Hinweis: Eine aktualisierte Version dieses Tests mit dem Athlon XP 1900+ finden Sie hier.
AMD hat ein Problem: Der Athlon leistet zwar bei gleicher Taktfrequenz mehr als ein Pentium 4, aber mit nunmehr 2 GHz verbucht Intel einen deutlichen Vorsprung bei der Taktrate. Genau genommen werden aus dem einen sogar zwei Probleme. Denn wie macht man den Megahertz-gläubigen Käufern klar, dass der Athlon XP trotz niedrigerer Taktfrequenz schneller sein kann als der Konkurrent von Intel und die eigenen Athlon-Vorfahren?
AMDs Lösung für beide Probleme heißt Athlon XP. Dahinter verbirgt sich eine CPU, die auf dem Palomino-Core basiert, der bereits im Athlon MP Premiere feierte. Technisch gibt es also nicht viel Neues zu berichten.
Die wirkliche Neuerung verbirgt sich hinter dem "XP": Das steht für eXtra Performance und soll auf die tatsächliche Leistungsfähigkeit des neuen CPU-Kerns hinweisen. Das angehängte "+" unseres Testmodells Athlon XP 1800+ deutet an, dass es mehr leistet, als die Zahlenangabe vorgibt - AMD nennt das "Model Number". Die getestete CPU arbeitet aber keineswegs mit 1800 MHz, sondern nur mit 1533 MHz. Schwächere Varianten werden als Athlon XP 1700+, 1600+ und 1500+ mit 1467, 1400 und 1333 MHz zu haben sein.
Rückkehr des Performance-Ratings?
Die Model Number erinnert fatal an das Performance-Rating (PR) aus den Tagen des AMD K5. Der war damals schon bei gleicher Taktfrequenz schneller als Intels Pentium. Und wie heute machte Intel das einfach durch höhere Taktfrequenz wett. Die gewählten Benchmark-Programme für das PR waren allerdings einseitig zu Ungunsten von Intel ausgewählt und sehr Integer-lastig. Dies brachte das Performance-Rating schnell in Verruf, so dass es schließlich in der Versenkung verschwand.
Mit der Model Number wird das nun alles anders und viel besser - verspricht AMD. Wir haben den neuen Athlon XP ausführlich getestet und dabei nicht nur untersucht, ob AMD mit der Model Number mal wieder ein Märchen-Rating für die Marketing-Abteilung erfunden hat.
Details zum Athlon XP
Äußerlich unterscheidet sich der Athlon XP durch das braune OPGA-Gehäuse von den bisherigen Sockel-Athlons. Technisch ist der XP mit dem MP identisch, denn er basiert auf dem Palomino-Core. Bei diesem wiederum handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Thunderbird-Core, der letzten wirklichen Neuerung bei AMD. Das Feintuning am Palomino-Core schlägt sich sichtbar in der Die-Größe nieder: Das Siliziumplättchen ist von 120 mm^2 beim Athlon Thunderbird auf 128 mm^2 gewachsen. Gegen den Pentium 4 mit 217 mm^2 Die-Fläche ist aber auch AMDs jüngster Sprößling immer noch klein.
Die Fertigung erfolgt in einem 0,18-Mikron-Prozess. Die Core-Spannung bleibt mit 1,75 V ebenfalls unverändert. Dank Sockel-A-Kompatibilität laufen Athlon-XP-Prozessoren in bisherigen Socket-A-Mainboards - ein neues BIOS ist allerdings zwingend erforderlich. Nur so wird auch das neue 3DNow! Professional unterstützt, hinter dem sich neben dem bekannten 3DNow!-Befehlssatz 52 neue Multimedia-Befehle verstecken. Diese entsprechen dem kompletten SSE-Befehlssatz des Pentium III. Die Integration war durch das erneuerte Lizenzabkommen mit Intel möglich, die SSE2-Erweiterung des Pentium 4 gibt es aber nicht.
Änderungen gab es beim Cache-Management. Über ein verbessertes spekulatives Data Prefetch per Hardware holt sich der Athlon XP vorausschauend komplette Cache Lines (64 Bytes) in den 256 KByte großen L2-Cache. Besonders Applikationen mit großen Daten-Arrays sollen davon profitieren. Zusätzlich optimierte AMD die TLBs: Der L1-Data-TLB wurde von 32 auf 40 Einträge vergrößert, der L2-Instruction- und Data-TLB nutzen jetzt eine exklusive Architektur, so dass es zwischen den Cache-Hierarchien nicht mehr zu Dubletten kommt. Ferner lassen sich die TLB-Einträge spekulativ erneuern.
Details zum Pentium 4
Intel bietet seine Pentium-4-Prozessoren ab sofort parallel in zwei Sockeltypen an. Im Socket 478 gibt es den Pentium 4 jedoch erst ab 1,5 GHz Taktfrequenz. Das deutlich geschrumpfte Socket-478-Gehäuse nennt Intel FC-PGA2. Der Socket 478 heißt offiziell mPGA478B oder µPGA478B. Der Core der Pentium-4-Modelle blieb trotz eines neuen Gehäuses unverändert. Er basiert weiterhin auf dem Willamette. Detaillierte Informationen über die NetBurst-Architektur des Pentium 4 finden Sie hier.
Der Socket 478 ist elektrisch und mechanisch inkompatibel zum bisherigen Socket 423 des Pentium 4. Durch die Änderungen will Intel eine bessere Stromversorgung und damit Spielraum für Taktfrequenzen bis über 3 GHz schaffen sowie die Kühlung vereinfachen. Dies scheint auch erforderlich zu sein: Durch den 2-GHz-Pentium-4 können bis zu 57,4 A Strom fließen. Den TDP-Wert hat Intel mit 75,3 Watt angegeben.
Der letzte Pentium 4 mit Willamette-Core soll laut uns vorliegender Roadmap die 2,0-GHz-Variante sein. Ende 2001 stellt Intel den Pentium-4-Nachfolger "Northwood" vor. Der Prozessor in 0,13-µm-Technologie startet voraussichtlich mit 2,0 und 2,2 GHz und nimmt im Socket 478 Platz.
Mit der jetzt frühzeitigen Vorstellung des Socket 478 soll sich Northwood dann in den gemachten "Sockel" setzen können. Damit will Intel Startschwierigkeiten vermeiden und bereits jetzt eine Infrastruktur für den Northwood aufbauen.
Preise
Wie die vergangenen Quartale zeigen, werden Preissenkungen des Konkurrenten prompt mit eigenen Nachlässen beantwortet. Es bleibt abzuwarten ob und wie Intel auf die Herausforderung von AMD reagiert. Die Tabelle zeigt die derzeit gültigen Preise für den Pentium 4 und Athlon XP.
Rating / Taktfrequenz [MHz] | Athlon XP | Pentium 4 |
---|---|---|
Alle Preise in US-Dollar bezogen auf eine Abnahmemenge von 1000 Stück. Stand 09.10.2001 | ||
2000 | -- | 562 |
1900 | -- | 375 |
1800 | 252 | 256 |
1700 | 190 | 193 |
1600 | 160 | 163 |
1500 | 130 | 133 |
1400 | -- | 133 |
1300 | -- | 133 |
Benchmarks
Zur besseren Unterscheidung kennzeichnen wir die getesteten CPUs in den Benchmark-Diagrammen auf den nächsten Seiten wie folgt:
Pentium 4 xx00: Pentium 4 mit 400 MHz FSB-Takt, 256 MByte PC800-DRDRAM und Mainboard mit Intel-850-Chipsatz.
Pentium 4 1500 PC266: Pentium 4 mit 400 MHz FSB-Takt, 256 MByte PC266-DDR-SDRAM und Mainboard mit VIA-P4X266-Chipsatz.
Pentium 4 1500 PC133: Pentium 4 mit 400 MHz FSB-Takt, 256 MByte PC133-SDRAM und Mainboard mit Intel-845-Chipsatz.
Pentium III 1x00 PC133: Pentium III mit 133 MHz FSB-Takt, 256 MByte PC133-SDRAM und Mainboard mit Intel-815-Chipsatz.
Pentium III 1000 PC800: Pentium III mit 133 MHz FSB-Takt, 256 MByte PC800-DRDRAM und Mainboard mit Intel-820-Chipsatz.
Athlon 1x00-200: Athlon mit 200 MHz FSB-Takt, 256 MByte PC133-SDRAM und Mainboard mit VIA-KT133-Chipsatz.
Athlon 1xxx-266/MP/XP: 266 MHz FSB-Takt, 256 MByte PC266-DDR-SDRAM und Mainboard mit AMD-761-Chipsatz.
Alle getesteten Prozessoren sind Socket-Modelle. Den AMD Athlon XP 1800+ haben wir zur besseren Übersicht blau hervorgehoben: Der laut Model Number gleich schnelle Pentium 4 1800 hat einen grünen Balken. Der Pentium 4 1500 ist von der Taktfrequenz her mit dem Athlon XP 1800+ vergleichbar. Diese CPUs, getestet mit DDR-SDRAM und RDRAM, sind mit zwei orangefarbenen Balken markiert.
2D-Benchmarks: Windows 98
Im täglichen Einsatz ist die Performance bei Standardanwendungen am wichtigsten. Dazu gehören nicht nur Programme wie Word und Excel, sondern auch MPEG-Encoder, 3D-, Video- und Sound-Software. Die Leistungsfähigkeit der Prozessoren überprüfen wir mit dem Benchmark-Paket SYSmark2000, das ein Mix aus den genannten Programmen ist.
Die Hersteller der Prozessoren begeistern sich dagegen immer wieder für die Performance im Spielebereich. Denn hier gibt es weiterhin steigenden Bedarf an Rechenpower. Selbst das Internet wird als potenzieller Schrittmacher für schnellere Prozessoren betrachtet, wenn auch die Praxis zeigt, dass beim Surfen im Internet SSE oder 3DNow! gar nicht erforderlich sind.
Die klassischen 2D-Anwendungen profitieren fast ausschließlich von der Integer-Performance einer CPU. Umso enttäuschender ist die Leistung der Pentium-4-Prozessoren mit ihrer Rapid Execution Engine: Die ALUs takten mit der doppelten Core-Frequenz, beim Pentium 4 also mit bis zu 4 GHz.
Immer größer wird auch die Zahl der Sound- und Grafikprogramme, die wie Spiele eine schnelle FPU oder Befehlserweiterungen wie MMX, SSE oder 3DNow! bevorzugen. SSE2 wird vom SYSmark 2000 nicht unterstützt.
2D-Benchmarks: Windows 2000
Windows NT und der Nachfolger Windows 2000 sind mit Abstand die beliebtesten Betriebssysteme in Firmen und bei professionellen Anwendern. Wegen seines hohen Preises und Anspruchs wird auch der Pentium 4 fürs Erste eher Profis als Privatanwender interessieren. Für den Test unter Windows 2000 haben wir SYSmark2000 eingesetzt.
Zwar sind die einzelnen Anwendungsprogramme von SYSmark 2000 auch unter Windows 2000 nicht für SSE2 optimiert, dennoch profitiert die neue Intel-CPU leicht von dem reinen 32-Bit-Betriebssystem.
3D-Benchmarks: 3DMark
Die 3D-Performance haben wir unter anderem mit den Benchmarks 3DMark99 Max Pro und 3DMark2000 von MadOnion getestet. Durch die umfangreichen 3D-Tests bieten die Benchmarks einen guten Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit der Prozessoren bei anspruchsvollen 3D-Anwendungen. Unter anderem werden der AGP- und der Speicherbus stark belastet.
3D-Spiele: Expendable
Expendable ist ein reines Direct3D-Spiel. Es bietet komplexe Lichteffekte und Texturen. Besonders bei hohen Auflösungen und Farbtiefen wird die Grafik-Hardware stark belastet. Das Spiel profitiert vor allem von der Performance des PC-Speichers.
Expendable zeigt schon beim Start, dass der Hersteller den Programmcode für den 3DNow!-Befehlssatz des AMD K6-2 optimiert hat. Davon profitiert auch der Athlon, der besonders mit DDR-SDRAM alle Pentium-4-Modelle schlägt. Bei den PC133-Prozessoren mischt der Pentium III 1,2 GHz wieder vorne mit und schlägt den Athlon 1200.
3D-Spiele: Quake III Arena
Das 3D-Spiel Quake III Arena V1.17 Retail Version benutzt OpenGL. Wir testen in der Einstellung High mit Sound und der Demo1 und in der Einstellung Normal mit der Demo2.
3D-Spiele: Unreal Tournament
Unreal Tournament (Retail Version mit Patch 420) eignet sich gut als 3D-Benchmark. Das Spiel bietet viele Effekte und belastet besonders die PC-CPU. Außerdem verlangt es vom Grafikkarten- und Systemspeicher eine hohe Speicherbandbreite. Es unterstützt Direct3D, OpenGL sowie GLide und Metal (S3). Wir setzen Unreal Tournament unter Direct3D ein.
Unreal mit Softrendering
Zusätzlich verwenden wir Unreal mit der Option "softrender". Hierbei wird die 3D-Beschleunigung der Grafikkarte ausgeschaltet, und der PC-Prozessor macht die Arbeit. Unreal belastet dabei auch den Arbeitsspeicher des PCs stark.
Raytracing: Cinema 4D XL
Cinema 4D XL von Maxon ist ein professionelles 3D-Modelling- und Animationswerkzeug. Eigens für Performance-Tests entwickelte Maxon den Cinebench 2000. Er basiert auf Cinema 4D XL und führt Shading- und Raytracing-Tests durch.
Beim Raytracing-Leistungstest fordert Cinebench 2000 besonders die FPU des Prozessors. Der Benchmark verwendet eine Szene, die stark von Anti-Aliasing, Schatten, Transparenzen und Spiegelungen Gebrauch macht.
SSE2-Software
Mit dem Pentium III führte Intel den SSE-Befehlssatz ein. Der Pentium 4 verwendet mit SSE2 die zweite und erweiterte Version dieser Multimedia-Instructions.
Intel empfiehlt ein eigens für den Pentium 4 kreiertes Benchmark-Paket. Darin sind ausschließlich Programme enthalten, bei denen der Pentium 4 eine besonders gute Figur macht - was nicht wirklich überrascht. Die folgende Tabelle listet die Programme und die Benchmark-Ergebnisse auf.
Mit SSE2-Programmen beweist der Pentium 4 seine Stärken. Bei allen Zahlenangaben handelt es sich um Benchmark-Punkte. Dass die SSE2-Optimierung nicht immer gut gelungen ist, zeigen eJay MP3 Plus 1.3 und NaturallySpeaking, bei denen schon der Athlon 1400 sehr schnell ist. Der Athlon XP 1800+ erreicht mit den Intel-Benchmarks in etwa die Leitung eines Pentium 4 1600. Im Fall von Magnitrax v1.02x ist er sogar die schnellste bisher getestete CPU.
Anwendung | Athlon 1400 PC266 | Athlon XP 1800+ PC266 | P III 1200 PC133 | P 4 1500 PC800 | P 4 1800 PC800 | P 4 2000 PC800 |
---|---|---|---|---|---|---|
| ||||||
Magnitrax v1.02x | 42 | 224 | 121 | 131 | 157 | 175 |
Naturally Speaking Pref 4.0 | 137 | 147 | 118 | 129 | 142 | 151 |
Windows Media Encoder 7.0 | 110 | 131 | 117 | 146 | 164 | 182 |
Premiere with Ligos | 104 | 145 | 108 | 127 | 142 | 153 |
VideoStudio 4.0 | 72 | 99 | 118 | 125 | 141 | 169 |
eJay MP3 Plus 1.3 | 147 | 164 | 131 | 130 | 151 | 175 |
Incoming Forces | 99 | 106 | 128 | 142 | 154 | 167 |
Ligos GoMotion Video Decoder | 114 | 131 | 116 | 157 | 168 | 188 |
Durchschnitt | 103,1 | 143,4 | 119,6 | 135,9 | 152,4 | 170,0 |
SPEC CPU2000
Wir benutzen als zusätzliches Analyse-Instrument die Benchmark-Suite SPEC CPU2000. Das Benchmark-Paket verwendet Ganzzahlen- und Fließkomma-Programme und wird mit den Source-Codes geliefert. Vor jedem Testlauf ist Programm für Programm zu compilieren, was durch die Wahl der entsprechenden Parameter hervorragende Möglichkeiten zum Test einzelner CPU-Funktionsgruppen eröffnet.
Im SPEC-Komitee sitzen alle Prozessorhersteller, die im Workstation- und Server-Bereich das Sagen haben - auch einige große PC-Hersteller sind dabei. Die SPEC regelt den Gebrauch ihrer Benchmarks genau und gibt exakt vor, in welcher Form die Ergebnisse an die Organisation zu melden sind. So müssen die verwendeten Compiler und die restliche Hard- und Software spätestens ein halbes Jahr nach dem Test für jedermann zu kaufen sein.
Die von den Herstellern eingereichten Ergebnisse werden auf der offiziellen CPU2000-Result-Seite veröffentlicht. Das schafft in der Theorie vergleichbare Testbedingungen.
SPEC: Tunig durch Compiler-Switches
In der Praxis compiliert jeder Hersteller die SPEC-Programme mit eigenen Parametern und selbst gewählten Compilern. Immerhin herrscht beispielsweise zwischen Intel und AMD Einigkeit, dass wohl Intel C++ 5.0 mit MS Visual Studio (für die Libraries) zusammen mit der MicroQuill Smartheap-Library die beste Voraussetzung für gute Integer-Benchmark-Resultate sind. Soll die FPU besonders gut zur Geltung kommen, setzen beide Kontrahenten auch noch Intel Fortran 5.0 ein. AMD nimmt zusätzlich Compaq Visual Fortran 6.5A in Anspruch.
Damit ist das Dilemma der SPEC-Ergebnisse bereits detailliert erläutert: Jeder kann den SPEC-Benchmark optimieren, er muss es nur dokumentieren. Dazu darf er so viele Compiler einsetzen, wie er will. Allerdings ist zwischen dem Base-Rating und den Peek-Ergebnissen zu unterscheiden. Die 26 Programme des CPU2000-Pakets müssen in der Base-Wertung mit den gleichen Compiler-Parametern erzeugt werden. Das gilt jeweils für 12 Integer- und die 14 Fließkomma-Programme. Beim Peek-Rating dürfen sich die Hersteller so richtig austoben und jedes Programm speziell tunen.
Sowohl nach den Regeln des Peek- als auch des Base-Ratings lassen sich Programme erzeugen, die nur auf dem gerade getesteten Prozessor laufen. Beispielsweise bringt ein Compiler-Lauf mit Intel C++ und der Option -QxW sehr schnellen Code zustande, der aber ausschließlich auf dem Pentium 4 läuft. Ein Pentium III oder gar ein Athlon müssen mit der so präparierten Software passen.
SPECint_base2000
Wir setzen die SPEC-Benchmarks praxisnah ein und compilieren sie deshalb mit dem geringeren Aufwand für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 5.0 und MS Visual Studio für alle Integer-Tests - schließlich sind sich Intel und AMD ja ob deren Qualitäten einig, wie man an den von beiden Firmen offiziell gemeldeten Integer-Resultaten sehen kann.
Prozessor | P 4 1500 PC800 | P 4 1500 PC800 | P 4 1800 PC800 | Athlon 1400-266 PC266 | Athlon XP 1800+ PC266 | Athlon XP 1800+ PC266 |
---|---|---|---|---|---|---|
| ||||||
Compiler-Option | -QaxK | -QaxW | -QxW | -QaxK | -QaxK | -QaxW |
164.gzip | 451 | 547 | 636 | 558 | 674 | 643 |
175.vpr | 304 | 313 | 344 | 346 | 407 | 388 |
176.gcc | 570 | 588 | 646 | 311 | 406 | 404 |
181.mcf | 482 | 480 | 501 | 258 | 283 | 286 |
186.crafty | 467 | 479 | 579 | 744 | 819 | 825 |
197.parser | 467 | 474 | 540 | 458 | 521 | 517 |
252.eon | 556 | 660 | 792 | 796 | 1091 | 846 |
253.perlbmk | 637 | 664 | 780 | 747 | 830 | 797 |
254.gap | 698 | 705 | 813 | 559 | 702 | 691 |
255.vortex | 820 | 835 | 939 | 888 | 996 | 1003 |
256.bzip2 | 412 | 418 | 470 | 429 | 506 | 499 |
300.twolf | 340 | 362 | 390 | 364 | 385 | 374 |
Gesamt | 498 | 524 | 594 | 500 | 586 | 566 |
Alle Angaben in Punkten. Höhere Werte sind besser.
Wir haben die Prozessoren stellvertretend mit dem Pentium 4 1500 und dem Athlon XP 1800+ bei annähernd gleicher Taktfrequenz verglichen. Zusätzlich finden Sie noch das Ergebnis für den Pentium 4 1800 und den Athlon 1400-266. Gut zu sehen ist, dass der Athlon XP gegenüber dem Athlon 1400-266 einen guten Vorsprung herausarbeitet.
Allerdings wird auch deutlich, dass die für den Pentium 4 bevorzugte Code-Optimierung -QaxW den Athlon XP deutlich Performance kostet. Der Pentium 4 ist dagegen mit der für ihn noch besser geeigneten Option -QxW (die auf dem Athlon XP nicht läuft) nur einen Punkt langsamer als mit -QaxW. Der Athlon XP 1800+ erreicht beim SPECint_base2000 das durch die Model Number gesteckte Ziel nicht.
Im neuen tecChannel-Magazin finden Sie zusätzliche Benchmarks zu den Prozessoren.
SPECfp_base2000
Wir setzen die SPEC-Benchmarks praxisnah ein und compilieren sie deshalb mit dem geringeren Aufwand für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 5.0 und MS Visual Studio sowie Intel Fortran für alle Integer-Tests. Auch AMD verwendet nur diese beiden Compiler für das Base-Rating bei den Fließkomma-Benchmarks, wie man an den von beiden Firmen offiziell gemeldeten FP-Resultaten sehen kann.
Prozessor | P 4 1500 PC800 | P 4 1500 PC800 | P 4 1800 PC800 | Athlon 1400-266 PC266 | Athlon XP 1800+ PC266 | Athlon XP 1800+ PC266 |
---|---|---|---|---|---|---|
| ||||||
Compiler-Option | -QaxK | -QaxW | -QxW | -QaxK | -QaxK | -QaxW |
168.wupwise | 702 | 794 | 903 | 622 | 775 | 766 |
171.swim | 1235 | 1261 | 1272 | 432 | 852 | 613 |
172.mgrid | 447 | 558 | 637 | 244 | 521 | 473 |
173.applu | 557 | 662 | 732 | 396 | 434 | 442 |
177.mesa | 444 | 566 | 672 | 560 | 758 | 621 |
178.galgel | 505 | 543 | 600 | 342 | 448 | 465 |
179.art | 528 | 527 | 535 | 391 | 384 | 390 |
183.equake | 684 | 695 | 744 | 323 | 396 | 394 |
187.facerec | 384 | 459 | 534 | 330 | 497 | 416 |
188.ammp | 353 | 367 | 398 | 386 | 420 | 415 |
189.lucas | 775 | 775 | 858 | 315 | 554 | 518 |
191.fma3d | 408 | 434 | 500 | 431 | 523 | 518 |
200.sixtrack | 249 | 257 | 307 | 355 | 385 | 399 |
301.apsi | 417 | 427 | 472 | 327 | 443 | 399 |
Gesamt | 509 | 554 | 616 | 379 | 510 | 478 |
Alle Angaben in Punkten. Höhere Werte sind besser.
Wir haben die Prozessoren stellvertretend mit dem Pentium 4 1500 und Athlon XP 1800+ bei annähernd gleicher Taktfrequenz verglichen. Zusätzlich finden Sie noch das Ergebnis für den Pentium 4 1800 und den Athlon 1400-266.
Der Athlon XP 1800+ hat gegen den Pentium 4 1500 keine Chance und verfehlt das gesteckte Ziel komplett. Zudem wird deutlich, dass die für den Pentium 4 bevorzugte Code-Optimierung -QaxW den Athlon XP deutlich Performance kostet. Der Pentium 4 ist dagegen mit der noch besser geeigneten Option -QxW (die auf dem Athlon XP nicht läuft) nur einen Punkt langsamer als mit QaxW.
Im neuen tecChannel-Magazin finden Sie zusätzliche Benchmarks zu den Prozessoren.
Fazit I
Der AMD Athlon XP 1800+ kann bei vielen Tests sogar den Intel Pentium 4 2000 schlagen. Bei den meisten anderen Benchmarks rechtfertigt er zumindest seine Model Number.
Beachtenswert sind aber unsere Tests, bei denen zunächst geringe Anforderungen an die CPU gestellt werden. Beim zweiten Testlauf nimmt die Arbeit für den Prozessor durch höhere Auflösung und/oder Farbtiefe zu. Unreal mit Softrendering ist hier ein schönes Beispiel, denn in diesem Fall hat das Ergebnis mit der Grafikkarte kaum etwas zu tun. Der Pentium 4 kommt bei stärkerer CPU-Beanspruchung deutlich besser weg. Wenn der Athlon XP 1800+ bei den anspruchsloseren Tests noch seine Model Number rechtfertigt, fällt er bei hoher Qualität auf das Niveau eines Pentium 4 1400 zurück.
Bei Quake III Arena ergeht es dem Athlon XP ähnlich. Die Vergleiche mit dem Pentium 4 1500 mit DDR-SDRAM demonstrieren zudem, dass Intels CPU nicht nur vom teuren RDRAM profitiert.
Fazit II
Dass der Athlon XP mit Intels SSE2-Benchmark-Paket nur auf dem Niveau des Pentium 4 1600 liegt, überrascht wenig. Immerhin zeigt dieser Benchmark aber, dass der XP im Vergleich zu den bisherigen Athlon-Modellen deutlich zugelegt hat. AMDs Kunstgriff mit der Model Number ist durchaus verständlich und auch gerechtfertigt. Das hehre Ziel, dieses XP-Rating solle in jedem Fall die Realität widerspiegeln, hat AMD aber definitiv verfehlt. Der Athlon XP 1800+ ist nicht immer schneller als ein Pentium 4 1800. AMD kann im Moment und wohl auch auf längere Sicht bei der Taktfrequenz nicht mithalten.
Als weiteren Minuspunkt muss sich AMD das schlechte Abschneiden bei den SPEC-Benchmarks ankreiden lassen. Die Ergebnisse mit SPEC CPU2000 demonstrieren außerdem, dass bei "falscher" Optimierung seitens der Software-Hersteller AMD mit seinem Athlon XP das Nachsehen hat. Dabei spielt noch nicht einmal die Unterstützung etwaiger Multimedia-Befehlssätze wie SSE oder SSE2 eine große Rolle - SSE ist mit den neuen Duron- und Athlon-XP-Modellen der Standard.
Es genügt schlicht, ein Programm per Compiler-Optionen für den Pentium 4 oder Athlon XP zu optimieren, um die jeweils andere CPU schlechter aussehen zu lassen. Ein Schelm ist, wer dabei an vergangene Zeiten denkt, als Intel die Entwicklung von MMX-Software subventionierte, um den Pentium MMX zu pushen. Jetzt genügt der Hinweis auf die Compiler-Option -QaXW, und schon ist der Pentium 4 deutlich im Vorteil. Und das ist für Intel sicher einfacher und billiger, als seinerzeit die Unterstützung der Software-Industrie in Sachen MMX. (mec)
Im neuen tecChannel-Magazin finden Sie zusätzliche Benchmarks zu den Prozessoren.
Testkonfiguration: Software
Wir testen alle Prozessoren in einer exakt festgelegten Testumgebung.
Für die verwendete Software gilt:
Die Praxistests mit den Anwendungs-Benchmarks BAPCo SYSmark98 und SYSmark2000 erfolgen in einer Auflösung von 1024 x 768 Punkten und 32 Bit Farbtiefe. tecChannel.de testet unter Windows 98 SE und Windows 2000 SP1.
Bei allen 3D- und Spieletests ist die V-Synchronisation abgeschaltet. Die AGP-Aperture-Size ist auf 128 MByte eingestellt.
Mit den Benchmarks 3DMark99 Max Pro und 3DMark2000 von MadOnion prüfen wir die 3D-Performance bei 800 x 600 und 1024 x 768 Punkten mit den Voreinstellungen des Programms.
Bei Quake III Arena V1.17 Retail Version verwenden wir für die Grafik die Voreinstellungen Normal und High Quality. Während des Tests variieren wir nur noch Auflösung und Farbtiefe. Die entsprechenden Angaben finden Sie bei den Benchmark-Diagrammen.
Bei Unreal Patch 2.26 ist die Bildrate nach mindestens drei Zyklen mit der Benchmark-Option timedemo 1 angegeben. Das 3D-Spiel arbeitet dabei mit Softwarerendering (Startoption -nohard).
Weitere Details können Sie der Tabelle entnehmen. Eine detaillierte Auflistung der verwendeten Hardware-Komponenten finden Sie auf den nachfolgenden Seiten.
Spiel | Eingabemodus | Parameter |
---|---|---|
| ||
Expendable Retail Version | Setup | Use Low Resolution Movies: Off; Use Vertical Sync.: Off; Start mit: go.exe -timedemo |
Quake III Arena V1.17 Retail Version | Command Line | Konsole: timedemo 1; Start: im Menü Demo: DEMO001 und DEMO002 |
Unreal Tournament Retail Version Patch 420 | Menü undCommand Line | TimeDemo Statistics: On; Options Preferences Video: Details: High; Min. Desired Framerate: 0; Eingabe: demoplay utbench |
Unreal Retail Version Patch 226 | Command Line | Konsole: timedemo 1Wert nach drei Durchläufen Software-Rendering: Aufruf mit -nohard |
Testkonfiguration: AMD-Prozessoren
Komponente | Daten |
---|---|
| |
Mainboard 1 | Asus A7V |
Serien-Nr. | 08Z7121850 |
BIOS | 10005B |
Sonstiges | Socket A, VIA Apollo KT133 |
Mainboard 2 | DFI AK76-SN |
Serien-Nr. | -- |
BIOS | 02/08/2001 |
Sonstiges | Socket A, AMD 761 |
Mainboard 3 | Tyan Thunder K7 |
Serien-Nr. | -- |
BIOS | 05/25/2001 |
Sonstiges | Dual-Socket-A, AMD-760MP |
Mainboard 4 | EPOX EP-8KTA3+ |
Serien-Nr. | 912054 |
BIOS | 06/14/2001 |
Sonstiges | Socket A, VIA Apollo KT133A |
Mainboard 5 | GigaByte GA-7DX |
Serien-Nr. | -- |
BIOS | F5d |
Sonstiges | Socket A, AMD 761 |
RAM 1 | MemorySolution BD 128MB |
Serien-Nr. | --- |
Firmware | --- |
Sonstiges | 128 MByte PC133-SDRAM CL2 |
RAM 2 | MemorySolution BD 128MB |
Serien-Nr. | --- |
Firmware | --- |
Sonstiges | 128 MByte PC133-SDRAM CL2 |
RAM 3 | Corsair 256 |
Serien-Nr. | --- |
Firmware | --- |
Sonstiges | 256 MByte DDR266-SDRAM CL2 |
Grafikkarte | Creative Labs 3D Blaster GeForce2 GTS |
Serien-Nr. | TGB0010020050812 |
Firmware | 2.15.03.01.07 |
Sonstiges | AGP, 32 MByte DDR-SDRAM, Detonator 6.31 |
SCSI-Controller | Adaptec AHA-2940UW Pro |
Serien-Nr. | BC0B90905QN |
Firmware | v2.11.0 |
Sonstiges | Rev. C |
Festplatte | Quantum ATLAS IV 9 WLS |
Serien-Nr. | 369918630925 |
Firmware | 0808 |
Sonstiges | REV 01-D, 8,7 GByte |
DVD-ROM | Pioneer DVD-303S-A |
Serien-Nr. | TGT0059424WL |
Firmware | 1.09 |
Sonstiges | --- |
Sound-Karte | TerraTec XLerate Pro |
Serien-Nr. | 1293900011399 |
Firmware | --- |
Sonstiges | Rev. C / 4.06.2016 / 13.03.1999 |
Netzwerkkarte | Realtek RTL8139B 10/100 Ethernet |
Serien-Nr. | 1562912232539 |
Firmware | -- |
Sonstiges | Rev: 1.2 |
| |
Netzteil | Channel Well Technology ATX-230 |
Serien-Nr. | 540299070594 |
Firmware | --- |
Sonstiges | 230 W |
Diskettenlaufwerk | TEAC FD-235HF |
Serien-Nr. | B210033 |
Firmware | --- |
Sonstiges | --- |
Tastatur | Cherry RS 6000 M |
Serien-Nr. | G 0064318 4 L28 3 I |
Firmware | --- |
Sonstiges | --- |
Maus | Logitech M-S35 |
Serien-Nr. | LZA84352013 |
Firmware | --- |
Sonstiges | 3 Tasten |
Testkonfiguration: Intel- und VIA-Prozessoren
Komponente | Daten |
---|---|
| |
Mainboard 1 | TyanTrinity 400 S1854SLA |
Serien-Nr. | TY0972122061 |
BIOS | v1.07 |
Sonstiges | Rev. H, Slot 1 /S370 |
Mainboard 2 | Intel D850GBAL |
Serien-Nr. | -- |
BIOS | GB85010A.86A.0048.P07 |
Sonstiges | Socket 423 |
Mainboard 3 | Intel D815EPEA2 |
Serien-Nr. | BLE212000865 AA A52399-802 |
BIOS | EA81520A.86A.0017.P11 |
Sonstiges | Socket S370 |
RAM 1 | MemorySolution BD 128MB |
Serien-Nr. | --- |
Firmware | --- |
Sonstiges | 128 MByte PC133-SDRAM CL2 |
RAM 2 | MemorySolution BD 128MB |
Serien-Nr. | --- |
Firmware | --- |
Sonstiges | 128 MByte PC133-SDRAM CL2 |
RAM 3 | Infineon HYR186420G-845 |
Serien-Nr. | --- |
Firmware | --- |
Sonstiges | 128 MByte PC800-RDRAM 800-45 |
RAM 4 | Infineon HYR186420G-845 |
Serien-Nr. | --- |
Firmware | --- |
Sonstiges | 128 MByte PC800-RDRAM 800-45 |
Grafikkarte | Creative Labs 3D Blaster GeForce2 GTS |
Serien-Nr. | TGB0010020050818 |
Firmware | 2.15.03.01.07 |
Sonstiges | AGP, 32MByte DDR-SDRAM, Detonator 6.31 |
SCSI-Controller | Adaptec AHA-2940UW Pro |
Serien-Nr. | BC0B90904KF |
Firmware | v2.11.0 |
Sonstiges | Rev. C |
Festplatte | Quantum ATLAS IV 9 WLS |
Serien-Nr. | 369924434631 |
Firmware | 0909 |
Sonstiges | REV 01-E, 8,7 GByte |
DVD-ROM | Pioneer DVD-303S-A |
Serien-Nr. | TGT0059423WL |
Firmware | 1.09 |
Sonstiges | --- |
Sound-Karte | TerraTec XLerate Pro |
Serien-Nr. | 1293900011590 |
Firmware | --- |
Sonstiges | Rev. C / 4.06.2016 / 13.03.1999 |
Netzwerkkarte | Realtek RTL8139B 10/100 Ethernet |
Serien-Nr. | 1562912232546 |
Firmware | -- |
Sonstiges | Rev: 1.2 |
Netzteil | Channel Well Technology ATX-230 |
Serien-Nr. | 540299070594 |
Firmware | --- |
Sonstiges | 230 W |
Diskettenlaufwerk | TEAC FD-235HF |
Serien-Nr. | E081321 |
Firmware | --- |
Sonstiges | --- |
Tastatur | Cherry RS 6000 M |
Serien-Nr. | G 0064322 4 L28 3 I |
Firmware | --- |
Sonstiges | --- |
Maus | Logitech M-S35 |
Serien-Nr. | LZA84352020 |
Firmware | --- |
Sonstiges | 3-Tasten |