Test: Erster Dual-Core-Xeon-Server von Dell

04.01.2006 von Bernhard Haluschak
Dual-Core-CPUs lösen die Single-Core-Xeon-Prozessoren im Server-Bereich ab. Dell präsentiert mit dem PowerEdge 2850 seinen ersten Rack-Server mit dieser neuen Technologie. tecCHANNEL stellt das neue System in einem Test vor.

Um der Opteron-Dual-Core-Konkurrenz von AMD etwas Adäquates entgegenzusetzen, zog Intel die offizielle Vorstellung der Dual-Core-Xeon-CPU “Paxville DP“ vor. Alle namhaften Server-Hersteller haben auf den unverhofften Neuling schnell reagiert und entsprechende Server-Systeme entwickelt und angekündigt.

Um die Einführung des Paxville DP zu erleichtern, hat Intel den Dual-Core-Prozessor für den E7520-Chipsatz - der vorhandenen Lindenhurst-Plattform - ausgelegt. Die Server-Hersteller müssen nur geringfügige Designänderungen am PCB vornehmen, um den Dual-Core-Xeon-Prozessor in die herkömmliche Plattform zu integrieren.

Für einen Test stellt uns der Server-Hersteller Dell sein erstes System mit der Dual-Core-Xeon-Plattform zur Verfügung. Der Rack-Server PowerEdge 2850 ist mit zwei 2,80 GHz schnellen Dual-Core-Xeon-CPUs ausgestattet und adressiert besonders mittelständische Unternehmen, die ihre Netzwerkinfrastruktur-Anwendungen konsolidieren wollen. Unser detaillierter Test informiert über Installation, Erweiterbarkeit, Handhabung, Verwaltung, Support und Performance des Dell-Rack-Servers.

Dell PowerEdge 2850

Den Rack-Server PowerEdge 2850 entwickelte Dell speziell für den Einsatz in mittleren Firmen und Großunternehmen. Die Anwendungsgebiete reichen von Datenbanken, Web, Messaging oder Groupware bis hin zu Datei- und Druckdiensten.

Das 27 kg schwere 2HE-Gerät mit den Abmaßen 44,7 x 75,7 x 8,7 cm (B x T x H) lässt sich mit den mitgelieferten Gleitschienen schnell und problemlos in 2-Post- und 4-Post-Racks einsetzen. Die nötige Rechen-Power bezieht das System aus zwei Dual-Core-Xeon-Prozessoren 2,8 GHz mit zwei MByte L2-Cache (Paxville DP) und 800 MHz FSB, einschließlich E7520-Chipsatz und vier GByte Hauptspeicher. Die zwei 2048 MByte großen Dual-Rank-DIMM-Module arbeiten mit 400 MHz effektiver Taktfrequenz nach dem DDR2-Standard.

Für eine hohe Datensicherheit des Speichers sorgen die Features Memory Mirroring und Memory Spare Bank des Speicher-Controllers. Das Memory Mirroring benötigt vier identische DIMMs (2 x 2 DIMMs). Eine 6-DIMM-Bestückung unterstützt das Memory Mirroring nicht. Dagegen arbeitet die Memory-Spare-Funktion mit sechs gleichen DIMM-Modulen (3 x 2 DIMMs). Die verfügbare Speicherkapazität entspricht bei aktivierter Funktion der von vier Modulen.

Für Steckkarten stellt der Rack-Server zwei PCI-Express-x8-Slots mit x4-Lanes und x8-Lanes zur Verfügung. In dem einzigen 100-MHz-PCI-X-Slot steckt ein Ultra320-SCSI-RAID-Adapter. Für die Integration in ein Netzwerk stattet der Hersteller das System mit zwei Gigabit-Ethernet-Ports aus. Sie unterstützen die Funktionen Load-Balancing und Failover, um einen schnellen und sicheren Datenaustausch über das Netzwerk zu gewährleisten.

Neben Netzwerk-, Maus- und Tastaturanschlüssen bietet die Dell-Maschine zwei USB-2.0-Ports, eine serielle Schnittstelle sowie einen VGA-Anschluss. Zusätzlich sind zwei Ultra320-SCSI-Ports als externe Schnittstellen herausgeführt. Ein integrierter ATI-RADEON-7000-M-Grafik-Controller mit 16 MByte RAM übernimmt die grafische Kommunikation zum Display. Darüber hinaus besitzt der Dell-Server auf der Vorderseite einen Power-on/off-Schalter, zwei USB-Anschlüsse und einen zusätzlichen VGA-Ausgang. Zwei Systemstatus-LEDs, ein Info-Display und ein Identifikationsschalter sowie eine NMI-Taste zur Behebung von Software-Problemen und Fehler von Gerätetreibern runden das Angebot an Anzeige- und Bedienoptionen ab.

Als Laufwerke für Installationszwecke bietet der Dell-Server ein Slimline-DVD-ROM- und ein Floppy-Drive. Das Storage-Subsystem des Systems besteht aus vier Ultra320-SCSI-Festplatten vom Typ Fujitsu MAT3073NC 10K RPM mit einer Kapazität von je 73 GByte. Dabei arbeiten je zwei Festplatten in einem RAID-1-Verbund, so dass nur zwei logische Laufwerke verfügbar sind. Die Verwaltung der hotplug-fähigen HDDs übernimmt der optionale SCSI-RAID-Adapter PERC 4/DC mit 128 MByte batteriegepuffertem Cache von Dell. Darüber hinaus gehört zum Standard-Lieferumfang ein Onboard-Dual-Channel-Ultra-SCSI-Controller.

Weitere Details

Für das Server-Management per Remote besitzt der Server den optionalen Base Management Controller DRAC 4/I, den der Hersteller auf dem Mainboard ohne Verlust eines Steckkarten-Slots platziert. Der BMC ist kompatibel mit dem Intelligent Platform Management Interface (IPMI) 1.5 und ermöglicht die Überwachung des Servers vor, während und nach der Installation des Betriebssystems. Zusätzlich stehen dem Remote-Benutzer eine Virtual-Floppy- und CD-Funktionalität zur Verfügung. Sicherheits- und Authentifizierungsaufgaben lassen sich per Active Directory durchführen. Mit einer Video-Überwachungsfunktion des BMCs erhält der Administrator jederzeit Zugriff auf die Remote-Konsole - sogar während eines Neustarts.

Die Stromversorgung des Rack-Servers übernehmen zwei redundante hotplug-fähige 700-Watt-Netzteile. Die Kühlung der Energieversorger erfolgt über je zwei integrierte 70-mm-Lüfter. Für den Ernstfall einer Störung zeigen drei farbige Status-LEDs den Betriebszustand des Netzteils an. Eine ausreichende Kühlung der zwei CPUs erreicht der Server durch je zwei redundante 60-mm-Lüfter, die die Frischluft über die Festplatten aus dem Frontbereich ansaugen. Zwei weitere paarweise angeordnete 60-mm-Lüfter befördern die Luft im hinteren Bereich des Geräts nach außen und verringern die Wärme der weiteren Gerätekomponenten wie Speicher oder BMC-Controller. Ein Luftführungsschacht zwischen CPU und den beiden hinteren Lüftern sorgt für eine gezielte Wärmeabfuhr. Alle im Gerät eingesetzten Lüfter sind hotplug-fähig.

Dell offeriert den PowerEdge 2850 zum Einstiegspreis von 4476 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Die Grundkonfiguration besteht aus einem Dual-Core-Xeon mit einer Taktfrequenz von 2,80 GHz und einem GByte Hauptspeicher sowie einer 73-GByte-Ultra320-SCSI-Festplatte und drei Jahren Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag mit Gold-Status. Das von tecCHANNEL getestete System kostet zirka 9328 Euro.

Quickinfo

Produkt

PowerEdge 2850

Hersteller

Dell

Prozessor

2x Xeon Dual-Core 2,8 GHz 2ML2

Hauptspeicher

2x 2048 MByte DDR2-400 ECC

Storage-Subsystem

4x 73 GByte Ultra320-SCSI-HDDs

Steckplätze

E/A-Riser-Karte: 1 x PCI-X 100 MHz, 2x PCIe-x8-Slot ( PCI-Express x8-Lane und PCI-Express x4-Lane)

Weitere Optionen

Ultra320-SCSI-RAID-Adapter PERC 4/DC, Base Management Controller DRAC 4/I

Grundpreis

4476 Euro

Preis Testgerät

9328 Euro

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Erweiterbarkeit und Handhabung

Die Erweiterbarkeit des Dell PowerEdge 2850 wird durch die 2HE-Rack-Bauform eingeschränkt. Allerdings bietet der Hersteller für eine individuelle Steckkartenkonfiguration zwei Riser-Einschubvarianten an. Die Erste verfügt über drei PCI-X-133-MHz-Steckplätze. Die Zweite ist mit zwei PCI-Express-x8-Slots (x4- und x8-Lane) und einem PCI-X-100-MHz-Steckplatz ausgestattet. Die Riser-Karten werden über eine Hebelmechanik montiert, was etwas handwerkliches Geschick erfordert.

Im CPU-Bereich lässt sich der Dell PowerEdge 2800 aktuell nur mit 2,80-GHz-Dual-Core-Xeon-CPUs mit 2 x 2ML2 und FSB 800 MHz bestücken. Weitere Varianten sind zurzeit noch nicht verfügbar. Single-Core-Prozessoren von 2,8 bis 3,8 GHz 2ML2 und 800 MHz FSB sollen laut Hersteller mit dem Server ebenfalls problemlos zusammenarbeiten. Die Preisspanne zwischen einer Konfiguration mit zwei 2,0-GHz-Single-Core- und zwei 2,8-GHz-Dual-Core-Xeon-CPUs liegt nach der aktuellen Dell-Preisliste bei 1960 Euro.

Das Wechseln der CPUs gestaltet sich etwas umständlich, da die Kühlkörper der Prozessoren direkt neben den Lüftern liegen. Diese müssen vorher entfernt werden. Die Heat-Pipeline-Kühlkörper der Prozessoren sind mit je zwei Drahthebeln auf den Prozessoren arretiert und lassen sich nur mit etwas Geschick öffnen. Erst dann kann man durch Lösen der Sockelklemmen die CPUs entnehmen.

Die insgesamt sechs DIMM-Slots fassen maximal zwölf GByte an Speicher und befinden sich unter einer Luftführung. Etwas wenig im Vergleich zur Konkurrenz mit 16 GByte - will man zusätzlich noch die Memory-Sicherheits-Features nutzen. Für die Vollbestückung mit sechs 2-GByte-Single-Rank-Modulen muss der Kunde bei Dell den stolzen Preis von 12.160 Euro bezahlen.

Im Bereich Storage-Erweiterbarkeit sind dem System durch sein 2HE-Gehäuse Grenzen gesetzt. So nimmt die 1 x 6 geteilte Backplane bis zu sechs hotplug-fähige Ultra320-SCSI-Festplatten auf. Die HDDs befinden sich in einem Kunststoffrahmen und sind mittels einer Hebelmechanik leicht aus dem Gehäuse herauszunehmen. Über den Status jeder einzelnen HDD informieren zwei LEDs am Laufwerkseinschub. Zusätzlich besitzt der Rack-Server für optische und Diskettenlaufwerke zwei spezielle Slimline-Schächte. Unter Verwendung von 300-GByte-Festplatten erreicht das System eine maximale Storage-Kapazität von 1,8 TByte. Verzichtet der Kunde auf eine Festplatte – fünf statt sechs – ist ein internes Bandlaufwerk nachrüstbar.

Für eine erste schnelle Systemdiagnose haben die Entwickler dem Server ein LCD-Display an der Vorderseite spendiert. Die zwei Zeilen mit je fünf Zeichen informieren über den Status des Servers sowie mögliche Ursachen einer Systemstörung. In einem Rack-Verbund erlaubt eine Systemidentifikationstaste inklusiver blau oder gelb blinkender Anzeige an der Frontblende und der Rückseite das Auffinden des Servers.

Installation und Verwaltung

Bei der Installation beziehungsweise Konfiguration bietet Dell nützliche Programme und Funktionen an. Mit Hilfe des Dell OpenManage Server Assistant lässt sich die Erstinstallation des PowerEdge 2850 sehr einfach und Zeit sparend durchführen. Nach dem Starten der CD erscheint die Begrüßungsseite. Sie bietet die Auswahl zwischen einem Server-Setup, dem Anzeigen der Hardware und der Auswahl von Hilfsprogrammen wie Start-CD erstellen, Festplatten löschen oder Dienstprogrammpartition erstellen beziehungsweise Neustart.

Das Server-Setup übernimmt das Konfigurieren der RAID-Funktionalität, der Festplattenlaufwerke und des Netzwerks. Darüber hinaus fragt es interaktiv nach dem zu installierenden Betriebssystem und verlangt entsprechende Betriebssysteminformationen. In unserem Test erfolgte die Installation des Betriebssystems Windows Server 2003 völlig unproblematisch. Alle notwendigen Treiber wurden eingefügt, und das System war sofort einsatzbereit.

Das zentrale Verwaltungs- und Konfigurations-Tool des PowerEdge 2850 bildet der Dell OpenManage Server Administrator. Nach der Installation des Programms bietet es die Möglichkeit, einzelne Dell-Systeme gemeinsam und konsistent zu überwachen, zu konfigurieren, aktualisieren und verwalten. Bei Fehlern warnt die webbasierte Anwendung per E-Mail.

Weitere wichtige Instrumentarien der Server-Verwaltung und -Steuerung stellt der steckplatzlose optionale DRAC-4/I-Controller zur Verfügung. Dieser wird per separater Ethernet-Management-Schnittstelle an ein vorhandenes Netzwerk angeschlossen. Die Konfiguration erfolgt im Controller-Setup während der Bootphase. Hier kann man die Hardware mit einer statischen IP-Adresse versehen oder automatisch mit DHCP arbeiten lassen. Nach dem Einrichten lässt sich der DRAC-4/I-Verwaltungs-Controller per Browser mit einem werkseitigen Login und Kennwort von einem Client aus ansprechen. Die Option DRAC-4/I erweitert die Möglichkeit zur Fernverwaltung durch fortlaufende Video-Verbindungen, virtuelle Disketten-/CD-Laufwerke und die Integration von Active Directory.

Support und Lieferumfang

In Bezug auf Support-Leistungen bietet Dell eine Anzahl von unterschiedlichen Premier-Enterprise-Service-Optionen an. Zur höchsten Stufe zählt der Gold-Support. Dieser so genannte Same-Day-Komplett-Service (SD 24x7x4) setzt sich als Ziel, innerhalb einer Reaktionszeit von vier Stunden einen Service-Techniker vor Ort im Einsatz zu haben. Der Gold-Service gilt sieben Tage die Woche und 24 Stunden pro Tag. Dagegen beschränkt sich der Silber-Service auf bestimmte Standorte und gilt nur für Ersatzteile und die Arbeitszeit. Den Support in Silber gibt es als SD 24x7x4 und 12x5x4. Letzterer verspricht, innerhalb von vier Stunden einen Techniker vor Ort beim Kunden zu haben. Voraussetzung ist, dass der Kunde sein Problem in der Zeit von Montag bis Freitag (ausgenommen Feiertage) zwischen 08.00 und 16.00 Uhr telefonisch gemeldet hat. Der Bronze-Service garantiert den Einsatz von Ersatzteil- und Techniker-Service erst am nächsten Werktag. Alle Services sind auf bestimmte jährliche Laufzeiten beschränkt.

Darüber hinaus bietet Dell auch einen Installations-Service und einen Advanced-Software-Support mit unterschiedlichen Optionen an. Dazu zählen etwa eine neue Betriebssystem- oder Hardware-Installation und die Anzahl an möglichen Software-Lösungen. Aber auch alternative und individuelle Service-Optionen offeriert Dell. Zum Standard eines jeden Dell-Servers gehört ein Getting-Started-Support über 30 Tage und eine Garantiezeit von einem Jahr.

Zum Lieferumfang unseres Testkandidaten Dell PowerEdge 2850 gehören eine abschließbare Frontblende und zwei Stromversorgungskabel. Für den Einsatz in einem Rack-Schrank legte der Hersteller dem Server ein Rack-Schienen-Kit bei. Die Installation und Konfiguration des Systems sollen die vier mitgelieferten CDs erleichtern. Sie enthalten die Installation- und Server-Management-Software wie Dell OpenManage Server Assistant und Server Administrator und System-Management-Konsolen für den IT Assistant, den Array Manager oder den Remote Access Controller. Service- und Diagnose-Utilities sowie die Dokumentation für das System und die OpenManage-Software komplettieren die CD-Inhalte. In Papierform liefert der Server-Hersteller einen Getting Started Guide, einen Quick Installation Guide für die OpenManage-Software und einen Product Information Guide mit.

Fazit

Wir haben den Rack-Server PowerEdge 2850 von Dell mit den Dual-Xeon-Server-Systemen von Acer, Dell, Fujitsu-Siemens, HP und IBM aus unserem Test Aktuelle Dual-Xeon-Server auf dem Prüfstand sowie dem Dual-Core-Xeon-Server von transtec aus dem Test Erster Dual-Core-Xeon-Server mit SAS-Storage-System verglichen.

Der Dell PowerEdge 2800 zeigt bei der CPU-Performance mit dem SPEC-CPU2000-Benchmark sowohl bei Integer- als auch bei Floating-Point-Operationen sein hohes Leistungspotenzial. Bei gleicher CPU-Ausstattung ist der Testkandidat sogar deutlich schneller als ein vergleichbares System. Allerdings kommt der Server beim NetBench in unserem abgeschlossenen Labortestnetzwerk mit 15 Clients nicht auf den erwarteten Datendurchsatz, trotz eines optionalen RAID-Cache-Controllers. In der vorgegebenen Konfiguration erreicht der Server eine Transferleistung von maximal 487 Mbit/s. Das ist im Vergleich zu den Mitbewerbern zu wenig, die Datenraten von bis zu 676 Mbit/s erreichen.

In punkto Erweiterung hinterlässt der 2HE-Rack-Server einen guten Eindruck. Je nach Bedarf bietet Dell für Steckkarten zwei unterschiedliche Riser-Module mit entsprechender Slot-Konfiguration für den Server an. Für Festplatten stehen insgesamt sechs Einschubschächte zur Verfügung. Auch auf Wechsel- und optische Laufwerke muss der Käufer nicht verzichten. Der Hauptspeicher lässt sich in den sechs Slots flexibel ausbauen.

Auch bei den Beurteilungskriterien Installation, Handhabung und Verwaltung des Systems bietet das Dell-System keine gravierenden Gründe für Beanstandungen. Für die nötige Ausfallsicherheit sorgen redundante Netzteile, ein SCSI-RAID-Storage-Subsystem und verschiedene Hauptspeicher-Sicherheitsoptionen wie Memory Mirroring oder Memory Spare. Darüber hinaus liefert Dell umfangreiche Management-Tools für das System mit.

Für den stolzen Preis von 9328 Euro erhält der Käufer einen “State-of-the-Art Rack-Server“ mit einer überzeugenden Rechenleistung. Allerdings bietet das System bis auf die Dual-Core-CPUs keine technischen Innovationen. Wer noch ein wenig Zeit hat, sollte bis Anfang 2006 auf die Bensley-Plattform und die Dempsey-CPU warten, dann kommen zukunftsweisende Technologien wie FBDIMM-Speicher, SAS-Storage-Systeme und Hardware-unterstützte Virtualisierung (Vanderpool) in den Servern zum Einsatz. (hal)

NetBench-Vorbetrachtung

Um die Performance der Server zu testen, integrieren wir die Geräte in unser abgeschlossenes Labornetzwerk. Darin befinden sich 15 Windows-2000-Clients sowie ein Domänen-Controller mit Windows NT 4.0. Die Clients sind an einem GBit-Switch angeschlossen: Fünf PCs mit einer GBit-Netzwerkkarte, zehn PCs über eine Fast-Ethernet-Karte mit 100 Mbps. Die getesteten Server verwenden jeweils einen GBit-Link zum Switch.

Für die Benchmarks verwenden wir NetBench 7.0.3 von Veritest. Das Programm ermittelt, mit welcher Performance Fileserver Dateianfragen von Clients erledigen. Es belastet überwiegend das Storage-Subsystem und arbeitet nahezu speicherunabhängig. Die Benchmark-Suite lässt in einer Netzwerkumgebung Clients mit steigender Anzahl auf den Server zugreifen. Zu Beginn arbeitet nur ein Client, am Schluss beanspruchen in unserem Netzwerklabor 15 Clients gleichzeitig das Testsystem. Dabei führt jeder Client insgesamt 18 Dateioperationen durch: Lesen, Schreiben, Löschen, Umbenennen, Erstellen, Suchen und Attribute setzen sind die wichtigsten.

Um die Netzwerklast zu erhöhen, erlaubt der Benchmark die Einstellung der "Think Time". Damit ist die Zeit gemeint, die zwischen zwei Dateianfragen verstreicht. Bei unseren Tests verwenden wir eine Think Time von null Sekunden. Die Clients belasten den Server somit ununterbrochen mit Dateioperationen.

Als Ergebnis übergibt NetBench den Durchsatz des Servers in Mbit/s mit steigender Client-Anzahl. Zusätzlich erlaubt der Benchmark die Messung der Response Time. Sie definiert die Zeit zwischen der Dateianfrage eines Clients und der Ausführung der entsprechenden Operation.

NetBench: Durchsatz

Bei den Servern mit zwei Festplatten zählt die RAID-1-Konfiguration zur sinnvollsten und von den Herstellern empfohlenen Konfiguration. RAID 1 spiegelt die Daten auf ein zweites Laufwerk. Fällt beim RAID 1 eine Platte aus, sind die Daten auf den übrigen noch vollständig vorhanden. Im Diagramm finden Sie den Durchsatz der Server nach dem 15ten Client im grafischen Vergleich.

NetBench: Response Time

Wie schnell die Server bei unserer RAID-1-Konfiguration der Festplatten auf Dateianfragen reagieren, zeigt die Response Time. Im Diagramm finden Sie die Ansprechzeit der Server nach dem 15ten Client im grafischen Vergleich.

SPECint_rate_base2000

Wir setzen die SPEC-CPU2000-Benchmarks praxisnah ein und kompilieren sie für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 8.0 und MS Visual Studio.NET für alle Integer-Tests. Auch die Prozessor- und Server-Hersteller verwenden diese Compiler für das Base-Rating, wie die von beiden Firmen offiziell gemeldeten Integer-Resultate zeigen. Unsere verwendeten CPU2000-Config-Files können Sie im Artikel Server: SPEC CPU2000 Config-Files einsehen.

Bei den Integer-Berechnungen von SPECint_rate_base2000 ermittelt die Benchmark-Suite den maximalen Durchsatz durch Verwendung mehrerer Tasks. Dabei arbeiten multiple Kopien des Benchmarks parallel. Typischerweise entspricht die Anzahl der Tasks/Kopien der Anzahl der - virtuellen - Prozessoren des Systems. So läuft SPECint_rate_base2000 in unserem Test der Dual-Xeon-Server mit vier beziehungsweise acht Kopien. Die ermittelten Werte gelten als Indiz für die Integer-Performance der Prozessoren in den Servern.

SPECfp_rate_base2000

Wir setzen die SPEC-CPU2000-Benchmarks praxisnah ein und kompilieren sie für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 8.0 und MS Visual Studio sowie Intel Fortran 8.0 für alle Fließkommatests. Auch die Prozessor- und Server-Hersteller verwenden diese Compiler für das Base-Rating bei den Fließkomma-Benchmarks, wie die von beiden Firmen offiziell gemeldeten FP-Resultate zeigen. Unsere verwendeten CPU2000-Config-Files können Sie im Artikel Server: SPEC CPU2000 Config-Files einsehen.

Bei den Floating-Point-Berechnungen von SPECfp_rate_base2000 ermittelt die Benchmark-Suite den maximalen Durchsatz durch Verwendung mehrerer Tasks. Dabei arbeiten multiple Kopien des Benchmarks parallel. Typischerweise entspricht die Anzahl der Tasks/Kopien der Anzahl der - virtuellen - Prozessoren des Systems.

So läuft SPECfp_rate_base2000 in unserem Test der Dual-Xeon-Server mit vier beziehungsweise acht Kopien. Die ermittelten Werte gelten als Indiz für die Floating-Point-Performance der Prozessoren in den Servern.