Test: Aktuelle Serial-ATA-Festplatten

01.10.2004 von Moritz Jäger
SATA-Festplatten verdrängen die Ultra-ATA-Modelle zunehmend. Drehzahlen bis 10.000 U/min, Kapazitäten bis 400 GByte sowie üppige Caches bieten zusätzliche Kaufanreize. Spielen die SATA-Drives in einer neuen Liga?

Die Serial-ATA-Schnittstelle zählt bei Desktop-Festplatten inzwischen zum Standard. Anschluss finden die Laufwerke auf aktuellen Mainboards zur Genüge.

Parallel mit Ultra-ATA-Interface angebotene Festplatten schwinden dagegen mit jeder Neuvorstellung. Besonders die Top-Drives sind meist nur noch mit Serial-ATA erhältlich.

Auf die Performance der Festplatten hat die Schnittstelle einen sekundären Einfluss. Selbst das "antike" Ultra-ATA/100-Interface würde noch keine Desktop-Festplatte ausbremsen. Denn für die Leistung der Laufwerke sind eher die inneren Werte verantwortlich. So packen die Hersteller inzwischen bis zu 100 GByte auf eine Magnetscheibe - 80 GByte zählen bereits zum Standard. Damit produzieren die Hersteller Festplatten mit bis zu 400 GByte Kapazität.

Bei den Drehzahlen etablieren sich 7200 U/min - Modelle mit 5400 U/min sind kaum noch erhältlich. Die Spitze markiert Western Digitals Raptor mit 10.000 U/min. Das Highend-Laufwerk gibt es bereits in der zweiten Generation und will den SCSI-Modellen verstärkt Konkurrenz machen. Ein Trend zu "mehr" ist auch bei den Caches der Festplatten zu beobachten. Maxtors MaXLine III bietet bereits einen 16 MByte großen Puffer. Diese Cache-Größe war bisher den teuren Top-SCSI-Drives vorbehalten.

Erfreulich ist, dass die Geräuschpegel der Festplatten trotz der steigenden Performance sinken. Gute Dämmung sowie leise Flüssigkeitslager drücken die Lautstärke der Desktop-Drives fast auf das Niveau von 2,5-Zoll-Notebook-Festplatten.

Die wichtigsten Benchmark-Ergebnisse aller getesteten Platten haben wir im grafischen Überblick für Sie zusammengefasst. Laufwerke, die über ein Akustik-Management verfügen, wurden immer im schnellsten Modus getestet. Damit zeigen wir die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten. Einen tabellarischen Überblick über alle Daten und Ergebnisse finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

ExcelStor Jupiter J680S

Der chinesische Festplattenhersteller ExcelStor veröffentlicht mit der J680S die nächste Generation der Jupiter-Reihe. ExcelStor nutzt die Festplattentechnik der Hitachi 7K250 in Lizenz. Die Platten fallen durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf, dafür werden sowohl beim Cache als auch bei der Maximalkapazität Abstriche gemacht.

Beim vorliegenden Testmodell J680S handelt es sich um die größte erhältliche Version, die 80 GByte Speicherplatz bietet. ExcelStor bietet ebenfalls kleinere Versionen an, die eine Kapazität von 20 GByte, 30 Gbyte, 40 GByte und 60 GByte besitzen. Die Umdrehungsgeschwindigkeit liegt bei allen Modellen bei 7200 U/min.

Die ExcelStor J680S schafft eine befriedigende mittlere Lesegeschwindigkeit. Innerhalb der ersten 500 MByte benötigt die J680S 6,34 ms Zugriffszeit, ein Fullstroke-Zugriff dauert 13,18 ms. Alle weiteren Ergebnisse und einen direkten Leistungsvergleich aller Festplatten finden Sie unter Messwerte.

Modell-Nummer: Die neuen Modelle tragen die Bezeichnungen J620, J630, J640, J660 und J680. Das J kennzeichnet die Jupiter-Familie, die 6 ist eine interne Generationsangabe. Schließlich folgt die Größe in GByte. Die Platten sind als Ultra-ATA/100- und als SATA-Versionen erhältlich. Die SATA-Ausführungen tragen zusätzlich ein S nach der Größenangabe.

Fazit: ExcelStor bietet mit der neuen Jupiter-Serie Festplatten im unteren Preissegment an, die trotz niedrigem Cache eine gute Praxisleistung bringen.

Quickinfo

Produkt

Jupiter J680S

Hersteller

ExcelStor

Schnittstelle

SATA und Ultra-ATA/100

Drehzahl

7200 U/min

Cache

2 MByte

Platter-Kapazität

80 GByte

Verfügbare Kapazitäten

20 / 30 / 40 / 60 / 80 GByte

Getestet

80 GByte

Preis

55 Euro

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Preise & Händler

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Hitachi Deskstar 7K400

Hitachi verbirgt hinter der kryptischen Modell-Nummer HDS724040KLSA80 die neue Produktfamilie Deskstar 7K400. Die Festplatte zeichnet sich besonders durch die hohe Speicherkapazität von 400 GByte aus. Die Daten werden auf fünf Plattern mit jeweils 80 GByte verteilt. Zusätzlich kommt Hitachis Pixi-Dust-Technologie zum Einsatz.

Insgesamt schafft die 7K400 eine befriedigende Zugriffszeit, die Kopfpositionierung in den ersten 500 MByte erfolgt in 5,95 ms, einen Fullstroke-Zugriff schafft das Laufwerk in 12,52 ms. Anders sieht es bei der Transferrate aus, die nur ausreichend ist. Hier zeigt der Lowlevel-Benchmark eine mittlere Transferrate von 46 MByte/s beim Zonenlesen, die mittlere Schreibrate liegt bei 44,5 MByte/s.

Die Festplatte erreicht eine minimale sequenzielle Datenrate von 29,7 MByte/s. Die Gesamt-Performance der Festplatte ist befriediegend. Alle weiteren Ergebnisse und einen direkten Leistungsvergleich aller Festplatten finden Sie unter Messwerte.

Modell-Nummer: Die Nummer HDS724040KLSA80 setzt sich wie folgt zusammen: Der erste Buchstabe steht für Hitachi, D für die Deskstar-Familie. Das S weist auf die Serien hin, in diesem Fall auf Standard. Die 72 steht für 7200 U/min Drehgeschwindigkeit, die 40 wird mit dem Faktor 10 multipliziert und gibt die Festplattengröße von 400 GByte an. Die zweite 40 ist ein interner Code. Das K ist ebenfalls ein internes Identifikationsmerkmal. SA steht für das Interface, hier SATA. 8 gibt die Größe des Cache in MByte an. Die 0 ist wieder ein Identifikationscode für Hitachi.

Fazit: Die Deskstar 7K400 bietet viel Speicherplatz und ist eine der leisesten Platten im Test. Im Praxistest bietet sie zudem eine gute Performance. Dafür schwächelt sie bei der Zugriffszeit und den sequenziellenTransferraten.

Quickinfo

Produkt

Deskstar 7K400

Hersteller

Hitachi

Schnittstelle

SATA und Ultra-ATA/100

Drehzahl

7200 U/min

Cache

8 MByte

Platter-Kapazität

80 GByte

Verfügbare Kapazitäten

400 GByte

Getestet

400 GByte

Preis

400 Euro

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Preise & Händler

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Hitachi Deskstar 7K250

Hitachis Deskstar 7K250 ist die kleine Alternative zur 400-GByte-Variante. Daten verteilen sich auf maximal drei Plattern mit je 80 GByte. Erhältlich ist die Festplatte in Größen von 40, 80, 120, 160 und 250 GByte. Genau wie die Deskstar 7K400 kommt auch hier Hitachis Pixi-Dust-Technologie zum Einsatz. Diese sorgt für eine höhere Datendichte. Hat der Kunde bei der Parallel-ATA-Version noch die Wahl zwischen zwei MByte und acht MByte Cache, so verfügt die Serial-ATA-Ausführung standardmäßig über acht MByte.

Beide Modelle fallen durch nahezu identische Transferraten auf. Wie die 7K400 erreicht auch die 7K250 eine maximale sequenzielle Datentransferrate von 60 MByte/s. Der Praxistest offenbart eine Leserate von 28, 44 MByte/s im äußeren Bereich, diese fällt zum langsameren Innenbereich auf 15,58 MByte/s ab.

Auch bei der Geschwindigkeit der Kopfpositionierung merkt man die Ähnlichkeit zur 7K400. Innerhalb der ersten 500 MByte dauert der Zugriff 5,87 ms, bei einem Fullstroke-Zugriff über die komplette Kapazität geschieht dies in 12,66 ms. Die Gesamt-Performance liegt in der Wertung leicht über dem größeren Exemplar und ist befriedigend. Alle weiteren Ergebnisse und einen direkten Leistungsvergleich aller Festplatten finden Sie unter Messwerte.

Geräuschmessung

Modell-Nummer: Die kryptisch geratene Modellnummer HDS722516VLSA80 setzt sich wie folgt zusammen: H steht für den Hersteller Hitachi, D kennzeichnet die Deskstar-Familie. Das S bezeichnet die Serie, hier bedeutet es Standard. Die ersten beiden Zahlen stehen für die Umdrehungsgeschwindigkeit, also 7200 U/min. Bei der 25 handelt es sich um die Größe der jeweiligen Festplatte, die Zahl wird mit zehn multipliziert. Die 16 ist ein Hitachi-interner Code, ebenso der Buchstabe V. Mit L wird die Bauhöhe der Platte angegeben, hier ist es ein Zoll. Die letzten beiden Buchstaben schließlich kennzeichnen die verwendete Schnittstelle, SA steht für Serial-ATA. Die 8 gibt die Größe des verwendeten Caches an, 8 steht für acht MByte. Die letzte 0 ist wieder ein Identifikationsmerkmal.

Fazit: Mit der 7K250-Serie bietet Hitachi eine kleinere Alternative zur großen 7K400. Die Werte der Festplatten ähneln einander stark, signifikante

Quickinfo

Produkt

Deskstar 7K250

Hersteller

Hitachi

Schnittstelle

SATA

Drehzahl

7200 U/min

Cache

8 MByte

Platter-Kapazität

80 GByte

Verfügbare Kapazitäten

40, 80, 120, 160, 250 GB

Getestet

250 GByte

Preis

160 Euro

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Preise & Händler

Unterschiede gibt es nur bei Preis und Größe.

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Maxtor MaXLine III

Das Nachfolgemodell der MaXLine II ist auf eine lange Zuverlässigkeit und Dauerbetrieb ausgelegt. Maxtor gibt die mean time before failure (MTBF) mit einer Million Stunden an, dies entspricht dem Standardwert von SCSI-Festplatten. Zusätzlich gewährt Maxtor eine Händlergarantie von drei Jahren. Die MaXLine III ist in Versionen von 250 GByte und 300 GByte erhältlich. Auffällig ist der mit 16 MByte recht großzügig dimensionierte Cache.

Im tecMark-Praxis-Benchmark erreicht das Laufwerk im äußeren Lesebereich 28,68 MByte/s, im inneren Lesebereich immerhin noch 17,36 MByte/s. Beides sind für eine Festplatte mit 7200 U/min gute Werte - hier zahlt sich der große Cache aus. Das 250 GByte große Testexemplar bietet eine maximale sequenzielle Transferrate von 56,7 MByte/s. Einzig die Zugriffszeiten sind mit 6,73 ms innerhalb der ersten 500 MByte und 13,84 ms für einen Fullstroke-Zugriff hoch, ein ausreichender Wert. Alle weiteren Ergebnisse und einen direkten Leistungsvergleich aller Festplatten finden Sie unter Messwerte.

Modell-Nummer: Die MaXLine-III-Laufwerke tragen die Nummern 7B250S0 und 7B300S0. Die Familie wird dabei durch das 7B identifiziert. Die folgenden drei Ziffern geben die Größe in GByte an, das S steht für SATA. Die Null am Ende ist Teil einer internen Identifikationsnummer.

Fazit: Maxtors MaXLine III kämpft mit langen Zugriffszeiten, dafür erhält der Käufer einen großen Cache und die Zuverlässigkeit einer SCSI-Platte.

Quickinfo

Produkt

MaXLine III

Hersteller

Maxtor

Schnittstelle

SATA

Drehzahl

7200 U/min

Cache

16 MByte

Platter-Kapazität

100 GByte

Verfügbare Kapazitäten

250 GByte, 300 GByte

Getestet

250 GByte

Preis

250 Euro

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Preise & Händler

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Seagate Barracuda 7200.7 Serial ATA

Seagate schickt mit der Barracuda 7200.7 Serial ATA eine bekannte Festplatte in den Test. Die Platte kam bereits 2003 auf den Markt. Konnte das Laufwerk im letzten ATA-Test noch einen der vorderen Plätze belegen, so fällt es der Technik jedoch schwer, bei Zugriffszeit und Transferrate mit den aktuellen Modellen mitzuhalten. Seagate bescheinigt der Serie dafür eine hohe Zuverlässigkeit und bietet fünf Jahre Herstellergarantie. Die getestete 160-GByte-Version verfügt über zwei Plattern, auf denen jeweils bis zu 80 GByte Platz finden.

Im äußeren Bereich erreicht die Barracuda im Praxistest eine Leserate von 27,76 MByte/s, im langsameren Innenbereich fällt diese auf 16 MByte/s ab. Die maximale sequenzielle Datenrate liegt bei 55,8 MByte/s, mindestens schafft die Platte 28,8 MByte/s. Insgesamt erreicht die Festplatte in der Gesamt-Performance noch einen befriedigenden Wert.

Die Lese-/Schreibköpfe der Barracuda positionieren sich innerhalb der ersten 500 MByte in 6,38 ms, bei einem Fullstroke-Zugriff dauert dies 12,78 ms - beides ausreichende Werte. Alle weiteren Ergebnisse und einen direkten Leistungsvergleich aller Festplatten finden Sie unter Messwerte.

Modell-Nummer: Bei der Nummer ST3160023AS steht das ST für Seagate Technology, die folgende Zahl verschlüsselt den Formfaktor, hier steht die 3 für 3,5- Zoll-Standardplatten. Die restlichen Ziffern stehen für die Laufwerksgröße in MByte, die über 100 GByte mit sechs Ziffern angegeben wird. Das AS steht für das Serial-ATA-Interface.

Fazit: Mit der Barracuda 7200.7 bietet Seagate eine durchschnittliche Festplatte an, die für 7200 U/min zudem relativ laut ist.

Quickinfo

Produkt

Barracuda 7200.7 3160023AS

Hersteller

Seagate

Schnittstelle

SATA

Drehzahl

7200 U/min

Cache

8 MByte

Platter-Kapazität

80 GByte

Verfügbare Kapazitäten

160 GByte

Getestet

160 GByte

Preis

110 Euro

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Preise & Händler

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Western Digital Caviar WD2500JD

Die Caviar WD2500JD von Western Digital besitzt neben dem Serial-ATA-konformen Stromanschluss einen herkömmlichen vierpoligen Stecker. Die Festplatte arbeitet mit 7200 U/min. Besonders schnell ist die Festplatte bei der minimalen sequenziellen Datenrate. Mit 32,6 MByte/s muss sie sich nur der Raptor WD740GD vom gleichen Hersteller geschlagen geben.

Deutlich schlechter sind die Ergebnisse im Praxistest. Die Leistung ist zwar noch befriedigend, im direkten Vergleich bleibt der Platte aber nur der letzte Platz. Besonders die niedrigen Werte bei Lese- und Kopieroperationen fallen auf. Die Caviar WD2500JD liegt hier ganze vier MByte/s hinter der nächstplatzierten Festplatte, im restlichen Testfeld sind die einzelnen Abstände kleiner.

Mit 0,9 Sone im Leerlauf ist die Festplatte die lauteste mit 7200 U/min. Absolviert sie einen Seek-Zugriff, beträgt die Lautstärke mit AAM 1,0 Sone, ohne AAM 1,6 Sone. Innerhalb der ersten 500 MByte positionieren sich die Lese-/Schreibköpfe in 6,62 ms, ein Fullstroke-Zugriff benötigt 13,84 ms. Alle weiteren Ergebnisse und einen direkten Leistungsvergleich aller Festplatten finden Sie unter Messwerte.

Geräuschmessung:

Modellnummer: Die Festplattenserie trägt die Nummer WD2500JD. WD steht für den Hersteller, Western Digital. Die vier Zahlen geben die Größe der Platte inklusive einer Kommastelle an. J steht für Umdrehungsgeschwindigkeit, hier 7200 U/min, und Größe des Caches, hier acht MByte. Der letzte Buchstabe schließlich gibt die verwendete Schnittstelle an. D steht dabei für Serial-ATA.

Fazit: Die Technik der Caviar WD2500 ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Besonders im Praxistest zeigt die Platte schwache Werte. Positiv ist der zusätzliche Stromanschluss, der ein Aufrüsten ohne SATA-kompatibles

Quickinfo

Produkt

WD740GD

Hersteller

Western Digital

Schnittstelle

SATA

Drehzahl

7200 U/min

Cache

8 MByte

Platter-Kapazität

83,3 GByte

Verfügbare Kapazitäten

120, 160, 200, 250 GByte

Getestet

250 GByte

Preis

180 Euro

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Preise & Händler

Netzteil oder zusätzlichen Adapter ermöglicht.

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Western Digital Raptor WD740GD

Mit 10.000 U/min ist die Western Digital Raptor WD740GD auf Geschwindigkeit getrimmt. Die dadurch erreichten Performance-Vorteile machen allerdings eine Kühlung der Festplatte notwendig.

Vor allem bei den Zugriffszeiten kann das Laufwerk seine Stärken voll ausspielen. 4,76 ms für die ersten 500 MByte und 7,73 ms im Fullstroke-Zugriff bringen dem Laufwerk eine sehr gute Wertung ein. Der Lowlevel-Benchmark enthüllt ebenfalls eine sehr gute Transferrate. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beim Lesen liegt bei 61,87 MByte/s. Maximal erreicht sie sogar 69 MByte/s. Das Laufwerk birgt aber auch Schwächen, wie unsere Praxistests zeigen. So bricht die Geschwindigkeit beim Kopieren auf 19,7 MByte/s ein. Auch die durchschnittliche Schreibgeschwindigkeit ist mit 21,9 MByte/s nur befriedigend.

Die Raptor ist laut Western Digital für den Betrieb in Servern, NAS-Systemen und Spiele-PCs gedacht. Für den Serverbetrieb spricht vor allem die hohe Ausfallsicherheit, der MTBF-Wert wird mit 1,2 Millionen Stunden angegeben. Dies unterstreicht auch die Herstellergarantie, die fünf Jahre beträgt. Von Nachteil ist jedoch der geringe Speicherplatz, so sind nur zwei Größenvarianten mit 74 GByte und 36,7 GByte verfügbar. Alle weiteren Ergebnisse und einen direkten Leistungsvergleich aller Festplatten finden Sie unter Messwerte.

Modell-Nummer: Die Festplatten tragen die Bezeichnungen WD740GD und WD360GD. Die ersten beiden Buchstaben geben Western Digital als Firma an, die folgenden Zahlen stehen für die Kapazität inklusive einer Kommastelle. Das G gibt Umdrehungsgeschwindigkeit und Cache an, hier also 10.000 U/min und 8 MByte. Aus dem Kürzel D ist das Interface der Platte ersichtlich, es steht für Serial-ATA.

Fazit: Die Raptor-Serie bietet flinke Zugriffe und sehr gute sequenzielle Transferraten. Dafür müssen aber Abstriche bei der Kapazität und

Quickinfo

Produkt

WD740GD

Hersteller

Western Digital

Schnittstelle

SATA

Drehzahl

10.000 U/min

Cache

8 MByte

Platter-Kapazität

36,7 GByte

Verfügbare Kapazitäten

73 GByte, 36,7 GByte

Getestet

73 GByte

Preis

189 Euro

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Preise & Händler

beim Kopier-Datentransfer in Kauf genommen werden.

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Fazit

Wer in seinem Desktop-PC Performance pur will, sollte zu Western Digitals Raptor greifen. Die Serial-ATA-Festplatte arbeitet mit 10.000 U/min und lässt bei den sequenziellen Datentransferraten und den mittleren Zugriffszeiten der Konkurrenz keine Chance. Auch in den Praxistests liefert die Raptor - über die komplette Kapazität betrachtet - eine sehr gute Leistung.

Die hohe Performance hat allerdings auch ihren Preis - und den zahlt man nicht nur in Euro. Denn für viel Geld bekommt man mit 74,3 GByte verhältnismäßig wenig Kapazität. Zudem verrichtet die Raptor mit einer etwas höheren Geräusch- und Wärmeentwicklung ihren Dienst als 7200er-Laufwerke. Laut Western Digital soll das Serial-ATA-Drive primär in Workstations und Servern zum Einsatz kommen.

Wenn hohe Leistung gefragt ist, müssen es in Desktop-PCs keine 10.000 U/min sein. Die zu empfehlende Alternative heißt Hitachi Deskstar 7K400. Das Laufwerk arbeitet mit 7200 U/min und bietet 400 GByte Kapazität. Wer sich mit weniger Kapazität begnügt, sollte zu ExcelStors Jupiter-J680S-Serie greifen. Die Festplatten sind kaum langsamer und punkten zudem mit günstigen Preisen. Allerdings sind 80 GByte Kapazität bereits knapp bemessen. Alternativ empfiehlt sich auch die Deskstar 7K250 von Hitachi. Die Festplatte zeigt eine vergleichbare Leistung wie das Modell 7K400, bietet allerdings nur maximal 250 GByte. ExcelStor nutzt diese Technik in Lizenz.

Mit 250 und 300 GByte Kapazität spielt Maxtors MaXLine III in der oberen Liga mit. Diesen Anspruch unterstreicht das Drive mit dem 16 MByte großen Cache. So überzeugt die Festplatte auch mit einer guten Praxisleistung. Leider verhindern die langsamen Zugriffszeiten eine Topplatzierung. (cvi/mje)

Messwerte

Die Leistungsfähigkeit einer Festplatte bewerten wir anhand verschiedener Tests. Der Lowlevel-Benchmark tecHD lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Um die Performance der Laufwerke in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikations-Benchmark tecMark Schreib-, Lese- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch. Die detaillierte Beschreibung der Funktion von tecHD und tecMark finden Sie in unserem tecLab-Report.

Wenn Sie die Performance Ihrer Festplatte selbst überprüfen wollen, dann können Sie unsere tecCHANNEL-Benchmark Suite Pro downloaden. In der Suite ist der Lowlevel-Benchmark tecHD enthalten.

Die Festplatten sind in den Balkendiagrammen nach Performance geordnet. Alle Laufwerke mit 7200 U/min sind durch rote Balken, Modelle mit 10.000 U/min durch orangefarbene Balken gekennzeichnet. Festplatten, die über ein Akustik-Management verfügen, wurden immer im schnellsten Modus getestet. Damit zeigen wir die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten.

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

In den Diagrammen zur Geräuschentwicklung sind die Laufwerke nach der Lautstärke in Sone geordnet. Sone gibt das Maß für die Empfindung der Lautstärke an. Ein vom menschlichen Gehör doppelt so laut empfundener Schallvorgang weist die doppelte Sone-Zahl auf. Eine normale Unterhaltung liegt beispielsweise im Bereich von 3 bis 4 Sone. In den Diagrammen zeigen wir die Lautstärke der Festplatten im Leerlauf sowie bei der Kopfpositionierung. Die Messungen im Seek-Modus haben wir mit ein- und ausgeschaltetem Akustik-Management durchgeführt.

Maximale Transferraten

Das Diagramm zeigt die maximalen Transferraten der getesteten Produkte. Die Werte sind mit tecHD ermittelt und zeigen die sequenzielle Leserate in MByte/s in der Außenzone der Magnetscheiben.

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Minimale Transferraten

Im Diagramm sind die minimalen Datentransferraten der getesteten Festplatten dargestellt. Die Werte wurden mit tecHD ermittelt und zeigen die sequenziellen Datenraten in der langsamen Innenzone der Magnetscheiben.

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Zugriffszeiten

Das Diagramm zeigt die Zugriffszeit der getesteten Produkte. Mit Hilfe des tecHD wurde ermittelt, wie schnell die Lese-/Schreibköpfe bei einem wahlfreien Zugriff innerhalb der ersten 500 MByte positioniert werden. Daraus ergibt sich die Zeitangabe in Millisekunden (ms).

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Praxiswerte Lesen

Im Diagramm wird die Datentransferrate aller getesteten Produkte beim Lesen von Daten unter Windows XP dargestellt. Die Werte wurden mit dem tecMark ermittelt und zeigen die maximale Leserate in MByte/s in den schnellen Außenbereichen der Festplatten.

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Praxiswerte Kopieren

Das Diagramm zeigt die Datentransferrate aller getesteten Produkte beim Kopieren von Daten unter Windows XP auf. Die Werte wurden mit dem tecMark ermittelt und zeigen die maximale Kopierrate in MByte/s in den schnellen Außenbereichen der Festplatten.

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Geräuschentwicklung Leerlauf

In diesem Diagramm stellen wir die Geräuschentwicklung aller getesteten Festplatten im Leerlauf gegenüber. Die Werte geben die Lautstärke in Sone an.

Geräuschentwicklung Zugriff

Wie laut die Festplatten bei der Positionierung der Schreib-/Leseköpfe werden, stellen wir im folgenden Diagramm gegenüber. Für die Messung der Lautstärke in Sone haben wir das Akustik-Management der Laufwerke deaktiviert.

Mit eingeschaltetem Akustik-Management reduzieren die Festplatten ihre Zugriffsgeräusche, wie Sie im nächsten Diagramm sehen können.

Alle Messwerte, die Daten sowie die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.