Test: Athlon-Mainboards

12.05.2000 von Michael Eckert und Bernhard  Haluschak
Im Vorabtest enttäuschten die ersten Athlon-Mainboards mit dem Chipsatz VIA Apollo KX133. Mittlerweile haben weitere Hersteller grünes Licht für die Serienproduktion gegeben. Einige der sieben getesteten finalen Boards sind jedoch immer noch eine Zumutung.

Die Athlon-Fangemeinde musste lange Zeit auf Mainboards warten, die den Einsatz des theoretisch schnelleren PC133-Speichers statt PC100-SDRAM erlauben. Mit dem VIA Apollo KX133 sollte der Athlon noch schneller werden. Außerdem bietet es die Wahl zwischen SDRAM- und VCM-Speicher.

Doch in den tecChannel-Vorabtests konnten die PC133-Athlon-Mainboards in Sachen Geschwindigkeit nicht überzeugen. Die Vorserienboards mussten gegen AMDs Referenzboard Fester und das Gigabyte GA-7IX antreten, die den Irongate-Chipsatz von AMD verwenden. Das Resultat dieses ersten Vergleichs war wenig erfreulich für VIA.

Die Mainboard-Hersteller hatten inzwischen mehr als genug Zeit, die Einschränkungen und Fehler zu beseitigen. Jetzt haben wir sieben aktuelle Serien-Athlon-Boards ausführlich getestet.

Chipset-Details

Der Apollo KX133 ist VIAs erster Chipsatz für den E2K-Bus des AMD Athlon. Er besteht aus zwei Bausteinen: Die Northbridge VT 8371 beinhaltet neben dem CPU-Interface auch den AGP-, PCI- und Memory Controller. Als Southbridge kommt der Baustein VIA VT82C686A zum Einsatz. In ihm sind zwei seriellen und eine parallele Schnittstelle sowie der Floppy Controller integriert. Weiterhin finden sich vier USB-Ports und 2 UltraDMA/66-fähige EIDE-Schnittstellen.

Zum Aufbau eines Mainboards werden mit dem Apollo KX133 nur noch wenige niedrig integrierte Bauteile benötigt. Das Chipsatzduo bietet serienmäßig bereits Sound- und Modemfunktionalität. Zusammen mit einem preiswerten Digital/Analogwandler hat man schon eine Soundkarte und ein Modem auf dem Board integriert.

Die Southbridge VIA VT82C686A kommt auch beim P6-Chipsatz VIA Apollo Pro 133 A zum Einsatz. Der Chipset-Bus zwischen Northbridge und Southbridge ist also beim VT8371 und VT82C686A identisch. Auch das Innenleben der Athlon-Northbridge soll dem des P6-Pendannts ähneln - die notwendige Anpassung des FSB an den E2K-Bus des Athlon natürlich ausgenommen. Die Tabellen zeigen die Unterschiede zwischen AMDs Irongate, dem VIA Apollo KX133 und dem VIA Apollo Pro 133 A.

Chipset-Vergleich: Northbridge

Chipset

AMD Irongate

VIA Apollo KX133

VIA Apollo Pro 133 A

Bezeichnung

AMD 751

VIA VT82C693A

VIA VT82C694X

FSB-Takt (MHz)

100 DDR

100 DDR

66, 100, 133

Speichertakt

100

66, 100, 133

66, 100, 133

max. Speicher (MByte)

768

2048

1536

Speichertyp

SDRAM

SDRAM, VC-SDRAM

SDRAM, VC-SDRAM, EDO-DRAM

max. DIMM-Zahl

3

4

4

AGP

2x

4x

4x

Chipset-Vergleich: Southbridge

Bezeichnung

AMD 756

VIA VT82C686A

UDMA66

Ja

Ja

USB-Ports

2

4

AC97 Audio/Modem

Nein

Ja

System-Monitoring

Nein

Ja

I/O-Funktionen

Nein

Ja

Uhr

Nein

Ja

Tastatur-Controller

Nein

Ja

ABIT KA7

Das ABIT KA7 mit VIA KX-133 Chipsatz ist mit sechs PCI- einem ISA-Slot und vier gepufferten DIMM-Steckplätzen besonders gut für das Aufrüsten geeignet. Dafür spricht auch die Speicherbestückung von maximal 2 GByte in Form von SDRAM-Modulen. VCM-Speicher wird nicht unterstützt. Das KA7 besitzt Systemmonitoring von zwei Temperaturen, zwei Lüftern und fünf Spannungen. Es lässt sich mit dem Programm VIA Hardware Monitor System unter Windows 9x konfigurieren und auswerten. Onboard-Sound und einen AMR-Slot gibt es nicht.

ABIT bietet in puncto CPU-Konfiguration eine Besonderheit. So ist es über einen DIP-Switch auf dem Board möglich, den FSB-Takt von 66 bis 150 MHz manuell vorzugeben. Zusätzlich stellt das BIOS im SoftMenu III Setup diverse Einstellmöglichkeiten wie Multiplier (wirkungslos), FSB-Takt, Spannung und DRAM-Takt für den Prozessor zur Verfügung.

Das BIOS des Mainboards verfügt zusätzlich zum Systemmonitoring und CPU-SoftMenü   über eine Slot-IRQ-Zuordnung. Negativ aufgefallen ist uns die nicht abschaltbare ACPI-Funktion. Dieser Menüpunkt fehlt im BIOS, das ansonsten keine weiteren Besonderheiten bietet.

Zum Packungsinhalt gehört je ein Floppy- und UltraDMA/66 -Kabel, ein ausführliches, in englischer Sprache verfasstes Handbuch und ein externer Temperaturfühler. Auf den zwei mitgelieferten CDs befinden sich zum einen alle notwendigen Treiber samt Utilities und zum anderen eine Version von Gentus Linux 6.1.

Fazit: Das ABIT läuft alles andere als stabil und ist zudem noch vergleichsweise langsam. Der Hersteller wird die Käufer wohl noch eine ganze Zeit lang mit BIOS-Updates nerven.

Quickinfo

Produkt

KA7

Hersteller

ABIT

Chipsatz

VT8371, VT82C686A

Slots

1 AGP 4x, 6 PCI, 1 ISA

Speicher

4 DIMM: SDRAM

Sonstiges

UltraDMA/66, 2 interne USB-Ports

Preis

350 Mark

ABIT: Testdetails

In Sachen Kompatibilität sind beim ABIT-Board deutliche Abstriche hinzunehmen. So kann man vom ZIP-Laufwerk nur booten, wenn es als Master gejumpert und am ersten IDE-Port angeschlossen ist. Ansonsten wird es auch nicht vom BIOS als ZIP-Laufwerk erkannt und steht somit unter DOS nicht zur Verfügung. Unter Windows 98 funktioniert es aber einwandfrei.

Der Suspend-Schalter arbeitet nur im DOS-Modus korrekt, unter Windows 98 zeigt er keine Wirkung.

Bei unserem Kompatibilitätstest stürzte der 3DMark2000 ständig ab, wenn die Soundkarte Diamond Sonic Impact S90 zusammen mit der 3Com-Netzwerkkarte zum Einsatz kam. Alle Einstellungen wie IRQs und Treiber waren in Ordnung. Einzeln funktionierten beide Karten problemlos. Mit der getesteten BIOS-Version RK verweigerte das ABIT-Board außerdem unter Windows 2000 die Zusammenarbeit mit dem SCSI-Kontroller Adaptec AHA-2940UW Pro. Ein BIOS-Update auf die Beta-Version RM brachte zumindest in diesem Fall Abhilfe.

Mit dem PC-133 Speichermodul von Kingston hatten wir ebenfalls Probleme. Der 3DMark2000 stürzte während des Benchmark-Tests sporadisch ab.

AOpen AK72

Mit dem AK72 präsentiert AOpen ein Athlon-Mainboard mit KX-Chipsatz. Insgesamt finden fünf PCI- und eine ISA-Karte darauf Platz, sodass man sich von einer alten ISA-Karte nicht unbedingt trennen muss. Zusätzlich bietet es Onboard-Sound, der per Jumper deaktivierbar ist. Ein AMR-Slot zur Aufnahme einer entsprechenden Raiser-Karte ist ebenfalls vorhanden. Die drei DIMM-Sockel können maximal 1,5 GByte Speicher verwalten. Positiv: Eine mitgelieferte Buchsenleiste erweitert das Board um zwei zusätzliche USB-Ports.

Das im BIOS integrierte Systemmonitoring überwacht zwei Temperaturen- und Lüfter- sowie vier Spannungswerte. Eine hilfreiche Slot-IRQ-Zuordnung fehlt allerdings. Etwas mager sind die Einstellmöglichkeiten für das DRAM-Timing im Menü Advanced Chipset Features geraten. Sie stellen nur die Modi Normal und Turbo zur Verfügung.

Über den BIOS-Menüpunkt Frequency/Voltage Control lassen sich die Core-Spannung und die FSB-Taktfrequenz festlegen. Overclocker müssen aber den Jumper JP21 beachten. Abhängig von seiner Stellung sind im BIOS entweder FSB-Werte zwischen 100 bis 115 MHz oder 120 bis 147 MHz möglich.

Die Stecker für CPU-Lüfter und DIMM sind schlecht zugänglich. So ist es zum Beispiel sehr umständlich, ein RAM-Modul in den ersten DIMM zu stecken oder zu entfernen. Die Grafikkarte im AGP-Slot ist hierbei immer im Weg.

Im Lieferumfang: eine CD, ein Floppy-, ein IDE-, ein UltraDMA/66 -Kabel sowie ein USB-Erweiterungskabel für die Ports drei und vier. Das in Englisch verfasste Handbuch bietet detaillierte Hardwareinformationen und darüber hinaus Kapitel für Troubleshooting, Supportkontakt und ein unfangreiches Glossar. Ein Quick Installation Guide erleichtert und vereinfacht die Erstinstallation des Boards.

Fazit: Das AOpen KA72 läuft stabil und bietet eine sehr gute Gesamtperformance. Die Konfiguration des Mainboards erfolgt sehr einfach per BIOS. Unter den getesteten Athlon-Mainboards ist es noch das brauchbarste Produkt.

Quickinfo

Produkt

AK72

Hersteller

AOpen

Chipsatz

VT8371, VT82C686A

Slots

1 AGP 4x, 5 PCI, 1 ISA, 1 AMR

Speicher

3 DIMM: SDRAM, VCM

Sonstiges

UltraDMA/66, Onboard-Sound, 4 externe USB-Ports

Preis

300 Mark

AOpen: Testdetails

Die Leistung des AK72 von AOpen ist mit 279 SYSmark98- und 3211 3DMark2000-Punkten sehr gut. Auch die EIDE-Schnittstelle untermauert mit einer Kopierleistung von 9,5 MByte/s die sehr gute Gesamtperformance des Boards.

Bei dem Kompatibilitätstest gab es nur ein gravierendes Problem. Das KA72 verweigerte die Zusammenarbeit mit 3DMark2000 und der Elsa Erazor X, wenn 768 MByte Speicher installiert waren. Nach starten des Benchmarks stürzte das System ab. Mit weniger Speicher arbeitete das Board dagegen einwandfrei.

Negativ ist uns das Powermanagement aufgefallen. Laut BIOS und Handbuch unterstützt das Board Suspend to RAM, doch trotz korrekter Einstellung stürzte das System beim Hochfahren aus dem Suspend-to-RAM-Modus ab.

Die Soundqualität ist in puncto Klirrfaktor und Signal-Rausch-Abstand von 0,073 Prozent und 66,73 dB im Vergleich zu den anderen Testkandidaten die Beste. Der Frequenzgang des Onboard-Sounds zeigt nur im Bereich tiefer Frequenzen geringe Schwächen.

ASUS K7V

Das ASUS K7V mit KX-Chipsatz bietet als Besonderheit einen AGP-Pro-4x-Slot, der auch für Standard-AGP-Karten geeignet ist. Auf einen ISA-Steckplatz wurde verzichtet, dafür sitzt neben den fünf PCI-Slots noch eine AMR-Buchse. Für Speicher sind drei DIMM-Sockel vorhanden, die insgesamt 1,5 GByte RAM aufnehmen können.

Ein spezifisches Merkmal des ASUS-Boards ist die Konfiguration der CPU. Sie kann entweder per Jumper oder ohne Steckbrücken im BIOS-Setup erfolgen. Das Board hat außerdem Onboard-Sound, ein Symbios-SCSI-BIOS und kann über eine mitgelieferte USB-Karte auf vier externe USB-Ports erweitert werden.

Overclocking-Fans kommen im BIOS auf ihre Kosten: Es sind FSB-Taktfrequenzen zwischen 90 und 155 MHz möglich. Eine Slot-IRQ-Zuordnung und ein detailliertes Systemmonitoring mit sechs Spannungs-, drei Temperatur- und drei Lüfter-Kontrollwerten vervollständigen das BIOS. Zusätzlich kann man über ein Windows98-Programm die Monitoringfunktionen komfortabel nutzen.

Die Anordnung der DIMM-Slots auf der Platine ist extrem ungünstig. Sie liegen im Bereich der Grafikkarte und lassen sich, ohne diese zu entfernen, nur äußerst umständlich ein- und ausstecken.

Der Lieferumfang besteht aus einem ausführlichen, jedoch unübersichtlichen englischen Handbuch. Zusätzlich legt ASUS ein Floppy-, ein IDE- und ein UltraDMA/66-Kabel sowie eine USB-Erweiterungskarte bei . Eine CD enthält Treiber und Utilities.

Fazit: Das ASUS K7V ist zwar schnell, zeigte im Test aber kritische Kinderkrankheiten. Auch hier müssen Käufer noch mit einigen BIOS-Updates rechnen.

Quickinfo

Produkt

K7V

Hersteller

ASUS

Chipsatz

VT8371, VT82C686A

Slots

1 AGP Pro 4x, 5 PCI, 1 AMR

Speicher

3 DIMM: SDRAM, VCM

Sonstiges

UltraDMA/66, Onboard-Sound, 2 interne USB-Ports

Preis

390 Mark

ASUS: Testdetails

Bei den Benchmarks mit PC133-SDRAM liegt das ASUS K7V im Spitzfeld. Das Board arbeitete jedoch - trotz langsamer Speichereinstellungen und PC133-/PC100-SDRAM - unter Windows 2000 überhaupt nicht mit unserer GeForce 2 GTS zusammen. Die Treiber der Karte ließen sich nicht installieren. Mit einer Matrox G400 MAX wollte das ASUS-Board erst gar nicht booten.

In unserer Belastungstest-Plattform funktionierte die Kombination von 3Com-Netzwerkkarte und TerraTec-Soundkarte mit dem 3DMark2000-Benchmark nicht einwandfrei. Ohne 3Com-Karte gab es keine Probleme. Die Spannungsstabilisierung des Boards war dagegen ohne Fehl und Tadel.

Probleme traten mit unserem ECC-Speichermodul auf. Ist im BIOS die ECC-Funktion für Speicher und CPU aktiviert, bleibt das System beim Hochzählen des RAMs während der Bootphase stehen. Ärgerlich dabei: Man gelangt dann nicht mehr ohne Weiteres ins BIOS. Erst ein Bootversuch ohne Speicher schaltet die ECC-Prüfung ab. Alternativ setzt auch ein CMOS-Clear das komplette BIOS zurück.

Auch mit der Suspend-to-RAM-Funktion hatten wir Schwierigkeiten. Trotz korrekter Einstellung im BIOS wechselt das System nur in den Standard-Suspend-Modus.

Ebenfalls ärgerlich, dass das K7V nach jedem Bootfehler oder Reset den voreingestellten Speichertakt von 133 MHz auf 100 MHz zurücksetzt. Selbst beim BIOS-Update traten Schwierigkeiten auf. Das komfortable ASUS-Flashprogramm meldete uns bei jedem Update-Versuch ein BIOS-Data-Compare-Fehler. Das war ganz offensichtlich eine Falschmeldung, denn das neue BIOS meldete sich immer ordnungsgemäß ohne Fehler.

Die Qualität des Onboard-Sounds muss ASUS dringend verbessern. Der Klirrfaktor von 0,273 Prozent und der Signal-Rausch-Abstand von 61,64 dB sind alles andere als gut. Auch der Frequenzgang ist von der Idealform einer geraden Linie weit entfernt.

EPoX EP-7KXA

EPoX hatte mit dem 7KXA das erste Athlon-Mainboard mit PC133-SDRAM-Unterstützung im Angebot. Das Board kostet rund 290 Mark.

Im EPoX-Board finden fünf PCI- und eine ISA-Karte Platz. Ein AMR-Slot und Onboard-Sound ergänzen den Funktionsumfang.

Mit seinen drei DIMM-Sockeln für SDRAM und VC-SDRAM lässt sich das 7KXA auf bis zu 768 MByte Speicher aufrüsten. Der Speicher kann mit der Host-Taktfrequenz oder 33 MHz darüber betrieben werden.

Der CPU-Bus (Host-Bus) arbeitet mit 100 MHz Taktfrequenz, die durch das DDR -Verfahren zu effektiv 200 MHz werden. Auf dem 7KXA findet sich eine Steckbrücke, die das Mainboard mit 133 MHz Host-Clock startet, was bei unseren Tests jedoch an den dadurch übertakteten Athlon-CPUs scheiterte. Im BIOS gibt es weitere Tuning-Möglichkeiten mit 83, 88, 90, 95, 100, 110 und 115 MHz.

Das BIOS ist mit Systemmonitoring und der nützlichen Slot-IRQ-Zuordnung ausgestattet. Onboard-Sound und -Modem (per AMR-Slot) lassen sich bequem im BIOS deaktivieren. Ein Novum von EPoX ist das im BIOS implementierte Award-Flash-Utility, welches ein leichtes BIOS-Update ermöglicht. Alle anderen BIOS-Funktionen entsprechen dem Standard.

Zum Lieferumfang gehören ein Floppy- und UltraDMA/66 -Kabel, sowie ein Handbuch in englischer Sprache und eine Treiber-CD mit Gost 5.1, Norton Antivirus und USDM, ein Hardwaremonitoring-Programm.

Fazit: EPoX hatte zwar das erste PC133-Athlon-Mainboard im Angebot, aber trotz diverser BIOS-Updates wurde EP-7KXA inzwischen in Sachen Performance von einigen Nachzüglern überholt.

Quickinfo

Produkt

EP-7KXA

Hersteller

EPoX

Chipsatz

VT8371, VT82C686A

Slots

1 AGP 4x, 5 PCI, 1 ISA, 1 AMR

Speicher

3 DIMM: SDRAM, VCM

Sonstiges

UltraDMA/66, Onboard-Sound, 2 interne USB-Ports

Preis

290 Mark

EPoX: Testdetails

Das EPoX EP-7KXA liegt beim SYSmark98 und 3DMark2000 mit 262 und 3183 Punkten im Mittelfeld. Lediglich der 3DMark2000-Wert mit der Geforce256-Grafikkarte ist mit 3967 Punkten sehr gut. Eine gute Leistung zeigt das Board bei den Datentransferleistungen mit den verwendeten Festplatten.

Unseren Kompatibilitätstest durchlief das EP-7KXA nahezu problemlos, nur zusammen mit der Soundkarte von Diamond und der Netzwerkkarte von 3Com stürzte das System bei 3DMark2000 ständig ab. Ein Ressourcenkonflikt wurde weder im BIOS noch unter Windows98 angezeigt. Erst durch eine manuelle Vergabe der IRQs im BIOS war das Problem zu beseitigen.

Einen weiteren Fehler stellten wir bei der Überprüfung der Suspend-to-RAM-Funktion fest. Diese arbeitete trotz korrekt eingestelltem Jumper, BIOS und Windows 98 nicht. Stattdessen fährt das Mainboard nur in den normalen Suspend-Modus.

Die ECC-Funktion für Speichermodule versagte beim Test völlig.

Auch der Belastungstest bereitete dem EP-7KXA große Schwierigkeiten. Als Platinen-Revision 0.3 stürzte das Board ständig ab. Erst eine nachgereichte Platine mit der Versionsnummer 0.4 arbeitete problemlos.

Der Frequenzgang der Onboard-Soundkarte ist nahezu linear. Nur bei tiefen Frequenzen zeigt der Kurvenverlauf eine geringe Abweichung nach oben. Der Klirrfaktor von 0,112 Prozent und der Signal-Rausch-Abstand von 65,32 dB sollten aber noch verbessert werden.

NMC-7VAX

Haben wir es nicht schon mal gesehen? Richtig, das NMC 7VAX ähnelt dem EPoX 7KXA bis auf die Platinenfarbe wie ein Ei dem anderen. NMC gibt an, das Athlon-Mainboard von EPoX nach eigenen Vorgaben produzieren zu lassen. Und dort greift man natürlich auf das vorhandene Design des EPoX 7KXA zurück.

Wie das EPoX-Board, verwendet das NMC-7VAX den VIA KX133-Chipsatz. Weitere Features des Mainboards sind: fünf PCI-, ein ISA-, ein AMR-Slot und Onboard-Sound. Die drei DIMM-Sockel unterstützen laut Hersteller insgesamt 768 MByte an Speicher.

Das BIOS ist mit einem Award-Flash-Utility ausgestattet. Während der Boot-Phase kann man mit der Tastenkombination ALT+F2 die Routine aufrufen. Darüber hinaus enthält das BIOS eine Slot-IRQ-Zuordnung der fünf PCI-Steckplätze sowie Systemmonitoring für zwei Temperaturen, zwei Lüfter und vier Spannungen.

Über den Menüpunkt Frequency/Voltage Control wird die Taktfrequenz der CPU und des Speichers konfiguriert. Die Spannung des Prozessors regelt ein DIP-Schalter auf der Platine. Der FSB -Takt lässt sich zusätzlich für künftige CPU-Generationen von 100 auf 133 MHz verstellen.

Der Lieferumfang besteht aus einem Floppy- und UltraDMA/66 -Kabel und zwei CDs. Ein Quick-Installation Guide, ein Handbuch in deutscher und englischer Sprache sowie die Programme Gost und Norton Antivirus ergänzen die Mainboard-Beigaben.

Fazit: Wie nicht anders zu erwarten, schneidet das NMC-7VAX so ab, wie sein Pendant EPoX EP-7KXA. Es gibt schnellere Platinen.

Quickinfo

Produkt

NMC-7VAX

Hersteller

NMC

Chipsatz

VT8371, VT82C686A

Slots

1 AGP 4x, 5 PCI, 1 ISA, 1 AMR

Speicher

3 DIMM: SDRAM, VCM

Sonstiges

UltraDMA/66, Onboard-Sound, 2 interne USB-Ports

Preis

290 Mark

NMC: Testdetails

Das erste Mainboard von NMC hatte enorme Kompatibilitäts-Probleme, sodass ein Test wegen ständiger Abstürze nicht möglich war. Mit einem weiteren Board (gleiche Platinenversion) und neuem BIOS sollten die Fehler laut NMC beseitigt sein. Das war nur zum Teil richtig, denn mit einem 128-MByte-SDRAM-Modul von Wichmann WorkX stürzte das Board mit der vorgegebenen CAS-Latency-Time von 2 während des 3DMark2000 ständig ab. Auch den ECC-Test konnte das NMC-7VAX nicht bestehen.

Die Powermanagement-Funktion Suspend to RAM versagte in unserem Test ebenfalls. Das System wechselte trotz korrekter Einstellung von Jumper, BIOS und Windows nur in den normalen Suspend-Modus.

Mit PC133-SDRAM ermittelten wir einen SYSmark98 von 263 und einen 3DMark2000 von 3185 Punkten. Dies entspricht in etwa den Leistungswerten des baugleichen EPoX EP-7KXA. Der Transferrate der IDE-Schnittstelle beträgt im Kopiermodus 9,4 MByte/s und gibt keinen Grund zur Beanstandung.

Der Frequenzgang der Onboard-Sounderweiterung zeigt einen linearen Verlauf und ist sehr gut. Klirrfaktor und Signal-Rausch-Abstand mit Werten von 0,108 Prozent und 66,78 dB sollten jedoch verbessert werden.

Shuttle AI61

Das Shuttle AI61 basiert auf dem AMD-Irongate-Chipsatz und kann insgesamt fünf PCI-Steckkarten aufnehmen. Wer auf das Board umsteigen will, muss sich von alten ISA-Karten trennen, denn entsprechende Slots fehlen. Die drei DIMM-Steckplätze sind für maximal 768 MByte SDRAM -Speicher ausgelegt. Zusätzlich bietet das Board Systemmonitoring und UltraDMA/66-Unterstützung. Darüber hinaus können über eine Stiftleiste zwei weitere USB -Ports angeschlossen werden, das entsprechende Kabel fehlt jedoch.

Nach dem obligatorischen BIOS-Update stellten wir fest, dass die PCI-Slots 2, 4 und 5 darin befindlichen Karten nicht erkannten. Nach Rücksprache mit Shuttle erklärte man uns, dass das Flashen des BIOS mit den Parametern /cc /cd /cp vorgenommen werden müsste. Doch trotz der Empfehlung hatten wir nach dem Optimieren des BIOS wieder den gleichen Fehler. Eine genauere Untersuchung ergab dann, dass dieser Fehler nur in Verbindung mit der aktivierten Funktion Auto Detect DIMM/PCI-Clock auftritt. Ist dieser BIOS-Punkt abgeschaltet, arbeiten alle PCI-Slots einwandfrei.

Das BIOS enthält alle Standard-Funktionen zur korrekten Einstellung des Mainboard-Parameter. Es verfügt außerdem über ein ausführliches Systemmonitoring mit Temperaturgrenzwerten, bei deren Überschreiten das System herunterfährt. Funktionen wie Slot-IRQ-Zuordnung oder Power-on by Keyboard fehlen. Wichtig: Um die maximale Performance des Boards zu erreichen, muss die Funktion Super Bypass Mode im BIOS aktiviert sein.

Die Konfiguration der eingesetzten CPU erfolgt auf zwei Wegen: Die CPU-Spannung wird per Jumper auf dem Board eingestellt, die anderen Parameter wie FSB-Clock und DRAM-Takt im BIOS.

Der Lieferumfang ist nicht gerade üppig ausgefallen, denn es sind nur ein Floppy- und UltraDMA/66 -Kabel sowie eine CD mit Treibern und Utilities dabei. Das mitgelieferte Handbuch ist in Englisch und enthält nur die notwendigsten Informationen.

Fazit: Trotz PC100-Speicher und dem älteren Irongate-Chipsatz kann es das Shuttle AI61 mit so manchem KX-Mainboard mit schnellerem Speicher aufnehmen. In Sachen Erweiterungsfähigkeit und Funktionsumfang ist es allerdings überholt.

Quickinfo

Produkt

AI61

Hersteller

Shuttle

Chipsatz

AMD-751, AMD-756

Slots

1 AGP, 5 PCI

Speicher

3 DIMM: SDRAM

Sonstiges

UltraDMA/66

Preis

290 Mark

Shuttle: Testdetails

Die Shuttle AI61 hinterlässt in puncto Performance einen guten Eindruck. So kann es sich mit dem älteren AMD-Chipsatz und PC100-SDRAM unter SYSmark2000 (277 Punkte) sowie Unreal (61,5 fps) durchaus mit den KX-Boards mit 133 MHz Speichertakt messen.

Auch bei den 3DMark2000-Werten kann sich das Shuttle AI61 trotz 100 MHz Speichertakt gut behaupten. Lediglich die Kopierleistung der EIDE-Schnittstelle fällt mit 8,1 MByte/s dürftig aus, was aber am Chipsatz oder BIOS liegen dürfte.

Bei der Kompatibilität gibt auch bei Shuttle Beanstandungen. Das Board hatte mit dem Athlon 750 Startschwierigkeiten und der Schalter für das System Management Interface (SMI) funktionierte nicht einwandfrei. Beim Aufwecken fährt das System nicht aus dem Suspend-Modus hoch, sondern führt einen Neustart durch. In der Windows2000-Testplattform konnten wir mit der NV15-Karte (GeForce 2 GTS) von NVIDIA keine 3D-Tests durchführen, weil das System immer wieder abstürzte.

Tyan Trinity K7 S2380

Von Tyan erreichte uns das Trinity K7 S2380. Es bietet neben dem AGP-Slot einen ISA- und sechs PCI-Steckplätze. Da eine Sounderweiterung bereits integriert ist, bleibt so viel Platz für Steckkarten. Die obligatorischen drei DIMM-Sockel stehen für Speicher zur Verfügung. Zur Konfiguration sitzen auf der Platine Steckbrücken für FSB -Takt (90 bis 133 MHz) und Core-Spannung (1,3 bis 2,05 Volt). Im BIOS kann man noch den Speichertakt in Abhängigkeit vom FSB-Takt um 33 MHz anheben oder absenken.

Als einziger Testkandidat verzichtet das Board auf einen Kühlkörper auf der Northbridge des Chipsets. Den Schaltreglern für die Versorgungsspannung spendierte Tyan dagegen überdurchschnittlich große Kühlkörper.

Das BIOS des Tyan-Boards hatte in der zunächst getesteten Version 1.01 nur eine einzige Timing-Einstellung für die Speichermodule. Auf eine nützliche Slot-IRQ-Zuordnung verzichtet Tyan völlig. Bei der Konfiguration des BIOS stießen wir auf einen ungewöhnlichen Fehler: Die Funktion Reset Konfiguration Data durfte nicht aktiviert werden, da sie sonst den Inhalt des EEPROM veränderte und das Mainboard nicht mehr bootete. Eine Neuprogrammierung mit einem EEPROM-Brenner ist der einzige Ausweg. Mit dem Update auf die Version 1.02 ist der Fehler behoben. Auch gibt es damit mehr Tuning-Optionen für das Speicher-Timing.

Ein weiteres Ärgernis ist der nicht beschriftete Front-Stecker. So ist das Handbuch unerlässlich, will man den Power- oder Reset-Taster installieren.

Zum Mainboard packt Tyan nur ein Floppy-, ein IDE- und ein UltraDMA/66-Kabel dazu. Außerdem gehört zum Packungsinhalt eine Treiber-CD und ein Handbuch in englischer Sprache.

Fazit: Beim Tyan Trinity K7 S2380 sollten Sie unbedingt darauf achten, dass mindestens die BIOS-Version 1.02 installiert ist. Das Board ist mit diesem BIOS schnell und arbeitet stabil.

Quickinfo

Produkt

Trinity K7 S2380

Hersteller

Tyan

Chipsatz

VT8371, VT82C686A

Slots

1 AGP 4x, 6 PCI, 1 ISA

Speicher

3 DIMM: SDRAM, VCM

Sonstiges

UltraDMA/66, Onboard-Sound, 2 interne USB-Ports

Preis

350 Mark

Tyan: Testdetails

Mit der zum Testzeitpunkt aktuellen BIOS-Version 1.01 kann das Tyan Trinity K7 bei der Performance nicht ganz mithalten. Es erreicht einen Sysmark98-Wert von 263 und einen 3DMark2000-Wert von 3160 Punkten. Ein ganz anderes Bild zeigt das Board bei der IDE-Transfer-Leistung. Mit einer Kopiergeschwindigkeit von 9,4 MByte/s und einer Burst-Transferrate von 55,3 MByte/s kann es sich gut behaupten.

Nach Abschluss unseres Tests erhielten wir von Tyan noch ein BIOS-Update auf die Version 1.02. Mit diesem BIOS rückt das Trinity K7 in puncto Performance in die Spitzengruppe vor.

In der Belastungstest-Plattform mit 3dfx-Grafikkarte Voodoo 3000 und diversen Steckkarten sowie unserer PCI-Spezialkarte arbeitete das Trinity K7 zunächst nur mit 100-MHz-Speicher stabil. Das nachgereichte BIOS 1.02 brachte auf der Belastungsplattform auch keine Abhilfe. Erst ein neues Testmuster mit gleicher Platinen- und BIOS-Version arbeitete korrekt.

Die Qualität des Onboard-Sounds ist beim Trinity K7 verbesserungsbedürftig. Wir ermittelten mit unserem Audio-Analyser einen Klirrfaktor von 0,091 Prozent und einen Signal-Rausch-Abstand von 64,94 dB. Der gemessene Frequenzgang zeigt deutliche Schwächen im hohen Frequenzbereich. Hier beginnt die Kurve bereits ab 4 kHz abzufallen.

Fazit

Es ist eine Frechheit, was die Hersteller sich mit den PC133-Athlon-Mainboards erlauben. Obwohl als Serienversionen im Handel erhältlich, sind die Boards immer noch weit davon entfernt, eine stressfreie Installation und reibungslosen Betrieb zu garantieren. Zig BIOS-Updates während der vierwöchigen Testphase, ohne die teilweise überhaupt nichts gelaufen wäre, belegen das nur zu deutlich. Teilweise gehen Hersteller wie ASUS und ABIT sogar dazu über, den Kunden online gleich ein Beta-BIOS anzubieten.

Immerhin kann ein Teil der KX-Boards mit PC133-SDRAM den älteren Irongate-Platinen mit PC100-SDRAM Paroli bieten. Die Hersteller konzentrieren ihre Bemühungen derzeit auf PC133-SDRAM und vernachlässigen das kaum verbreitete VC-SDRAM.

Unter Windows 2000 ist die Grafik-Performance zudem äußerst mager. Das neue Betriebssystem unterstützt das KX-Chipset nur notdürftig. Obwohl dies schon länger bekannt ist, gibt es von VIA immer noch keine Abhilfe.

Erstaunlich auch, wie hoch die Ausfallrate in diesem Test war. Von EPoX, Tyan und NMC hatten wir jeweils zwei Mainboards im Test. Bei Tyan und NMC entsprach das zweite Board sogar in der Platinen- und BIOS-Version exakt dem ersten Testkandidaten. Trotzdem verhielten sich die Boards unterschiedlich, was offenbar auf die Produktstreuung beim Chipset zurückzuführen ist.

Der KX-133 steht sowieso unter keinem guten Stern, denn laut AMD wird der Thunderbird nicht mit dem Chipsatz funktionieren, wie tecChannel berichtete. Inzwischen will aber zumindest ABIT dieses Problem beseitigt haben. (hal/mec)

2D-Benchmarks

Wir testen hier die Performance bei Standard-Anwendungen unter verschiedenen Betriebssystemen. Als Benchmark kommt der Bapco SYSmark98 zum Einsatz.

3D-Benchmarks

Beim Test der 3D-Performance für Spiele setzen wir den Benchmark 3Dmark200 von MadOnion ein. Als zusätzlicher Praxistest dient uns das Spiel Unreal mit dem Patch 255f. Wir testen unter Windows 98 und DirectX 7.

EIDE-Benchmarks

Die EIDE-Performance lässt sich mit den meisten Benchmarks in der Praxis nicht mehr exakt ermitteln. Die Performance der Festplatte hat beispielsweise keine starke Auswirkung mehr auf den Anwendungs-Benchmark SYSmark98 bei 128 MByte Arbeitspeicher. Auch 3DMark2000 oder Spiele wie Unreal greifen beim Testen kaum auf das EIDE-Interface zu. Trotzdem beeinflusst die Performance des Festplatten-Controllers die subjektiv empfundene Geschwindigkeit eines Windows-Systems. Die Dauer des Boot-Vorgangs oder beispielsweise sehr speicherintensive Operationen bei Bildbearbeitungs-Programmen hängen stark von der Geschwindigkeit der EIDE-Schnittstelle ab. Auch beim Kopieren größerer Dateibestände merkt man den Unterschied zwischen einem schnellen und einem langsamen System.

Wir testen mit unserem praxisnahen Benchmark tecMark unter Windows 98 die Kopierleistung. Unter Windows 2000 setzen wir zur Bestimmung der maximalen Transferrate der Schnittstelle unseren Lowlevel-Benchmark tecHD ein.