Test: Disk-Image-Programme

18.06.2001 von Herbert Buckel
Disk-Imager erlauben die komfortable Sicherung von Betriebssystem und Anwendungen sowie das Einspielen von optimierten Installationen auf mehrere Rechner. Die teuersten Programme sind dabei nicht unbedingt die Besten.

Moderne Betriebssysteme bieten zwar viel Komfort, haben jedoch auch ihre Schattenseiten. War es unter MS-DOS noch möglich, in einem Backup unter anderem das ganze System in einer Momentaufnahme zu sichern und bei späterem Bedarf einzelne Dateien wiederherzustellen, funktioniert dies bei den aktuellen Betriebssystemen nur noch bedingt oder gar nicht mehr. So ist es beispielsweise nicht möglich, bei Windows 9x/ME oder NT und 2000 im laufenden Betrieb zentrale Daten wie etwa die Registry oder aktive DLLs durch Backup-Daten zu ersetzen. Windows ME schützt sich zusätzlich gegen vermeintlich schädliche Eingriffe wie etwa das manuelle Ersetzen von Systemdateien. Doch was nutzen Backups des Betriebssystems, wenn man die wichtigsten Informationen bei laufendem System gar nicht mehr einspielen kann?

Genau hier setzen die Disk-Image-Programme an. Auf einer kleinen bootfähigen Systemdiskette untergebracht erlauben sie das Archivieren oder Duplizieren kompletter Partitionen. Selbst lange Dateinamen verursachen bei dieser Art der Datensicherung keine Probleme, denn diese sind ja nur in den Image-Dateien selbst von Belang und werden 1:1 kopiert.

Nicht nur als Tool zur Datensicherung eignen sich Disk-Imager. Mit ihnen lässt sich auch eine funktionierende Betriebssystem-Umgebung speichern und auf mehreren Rechnern ohne weiteren Aufwand einspielen. Gerade Administratoren von größeren Netzen wissen dieses Feature zu schätzen. Auch unsere Redakteure nutzen diese Tools regelmäßig, um verschiedene Programme unter einer definierten, immer gleichen Betriebssystem-Umgebung zu testen.

Wir haben die Programme Drive Image 4.0 von PowerQuest, Norton Ghost 2001 Personal Edition von Symantec, HDCopy 2.03 von HDTRONIC, BackMagic 2.0 von Information LLC und Drive Star 2.1 von Star-Tools für Sie im Detail untersucht.

Die ausführliche Wertung und alle Informationen finden Sie in den tecDaten.

Drive Image 4.0

Wie auch der Partitionsmanager Partition Magic stammt Drive Image 4.0 von der Software-Schmiede PowerQuest. Wie sonst nur noch Drive Star bringt auch Drive Image 4.0 eine eigene DOS-Version für die Bootdiskette mit. Durch Caldera-DOS macht sich Drive Image von bestehenden DOS-Installationen unabhängig und lässt sich so auf praktisch allen PCs verwenden.

Im Bereich des Speicherns sowie Clonens von Festplatten und Partitionen beherrscht Drive Image 4.0 alle Disziplinen. Genauso gehört das Programm bei den Fähigkeiten der Partitionsverwaltung zu den besten Produkten im Test.

Bei der Unterstützung von Speichermedien für die Image-Daten hat sich in der neuen Version etwas getan. Wie Norton Ghost 2001 erlaubt auch Drive Image 4.0 nun den Einsatz von CD-R- und CD-RW-Laufwerken, die das Programm direkt ansteuert.

Für den Zugriff auf einzelne Dateien und Verzeichnisse einer Image-Datei ist allerdings eine bestehende Windows-Installation erforderlich, denn der File-Editor arbeitet ausschließlich unter Windows. Mit dem File-Editor lassen sich gezielt einzelne Informationen aus dem Image herausholen, was gerade bei Beschädigungen einzelner wichtiger Dateien von großem Nutzen ist. Allerdings unterstützt der File-Editor nicht das Löschen oder Verändern von Dateien im Image. Außerdem benötigt Drive Image eine FAT-Partition zur Installation, was gerade bei NT-Systemen nicht unbedingt gegeben ist.

Dokumentation und Fazit

Im Bereich der Automation bietet Drive Image kein DOS-Programm, das von Bootdiskette startet. Vielmehr wird das Windows-Programm Data Keeper verwendet, mit dem sich auch inkrementelle Backups herstellen lassen. Dieser Ansatz geht weiter, als bei den meisten anderen Imagern, bleibt allerdings deutlich hinter den Fähigkeiten von BackMagic 2.0 zurück.

Das ausführliche Handbuch ist sehr gut gelungen und bietet häufig in Schritt-für-Schritt-Form konkrete Lösungen für häufig auftretende Problemstellungen. An Anwender mit NT-Systemen wurde auch gedacht, denn Drive Image ist das einzige Produkt mit eigenem Utility zur Korrektur von NT-Boot.ini-Einstellungen.

Neben den zahlreichen Fähigkeiten des Programms fällt sehr positiv auch die Anzeige von zu erwartenden technischen Problemen mit Partitionen auf. Zusätzlich zu den reinen Infos zur Partition wie Größe oder Typ weist Drive Image auch beispielsweise das Überschreiten der 1024-Zylinder-Grenze aus. Auf diese Weise kann man mit einem Blick erkennen, ob die Partition in der Lage sein wird, Linux zu starten. Diese Funktionalität bietet sonst kein anderes Produkt.

Ebenfalls sehr nützlich ist die Fähigkeit von Drive Image, Dateien, Verzeichnisse oder ganze Partitionen selbst aus versteckten Partitionen wiederherzustellen. Bei der Größe und dem Preis heutiger Festplatten kann man nämlich durchaus einen kleinen Teil der zweiten Festplatte virussicher dazu verwenden, die wichtigsten Systemdaten bereitzuhalten. Den Rest übernimmt dann Drive Image.

Fazit: Drive Image gehört wegen der sehr umfangreichen und ausgereiften Fähigkeiten mit zur ersten Wahl im Bereich der Image-Software. Zur Nutzung aller Programmfunktionen ist allerdings ein installiertes Windows notwenig und die

Fähigkeiten zur Automation von Aufgaben sind eingeschränkt.

Quickinfo

Produkt

Drive Image 4.0

Hersteller

Powerquest

Preis

149 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

ab 486, CD-ROM, min. 16,5 MByte auf der Festplatte

Betriebssystem

Windows 9x/Me/NT/2000, DOS

Sonstiges

zum Schreiben auf CD/RW muss das Laufwerk MMC-2 unterstützen

Die ausführliche Wertung und alle Informationen finden Sie in den tecDaten.

Norton Ghost 2001 Personal Edition

Beim Speichern und Clonen von Festplatten und Partitionen bietet Norton Ghost von Symantec eine Vielzahl von Optionen: Zu den wichtigsten gehören die selektive Speicherung belegter Cluster (logische Kopie) für FAT, NTFS und Linux ext2 und die Datenkomprimierung. Das Aufsplitten und Speichern von Image-Dateien in kleineren Einheiten ist bei Norton Ghost 2001 sogar auf unterschiedlichen Medien möglich. Wenn ZIP- oder JAZ-Speichermedien ausgehen, kann man den Rest der Sicherung beispielsweise auf einer kleineren Festplatte oder im Netzwerk ablegen. Norton Ghost kann Image-Daten auch direkt auf CD-Brenner- oder CD-RW-Laufwerke ausgeben, wobei zahlreiche aktuelle Modelle unterstützt werden.

Sehr kontaktfreudig zeigt sich Norton Ghost bei der Verbindung mit anderen Computern. Hier erlauben die meisten anderen Produkte lediglich die Archivierung über das normale Netzwerk. Ghost unterstützt darüber hinaus auch USB- und Direktverbindungen per Parallelkabel. Selbst Tape-Laufwerke kann Ghost als Speichermedium direkt ansprechen. Bei der Connectivity hat Norton Ghost also klar die Nase vorn.

Verwaltung und Fazit

Beim Wiederherstellen von Images kann Ghost einzelne Dateien und Verzeichnisse aus dem Image wiederherstellen. Die Windows-Anwendung Ghost-Explorer erlaubt zusätzlich das Löschen, Ändern, Hinzufügen oder Starten von Dateien direkt aus dem Image. Interessant ist auch die Möglichkeit, sich von Ghost eine Liste aller im Image enthaltenen Dateien und/oder Verzeichnisse ausgeben zu lassen. In Verbindung mit einem guten Kommentar bei der Image-Datei lassen sich später gesuchte Informationen (und Versionsstände) besser auffinden.

Die Funktionen zur Automation von Aufgaben per Batch-Verarbeitung sind bei Ghost enorm, erfordern jedoch einiges an Einarbeitungszeit, bevor sich diese Features wirklich nutzen lassen.

Der Bereich Partitionsverwaltung zeigt bei Ghost ebenfalls keine Blößen. Ghost beherrscht hier unter anderem sogar die Größenänderung von NTFS- und Linux Ext2-Partitionen.

Das Handbuch ist gut und ausführlich. Wer konkrete Begriffe sucht, sollte aber lieber in der PDF-Version des Handbuchs suchen, denn das Stichwortverzeichnis von Ghost ist nahezu unbrauchbar.

Ähnlich wie bei Shareware-Programmen lässt sich auch Norton Ghost 30 Tage lang kostenlos testen. Eine entsprechende Testversion ist im Internet zu beziehen.

Fazit: Mit 99 Mark ist Norton Ghost 2001 Personal Edition im Hinblick auf die enorme Leistungsfähigkeit besonders preiswert. Die gebotenen Funktionen überzeugen und setzen teilweise sogar neue Maßstäbe.

Quickinfo

Produkt

Norton Ghost 2001 Personal Edition

Hersteller

Symantec

Preis

99 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

ab 486, CD-ROM, min. 5 MByte auf der Festplatte

Betriebssystem

Windows 9x/Me/NT/2000, DOS

Sonstiges

Ghost Explorer und Boot-Assistant laufen nur unter Windows

Die ausführliche Wertung und alle Informationen finden Sie in den tecDaten.

Drive Star 2.1

Wer den Bootmanager Bootstar aus früheren Tagen kennt, ist Drive Star von Star Tools schon einmal begegnet: als Utility zur Abrundung der Funktionalität des Bootmanagers. Und aus dieser Zeit stammen wohl auch die größten Stärken und Schwächen des Programms.

Drive Star 2.1 verwendet auf der bootfähigen Diskette mit der Image-Software (wahlweise) die Freeware FreeDOS. Dadurch ist das Programm auch ohne DOS-Lizenz von Microsoft einsetzbar.

Ein weiteres Highlight stellt die Batch-Bearbeitung dar. Sie erlaubt es, den Backup- sowie Restore-Lauf von Festplatten oder Partitionen vollständig zu automatisieren. Hinzu kommen noch Funktionen zur Partitionsverwaltung. Sie können damit beispielsweise den Typ einer Partition ändern (und sie dadurch verstecken) oder eine Partition bootfähig machen.

Zusätzlich liefert das Programm Errorlevel-Werte, die sich per Batch-Datei auswerten lassen. Auf diese Weise kann der Anwender sicherstellen, dass auch wirklich jede einzelne Aktion eines Laufs erfolgreich verlief. Passend dazu ist es auch möglich, den PC nach erfolgreicher Bearbeitung des Scripts automatisch zu starten.

Mit etwas Programmierarbeit kann man somit nicht nur Befehle per Stapelverarbeitung abarbeiten, sondern beispielsweise mit Fehlermeldungen auf außerplanmäßige Situationen reagieren. Diese Ebene erschließt sich allerdings nur Anwendern, die sich auf DOS-Ebene auskennen oder sich in das Thema Batch-Programmierung einarbeiten wollen.

Probleme und Fazit

Das Handbuch ist reichlich knapp und in weiten Teilen nur für Anwender zu verstehen, die sich ohnehin schon mit Partitionen auskennen. Die Gliederung nach Menüeinträgen statt nach den Alltagsanforderungen verbessert die Dokumentation auch nicht gerade.

Schwere Defizite weist Drive Star 2.1 in den Kerngebieten der Imager-Software auf. So kann das Programm lediglich sektorweise Images anlegen. Alle anderen Tools im Test können zumindest für FAT ein Image erzeugen, das nur die belegten Cluster enthält. Auch Passwortschutz, Kommentare oder Protokolldateien sind dem Programm fremd.

Bei der unterstützten Hardware sieht es nicht viel besser aus. Images lassen sich nur auf eine andere Partition clonen oder auf Datenträger kopieren, die unter DOS per Laufwerkbuchstaben ansprechbar sind. Die Windows-Version des Imagers erlaubt nur eingeschränkten Zugriff auf Festplatten und Partitionen, die nicht vom Betriebssystem verwendet werden.

Ein weiterer Problembereich besteht darin, in keiner Weise auf einzelne Dateien oder Verzeichnisse in der Image-Datei zugreifen zu können. Damit gilt bei Drive Star 2.1 die Devise: Alles oder nichts wiederherstellen.

Fazit: Drive Star 2.1 besetzt mit einigen Spezialfähigkeiten und angesichts des günstigen Preises einen Nischenbereich. Für ein gelegentliches Systembackup reicht die Leistungsfähigkeit aus. Bei größeren Ansprüchen an die Software kann die aktuelle Version von Drive Star 2.1 nicht mithalten.

Quickinfo

Produkt

Drive Star 2.1

Hersteller

Star Tools GmbH

Preis

40 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

ab 486

Betriebssystem

Windows 9x/Me/NT/2000, DOS

Sonstiges

-

Die ausführliche Wertung und alle Informationen finden Sie in den tecDaten.

BackMagic 2.0

Während alle übrigen Disk-Imaging-Programme auf DOS- bzw. Windows-Benutzeroberflächen setzen, geht BackMagic 2.0 von Herzog & Partner einen auf den ersten Blick merkwürdigen Weg: Statt Menüs und Interaktion mit dem Anwender setzt das Tool auf Scriptsteuerung. Nach dem Programmstart befindet man sich in einer Shell ähnlich der DOS-Befehlsoberfläche. BackMagic stellt hier dem Anwender zahlreiche sehr leistungsfähige Befehle zur Verfügung, mit denen sich komplette Partitionen oder auch nur ausgewählte Teile des Datenbestandes in ein so genanntes Chapter kopieren lassen. Mit Filterdateien kann man die Auswahl beim Backup, Restore oder auch Synchronisationslauf festlegen.

In jedem Chapter kann sich der komplette Inhalt eines ganzen Datenträgers befinden. Alle Chapter zusammen (32.768 sind möglich) befinden sich in einem Container, dem sich ein Laufwerksbuchstabe zuordnen lässt. Der Clou dabei besteht darin, dass BackMagic 2.0 keine identischen Dateien in einem Container mehrfach speichert. Nachdem eine ganze Partition als Chapter im Container abgelegt wurde, reicht ein Synchronisationslauf aus, um alle Veränderungen im nächsten Chapter zu berücksichtigen. Das spart nicht nur viel Speicherplatz, sondern geht auch sehr schnell. Tägliche Backups, aus denen sich Partitionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten wiederherstellen lassen, sind somit schnell, Platz sparend und einfach möglich. Dies kommt vor allem dort zum Tragen, wo mit BackMagic 2.0 das Backup- sowie Disaster-Recovery-Management mehrerer Computersysteme übernommen wird.

Intelligente Dateiverwaltung

Gleiche Dateien - etwa des Betriebssystems oder von Anwendungssoftware - befinden sich nur einmal in der Containerdatei. Das Chapter weiß, wo alles zu finden ist. Somit ist auch die Pflege von zahlreichen Arbeitsplätzen möglich, die sich jeweils nur geringfügig voneinander unterscheiden. Zum gewünschten Zeitpunkt lassen sich Partitionen oder auch nur bestimmte Teile eines beliebigen PCs wiederherstellen. Liegen mehrere inkrementelle Backups vor, kann man damit sogar einen Status von vor langer Zeit wiederherstellen, beispielsweise bevor ein lange unentdeckter Virus aufgetreten ist.

Die komplette Funktionalität des Produkts setzt derzeit eines der FAT-Dateisysteme voraus. NTFS und andere Dateiformate kann BackMagic 2.0 nur als komplette Partition kopieren, nicht aber inhaltlich damit umgehen.

Insgesamt vier sehr gut gelungene Handbücher mit zusammen mehreren hundert Seiten beschreiben den Einsatz des Programms aus unterschiedlichen Anwenderperspektiven.

Fazit: Mit dem eingeschlagenen Kurs verfügt BackMagic 2.0 über einige große Vorteile gegenüber seinen Mitbewerbern. So sind mit wenig Aufwand perfekte inkrementelle Backups zahlreicher PCs mit unterschiedlicher Software-Ausstattung möglich. Das Programmkonzept erfordert allerdings eine mehrtägige Einarbeitungszeit, um die grundsätzliche Logik zu verstehen und ist für Standardanwender weniger zu empfehlen.

Quickinfo

Produkt

BackMagic 2.0

Hersteller

Herzog & Partner GmbH

Preis

private Nutzung: 69 Mark; Mehrplatz: 52 Mark je Lizenz; Technikerlizenz: 859 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

ab 486, 6 MByte auf Festplatte

Betriebssystem

Windows 9x/Me/NT/2000, DOS

Sonstiges

-

Die ausführliche Wertung und alle Informationen finden Sie in den tecDaten.

HDCopy 2.03

Das Disk-Image-Programm HDCopy 2.03 gibt es in zwei Varianten: Der Classic-Version fehlen einige Merkmale, die der Professional-Version vorbehalten sind. So finden sich in letzterer beispielsweise Fähigkeiten wie das Herstellen selbst ablauffähiger Image-Dateien. Aber auch Features wie Datenkomprimierung sowie die meisten Funktionen zur Partitionsverwaltung wie etwa Löschen und Anlegen sind nur hier enthalten.

Doch die Classic-Version ist für zahlreiche Einsatzgebiete ebenfalls schon ordentlich ausgestattet. So beherrscht sie beispielsweise logische Kopien von FAT- und FAT32-Partitionen. NTFS-Partitionen kann sie dagegen nur sektorweise kopieren. Das bleibt wiederum der deutlich teureren Professional vorbehalten.

Mit HDCopy 2.03 ist es möglich, VFAT-Dateisysteme untereinander zu konvertieren, beispielsweise von FAT32 wieder zurück auf FAT16 oder umgekehrt. Beim Wiederherstellen von Partitionen unterstützt allerdings nur die Professional-Variante eine Größenanpassung. Die Classic erstellt einfach eine Partition mit der Originalgröße des Images.

Weitere Features und Fazit

Ein weiteres Manko besteht darin, dass man bei HDCopy 2.03 nicht auf den Inhalt des Images zugreifen kann - nicht einmal lesend. Dies gilt auch für die Professional-Version. Wenn also nur wenige Dateien aus der Image-Datei benötigt würden, müsste man dafür dennoch das ganze Image wiederherstellen. Ohne Ersatzfestplatte gingen dabei alle neuen Daten, die nach der Erzeugung des Images hergestellt wurden, unweigerlich verloren. Damit eignet sich das Programm ausschließlich für die Bereiche Festplatten-Cloning und Disaster-Recovery.

Zur Automation von Aufgaben lässt sich HDCopy 2.03 per DOS-Stapelverarbeitungsprogramm aufrufen, wobei Sie die Einstellungen einer interaktiven Sitzung zuvor in Form einer Batch-Datei speichern können. Wiederkehrende identische Aufgaben sind somit für den Anwender kein Problem, zudem kann man die so erzeugten Scripts leicht neuen Gegebenheiten anpassen.

Die Version 2.03 bringt eine Fähigkeit mit sich, die den anderen Imagern fehlt: Die Sicherung eines Images kann zur Not auch in die Quell-Partition der Sicherung erfolgen! Somit kann man selbst bei nur einer vorhandenen Partition ein Image anlegen, genug freien Speicher vorausgesetzt.

Das Handbuch ist klar und verständlich aufgebaut. Etwas mehr Informationen für Windows NT (etwa zum Thema "Boot.ini") sowie Linux-Anwender (Thema "Lilo.conf") wären allerdings wünschenswert, ebenso Hinweise auf technische Limits bei Partitionen und wie man diese umgehen kann.

Fazit: Insgesamt kann HDCopy 2.03 angesichts des hohen Preises nicht überzeugen. Für Features, die in anderen Produkten standardmäßig enthalten sind, soll der HDTRONIC-Kunde knapp 300 Mark mehr auf den Tisch legen. Da hilft auch nicht, dass der Hersteller "Made in Germany" als besonders wichtig hervorhebt.

Quickinfo

Produkt

HDCopy 2.03

Hersteller

HDTRONIC EDV-Service GmbH

Preis

Classic: 99 Mark, Professional: 402 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

ab 486, 500 KByte auf Festplatte

Betriebssystem

Windows 9x/Me/NT/2000, DOS

Sonstiges

-

Die ausführliche Wertung und alle Informationen finden Sie in den tecDaten.

Grenzen der Image-Programme

Außer physikalischen Datenträger-Kopien unterstützt keines der vorgestellten Programme Installationen von Windows NT-Servern beziehungsweise Windows 2000-Servern, selbst wenn der Zugriff auf NTFS ansonsten möglich ist.

Darüber hinaus können am USB- oder Firewire-Bus angeschlossene CD-R und CD-RW-Laufwerke nur erkannt werden, wenn diese über DOS-Treiber verfügen und damit selbst unter DOS einen eigenen Laufwerksbuchstaben besitzen.

Auch die im professionellen Bereich verwendeten Stripeset-, RAID-5- sowie segmentierten Datenträger kann keines der hier vorgestellten Produkte handhaben. Hierbei dürften Speziallösungen insbesondere der Controller-Hersteller vorzuziehen sein.

Fazit

Nur wenige Programmarten bieten dem Anwender für relativ wenig Geld so viel Gegenleistung in Form von Betriebs- und Datensicherheit. Dies gilt insbesondere für die unzulänglichen Bordmittel der Windows-Betriebssysteme. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, ist fast jedes der vorgestellten Programme sein Geld wert und kann Ihnen Kosten und Nerven sparen.

Ein glasklarer Sieger des Produktvergleichs lässt sich nicht bestimmen, zu nahe liegen bei einigen Programmen die Gesamtfähigkeiten beieinander. Norton Ghost 2001 Personal Edition und Drive Image 4.0 sind insgesamt die beiden leistungsfähigsten Produkte. Beide sind relativ einfach zu bedienen und auch von Seiten der Dokumentation nicht nur auf Power-User eingestellt, obwohl letztere genauso auf ihre Kosten kommen. Jedes der beiden Produkte hat kleine Vorteile, jedoch hat Norton Ghost 2001 Personal Edition in der Gesamtschau bei Funktionen und Preis die Nase vorn.

BackMagic 2.0 ist kein reines Image-Programm, besitzt aber zentrale Funktionen dieser Software-Gattung. Entscheidend ist hier die gelungene Kombination aus dem Erzeugen von Images und dem Backup von Einzeldaten. Angesichts der enormen Einsatzmöglichkeiten gehört BackMagic 2.0 mit zur ersten Wahl für Systemadministratoren und Power-User.

Für den schmalen Geldbeutel bleibt Drive Star 2.1, dessen Funktionen zumindest für kleinere Aufgaben ausreichen. (mha)

Die Testkonfiguration

Wir testeten die Disk-Imager-Programme auf einem 1-GHz-Pentium-III-System mit 256 MByte Arbeitsspeicher (zwei Speichermodule) und zwei 40-GByte-Festplatten, beide mit geerdeten (80-poligen) Ultra-ATA-66/100-Kabeln am IDE-Controller angeschlossen.

Als Betriebssystem kam Windows ME zum Einsatz. Die Imager-Software wurde jedoch per DOS-Bootdiskette gestartet und so - bis auf zusätzliche Windows-Programme im Lieferumfang der Imager - ohne Windows ME bewertet.

Testkonfiguration Disk-Imager

Komponente

Daten

Mainboard

ASUS Med 2001 ACPI

Firmware

Sonstiges

BIOS Revision 1006A

Prozessor

Intel Pentium III 1 GHz

Firmware

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Sonstiges

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RAM

256 MByte PC100

Firmware

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Sonstiges

2 x 128 MByte Modul

Festplatte 1

Seagate ST340823A

Firmware

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Sonstiges

40 GByte

Festplatte 2

Maxtor 5T040H4

Firmware

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Sonstiges

40,1 GByte

Grafikkarte

NVIDIA GeForce2 GTS

Firmware

Sonstiges

32 MByte

Netzwerkkarte

Realtec RTL8029 PCI

Firmware

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Sonstiges

Ethernet

DVD

LITEON DVD LTD 122

Firmware

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Sonstiges

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Betriebssystem

Windows ME

Firmware

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Sonstiges

Deutsche Release