freier Steckplatz zur Verfügung.

Das 14,1-Zoll-Display im Testgerät arbeitet mit traditioneller Hintergrundbeleuchtung und einer Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten. Alternativ bietet FSC ein Modell mit WXGA+-Auflösung (1440 x 900) an. Um die Ansteuerung des Displays kümmert sich Intels integrierte GMA 4500MHD aus der Centrino-2-Plattform.

FSC Esprimo Mobile M9410: Das 14-Zoll-Display des Testgeräts arbeitet mit 1280 x 800 Bildpunkten (WXGA).

Bei Fujitsu Siemens sind zahlreiche Business-Modelle mit integriertem UMTS ausgerüstet, das Testmodell macht da keine Ausnahme. Das UMTS-Modem kommt als Mini-PC-Card-Ausführung, ebenso wie das WLAN-Modul von Intel. Darüber hinaus verfügt das Esprimo Mobile M9410 noch über einen dritten Mini-PC-Card-Steckplatz, in dem beispielsweise ein Turbo-Memory-Modul Platz hätte. Im WLAN funkt das M9410 mit Intels 5300er-Modul gemäß 802.11a/g/n, alternativ bietet FSC auch ein Atheros-Modul mit 802.11b/g-Unterstützung an. Darüber hinaus kommuniziert das Notebook drahtlos via Bluetooth 2.1.

Zur Peripherieanbindung stehen drei USB-Ports zur Verfügung. Einer davon ist als kombinierter eSATA/USB-Port ausgeführt. Erweiterungen sind via ExpressCard möglich, an der Gehäusefront befindet sich ein Speicherkartenleser. In Sachen Sicherheit lässt sich das Esprimo Mobile M9410 optional mit TPM ausrüsten. Für Flottenbetreuer interessant: Die Zubehörkomponenten wie Port Replikator, Netzteil und Lösungen für den modularen Schacht sind bei den Esprimo-Mobile-Serien U, M, D und X identisch. Der optionale Port-Replikator bringt schnittstellenseitig unter anderem vier USB-Ports, DVI, eSATA sowie serielle und parallele Schnittstelle mit. Zum Testzeitpunkt ist der Port-Replikator für rund 140 Euro verfügbar. Aktuell schlägt das Esprimo Mobile M9410 selbst mit rund 1000 Euro zu Buche. Fujitsu Siemens offeriert unterschiedliche Service Packs für die Esprimo-Geräte, so kostet beispielsweise ein zweijähriger Vor-Ort-Service mit Reaktion am nächsten Arbeitstag 113 Euro.

Bildergalerie: FSC Esprimo Mobile M9410.
FSC Esprimo Mobile M9410: Das 14-Zoll-Display des Testgerätes arbeitet mit 1280 x 800 Bildpunkten (WXGA).
Funkstille: Der Schalter zum Deaktivieren der Funkverbindungen befindet sich an der Frontseite neben den Audiobuchsen.
Als Mausersatz dient lediglich ein Touchpad. Ober der Tastatur befinden sich die konfigurierbaren Applikationstasten.
Die Applikationstasten lassen sich nach eigenen Vorgaben belegen.
Anschlüsse an der Gehäuserückseite haben bei 14-Zoll-Notebooks inzwischen Seltenheitswert.
Auf der linken Gehäuseseite findet sich der kombinierte eSATA/USB-Anschluss.
FSC pflegt beim M9410 die Tradition des modularen Schachts, statt des Laufwerks lässt sich in zweiter Akku oder eine zweite Festplatte integrieren.
Die Empfindlichkeit des Schocksensors lässt sich einstellen.
Welche Funkverbindung per Schalter gekappt werden, kann der Anwender individuell festlegen.

Display und Handling

Das Display des Testmodells arbeitet mit einer Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten (WXGA). Alternativ bietet Fujitsu Siemens für das Esprimo Mobile M9410 eine Display-Variante mit WXGA+-Auflösung (1440 x 900) an. Im Test erreichte die Anzeigeeinheit eine maximale Helligkeit von knapp 190 cd/qm – das ist ein durchschnittlicher Wert. Die LED-beleuchteten Anzeigeeinheiten liegen so um die 300 cd/qm, traditionelle Displays erreichen inzwischen um die 200 cd/qm. Gepaart mit dem etwas begrenzten Kontrastverhältnis lässt sich mit dem M9410 unter freiem Himmel nur bei unkritischen Lichtverhältnissen arbeiten. Fürs Arbeiten in dunklen Umgebungen lässt sich das Display auf bis rund 19 cd/qm herunterregeln. Die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist mit einer maximalen Abweichung von rund 21 Prozent in den Ecken durchschnittlich.

Steuereinheit: Als Mausersatz dient lediglich ein Touchpad; einen Touchstick gibt es als Option. Oberhalb der Tastatur befinden sich die konfigurierbaren Applikationstasten.

Pluspunkte sammelt das Esprimo Mobile M9410 bei der Tastatur. Das Layout ist nahezu vorbildlich, Anschlag und Druckpunkt kommen auch Schnellschreibern entgegen. Beim Mausersatz besitzt das Testmodell ein Touchpad mit vier Tasten, ein Touchstick ist als optionale Ausstattung verfügbar. Oberhalb der Tastatur befinden sich fünf sogenannten Applikationstasten, die sich mittels Tool vom Anwender mit bestimmten Aktionen belegen lassen. Eine im Alltag durchaus praktische Lösung.

Wahlweise: Auf der linken Gehäuseseite findet sich der kombinierte eSATA/USB-Anschluss.

Beim Testgerät vermeldet die Waage ein Gewicht von 2,47 kg, damit bleibt das Esprimo Mobile M9410 noch in dem für aktuelle 14-Zöller gängigen Rahmen. Das Reisegewicht inklusive Netzteil und Kabel liegt bei 2,93 kg auf etwas überdurchschnittlichem Niveau. So liegt die Stromversorgungseinheit rund 100 Gramm über den Komponenten anderer 14-Zoll-Geräte. Bei den Abmessungen gehört das Notebook zu durchschnittlich kompakten Geräten dieses Formfaktors.

Performance und Bedienung

Um die Performance kümmert sich beim M9410 in der Testausführung ein Core 2 Duo P8600. Diese CPU arbeitet mit maximal 2,4 GHz und ist mit 3 MByte L2-Cache bestückt. Gerade in diesem Formfaktor erfreuen sich im Business-Segment die mit der Centrino-2-Plattform eingeführten P-Varianten des Core 2 Duo besonderer Beliebtheit. Die P-Versionen des Core 2 Duo unterscheiden sich durch einen um 10 Watt geringeren TDP-Wert von den T-Versionen.

Unter Windows Vista setzen wir das Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPCo ein. Wie bei der Vorgängerversion SYSmark2004 SE kommen 17 Anwendungen zum Einsatz; deren Zusammensetzung hat sich allerdings geändert. Der neue Benchmark enthält vier Workload-Szenarios: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling.

Modular: Das optische Laufwerk lässt sich einfach entnehmen und gegen einen zweiten Akku oder eine zweite Festplatte austauschen.

In der Gesamtwertung von SYSmark2007 Preview punktet das Esprimo Mobile M9410 mit einem Wert von 118. Das sind ein paar wenige Punkte weniger als vergleichbarer Mitbewerb, entspricht aber durchaus dem aktuell üblichen Performance-Niveau von derart motorisierten 14-Zoll-Geräten. Zum Vergleich: Business-Notebooks auf Basis der vorhergehenden Centrino-Plattform Santa Rosa brachten es mit einem T8100 (2,1 GHz) auf Werte zwischen 100 und 110 Punkten. In der dynamischen Performance-Wertung von MobileMark2007 kann das FSC-Notebook mit 215 Punkten durchaus überzeugen. Ihren positiven Beitrag zur Gesamtleistung liefert in jedem Fall die 160-GByte-Festplatte von Western Digital (WD1600BEVT), die mit recht ordentlichen Transferraten auf sich aufmerksam macht. Einen Überblick über die Leistungsfähigkeit aktueller Festplatten dieser Klasse liefert Ihnen der Test: 2,5-Zoll-Festplatten bis 500 GByte. 3D-Leistung ist nicht wirklich ein entscheidendes Kriterium bei Business-Notebooks mit integrierter Intel-Grafik, der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass vom M9410 mit 903 3DMarks bei 3DMark06 durchaus Klassenübliches abgeliefert wird.

Funkstille: Der Schalter zum Deaktivieren der Funkverbindungen befindet sich an der Frontseite neben den Audiobuchsen.

Fujitsu Siemens hält die leider nicht so weit verbreitete Tugend der Modularität bei Business-Notebooks weiterhin hoch. So lässt sich das optische Laufwerk gegen einen zweiten Akku oder eine zusätzliche Festplatte austauschen. Wer einfach nur Gewicht sparen möchte, bekommt auch eine Leerblende für den entsprechenden Schacht. Pluspunkte kassiert das Gerät gleichfalls für die Treiber-Update-Lösung DeskUpdate. Diese erkennt automatisch die installierten Komponenten und bietet die dementsprechenden Treiber an.

Flexibel: Die Applikationstasten lassen sich nach eigenen Vorgaben belegen.

Über die richtige oder bestmögliche Platzierung von Anschlüssen bei Notebooks lässt sich trefflich streiten. Inzwischen ist bei nahezu allen Notebooks die rückwärtige Seite anschlussfrei und durch den Akku belegt. FSC platziert eben dort beim VGA und Ethernet sowie zwei USB-Ports. Wem die seitliche Anbringung aller Kabel ein Dorn im Auge ist, findet so eine etwas ordentlichere Lösung für den Desktop-Einsatz.

Akkulaufzeit

Der Standard-6-Zellen-Akku bietet eine Kapazität von 57 Wh, was klassenüblichem Niveau entspricht. Die eingangs beschriebenen rückwärtigen Anschlüsse verdeutlichen es bereits – das Esprimo Mobile M9410 gehört zu den wenigen 14-Zoll-Business-Notebooks, bei denen der Akku an der Gehäuseunterseite entnommen wird. Bei unserem Dauerlauftest im Energiesparmodus von Windows Vista simulieren wir Texteingabe bei vollständig heruntergeregelter Helligkeit. Damit konnten wir im Test eine Laufzeit von knapp fünf Stunden realisieren. Das ist an sich nicht wenig und entspricht der Größenordung, die FSC nennt. In diesem Modus genehmigt sich das Notebook mit rund 11 Watt jedoch etwas mehr als andere aktuelle 14-Zoll-Geräte, die beispielsweise mit LED-Display kommen.

Ladezeit: Nach 169 Minuten ist der Akku wieder zu 100 Prozent einsatzbereit.

Das Benchmark-Paket MobileMark2007 von Bapco bemüht sich, ein realistisches Anwenderverhalten zu simulieren. Bei einer auf 100 cd/qm eingeregelten Helligkeit erreicht das Esprimo Mobile M9410 im Test eine Laufzeit von 216 Minuten. Der zusätzliche Akku für den modularen Schacht ist zum Testzeitpunkt für 159 Euro zu haben und bringt eine Kapazität von rund 41 Wh mit. Mit diesem sollten sich im oben angeführten Energiesparmodus rund 8,5 Stunden erreichen lassen, beziehungsweise mehr als 6 Stunden beim MobileMark-Szenario.

Wahlweise: Welche Funkverbindung per Schalter gekappt werden, kann der Anwender individuell festlegen.

Wer unterwegs wirklich Leistung benötigt, muss sich naturgemäß früher auf ein Arbeitsende einstellen. Bei Ausnutzung der Leistungsfähigkeit (Helligkeit auf hoch geregelt; CPU, Festplatte und Grafik im Dauerbetrieb) gab das Esprimo Mobile M9410 im Test nach 92 Minuten auf. In diesem Betriebsmodus konsumiert das Notebook durchschnittlich 35 Watt, auch dies ist ein etwas überdurchschnittlicher Wert. Zum vollständigen Laden des Akkus nimmt sich das Gerät bei ausgeschaltetem Notebook 169 Minuten Zeit.

Fazit

Beim einfachen Werte-Summieren existieren 14-Zoll-Business-Notebooks, die durchaus einige Prozentpunkte flinker und auch sparsamer als das Esprimo Mobile M9410 sind. Im Alltagstest machen hingegen Ausstattungsmerkmale wie rückwärtige Anschlüsse, modulare Komponenten wie Zweitakku und eine komfortable Update-Lösung sowie das integrierte UMTS-Modem positiv auf sich aufmerksam.

Gerade in Sachen Bedienung verdient sich das Gerät damit gute Noten. Gepaart mit befriedigenden Laufzeiten gehört das M9410 daher durchaus zu den interessanten Alternativen in dieser Preisklasse. (mje)

Messwerte und technische Daten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des FSC Esprimo Mobile M9410.

Messwerte/Benchmarks

Systemleistung

SYSmark2007 Preview, Overall Performance

119 Punkte

SYSmark2007 Preview, E-Learning

118 Punkte

SYSmark2007 Preview, Video Creation

92 Punkte

SYSmark2007 Preview, Productivity

135 Punkte

SYSmark2007 Preview, 3D-Modeling

134 Punkte

MobileMark2007, Overall Performance

215 Punkte

Akkulaufzeit

minimale Laufzeit

98 Minuten

maximale Laufzeit

296 Minuten

MobileMark2007, Battery Life Rating

216 Minuten

Akkuladezeit, Notebook ausgeschaltet

169 Minuten

Display

maximale Helligkeit

187 cd/qm

minimale Helligkeit

19 cd/qm

maximale Abweichung in den Ecken

21 Prozent

Farbtemperatur

6120 K

Technische Daten FSC Esprimo Mobile M9410

Prozessor

Intel Core 2 Duo P8600

Taktfrequenz

2,4 GHz

Chipsatz

Intel 45 Express-Chipsatz

inst. / max. Speicher

2048 / 4096 MByte

freie Bänke / Modultyp

1 / SO-DIMM

Displaytyp

14,1 Zoll, TFT

Displayauflösung

1280 x 800

Grafik

Intel GMA 4500MHD

Festplatte

WD WD1600BEVT-22ZCT0

Kapazität

160 GByte

Schnittstellen

3 x USB 2.0, eSATA

Akkutyp / Energieinhalt

Li-Ion, 11,1 V / 5200 mAh

Gewicht

2,47 kg

Abmessungen (B x H x T)

335 x 37,9 x 245 mm

Listenpreis

ca. 1000 Euro

Preise & Händler

FSC Esprimo Mobile M9410