AM3-Quad-Core-CPU

Test: AMD Phenom II X4 945 mit DDR3

25.05.2009 von Christian Vilsbeck
AMD bietet für den Socket AM3 zunehmend Phenom-II-CPUs an. Neu im Test ist der Phenom II X4 945 mit 3,0 GHz Taktfrequenz. Der Vergleich mit den Einsteiger- und Topmodellen des Phenom II sowie Intels Core 2 und Core i7 zeigt die Performance des AMD-Quad-Core-Prozessors.

AMD unterstützt mit den neuen Phenom-II-Prozessoren für den Socket AM3 DDR3-Speicher mit Geschwindigkeiten bis 1333 MHz. Phenom-II-Modelle für den bekannten Socket AM2+ müssen sich mit DDR2-1066-Support zufrieden geben. Wer sich jetzt für einen AM3-Prozessor entscheidet, ist flexibler: Die CPUs sind abwärtskompatibel zum Socket AM2+. Der in den Prozessoren integrierte Dual-Channel-Speicher-Controller kann neben DDR3- auch DDR2-DIMMs adressieren.

Bildergalerie: AMD Phenom II Socket AM3
Core i7-3770K:
Der Quad-Core-Prozessor mit Ivy-Bridge-Architektur arbeitet mit 3,5 GHz Basistaktfrequenz, per Turbo sind maximal 3,9 GHz möglich. Neben 8 MByte L3-Cache ist auch die integrierte Grafik-Engine HD 4000 auf dem 22-nm-Die integriert.
Intel Core i7-3820:
Der Prozessor mit Sandy-Bridge-Architektur arbeitet mit 3,6 GHz Basistaktfrequenz. Im Turbo Mode werden es bis zu 3,9 GHz. Dem LGA2011-Modell stehen vier Kerne sowie 10 MByte L3-Cache zur Verfügung.
Core i7-3960X:
Der Prozessor mit Sandy-Bridge-Architektur arbeitet mit 3,3 GHz Grundtaktfrequenz. Im Turbo Mode werden bis zu 3,9 GHz erreicht. Durch die Hexa-Core-Technologie plus Hyper-Threading kann die CPU zwölf Threads parallel bearbeiten.
AMD A8-3850:
Der Quad-Core-Prozessor für den Socket FM1 arbeitet mit 2,9 GHz Taktfrequenz. Pro Kern steht der CPU ein 1024 KByte großer L2-Cache zur Verfügung. Auf dem Siliziumplättchen befindet sich auch die Grafik-Engine Radeon HD 6550D.
AMD FX-8150:
Die 8-Core-CPU mit Bulldozer-Architektur ist für den Socket AM3+ ausgelegt. Die CPU arbeitet mit einer Grundtaktfrequenz von 3,6 GHz. Der FX-8150 kann durch die Turbo CORE-Technologie die Taktfrequenz auf bis zu 4,2 GHz erhöhen.
Core i7-990X Extreme:
Der Hexa-Core-Prozessor für den Socket LGA1366 beherrscht durch sein zusätzliches Hyper-Threading insgesamt 12 Threads. Die Grundtaktfrequenz von 3,46 GHz wird durch Turbo Mode auf bis zu 3,73 GHz erhöht. Den sechs Kernen steht ein 12 MByte fassender gemeinsamer L3-Cache zur Verfügung. Intel spezifiziert den TDP der CPU auf 130 Watt.
Core i5-2500K:
Die Sockel-1155-CPU besitzt vier Kerne, aber kein Hyper-Threading. Durch die Sandy-Bridge-Architektur ist auch die Grafik-Engine auf dem 32-nm-Die integriert. Die Grundtaktfrequenz von 3,3 GHz erhöht sich mit der Turbo-Technologie auf bis zu 3,7 GHz. Der Last Level Cache, den CPU und Grafik gemeinsam nutzen, ist 6 MByte groß. Als K-Variante verfügt die CPU über freie Multiplier.
Core i7-2600K:
Der Quad-Core-Prozessor mit Hyper-Threading für den Sockel 1155 basiert auf der Sandy-Bridge-Architektur. Die Grundtaktfrequenz von 3,4 GHz kann die Turbo-Technologie auf 3,8 GHz erhöhen. In der CPU ist die HD Graphics 3000 integriert. Grafik und CPU besitzen einen gemeinsamen Last Level Cache von 8 MByte Größe. Die K-Version besitzt freie Multiplier.
Phenom II X6 1090T Black Edition:
AMDs Hexa-Core-Prozessor arbeitet mit 3,2 GHz Grundtaktfrequnenz. Durch Turbo CORE können drei Kerne mit bis zu 3,6 GHz hochtakten. Die Socket-AM3-CPU ist im 45-nm-Verfahren gefertigt und besitzt einen TDP-Wert von 125 Watt. Allen sechs Kernen steht ein gemeinsamer 6 MByte großer L3-Cache zur Verfügung.
Phenom II X4 910e:
AMDs Quad-Core-Prozessore für den Socket AM3 arbeitet mit 2,6 GHz Taktfrequenz. Das „e“ in der Modellnummer kennzeichnet die stromsparende Ausführung mit 65 Watt TDP.
Athlon II X4 620:
Der Quad-Core-Prozessor für den Socket AM3 arbeitet mit 2,6 GHz Taktfrequenz. Jeder Kern besitzt einen 512 KByte fassenden L2-Cache. Auf einen L3-Cache verzichtet das Quad-Core-Einsteigermodell.
Core i7 920:
Der Quad-Core-Prozessor mit Nehalem-Architektur arbeitet mit 2,67 GHz Taktfrequenz. Die 45-nm-CPU für den Sockel LGA1366 steuert über den integrierten Speicher-Controller drei DDR3-1066-Channels an.
Core i7 965 Extreme:
Die Quad-Core-CPU mit Hyper-Threading lässt die vier Kerne mit 3,20 GHz arbeiten. Für die Kommunikation mit der Peripherie sorgt das neue QuickPath-Interface des LGA1366-Prozessors.
Core 2 Duo E7200:
Der 45-nm-Dual-Core-Prozessor für den Sockel LGA775 arbeitet mit 2,53 GHz Taktfrequenz und einem FSB1066. Den beiden Kernen stehen insgesamt 3 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core 2 Duo E8400:
Die Dual-Core-CPU für den Socket LGA775 arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz und einem FSB1333. Beiden Kernen steht ein gemeinsamer 6 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core 2 Duo E8500:
Der 45-nm-Dual-Core-Prozessor für den Sockel LGA775 arbeitet mit 3,16 GHz Taktfrequenz und einem FSB1333. Den beiden Kernen stehen insgesamt 6 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core 2 Duo E8600:
Die 45-nm-Dual-Core-CPU für den Sockel LGA775 arbeitet mit 3,33 GHz Taktfrequenz und einem FSB1333. Beide Kerne greifen auf einen 6 MByte großen L2-Cache zurück.
Core 2 Quad Q6600:
Der Quad-Core-Prozessor mit 2,40 GHz Taktfrequenz setzt sich aus zwei Dual-Core-Dies zusammen. Die FSB1066-CPU für den Sockel LGA775 verfügt über insgesamt 8 MByte L2-Cache.
Core 2 Quad Q9450:
Die vier Kerne der 45-nm-CPU arbeiten mit 2,67 GHz Taktfrequenz. Insgesamt stehen der LGA775-CPU 12 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core i5-661:
Die Dual-Core-CPU für den Socket LGA1156 arbeitet mit der 32-nm-Westmere-Architektur. Neben dem 3,33-GHz-Prozessor-Die beherbergt das Gehäuse auf einem separaten Die die Grafik-Engine.
Core i5-750:
Der LGA1156-Prozessor ist im 45-nm-Technologie gefertigt. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit 2,66 GHz Grundtaktfrequenz und verfügt über einen 8 MByte Shared L3-Cache.
Core 2 Extreme QX9650:
Der 45-nm-Quad-Core-Prozessor für den Sockel LGA775 arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz. Insgesamt verfügt die CPU über 12 MByte L2-Cache – pro Dual-Core-Die sind es 6 MByte.
Core 2 Extreme QX9770:
Der 45-nm-Quad-Core-Prozessor für den Sockel LGA775 arbeitet mit 3,2 GHz Taktfrequenz und einem FSB1600. Den vier Kernen stehen insgesamt 12 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core i7-870:
Der Quad-Core-Prozessor für den Socket LGA1156 arbeitet mit 3,33 GHz Grundtaktfrequenz. Die CPU kann durch das zusätzliche Hyper-Threading acht Thread parallel bearbeiten.
Phenom II X2 550 Black Edition:
Der Dual-Core-Prozessor für den Socket AM3 arbeitet mit 3,1 GHz Taktfrequenz. Jedem Kern steht ein 512 KByte L2-Cache sowie der Shared L3-Cache mit 6 MByte zur Verfügung.
Athlon II X2 250:
Die Dual-Core-Einsteiger-CPU für den Socket AM3 arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz. Jeder Kern kann auf einen dedizierten 1 MByte großen L2-Cache zurückgreifen. Auf einen L3-Cache muss der 45-nm-K10-Prozessor allerdings verzichten.
Phenom II X4 810:
Der 45-nm-Quad-Core-Prozessor für den Socket AM3 arbeitet mit 2,6 GHz Taktfrequenz und 4 MByte L3-Cache. Der integrierte Speicher-Controller kann DDR2-1066- und DDR3-1333-DIMMs ansteuern. AM3-CPUs sind gegenüber den Phenoms für den Sockel AM2+ durch zwei fehlende Pins zu erkennen (rote Kreise).
Phenom II X3 720 Black Edition:
Der Triple-Core-Prozessor mit 45-nm-Technologie arbeitet mit 2,8 GHz Taktfrequenz (freier Multiplier) und 6 MByte L3-Cache. Die Socket-AM3-CPU mit DDR3-1333-Speicher-Controller ist abwärtskompatibel zum Socket AM2+.
Phenom II X4 940:
Der 45-nm-Quad-Core-Prozessor für den Socket AM2+ arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz. Allen Kernen steht ein gemeinsamer 6 MByte L3-Cache zur Verfügung.
Phenom X3 8450:
Die drei Kerne der 65-nm-CPU arbeiten mit 2,1 GHz Taktfrequenz. Den für alle Kerne gemeinsamen L3-Cache dimensioniert AMD auf 2 MByte.
Phenom X3 8750:
Der 65-nm-Triple-Core-Prozessor für den Sockel AM2+ arbeitet mit 2,4 GHz Taktfrequenz. Den drei Kernen steht ein gemeinsamer 2 MByte L3-Cache zur Verfügung.
Phenom X4 9850 Black Edition:
Der 65-nm-Quad-Core-Prozessor für den Sockel AM2+ arbeitet mit 2,5 GHz Taktfrequenz. Der Multiplier der Black Edition ist frei wählbar.

Den Phenom II X4 mit Quad-Core-Technologie bietet AMD jetzt in drei Versionen für den Socket AM3 an. Als Einstiegsmodell dient der Phenom II X4 810 mit 2,6 GHz Taktfrequenz und einen auf 2 MByte reduzierten L3-Cache. Als Topmodell fungiert der Phenom II X4 955 Black Edition mit 3,2 GHz Taktfrequenz und 6 MByte L3-Cache. Die Black Edition besitzt zudem keinen festen Multiplier und lässt sich somit leicht übertakten. Als neues „Mainstream-Modell“ ist zusätzlich der Phenom II X4 945 im Angebot.

Bildergalerie: Alle Benchmarks der Desktop-CPUs im Überblick
Gesamtwertung: Der neue Phenom II X4 945 mit DDR3-1333-Speicher arbeitet im Asus M4A79T Deluxe (Socket AM3) bei gleicher Taktfrequenz von 3,0 GHz etwas langsamer als der 940er mit DDR2-1066-Speicher im MSI DKA790GX Platinum (Socket AM2+).
Office Productivity: Bei typischen Office-Applikationen enteilt der Phenom II X4 940 (3,0 GHz) selbst dem neuen 955er mit 3,2 GHz. Das Asus-Socket-AM3-Mainboard bremst in Kombination mit dem BIOS den Phenom II X4 945 und 955 B.E. auch nach wiederholten Läufen bei diesem Workload etwas aus.
E-Learning: In diesem Szenario setzt sich der neue Phenom II X4 945 mit sechs Prozent mehr Performance vom 940er ab – bei gleicher Taktfrequenz. Die hohe Performance der Core-2-Duo-CPUs mit Dual-Core zeigt, dass vier Kerne hier nur teilweise, beispielsweise bei Photoshop, ausgenutzt werden.
3D-Modeling: Die Programme nutzen nur bei einigen zu bewältigenden Arbeitsschritten vier Kerne voll aus. Der Phenom II X4 945 hält den Core 2 Quad Q9450 von Intel im Schach, der Core i7 920 zieht aber davon. Vom DDR3-Speicher profitiert der Phenom II X945 nicht, wie der Vergleich mit dem Phenom II 940 Black Edition zeigt.
Video Creation: Bei der Videobearbeitung zeigt bereits der 940er 65-nm-Phenom eine gute Leistung. Der Phenom II X4 955 B.E. mit DDR3-Speicher arbeitet auf dem Niveau des Core i7 920.
Gesamtwertung: Zwar arbeiten die Programme parallel, die einzelnen Anwendungen nutzen aber kein massives Multithreading. Der Phenom II X4 945 setzt sich zwischen die Hauptkonkurrenten von Intel. AMDs 3,0-GHz-Prozessor ist dabei vier Prozent flinker als das 3,0-GHz-Modell Phenom II X4 940 Black Edition mit DDR2-1066.
Productivity Suite: Wie bei SYSmark2007 bietet der Phenom II auch in diesem Office-Szenario eine gute Performance. Der neue Phenom II X4 945 arbeitet sogar schneller als Intels Core i7 965 Extreme Edition.
Communications: Massives Multitasking, bei dem die parallelen Programme auch unter Last sind, findet in diesem Szenario nicht statt. Zwar profitiert der neue Phenom II X4 945 kaum vom DDR3-Speicher (siehe Vergleich mit Phenom II X4 940 B.E. sowie beim Phenom II X4 810 mit DDR2-1066 und DDR3-1333), dennoch arbeitet die CPU auf dem Niveau des Core i7 920.
Alle Threads: Jetzt nutzt CINEBENCH alle verfügbaren Prozessorkerne. Der Core i7 920 distanziert sich durch sein Hyper-Threading (8 Threads) noch weiter von den Konkurrenten. Aktives Hyper-Threading erwirkt beim Core i7 hier circa 14 bis 16 Prozent mehr Geschwindigkeit.
Szene „Space Flyby“: Der Phenom II X4 945 und 940 B.E. (beide 3,0 GHz) rendern die Szene fast in identischer Zeit. Der Speichertyp ist beim Phenom II hier wieder nebensächlich, wie auch die 810er Phenoms zeigen.
Szene „Underwater Escape“: Diesen Render-Workload muss der Phenom II X4 945 den Core 2 Quad Q9450 vorbeiziehen lassen. Die Intel-CPU profitiert von seinem größeren Puffer (12 MByte L2-Cache) im Vergleich zum Phenom II (6 MByte L3-Cache).
Vertont: Weil iTunes nur zwei Threads beim Enkodieren nutzt, profitieren die Quad-Core-Modelle nicht von ihren zusätzlichen Kernen. Der Phenom II X4 955 B.E. liegt in Schlagdistanz zum Core i7 920. DDR3-Speicher erwirkt beim Phenom II keinen Vorteil, wie der Vergleich des Phenom II X4 940 B.E. mit DDR2-1066 und des 945er mit DDR3-1333 zeigt (beide 3,0 GHz).
Kurzfilm: Wie beim Audio-Enkodieren nutzt iTunes nur zwei Threads. Der Phenom II X4 945 (und 955 B.E.) setzt sich zwischen die Hauptkonkurrenz von Intel.
Schnelle Vorhersagen: Bei der Multithread-optimierten Monte-Carlo-Simulation platziert sich der neue Phenom II X4 945 im oberen Feld. Speicherzugriffe sind bei SunGard vernachlässigbar – der Phenom II X4 940 B.E. und 945 arbeiten gleich schnell. Auch der Phenom II X4 810 arbeitet mit DDR2-1066 und DDR3-1333 auf einem Niveau.
Pro/ENGINEER: Multi-Core nutzt hier nichts. Ab dem Core 2 Extreme QX9650 mit 3,0 GHz bewirken Taktfrequenzerhöhungen kaum höhere Frameraten – die Grafikkarte limitiert. Auch bei den Phenoms fallen Performance-Steigerungen durch höhere Taktfrequenzen bescheiden aus. Die Core-i7-CPUs brillieren bei diesem Test nicht.
Gesamtwertung: Die Core-i7-Prozessoren setzen sich durch ihre hohe Rechenleistung an die Spitze. Der Vorteil der Multi-Core-Technologie fließt in das Ergebnis ein. Durch die limitierende Grafikkarte sind die Unterschiede in der Gesamtwertung gering.
GPU-Score: Die extrem aufwendigen Grafikszenarien von 3DMark Vantage überfordern aktuelle Grafikkarten. Unsere verwendete GeForce 8800GTS arbeitet am Limit. Unterschiedliche Prozessoren erwirken nur marginale Unterschiede in der Grafik-Performance.
CPU-Score: Bei den AI- und Physics-Berechnungen düpieren die Core-i7-CPUs die Core-2-Modelle und Phenoms. Hyper-Threading (HT) sorgt hier sehr effizient für circa 34 Prozent mehr Performance. Der Phenom II X4 945 arbeitet mit DDR3-1333 knapp zwei Prozent schneller als der Phenom II X4 940 B.E mit DDR2-1066. Anders verhält es sich beim Phenom II X4 810 mit nur 2 MByte L3-Cache: Hier erwirkt DDR3-Speicher mit 1333 MHz (Timing 7-7-7-20 1T) im Vergleich zu DDR2-1066 (Timing 5-5-5-15 2T) keinen Vorteil.
Minimale Framerate: Die vielen Kerne „behindern“ sich hier gegenseitig. Der Core 2 E8600 mit 3,33 GHz Taktfrequenz liegt deshalb auf der Spitzenposition. AMDs Phenom-II-CPUs ordnen sich ihrer Taktfrequenz entsprechend ein.
Mittlere Framerate: Die Core-i7-Prozessoren bieten im Durchschnitt das flüssigste Spielerlebnis. Intels Core 2 Quad Q9450 überholt jetzt den Phenom II X4 945. Immerhin ermöglicht die neue AMD-CPU mit DDR3-1333 durchschnittlich sechs Prozent höhere Frameraten als der Phenom II X4 940 Black Edition. Der Phenom II X3 720 arbeitet mit 2,8 GHz so schnell wie der 940er mit 3,0 GHz. Mit seinen drei Kernen verursacht die CPU hier weniger bremsendes Thread-Switching. Crysis nutzt die Kerne bei weitem nicht voll aus.
Maximale Framerate: Die Core-i7-Modelle enteilen dem Rest des Feldes. Der neue Phenom II X4 945 setzt sich vom 940er Phenom II nicht mehr ab - DDR3-Speicher erwirkt jetzt keinen Vorteil mehr. Dies zeigt auch der Vergleich der 810er Versionen mit DDR2-1066 und DDR3-1333.
Minimale Framerate: Bei höherer Auflösung vermischen sich die Core-2- und Core-i7-Modelle. Die Phenoms lassen bei höherer Auflösung die Bildwiederholfrequenz weniger einbrechen als die meisten Quad-Core-Modelle von Intel.
Mittlere Framerate: Die Intel-Prozessoren sowie die Phenom-II-Modelle sortieren sich überwiegend nach ihrer Taktfrequenz ein.
Maximale Framerate: Hier wird die Grafikkarte wieder am wenigsten gefordert. Innerhalb der Phenom-II-Prozessoren sind die Unterschiede minimal, nur die 65-nm-Phenoms liegen merklich zurück.
Minimale Framerate: Die Grafikkarte arbeitet bei diesem Test voll „auf Anschlag“. Der Core 2 Extreme QX9770 sorgt vor allem durch die Kombination FSB1600 und DDR3-1600 für ein zusätzliches Leistungsplus. Intels Core i7 und auch die Phenom-II-X4-CPUs können sich hier nicht in Szene setzen. Eine starke Leistung zeigen überraschend AMDs Triple-Core-Prozessoren, die schneller sind als die Quad-Core-Phenoms mit höherer Taktfrequenz.
Mittlere Framerate: Die Unterschiede zwischen den CPUs minimieren sich bei der durchschnittlichen Bildwiederholrate. Auch ist der Core i7 920 am langsamsten. Allerdings sind die Unterschiede beim Spielen vernachlässigbar.
Maximale Framerate: Die Grafikkarte ist bei dieser Auflösung und hohen Darstellungsqualität deutlich die limitierende Komponente. Im Prinzip ist die Wahl der CPU hier egal, so gering sind die Unterschiede.
Regungslos: Läuft nur der Windows-Desktop ohne CPU-Belastung, so fallen die 65-nm-Phenom-CPUs negativ auf. Die neuen 45-nm-Phenom-II-CPUs reduzieren ihren Energiebedarf trotz höheren Taktfrequenzen im Leerlauf deutlich. Dass der Phenom II X4 810 mit DDR3-Speicher neun Watt sparsamer ist als mit DDR2-DIMMs, liegt an den unterschiedlichen Mainboards. Der neue Phenom II X4 945 ist durch seine geringere Taktfrequenz (3,0 GHz) trotz identischer ACP von 125 Watt um 12 Watt sparsamer als die 955er Black Edition (3,2 GHz).
Sparfüchse: Bei den Intel-CPUs sinkt der Energiebedarf im Leerlauf mit SpeedStep nur marginal, weil bei den Prozessoren bereits andere Powersave-Technologien greifen. SpeedStep hilft bei den Intel-CPUs Energie zu sparen, wenn die Prozessorauslastung im Bereich von 10 bis 50 Prozent liegt. Der neue Phenom II X4 955 B.E. reduziert seinen Energiebedarf mit PowerNow! wie die übrigen Phenoms deutlich. Da alle Phenom II X4 für den Socket AM3 im Energiesparmodus mit identischer Taktfrequenz/Core-Spannung arbeiten, ist der Energiebedarf der Plattform gleich.
Lasttest ohne Grafik: Unter Last benötigt die Socket-AM3-Plattform mit dem Phenom II X4 945 trotz identischer ACP von 125 Watt zirka 25 Watt weniger Energie als mit der 955er Black Edition.
Lasttest mit Grafik: Jetzt benötigt der Core i7 920 mit dem X58-Mainboard etwas weniger Energie als die Phenom-II-X4-955-Plattform. Die Intel-CPU ist bei Crysis deutlich weniger ausgelastet als bei SunGard.

Der 945er arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz und greift ebenfalls auf 6 MByte L3-Cache zurück. Allen Phenom-II-CPUs gemein ist ein 512 KByte L2-Cache pro Kern. Unterschiede gibt es beim spezifizierten Energiebedarf: Der Phenom II X4 810 besitzt eine ACP (Average CPU Power) von 95 Watt, die Modelle 945 und 955 Black Edition sind mit 125 Watt ACP eingestuft. AMD gibt bei seinen CPUs nicht wie Intel die TDP (Thermal Design Power) an, sondern einen nach Ansicht des Herstellers realistischen Maximalwert. Der ACP liegt jeweils unterhalb der TDP, den es weiterhin für Entwickler gibt.

Trotz identischer ACP-Einstufung agiert der Phenom II X4 945 unter Last zirka 20 Watt sparsamer als die 955er Black Edition. Der Phenom II X4 810 ist im Vergleich zum 945er bei hoher Auslastung nur 10 Watt genügsamer, obwohl sein ACP-Wert 30 Watt niedriger liegt.

Fazit: Der neue Phenom II X4 945 für zirka 200 Euro (Stand: 25.05.09) macht sich durch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis im Vergleich zu Intel sehr attraktiv – speziell in Verbindung mit den günstigeren Plattformen. AMDs Phenom II 955 Black Edition für 220 Euro bietet bei rechenintensiven Anwendungen zwar zirka fünf Prozent mehr Performance, 3D-Anwendungen profitieren jedoch kaum davon. Außerdem konsumiert die Black Edition mehr Energie, bietet aber Übertaktungspotenzial. Der Phenom II X4 810 fällt durch seine geringere Taktfrequenz und dem kleineren L3-Cache in der Performance zirka 15 Prozent hinter dem Modell 945 zurück. Zwar profitieren die AM3-CPUs nur selten vom DDR3-Speicher, der Preisunterschied zu DDR2 ist inzwischen allerdings vernachlässigbar.

Quickinfo

Produkt

Phenom II X4 945

Hersteller

AMD

Steckplatz

Socket AM3, kompatibel zu Socket AM2+

Taktfrequenz

3,0 GHz

Anzahl CPU-Kerne

4

Cache

512 KByte L2 pro Kern, 6 MByte Shared L3

Befehlssätze

3DNow!, MMX, SSE, SSE2, SSE3, SSE4a

ACP

125 Watt

Virtualisierung

AMD-V

Unterstützter Speicher

DDR2-1066, DDR-1333

Fester Multiplier

ja

Taktfrequenz HT-Link

2000 MHz

Preis (Stand: 25.05.09)

200 Euro