Test: AMDs DDR-Chipsatz und neuer Athlon

31.10.2000 von Christian Vilsbeck und Michael Eckert
AMDs 760er Chipsatz für DDR-SDRAM ist fertig. Gleichzeitig gibt es drei Athlon-Modelle mit höherem FSB-Takt. Ein Doppel-Turbolader für Athlon-PCs? tecChannel.de hat ein erstes Mainboard mit DDR-SDRAM zusammen mit der neuen Athlon-CPU getestet.

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Dem AMD750-Chipsatz für PC100-SDRAM war ein langes Leben beschert. Jetzt, knapp zwei Jahre später, schickt AMD mit dem AMD-760 einen Nachfolger mit DDR-SDRAM-Unterstützung ins Rennen.

Um die volle Bandbreite des AMD-760 und des schnelleren Speichers nutzen zu können, kommen gleichzeitig drei neue Athlon-Versionen: Sie arbeiten mit 1000, 1133 und 1200 MHz Taktfrequenz und 266 statt bisher nur 200 MHz FSB-Takt.

Dass DDR-SDRAM tatsächlich einen ordentlichen Leistungsschub ermöglicht, zeigte bereits der von tecChannel.de getestete VIA Apollo Pro266 für Intel-Prozessoren. Die Erwartungen an den AMD-760-DDR-Chipsatz im Zusammenspiel mit der neuen 1200er CPU waren bei unserem Test nicht minder hoch. Durch den höheren FSB-Takt der Prozessoren sollte der Athlon zumindest in der Theorie noch mehr Nutzen aus DDR-SDRAM ziehen können als der Pentium III.

AMD-760 Chipsatz-Details

Der AMD-760 ist AMDs erster Socket/Slot-A-Chipsatz mit Unterstützung von DDR-SDRAM. Der Nachfolger des AMD-750 ist wieder gleichermaßen für Athlon- und Duron-Prozessoren geeignet.

Der Chipsatz besteht aus zwei Bausteinen: Die Northbridge AMD-761 beinhaltet neben dem CPU-Interface den AGP-, PCI- und Memory-Controller. Als Southbridge findet der Baustein AMD-766 Verwendung. Wichtigste Neuerungen sind hier zwei UltraDMA/100-fähige EIDE-Schnittstellen sowie vier USB-Ports. Weiterhin sind zwei serielle und eine parallele Schnittstelle sowie der Floppy-Controller integriert.

Der AMD-760 kommt mit DDR-SDRAM mit 200 und 266 MHz Taktfrequenz zurecht. PC100/133-SDRAM wird nicht mehr unterstützt. Maximal vier GByte Arbeitsspeicher und vier DIMM-Steckplätze kann das Chipset verwalten.

Der FSB zum Prozessor kann beim AMD-760 neben den bisher üblichen 200 MHz (DDR) auch mit 266 MHz getaktet werden. Ob der Chipsatz nur den synchronen Betrieb von Speicher und Prozessor unterstützt (jeweils 200 oder 266 MHz für FSB und Speicherbus) oder verschiedene Kombinationen möglich sind, konnte uns AMD Deutschland nicht beantworten.

Funktionen für Sound und Modem nach dem AC/MC97-Standard hat AMD in den 760er-Chipsatz nicht integriert. Bei Chipherstellern wie Intel und VIA gehören diese Features längst zum Standard. Ausführliche Informationen hierzu lesen Sie in unserem Report: Onboard-Sound vs. Soundkarte.

Neben AMD haben bereits ALi und VIA DDR-Chipsätze für Athlon/Duron-Prozessoren angekündigt. Allerdings sind noch keine testfähigen Mainboards mit diesen Chipsätzen erhältlich.

DDR-Chipset-Vergleich für AMD-Prozessoren: Northbridge

Chipset

AMD AMD-760

ALi ALiMAGiK 1

VIA Apollo KT266

Bezeichnung

AMD-761

M1651

noch nicht bekannt

CPU-Steckplatz

Slot A / Socket A

Slot A / Socket A

Slot A / Socket A

FSB-Takt (MHz)

200/266 DDR

200/266 DDR

200/266 DDR

Speichertakt (MHz)

200/266 DDR

66/100/133 SDR und 200/266 DDR

66/100/133 SDR und 200/266 DDR

max. Speicher (MByte)

4096

3072

4096

Speichertyp

DDR-SDRAM

SDRAM, DDR-SDRAM

SDRAM, VC-SDRAM, DDR-SDRAM

AGP

4x

4x

4x

DDR-Chipset-Vergleich für AMD-Prozessoren: Southbridge

Bezeichnung

AMD-766

ALi M1535D+

VIA VT8233

UDMA100

Ja

Ja

Ja

USB-Ports

4

6

6

AC97 Audio/Modem

Nein

Ja

Ja

I/O-Funktionen

Ja

Ja

Ja

Tastatur-Controller

Ja

Ja

Ja

Neue Athlon-Prozessoren

Mit dem AMD-760-Chipsatz stellt AMD auch neue Versionen der Athlon-Prozessoren vor. Allerdings beschränkt sich die Neuerung auf die Anhebung des FSB von den bisher üblichen 200 MHz auf 266 MHz. Änderungen am Core gibt es nicht. Betroffen sind der Athlon 1000 und 1200, die AMD jetzt mit 266 MHz Bustakt anbietet. Die Versionen mit 200 MHz FSB bleiben aber weiterhin im Angebot. Ebenfalls neu ist der Athlon 1133 mit 266 MHz Bustakt. Den schon länger bekannten Athlon 1100 mit 200 MHz FSB hält AMD ebenfalls weiter im Produktportfolio.

Einen offiziellen Namenszusatz erhalten die Athlons mit 266 MHz nicht. Sie werden - ebenso wie die Varianten mit 200 MHz FSB - weiter unter dem Brand Athlon vertrieben. Die Identifizierung erfolgt über eine OPN (Ordering Part Number), die auf das Die des Prozessors gedruckt ist (siehe Bild). Die Athlon-CPUs mit 200 MHz FSB enden mit einem "B", die 266-MHz-Versionen mit einem "C" in der Nummer.

Die Athlons mit 266 MHz FSB sollen nach Angaben von AMD ab dem 30.10.2000 in Stückzahlen lieferbar sein.

Nachfolgend finden Sie einen Überblick über alle aktuellen Athlon-Prozessoren. Die Preise beziehen sich dabei auf 1000er-Stückzahlen.

AMD Athlon: Versionen und OEM-Preise

MHz

FSB-Takt in MHz

Preise in US-Dollar

Stand: 30.10.2000

1200

266

673

1200

200

612

1133

266

506

1100

200

460

1000

266

385

1000

200

350

950

200

282

900

200

215

850

200

193

Weitere DDR-Chipsets

Weitere DDR-Chipsätze gibt es sowohl für AMD Athlon/Duron und Pentium-III-Systeme. VIA, ALi und Micron haben entsprechende Produkte angekündigt.

ALi

Noch bis Ende 2000 sollen erste Mainboards mit ALi-DDR-Chipsätzen vom Band laufen. Für AMDs Athlon/Duron-Prozessoren bietet ALi den ALiMAGiK 1 an, Intel-CPUs dürfen auf den Aladdin Pro 5 zurückgreifen. Beide Chipsätze unterstützen bis zu 3 GByte Hauptspeicher: wahlweise EDO, PC100/133-SDRAM sowie PC200/266-DDR-SDRAM. Die M1535D+ Southbridge ist beiden Chipsätzen gemein. Sie bietet sechs USB-Ports, UltraDMA/100-Support sowie integrierte Sound/Modem-Funktionalität.

Micron

Speicherhersteller Micron Semiconductor hat auf dem Microprocessor Forum 2000 mit Mamba einen PC-Chipsatz mit Athlon-Interface und Embedded DRAM vorgestellt. Der 8 MByte große Speicher dient dabei als L3-Cache. Mit weiteren Details zum Athlon-Chipsatz Mamba war Micron bisher aber sparsam: Mehr als DDR-SDRAM-Unterstützung, AGP4X und ein 64 Bit breites PCI-X-Interface wurden bisher nicht Preis gegeben. Ebenso schweigt Micron sich über die Verfügbarkeit aus.

VIA

Neben dem von tecChannel.de bereits getesteten Apollo Pro266 für Intel-Prozessoren soll noch in diesem Jahr der Apollo KT266 für Athlon/Duron-Prozessoren zur Marktreife gelangen. Beide Chipsätze können bis zu vier GByte PC200/266-DDR-SDRAM verwalten. PC66/100/133-Speicher sowie VCM sind ebenfalls möglich. UltraDMA/100, sechs USB-Ports sowie integrierte Audio-, Modem- und Netzwerkfunktionalität stehen weiter auf der Feature-Liste. Beide Chipsätze nutzen die gleiche Southbridge VT8233. Im Gegensatz zum Apollo Pro266 für Intel-CPUs ist der Apollo KT266 aber nicht Mulitprozessor-tauglich.

Vorteile von DDR-SDRAM

AMD hat sich schon frühzeitig zu DDR-SDRAM bekannt. Im TeamDDR unterstützt AMD zusammen mit VIA, ALi, NVidia, Infineon, Hyundai und vielen weiteren Firmen die DDR-SDRAM-Technik als den Speicher der Zukunft. Ziel der Gruppe ist die möglichst schnelle Verbreitung von DDR-SDRAM zu günstigen Preisen. Selbst Intel hat das Potenzial von DDR erkannt und wendet sich langsam aber sicher von Rambus-Speicher ab. Erste DDR-Chipsätze von Intel sollen Mitte 2001 kommen.

DDR-SDRAM hat gegenüber Rambus-Speicher einen großen Vorteil: Es ist eine evolutionäre Technik, die auf Standard-SDRAM basiert und vereinfacht gesagt nur beide Taktflanken zur Datenübertragung verwendet. PC133-SDRAM arbeitet auf dem Speicherbus mit 133 MHz Taktfrequenz. Sie wird bei PC266-DDR-SDRAM beibehalten. Durch Nutzung beider Flanken spricht man - fälschlicherweise - von 266 MHz Taktfrequenz.

Obwohl das Timing eines DDR-Speicherbusses empfindlicher ist als bei einem SDR-Bus, muss das Leiterbahn-Layout eines Mainboards nicht völlig neu designed werden. Es genügen weiterhin Mainboard-Platinen in 4-Layer-Technik. Für die Mainboard-Hersteller ist dies ein großer Vorteil, weil vorhandene Fertigungsstraßen nur geringfügig anzupassen sind und neue Boards sich weiterhin kostengünstig produzieren lassen. Eine Integration von PC266 in bestehende Mainboard-Layouts ist somit relativ einfach.

Gleiches gilt für die Speichermodule: DDR-SDRAM verwendet wie bei SDRAM DIMM-Platinen mit den gleichen Abmessungen. Erhöht hat sich jedoch die Pin-Anzahl von 168 auf 184. Die neuen Anschlüsse sind für zusätzliche Steuersignale notwendig. Außerdem weisen DDR-DIMMs andere Kerben auf, um den Falscheinbau in PC100/133-Steckplätze zu vermeiden. Die Referenz-Designs und Spezifikationen für DDR-SDRAM-Module stehen bei AMI und der JEDEC frei zur Verfügung.

Den Vorteil der evolutionären Weiterentwicklung hatte Rambus-Speicher nicht. Und hierin liegt das Hauptproblem von Rambus. RDRAM arbeitet mit einer Datenbreite von nur 16 Bit und einer sehr hohen Frequenz um entsprechende Datentransferraten zu erreichen. Ein komplettes neues Mainboard- und Speichermodul-Design war nötig. Das Laufzeitverhalten der Signale bei Taktfrequenzen von 800 MHz (beide Taktflanken) ist extrem kritisch. So beherrschen auch nur wenige Hersteller die Fertigung von RIMM-Platinen, bei denen höchste Präzision erreicht werden muss.

DDR-SDRAM im Detail

DDR-SDRAM basiert in seiner Core-Technologie auf normalem SDRAM und nutzt intern vier unabhängige Bänke. Durch den Datentransfer bei beiden Flanken des Taktsignals sind Laufzeitverzögerungen kritisch. DDR-SDRAM setzt deshalb für die Synchronisierung des Datentransfers nicht nur den normalen Systemtakt ein, sondern ein zusätzliches bidirektionales Strobe-Signal DQS. Das parallel zu den Daten laufende Signal dient dem Chipsatz und dem Speicher als Referenz für die Gültigkeit der Daten auf dem Bus. Der grundlegende Nutzen von DQS ist, dass damit Highspeed-Datentransfers ermöglicht werden. Dies geschieht durch die Reduzierung der Zugriffszeit. Außerdem ist durch das Strobe-Signal ein leichtes Abdriften des Bustaktes zwischen Chipsatz und Speicher unproblematisch.

Um das identische Timing für das Daten-Strobe-Signal DQS und die Daten zu ermöglichen, müssen die Leitungen die gleichen physikalischen Parameter wie Länge, Impedanz und Kapazität besitzen. Änderungen der Übertragungsparameter durch Temperatur- oder Spannungsschwankungen wirken sich auf DQS und die Daten gleichermaßen aus. Damit ist sichergestellt, dass es während eines Datentransfers zwischen Chipsatz und Speicher keine Timing-Probleme gibt. Ein stabiler Highspeed-Betrieb ist durch diese Zusatzkontrolle sicherer als durch die Synchronisation mit dem globalen Systemtakt.

Bei einem Lesebefehl generiert und steuert das DDR-SDRAM das bidirektionale Strobe-Signal und zeigt dem Chipsatz mit der steigenden und fallenden Flanke die gültigen Daten an. Umgekehrt verhält es sich bei einem Schreibvorgang. Jetzt generiert und steuert der Chipsatz das Strobe-Signal und signalisiert damit dem Speicher die Gültigkeit der einzulesenden Daten mit beiden Flanken.

Geringer Leistungsverbrauch

Mainboards für PC266 benötigen für den Speicher einen zusätzlichen Spannungsregler. Gegenüber den 3,3 V bei SDRAM setzt DDR-Speicher auf eine Versorgungsspannung von nur 2,5 V. Damit folgt DDR dem allgemeinen Trend zu niedrigeren Betriebsspannungen und somit geringerem Leistungsverbrauch.

Neben der geringeren Versorgungsspannung kommen DDR-SDRAMs mit 20 Prozent kleineren Kapazitäten der Speicherkondensatoren in den DRAM-Zellen aus. Durch beide Maßnahmen reduziert sich der Leistungsbedarf von PC266-Speicher im Idealfall auf die Hälfte von PC133-SDRAMs. Gerade für Notebooks ist DDR-SDRAM somit eine höchst interessante Speichertechnik, da damit die Akkulaufzeiten erhöht werden.

Technische Daten der aktuellen Speicherarchitekturen

Speichertyp

SDRAM

DDR-SDRAM

RDRAM

Spannungsversorgung

3,3 V

2,5 V

2,5 V

DRAM Core

Parallel Interface

Parallel Interface

Protokoll

I/O Interface

LVTTL

SSTL

Rambus

Bank Konfiguration

4 Bänke

4 Bänke

16 Bänke

Bit Organisation

x4/x8/x16

x4/x8/x16

x16/x18

IC-Gehäuse

54-Pin TSOP

66-Pin TSOP

74-Pin CSP

RDRAMs besitzen zwar ebenfalls eine niedrige Versorgungsspannung von 2,5 V. Intel hat seine Rambus-Pläne für Mobile-Chipsätze aber schon frühzeitig fallen lassen. Der unter dem Codenamen Greendale entwickelte Notebook-Chipsatz von Intel kam wegen technischer Probleme nie zum Einsatz. Neben thermischen Schwierigkeiten machten die bei RDRAM verwendeten hohen Frequenzen Probleme. Bedingt durch die hohe Packungsdichte war die störende Einkopplung in benachbarte Komponenten zu hoch. Hinzu kamen noch die hohen Kosten für RDRAM-Speicher.

Vorbetrachtung zu den Benchmarks

Mit welcher Hardware-Konfiguration vergleicht man ein Board mit einer brandneuen Chipsatz- und Speichertechnik? Bei dem getesteten Board handelte es sich um AMDs Demo-Board Corona . Von den später lieferbaren Serienmodellen der Mainboard-Hersteller darf man daher noch mehr Performance erwarten.

Besonders wichtig sind natürlich die Ergebnisse im Vergleich mit PC133-SDRAM bei sonst gleicher Konfiguration. Wir haben uns für das KT-Referenzboard VIA VT5276D von VIA entschieden, das in Sachen Performance sehr gut abschneidet.

Leider arbeitete das AMD Corona nicht mit 100 MHz FSB, während das VIA VT5276D mit 133 MHz sofort abstürzte. Einen Vergleich bei gleichem FSB-Takt müssen wir Ihnen also schuldig bleiben.

Unsere bisherige Standard-Grafikkarte bei CPU-Tests, eine Guillemot Maxi Gamer Xentor 32 mit NVIDIA TNT2 Ultra, ist für 2D-Anwendungen immer noch schnell genug. Der Athlon 1200-266 stößt allerdings in Leistungsregionen vor, in denen sich diese Grafikkarte bei 3D-Spielen bremsend auswirken würde. Wir haben daher für die Spiele zusätzlich eine Creative Labs GeForce2 GTS mit 32 MByte DDR-SGRAM verwendet. Sie können die 3D-Ergebnisse also nicht mehr direkt mit unseren bisherigen CPU-Benchmarks vergleichen.

In der Tabelle finden Sie die prozentualen Leistungssteigerungen aller durchgeführten Tests im Überblick. Die exakten Werte der wichtigen Benchmarks finden Sie dann auf den nachfolgenden Seiten.

Performance-Vergleich mit TNT2 Ultra

Test

DDR266 vs. PC133 beim Athlon 1200 (266 / 200 MHz FSB) (Vorteil in Prozent)

Athlon 1200 vs. 1100 bei 200 MHz FSB und PC133 (Vorteil in Prozent)

Windows NT 4.0 SYSmark 98

3,0

6,4

Windows 98 SE SYSmark 98

3,5

2,9

Windows 98 SE SYSmark2000

3,5

5,2

3DMark 99 Max 800x600x16

2,0

2,7

3DMark 99 Max CPU 800x600x16

8,5

4,9

3DMark 99 Max 1024x768x16

-0,9

0,0

3DMark 99 Max CPU 1024x768x16

7,0

4,6

3DMark2000 1024x768x16

1,3

0,6

Expenable 640x480x16

4,1

1,4

Expenable 800x600x32

0,3

0,0

Expenable 1024x768x16

0,2

0,0

Unreal Hardware 800x600x16

3,6

1,1

Unreal Software 800x600x16

12,8

4,9

Quake 3 640x480x16

5,0

2,5

Performance-Vergleich mit GeForce2 GTS

Test

DDR266 vs. PC133 beim Athlon 1200 (266 / 200 MHz FSB) (Vorteil in Prozent)

Athlon 1200 vs. 1100 bei 200 MHz FSB und PC133 (Vorteil in Prozent)

Geforce2 GTS

Expenable 640x480x16

17,3

3,6

Expenable 800x600x32

18,0

3,2

Expenable 1024x768x16

17,8

3,2

Expenable 1024x768x32

11,4

2,6

UT 1024x768x16

10,6

3,7

UT 1024x768x32

10,4

3,3

Quake 3 800x600x32 High, Demo1

13,2

2,5

Quake 3 1024x768x16 High, Demo1

11,4

2,2

Quake 3 1024x768x32 High, Demo1

4,3

0,3

Quake 3 640x480 Normal, Demo2

18,7

3,1

3DMark 99 Max 800x600x16

13,0

3,1

3DMark 99 Max CPU 800x600x16

8,2

4,8

3DMark 99 Max 1024x768x16

12,3

4,2

3DMark 99 Max CPU 1024x768x16

8,2

4,1

3DMark2000 1024x768x16

3,5

1,7

Speicherperformance

Mit theoretisch doppelter Speicherbandbreite sollte ein Prozessor doch wesentlich mehr Leistung bringen? In der Praxis sieht die Sache allerdings anders aus. Zum einen haben die Prozessorhersteller ihre CPUs schon mit L1- und L2-Cache gut vom Arbeitsspeicher abgekoppelt. Sprungvorhersage-Algorithmen und parallele Befehlsausführung sorgen außerdem dafür, dass möglichst selten auf den langsamen Hauptspeicher gewartet werden muss. Und wenn, dann erfolgt das blockweise und vorausschauend für den weiteren Programmablauf.

Die maximale Speicherperformance hängt außer vom FSB- und Speichertakt auch von der Leistungsfähigkeit der CPU ab. Die Tabelle zeigt aber, dass der Athlon 1200-200 im Vergleich zum Athlon 1100-200 bei PC133-SDRAM keinen Performance-Vorteil erzielen kann. Der PC133-Speicher ist der limitierende Faktor für die Speichertransferrate.

Im Vergleich dazu bewirken der höhere FSB-Takt und das schnelle DDR-SDRAM beim Athlon 1200-266 eine deutlich höhere Transferrate - von einer Verdopplung kann allerdings nicht die Rede sein.

Alle Werte wurden mit unserem Benchmark tecMEM und einem 128-MByte-

Speicherperformance

Athlon 1200-266, DDR266

Athlon 1200-200, PC133

Athlon 1100-200, PC133

Chipsatz

AMD-760

VIA KT133

VIA KT133

Write (MByte/s)

456,9

344,9

345,3

Read (MByte/s)

364,3

336,3

336,1

Mittelwert R/W (MByte/s)

410,6

340,6

340,7

Move (MByte/s)

290,8

221,9

230,6

Speichermodul ermittelt.

2D-Benchmarks: Windows 98

Die Performance bei Standard-Anwendungen ist im produktiven Alltagseinsatz am wichtigsten. Dazu gehören nicht nur Programme wie Word und Excel, sondern auch MPEG-Encoder, 3D-, Video- und Sound-Software. Wir überprüfen die Leistungsfähigkeit der Mainboards mit dem Benchmark-Paket SYSMark98, das ein Mix aus den angesprochenen Programmen ist. Der modernere SYSMark2000 verwendete zusätzliche und aktualisierte Software.

Info: Alle Benchmarks wurden mit dem vorgeschriebenen FSB-Takt der jeweiligen Prozessoren durchgeführt. Beim Athlon 1200-266 sind dies 133 MHZ (266 per DDR-Verfahren), die anderen Prozessoren verwenden 100 MHz (200 MHz). Als Grafikkarte kam eine Guillemot Maxi Gamer Xentor 32 mit NVIDIA TNT2 Ultra zum Einsatz, die mit den 2D-Anwendungen garantiert noch nicht überfordert ist.

2D-Benchmarks: Windows NT

In Firmen ist Windows NT immer noch das beliebteste Betriebssystem. Unsere Tests unter Windows NT 4.0 zeigen, dass der Vorteil von DDR-Speicher gegenüber PC133-SDRAM mit 3,0 Prozent etwas geringer ausfällt als unter Windows 98 (3,5 Prozent).

Info: Alle Benchmarks wurden mit dem vorgeschriebenen FSB-Takt der jeweiligen Prozessoren durchgeführt. Beim Athlon 1200-266 sind dies 133 MHZ (266 per DDR-Verfahren), die anderen Prozessoren verwenden 100 MHz (200 MHz). Als Grafikkarte kam eine Guillemot Maxi Gamer Xentor 32 mit NVIDIA TNT2 Ultra zum Einsatz.

3D-Benchmarks: 3DMark

Die 3D-Performance überprüfen wir unter anderem mit dem Benchmarks 3DMark99 Max Pro und 3DMark2000 von MadOnion. Durch die umfangreichen 3D-Tests bieten die Benchmarks einen guten Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit der Chipsätze bei anspruchsvollen 3D-Anwendungen. Unter anderem werden der AGP- und der Speicherbus stark belastet.

Info: Alle Benchmarks wurden mit dem vorgeschriebenen FSB-Takt der jeweiligen Prozessoren durchgeführt. Beim Athlon 1200-266 sind dies 133 MHZ (266 per DDR-Verfahren), die anderen Prozessoren verwenden 100 MHz (200 MHz). Als Grafikkarte kam eine Creative Labs GeForce2 GTS mit 32 MByte DDR-SGRAM zum Einsatz.

3D-Spiele: Expendable

Expendable ist ein reines Direct3D-Spiel. Es bietet komplexe Lichteffekte und Texturen. Die Hardware wird besonders bei hohen Auflösungen und Farbtiefen stark belastet.

Info: Alle Benchmarks wurden mit dem vorgeschriebenen FSB-Takt der jeweiligen Prozessoren durchgeführt. Beim Athlon 1200-266 sind dies 133 MHZ (266 per DDR-Verfahren), die anderen Prozessoren verwenden 100 MHz (200 MHz). Als Grafikkarte kam eine Creative Labs GeForce2 GTS mit 32 MByte DDR-SGRAM zum Einsatz.

3D-Spiele: Quake III Arena

Das 3D-Spiel Quake III Arena V1.17 Retail Version benutzt OpenGL. Wir testen in der Einstellung "High" mit Sound und der Demo1. Ein Test mit Normal-Voreinstellung und Demo2 komplettiert das Testprogramm.

Info: Alle Benchmarks wurden mit dem vorgeschriebenen FSB-Takt der jeweiligen Prozessoren durchgeführt. Beim Athlon 1200-266 sind dies 133 MHZ (266 per DDR-Verfahren), die anderen Prozessoren verwenden 100 MHz (200 MHz). Als Grafikkarte kam eine Creative Labs GeForce2 GTS mit 32 MByte DDR-SGRAM zum Einsatz.

3D-Spiele: Unreal Tournament

Unreal Tournament, Retail Version mit Patch 420 eignet sich besonders gut als 3D-Benchmark. Das Spiel bietet viele Effekte und belastet besonders die PC-CPU. Das Spiel verlangt vom Grafikkarten- und Systemspeicher eine hohe Speicherbandbreite. Es unterstützt Direct3D, OpenGL sowie GLide und Metal (S3). Wir haben Unreal Tournament unter Direct3D eingesetzt.

Info: Alle Benchmarks wurden mit dem vorgeschriebenen FSB-Takt der jeweiligen Prozessoren durchgeführt. Beim Athlon 1200-266 sind dies 133 MHZ (266 per DDR-Verfahren), die anderen Prozessoren verwenden 100 MHz (200 MHz). Als Grafikkarte kam eine Creative Labs GeForce2 GTS mit 32 MByte DDR-SGRAM zum Einsatz.

Fazit

Benchmarks werfen als Ergebnis eine Zahl aus, die sich einfach und emotionslos mit den Werten anderer Konfigurationen vergleichen lässt. . Demnach bietet die Kombination aus Athlon 1200-266 und DDR266-SDRAM bei 2D-Anwendungen einen maximalen Leistungsvorteil von 3,5 Prozent gegenüber einer Konfiguration mit 200 MHz FSB und PC133-SDRAM. Vergleicht man diese Zahlen mit denen des Pentium III mit DDR266-SDRAM, dann findet man dort bei den 2D-Benchmarks 6,3 Prozent Steigerung beim Wechsel des Speichertyps.

Eigentlich sollte sich durch den neben dem Speichertakt zusätzlich gesteigerten FSB des Athlon eine deutlichere Leistungssteigerung einstellen. Der Pentium III muss in allen Konfigurationen mit 133 MHz FSB-Takt auskommen. So gesehen ist der Athlon mit DDR-Speicher ein herbe Enttäuschung. Ein möglicher Grund mag das noch nicht optimierte Demo-Board von AMD sein. Allerdings hatte auch der Pentium III nur ein Demo-Board von VIA als Basis.

Erfreulich ist die Leistungssteigerung bei 3D-Spielen, die mehr Speicher-Performance benötigen. Sofern die Grafikkarte schnell genug ist, sind fast 20 Prozent Mehrleistung möglich. Auch das von der Grafikkarte relativ unabhängige Unreal mit Software-Rendering lief mit DDR-RAM und 266 MHz FSB 12,8 Prozent schneller. Der Pentium III holte in diese Konfiguration allerdings fast 24 Prozent heraus.

Trotzdem: Mit der gebotenen Leistungssteigerung baut AMD seine führende Position vor Intel weiter aus. Wir dürfen allerdings gespannt darauf sein, was der Pentium 4 mit Taktraten jenseits von 1,5 GHz und 400 MHz FSB-Taktfrequenz bringt. mec)

Testkonfiguration

Komponente

Daten

Mainboard 1

AMD Corona

Serien-Nr.

---

Firmware

Evaluation

Sonstiges

Socket A

Mainboard 1

VIA VT5276D

Serien-Nr.

---

Firmware

Evaluation

Sonstiges

Socket A

RAM 1

CP

Serien-Nr.

9E4591 171C 0157

Firmware

---

Sonstiges

128 MByte SDRAM PC133 CL=2

RAM 2

Centon Electronics 128MB PC100 CL=2

Serien-Nr.

118426

Firmware

---

Sonstiges

PC100 / SEC KM48S8030BT-GH

RAM 3

Micron PC2100 128 MByte CL=2,5

Serien-Nr.

Evaluation

Firmware

---

Sonstiges

PC266 / MT46V8M8-75

Soundkarte

TerraTec XLerate Pro

Serien-Nr.

1293900011399

Firmware

---

Sonstiges

Rev. C / 4.06.2016 / 13.03.1999

Netzwerkkarte

3Com Fast Etherlink 3C905B-TX

Serien-Nr.

6TQ2E9F5E9

Firmware

Hardware-Ver.: 048

Sonstiges

Rev. A / 4.10.2222 / 05.05.1999

Grafikkarte 1

Guillemot MaxiGamer Xentor 32

Serien-Nr.

905381151072

Firmware

V2.05.13

Sonstiges

Detonator 5.16

Grafikkarte 2

Creative Labs GeForce2 GTS

Serien-Nr.

TGB0010020050818

Firmware

V2.15.03.01.07

Sonstiges

Detonator 6.31

SCSI-Controller 1

Adaptec AHA-2940U2W

Serien-Nr.

BF0A8110E48

Firmware

V.2.01.0

Sonstiges

Rev. A

SCSI-Controller 2

Adaptec AHA-2940UW Pro

Serien-Nr.

BC0B90904KF

Firmware

V.2.11.0

Sonstiges

Treiber v2.21A

Festplatte

Quantum ATLAS IV 9 WLS

Serien-Nr.

369919430210

Firmware

0808

Sonstiges

8,7 GB REV 01-D

DVD-ROM

Pioneer DVD-303S-A

Serien-Nr.

TGT0059424WL

Firmware

1.09

Sonstiges

---

Netzteil

Channel Well Technology ATX-230

Serien-Nr.

540299070594

Firmware

---

Sonstiges

230 W

Tastatur

Cherry RS 6000 M

Serien-Nr.

G 0064322 4 L28 3 I

Firmware

---

Sonstiges

---

Maus

Logitech M-S35

Serien-Nr.

LZA84352020

Firmware

---

Sonstiges

3-Tasten