Facebook, Navigation, 3D-Karten, Siri

Test - Apple iOS 6 auf dem neuen iPad 3

20.09.2012 von Christian Vilsbeck
Apple stellt mit iOS 6 seine nächste Generation des mobilen Betriebssystems zur Verfügung. Auf dem iPod touch, iPhone und iPad gibt es über 200 neue Funktionen wie Facebook-Integration, Navigation und 3D-Karten. Wir haben iOS 6 ausführlich auf dem neuen iPad getestet.

Apple hat zusammen mit dem neuen iPhone auch das finale iOS 6 vorgestellt. iOS 6 gibt es seit dem 19. September 2012 für iPhone 5, iPhone 4 S, iPhone 4, iPhone 3GS, iPad 2 und das neue iPad (iPad 3) kostenlos als Update "Over the Air". Mit iOS 6 führt Apple das Bedienkonzept von iOS 5 fort, wartet eigenen Angaben zufolge aber mit über 200 neuen Funktionen auf. Wie mit jeder neuen Generation, fallen auch mit iOS 6 ältere Apple-Geräte von der Unterstützungsliste heraus. Besitzer vom ersten iPad oder einem iPod touch der 3. Generation bleiben auf iOS 5 sitzen. Die sechste Generation des mobilen Betriebssystems ist neben dem neuen iPhone für das iPhone 3GS, iPhone 4, iPhone 4S, iPad 2 und dem neuen iPad sowie den iPod touch der 4. Generation vorgesehen.

Integriert: Apples iOS 6 wartet mit einer Facebook-Integration auf.

Zu den auffälligsten Neuerungen von iOS 6 zählen die Facebook-Integration, der neue Karten-Dienst mit 3D-Funktion und eingebauter Navigation mit Sprachausgabe, verbessertes Siri mit mehr Features - nun auch für das iPad - sowie mehr iCloud-Funktionen. Die Bedienung mit dem Home-Button, der Multitasking-Leiste sowie den Multitasking-Gesten mit vier oder fünf Fingern bleibt unverändert. Somit lässt sich iOS 6 ohne Umgewöhnung nach dem Upgrade von iOS 5 nutzen. Praktisch ist auch das neue Feature Geführter Zugriff.

Wie mit fast jeder neuen iOS-Version werden sich einige Anbieter von Apps ärgern. Denn wieder sind mehr Funktionen direkt in das Betriebssystem gewandert. Beispielsweise gibt es endlich - und nach viel Unverständnis bisher - auch bei der iOS-Variante für das iPad eine Uhr. Und die integrierte Navigation macht ebenfalls manche App überflüssig.

TecChannel hat iOS 6 über alle Beta-Phasen hinweg bis zur finalen Version (10A403) ausführlich auf dem neuem iPad 4G getestet. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die neuen Funktionen des Betriebssystems inklusive vieler Screenshots vor.

Facebook: Integration wie Twitter

In den Einstellungen findet sich zusammengefasst mit Twitter der neue Eintrag Facebook. Wird hier zuerst auf Installieren getippt, dann erfolgt automatisch der Download der bekannten offiziellen Facebook-App. In der App erfolgt wie gewohnt die Anmeldung mit dem Facebook-Account. Um die integrierte Facebook-Funktionalität von iOS 6 nutzen zu können, muss in den erwähnten Einstellungen aber zusätzlich der Facebook-Account angegeben werden.

Bei der Anmeldung erfolgt der Hinweis, dass die Facebook-Freunde mit der Kontakte-App synchronisiert werden. Außerdem werden Facebook-Ereignisse mit der Kalender-App abgeglichen. In den Einstellungen können nach dem Anmelden aber beide Synchronisationen unterbunden werden.

Einfach posten: iOS 6 ermöglicht durch die Facebook-Integration beispielsweise einen Post direkt aus dem Fotoalbum heraus.

Durch die Facebook-Integration ermöglicht iOS 6 das direkte Posten von Fotos aus dem Fotoalbum heraus. Beim Tipp auf das Symbol Weiterleiten bei einem Foto findet sich neben Twitter der zusätzliche Eintrag Facebook. Wird darauf getippt, so erscheint ein Textfenster mit dem angehefteten Bild. Bei jedem Post aus iOS 6 lässt sich die zu gewünschte Facebook-Gruppe wählen. Außerdem können optional noch Geotacking-Infos eingefügt werden. Auch mehrere markierte Fotos lassen sich direkt auf Facebook posten.

Im Safari-Browser ist die Facebook-Funktionalität ebenfalls integriert. Auch hier findet sich im Weiterleiten-Symbol der Facebook-Eintrag. Damit können Webseiten-Links direkt Freunden in Facebook mitgeteilt werden. Zudem sind YouTube und Karten mit der direkten Posting-Möglichkeit ausgestattet. Desweitern lässt sich auch im App Store jede App auf Facebook weiterleiten.

Wird das Benachrichtigungssystem durch einen Fingerwisch vom oberen Bildschirmrand geöffnet, so werden direkt die Optionen für neue Posts mit Twitter und Facebook angezeigt.

Karten mit 3D-Ansicht und Navigation

Mit der Karten-App von iOS 6 verabschiedet sich Apple von Googlemaps und nutzt einen eigenen Dienst. Die Bedienung ist unverändert. Rechts unten lässt sich zwischen den Ansichten Standard, Hybrid und Satellit wählen. Außerdem kann man Verkehr einblenden.

Bildergalerie: iOS 6 auf dem iPad 4G
San Francisco
Große Metropolen lassen sich komplett in 3D begutachten.
San Francisco
Dabei sind beliebige Winkel und Ausrichtungen möglich.
San Francisco
Wird hineingezoomt, so zeigen sich sehr fotorealistische Details.
San Francisco
Für virtuelles Sightseeing eignet sich die neue Karten-App von iOS 6 bestens. Im Bild ist der Coit Tower in San Francisoco zu sehen.
San Francisco
Ein Blick auf die berühmte Lombard Street darf in San Franciso natürlich nicht fehlen...
San Francisco
...ebenso wie die Golden Gate Bridge.
San Francisco
Als Alcatraz noch aktiv als Gefängnis genutzt wurde, hätte sich mancher Insasse ein iPad mit iOS 6 sicherlich gewunschen...
San Francisco
...denn mit der Karten-App lässt sich die Lage genau inspizieren.
San Francisco
Das U-Boot am Peer von San Francisco ist ebenfalls dreidimenional.
Oakland
In der Nachbarstadt Oakland lag gerade ein Flugzeugträger vor Anker, als die Kartenaufnahmen gemacht wurden.
San Francisco
Menschen und Fahrzeuge wurden überwiegend aus den Aufnahmen komplett entfernt. Hier am Strand von San Francisco hat der Algorithmus wohl jemanden übersehen.
San Francisco
Hier lässt sich doch gleich mal die Route für einen Besuch im Golden Gate Park planen.
San Francisco
Wo ist wohl der beste Sitzplatz im 49er Stadium, das südlich von San Francisco ist.
Mountain View
Im Silicon Valley gibt es auch den Flughafen Moffett Airfield - inklusive einiger dreidimensional erfasster Militärflugzeuge.
Santa Clara
In Santa Clara sitzt unter anderem EMC und McAfee einträchtig nebeneinander.
Santa Clara
Auf der Straßenseite gegenüber ist Yahoo! und...
Santa Clara
... dahinter hat Intel seinen Hauptsitz.
Santa Clara
200 Mission College Blvd. ist die offizielle Adresse von Intel.
Cupertino
Wer sitzt am Infinite Loop in Cupertino?
Cupertino
Genau, es ist Apple.
San Jose
Der Pool im Fairmont in San Jose ist wirklich zu empfehlen. Vor vielen Jahren fand im Hotel immer das Microprocessor Forum statt - leider gibt es die Veranstaltung nicht mehr.
Stanford
Dafür gibt es die Hot Chips Conference, die findet ebenfalls im Silicon Valley statt - hier, in der Stanford University.
Los Angeles
Im Bild sehen Sie das Zentrum von Los Angeles.
Los Angeles
Blickt man etwas nordöstlicher, dann sieht man das Griffith Observatory.
Los Angeles
Und wieder weiter nach Nordosten geblickt ist der berühmte Hollywood-Schriftzug zu sehen.
Los Angeles
Nicht weit davon ist auch Beverly Hills mit seinen "kleinen" Villen.
Los Angeles
Keine Ahnung, wer darin wohnt, aber der Weg zum eigenen Pool ist doch etwas weit!
Los Angeles
Der eigene Pool und Tennisplatz zählt für die Anwohner wohl sowieso zur Standardausstattung.
Los Angeles
Auch die Universal Studios in Los Angeles lassen sich genau inspizieren.
Los Angeles
Unter anderem sieht man dieses Flugzeugwrack.. Für welchen Film das auch immer verwendet wurde?
Los Angeles
Der große Bluescreen kann ebenfalls in 3D begutachtet werden.
Los Angeles
Der berühmte Venice Beach ist nur in Apples Karten-App menschenleer.
Los Angeles
In Long Beach ankert die zum Hotel umgebaute Queen Mary.
San Diego
Zwei Stunden Autofahrt südlich von LA liegt San Diego. Im Bild sehen Sie das berühmte 1888 erbaute Hotel del Coronado.
San Diego
San Diego ist natürlich auch für Sea World bekannt.
San Diego
In den Becken sind auch zwei Orcas zu sehen.
Las Vegas
Las Vegas ist auch bereits komplett in 3D vorhanden.
Las Vegas
Hier sehen Sie das Treasure Island.
Las Vegas
So lässt sich vor einem Besuch genau schauen, ob einem der Pool im Mandalay Bay oder...
Las Vegas
...im Bellagio besser gefällt.
Apple iOS 6 Beta 3 - Karten App - 38
Hier sehen sie Downtown von Miami.
Apple iOS 6 Beta 3 - Karten App - 39
Die Hochhäuser sind wieder sehr detailiert dargestellt.
Miami
Der Strand scheint sehr beliebt zu sein.
Miami
Kein Wunder, bei türkisblauem Wasser.
Miami
Natürlich dürfen auch in Miami Golfplätze nicht fehlen.
Miami
Ein paar "kleine" Villen gibt es auch in Miami; selbstverständlich mit Pool und eigenem Park.
Miami
Größere Schiffe wie hier in Miami stellt die Karten-App ebenfalls dreidimensional dar.
Chicago
Wo liegt das Shedd Aquarium?
Chicago
Genau, in Chicago.
Chicago
Das Adler Planetarium in Chicago bewirbt gerade die Deep Space Adventures.
Chicago
Hier spielen wohl die Chicago Bears.
Melbourne
Seattle ist nicht nur der Sitz von Microsoft, allgemein bekannter dürfte wohl der Space Needle sein.
Melbourne
Melbourne ist unter anderem für das "The Arts Centre" bekannt.
Melbourne
In der Stadt gibt es auch Kirchen mittendrin...
Melbourne
...und weitere architektonisch interessante Gebäude.
Melbourne
Am Rand der Stadt sind nicht eine Vielzahl von Schwimmbädern vorhanden...
Melbourne
...sondern das Tennis Centre im Flinders Park.
Melbourne
Formel-1-Fans kennen Melbourne natürlich durch die Rennstrecke im Albert Park.
Melbourne
Hier sehen Sie die Boxengasse.
Montreal
Die Stadt in Kanada besitzt ebenfalls alte interessante Gebäude, eingebettet zwischen Hochhäusern.
Montreal
Die "Cathedral of Marie-Reine-du-Monde" lässt sich detailiert begutachten.
Montreal
Natürlich darf in Montreal ein Blick auf den Formel-1-Kurs "Gilles Villeneuve" nicht fehlen.
Montreal
Nebenan auf der St. Helen's Island ist das Biosphère Museum zu bewundern.
Montreal
Der "Parc Olympique" ist in Montreal auch eine Attraktion.
Montreal
Hier sehen sie die Details des Olympiastadions bei vollem Zoom.
Sydney
In Australien gibt es unter anderem Sydney in einer 3D-Darstellung.
Sydney
Berühmt ist natürlich das "Sydney Opera House" an der Macquarie Street.

Die Karten-App bietet auf Fingertipp die Funktion 3D. Große Metropolen werden in einer fotorealistischen 3D-Ansicht dargestellt. Unter anderem sind bereits folgende Städte in 3D realisiert: San Francisco, Oakland, Silicon Valley mit Cupertino und San José, Los Angeles, Las Vegas, San Diego, Denver, Seattle, Sydney, Miami, Chicago, Montreal, Melbourne und Copenhagen. Auch deutsche Städte wie München und Berlin gibt es schon in einer 3D-Darstellung.

Vergleich: Unser IDG-Bürogebäude sowie die Umgebung sind in der Karten-App von iOS 6 (links) nicht ganz so detailliert wie in iOS 5 (links, Google-basierend), dafür aber aktueller mit Nachbargebäude.

Der Zoomfaktor lässt sich ebenso ändern wie der Winkel oder die Rotation, Gebäude sind auch bei Maximalzoom erstaunlich detailliert. Besonders wenn durch Wolkenkratzer gedreht und gezoomt wird, zeigen sich beeindruckende Effekte.

Das Kartenmaterial außerhalb der 3D-Metropolen reicht das Detailreichtum in der Satellit-/Hybrid-Ansicht noch nicht ganz an die Google-Karten von iOS 5 heran - allerdings nur bei maximalem Zoom. Eine schräge Ansicht der Karte gibt es bei iOS 6 überall, wenn dann auch ohne 3D-Objekte. Höhenunterschiede wie beispielsweise in Gebirgen zeigt die Karten-App aber sehr gut an.

Turn-by-Turn-Navigation

Einen Mehrwert gegenüber den iOS-5-Karten bietet die integrierte Navigationsfunktion von iOS 6. Während die Karten-App in iOS 5 zwar auch eine Route zwischen zwei Orten mit den einzelnen Wegpunkten in Listenansicht anzeigt, bietet iOS 6 eine Routenführung mit Sprachausgabe.

Navi: iOS 6 bietet eine vollständige Navigationslösung an - allerdings ohne Offline-Funktion.

Wie von Navigations-Software gewohnt, zeigt die Karten-App bei der Routenfunktion mit Pfeilen und Entfernungen die typische Turn-by-Turn-Navigation an. Die Navigation benötigt allerdings eine Datenverbindung, die Offline-Navigation ist nicht möglich. Apple verwendet als Partner für seinen Kartendienst den Navi-Anbieter TomTom.

Verlässt man die Navigation über den Home-Button, so dimmt die Statusleiste im Grünton mit dem Hinweis "Zurück zur Navigation".

Siri: Erweiterte Sprachsteuerung

Die Sprachsteuerung Siri gibt es mit iOS 6 laut Apple in einer verbesserten Version. Außerdem ist Siri nicht mehr nur auf dem iPhone 4S verfügbar, das neue iPad erhält ebenfalls die Sprachsteuerung. Besitzer des ersten iPads und des iPad 2 müssen auch mit iOS 6 auf Siri verzichten.

In der deutschen Sprachvariante von Siri gibt es mit iOS 6 nun auch die "Location based services". Damit lassen sich nun nicht mehr nur in den USA bestimmte Lokalitäten suchen. So funktioniert jetzt beispielsweise die Frage "Zeige Cafés in München" oder "Gibt es Restaurants in der Nähe" schon ganz gut. Die Ergebnisse werden nach Entfernung angezeigt. Über einen Tipp darauf starten gleich die Karten-App sowie die Navigation dorthin. Fragen nach Ärzten, Tankstellen, Banken und ähnlichem funktionieren allerdings nicht.

Siri im iPad: Neben den tpyischen bekannten Siri-Funktionen funktionieren nun auch in Deutschland die "Location based Services".

Auch das von Apple angepriesene Reservieren eines Tisches funktionierte in unserem Test mit deutschen Restaurants noch nicht wirklich. Das Anzeigen von aktuellen Sportergebnissen außerhalb der USA ist noch rudimentär umgesetzt, immerhin werden Fußball-Bundesliga-Ergebnisse angezeigt.

Neu bei Siri in iOS 6 ist der Start von Apps. So wird zum Beispiel die Dropbox über den Befehl "Öffne Dropbox" gestartet. Siri unterstützt auch das Posten von Facebook-Meldungen oder neuer Twitter-Tweets. Über den Befehl "Neuer Tweet" oder "Facebook posten" wird ein Eingabefeld angezeigt und Siri frägt nach der Nachricht. Wird dann gesprochen, so funktioniert das Diktat.

iCloud-Tabs in Safari und Shared Fotostream

Safari bietet in iOS 6 die neue Funktion iCloud-Tabs. Wird in der Browser-Leiste auf das neue Wolkensymbol getippt, so werden alle auf den anderen eigenen Geräten geöffneten Tabs hier angezeigt. Diese Funktion wird über Apples iCloud realisiert.

In iOS 5 führte Apple in Safari die Leseliste ein. Entsprechende in die Leseliste weitergeleitete Artikel werden über die iCloud synchronisiert. So lassen sich Artikel beispielsweise auf dem iPad weiterlesen, die auf dem iPhone geladen und für die Leseliste markiert wurden. Mit iOS 6 ergänzt Apple die Leseliste mit der automatischen Funktion Offline Reading List. Alle für die Leseliste markierten Webseiten werden heruntergeladen, um sie später auch ohne Datenverbindung lesen zu können. In den Einstellungen von iOS 6 im Punkt Safari gibt es die Option Leseliste: Mobile Daten verwenden. Ist die Option aktiviert, so werden auch bei einer 3G-Verbindung die für die Leseliste markierten Artikel für das Offline-Lesen heruntergeladen - ansonsten nur bei einem WLAN-Connect.

Mehr Tabs: Safari erlaubt in iOS 6 nun bis zu 15 gleichzeitig geöffnete Tabs - in iOS 5 sind es nur neun Tabs.

In Safari beinhaltet das Weiterleiten-Symbol nun auch die Funktion Kopieren. Damit lassen sich Links in die Zwischenablage kopieren. Das zweimalige Tippen in das Adressfeld mit anschließendem Markieren und Kopieren entfällt so.

Wie gewohnt lässt sich über das Plus-Symbol rechts oben im Browser ein neuer Tab öffnen. Bleibt man mit dem Finger auf dem Symbol, so werden wie bereits bei iOS 5 die zuletzt geschlossenen Tabs angezeigt - die sich wieder öffnen lassen. Im Gegensatz zu den maximal neun Tabs bei iOS 5 erlaubt iOS 6 nun bis zu 15 Tabs in Safari.

Shared Fotostream

Neben dem normalen Fotostream, beim dem über iCloud alle neuen Fotos automatisch auf die anderen Apple-Geräte (mit gleicher Apple-ID) geladen werden, gibt es bei iOS 6 den Shared Fotostream. Die Funktion lässt sich in den Einstellungen unter iCloud beim Punkt Fotostream aktivieren. In der App Fotos lässt sich nach dem Markieren eines oder mehrerer Bilder und dem Drücken auf das Symbols Senden die Option Fotostream wählen. Jetzt lassen sich die Zielpersonen für den Stream via E-Mail angeben, der Fotostream erhält einen Namen optional kann noch ein Kommentar eingefügt werden. Die Adressaten finden dann im Fotoalbum unter Fotostream den geteilten Stream. Voraussetzung ist, dass die Adressaten ebenfalls ein iOS-6-Gerät oder Mac OS X 10.8 Mountain Lion nutzen. Werden zu dem Stream neue Fotos hinzugefügt, so erhalten die Mitglieder des Streams eine Push-Notification.

Fotosharing: Bilder lassen sich mit mehreren Personen teilen oder öffentlich posten.

Ein Fotostream lässt sich aber auch als öffentliche Website publizieren. Hierzu muss nur der Schalter Öffentliche Website aktiviert werden. Der freigegebene Link zum Fotostream lässt sich dann per Mail verschicken, twittern, in Facebook posten oder als Message senden. Die Funktion einer "Foto-Website" bietet in ähnlicher Form bereits Apples App iPhoto.

Über das "+" Symbol oben links lässt sich in der Foto-App jederzeit auch ein neues Album erstellen. Danach können sofort Bilder aus den bisherigen Alben auswählt werden, die in das neue Album sollen.

E-Mail: VIP-Funktion und Signaturen

Apple verbessert in iOS 6 auch den integrierten E-Mail-Client. Die neue Funktion VIP markiert im E-Mail-Client wichtige Nachrichten von definierten VIP-Kontakten und zeigt sie im eigenen Ordner VIP an. Kommen beispielsweise E-Mails von ios-test@tecchannel.de an und ist diese Adresse als VIP konfiguriert, so landen diese Nachrichten automatisch im VIP-Ordner. Im normalen E-Mail-Account werden Nachrichten von VIPs weiterhin angezeigt, zu erkennen sind diese über ein Sternsymbol. VIP-Mails kann in den Einstellungen bei Mitteilungen auch ein individueller Signalton zugeordnet werden.

Wichtig: Die neue Funktion VIP markiert im E-Mail-Client wichtige Nachrichten von definierten VIP-Kontakten und zeigt sie im eigenen Ordner VIP an.

Ebenfalls neu in der Übersicht der Posteingänge ist der Order Markiert. Darin werden alle markierten E-Mails nochmals angezeigt. Für ein schnelleres Markieren wandert nun das Fahnensymbol in die obere Statusleiste der E-Mail-App.

Wer auf seinem iPad mit mehreren E-Mail-Accounts hantiert, wird sich über das neue Feature der pro Account definierbaren Signatur freuen. Hierzu gibt es in den Einstellungen unter Mail, Kontakte, Kalender im Punkt Signatur die Funktion Pro Account - hier lassen sich dann individuelle Einträge erstellen.

Schneller: Bei iOS 6 lassen sich Fotos sehr einfach beim Schreiben einer E-Mail einfügen.

Um bei iOS 5 ein Foto zu mailen, muss dieses entweder vorher aus der Bilder-App heraus direkt versendet oder dort kopiert und dann im E-Mail-Client eingefügt werden. Bei iOS 6 genügt in der E-Mail-App beim Schreiben einer neuen Nachricht ein Tipp auf das Textfeld, dann erscheint die zusätzliche Option Foto od. Video einfügen. Jetzt lassen sich in einem eingeblendeten Auswahlfenster die Fotos antippen.

Zum Aktualisieren der Posteingänge gibt es in iOS 6 nicht mehr das Kreis-Symbol links unten zum darauf tippen, jetzt genügt ein Ziehen des Eingangs nach unten. Dieses Aktualisierungsverfahren wird bereits von vielen Apps wie Facebook oder Google+ verwendet.

Geführter Zugriff

In iOS 6 gibt es die neue Funktion Geführter Zugriff. Das Feature ist laut Apple besonders für Eltern, Lehrer oder Administratoren geeignet, die die Benutzung auf eine App begrenzen wollen, indem sie die Home-Taste und den Ausschalter deaktivieren - durch den Dreifachklick und Code-Eingabe. Die Funktion eignet sich auch sehr gut, um den Bedienbereich des Bildschirms auf bestimmte Bereiche zu beschränken oder ganz zu deaktivieren.

Der geführte Zugriff findet sich in den Einstellungen unter Allgemein / Bedienungshilfen. Ist der Geführter Zugriff in iOS 6 aktiviert, so lässt sich die Funktion in jeder App per Dreifachklick auf den Home-Button einschalten. In den Einstellungen wird auch der vierstellige Zahlencode zur Aktivierung des gesteuerten Zugriffs festgelegt.

Einschränken: Das Feature "Geführter Zugriff" erlaubt das Deaktivieren der Touch-Funktion in frei definierbaren Bereichen des Bildschirms innerhalb einer App.

Nach dem Start einer beliebigen App wird der Home-Button dreimal gedrückt. Jetzt erscheinen die Optionen, um den aktive Touch-Bereich festzulegen und die Bewegungssensoren wahlweise deaktivieren. Der Ausschalter ist während des gesteuerten Zugriffs deaktiviert. Mit dem Finger lässt sich nun genau definieren, welcher Bereich des Bildschirms auf Touch-Eingaben nicht reagieren soll. Es lassen sich Kreise, Rechtecke, Dreiecke, beliebige Formen, mehrere Bereiche oder der ganze Bildschirm markieren. Danach wird auf Start oben rechts gedrückt, und der gesteuerte Zugriff ist in der App aktiv.

Jetzt reagiert der Bildschirm nur noch in den nicht markierten Bereichen auf Touch-Eingaben, auch der Home-Button beim Drücken reagiert nicht. Die inaktiven Bildschirmbereiche sind durch ein transparente graue übergelagerte Fläche markiert. Um den Geführten Zugriff in der App wieder zu deaktivieren, muss wieder dreimal der Home-Button gedrückt werden, vorher lässt sich die App auch nicht beenden. Jetzt wird noch der vorher in den Einstellungen festgelegte Zahlencode abgefragt.

Mehr Features: Datenschutz, Uhr, Nicht stören

In iOS 6 hat Apple in den Einstellungen den neuen Punkt Datenschutz hinzugefügt. Hier lassen sich übersichtlich die Zugriffsrechte auf die Ortungsdienste, Kontakte, Kalender, Erinnerungen, Fotos und Bluetooth-Freigabe konfigurieren. Wird beispielsweise auf Kontakte getippt, so listet iOS 6 alle Apps wie Facebook auf, die auf die Einträge zugreifen möchten. Per Schalter kann hier jederzeit der Zugriff gestattet oder verwehrt werden. Twitter und Facebook sind als eigene Punkte ebenfalls unter Datenschutz aufgeführt.

Datenschutz: In iOS 6 sind die Zugriffsrechte von Apps zentral verwaltet.

Auf den iOS-Varianten für das iPad fehlt schon immer eine Uhr mit Weckerfunktionalität. Mit iOS 6 wird dieser Mangel endlich ausgemerzt. Die neue App bietet neben einer Weltuhr mit definierbaren Städten die Funktionen Wecker, Stoppuhr und Timer. Praktisch ist die übersichtliche Darstellung aller eingestellten Wecker in einer kalendarischen Wochenübersicht.

Nicht stören: Wer nachts kein Gebimmel von Mails und sonstigem will, definiert einfach seine Ruhezeit.

Wer seine Nachtruhe schätzt, der findet Gefallen an dem neuen iOS-6-Feature Nicht stören. Wird die Funktion in den Einstellungen aktiviert, so erscheint in der oberen Statusleiste von iOS 6 neben der Uhrzeit ein Mond-Symbol. Eingehende Anrufe (Facetime und Telefon bei iPhone), Mitteilungen, Nachrichten und E-Mails werden auf stumm geschalten. Auch lässt sich eine fest vorgegebene Zeit für die automatische Nachtruhe definieren. So sind beispielsweise täglich von 22:00 bis 07:00 Uhr alle Hinweise auf lautlos geschalten. Anrufe von definierbaren Kontakten können als Ausnahme zugelassen werden.

Weitere kleine Änderungen

Apple spricht bei iOS 6 von über 200 neuen Features. Im Test auf dem neuen iPad zeigen sich auch viele neue Detailfunktionen:

Wir weisen darauf hin, dass es sich beim Test von iOS 6.0 auf dem neuen iPad um die letzte Beta-Version (10A5376e) sowie zur Überprüfung der Features um die finale Version (10A403) handelt. (cvi)