Phenom II mit AM3-Sockel

Test: AMD Phenom II mit DDR3

09.02.2009 von Christian Vilsbeck
AMD stellt die ersten Phenom-II-45-nm-CPUs für den neuen Sockel AM3 vor. Der neue Phenom II X3 720 Black Edition mit Triple-Core und Phenom II X 810 mit Quad-Core steuern erstmals DDR3-1333-DIMMs an. Unser Test zeigt, wie der Phenom II mit DDR3 im Benchmark-Vergleich abschneidet.

Zügig legt AMD nach. Bereits wenige Wochen nach der Vorstellung der Phenom-II-X4-Prozessoren im Januar 2009 gibt es jetzt neue Versionen der 45-nm-CPUs. An sich nichts ungewöhnliches, nach dem Topmodell Phenom II X4 940 Black Edition günstigere Modelle nachzuschieben. Das Besondere an den jetzt debütierenden Phenom II X3 710 und 720 Black Edition sowie Phenom II X4 805, 810 und 910 ist der neue Sockel AM3.

Bildergalerie: AMD Phenom II Socket AM3
Core i7-3770K:
Der Quad-Core-Prozessor mit Ivy-Bridge-Architektur arbeitet mit 3,5 GHz Basistaktfrequenz, per Turbo sind maximal 3,9 GHz möglich. Neben 8 MByte L3-Cache ist auch die integrierte Grafik-Engine HD 4000 auf dem 22-nm-Die integriert.
Intel Core i7-3820:
Der Prozessor mit Sandy-Bridge-Architektur arbeitet mit 3,6 GHz Basistaktfrequenz. Im Turbo Mode werden es bis zu 3,9 GHz. Dem LGA2011-Modell stehen vier Kerne sowie 10 MByte L3-Cache zur Verfügung.
Core i7-3960X:
Der Prozessor mit Sandy-Bridge-Architektur arbeitet mit 3,3 GHz Grundtaktfrequenz. Im Turbo Mode werden bis zu 3,9 GHz erreicht. Durch die Hexa-Core-Technologie plus Hyper-Threading kann die CPU zwölf Threads parallel bearbeiten.
AMD A8-3850:
Der Quad-Core-Prozessor für den Socket FM1 arbeitet mit 2,9 GHz Taktfrequenz. Pro Kern steht der CPU ein 1024 KByte großer L2-Cache zur Verfügung. Auf dem Siliziumplättchen befindet sich auch die Grafik-Engine Radeon HD 6550D.
AMD FX-8150:
Die 8-Core-CPU mit Bulldozer-Architektur ist für den Socket AM3+ ausgelegt. Die CPU arbeitet mit einer Grundtaktfrequenz von 3,6 GHz. Der FX-8150 kann durch die Turbo CORE-Technologie die Taktfrequenz auf bis zu 4,2 GHz erhöhen.
Core i7-990X Extreme:
Der Hexa-Core-Prozessor für den Socket LGA1366 beherrscht durch sein zusätzliches Hyper-Threading insgesamt 12 Threads. Die Grundtaktfrequenz von 3,46 GHz wird durch Turbo Mode auf bis zu 3,73 GHz erhöht. Den sechs Kernen steht ein 12 MByte fassender gemeinsamer L3-Cache zur Verfügung. Intel spezifiziert den TDP der CPU auf 130 Watt.
Core i5-2500K:
Die Sockel-1155-CPU besitzt vier Kerne, aber kein Hyper-Threading. Durch die Sandy-Bridge-Architektur ist auch die Grafik-Engine auf dem 32-nm-Die integriert. Die Grundtaktfrequenz von 3,3 GHz erhöht sich mit der Turbo-Technologie auf bis zu 3,7 GHz. Der Last Level Cache, den CPU und Grafik gemeinsam nutzen, ist 6 MByte groß. Als K-Variante verfügt die CPU über freie Multiplier.
Core i7-2600K:
Der Quad-Core-Prozessor mit Hyper-Threading für den Sockel 1155 basiert auf der Sandy-Bridge-Architektur. Die Grundtaktfrequenz von 3,4 GHz kann die Turbo-Technologie auf 3,8 GHz erhöhen. In der CPU ist die HD Graphics 3000 integriert. Grafik und CPU besitzen einen gemeinsamen Last Level Cache von 8 MByte Größe. Die K-Version besitzt freie Multiplier.
Phenom II X6 1090T Black Edition:
AMDs Hexa-Core-Prozessor arbeitet mit 3,2 GHz Grundtaktfrequnenz. Durch Turbo CORE können drei Kerne mit bis zu 3,6 GHz hochtakten. Die Socket-AM3-CPU ist im 45-nm-Verfahren gefertigt und besitzt einen TDP-Wert von 125 Watt. Allen sechs Kernen steht ein gemeinsamer 6 MByte großer L3-Cache zur Verfügung.
Phenom II X4 910e:
AMDs Quad-Core-Prozessore für den Socket AM3 arbeitet mit 2,6 GHz Taktfrequenz. Das „e“ in der Modellnummer kennzeichnet die stromsparende Ausführung mit 65 Watt TDP.
Athlon II X4 620:
Der Quad-Core-Prozessor für den Socket AM3 arbeitet mit 2,6 GHz Taktfrequenz. Jeder Kern besitzt einen 512 KByte fassenden L2-Cache. Auf einen L3-Cache verzichtet das Quad-Core-Einsteigermodell.
Core i7 920:
Der Quad-Core-Prozessor mit Nehalem-Architektur arbeitet mit 2,67 GHz Taktfrequenz. Die 45-nm-CPU für den Sockel LGA1366 steuert über den integrierten Speicher-Controller drei DDR3-1066-Channels an.
Core i7 965 Extreme:
Die Quad-Core-CPU mit Hyper-Threading lässt die vier Kerne mit 3,20 GHz arbeiten. Für die Kommunikation mit der Peripherie sorgt das neue QuickPath-Interface des LGA1366-Prozessors.
Core 2 Duo E7200:
Der 45-nm-Dual-Core-Prozessor für den Sockel LGA775 arbeitet mit 2,53 GHz Taktfrequenz und einem FSB1066. Den beiden Kernen stehen insgesamt 3 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core 2 Duo E8400:
Die Dual-Core-CPU für den Socket LGA775 arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz und einem FSB1333. Beiden Kernen steht ein gemeinsamer 6 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core 2 Duo E8500:
Der 45-nm-Dual-Core-Prozessor für den Sockel LGA775 arbeitet mit 3,16 GHz Taktfrequenz und einem FSB1333. Den beiden Kernen stehen insgesamt 6 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core 2 Duo E8600:
Die 45-nm-Dual-Core-CPU für den Sockel LGA775 arbeitet mit 3,33 GHz Taktfrequenz und einem FSB1333. Beide Kerne greifen auf einen 6 MByte großen L2-Cache zurück.
Core 2 Quad Q6600:
Der Quad-Core-Prozessor mit 2,40 GHz Taktfrequenz setzt sich aus zwei Dual-Core-Dies zusammen. Die FSB1066-CPU für den Sockel LGA775 verfügt über insgesamt 8 MByte L2-Cache.
Core 2 Quad Q9450:
Die vier Kerne der 45-nm-CPU arbeiten mit 2,67 GHz Taktfrequenz. Insgesamt stehen der LGA775-CPU 12 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core i5-661:
Die Dual-Core-CPU für den Socket LGA1156 arbeitet mit der 32-nm-Westmere-Architektur. Neben dem 3,33-GHz-Prozessor-Die beherbergt das Gehäuse auf einem separaten Die die Grafik-Engine.
Core i5-750:
Der LGA1156-Prozessor ist im 45-nm-Technologie gefertigt. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit 2,66 GHz Grundtaktfrequenz und verfügt über einen 8 MByte Shared L3-Cache.
Core 2 Extreme QX9650:
Der 45-nm-Quad-Core-Prozessor für den Sockel LGA775 arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz. Insgesamt verfügt die CPU über 12 MByte L2-Cache – pro Dual-Core-Die sind es 6 MByte.
Core 2 Extreme QX9770:
Der 45-nm-Quad-Core-Prozessor für den Sockel LGA775 arbeitet mit 3,2 GHz Taktfrequenz und einem FSB1600. Den vier Kernen stehen insgesamt 12 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core i7-870:
Der Quad-Core-Prozessor für den Socket LGA1156 arbeitet mit 3,33 GHz Grundtaktfrequenz. Die CPU kann durch das zusätzliche Hyper-Threading acht Thread parallel bearbeiten.
Phenom II X2 550 Black Edition:
Der Dual-Core-Prozessor für den Socket AM3 arbeitet mit 3,1 GHz Taktfrequenz. Jedem Kern steht ein 512 KByte L2-Cache sowie der Shared L3-Cache mit 6 MByte zur Verfügung.
Athlon II X2 250:
Die Dual-Core-Einsteiger-CPU für den Socket AM3 arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz. Jeder Kern kann auf einen dedizierten 1 MByte großen L2-Cache zurückgreifen. Auf einen L3-Cache muss der 45-nm-K10-Prozessor allerdings verzichten.
Phenom II X4 810:
Der 45-nm-Quad-Core-Prozessor für den Socket AM3 arbeitet mit 2,6 GHz Taktfrequenz und 4 MByte L3-Cache. Der integrierte Speicher-Controller kann DDR2-1066- und DDR3-1333-DIMMs ansteuern. AM3-CPUs sind gegenüber den Phenoms für den Sockel AM2+ durch zwei fehlende Pins zu erkennen (rote Kreise).
Phenom II X3 720 Black Edition:
Der Triple-Core-Prozessor mit 45-nm-Technologie arbeitet mit 2,8 GHz Taktfrequenz (freier Multiplier) und 6 MByte L3-Cache. Die Socket-AM3-CPU mit DDR3-1333-Speicher-Controller ist abwärtskompatibel zum Socket AM2+.
Phenom II X4 940:
Der 45-nm-Quad-Core-Prozessor für den Socket AM2+ arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz. Allen Kernen steht ein gemeinsamer 6 MByte L3-Cache zur Verfügung.
Phenom X3 8450:
Die drei Kerne der 65-nm-CPU arbeiten mit 2,1 GHz Taktfrequenz. Den für alle Kerne gemeinsamen L3-Cache dimensioniert AMD auf 2 MByte.
Phenom X3 8750:
Der 65-nm-Triple-Core-Prozessor für den Sockel AM2+ arbeitet mit 2,4 GHz Taktfrequenz. Den drei Kernen steht ein gemeinsamer 2 MByte L3-Cache zur Verfügung.
Phenom X4 9850 Black Edition:
Der 65-nm-Quad-Core-Prozessor für den Sockel AM2+ arbeitet mit 2,5 GHz Taktfrequenz. Der Multiplier der Black Edition ist frei wählbar.

AMD unterstützt mit den neuen AM3-Prozessoren erstmals DDR3-Speicher mit Geschwindigkeiten bis 1333 MHz. Die im Januar vorgestellten Phenom II X4 920 und 940 B.E. müssen sich im bekannten Socket AM2+ noch mit DDR2-1066-Support zufrieden geben. Wer sich jetzt für den neuen Phenom II X3 710 und 720 Black Edition oder Phenom II X4 805, 810 und 910 mit AM3-Sockel entscheidet, ist flexibler: Die CPUs sind abwärtskompatibel zum Socket AM2+. Der in den Prozessoren integrierte Dual-Channel-Speicher-Controller kann neben DDR3- auch DDR2-DIMMs adressieren. Zu Erkennen sind AM3-CPUs an zwei fehlenden Pins im Vergleich zu den Modellen für den Socket AM2+ mit 940 Pins. Dadurch passen der von TecChannel getestete Phenom II X3 720 B.E. und Phenom II X4 810 auch in beide Sockel-Typen.

Bildergalerie: Alle Benchmarks der Desktop-CPUs im Überblick
SYSmark2007 Preview - Overall
SYSmark2007 Preview - Office Productivity
SYSmark2007 Preview - Video Creation
SYSmark2007 Preview - 3D Modeling
SYSmark2007 Preview - E-Learning
PCMark Vantage - Overall
PCMark Vantage - Communications
PCMark Vantage - Productivity
SunGard ACR 3.0
3ds Max 2008 - SPECapc for 3ds Max - Scene Underwater_Escape
3ds Max 2008 - SPECapc for 3ds Max - Scene Space_Flyby
CINEBENCH 10 - Rendering One CPU
CINEBENCH 10 - Rendering Multiple CPU
Apple iTunes 7.5 - convert wav to mp3
iTunes 7.5 - HD-Video to iPod-iPhone
SPECviewperf 10 - proe-04
3DMark Vantage - Overall
3DMark Vantage - GPU
3DMark Vantage - CPU
Crysis - 800x600 Low Quality - Minimum fps
Crysis - 800x600 Low Quality - Mittlere fps
Crysis - 800x600 Low Quality - Maximum fps
Crysis - 1024x768 Medium Quality - Minimum fps
Crysis - 1024x768 Medium Quality - Maximum fps
Crysis - 1024x768 Medium Quality - Mittlere fps
Crysis - 1280x1024 High Quality- Minimum fps
Crysis - 1280x1024 High Quality - Mittlere fps
Crysis - 1280x1024 High Quality - Maximum fps
Energieverbrauch Plattform - Leerlauf Energieschema Performance
Energieverbrauch Plattform - Leerlauf Energieschema Power Saver
Energieverbrauch Plattform - Volllast SunGard ACR
Energieverbrauch Plattform - Volllast Crysis 1024x768 Medium

Der Phenom II X3 720 Black Edition, AMDs erster Triple-Core-Prozessor mit 45-nm-Technologie, arbeitet mit 2,8 GHz Taktfrequenz. Das Modell 710 ist mit 2,6 GHz getaktet. Jeder der drei Kerne der Phenom-II-X3-700-Serie besitzt einen dedizierten 512-KByte-L2-Cache. Die dritte Pufferstufe dimensioniert AMD wie bei der Phenom-II-X4-900-Serie mit 6 MByte. Anders verhält es sich beim ebenfalls neuen Phenom II X4 805 und 810: Die Quad-Core-Prozessoren mit 2,5 beziehungsweise 2,6 GHz Taktfrequenz besitzen nur 4 MByte L3-Cache. AMD spezifiziert alle neuen AM3-Prozessoren mit 95 Watt TDP. Die seit Januar erhältlichen Phenom II X4 920 und 940 Black Edition sind mit 125 Watt eingestuft.

Im TecChannel-Testlabor müssen die neuen AM3-CPUs Phenom II X3 720 Black Editon und Phenom II X4 810 ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Wir testen die AM3-CPUs in einem Socket-AM2+-Mainboard mit DDR2-1066 und mit einem neuen AM3-Mainboard mit DDR3-1333. Die Ergebnisse zeigen deutlich, ob der Wechsel auf ein DDR3-System bereits lohnt.

SYSmark2007: Overall

Mit dem Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview bietet BAPCo eine aktualisierte Version zur Ermittlung der Systemleistung. Wie bei der Vorgängerversion SYSmark 2004 SE kommen 17 Anwendungen zum Einsatz, deren Zusammensetzung hat sich allerdings geändert. Der neue Benchmark enthält vier Workload-Szenarios: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling.

SYSmark2007 Preview öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten. Somit profitieren Dual- und Quad-Core-CPUs von zusätzlichen Prozessorkernen.

Neben den Geschwindigkeitswerten für die Szenarios gibt SYSmark2007 einen daraus resultierenden Gesamtwert für die Systemperformance aus.

Gesamtwertung: Der neue Phenom II X4 810 bietet mit DDR3-1333-Speicher nur einen minimalen Vorteil gegenüber DDR2-1066-Speicher. Einen deutlichen Leistungsschub hat der neue 45-nm-Triple-Core-Prozessor Phenom II X3 720 erhalten. Dank 2,8 GHz Taktfrequenz und 6 MByte L3-Cache ermöglicht die CPU jetzt eine ordentliche Systemleistung.

SYSmark2007: Office Productivity

Der Workload Office Productivity von SYSmark2007 Preview erstellt Datenanalysen mit gebräuchlichen Office-Applikationen. Kommunikation, Projekt-Management und Datei-Operationen komplettieren das Szenario.

Folgende Applikationen setzt SYSmark2007 Preview ein: Microsoft Excel 2003, Outlook 2003, PowerPoint 2003, Word 2003 und Project 2003 sowie WinZip 10.0.

Office Productivity: Bei typischen Office-Applikationen enteilt der Phenom II X4 940 (3,0 GHz) dem neuen 810er Modell (2,6 GHz). Bei 15 Prozent höherer Taktfrequenz erreicht der Phenom II X4 940 25 Prozent mehr Performance. Der neue Phenom II X4 810 ist durch seinen kleinerer L3-Cache gehandikapt (4 statt 6 MByte). Mit DDR3-Speicher arbeitet der Phenom II hier sogar langsamer.

SYSmark2007: E-Learning

Im Workload E-Learning führt SYSmark2007 Preview Applikationen aus dem Umfeld von Online-Schulungen durch. Eine Vielzahl von Bildern, Videos und Audio-Content werden über eine Website als Schulungsmaterial präsentiert. SYSmark2007 Preview nutzt folgende Programme: Adobe Illustrator CS2 und Photoshop CS2, Macromedia Flash 8 und Microsoft PowerPoint 2003.

E-Learning: In diesem Szenario knüpft der neue Phenom II X4 940 an die Leistung der zum ähnlichen Preis erhältlichen Intel-CPU Core 2 Quad Q9450 an. Die hohe Performance des Triple-Core-Prozessors Phenom II X4 720 im Vergleich zum Quad-Core-Modell Phenom II X4 940 zeigt, dass vier Kerne hier nur teilweise, beispielsweise bei Photoshop, ausgenutzt werden. Mit DDR3-SDRAM arbeitet der Phenom II hier etwas schneller.

SYSmark2007: Video Creation & 3D-Modeling

Der Workload Video Creation in SYSmark2007 Preview verwendet insgesamt fünf verschiedene Applikationen. Hierzu zählen Adobe After Effects 7, Illustrator CS2 und Photoshop CS2, Microsoft Windows Media Encoder 9 Series sowie Sony Vegas 7.

Das Szenario erzeugt ein Video unter Verwendung von Spezialeffekten und Bildern verschiedener Quellen. Der Content wird für Online-Streaming und als High-Resolution-Material produziert.

Video Creation: Bei der Videobearbeitung zeigt bereits der 65-nm-Phenom eine gute Leistung. Der neue Phenom II X4 810 profitiert von DDR3-Speicher mit fünf Prozent mehr Performance.

Im Workload 3D-Modeling wird mit AutoDesk 3ds Max 8 und SketchUp 5 eine Animation sowie eine photorealistische Darstellung eines Gebäudes erstellt.

3D-Modeling: Die Programme nutzen nur bei einigen zu bewältigenden Arbeitsschritten vier Kerne voll aus. Der Phenom II X3 720 mit 2,8 GHz überholt deshalb den Phenom II X4 810 mit 2,6 GHz.

PCMark Vantage: Overall

Futuremarks PCMark Vantage wurde speziell für Windows Vista entwickelt. Das Analysetool ermittelt die Gesamtleistung eines Systems. Multi-Core-Prozessoren, Speicher, Grafikkarte und das Storage-Subsystem werden in verschiedenen Szenarios beansprucht und getestet. Neben einem Gesamtwert für die System-Performance stellt PCMark Vantage Geschwindigkeitsangaben der einzelnen Szenarios Memories, TV and Movies, Gaming, Music, Communications, Productivity und HDD zur Verfügung.

Gesamtwertung: Zwar arbeiten die Programme parallel, die einzelnen Anwendungen nutzen aber kein massives Multithreading. Der Phenom II X3 720 mit 2,8 GHz Taktfrequenz liefert fast die Performance des 3,0-GHz-Quad-Core-Modells Phenom II X4 940. AMDs neuer Phenom II X4 810 arbeitet mit DDR3-1333 langsamer als mit DDR2-1066. Durch höhere Latenzzeiten des DDR3-Speichers wird der Vorteil des höheren Speichertaktes wieder negiert.

PCMark Vantage: Communications & Productivity

Im Szenario Communications von PCMark Vantage wird die Leistungsfähigkeit des Systems bei typischen Kommunikationsanwendungen ermittelt. Hierzu zählen E-Mail, Verschlüsselung und entpacken von Dateien, Audio Transcoding für VoIP oder Darstellung von grafischen Content im Browser.

PCMark Vantage nutzt beim Szenario Communications bis zu drei parallel arbeitende Tasks. Multi-Core-Prozessoren profitieren von ihren Kernen.

Communications: Massives Multitasking, bei dem die parallelen Programme auch unter Last sind, findet in diesem Szenario nicht statt. Der Triple-Core-Prozessor Phenom II X3 720 mit 2,8 GHz arbeitet deshalb flinker als das 2,6-GHz-Modell Phenom II X4 810. Zusätzlich besitzt der 810er einen kleineren L3-Cache. Von DDR3-Speicher profitiert der Phenom II mit AM3-Sockel ebenfalls nicht.

Beim Szenario Productivity Suite führt PCMark Vantage typische Standardaufgaben am PC durch. Hierzu zählt das Laden von Applikationen, Texte editieren, suchen in Datenbanken, E-Mail-Verwaltung oder das Öffnen von Websites mit dem Internet Explorer 7 in separaten Tabs.

PCMark Vantage nutzt auch beim Szenario Productivity Suite bis zu drei parallel arbeitende Tasks. Multi-Core-Prozessoren profitieren von ihren Kernen.

Productivity Suite: Wie bei SYSmark2007 bietet der Phenom II auch in diesem Office-Szenario eine sehr gute Performance. Der neue Phenom II X4 810 überholt trotz geringerer Taktfrequenz und weniger L3-Cache das Triple-Core-Modell Phenom II X3 720 B.E. Mit DDR3-Speicher fällt der Phenom II X4 810 allerdings enttäuschend zurück.

Analyse: SunGard ACR

SunGards Adaptiv Credit Risk 3.0 ist ein Analysetool für den Finanzbereich. Basierend auf modifizierten Monte-Carlo-Simulationen berechnet das Programm den künftigen Wert einer Anlage auf Basis vorhandener Marktdaten.

SunGards Adaptiv Credit Risk wurde in C# für Microsofts .NET-Umgebung programmiert. Spezielle Mathematik-Bibliotheken wie Intels MKL oder AMDs Core Math Library ACML verwendet Adaptiv Credit Risk nicht. Das Analysetool arbeitet multithreaded und unterstützt Multiprozessor-Systeme optimal. SunGard rechnet überwiegend mit Integer-Operationen. Speicherzugriffe halten sich bei Adaptiv Credit Risk in Grenzen.

Schnelle Vorhersagen: Bei der Multithread-optimierten Monte-Carlo-Simulation kann der neue Phenom II X4 810 sich bei identischer Taktfrequenz von 2,6 GHz vom Phenom X4 9950 B.E. etwas absetzen.

Rendering: 3ds Max 2008

Autodesk bietet mit 3ds Max 2008 eine professionelle Software für 3D-Modeling, Animation und Rendering an. Bei den Render-Vorgängen nutzt 3ds Max 2008 Multiprocessing voll aus.

Die gewählten Render-Szenen „Space Flyby“ und „Underwater Escape“ basieren auf der Benchmark-Suite SPECapc for 3ds Max von SPEC.org. Die Grafikkarten-Performance spielt beim Rendering keine Rolle, die OpenGL/DirectX-basierenden Tests der SPECapc-Suite verwenden wir nicht.

Szene „Space Flyby“: Der Phenom II X4 940 rendert die Szene knapp 16 Prozent schneller als der Phenom X4 9950 – dies entspricht seiner prozentual höheren Taktfrequenz. Der größere L3-Cache des Phenom II erwirkt bei diesem Workload keinen zusätzlichen Vorteil. Darum liegt auch der Phenom II X4 810 mit 2,6 GHz Taktfrequenz auf dem Niveau des Phenom X4 9950 (2,6 GHz).
Szene „Underwater Escape“: Diesen Render-Workload hält der Phenom II X4 940 besser in seinem Cache als der 9950er Phenom. Die neue 3,0-GHz-CPU ist bei 15 Prozent höherer Taktfrequenz 20 Prozent schneller als der Phenom X4 9950. Die L3-Cache-Vergrößerung von 2 auf 6 MByte zeigt Wirkung. Der neue Phenom II X4 810 mit 4 MByte L3-Cache setzt sich jetzt ebenfalls etwas vom Phenom X4 9950 ab.

Rendering: CINEBENCH 10

Mit dem CINEBENCH 10 stellt Maxon die aktuelle Version des bekannten Benchmark-Tools bereit. CINEBENCH 10 basiert auf Cinema 4D Release 10 und führt wieder Rendering-Tests durch. Maxon bietet CINEBENCH 10 als 32- und 64-Bit-Version zum Download an.

Beim Render-Test wird eine photorealistische 3D-Szene mit Hilfe des Cinema-4D-Raytracers berechnet. Die Szene enthält unter anderem Lichtquellen, Schatteneffekte sowie Multi-Level-Reflektionen. Bei dem FPU-lastigen Test spielt die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte keine Rolle. Auch höhere Speicher- und FSB-Bandbreiten nutzen beim Rendering von CINEBENCH 10 wenig – der Test läuft überwiegend in den Cache-Stufen ab.

1 Thread: Beim Rendering wird jetzt nur ein Prozessorkern verwendet – Multi-Core nutzt hier nichts. Trotz höherer Taktfrequenz muss der Phenom II X4 940 (3,0 GHz) die 2,67-GHz-Intel-CPUs Core 2 Quad Q9450 und Core i7 920 ziehen lassen. Der Core i7 profitiert bei der Single-Thread-Anwendung allerdings zusätzlich von seinem Turbo Mode - ein Nehalem-Kern arbeitet mit bis zu 266 MHz erhöhter Taktfrequenz gegenüber dem Basistakt.
Alle Threads: Jetzt nutzt CINEBENCH alle verfügbaren Prozessorkerne. Der Core i7 920 distanziert sich durch sein Hyper-Threading (8 Threads) noch weiter von den Konkurrenten. Aktives Hyper-Threading erwirkt beim Core i7 circa 14 bis 16 Prozent mehr Geschwindigkeit.

Audio-Enkodieren: iTunes 7.5

Apples iTunes 7.5 ermöglicht das Enkodieren von verschiedenen Audio-Formaten. Über den integrierten MP3-Codec wandelt die digitale Jukebox beispielsweise WAV-Audio-Files in komprimierte MP3-Dateien um. Beim MP3-Enkodieren nutzt iTunes 7.5 zwei Threads und somit die Vorteile von Dual-Core-Prozessoren aus. Quad-Core-CPUs profitieren von ihren zusätzlichen Kernen nicht.

Um die Enkodier-Performance der CPUs zu überprüfen, legen wir die 13 Musikstücke der Audio-CD „Gwen Stefani: Love. Angel. Music. Baby.“ mit einer Gesamtspieldauer von 52,1 Minuten mit iTunes als unkomprimierte WAV-Dateien auf die Festplatte. Die folgende MP3-Erstellung erledigt iTunes mit einer Audio-Qualität von 192 kbps.

Vertont: Weil iTunes nur zwei Threads beim Enkodieren nutzt, profitieren die Quad-Core-Modelle nicht von ihren zusätzlichen Kernen. Der Phenom II X3 720 konvertiert durch seine höhere Taktfrequenz (2,8 GHz) deshalb flinker als der Phenom II X4 810. DDR3-Speicher erwirkt beim Phenom II keinen Vorteil.

Video-Enkodieren: iTunes 7.5

Mit Apples iTunes 7.5 wandeln wir außerdem mit den integrierten De- und Encodern den 1080i-High-Definition-Trailer von Ice Age 2 im H.264-Format ins MPEG-4-Format mit 124 KBit/s und einer „mobilen“ Auflösung von 640 x 352 Bildpunkten. Dieses Video-Format ist für Apples iPod Touch und iPhone optimiert. iTunes 7.5 nutzt beim Umwandeln des Videos die Vorteile von Dual-Core-Prozessoren aus.

Kurzfilm: Wie beim Audio-Enkodieren nutzt iTunes nur zwei Threads. Der Phenom II X3 720 (2,8 GHz) überholt deshalb den Phenom II X4 810 (2,6 GHz).

OpenGL: SPECviewperf 10

Die Leistungsfähigkeit von OpenGL-Anwendungen verifizieren wir mit dem neuen SPECviewperf 10 der SPECopc. Schließlich sehen sowohl Intel als auch AMD ihre Sprösslinge gerne im professionellen Workstation-Markt. Das CAD-Paket beinhaltet neun verschiedene Tests, basierend auf realen CAD/CAM-Anwendungen: 3ds Max, CATIA, EnSight, Maya, Pro/ENGINEER, SolidWorks, UGS Teamcenter Visualization Mockup und UGS NX.

Besonders die Anwendung Pro/ENGINEER (proe-04) stresst die Grafikkarte. Das dargestellte Modell im Workload besteht aus 3,9 bis 5,9 Millionen Eckpunkten. Jeder schattierte Frame des Modells beinhaltet mehr als 100 MByte an Status- und Vertex-Informationen.

Pro/ENGINEER: Multi-Core nutzt hier nichts. Ab dem Core 2 Extreme QX9650 mit 3,0 GHz bewirken Taktfrequenzerhöhungen kaum höhere Frameraten – die Grafikkarte limitiert. Auch bei den Phenoms fallen Performance-Steigerungen durch höhere Taktfrequenzen bescheiden aus. Die Core-i7-CPUs brillieren bei diesem Test nicht.

Die Einzelergebnisse von SPECviewperf 10 in der Tabelle zeigen, dass die OpenGL-Performance sehr abhängig von der Applikation ist:

SPECviewperf 10

Prozessor

3dsmax-04

catia-02

ensight-03

maya-02

proe-04

sw-01

tcvis-01

ugnx-01

Phenom II X4 810 DDR3-1333

9,5

7,7

14,2

19,2

10,8

9,8

1,8

4,1

Phenom II X4 810 DDR2-1066

12,0

6,8

13,8

20,1

10,8

10,3

2,6

4,1

Phenom II X3 720 DDR2-1066

12,4

8,2

12,4

20,4

10,5

10,3

2,6

4,1

Phenom II X4 940 DDR2-1066

13,8

8,4

14,5

21,2

11,2

10,3

2,0

4,2

Phenom X3 8450 DDR2-1066

7,9

6,7

12,1

15,3

7,0

8,7

2,4

3,9

Phenom X3 8750 DDR2-1066

11,7

7,6

12,1

18,3

9,6

9,7

2,5

4,1

Phenom X4 9850 DDR2-1066

11,7

7,8

14,3

20,7

10,2

10,1

2,5

4,2

Phenom X4 9950 DDR2-1066

11,9

7,9

14,4

20,7

10,3

10,1

2,5

4,2

Core 2 Duo E6750 DDR3-1333

14,5

14,3

15,0

31,2

12,6

19,8

4,6

4,3

Core 2 Duo E7200 DDR3-1066

13,4

9,3

15,6

24,1

11,7

18,6

4,6

4,3

Core 2 Duo E8400 DDR3-1333

14,9

14,6

16,3

28,6

13,4

18,3

4,2

4,3

Core 2 Duo E8500 DDR3-1333

16,4

15,9

17,9

32,2

13,5

20,6

4,6

4,3

Core 2 Duo E8600 DDR3-1333

17,2

16,0

18,6

32,3

13,9

21,1

4,6

4,3

Core 2 Quad Q6600 DDR3-1066

12,0

7,6

15,0

21,8

10,5

11,2

2,7

4,2

Core 2 Quad Q9450 DDR3-1333

14,0

8,5

16,1

26,2

12,0

12,9

3,1

4,3

Core 2 XE QX9650 DDR3-1333

15,4

8,7

16,8

27,3

13,0

12,3

3,2

4,3

Core 2 XE QX9770 DDR3-1600

15,9

10,0

16,8

27,3

13,1

12,6

3,2

4,3

Core i7 920 DDR3-1066

11,2

7,8

15,0

18,8

9,0

9,9

2,5

4,1

Core i7 XE 965 DDR3-1066

13,7

13,4

15,4

25,0

11,3

10,6

2,9

4,1

DirectX 10: 3DMark Vantage

Futuremark bietet mit 3DMark Vantage den Nachfolger von 3DMark06 an. Die neue Version läuft ausschließlich auf Windows-Vista-Rechnern und setzt DirectX 10.0 voraus. Allerdings unterstützt 3DMark Vantage noch keine DirectX-10.1-Features.

3DMark Vantage setzt sich aus vier Szenen zusammen. Die zwei Szenarien „Jane Nash“ und „New Calico“ überprüfen die Grafik-Performance des Systems. Beispielsweise nutzt der Benchmark Raytracing-Funktionen wie Parallax Occlusion Mapping sowie das Shader Model 4.0 aus. Ausführliche Informationen zu den Grafiktests finden Sie im 3DMark Vantage Whitepaper.

Die zwei Szenarien „AI“ und „Physics“ widmen sich der CPU-Performance. 3DMark Vantage nutzt Multi-Core-Prozessoren hier massiv aus. In der Szene „AI“ erfolgen Berechnungen für die künstliche Intelligenz – Flugzeuge versuchen Kollisionen zu vermeiden. Bei „Physics“ ziehen Flugzeuge Rauchschwaden hinter sich her. Der Rauch breitet sich aufgrund physikalischer Berechungen aus und reagiert auf durchfliegende Flugzeuge. Der Test unterstützt von Ageia die Phys X Beschleunigerkarten.

Wir führen 3DMark Vantage mit der Voreinstellung „Performance“ aus. Der Benchmark gibt wie die Vorgängerversion eine Gesamtpunktzahl aus, die Auskunft über die Spiele-Performance des Rechners gibt:

Gesamtwertung: Die Core-i7-Prozessoren setzen sich durch ihre hohe Rechenleistung an die Spitze. Der Vorteil der Multi-Core-Technologie fließt in das Ergebnis ein. Durch die limitierende Grafikkarte sind die Unterschiede in der Gesamtwertung gering.

Zusätzlich gibt 3DMark Vantage neben dem Gesamtwert einen Performance-Index für die Grafik- und CPU-Performance aus:

GPU-Score: Die extrem aufwendigen Grafikszenarien von 3DMark Vantage überfordern aktuelle Grafikkarten. Unsere verwendete GeForce 8800GTS arbeitet am Limit. Unterschiedliche Prozessoren erwirken nur marginale Unterschiede in der Grafik-Performance. DDR3-Speicher erwirkt beim Phenom II X4 810 keinen Vorteil.
CPU-Score: Bei den AI- und Physics-Berechnungen düpieren die Core-i7-CPUs die Core-2-Modelle und Phenoms. Hyper-Threading (HT) sorgt hier sehr effizient für circa 34 Prozent mehr Performance. Beim Phenom II X4 810 zeigt sich wieder, dass DDR3-Speicher mit 1333 MHz (Timing 7-7-7-20 1T) im Vergleich zu DDR2-1066 (Timing 5-5-5-15 2T) keinen Vorteil erwirkt.

Crysis: 800 x 600 Low Quality

Das 3D-Spiel Crysis von Crytek unterstützt DirectX 10 und stellt hohe Anforderungen an die Hardware. Die komplexen grafischen Elemente der Spieleszenen sowie die Physik-Engine beanspruchen die Grafikkarte und den Prozessor besonders stark. Cryteks eingesetzte CryEngine 2 unterstützt Multi-Core-CPUs. In parallelen Threads führt Crysis Berechnungen für Audio- und Physikeffekte, das Partikelsystem sowie dem Daten-Streaming oder der KI durch.

Die Frameraten von Crysis mit den verschiedenen Prozessoren ermitteln wir bei einer Grafikauflösung von 800 x 600 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „low“. Als Szenario verwenden wir das in Crysis mitgelieferte Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte wird nicht voll gefordert.

Minimale Framerate: Die vielen Kerne „behindern“ sich hier gegenseitig. Der Core 2 E8600 mit 3,33 GHz Taktfrequenz liegt deshalb auf der Spitzenposition. AMDs Phenom-II-CPUs ordnen sich ihrer Taktfrequenz entsprechend ein.
Mittlere Framerate: Die Core-i7-Prozessoren bieten im Durchschnitt das flüssigste Spielerlebnis. Intels Core 2 Quad Q9450 überholt jetzt den Phenom II X4 940. Immerhin ermöglicht die neue AMD-CPU durchschnittlich 16 Prozent höhere Frameraten als der Vorgänger Phenom X4 9950 Black Edition. Der Phenom II X3 720 arbeitet mit 2,8 GHz so schnell wie der 940er mit 3,0 GHz. Mit seinen drei Kernen verursacht die CPU hier weniger bremsendes Thread-Switching. Crysis nutzt die Kerne bei weitem nicht voll aus.
Maximale Framerate: Die Core-i7-Modelle enteilen dem Rest des Feldes. Der neue Phenom II ermöglicht immerhin gegenüber den 65-nm-Phenom-Modellen deutlich mehr Performance. DDR3-Speicher erwirkt wieder keinen Vorteil für den Phenom II.

Crysis: 1024 x 768 Medium Quality

Jetzt ermitteln wir die Frameraten von Crysis mit den verschiedenen Prozessoren bei einer Grafikauflösung von 1024 x 768 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „medium“. Als Szenario verwenden wir das in Crysis mitgelieferte Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte wird bereits stark belastet.

Minimale Framerate: Bei höherer Auflösung vermischen sich die Core-2- und Core-i7-Modelle. Der Phenom X4 und Phenom II X3/X4 lassen bei höherer Auflösung die Bildwiederholfrequenz weniger einbrechen als die meisten Quad-Core-Modelle von Intel. Der Phenom II X4 810 profitiert hier erstmals vom DDR3-1333-Speicher.
Mittlere Framerate: Die Intel-Prozessoren sowie die Phenom-II-Modelle sortieren sich überwiegend nach ihrer Taktfrequenz ein.
Maximale Framerate: Hier wird die Grafikkarte wieder am wenigsten gefordert. Innerhalb der Phenom-II-Prozessoren sind die Unterschiede minimal, nur die 65-nm-Phenoms liegen merklich zurück.

Crysis: 1280 x 1024 High Quality

Welche Frameraten die Prozessoren bei Crysis bei einer Grafikauflösung von 1280 x 1024 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „high“ ermöglichen, ermitteln wir wieder mit dem Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte arbeitet bei dieser Einstellung unter Volllast.

Minimale Framerate: Die Grafikkarte arbeitet bei diesem Test voll „auf Anschlag“. Der Core 2 Extreme QX9770 sorgt vor allem durch die Kombination FSB1600 und DDR3-1600 für ein zusätzliches Leistungsplus. Intels Core i7 und auch die Phenom-II-CPUs können sich hier nicht in Szene setzen. Eine starke Leistung zeigen überraschend AMDs Triple-Core-Prozessoren, die schneller sind als die Phenom X4 mit höherer Taktfrequenz.
Mittlere Framerate: Die Unterschiede zwischen den CPUs minimieren sich bei der durchschnittlichen Bildwiederholrate. Auch ist der Core i7 920 am langsamsten. Allerdings sind die Unterschiede beim Spielen vernachlässigbar.
Maximale Framerate: Die Grafikkarte ist bei dieser Auflösung und hohen Darstellungsqualität deutlich die limitierende Komponente. Im Prinzip ist die Wahl der CPU hier egal, so gering sind die Unterschiede.

Energieverbrauch: Leerlauf

AMD und Intel spezifizieren den Energiebedarf ihrer Prozessoren mit der Thermal Design Power (TDP). Bei diesem Wert handelt es sich um ein theoretisches Maximum – in der Praxis liegt der Energiebedarf der Prozessoren in der Regel selbst bei hoher Auslastung darunter. Die CPU-Kühler müssen aber für diese TDP-Werte entsprechend dimensioniert sein.

Interessanter ist der reale Energieverbrauch der kompletten Plattform – ohne Monitor. Unsere Testplattformen unterscheiden sich lediglich beim Mainboard und natürlich der CPU. Grafikkarte, Netzteil, Festplatte und wenn möglich der Speicher sind identisch. Damit lassen sich praxisnahe Aussagen treffen, wie sehr der Prozessor den Energieverbrauch der Plattform beeinflusst.

Im folgenden Diagramm vergleichen wir den Systemverbrauch unter Windows Vista im „Leerlauf“ ohne aktivierten Energiesparmodus:

Regungslos: Läuft nur der Windows-Desktop ohne CPU-Belastung, so fallen die 65-nm-Phenom-CPUs negativ auf. Die neuen 45-nm-Phenom-II-CPUs reduzieren ihren Energiebedarf trotz höheren Taktfrequenzen im Leerlauf immerhin um satte 20 Watt. Dass der Phenom II X4 810 mit DDR3-Speicher neun Watt sparsamer ist als mit DDR2-DIMMs, liegt an den unterschiedlichen Mainboards.

Jetzt sind die Energiesparfunktionen Intel SpeedStep und AMD Cool’n’Quiet zum dynamischen Senken von Taktfrequenz und Core-Spannung aktiv. Windows befindet sich weiterhin im „Leerlauf“:

Sparfüchse: Bei den Intel-CPUs sinkt der Energiebedarf im Leerlauf mit SpeedStep nur marginal, weil bei den Prozessoren bereits andere Powersave-Technologien greifen. SpeedStep hilft bei den Intel-CPUs Energie zu sparen, wenn die Prozessorauslastung im Bereich von 10 bis 50 Prozent liegt. Die neuen AM3-Prozessoren reduzieren ihren Energiebedarf weniger stark als der AM2+-Prozessor Phenom II X4 940.

Wie die Stromspartechnologien SpeedStep und PowerNow! die Energieeffizienz der Prozessoren im Detail erhöhen, können Sie bei TecChannel im Artikel Energie-Test: Performance pro Watt bei Quad-Core-CPUs nachlesen.

Energieverbrauch: Volllast

Der Energieverbrauch der Plattformen steigt auf die Werte im Diagramm, wenn alle Kerne der Prozessoren unter voller Last arbeiten. Die Grafikkarte wird beim verwendeten Lasttest mit SunGard ACR nicht beansprucht.

Lasttest ohne Grafik: Unter Last benötigt die Socket-AM2+-Plattform mit der 125-Watt-CPU Phenom II X4 940 erwartungsgemäß deutlich mehr Energie als die neuen 95-Watt-Phenom-II-AM3-Modelle. Das Asus-AM3-Mainboard zeigt sich mit dem Phenom II X4 810 genügsamer als MSIs Socket-AM2+-Platine.

Wird zusätzlich die Grafikkarte GeForce 8800 GTS über das DirectX-10-Spiel Crysis stark gefordert, so erhöht sich der Energiebedarf der Plattformen auf folgende Werte:

Lasttest mit Grafik: Jetzt benötigt der Core i7 920 mit dem X58-Mainboard etwas weniger Energie als die Phenom-II-X4-940-Plattform. Die Intel-CPU ist bei Crysis deutlich weniger ausgelastet als bei SunGard.

Listen- & Straßenpreise

Hinsichtlich der Preise empfiehlt es sich, gelegentlich einen Blick auf die offiziellen Listen der CPU-Hersteller zu werfen. Bei AMDs Preisliste gab es am 09. Februar 2009 die letzten Änderungen. Intels Preisliste wurde am 18. Januar 2009 aktualisiert.

OEM- und Straßenpreise im Vergleich

Modell

Taktfrequenz /FSB [MHz]

Listenpreis [US-Dollar]

Straßenpreis [Euro]

Socket AM3

Phenom II X4 910

2600

--

--

Phenom II X4 810

2600

175

180

Phenom II X4 805

2500

--

--

Phenom II X3 720 Black Edition

2800

145

150

Phenom II X3 710

2600

125

130

Socket AM2+

Phenom II X4 940

3000

225

220

Phenom II X4 920

2800

195

190

Phenom X4 9950 Black Edition

2600

173

160

Phenom X4 9850 Black Edition

2500

163

150

Phenom X4 9750

2400

153

140

Phenom X4 9650

2300

142

135

Phenom X4 9350e

2000

173

150

Phenom X4 9150e

1800

173

120

Phenom X3 8750 Black Edition

2400

122

110

Phenom X3 8750

2400

122

110

Phenom X3 8650

2200

101

100

Phenom X3 8450e

2100

122

85

Phenom X3 8250e

1900

122

85

LGA1366

Core i7 965 Extreme

3200 / 6,4 GT

999

980

Core i7 940

2933 / 4,8 GT

562

490

Core i7 920

2670 / 4,8 GT

284

270

LGA775

Core 2 Quad Q9650

3000 / 1333

316

320

Core 2 Quad Q9550s

2830 / 1333

369

280

Core 2 Quad Q9550

2830 / 1333

266

260

Core 2 Quad Q9400s

2670 / 1333

320

240

Core 2 Quad Q9400

2670 / 1333

213

240

Core 2 Quad Q9300

2500 / 1333

266

210

Core 2 Quad Q8300

2530 / 1333

183

150

Core 2 Quad Q8200s

2333 / 1333

245

150

Core 2 Quad Q8200

2333 / 1333

163

150

Core 2 Quad Q6600

2400 / 1066

183

145

Core 2 Duo E8600

3333 / 1333

266

220

Core 2 Duo E8500

3160 / 1333

183

155

Core 2 Duo E8400

3000 / 1333

163

145

Core 2 Duo E8300

2830 / 1333

163

135

Core 2 Duo E7500

2930 / 1066

133

130

Core 2 Duo E7400

2800 / 1066

133

130

Core 2 Duo E7300

2670 / 1066

113

100

Core 2 Duo E7200

2530 / 1066

113

95

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Fazit

Mit dem Phenom II X4 920 und 940 Black Edition für den Socket AM2+ machte sich AMD durch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis sowie verbesserter Energieeffizienz wieder deutlich attraktiver. Bereits wenige Wochen nach dem Phenom-II-Debüt führt AMD neue Modelle mit AM3-Sockel und DDR3-Unterstützung ein. Seltsam ist allerdings, warum die ersten Phenom-II-CPUs nicht gleich mit dem Socket AM3 ausgestattet waren. AM3-CPUs sind abwärtskompatibel und arbeiten auch im Socket AM2+ mit DDR2-1066-DIMMs.

Dass AMD mit der Einführung von DDR3-Speicher im Vergleich zu Intel allerdings lange gewartet hat, bleibt nachvollziehbar. Nur in wenigen Einzelfällen profitiert der Phenom II von dem theoretisch schnelleren DDR3-1333-Speicher. Insgesamt arbeitet der Phenom II mit DDR2-1066 und DDR3-1333 gleich schnell. Die höheren Latenzzeiten von DDR3-1333 machen den Taktfrequenzvorteil meist wieder zu Nichte.

Auf eine neue AM3-Plattform nur wegen DDR3-Speicher oder der Performance zu wechseln, macht somit keinen Sinn. Allerdings kann man beruhigt einen Phenom II mit AM3-Sockel kaufen, die CPU lässt sich problemlos auch in vorhandenen Mainboards mit Socket AM2+ und DDR2-DIMMs betreiben, wie unser Test ergab. Überprüfen Sie aber vorher, ob es eine aktuelle BIOS-Version für Ihr Mainboard gibt.

Wer gleich auf eine AM3-Plattform mit DDR3-DIMMs setzen will, hat bei den aktuellen Speicherpreisen auch kaum einen DDR3-Obolus zu zahlen. Der von AMD gewählte Zeitpunkt für die Einführung von Phenom-II-CPUs mit DDR3-Unterstütztung passt somit. (cvi)

Testkonfiguration

Wir haben die Benchmarks unter dem Betriebssystem Windows Vista Business in der 32-Bit-Version durchgeführt.

AMDs Phenom II X3 und X4 (Modelle mit Socket AM2+ und AM3) testen wir in einem MSI DKA790GX Platinum mit Socket AM2+ und AMD-790FX-Chipsatz. Die 65-nm-Phenoms nehmen in einem Gigabyte-GA-MA790FX-DQ6 Platz. Die Platine mit dem Socket AM2+ setzt ebenfalls auf den AMD-790FX-Chipsatz. Unterschiede in der Performance zwischen den Mainboards sind vernachlässigbar, wie ein Nachtest der 65-nm-Phenoms im MSI DKA790GX ergab. In der Energieaufnahme zeigt sich das MSI-Mainboard allerdings genügsamer – alle Werte sind deshalb für die Vergleichbarkeit mit dem DKA790GX Platinum ermittelt.

Allen AMD-CPUs stehen 2 GByte Dual-Channel DDR2-1066-Speicher mit CL5 von takeMS zur Verfügung. Über den im Phenom integrierten Speicher-Controller konfigurieren wir die DIMMs für unsere Tests mit 1066 MHz.

Für den Test des Phenom II X4 810 mit DDR3-1333-Speicher (CL7) verwenden wir das Socket-AM3-Mainboard Asus M4A79T Deluxe. Als Chipsatz fungiert ebenfalls der AMD-790FX.

Socket-AM3-Plattform: Das Asus M4A79T verwendet als Chipsatz AMDs 790FX. Beim Speicher steuert das AM3-Board Dual-Channel-DDR3-1333-SDRAM an.

Die Core-i7-Prozessoren mit dem Sockel LGA1366 testen wir in dem Intel-Desktop-Mainboard DX58SO. Der Prozessor steuert über seine drei Speicher-Channels jeweils ein DDR3-1066-DIMM mit CL7 an. Insgesamt stehen den Core-i7-CPUs drei GByte Arbeitsspeicher zur Verfügung.

LGA1366-Plattform: Das Intel DX58SO verwendet den neuen X58-Express-Chipsatz mit QuickPath-Interconnect. Das Board steuert über drei Channels vier DDR3-1066-DIMMs an. Ein Channel nimmt zwei DIMMs auf, die übrigen jeweils einen Speicherriegel.

Alle Core-2-Prozessoren nehmen im Asus P5E3 Deluxe mit X38-Express-Chipsatz Platz. Den FSB1333-Modellen steht als Arbeitsspeicher jeweils 2 GByte DDR3-1333-SDRAM mit CL7 in einer Dual-Channel-Konfiguration zur Verfügung. Die FSB1066-CPUs steuern den DDR3-Speicher von OCZ mit 1066 MHz an.

LGA775-Plattform: Das P5E3 Deluxe von Asus setzt auf Intels X38-Express-Chipsatz. Das Mainboard unterstützt FSB1333 und DDR3-1333-Speicher. Sowohl der Prozessorbus als auch der Speicher lassen sich auch mit 1600 MHz betreiben.

Den Core 2 Extreme QX9770 mit FSB1600 testen wir ebenfalls im Asus P5E3 Deluxe. Neben dem offiziellen FSB1333-Support lässt der Chipsatz den FSB1600-Betrieb zu. Diese „Übertaktung“ wird von Intel als Testumgebung für die FSB1600-CPU empfohlen. Neben dem offiziellen DDR3-1333-Support des X38-Chipsatzes erlaubt das Asus-Mainboard auch den Betrieb mit DDR3-1600-DIMMs.

DDR2-Speicher: Die Mach2-Series von takeMS erlaubt Speichergeschwindigkeiten bis 1066 MHz.
DDR3-Speicher: Die Platinum Series von OCZ ermöglicht DDR3-Taktfrequenzen von 1066, 1333 und 1600 MHz.

Um gleiche Testbedingungen zu gewährleisten, wurden alle Testsysteme mit einer Zotac GeForce 8800GTS bestückt. Der DirectX-10-Grafikkarte mit 320 MByte Grafikspeicher stand der ForceWare-Treiber Release 163.69 zur Seite. Für unsere Tests mit 3DMark Vantage setzen wir das Release 175.15 Beta ein.

Referenzgrafik: Zotacs GeForce 8800GTS arbeitet mit 570 MHz Core-Taktfrequenz und steuert 320 MByte GDDR3 an.

Einheit herrschte auch beim 620-Watt-Netzteil Enermax Liberty ELT620AWT und den Massenspeichern – die Serial-ATA-II-Festplatte Seagate Barracuda 7200.10 mit 250 GByte Kapazität.