Test: ATI RADEON 7500

26.09.2001 von Bernhard  Haluschak
Mit einem Die-Shrink des RADEON-Cores und höherem Takt will ATI der NVIDIA-Konkurrenz GeForce2 Pro Paroli bieten. Ob dies mit dem Midrange-Modell RADEON 7500 gelungen ist, zeigt unser Test.

Neben den neuen Flaggschiffen RADEON 8500/8800 stellte ATI am 14. August 2001 auch den ATI RADEON 7500 vor. Er ist eine überarbeitete Version des herkömmlichen RADEON-Chips.

ATI unterzog den RADEON einem Die-Shrink von 0,18 µm auf 0,15 µm Strukturbreite. Dies ermöglicht einen höheren Chiptakt, der zusammen mit schnellerem Speicher für mehr Performance sorgt. Zusätzlich integrierten die Entwickler eine weitere Ansteuerelektronik für den Anschluss eines zweiten Monitors oder TV-Gerätes.

Der Hersteller positioniert den RADEON 7500 in punkto Performance als direktes Pendant zur GeForce2 Pro von NVIDIA. Dies kann unser Test nur in einigen Disziplinen bestätigen. Mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 399 Mark wird die Karte ab Anfang Oktober im Handel erhältlich sein.

Weitere Details zur RADEON-Architektur finden sie hier.

Der Testkandidat

Als Testkandidat liegt uns die ATI RADEON 7500 in der Revision 04 vom 05.09.2001 vor. Die Karte entspricht der finalen Serienversion. Den Testparcours absolvierte die ATI RADEON 7500 mit Treibern der Version 4.13.7184 und Firmware 0.107 vom 30.08.2001. Laut Hersteller sind es Beta-Treiber, die kurz vor der Finalisierung stehen.

Insgesamt hat ATI dem Grafikboard 64 MByte DDR-SDRAM-Speicher mit einem aufgedruckten Speichertiming von 4 ns spendiert. Laut ATI beträgt der Chiptakt 290 MHz, der Speichertakt 230 MHz (460 MHz DDR). Auf Grund des hohen Leistungsbedarfs von 30 Watt unter Last ist ein Lüfter zur Kühlung des RADEON-7500-Chips notwendig.

Als Schnittstellen bietet die Karte einen VGA- und einen DVI-I- sowie einen S-Video-Ausgang. Zusätzlich lässt sich über einen Adapter am DVI-I-Ausgang ein zweiter analoger Monitor anschließen. Unterstützt wird die Steuerung des Dual-Anzeigen-Modus durch die im Lieferumfang enthaltene Management-Software HydraVision 2.5.

Für die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten befinden sich im Lieferumgang ein S-Video- und ein Composite-Kabel. Zusätzliche Beigaben sind Adapter wie S-Video zu Composite- und DVI-I zu VGA. Treiber-Support stellt ATI für folgende Betriebssysteme zur Verfügung: Windows Me/98 SE und 2000. Auch für Windows XP sind Treiber in Vorbereitung.

OpenGL-Benchmark: Indy3D

Indy3D ist ein OpenGL-basierender, synthetischer Benchmark. Er testet die drei wichtigsten Anwendungsgebiete für Grafikkarten im Highend-Bereich für den professionellen Einsatz: CAD-Anwendungen, Animationen und Simulationen.

3D-Benchmarks: 3DMark2000

Die unter MadOnions 3DMark2000 ermittelten Benchmark-Werte verdeutlichen, wie gut der Hersteller Grafikkarte und Treiber jeweils auf 3D-Software abgestimmt hat. Durch speicherintensive Tests wird zusätzlich auch der AGP-Bus stark beansprucht.

3D-Benchmarks: Expendable

Expendable ist ein Direct3D-Spiel. Es bietet komplexe Lichteffekte und Texturen. Besonders bei hohen Auflösungen und Farbtiefen wird die Hardware stark belastet. Das Spiel profitiert besonders von der Performance des PC-Speichers.

3D-Benchmarks: MDK2

Wir verwenden die Demoversion des Spiels MDK2. Sie basiert auf einer eigens von Interplay entwickelten Engine und setzt nur auf OpenGL. Hohe Polygon-Anzahl und große Texturen stellen enorme Anforderungen an den Grafikprozessor und an die Speicherbandbreite. MDK2 unterstützt außerdem das T&L-Verfahren.

3D-Benchmarks: Quake III Arena - Teil 1

Quake III Arena setzt ganz auf OpenGL. Dieses 3D-Spiel zeichnet sich durch hohe Polygon-Anzahl und komplexe Szenarien aus. Die Anforderungen an die Hardware und besonders an die Speicherbandbreite der Grafikkarten sind bei Auflösungen ab 1024 x 768 Punkten und 32 Bit Farbtiefe sehr hoch.

3D-Benchmarks: Quake III Arena - Teil 2

Quake III Arena setzt ganz auf OpenGL. Dieses 3D-Spiel zeichnet sich durch hohe Polygon-Anzahl und komplexe Szenarien aus. Die Anforderungen an die Hardware und besonders an die Speicherbandbreite der Grafikkarten sind bei Auflösungen ab 1024 x 768 Punkten und 32 Bit Farbtiefe sehr hoch.

3D-Benchmarks: Test Drive 6

Wir verwenden die Demoversion des Spiels "Test Drive 6". Sie hat komplexe 3D-Spielszenarien mit großen Texturen und hoher Polygon-Anzahl. Das Demo profitiert besonders von einer hohen Bandbreite des Grafikspeichers. Zusätzlich unterstützt es T&L-Geometriebeschleunigung unter DirectX.

3D-Benchmarks: Unreal Tournament

Unreal Tournament bietet viele Effekte und belastet besonders die PC-CPU. Das Spiel verlangt vom Grafikkarten- und Systemspeicher eine hohe Speicherbandbreite. Es unterstützt Direct3D, OpenGL sowie GLide und Metal (S3). Wir verwenden das Spiel ausschließlich mit Direct3D.

Leistungsaufnahme

Die Leistungsaufnahme aktueller Grafikprozessoren ist teilweise enorm hoch. Die folgenden Diagramme geben eine Übersicht.

Das Messverfahren zum Bestimmen der maximalen Leistungsaufnahme ist detailliert im tecLab-Report - unsere Testverfahren beschrieben.

Fazit

Der RADEON 7500 liefert keine Überraschungen. Aufgrund des hohen Chip- und Speichertakts kann er sich wie erwartet mit den Leistungen eines GeForce2-Pro-Chips messen. Allerdings sind die Ergebnisse unausgewogen.

Deutliche Schwächen zeigt der Chip bei niedrigen Auflösungen und Farbtiefen. Auch mit professionellen OpenGL-Anwendungen wie Indy3D hat er Performanceprobleme.

Positiv ist die komfortable Dual-Monitor-Funktionalität der ATI-RADEON-7500-Karte. Auch die gute VGA-Signalqualität spricht für das Grafikboard.

In punkto Kompatibilität und Stabilität gab es keine Probleme. Trotz Pre-Final-Treiber liefen alle Anwendungen fehlerfrei und ohne Abstürze.

Insgesamt hinterlässt die Karte mit RADEON 7500 einen passablen Eindruck. Der Preis von 399 Mark ist angemessen, denn Ausstattung und Qualität stimmen. Eine vergleichbare NVIDIA GeForce2 Pro-Karte liegt auf dem gleichen Preisniveau. (hal)

Testkonfiguration

Komponente

Daten

Mainboard

Epox EP-8KTA

Serien-Nr.

--

Firmware

09/26/2000-8363-686A-6A6LMPA9C-00

Sonstiges

Sockel A, Rev: 0.2

Prozessor

AMD Athlon A0850APT3B (850 MHz)

Serien-Nr.

91551650100

Firmware

--

Sonstiges

ADEA0021EPHW

RAM

Wichmann WorkX MXK512S / PC133

Serien-Nr.

200006

Firmware

--

Sonstiges

1 x 256 MByte

Soundkarte

TerraTec XLerate Pro

Serien-Nr.

1293900011593

Firmware

---

Sonstiges

Rev. C / 4.06.2016 / 13.03.1999

Netzwerkkarte

3Com Fast Etherlink 3C905B-TX

Serien-Nr.

6TQ2E9F466

Firmware

Hardware-Ver.: 048

Sonstiges

Rev. A / 4.10.2222 / 05.05.1999

Festplatte 1

IBM DJNA-351520

Serien-Nr.

GLT0N167

Firmware

--

Sonstiges

15,2GB

Festplatte 2

IBM DJNA-351520

Serien-Nr.

GLT0N085

Firmware

--

Sonstiges

15,2GB

DVD-ROM

Pioneer DVD-303S-A

Serien-Nr.

TET0137971WL

Firmware

1.09

Sonstiges

---

Floppy

Teac FD-235HF

Serien-Nr.

E081326

Firmware

--

Sonstiges

3,5"

Netzteil

Channel Well Technology CWT 235ATX

Serien-Nr.

96001427

Firmware

---

Sonstiges

235 W

Tastatur

Cherry RS 6000 M

Serien-Nr.

G0624874 1L28 4 3

Firmware

---

Sonstiges

---

Maus

Logitech M-S35

Serien-Nr.

LZA84352096

Firmware

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Sonstiges

3-Tasten

Wir haben folgende Treiber für den Test verwendet:

NVIDIA Detonator XP 21.81

ATI RADEON 4.13.7184

Matrox Millennium G550 5.71

Hercules 3D Prophet 4500 (Kyro II) 5.71