Android-Tablet mit extra Tastatur

Test: Asus Eee Pad Transformer TF101

27.08.2011 von Thomas Rau
Asus will mit dem Eee Pad Transformer mehr als nur ein Tablet anbieten. Das Transformer mit 10,1-Zoll-Display setzt auf Android 3.1 und lässt sich über eine extra Tastatur in ein Netbook verwandeln. Ob das Bedienkonzept aufgeht und das Tabelt überzeugt, zeigt der Test.

Die Ähnlichkeit mit dem Apple iPad kann das Asus Eee Pad Transformer nicht verleugnen: Zwar besitzt es ein Kunststoffgehäuse in der aktuellen Modefarbe Braun. Doch Merkmale wie die bauchige Rückseite und der umlaufende Alustreifen verraten das Vorbild, die Tablets sind sogar gleich hoch. Das Asus-Tablet liegt dank der strukturierten Rückseite angenehm in der Hand und macht trotz des Kunststoffgehäuses einen wertigen Eindruck. Unser Testgerät knarzte aber unten rechts, wenn man etwas fester drückte, mit größerem Druck ließ sich sogar der Rahmen vom Gehäuse lösen.

Das Eee Pad Transformer von Asus arbeitet mit dem Betriebssystem Android 3.1. Mit 16 GByte Speicher kostet das Tablet zirka 400 Euro, eine 32-GByte-Variante gibt es für rund 500 Euro.

Bildergalerie: Transformer
Asus Eee Pad Transformer
Asus Eee Pad Transformer
Asus Eee Pad Transformer
Asus Eee Pad Transformer
Asus Eee Pad Transformer
Asus Eee Pad Transformer
Asus Eee Pad Transformer

Eine Extra-Tastatur macht das Tablet zum Netbook

Asus verkauft für 149 Euro eine Docking-Tastatur, die das Transformer zum Netbook aufwerten soll. Sie bietet zwei USB-Anschlüsse und einen Kartenleser für Standard-SD-Karten und einen zusätzlichen Akku. Das Tablet rastet stabil im Dockinganschluss ein, steht dann allerdings sehr wackelig - man muss den Bildschirm nur leicht berühren, schon kippelt die Konstruktion. Sie können das Tablet in der Docking-Tastatur neigen, aber nicht sehr weit über 90 Grad. Die Tasten sitzen wie bei einem Netbook 17,5 Millimeter auseinander. Auch das Schreibgefühl gleicht einer Netbook-Tastatur - schlechter als bei einem Notebook, aber deutlich besser als auf einer Tablet-Bildschirm-Tastatur.

Ausstattung

Das verwendete Betriebssystem Android 3.1 unterstützt USB-Geräte, und da das Transformer selbst keinen USB-Anschluss besitzt, kann man nur mit der Docking-Station davon Gebrauch machen: Im Test funktionierte eine Maus problemlos. Sogar eine mit NTFS formatierte Festplatte erkannte das gedockte Transformer - üblicherweise kommunizieren Android-Tablets nur mit FAT32-Massenspeichern.

Personalisiert: Asus hat für das Transformer mit Android 3.1 eigene Widgets für die Startbildschirme programmiert.

3G bringt das Asus Eee Pad Transformer nicht mit, ins Internet kommen Sie per WLAN. Statt eines normalen USB-Anschlusses hat das Eee Pad Transformer nur einen Docking-Connector: Asus legt dem Tablet aber ein USB-Adapter-Kabel bei, mit dem es sich mit dem PC verbinden lässt. Für die Mini-HDMI-Buchse des Tablets fehlte ein passendes Kabel im Lieferumfang. Ansonsten entspricht die Ausstattung mit Front- und rückseitiger Kamera sowie einem Kartenleser für Micro-SD-Karten dem derzeitigen Tablet-Niveau.

Über die Standard-Google-Apps und den Android Market hinaus installiert Asus einige interessante Apps wie einen Datei-Manager, Polaris Office, mit dem Sie Office-Dokumente auch bearbeiten können, eine Videoschnitt-App und einen eBook-Reader, der im Test aber häufig abstürzte. Über die App MyNet lässt sich das Transformer in ein Multimedia-Netzwerk per DLNA einbinden.

Bedienung

Apps starten auf dem Transformer schnell, durch längere Listen auf dem Gerät kann man flink blättern. Im Browser gefiel uns die Bedienung aber weniger: Beim schnellen Verschieben von bildlastigen Webseiten kam das Transformer teilweise mit dem Bildaufbau nicht mehr nach. Der Browser blendet am rechten Rand eine Scroll-Leiste ein, mit der Sie recht exakt arbeiten können, der die App aber oft zum Absturz brachte.

Praktisch: Die virtuelle Tastatur besitzt eine eigene Ziffernzeile und unterstützt die Swype-Eingabe.

Bei der Pinch-Zoom-Geste reagierte das Tablet etwas langsam, etwas schneller ließen sich Webseiten per Touch-Zoom vergrößern: In beiden Fällen sieht man aber sehr deutlich wie das Transformer nach dem Vergrößern die Buchstaben nachschärft. Der Lagesensor ließ sich beim Drehen des Bildes rund zwei Sekunden Zeit.

Bequem: Die Bildschirm-Tastatur des Eee Pad Transformer besitzt eine zusätzliche Ziffernzeile. Für die Eingabe von Zahlen müssen Sie nicht umschalten. Außerdem können Sie durch die Swype-Technik Eingaben auch per Wischen erledigen.

Asus Eee Pad Transformer: Bedienung

Bildschirm / Bildschirm-Tastatur / Bedienung über Mehrfinger-Gesten / Bildschirm-Technik

ordentlich / angenehm / ja / kapazitiv

Spracheingabe / Flugzeugmodus

ja / ja

E-Mail-Zugang: POP3 / Imap / Exchange

ja / ja / ja

Zugriff auf Gerät per PC / Datensicherung auf PC möglich

ja / teilweise

Akkulaufzeit, Bildschirm & Multimedia

Mit 700 Gramm wiegt das Transformer etwas mehr als das iPad der ersten Generation. Im Akkutest zeigte es Ausdauer: Bei der Laufzeit von 6:05 Stunden bei der Videowiedergabe und 9:11 Stunden im WLAN-Betrieb wird das Asus-Tablet in der Android-Klasse nur vom Motorola Xoom geschlagen. Auch beim Tempo konnte sich das Transformer weit oben einordnen: Der Browser arbeitete die Java-Tests schnell ab, auch die Ergebnisse bei der Datenübertragung sowie beim WLAN-Durchsatz konnten sich sehen lassen.

Das helle 10,1-Zoll-Display mit 1280 x 800 Pixel Auflösung können Sie bei gemessenen 312 cd/m² auch draußen noch gut ablesen, sofern Sie nicht im direkten Sonnenlicht stehen. Auch von der Seite betrachtet sieht die Darstellung noch gut aus, nur Farben verlieren ein wenig Sättigung. Wie alle Honeycomb-Tablets verschmähte auch das Asus Eee Pad Transformer viele unserer Test-Videos: Nur MP4-Filme im (Advanced) Simple Profile spielte es problemlos ab, AVC-kodierte Videos im High-Profile gab es bis 720p-Auflösung wieder. Besser lief es bei Musik und Office-Dateien - hier verstand das Asus-Tablet sich mit fast allen Formaten.

Asus Eee Pad Transformer: Multimedia

Abspielbare Video- / Audioformate

3GP, MP4 / AAC, FLAC, MP3, OGG, WAV

Anzeigbare Foto- /Text- /e-Book-Formate

BMP, GIF, JPG, PNG / DOC, PDF, PPT, TXT, XLS / Epub, PDF, TXT

Audioqualität: Frequenzgangabweichung / max. Lautstärke

2,8 dB(U) / 52 dB(A)

Fazit und technische Daten

Im Test zeigte das Asus Eee Pad Transformer zwar kleinere Schwächen: Es lässt sich nicht vollkommen flüssig bedienen und ist nicht üppig ausgestattet. Doch es ist das bisher beste Tablet in der 400-Euro-Klasse und überzeugte mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Stärkster Konkurrent für das Asus EeePad Transformer in der Tablet-Mittelklasse ist das Acer Iconia A500, das besser verarbeitet und ausgestattet ist, aber auch schwerer und weniger ausdauernd.

Quickinfo

DIE TECHNISCHEN DATEN

Asus Eee Pad Transformer

Prozessor

NVIDIA Tegra 2

Maße (L x B x H)

27 x 18,7 x 1,3 Zentimeter

Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil

700 / 100 Gramm

Bildschirm

10,1 Zoll / LED Backlight / WXGA (1280x800)

Betriebssystem

Android 3.1

eingebauter / zusätzlicher Speicherplatz (Art)

16 GByte (Flash) / 0 GB (keiner mitgeliefert)

Wireless-LAN / Bluetooth / UMTS / GPS

802.11n / 2.1+EDR / nicht vorhanden / ja

HDMI

1 (Mini, Typ C)

Kartenleser

ja (Micro-SD)

Einschub für SIM-Karte

nein

Kamera

ja (2592 x 1944)

Internet-Kamera

ja (1280 x 1024 Pixel)

Docking-Anschluss

1

Audioausgang

1 (kombinierter Ein- und Ausgang)

Mikrofon

ja

Lieferumfang

Netzteil, USB-Kabel

Lagesensor / Lichtsensor

ja / ja

Handbuch: deutsch / gedruckt / umfangreich / als PDF

ja / nein / ja / nein

Preis (unverbindliche Preisempfehlung)

399 Euro

Garantie

24 Monate

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt . (cvi)