Desktop fürs Büroumfeld

Test: Dell OptiPlex 7010 SF Advanced

23.07.2012 von Bernhard Haluschak
Der OptiPlex 7010 SF Advanced von Dell ist trotz des Small-Formfaktor-Designs ein ausgewachsener Business-PC. Die Rechenleistung und das Support-Angebot stimmen; die Erweiterbarkeit ist ausreichend. Was der PC mit aktueller Ivy-Bridge-Technologie sonst noch zu bieten hat, zeigt unser Test.

Desktop-Computer, die für den Einsatz in Office entwickelt sind, müssen unterschiedlichen Anforderungen gewachsen sein. Vor allen Dingen müssen sie einfach zu verwalten sein und je nach Rechenleistung auch sparsam mit den Energieressourcen umgehen. Zusätzlich muss über einen langen Zeitraum der Support in puncto Hardware und Software gewährleistet sein. Darüber hinaus erwartet man von einem Büro-PC Wartungsfreundlichkeit und eine gute Funktionalität beziehungsweise Erweiterbarkeit. Da die Systeme in Büroumgebungen arbeiten, sind störende Betriebsgeräusche tabu. Mit dem OptiPlex 7010 SF Advanced versucht Dell, alle diese Anforderungen erfüllen.

Bildergalerie: Dell OptiPlex 7010 SF.
Dell Optiplex 7010
Dell Optiplex 7010
Dell Optiplex 7010
Dell Optiplex 7010
Dell Optiplex 7010
Dell Backup and Recovery Manager
Dell Backup and Recovery Manager
Dell Backup and Recovery Manager
Dell Backup and Recovery Manager
Dell Backup and Recovery Manager
Dell Backup and Recovery Manager
Dell Data Protection
Dell Data Protection
Dell Data Protection
Dell Data Protection
Dell Data Protection
Dell Data Protection
Dell Data Protection
Dell Data Protection
Dell Data Protection
Dell Data Protection 10
Dell Data Protection 11

Mit dem OptiPlex 7010 SF Advanced stellt der Hersteller einen Desktop-PC vor, der speziell für den Einsatz in Unternehmen konzipiert wurde. Den Business-Rechner verpackt Dell in ein Small-Formfaktor-Gehäuse (SF). Der robust wirkende, kleine Office-Computer soll den "ausgewachsenen" Standard-Desktop-Systemen in nichts nachstehen. Wir haben den Dell OptiPlex 7010 SF einem Test unterzogen.

Dell OptiPlex 7010 SF im Detail

Der Dell OptiPlex 7010 SF wird von einer Core i5 3550-CPU von Intel mit einer Taktfrequenz von 3,3 GHz angetrieben. Das System hat Zugriff auf insgesamt 8 GByte DDR3-SDRAM in DIMM-Ausführung. Den Hauptspeicher verteilt der Hersteller auf zwei 4 GByte große 1600-MHz-Module, die somit im Dual-Channel-Betrieb arbeiten und die Speicherbandbreite folglich voll ausschöpfen. Als Ergebnis dieser Speicherbestückung stehen noch zwei weitere Speicher-Slots für eine Systemspeichererweiterung zur Verfügung. Der maximale Speicherausbau beträgt 32 GByte.

Die Grafikausgabe übernimmt der integrierte Grafik-Core GMA HD2500 des Core-i5-3550-Prozessors. Dieser sollte genügend 2-D- und 3-D-Grafik-Performance für Rechner im Business-Umfeld bieten. Reicht die Grafikleistung nicht aus, steht ein PCI-Express x16-Slot für die Aufnahme einer externen Grafikkarte zur Verfügung. Darüber hinaus kann der Anwender noch einen weiteren PCI-Express-x16-Steckplatz (x4) nutzen. Allerdings können nur Steckkarten mit halber Bauhöhe verwendet werden.

Innereien: Ausreichend Platz für Erweiterungen bietet der Dell OptiPlex 7010 SF.

Für die Datenspeicherung setzt Dell eine 3,5-Zoll-SATA-Festplatte vom Typ ST31000524AS von Seagate mit einer Kapazität von 1000 GByte ein. Alternativ kann der Anwender andere Storage-Kapazitäten bei der Konfiguration wählen. Der Einsatz einer zweiten HDD ist aus Platzgründen leider nicht möglich. Montage und Demontage der Festplatte sind ganz einfach mittels eines gut sichtbaren Arretierbügels, mit dem man die HDD aus der Befestigung herausziehen kann. Als optisches Laufwerk setzt Dell ein Slimline-DVD-RW-Laufwerk ein. In puncto Sicherheitsausstattung verfügt der OptiPlex über ein im Chipsatz integriertes Trusted-Platform-Modul der Version 1.2.

Die Anbindung der Peripherie erfolgt über sechs USB-2.0- und zwei USB-3.0-Schnittstellen hinten sowie je zwei USB 2.0- und USB 3.0-Ports auf der Vorderseite des Rechnergehäuses. Zusätzlich besitzt das Gerät zwei PS/S-Ports für Maus und Tastatur sowie eine zusätzliche serielle Schnittstelle. Darüber hinaus ist der PC mit einem Gigabit-Ethernet-Anschluss sowie einer VGA- und zwei Display-Port-Schnittstellen ausgestattet. Die Audio-Ein-und -Ausgabe bewerkstelligt das System über je zwei Klinkenbuchsen auf der Vorder- und Rückseite. Um das System gegen Diebstahl zu schützen, verfügt der Rechner über eine Kensington-Lock-Vorrichtung auf der Rückseite.

Rückansicht: Der Dell OptiPlex 7010 SF bietet alle für den Business-Einsatz notwendigen Schnittstellen inklusive einer Kensington-Lock-Vorrichtung und PS/2-Interfaces für Tastatur und Maus.

Ein zentraler Ein-/Aus-Schalter befindet sich an der Gehäusefront des Rechners. Für Kontrollzwecke bietet das System grüne LED-Anzeigen für den Systemstatus sowie für die Storage- und Netzwerkaktivität. Zusätzlich stehen dem Anwender an der Frontseite vier gelbe Diagnose-LEDs für den Betriebszustand des Gerätes während der Boot-Phase zur Verfügung.

Der Preis für den Dell-Desktop beträgt zum Testzeitpunkt zirka 655 Euro. Dieser beinhaltet neben den erwähnten Komponenten das vorinstallierte Betriebssystem Windows 7 Pro 64-Bit sowie einen dreijährigen Standardservice. Weitere Support-Leistungen können optional dazugebucht werden.

Handhabung und Lieferumfang

Der Dell OptiPlex 7010 SF mit den Abmessungen 926 x 290 x 312 mm (B x H x T) je nach Aufstellungsart kommt auf ein Gesamtgewicht von zirka 5,7 kg. Im Büroumfeld schützt eine Kensington-Lock-Öffnung das System vor Langfingern. Im Vergleich zu den hinteren USB-Schnittstellen sind die vier USB-2.0/3.0-Ports an der Gehäuseseite positiv zu erwähnen weil sie das Anschließen von USB-Geräten erleichtern. Zusätzlich vereinfacht der leicht zugängliche zentrale Ein-/Ausschalter den Betrieb. Wer an die Innereien des Systems muss, kann den oberen Gehäusedeckel mittels eines gut sichtbaren und funktionalen Hebels problemlos öffnen.

Keine Leuchtreklame: Die Status-LEDs befinden sich unter der Gehäuseoberfläche und sind nur während des Betriebs erkennbar. Die Front ist sehr schlicht gehalten bietet aber alle Schnittstellen, die man benötigt.

Einen Wermutstropfen bilden die mitgelieferte Tastatur und Maus bei unserem Test. Es handelt sich um einfache Standardkomponenten, bei deren Herstellung ergonomische Gesichtspunkte nicht berücksichtigt wurden. Wer die Eingabegeräte intensiv den ganzen Tag nutzt, sollte deshalb auf die mitgelieferte Maus und Tastatur verzichten und stattdessen entsprechende ergonomische Komponenten einsetzen.

Im Business-Umfeld erfreut sich nach Windows XP Professional jetzt auch Windows 7 hoher Beliebtheit. Es ist also nicht verwunderlich, dass unser Testsystem mit Windows 7 in der Pro-Variante ausgestattet ist - und sogar als 32-Bit-Version.

Zum weiteren Lieferumfang gehören ein Stromversorgungskabel sowie ein Setup and Features Information Guide in Papierform. Auch ein Reinstallationsdatenträger für das Windows-7-Betriebssystem ist dabei. Informationen oder Daten rund um das System muss der Nutzer auf der Hersteller-Homepage suchen und dann bei Bedarf downloaden. Allerdings hat Dell zahlreiche Softwareprogramme vorinstalliert, die die Wartung und den Umgang mit dem System erleichtern. Dazu zählen zum Beispiel der Dell Backup und Recovery Manager, die Trend Micro Worry Free Business Security, der Roxio Creator Starter und der CyberLink PowerDVD sowie Microsoft Office Starter 2010. Leider lassen sich diese "Zwangsbeigaben" nicht bei der Installation deaktivieren, sodass der Anwender die Programme nach der Systeminstallation zeitraubend - bei Bedarf selber deinstallieren muss.

Performance, elektrische Leistungsaufnahme und Akustik

Die nötige Rechenleistung bezieht der Dell OptiPlex 7010 SF aus dem Intel-Core-i5-Prozessor 3550. Dieser arbeitet mit einer Taktfrequenz von 3,3 GHz. Damit dürfte das System für jede Aufgabe gewappnet sein, und es sollten keine Performance-Engpässe auch bei etwas komplexeren Aufgaben entstehen. Wir haben das System dem SPECpower_ssj2008-Benchmark unterzogen. Es erreichte den erfreulich hohen Wert von 2997 Operationen pro Watt. Mehr Performance-Werte unterschiedlicher Prozessoren finden Sie in unserem Beitrag CPU-Test: Intel Core i5-3470.

Arbeitstier: Der Business-Desktop-Rechner verfügt mit dem Core i5 über eine gute System-Performance.

Dell stattet den OptiPlex ab Werk mit einem integrierten Netzteil aus. Laut Beschriftung liefert der Stromspender eine Ausgangsleistung von zirka 240 Watt. Unter Maximalbelastung des SPECpower-Benchmarks kommt das System auf eine Leistungsaufnahme von rund 68 Watt. Somit hat das Netzteil genügend Gangreserve für eventuelle Ausbaumöglichkeiten.

Im mittleren Lastbereich (50 Prozent) erreicht der OptiPlex eine Leistungsaufnahme von 48 Watt. Dagegen begnügt sich das System im Leerlauf (Idle-Modus) mit nur 19 Watt. Noch sparsamer arbeitet der Rechner im Stand-by-Modus; hier reduziert sich die Leistungsaufnahme auf 0,3 Watt. Das absolute Minimum erreicht der Rechner, wenn man ihn "herunterfährt" beziehungsweise "ausschaltet". Dabei konsumiert der PC nahezu 0,3 Watt. Leider verfügt der Dell-PC nicht über einen Ein-/Aus-Schalter, der die Stromversorgung des Netzteil oder des Rechners unterbricht.

Gerade im Büroumfeld, für das der OptiPlex entwickelt wurde, darf ein Business-PC akustisch nicht auffallen. Dauerhaft störende Lüftergeräusche sind also tabu. Wir haben die Geräuschentwicklung unter verschiedenen Lastbedingungen subjektiv nach Gehör eingeschätzt. Erfreulicherweise arbeitet das System sehr leise; lediglich das DVD-Laufwerk wirkt störend, wenn es im Einsatz ist.

Systemmanagement und Support

Dell stattet seine OptiPlex-Desktop-Rechner mit einigen System-Tools aus. Ein zentrales Werkzeug bildet der Dell Backup und Recovery Manager. Dieser beinhaltet Funktionsgruppen wie System-Backup und Recovery.

Nützlich: der Dell Backup und Recovery Manager.

Das Dell-Management-Tool ControlPoint erlaubt es beispielsweise, die Login-Optionen für das Windows Betriebssystem festzulegen. Zusätzlich lassen sich das BIOS-Admin-Passwort definieren und auch die Festplatte mit einem Passwort belegen. Darüber hinaus wird der Anwender über diese Software schnell zu diversen Systeminformationen geleitet, damit er sich dort über den Status des Systems informieren kann.

In Bezug auf Support-Leistungen bietet Dell eine große Anzahl von unterschiedlichen Service- und Support-Optionen an. Dazu zählt der ProSupport-Service. Darüber hinaus kann sich der Käufer individuelle Support-Dienstleistungen zusammenstellen. Zum Mindeststandard eines Business-Dell-Rechners gehört eine dreijährige Basisgarantie mit Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag.

Fazit

Den OptiPlex 7010 SF Advanced hat Dell für den Office-Einsatz entwickelt. Um Platz auf dem Bürotisch zu sparen, verpackte der Hersteller alle Komponenten in ein Small Formfaktor-Gehäuse. Trotz des unauffälligen Designs, kann der Desktop-PC in puncto Performance überzeugen. Die aktuelle Ivy-Bridge-Technologie in Form des i5-3550-Ptozessors attestiert dem System ein gutes Leistungsniveau und das in Kombination mit einer geringen Leistungsaufnahme.

Die Hardwareausstattung des Systems ist gut. Sie offeriert nahezu alles, was ein System dieser Kategorie benötigt inklusive zweier DisplayPorts. Allerdings erreicht das Gerät in puncto Erweiterbarkeit mit optionalen Komponenten nur ein "Ausreichend". Es stehen lediglich zwei PCI-Express-Slots zur Verfügung, die nur mit Steckkarten halber Bauhöhe bestückt werden können.

In puncto Bedienung bietet der PC keine Gründe zur Beanstandungen, alle Bedienelemente sind leicht zugänglich. Allerdings sollte der Nutzer auf die mitgelieferte Tastatur und Maus verzichten. Diese sollte man durch Peripherie ersetzen, die besser auf ergonomische Bedürfnisse zugeschnitten sind. Denn für den produktiven Office-Einsatz sind diese Eingabegeräte nicht geeignet.

Die Kosten für den Dell OptiPlex 7010 SF Advanced liegen bei zirka 1000 Euro - ein stolzer Preis. Als Gegenwert erhält der Käufer ein robustes und leistungsfähiges Office-System mit gutem Support. Zusätzlich geht es sparsam mit den Energieressourcen um. Allerdings muss der Nutzer des Business-Rechners auch kleine Einschränkungen in der Erweiterbarkeit hinnehmen. (hal)

Messwerte und technische Daten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Dell OptiPlex 7010 SF Advanced.

Messwerte / Benchmarks

Systemleistung

SYSmark 2007 Preview Rating

259

E-Learning

226

VideoCreation

313

Productivity

225

3D

282

SPECpower_ssj2008, Overall Performance

2997 Ops proWatt

SPECpower_ssj2008, Java-Performance

284.377 ssj_ops

Leistungsaufnahme

Ausgeschaltet

0,3 Watt

Stand-by

0,3 Watt

Leerlauf

19 Watt

mittlere Rechner-Performance

48 Watt

maximale Rechner-Performance

68 Watt

Technische Daten Dell OptiPlex 7010 SF Advanced

Prozessor

Intel Core i5-3550 (TDP 77 Watt)

Taktfrequenz

3,30 GHz

Chipsatz

Intel Q77

Grafik

Intel GMA HD 2500 (intern)

inst. / max. Speicher

2 x 4096 / 32 GByte

freie Bänke / Modultyp

2 / DIMM PC3-10700, 1333 MHz, DDR3, Non-ECC

Festplatte

Seagate Barracuda 7200.12 ST31000524AS

Kapazität / Schnittstelle

1000 GByte / SATA 6 Gb/s

optisches Laufwerk

Slim-Line DVD-RW, TSST

interne Steckeckplätze

2 x PCI-Express x16 (x16 und x4), je halbe Bauhöhe

Netzwerk

1 x Gigabit Ethernet

USB

2 x USB 2.0 Front, 4 x Rear-USB 2.0, 2 x Rear und 2 x Front USB 3.0

Video-Schnittstellen

1 x VGA, 2 x DisplayPort

eSATA-Schnittstelle

nein

seriell / parallel

ja / nein

1394-Schnittstelle

nein

Audio

HD Audio, Rückseite: Lautsprecher, Audio-in, Front: Kopfhörerausgang, Mikrofoneingang

Netzteil

intern, 240 Watt, Active PFC

Gewicht

5,7 kg

Abmessungen (B x H x T)

9,3 x 29,0 x 31,2 cm

Betriebssystem

Windows 7 Pro 64-Bit

Besonderheiten

Energy Star 5.2, TPM 1.2

Sonstiges

2 x PS/2

Lieferumfang

Tastatur, Maus, 1 x Netzkabel, 1 x Reinstallation DVD Windows 7 Pro SP1 64-Bit, Trend Micro Worry Free Business Security (vorinstalliert 30 Tage ), drei Jahre Vor-Ort-Standardservice, Booklet: Einrichtung und Funktionen, Safety Environmental and Regulatory Information; Lizenzvereinbarungen, Important Information - 512e Hrad Drive

Preis

zirka 1000 Euro