Im November 2008 debütierte AMDs 45-nm-Technologie im Server-Prozessor Opteron 2384 „Shanghai“. In den 2-Sockel-Systemen überzeugten die 45-nm-Quad-Core-CPUs auf Anhieb. Besonders die hohe Energieeffizienz und sehr gute Performance bei speicherintensiven Applikationen machen die Opterons attraktiv.
Ein Szenario, von dem AMD im Desktop-Segment seit langem nur träumen konnte. Die Topmodelle der Phenom-X4-Serie sind Intels Core-2-CPUs und besonders den neuen Core-i7-Modellen in der Performance hoffnungslos unterlegen. Durch den hohen Strombedarf können die 65-nm-Phenoms nicht mal in der Energieeffizienz punkten. Einzig über die extrem günstigen Preise behielt der Phenom X4 seine Attraktivität gegenüber gleich teuren Intel-Modellen.
Der neue Phenom II X4 merzt die Schwachpunkte der ersten Quad-Core-Generation jetzt aus. Durch die 45-nm-Technologie soll nicht nur die Energieeffizienz deutlich steigen, auch die Taktfrequenzen gehen endlich nach oben. So arbeitet das im TecChannel-Testlabor untersuchte neue Topmodell Phenom II X4 940 mit 3,0 GHz Taktfrequenz. Bei den 65-nm-CPUs markiert der Phenom X4 9950 mit 2,6 GHz das Maximum. Zwar spezifiziert AMD beide Generationen mit 125 Watt TDP, die 45-nm-CPU arbeitet trotz höherer Taktfrequenz jedoch deutlich genügsamer, wie unser Test zeigt.
Doch die Phenom-II-CPUs mit dem Code-Namen „Deneb“ bieten noch weitere Verbesserungen. So erweitert AMD den für alle Kerne gemeinsamen L3-Cache von 2 auf 6 MByte. Jedem Core stehen weiterhin dedizierte 512 KByte L2-Cache zur Verfügung. Durch den insgesamt 8 MByte fassenden Puffer sollte je nach Anwendung ein merklicher Performance-Sprung möglich sein, denn bei der Cache-Größe liegt Intel bislang vorn.
Den Phenom II X4 liefert AMD für den bekannten Socket AM2+ aus. Entsprechend steuert der integrierte Speicher-Controller weiterhin DDR2-1066-SDRAM in einer Dual-Channel-Konfiguration an. Ab Mitte 2009 folgen Phenom-II-Modelle für den künftigen AM3-Sockel. Damit unterstützt AMD dann DDR3-1333-Speicher.
Im TecChannel-Testlabor tritt der neue Phenom II X4 940 gegen die bisherigen Phenom-X3/X4-Modelle sowie Intels Core-2- und Core-i7-Prozessoren an. Wir zeigen, wo man mehr Performance für sein Geld bekommt.
SYSmark2007: Overall
Mit dem Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview bietet BAPCo eine aktualisierte Version zur Ermittlung der Systemleistung. Wie bei der Vorgängerversion SYSmark 2004 SE kommen 17 Anwendungen zum Einsatz, deren Zusammensetzung hat sich allerdings geändert. Der neue Benchmark enthält vier Workload-Szenarios: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling.
SYSmark2007 Preview öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten. Somit profitieren Dual- und Quad-Core-CPUs von zusätzlichen Prozessorkernen.
Neben den Geschwindigkeitswerten für die Szenarios gibt SYSmark2007 einen daraus resultierenden Gesamtwert für die Systemperformance aus.
SYSmark2007: Office Productivity
Der Workload Office Productivity von SYSmark2007 Preview erstellt Datenanalysen mit gebräuchlichen Office-Applikationen. Kommunikation, Projekt-Management und Datei-Operationen komplettieren das Szenario.
Folgende Applikationen setzt SYSmark2007 Preview ein: Microsoft Excel 2003, Outlook 2003, PowerPoint 2003, Word 2003 und Project 2003 sowie WinZip 10.0.
SYSmark2007: E-Learning
Im Workload E-Learning führt SYSmark2007 Preview Applikationen aus dem Umfeld von Online-Schulungen durch. Eine Vielzahl von Bildern, Videos und Audio-Content werden über eine Website als Schulungsmaterial präsentiert. SYSmark2007 Preview nutzt folgende Programme: Adobe Illustrator CS2 und Photoshop CS2, Macromedia Flash 8 und Microsoft PowerPoint 2003.
SYSmark2007: Video Creation & 3D-Modeling
Der Workload Video Creation in SYSmark2007 Preview verwendet insgesamt fünf verschiedene Applikationen. Hierzu zählen Adobe After Effects 7, Illustrator CS2 und Photoshop CS2, Microsoft Windows Media Encoder 9 Series sowie Sony Vegas 7.
Das Szenario erzeugt ein Video unter Verwendung von Spezialeffekten und Bildern verschiedener Quellen. Der Content wird für Online-Streaming und als High-Resolution-Material produziert.
Im Workload 3D-Modeling wird mit AutoDesk 3ds Max 8 und SketchUp 5 eine Animation sowie eine photorealistische Darstellung eines Gebäudes erstellt.
PCMark Vantage: Overall
Futuremarks PCMark Vantage wurde speziell für Windows Vista entwickelt. Das Analysetool ermittelt die Gesamtleistung eines Systems. Multi-Core-Prozessoren, Speicher, Grafikkarte und das Storage-Subsystem werden in verschiedenen Szenarios beansprucht und getestet. Neben einem Gesamtwert für die System-Performance stellt PCMark Vantage Geschwindigkeitsangaben der einzelnen Szenarios Memories, TV and Movies, Gaming, Music, Communications, Productivity und HDD zur Verfügung.
PCMark Vantage: Communications & Productivity
Im Szenario Communications von PCMark Vantage wird die Leistungsfähigkeit des Systems bei typischen Kommunikationsanwendungen ermittelt. Hierzu zählen E-Mail, Verschlüsselung und entpacken von Dateien, Audio Transcoding für VoIP oder Darstellung von grafischen Content im Browser.
PCMark Vantage nutzt beim Szenario Communications bis zu drei parallel arbeitende Tasks. Multi-Core-Prozessoren profitieren von ihren Kernen.
Beim Szenario Productivity Suite führt PCMark Vantage typische Standardaufgaben am PC durch. Hierzu zählt das Laden von Applikationen, Texte editieren, suchen in Datenbanken, E-Mail-Verwaltung oder das Öffnen von Websites mit dem Internet Explorer 7 in separaten Tabs.
PCMark Vantage nutzt auch beim Szenario Productivity Suite bis zu drei parallel arbeitende Tasks. Multi-Core-Prozessoren profitieren von ihren Kernen.
Analyse: SunGard ACR
SunGards Adaptiv Credit Risk 3.0 ist ein Analysetool für den Finanzbereich. Basierend auf modifizierten Monte-Carlo-Simulationen berechnet das Programm den künftigen Wert einer Anlage auf Basis vorhandener Marktdaten.
SunGards Adaptiv Credit Risk wurde in C# für Microsofts .NET-Umgebung programmiert. Spezielle Mathematik-Bibliotheken wie Intels MKL oder AMDs Core Math Library ACML verwendet Adaptiv Credit Risk nicht. Das Analysetool arbeitet multithreaded und unterstützt Multiprozessor-Systeme optimal. SunGard rechnet überwiegend mit Integer-Operationen. Speicherzugriffe halten sich bei Adaptiv Credit Risk in Grenzen.
Rendering: 3ds Max 2008
Autodesk bietet mit 3ds Max 2008 eine professionelle Software für 3D-Modeling, Animation und Rendering an. Bei den Render-Vorgängen nutzt 3ds Max 2008 Multiprocessing voll aus.
Die gewählten Render-Szenen „Space Flyby“ und „Underwater Escape“ basieren auf der Benchmark-Suite SPECapc for 3ds Max von SPEC.org. Die Grafikkarten-Performance spielt beim Rendering keine Rolle, die OpenGL/DirectX-basierenden Tests der SPECapc-Suite verwenden wir nicht.
Rendering: CINEBENCH 10
Mit dem CINEBENCH 10 stellt Maxon die aktuelle Version des bekannten Benchmark-Tools bereit. CINEBENCH 10 basiert auf Cinema 4D Release 10 und führt wieder Rendering-Tests durch. Maxon bietet CINEBENCH 10 als 32- und 64-Bit-Version zum Download an.
Beim Render-Test wird eine photorealistische 3D-Szene mit Hilfe des Cinema-4D-Raytracers berechnet. Die Szene enthält unter anderem Lichtquellen, Schatteneffekte sowie Multi-Level-Reflektionen. Bei dem FPU-lastigen Test spielt die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte keine Rolle. Auch höhere Speicher- und FSB-Bandbreiten nutzen beim Rendering von CINEBENCH 10 wenig – der Test läuft überwiegend in den Cache-Stufen ab.
Audio-Enkodieren: iTunes 7.5
Apples iTunes 7.5 ermöglicht das Enkodieren von verschiedenen Audio-Formaten. Über den integrierten MP3-Codec wandelt die digitale Jukebox beispielsweise WAV-Audio-Files in komprimierte MP3-Dateien um. Beim MP3-Enkodieren nutzt iTunes 7.5 zwei Threads und somit die Vorteile von Dual-Core-Prozessoren aus. Quad-Core-CPUs profitieren von ihren zusätzlichen Kernen nicht.
Um die Enkodier-Performance der CPUs zu überprüfen, legen wir die 13 Musikstücke der Audio-CD „Gwen Stefani: Love. Angel. Music. Baby.“ mit einer Gesamtspieldauer von 52,1 Minuten mit iTunes als unkomprimierte WAV-Dateien auf die Festplatte. Die folgende MP3-Erstellung erledigt iTunes mit einer Audio-Qualität von 192 kbps.
Video-Enkodieren: iTunes 7.5
Mit Apples iTunes 7.5 wandeln wir außerdem mit den integrierten De- und Encodern den 1080i-High-Definition-Trailer von Ice Age 2 im H.264-Format ins MPEG-4-Format mit 124 KBit/s und einer „mobilen“ Auflösung von 640 x 352 Bildpunkten. Dieses Video-Format ist für Apples iPod Touch und iPhone optimiert. iTunes 7.5 nutzt beim Umwandeln des Videos die Vorteile von Dual-Core-Prozessoren aus.
OpenGL: SPECviewperf 10
Die Leistungsfähigkeit von OpenGL-Anwendungen verifizieren wir mit dem neuen SPECviewperf 10 der SPECopc. Schließlich sehen sowohl Intel als auch AMD ihre Sprösslinge gerne im professionellen Workstation-Markt. Das CAD-Paket beinhaltet neun verschiedene Tests, basierend auf realen CAD/CAM-Anwendungen: 3ds Max, CATIA, EnSight, Maya, Pro/ENGINEER, SolidWorks, UGS Teamcenter Visualization Mockup und UGS NX.
Besonders die Anwendung Pro/ENGINEER (proe-04) stresst die Grafikkarte. Das dargestellte Modell im Workload besteht aus 3,9 bis 5,9 Millionen Eckpunkten. Jeder schattierte Frame des Modells beinhaltet mehr als 100 MByte an Status- und Vertex-Informationen.
Die Einzelergebnisse von SPECviewperf 10 in der Tabelle zeigen, dass die OpenGL-Performance sehr abhängig von der Applikation ist:
Prozessor |
3dsmax-04 |
catia-02 |
ensight-03 |
maya-02 |
proe-04 |
sw-01 |
tcvis-01 |
ugnx-01 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Phenom II X4 940 DDR2-1066 |
13,8 |
8,4 |
14,5 |
21,2 |
11,2 |
10,3 |
2,0 |
4,2 |
Phenom X3 8450 DDR2-1066 |
7,9 |
6,7 |
12,1 |
15,3 |
7,0 |
8,7 |
2,4 |
3,9 |
Phenom X3 8750 DDR2-1066 |
11,7 |
7,6 |
12,1 |
18,3 |
9,6 |
9,7 |
2,5 |
4,1 |
Phenom X4 9850 DDR2-1066 |
11,7 |
7,8 |
14,3 |
20,7 |
10,2 |
10,1 |
2,5 |
4,2 |
Phenom X4 9950 DDR2-1066 |
11,9 |
7,9 |
14,4 |
20,7 |
10,3 |
10,1 |
2,5 |
4,2 |
Core 2 Duo E6750 DDR3-1333 |
14,5 |
14,3 |
15,0 |
31,2 |
12,6 |
19,8 |
4,6 |
4,3 |
Core 2 Duo E7200 DDR3-1066 |
13,4 |
9,3 |
15,6 |
24,1 |
11,7 |
18,6 |
4,6 |
4,3 |
Core 2 Duo E8400 DDR3-1333 |
14,9 |
14,6 |
16,3 |
28,6 |
13,4 |
18,3 |
4,2 |
4,3 |
Core 2 Duo E8500 DDR3-1333 |
16,4 |
15,9 |
17,9 |
32,2 |
13,5 |
20,6 |
4,6 |
4,3 |
Core 2 Duo E8600 DDR3-1333 |
17,2 |
16,0 |
18,6 |
32,3 |
13,9 |
21,1 |
4,6 |
4,3 |
Core 2 Quad Q6600 DDR3-1066 |
12,0 |
7,6 |
15,0 |
21,8 |
10,5 |
11,2 |
2,7 |
4,2 |
Core 2 Quad Q9450 DDR3-1333 |
14,0 |
8,5 |
16,1 |
26,2 |
12,0 |
12,9 |
3,1 |
4,3 |
Core 2 XE QX9650 DDR3-1333 |
15,4 |
8,7 |
16,8 |
27,3 |
13,0 |
12,3 |
3,2 |
4,3 |
Core 2 XE QX9770 DDR3-1600 |
15,9 |
10,0 |
16,8 |
27,3 |
13,1 |
12,6 |
3,2 |
4,3 |
Core i7 920 DDR3-1066 |
11,2 |
7,8 |
15,0 |
18,8 |
9,0 |
9,9 |
2,5 |
4,1 |
Core i7 XE 965 DDR3-1066 |
13,7 |
13,4 |
15,4 |
25,0 |
11,3 |
10,6 |
2,9 |
4,1 |
DirectX 10: 3DMark Vantage
Futuremark bietet mit 3DMark Vantage den Nachfolger von 3DMark06 an. Die neue Version läuft ausschließlich auf Windows-Vista-Rechnern und setzt DirectX 10.0 voraus. Allerdings unterstützt 3DMark Vantage noch keine DirectX-10.1-Features.
3DMark Vantage setzt sich aus vier Szenen zusammen. Die zwei Szenarien „Jane Nash“ und „New Calico“ überprüfen die Grafik-Performance des Systems. Beispielsweise nutzt der Benchmark Raytracing-Funktionen wie Parallax Occlusion Mapping sowie das Shader Model 4.0 aus. Ausführliche Informationen zu den Grafiktests finden Sie im 3DMark Vantage Whitepaper.
Die zwei Szenarien „AI“ und „Physics“ widmen sich der CPU-Performance. 3DMark Vantage nutzt Multi-Core-Prozessoren hier massiv aus. In der Szene „AI“ erfolgen Berechnungen für die künstliche Intelligenz – Flugzeuge versuchen Kollisionen zu vermeiden. Bei „Physics“ ziehen Flugzeuge Rauchschwaden hinter sich her. Der Rauch breitet sich aufgrund physikalischer Berechungen aus und reagiert auf durchfliegende Flugzeuge. Der Test unterstützt von Ageia die Phys X Beschleunigerkarten.
Wir führen 3DMark Vantage mit der Voreinstellung „Performance“ aus. Der Benchmark gibt wie die Vorgängerversion eine Gesamtpunktzahl aus, die Auskunft über die Spiele-Performance des Rechners gibt:
Zusätzlich gibt 3DMark Vantage neben dem Gesamtwert einen Performance-Index für die Grafik- und CPU-Performance aus:
Crysis: 800 x 600 Low Quality
Das 3D-Spiel Crysis von Crytek unterstützt DirectX 10 und stellt hohe Anforderungen an die Hardware. Die komplexen grafischen Elemente der Spieleszenen sowie die Physik-Engine beanspruchen die Grafikkarte und den Prozessor besonders stark. Cryteks eingesetzte CryEngine 2 unterstützt Multi-Core-CPUs. In parallelen Threads führt Crysis Berechnungen für Audio- und Physikeffekte, das Partikelsystem sowie dem Daten-Streaming oder der KI durch.
Die Frameraten von Crysis mit den verschiedenen Prozessoren ermitteln wir bei einer Grafikauflösung von 800 x 600 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „low“. Als Szenario verwenden wir das in Crysis mitgelieferte Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte wird nicht voll gefordert.
Crysis: 1024 x 768 Medium Quality
Jetzt ermitteln wir die Frameraten von Crysis mit den verschiedenen Prozessoren bei einer Grafikauflösung von 1024 x 768 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „medium“. Als Szenario verwenden wir das in Crysis mitgelieferte Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte wird bereits stark belastet.
Crysis: 1280 x 1024 High Quality
Welche Frameraten die Prozessoren bei Crysis bei einer Grafikauflösung von 1280 x 1024 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „high“ ermöglichen, ermitteln wir wieder mit dem Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte arbeitet bei dieser Einstellung unter Volllast.
Energieverbrauch: Leerlauf
AMD und Intel spezifizieren den Energiebedarf ihrer Prozessoren mit der Thermal Design Power (TDP). Bei diesem Wert handelt es sich um ein theoretisches Maximum – in der Praxis liegt der Energiebedarf der Prozessoren in der Regel selbst bei hoher Auslastung darunter. Die CPU-Kühler müssen aber für diese TDP-Werte entsprechend dimensioniert sein.
Interessanter ist der reale Energieverbrauch der kompletten Plattform – ohne Monitor. Unsere Testplattformen unterscheiden sich lediglich beim Mainboard und natürlich der CPU. Grafikkarte, Netzteil, Festplatte und wenn möglich der Speicher sind identisch. Damit lassen sich praxisnahe Aussagen treffen, wie sehr der Prozessor den Energieverbrauch der Plattform beeinflusst.
Im folgenden Diagramm vergleichen wir den Systemverbrauch unter Windows Vista im „Leerlauf“ ohne aktivierten Energiesparmodus:
Jetzt sind die Energiesparfunktionen Intel SpeedStep und AMD Cool’n’Quiet zum dynamischen Senken von Taktfrequenz und Core-Spannung aktiv. Windows befindet sich weiterhin im „Leerlauf“:
Wie die Stromspartechnologien SpeedStep und PowerNow! die Energieeffizienz der Prozessoren im Detail erhöhen, können Sie bei TecChannel im Artikel Energie-Test: Performance pro Watt bei Quad-Core-CPUs nachlesen.
Energieverbrauch: Volllast
Der Energieverbrauch der Plattformen steigt auf die Werte im Diagramm, wenn alle Kerne der Prozessoren unter voller Last arbeiten. Die Grafikkarte wird beim verwendeten Lasttest mit SunGard ACR nicht beansprucht.
Wird zusätzlich die Grafikkarte GeForce 8800 GTS über das DirectX-10-Spiel Crysis stark gefordert, so erhöht sich der Energiebedarf der Plattformen auf folgende Werte:
Listen- & Straßenpreise
Hinsichtlich der Preise empfiehlt es sich, gelegentlich einen Blick auf die offiziellen Listen der CPU-Hersteller zu werfen. Bei AMDs Preisliste gab es am 01. Dezember 2008 die letzten Änderungen. Intels Preisliste wurde am 28. Dezember 2008 aktualisiert.
Modell |
Taktfrequenz /FSB [MHz] |
Listenpreis [US-Dollar] |
Straßenpreis [Euro] |
---|---|---|---|
Socket AM2+ |
|||
Phenom II X4 940 |
3000 |
275 |
260 |
Phenom II X4 920 |
2800 |
235 |
240 |
Phenom X4 9950 Black Edition |
2600 |
174 |
160 |
Phenom X4 9850 Black Edition |
2500 |
174 |
150 |
Phenom X4 9750 |
2400 |
154 |
140 |
Phenom X4 9650 |
2300 |
154 |
135 |
Phenom X4 9550 |
2200 |
154 |
125 |
Phenom X4 9350e |
2000 |
174 |
150 |
Phenom X4 9150e |
1800 |
174 |
120 |
Phenom X3 8750 Black Edition |
2400 |
124 |
110 |
Phenom X3 8750 |
2400 |
124 |
110 |
Phenom X3 8650 |
2200 |
104 |
100 |
Phenom X3 8450 |
2100 |
104 |
90 |
LGA1366 |
|||
Core i7 965 Extreme |
3200 / 6,4 GT |
999 |
980 |
Core i7 940 |
2933 / 4,8 GT |
562 |
490 |
Core i7 920 |
2670 / 4,8 GT |
284 |
270 |
LGA775 |
|||
Core 2 Extreme QX9770 |
3200 / 1600 |
1399 |
1290 |
Core 2 Extreme QX9650 |
3000 / 1333 |
999 |
990 |
Core 2 Quad Q9650 |
3000 / 1333 |
530 |
480 |
Core 2 Quad Q9550 |
2830 / 1333 |
316 |
280 |
Core 2 Quad Q9450 |
2670 / 1333 |
316 |
260 |
Core 2 Quad Q9400 |
2670 / 1333 |
266 |
240 |
Core 2 Quad Q9300 |
2500 / 1333 |
266 |
210 |
Core 2 Quad Q8200 |
2333 / 1333 |
193 |
150 |
Core 2 Quad Q6600 |
2400 / 1066 |
183 |
145 |
Core 2 Duo E8600 |
3333 / 1333 |
266 |
220 |
Core 2 Duo E8500 |
3160 / 1333 |
183 |
155 |
Core 2 Duo E8400 |
3000 / 1333 |
163 |
145 |
Core 2 Duo E8300 |
2830 / 1333 |
163 |
135 |
Core 2 Duo E7400 |
2800 / 1066 |
133 |
130 |
Core 2 Duo E7300 |
2670 / 1066 |
113 |
100 |
Core 2 Duo E7200 |
2530 / 1066 |
113 |
95 |
Produkte |
Info-Link |
---|---|
Prozessoren |
Fazit
AMDs neuer Phenom II X4 940 erreicht mit seiner Taktfrequenz von 3,0 GHz sowie der Aufstockung des L3-Caches von 2 auf 6 MByte einen ordentlichen Geschwindigkeitsschub. Gegenüber dem bisherigen Topmodell Phenom X4 9950 Black Edition mit 2,6 GHz Taktfrequenz gibt es beim Gros der Anwendungen zwischen 15 und 30 Prozent mehr Performance.
Durch die 45-nm-Technologie gibt sich der neue Phenom II auch deutlich sparsamer gegenüber den 65-nm-Modellen – trotz höherer Taktfrequenz. Unter Last spart die AMD-Plattform mit dem 45-nm-Prozessor über 40 Watt gegenüber dem Phenom X4 9950 Black Edition. Auch im Leerlauf zeigt sich der Phenom II um zirka 20 Watt genügsamer. Damit muss sich eine Phenom-II-Plattform aus Energiesicht nicht mehr hinter entsprechenden Intel-Plattformen verstecken.
Für einen Straßenpreis von zirka 270 Euro konkurriert der neue Phenom II X4 940 überwiegend mit dem Intel Core 2 Quad Q9450 sowie dem Core i7 920. AMDs 45-nm-Quad-Core-CPU liefert sich mit dem Core 2 Quad Q9450 ein munteres Wechselspielchen um die Positionen. Insgesamt lassen sich beide CPUs jedoch als ebenbürtig ansehen. Der Phenom II X4 sticht durch eine bessere Performance bei Office- und Video-Applikationen heraus. Gegen den Core i7 920 bleibt der neue Phenom II allerdings weiterhin chancenlos. Dafür gibt es Mainboards mit Socket AM2+ und DDR2-Speicher wesentlich günstiger als LGA1366-Plattformen für den Core i7.
Während AMDs Phenom II X4 940 gerade auf den Markt kommt, wird der Hauptkonkurrent Core 2 Quad Q9450 schon zum Auslaufmodell. Für den gleichen Preis rückt bereits der Core 2 Quad Q9550 mit 2,83 GHz und ebenfalls 12 MByte L2-Cache nach. Auch die LGA1366-Plattformen für die Core-i7-CPUs werden in den nächsten Monaten mit zunehmenden Stückzahlen weiter im Preis fallen. So wird auch AMD nichts anderes übrig bleiben, den Preis des Phenom II zügig zu reduzieren. Dies wird auch geschehen, denn Mitte 2009 folgt bereits der Phenom II für den Sockel AM3 mit DDR3-1333-Speicher. (cvi)
Testkonfiguration
Wir haben die Benchmarks unter dem Betriebssystem Windows Vista Business in der 32-Bit-Version durchgeführt.
AMDs Phenom II X4 für den Socket AM2+ testen wir in einem MSI DKA790GX Platinum mit AMD-790FX-Chipsatz. Das Mainboard bietet zum Testzeitpunkt laut AMD eine optimale Unterstützung für die 45-nm-CPU. Die 65-nm-Phenoms nehmen in einem Gigabyte-GA-MA790FX-DQ6 Platz. Die Platine mit dem Socket AM2+ setzt ebenfalls auf den AMD-790FX-Chipsatz. Unterschiede in der Performance zwischen den Mainboards sind vernachlässigbar, wie ein Nachtest der 65-nm-Phenoms im MSI DKA790GX ergab. In der Energieaufnahme zeigt sich das MSI-Mainboard allerdings genügsamer – alle Werte sind deshalb für die Vergleichbarkeit mit dem DKA790GX Platinum ermittelt.
Allen AMD-CPUs stehen 2 GByte Dual-Channel DDR2-1066-Speicher mit CL5 von takeMS zur Verfügung. Über den im Phenom integrierten Speicher-Controller konfigurieren wir die DIMMs für unsere Tests mit 1066 MHz.
Die Core-i7-Prozessoren mit dem Sockel LGA1366 testen wir in dem Intel-Desktop-Mainboard DX58SO. Der Prozessor steuert über seine drei Speicher-Channels jeweils ein DDR3-1066-DIMM mit CL7 an. Insgesamt stehen den Core-i7-CPUs drei GByte Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Alle Core-2-Prozessoren nehmen im Asus P5E3 Deluxe mit X38-Express-Chipsatz Platz. Den FSB1333-Modellen steht als Arbeitsspeicher jeweils 2 GByte DDR3-1333-SDRAM mit CL7 in einer Dual-Channel-Konfiguration zur Verfügung. Die FSB1066-CPUs steuern den DDR3-Speicher von OCZ mit 1066 MHz an.
Den Core 2 Extreme QX9770 mit FSB1600 testen wir ebenfalls im Asus P5E3 Deluxe. Neben dem offiziellen FSB1333-Support lässt der Chipsatz den FSB1600-Betrieb zu. Diese „Übertaktung“ wird von Intel als Testumgebung für die FSB1600-CPU empfohlen. Neben dem offiziellen DDR3-1333-Support des X38-Chipsatzes erlaubt das Asus-Mainboard auch den Betrieb mit DDR3-1600-DIMMs.
Um gleiche Testbedingungen zu gewährleisten, wurden alle Testsysteme mit einer Zotac GeForce 8800GTS bestückt. Der DirectX-10-Grafikkarte mit 320 MByte Grafikspeicher stand der ForceWare-Treiber Release 163.69 zur Seite. Für unsere Tests mit 3DMark Vantage setzen wir das Release 175.15 Beta ein.
Einheit herrschte auch beim 620-Watt-Netzteil Enermax Liberty ELT620AWT und den Massenspeichern – die Serial-ATA-II-Festplatte Seagate Barracuda 7200.10 mit 250 GByte Kapazität.