Test: Aktuelle Dual-Xeon-Server auf dem Prüfstand

20.10.2005 von Bernhard Haluschak
Das Überleben von Unternehmen hängt heute entscheidend von der eingesetzten IT-Infrastruktur ab. Leistungsfähige Server bilden dabei einen zentralen Bestandteil. Wir erweitern unseren Test um den Acer Altos G710.

Server auf Basis von Intel-Xeon-CPUs haben sich etabliert. Im Vergleich zu den wesentlich teureren Itanium-Prozessoren stellen sie eine preiswerte Alternative für kleine und mittelständische Unternehmen dar. Für dieses Segment bieten nahezu alle Server-Hersteller - Acer, Dell, Fujitsu-Siemens, HP und IBM - geeignete Lösungen an.

Um Kosten zu sparen, kann ein Kleinbetrieb als Einstieg eine kostengünstige Server-Plattform mit minimaler Konfiguration erwerben. Benötigt der Käufer im Laufe der Zeit mehr Server-Leistung, kann das System zum Beispiel mit einer zusätzlichen CPU, mehr Hauptspeicher oder weiteren Festplatten sowie redundanten Komponenten aufgerüstet werden. Diese optionale Skalierbarkeit erhöht die Flexibilität und Zuverlässigkeit des Systems und spart dem Unternehmen Kosten.

Neben der optionalen Erweiterbarkeit ist eine einfache Administration der Server wichtig. In der Regel lassen sich die Systeme mittels einer einfachen Remote-Management-Konsole bedienen. Aber auch komfortable Lösungen per Webbrowser mit umfangreichen Zusatzfunktionen bieten die Hersteller an. Übersichtliche Oberflächen erlauben die Server-Überwachung und Konfiguration sowie die Systemverwaltung und vieles mehr.

Darüber hinaus müssen die Hersteller eine hohe Verfügbarkeit ihrer Plattformen gewährleisten. Denn jeder Server-Absturz verursacht Kosten. Nur ein entsprechendes Support- und Service-Angebot des Herstellers sowie auf Ausfallsicherheit konzipierte Systeme können vor größeren finanziellen Schäden schützen.

Update: Testfeld

In diesem Vergleich haben wir fünf aktuelle Server in der Preisklasse von 5000 bis zirka 10.000 Euro getestet. Welche Leistung bieten die Server, wie einfach ist die Installation und Handhabung sowie Erweiterbarkeit wirklich und rechtfertigen die teureren Modelle ihren Aufpreis? Im tecCHANNEL-Labor treten folgende Server gegeneinander an:

Die Geräte besitzen in der Grundkonfiguration zwei Xeon-Prozessoren und verfügen über mindestens ein GByte DDR2-400-Hauptspeicher. Als Storage-Geräte kommen in der von uns geforderten Minimalkonfiguration zwei Ultra320-SCSI im RAID-1-Verbund zum Einsatz. Sie sollen zusammen mit Gbit-Ethernet-Anschlüssen einen prompten und schnellen Datenverkehr sicherstellen.

Alle fünf getesteten Geräte besitzen ein Tower-Gehäuse und eignen sich zur Rack-Montage. Die Netzteile sind redundant ausgelegt. Als Betriebssystem verwenden wir Windows Server 2003 mit Service Pack 1.

Neu: Acer Altos G710

Der taiwanische IT-Hersteller Acer stellte uns den Tower-Server Altos G710 als Testobjekt zur Verfügung. Das System ist für Anwendungen in kleinen und mittleren Firmen ausgelegt und lässt sich mit einem optionalen Umbau-Kit in einen 5-HE-Rack-Server umbauen. Für die nötige Rechen-Power sorgen zwei 3,4 GHz schnelle Xeon-Prozessoren mit je ein MByte L2 Cache. Über Intels E7520-Chipsatz greifen die CPUs auf vier 512 MByte große DDR2-400-Speichermodule mit ECC-Unterstützung und Dual-Channel-Support zu. Um eine hohe Ausfallsicherheit des Speichers zu gewährleisten, beherrscht der Memory-Controller Features wie Memory Spare und Memory Mirroring sowie Single Device Data Correction (SDDC), die auch als Chipkill-Funktion bekannt ist.

Als Steckkarten-Slots besitzt der Altos-Server zwei x4-PCI-Express-Schnittstellen in x8-Ausführung, drei PCI-X-Steckplätze mit 100 MHz und ein Standard-32-Bit-PCI-Slot. Allerdings bietet das System für einen schnellen Wechsel von Karten im Betrieb keine Hotplug-Fähigkeit. Die Verbindung zu Netzwerken übernehmen zwei Onboard-Gbit-Ethernet-Controller von Broadcom. Die Netzwerkadapter beherrschen Load-Balancing und bieten Failover-Unterstützung. Für den Datentransfer via USB 2.0 stehen je zwei Ports auf der Front- und auf der Rückseite bereit. Die Bildschirmansteuerung übernimmt ein integrierter Rage-XL-Grafikchip von ATI über eine VGA-Schnittstelle an der Rückwand. Ein frontseitiges Interface für Displays besitzt der Server nicht. Für weitere Connectivity sind eine parallele und eine serielle Schnittstelle vorhanden.

Für die Installation von Software besitzt der Altos G710 ein 5-1/4-Zoll-DVD- und ein Floppy-Laufwerk. Als Storage-Subsystem fungieren zwei Ultra320-SCSI-Controller von LSI-Logic inklusive vier 37 GByte große Festplatten. Der Mega-RAID-Adapter verfügt über einen Cache von 256 MByte ohne Batteriepufferung und beherrscht das Hotplug der HDDs.

Um den Altos-Server per Remote zu verwalten, stattet Acer diesen mit einem serienmäßigen Baseboard-Management-Controller von Hitachi aus. Der BMC entspricht dem Intelligent-Platform-Management-Interface-Standard Version 1.5 (IPMI 1.5). Zur Verwaltung des Systems kann jede Management-Software verwendet werden, die IPMI-konform arbeitet.

Die Energie für das System liefern zwei redundante und hotplug-fähige Netzteile mit einer elektrischen Leistung von je 550 Watt. Für eine ausreichende Frischluftzufuhr im Inneren der Energiespender sorgen je zwei integrierte 70-mm-Lüfter. Über den aktuellen Status des Netzteils informieren eine grüne und rote LED.

Die Kühlung des Servers übernehmen drei 150-mm-Lüfter. Diese sind aber nicht redundant ausgelegt, so dass bei einem Störfall die Temperaturen im Inneren des Geräts schnell kritische Werte erreichen können und der Server die Systemleistung herunterfahren muss. Ein Lüfter kühlt über den oberen Laufwerksschacht die zwei Heatpipes der CPUs. Ein zweiter Lüfter ist für die Frischluftzufuhr im Steckkartenbereich zuständig. Ein weiterer Lüfter auf der Rückseite im Inneren des Rechners befördert die erwärmte Luft aus dem Gehäuse.

Acer verkauft den Altos G710 zu einem Einstiegspreis von 2173 Euro. Dafür erhält der Käufer eine Konfiguration, die sich aus einem Xeon 3,0 GHz, einem GByte-Hauptspeicher und einem Ultra320-SCSI-RAID-Controller sowie einer dreijährigen Garantie inklusive Vor-Ort-Service zusammensetzt. Der tecCHANNEL-Testkandidat mit der gelieferten Konfiguration kostet etwa 5760 Euro.

Quickinfo

Produkt

Altos G710

Hersteller

Acer

Prozessor

2x Xeon 3,4 GHz 1ML2

Hauptspeicher

4x 512 MByte DDR2-400 ECC

Storage-Subsystem

4x 37-GByte-Ultra320-SCSI-HDDs

Steckplätze

2x PCIe x4, 3x PCI-X 100 MHz, 1x PCI 33 MHz

Grundpreis

2173 Euro

Preis Testgerät

5760 Euro

Preisvergleich & Shop

Preise & Händler

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Erweiterbarkeit und Handhabung

Acer bietet laut Konfigurationsliste für den Altos-G710-Server eine Bestückung mit Xeon-Prozessoren von 3,0 bis 3,6 GHz an, alle mit 1ML2-Cache. Der Preis für die Einstiegs-CPUs beträgt etwa 510 Euro. Für das Topmodell mit 3,6 GHz verlangt der Hersteller zirka 1230 Euro. Das System verfügt über acht DIMM-Slots. Diese können insgesamt 16 GByte an DDR2-400-Speicher aufnehmen, wenn 2-GByte-DIMMs zum Einsatz kommen. Allerdings bietet Acer die “High-Density-Module“ zurzeit noch nicht an. Der Maximalausbau mit acht 1-GByte-DIMMs kostet aktuell etwa 3500 Euro. Die Montage der Speicherriegel ist nach Abnehmen einer sperrigen Lüfterführung ohne große Probleme durchführbar.

Zum Austauschen der Prozessoren ist ein langer Schraubendreher nötig, um an die Befestigungsschrauben der Kühlkörper zu gelangen. Doch zuvor muss wie beim Wechsel der Speichermodule der Lüfterkanal entfernt werden. Sind die Schrauben eines Heat-Pipeline-Kühlkörpers gelöst, kann man die CPU durch Entriegeln der Sockel-Klemmvorrichtung herausnehmen.

Das Storage-Subsystem des Test-Servers besteht aus einem oberen Laufwerksschacht inklusive einer SCSI-Backplane mit vier Hotplug-Ultra320-Laufwerken. Der untere Laufwerksschacht ist frei. Dieser kann ebenfalls optional mit einer Vierfach-SCSI-Backplane bestückt werden. Alternativ lassen sich beide Laufwerksschächte auch für SATA-Laufwerke umrüsten. Kommen 300-GByte-Drives zum Einsatz, erreicht der Server eine Storage-Kapazität von 2,4 TByte. Zur weiteren Ausstattung gehören ein Floppy- und ein DVD-ROM-Laufwerk. Darüber hinaus sind zwei weitere 5-1/4-Zoll-Laufwerkseinschübe frei für Erweiterungen wie Bandlaufwerke oder DVD-Brenner. Einen Umbau der Laufwerkskäfige für den Rack-Einsatz hat der Hersteller nicht vorgesehen.

Für die Erweiterbarkeit mit Steckkarten stellt der Acer Altos G710 insgesamt sechs Slots bereit. Dazu zählen zwei x4-PCI-Express-Schnittstellen in x8-Ausführung, drei PCI-X-Slots mit 100 MHz und ein Standard-32-Bit-PCI-Slot. Eine Hotplug-Funktionalität für die Interfaces hat Acer nicht implementiert. Die Montage der Steckkarten im Server gestaltet der Hersteller recht einfach: Nach Lösen der Bracket-Verriegelung ohne Werkzeughilfe können entsprechende Karten problemlos eingesetzt werden.

In punkto Betriebsinformationen bietet der Tower-Server insgesamt sechs Status-LEDs. Eine Power-LED signalisiert den Betriebszustand, eine weitere informiert den Anwender über den Zugriff auf das Storage-Subsystem. Zwei Leuchtdioden geben Auskunft über den Netzwerkverkehr der zwei Onboard-Netzwerk-Controller. Eine rot blinkende LED weist auf einen Fehlerzustand des Systems hin. Für die Erkennung des Servers in einem Rack-Schrank ist eine blau blinkende LED an der Front- und Rückseite inklusive dem entsprechenden Schalter zuständig. Optional ist ein so genanntes ePanel von Acer erhältlich. Es handelt sich dabei um ein farbiges hochauflösendes LCD-Panel mit Navigationstasten, das Informationen über die Konfiguration, den Systemzustand und die Systemressourcen grafisch ausgibt.

Installation und Verwaltung

Um dem Anwender bei der Erstinstallation des Systems zu helfen, stellt Acer das Hilfsprogramm EasyBUILD zur Verfügung. Es bietet Installationsfunktionen für die Windows-Betriebssysteme Server 2003, XP Professional, 2000 Server, 2000 Advanced Server, NT Server 4.0 und Red Hat Linux sowie Red Hat Enterprise Linux. Nach dem Start der CD erscheinen der Begrüßungsbildschirm und anschließend die Sprachauswahl sowie eine kurze Zusammenfassung der Server-Systemkonfiguration wie System, Prozessor, Memory und Onboard-Devices.

Das Setup-Programm für die Server-Installation unterstützt den Anwender bei der Betriebssystemauswahl, Netzwerkinstallation und bei der Einrichtung des Storage-Systems. Alle relevanten Daten werden dabei interaktiv vom Anwender durch das Programm erfragt. Die Testinstallation unseres Servers erfolgte problemfrei. Alle Treiber fügte das Setup-Tool korrekt ein und das System funktionierte nach der Installation einwandfrei.

Zu den wichtigsten Bestandteilen des Server-Managements gehört die Acer-Verwaltungs-Software Server Manager 6 (ASM). Diese unterstützt den Administrator bei der Verwaltung der Server-Client-Infrastruktur durch entsprechende Agenten- und Konsolenprogramme. Die ASM-Software hilft dem Anwender zum Beispiel bei der Überwachung und der Konfiguration sowie beim Managen der Server-Hard- und Software. Treten Probleme auf, so informiert der ASM den Administrator mit entsprechenden, vorkonfigurierten Warnmeldungen wie E-Mail, Ausführung bestimmter Hilfsprogramme oder per akustischer Meldung.

Als Standard-Management-Feature bietet der Acer Altos G710 einen Onboard-Management-Controller, der konform nach dem IPMI-Standard 1.5 arbeitet. Als erweitertes Management-Tool offeriert Acer die optionale Steckkarte Remote Management Card 2, mit der unser Testsystem nicht bestückt war. Diese Karte kostet in der Standardausführung mit Batterie-Backup-Unit und Modem 622 Euro. Für das Modell ohne BBU und Modem verlangt der Hersteller 535 Euro. Die batteriegepufferte Zusatzoption ermöglicht per Remote den Fernzugriff (Out-of-Band) auf alle wichtigen Systemkomponenten wie BIOS, Betriebssystem, Applikationen oder Laufwerke im laufenden Betrieb oder in der Pre-Boot-Phase. Aber auch bei einem Systemabsturz kann der Anwender den Server managen, um etwa eine Fehlerdiagnose durchzuführen oder das System wieder zu reanimieren.

Support, Leistung und Fazit

Der Altos-G710-Server wird standardmäßig mit einer dreijährigen Garantie inklusive Vor-Ort-Service ausgeliefert. Gegen einen Aufpreis von 439 Euro erhält der Kunde eine europaweite Garantieverlängerung mit vier Stunden Reaktionszeit. Da Acer die Server nicht direkt vertreibt, muss sich der Käufer für weitere Service- und Support-Leistungen an die entsprechenden Acer-Fachhändler wenden.

Sowohl für Endkunden als auch für Systempartner bietet der Hersteller das Acer-Trust-Programm an. Grundlage dieses Service-Angebots ist das Management-Tool ASM. Tritt ein Systemfehler auf, meldet der Server per E-Mail die entsprechenden Fehlercodes an den Acer Service (2nd Level Support) oder auf Verlangen an den zuständigen Systempartner. Dieser informiert sofort den Kunden oder den Fachhändler und leitet in Absprache eine entsprechende Fehlerbehebung ein. Falls nötig, organisiert der Acer-Service einen Vor-Ort-Service. Für das proaktive Hardware-Monitoring verlangt Acer zirka 68 Euro.

Der Netzwerk und Storage-Benchmark NetBench offenbart beim Altos G710 in punkto maximaler Datendurchsatz noch Potenzial. Der Server erreicht mit 15 Clients eine Datenrate von 642 Mbit/s. Allerdings ist das noch nicht der Endwert des Systems. Die gute Performance erreicht der Acer-Server mit dem RAID-On-Mainboard-Controller (ROMB) 53C1030-SCSI von LSI Logic mit 256 MByte Cache-RAM und den beiden Seagate-Festplatten Cheetah 10K.6 (RAID 1) in Verbindung mit einem Gigabit-Ethernet-Controller von Broadcom. Zusätzlich spiegelt sich die hohe Leistungsfähigkeit des Servers in der sehr guten Response Time von 0,363 ms wider.

Allerdings erreicht der Acer-Server diese Werte nur mit der RAID-Controller-Einstellung „Write Back“. Das System empfiehlt aber die „Write Thru-Option“, da der ROMB-Controller den 256-MByte-Cache standardmäßig ohne Batterie-Pufferung betreibt. Bei dieser batterielosen Konfiguration kann es bei einem Stromausfall zu Datenverlusten kommen. Leider bietet Acer eine Batteriepufferung nur in Verbindung mit einem 128-MByte-Cache-Modul an. Mit der Write-Thru-Einstellung sind die NetBench-Werte mit 398 Mbit/s beim Datendurchsatz und 0,593 ms bei der Ansprechzeit deutlich geringer.

Die Prozessorleistung des Systems entspricht dem Niveau der eingesetzten 3,4 MHz schnellen CPUs mit einem Integer- und Floating-Point-Wert von 30,9 und 25,3 Punkten beim CPU2000-Int_rate_base von SPEC. Somit ist der Acer-Server in punkto Prozessor-Performance dem gleich starken System von HP nahezu ebenbürtig und gegenüber dem Dell-Server in der Floating-Point-Leistung sogar deutlich schneller.

Alle technischen Details, die Benchmark-Ergebnisse und die Wertung der getesteten Server im Vergleich finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Fazit: Den Altos G710 bietet Acer zu einem moderaten Preis an. Allerdings muss der Käufer Abstriche bei der Ausstattung hinnehmen. Bei der Erweiterbarkeit und Verwaltung sowie Performance, abgesehen von der RAID-Einstellung, gibt es wenig zu beanstanden.

Dell PowerEdge 2800

Aus dem Hause Dell haben wir den PowerEdge 2800 als Tower-Version unter die Lupe genommen. Der Server ist für den Einsatz in kleinen und mittelständischen Unternehmen konzipiert und lässt sich mit Werkzeugen und einem Rack-Einbau-Kit in einen 5-HE-Rack-Server verwandeln. Das zentrale Element des Tower-Servers bildet der Intel-E7520-Chipsatz. Dieser steuert zwei 3,4 GHz schnelle Xeon-Prozessoren mit ein MByte L2 Cache und Intels EM64T-Technologie. Das System verfügt über zwei ein GByte große DDR2-400-Speichermodule mit ECC-Support, die im Dual-Channel-Betrieb arbeiten. Als weiteres Sicherheits-Feature beherrscht der Speicher-Controller Memory Mirroring, DIMM-Spare und die als Chipkill bekannte Funktion Single Device Data Correction (SDDC).

Für Steckkarten stehen dem Anwender zwei hotplug-fähige PCI-Express-Slots in x4- und x8-Ausführung, vier PCI-X-Steckplätze mit 133 MHz und ein Standard-PCI-Slot zur Verfügung. Damit bietet das Dell-System eine sehr flexible Erweiterbarkeit an. Die Verbindung zur Außenwelt übernehmen zwei auf dem Mainboard integrierte Gbit-Ethernet-Controller von Intel mit Load-Balancing und Failover-Support. Den Kontakt zur weiteren Peripherie stellen je zwei USB-2.0- und eine VGA-Schnittstelle an Rückwand und Frontseite sicher. Eine serielle und parallele Schnittstelle sind ebenfalls nutzbar. Zusätzlich unterstützt ein integrierter ATI-RADEON-7000-M-Grafik-Controller mit 16 MByte RAM die grafische Kommunikation zwischen User und Server.

Als Laufwerke für Installationszwecke stellt der Dell-Server ein Slimline-DVD- und Floppy-Gerät parat. Die zwei Ultra320-SCSI-Festplatten mit einer Kapazität von je 73 GByte arbeiten als RAID 1 und werden von dem optionalen Onboard-Dual-Channel-RAID-Controller PERC 4e/Di mit 256 MByte batteriegepuffertem Cache als Hotplug-Geräte verwaltet. Zum Auslieferungsstandard gehört ein integrierter Dual-Channel-Ultra-SCSI-Adapter.

Über den integrierten Base Management Controller BMC lässt sich der PowerEdge 2800 remote verwalten. Der BMC ist kompatibel mit dem Intelligent Platform Management Interface (IPMI) 1.5. Zum Verwalten eignet sich somit jede Management-Software mit IPMI-Unterstützung. Der optionale Onboard-DRAC-4/I-Management-Controller erweitert die Möglichkeit zur Fernverwaltung über den BMC hinaus.

Die Stromversorgung des Servers übernehmen zwei redundante hotplug-fähige Netzteile mit einer elektrischen Leistung von je 930 Watt. Die Kühlung der Netzteile erfolgt über je zwei integrierte 70-mm-Lüfter. Für den Ernstfall einer Störung zeigen drei Status-LEDs den Betriebszustand der Energielieferanten an. Eine ausreichende Kühlung der CPU erreicht der Server durch acht redundante 80-mm-Lüfter; je vier weitere paarweise angeordnete 120-mm-Lüfter verringern die Wärme der weiteren Geräte-Komponenten.

Dell bietet den PowerEdge 2800 zum Einstiegspreis von 1536 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer an. Die Grundkonfiguration besteht aus einem Xeon 2,80 GHz, einem GByte Hauptspeicher und einer 73-GByte-Festplatte sowie drei Jahren Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag. Das von tecCHANNEL getestete System kostet zirka 5230 Euro.

Quickinfo

Produkt

PowerEdge 2800

Hersteller

Dell

Prozessor

2x Xeon 3,4 GHz 1ML2

Hauptspeicher

2x 1024 MByte DDR2-400 ECC

Storage-Subsystem

2x 73-GByte-Ultra320-SCSI-HDDs

Steckplätze

1x PCIe x4 Hotplug, 1x PCIe x8 Hotplug, 4x PCI-X 133 MHz, 1x PCI 33 MHz

Grundpreis

1536 Euro

Preis Testgerät

5230 Euro

Preisvergleich & Shop

Preise & Händler

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Erweiterbarkeit und Handhabung

Um die Investitionen für einen Server zu schützen, ist eine gute Erweiterbarkeit unumgänglich. Deshalb bietet Dell umfangreiche Konfigurations- und Upgrade-Möglichkeiten.

So lässt sich der Dell PowerEdge 2800 mit Dual-Xeon-CPUs von 2,8 GHz 1ML2 bis 3,6 GHz 2ML2 bestücken. Die Preisspanne zwischen den beiden Konfigurationen liegt bei 730 Euro. Die insgesamt sechs DIMM-Slots fassen maximal 12 GByte an Speicher. Etwas wenig im Vergleich zur Konkurrenz mit 16 GByte - will man zusätzlich noch die Memory-Sicherheits-Features nutzen. Für die Vollbestückung mit sechs 2-GByte-Modulen muss der Kunde bei Dell den stolzen Preis von 10.730 Euro bezahlen. Außerdem befinden sich die Module hinter einer Luftführung und sind erst nach einer kleinen Montagearbeit zugänglich.

Das Wechseln der CPUs gestaltet sich etwas umständlich, da sie direkt hinter der Halterung der Lüfter liegen. Diese Kunststoffkonstruktion muss vorher samt den sechs Lüftern entfernt werden. Die Heat-Pipeline-Kühlkörper der Prozessoren sind mit je zwei Drahthebeln auf den Prozessoren arretiert und lassen sich nur mit etwas Geschick öffnen. Erst dann kann man durch Lösen der Sockel-Klemmen die CPUs entnehmen.

Im Bereich Storage-Erweiterbarkeit zeigt sich der Dell-Server vorbildlich. Seine 2 x 4 geteilte Backplane nimmt bis zu acht Ultra320-SCSI-Festplatten auf. Diese sind in einem Kunststoffrahmen montiert und mittels einer Hebelmechanik leicht zu wechseln. Allerdings lässt sich der Laufwerkskäfig nicht für einen Rack-Einsatz wechseln. Verzichtet der Kunde auf 5-1/4-Zoll-Geräte in der Frontbay, sind zwei weitere SCSI-HDDs nachrüstbar. Unter Verwendung von 300-GByte-Festplatten erreicht das System eine maximale Storage-Kapazität von 3 TByte.

In puncto Steckkartenflexibilität lässt der PowerEdge 2800 im Vergleich zu den Mitbewerbern keine Wünsche offen. Die insgesamt sieben Slots, bestehend aus PCI-Express, PCI-X und Standard-PCI, bieten genügend Freiheit für den Einsatz unterschiedlichster Steckkartenerweiterungen. Die hotplug-fähigen PCI-Express-Steckplätze sind durch Kunststoffabtrennungen besonders gekennzeichnet und verfügen zusätzlich über je eine Status-LED. Allerdings muss zur Installation einer Steckkarte die komplette Schnittstellenplatine umständlich aus dem Inneren des Servers herausgehebelt werden.

In einem Rack-Verbund erlaubt eine Systemidentifikationstaste an der Frontblende und der Rückseite das Auffinden des Servers. Beim Drücken einer Taste blinken die blauen Statusanzeigen vorne und hinten am PowerEdge-2800-Gehäuse. Dies ist wiederum in großen Rack-Schränken mit vielen Geräten hilfreich. Per System-Management-Software ist das Blinken ebenfalls zur Identifikation auslösbar. Zusätzlich erleichtert ein LCD-Display über zwei Zeilen mit je fünf Zeichen die Systemdiagnose. Hier lassen sich Informationen zum Systemstatus sowie Details in Bezug auf Systemausfälle ablesen.

Installation und Verwaltung

Bei der Installation beziehungsweise Konfiguration bietet Dell nützliche Programme und Funktionen an. Mit Hilfe des Dell OpenManage Server Assistant lässt sich die Erstinstallation des PowerEdge 2800 sehr einfach und Zeit sparend durchführen. Nach dem Starten der CD erscheint die Begrüßungsseite. Sie bietet die Auswahl zwischen einem Server-Setup, dem Anzeigen der Hardware und der Auswahl von Hilfsprogrammen wie Start-CD erstellen, Festplatten löschen oder Dienstprogrammpartition erstellen beziehungsweise Neustart.

Das Server-Setup übernimmt das Konfigurieren der RAID-Funktionalität, der Festplattenlaufwerke und des Netzwerks. Darüber hinaus fragt es interaktiv nach dem zu installierenden Betriebssystem und verlangt entsprechende Betriebssysteminformationen. In unserem Test erfolgte die Installation des Betriebssystems Windows Server 2003 völlig unproblematisch. Alle notwendigen Treiber wurden eingefügt, und das System war sofort einsatzbereit.

Das zentrale Verwaltungs- und Konfigurations-Tool des PowerEdge 2800 bildet der Dell OpenManage Server Administrator. Nach der Installation des Programms bietet es die Möglichkeit, einzelne Dell-Systeme gemeinsam und konsistent zu überwachen, zu konfigurieren, zu aktualisieren und zu verwalten. Bei Fehlern warnt die webbasierte Anwendung per E-Mail.

Weitere wichtige Instrumentarien der Server-Verwaltung und -Steuerung stellt der steckplatzlose optionale DRAC-4/I-Controller zur Verfügung. Dieser wird per separater Ethernet-Management-Schnittstelle an ein vorhandenes Netzwerk angeschlossen. Die Konfiguration erfolgt im Controller-Setup während der Bootphase. Hier kann man die Hardware mit einer statischen IP-Adresse versehen oder automatisch mit DHCP arbeiten lassen. Nach dem Einrichten lässt sich der DRAC-4/I-Verwaltungs-Controller per Browser mit der entsprechenden IP-Adresse und einem werkseitigen Login und Kennwort von einem Client aus ansprechen. Die Option DRAC-4/I erweitert die Möglichkeit zur Fernverwaltung durch fortlaufende Video-Verbindungen, virtuelle Disketten-/CD-Laufwerke und die Integration von Active Directory.

Support, Leistung und Fazit

In Bezug auf Support-Leistungen bietet Dell eine Anzahl von unterschiedlichen Premier-Enterprise-Service-Optionen an. Zur höchsten Stufe zählt der Gold-Support. Dieser so genannte Same-Day-Komplett-Service (SD 24x7x4) setzt sich als Ziel, innerhalb einer Reaktionszeit von vier Stunden einen Service-Techniker vor Ort im Einsatz zu haben. Der Gold-Service gilt sieben Tage die Woche und 24 Stunden pro Tag. Dagegen beschränkt sich der Silber-Service auf bestimmte Standorte und gilt nur für Ersatzteile und die Arbeitszeit. Den Support in Silber gibt es als SD 24x7x4 und 12x5x4. Letzterer verspricht, innerhalb von vier Stunden einen Techniker vor Ort beim Kunden zu haben. Voraussetzung ist, dass der Kunde sein Problem in der Zeit von Montag bis Freitag (ausgenommen Feiertage) zwischen 08.00 und 16.00 Uhr telefonisch gemeldet hat. Der Bronze-Service begrenzt den Ersatzteil- und Techniker-Service auf den Einsatz am nächsten Werktag. Alle Services sind auf bestimmte jährliche Laufzeiten beschränkt. Der preisliche Unterschied zum Beispiel zwischen einem dreijährigen Bronze- und Gold-Support liegt bei 1166 Euro.

Darüber hinaus bietet Dell auch einen Installations-Service und einen Advanced-Software-Support mit unterschiedlichen Optionen an. Dazu zählen etwa eine neue Betriebssystem- oder Hardware-Installation und die Anzahl an möglichen Software-Lösungen. Aber auch alternative und individuelle Service-Optionen offeriert Dell. Zum Standard eines jeden Dell-Servers gehört ein Getting-Started-Support über 30 Tage und eine Garantiezeit von einem Jahr.

In unserem abgeschlossenen Labortestnetzwerk mit 15 Clients erreicht der Dell PowerEdge 2800 noch nicht seinen maximalen Durchsatz. In der vorgegebenen Konfiguration erlangt der Server einen Datendurchsatz von 645 Mbit/s, so dass weder die Netzwerk-Performance noch das Storage-Subsystem eine Leistungsbremse bilden.

Der von Dell verwendete Onboard-Controller PERC 4e/Di RAID Controller mit 256 MByte bietet zusammen mit den beiden Seagate-Festplatten Cheetah 10K.7 eine gute Performance. Dies zeigt sich auch an der Response Time von 0,36 ms bei 15 Clients. Der Dell-Server liegt in unserem Vergleich somit auf einem hohen Leistungsniveau.

Sowohl der Integer- als auch der Floating-Point-Wert mit 30,8 beziehungsweise 24,2 Punkten des SPEC-CPU2000-Benchmarks können nicht ganz überzeugen. Sie sind im Vergleich zur gleichwertigen CPU-Konfiguration mit Dual Xeon 3,4 MHz des HP-Pendants geringer.

Alle technischen Details, die Benchmark-Ergebnisse und die Wertung der getesteten Server im Vergleich, finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Fazit: Dells PowerEdge 2800 bietet eine befriedigende Ausstattung zu einem günstigen Preis. Die Erweiterbarkeit und Verwaltung lassen wenige Wünsche offen. Allerdings ist einiges umständlich zu konfigurieren. Die System-Performance könnte Dell noch steigern.

Fujitsu Siemens PRIMERGY TX300 S2

Im schlanken Tower-Design präsentiert sich unser Testkandidat PRIMERGY TX300 S2 von Fujitsu Siemens. Mit einem entsprechenden optionalen Nachrüstsatz lässt sich das Gerät in einen 4-HE-Rackserver umbauen. Für die nötige Rechen-Power sorgen zwei 3,6 GHz schnelle Xeon-Prozessoren mit zwei MByte L2-Cache inklusive E7250-Chipsatz und insgesamt 2 GByte Hauptspeicher. Die zwei Registered-DIMM-Module zu je einem GByte bestehen aus DDR2-400-SDRAM-Chips mit ECC-Support. Um eine hohe Datenintegrität des Speichers zu gewährleisten, stattete Fujitsu Siemens den Speicher-Controller mit den Funktionen Chipkill und Memory Scrubbing sowie Hotspare Memory und Memory Mirroring aus.

In punkto Steckkarten-Erweiterbarkeit gibt sich der TX300 S2 sehr konservativ. Trotz PCI-Express-Supports des Chipsatzes verzichtet der Hersteller auf einen PCI-Express-Steckplatz. Stattdessen verfügt der Server über zwei hotplug-fähige PCI-X-Slots mit 133 MHz und drei 100 MHz schnelle Standard-PCI-X-Schnittstellen. Als Netzwerkanschlüsse stehen dem Fujitsu-Siemens-Server zwei Gbit-Ethernet-Schnittstellen zur Seite. Die Netzwerk-Controller von Broadcom beherrschen die Funktionen Load-Balancing und Failover. Weitere Anschlüsse wie zwei USB-2.0-Ports und zwei serielle Schnittstellen sowie ein VGA-Stecker runden das Connectivity-Angebot ab. Eine VGA-Schnittstelle an der Frontseite oder ein üblicherweise zum Standard gehörender paralleler Port an der Rückseite fehlen. Als optionalen Zusatz besitzt der TX300 S2 eine RJ45- und eine proprietäre Schnittstelle für die Möglichkeit des Server-Remote-Managements. Die Grafikausgabe übernimmt ein onboard Grafikprozessor von ATI des Typs Rage XL mit 8 MByte Speicher.

Der PRIMERGY-Server besitzt neben einem integrierten Base Management Controller (BMC) inklusive eines Intelligent Platform Management Interface (IPMI) ein optionales Remote-Service-Board. Das RSB 2S erweitert die Remote-Fähigkeiten des Servers über die Standardfunktionen des BMC hinaus.

Das Storage-Subsystem des Test-Servers besteht aus drei Hotplug-fähigen Ultra320-SCSI-Festplatten mit einer Kapazität von je 36 GByte. Dabei arbeiten zwei HDDs als RAID-1-Verbund und die dritte Festplatte als Hotspare-Laufwerk. Die Verwaltung der Storage-Laufwerke übernimmt die optionale Upgrade-Karte MegaRAID-SCSI-320-2E von LSI. Diese erweitert den Onboard-Dual-Channel-SCSI-Adapter um die RAID-Funktionen 0, 1, 10, 5 und 50. Darüber hinaus verfügt der Ultra320-Controller über 128 MByte batteriegepufferten Cache zur Datenzwischenspeicherung. Als Laufwerke für Wechselmedien stehen ein 5-1/4-Zoll-DVD/CD-Brenner und ein Slimline-DVD-ROM- sowie ein 3,5-Zoll-Floppy-Gerät parat. Die Ansteuerung der optischen Laufwerke übernimmt ein integrierter ATA100-Controller.

Für die Temperaturabfuhr der CPU-Heat-Pipeline-Kühlkörper sorgen zwei 100-mm-Lüfter. Zusätzlich kühlen je zwei hintereinander geschaltete 100-mm-Lüfter die Bereiche SCSI-Laufwerke/Steckkarten-Slots und CPU-Sockel/Hauptspeicher. Das durchdachte Kühlungskonzept gewährleistet eine hohe Performance und geringe Ausfallwahrscheinlichkeit. Als Energielieferanten setzt der Server-Hersteller zwei redundante 600-Watt-Netzteile ein. An der Vorderseite signalisieren zwei Status-LEDs den Betriebszustand der Geräte. Darüber hinaus reduziert je ein 70-mm-Lüfter die Wärmeentwicklung in den Netzteilen.

Fujitsu Siemens verkauft den PRIMERGY TX300 S2 zum Grundpreis von 3500 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Die Einstiegskonfiguration beinhaltet einen Xeon 3,40 GHz und 1ML2-Cache, ein GByte Hauptspeicher und ohne Festplatte sowie drei Jahre Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag. Das von tecCHANNEL getestete System kostet zirka 7366 Euro.

Quickinfo

Produkt

PRIMERGY TX300 S2

Hersteller

Fujitsu Siemens

Prozessor

2x Xeon 3,6 GHz 2ML2

Hauptspeicher

2x 1024 MByte DDR2-400 ECC

Storage-Subsystem

2x 36 GByte-Ultra320-SCSI-HDDs, 1x 36 GByte-Ultra320-SCSI-HDD Hotspare

Steckplätze

2x PCI-X 133 MHz Hotplug, 3x PCI-X 100 MHz

Grundpreis

3500 Euro

Preis Testgerät

7366 Euro

Preisvergleich & Shop

Preise & Händler

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Erweiterbarkeit und Handhabung

In der Kategorie Erweiterbarkeit und Handhabung muss sich der PRIMERGY TX300 S2 gegenüber der Konkurrenz einige Unzulänglichkeiten gefallen lassen. Zwar kann der Anwender alle gängigen Intel-Xeon-CPUs von 2,8 bis 3,6 GHz mit unterschiedlichen L2-Cache-Konfigurationen einsetzen, allerdings bedarf die Montage beziehungsweise der Wechsel der Prozessoren einiges Geschick. Bevor man an die Verschraubung der CPU-Kühlkörper gelangt, müssen zwei Luftleitkanäle, der Dämpfer für die Kühlkörper und die zwei CPU-Lüfter samt Halterung aus dem Gehäuse entfernt werden. Nach dem Lösen der vier Schrauben des Heatpipeline-Blocks ist der Weg für einen Prozessorwechsel frei. Ein Upgrade von einem auf zwei Xeon 3,6 GHz 2ML2 kostet laut Fujitsu Siemens etwa 1400 Euro.

Die Erweiterbarkeit mit Steckkarten behandelt Fujitsu Siemens sehr restriktiv. So stehen dem Anwender insgesamt nur fünf PCI-X-Steckplätze zur Verfügung. Die Slots vier und fünf arbeiten mit 133 MHz und sind hotplug-fähig. Die übrigen drei sind 100-MHz-Standard-PCI-X-Slots. Von Letzteren kann der Anwender nur zwei nutzen, da ein Steckplatz mit dem RemoteView Service Board RSB S2 belegt ist. PCI-Express- oder Standard-PCI-Erweiterungsschnittstellen bietet der Fujitsu-Siemens-Server nicht. Alle Steckkartenplätze sind direkt ohne Hindernisse zugänglich.

Lobenswert beim PRIMERGY TX300 S2 ist die Flexibilität des Hauptspeichers. Die acht DIMM-Sockel nehmen insgesamt 16 GByte Speicher auf - vorausgesetzt, es kommen 2-GByte-DIMM-Module zum Einsatz. Die Vollbestückung des PRIMERGY-Servers mit diesen Modulen schlägt mit etwa 19.400 Euro zu Buche. Vor Datenverlust des Hauptspeichers durch fehlerhafte Speicherzellen oder Memory-Module schützen die Funktionen wie Memory Scrubbing, Memory Mirroring und Chipkill sowie Hotspare Memory. Allerdings hängt die Nutzung dieser Features von der Anzahl und der Kapazität der installierten Speichermodule ab. Um den Bereich der Memory-Slots optimal zu kühlen, verwendet der Hersteller eine Luftleitabdeckung. Diese lässt sich vor jedem Zugang zu den DIMM-Modulen mühelos herausnehmen.

Das Storage-Subsystem im unteren Bereich des Towers begnügt sich mit einer 6fach Backplane, die bis zu sechs hotplug-fähige Ultra320-SCSI-Festplatten aufnimmt. Per Umklappbügel können die im Kunststoffrahmen montierten Festplatten problemlos aus dem Laufwerksschacht entnommen werden. Über den Status jeder einzelnen HDD informieren je zwei LEDs am Laufwerksrahmen. Eine um 90 Grad Rack-optimierte Laufwerksmontage hat der Fujitsu Siemens nicht eingeplant. Dagegen lässt sich der obere Laufwerksschacht je nach Einsatzgebiet als Tower oder Rack beliebig um 90 Grad drehen. Allerdings erfordert es einiges an Geschick, das Kabelwirrwarr der Laufwerke in diesem Bereich zu handhaben. Braucht der Anwender im oberen Laufwerksschacht keine optischen Laufwerke oder Bandspeichergeräte, lässt sich der gewonnene Platz für drei weitere Festplatten nutzen. Damit kann der PRIMERGY TX300 S2 insgesamt neun HDDs in seinem Gehäuse aufnehmen. Bei Verwendung von 300-GByte-Festplatten erreicht das System eine Storage-Gesamtkapazität von 2,7 TByte.

Für eine schnelle und komfortable Systemdiagnose direkt am Server stattete Fujitsu Siemens das Gerät neben den standardmäßigen Status-LEDs wie HDD-Zugriff, Power-On/Off/Standby, ID und Fehler zusätzlich mit einem herausschiebbaren LCD-Display aus. Das Anzeigenfeld besteht aus zwei Zeilen mit je 20 Zeichen und informiert mit Hilfe einer Navigationstaste über alle wichtigen Systemzustände. Darüber hinaus verfügt das eingebaute Mainboard über verschiedene Onboard-Status-LEDs, die das Wartungspersonal durch Blinken an der Komponente, wie Speicher oder CPU, auf Fehler aufmerksam machen.

Installation und Verwaltung

Mit Hilfe der ServerStart-Software vereinfacht Fujitsu Siemens die Erstinstallation des Servers. Das Programm ist ein Werkzeug zur Konfiguration des Servers und zur Installation von Betriebssystemen und anderen Software-Komponenten. Nach dem Booten der CD stehen dem Anwender in einer hierarchisch gegliederten Form unterschiedliche Installationsassistenten wie Server-Konfigurations-, RAID-, Festplatten- oder Applikations-Assistent zur Verfügung. Eine Diskette speichert alle Statusinformationen, die während der Benutzerführung gesammelt wurden. Diese Daten kann der Anwender für eine erneute Betriebssysteminstallation auf demselben System oder auch anderen baugleichen Servern nutzen. ServerStart arbeitet problemlos und spart mühsame manuelle Installationsschritte. Das Service-Programm ist aber nicht immer selbsterklärend und setzt teilweise detaillierte Fachkenntnisse voraus.

Neben ServerStart umfasst die Programm-Suite auch die zentrale Management-Software ServerView. Diese hilft dem Administrator bei der Überwachung, Wartung und Inventarisierung. So gibt das Management-Programm Auskunft über bestimmte Systemzustände des Servers und alarmiert im Fehlerfall wie Lüfterausfall oder Festplattenfehler per E-Mail den Techniker und kann gegebenenfalls sogar Korrekturmaßnahmen wie Ausschalten eines defekten Netzteils durchführen. Darüber hinaus erstellt es zeitgesteuert Inventarlisten und ermittelt die verfügbaren Software-Updates. Neben dem ServerView-Manager stehen auf der Seite der zu überwachenden Server die so genannten Agenten, die mit dem Manager entsprechende Informationen wie Server-Status oder installierte Software austauschen.

Unseren Testkandidaten PRIMERGY TX300 S2 stattete Fujitsu Siemens mit dem optionalen RemoteView Service Board RSB S2 aus. Dieses gestattet selbst bei einem Totalausfall des Systems, per Modem oder LAN auf den Server zuzugreifen. Doch vor der Nutzung muss man im BIOS oder in der ServerView-Management-Software dem RSB S2 eine Zugriffskontrolle per statischer IP oder DHCP ermöglichen. Die Integration ins Netzwerk erfolgt über den RJ45-Anschluss des RSB-S2-Controllers. Ist diese Hürde genommen, kann das RemoteView Service Board über einen Browser per IP-Eingabe von einer beliebigen Console beziehungsweise einem PC aufgerufen werden. Nach User-ID- und Passwort-Identifizierung stehen nützliche Fernwartungsfunktionen wie Power/Shutdown-Control, Card-, Server-, User- und Alarmkonfiguration zur Verfügung.

Der besondere Clou am RSB-S2-RemoteView-Controller ist die grafische Konsolenumleitung. Damit sind Bildschirm, Tastatur und Maus am Server überflüssig. Die komplette Steuerung übernimmt die ortsunabhängige Konsole eines Clients, die als Bildschirm des Servers fungiert. Doch zuvor müssen die Tastatur- und die Mauskontrolle von einer USB-Schnittstelle und die VGA-Signale per mitgeliefertem Kabelsatz über einen proprietären Anschluss in den RSB-S2-Controller umgeleitet werden. Die grafische Konsole ermöglicht es, den Server sowohl während des Bootprozesses als auch bei geladenem Betriebssystem remote zu bedienen oder sogar von einem Remote-Storage-Gerät zu booten.

Support, Leistung und Fazit

Neben den gesetzlichen zweijährigen Garantieleistungen bietet Fujitsu Siemens gegen Aufpreis weitere Service- und Support-Leistungen an. Für die PRIMERGY-Server-Familie offeriert der Hersteller das TopUp-Service-Paket und diverse optionale so genannte Service Packs. Die Laufzeiten können je nach Vereinbarung zwischen 36, 48 und 60 Monaten variieren. Der TopUp-Service beinhaltet einen Vor-Ort-Service mit vier Stunden Reaktionszeit und vier Stunden Ersatzteilversorgung. Dagegen sind die Service Packs erweiterte und individuelle Service-Leistungen. Dazu zählen Bring-In-, Vor-Ort-, Collect-&-Return-, Door-to-Door-, Desk-to-Desk-, Send-In-&-Return-, Express-Swap-Service und Austauschgarantie für Maus und Tastatur.

Zum Beispiel repariert beim Vor-Ort-Service ein Techniker das defekte Gerät direkt beim Kunden vor Ort, sofern eine telefonische Lösung nicht möglich ist. Je nach vereinbartem Service-Level erfolgt der Reparaturbeginn während der definierten Service-Zeiten innerhalb von 48, 24, 8, 6 oder 4 Stunden. Der Service-Zeitraum liegt in der Regel werktags zwischen 8:00 und 17:00 Uhr. Darüber hinaus können die Kunden weitere Leistungen buchen, wie Konfiguration/Rekonfiguration der Peripherie oder des Betriebssystems. Zuständig für die Service-Leistungen und die Preisgestaltung sind nur autorisierte beziehungsweise zertifizierte Fujitsu-Siemens-Service-Partner. Allerdings sollte der Kunde vor Vertragsabschluss die umfangreichen und teils verwirrenden Service-Leistungen genau unter die Lupe nehmen und auf seine individuellen Bedürfnisse abstimmen. So kostet zum Beispiel ein Vor-Ort-Service von 7x24 Stunden mit einer Reaktionszeit von vier Stunden und einer Laufdauer von drei Jahren etwa 1377 Euro.

Der Fujitsu Siemens PRIMERGY TX300 S2 erreicht nach 15 aktivierten Clients einen Datendurchsatz von 642 Mbit/s. Allerdings arbeitete der 14te Client schon mit dem Maximalwert von 645 Mbit/s, so dass der Server beim 15ten Client seinen Leistungszenit beim NetBench überschritten hat und nicht mehr zulegen kann. Um eine höhere Performance zu erzielen, sollte der Anwender auf leistungsstärkere Festplatten zurückgreifen. Dennoch ist die NetBench-Performance als gut zu beurteilen.

Die Rechenleistung des Testkandidaten ist durch den Einsatz von zwei Xeon-3,6-GHz-Prozessoren hervorragend. Beim SPEC-CPU2000-Benchmark kann der Server im Testfeld sowohl mit Integer- als auch mit Floating-Point-Zahlen sehr schnell arbeiten.

Alle technischen Details, die Benchmark-Ergebnisse und die Wertung der getesteten Server im Vergleich finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Fazit: Der Server PRIMERGY TX300 S2 hinterlässt einen ausgewogenen Eindruck - allerdings mit Schwächen bei der Ausstattung. Die Performance des Systems und die Kombination aus Installation und Verwaltung sind top. Trotz geringfügiger Unzulänglichkeiten erreicht der Server in punkto Erweiterbarkeit und Handhabung ein Gut.

HP ProLiant ML370 G4

Für einen Test stellte uns HP den ProLiant ML370 G4 Modell 311137-041 zur Verfügung. Der Hersteller will mit dem Gerät vorwiegend kleine und mittlere Unternehmen sowie ausgelagerte Büros und Arbeitsgruppen ansprechen. Der ProLiant-ML-Server besticht durch seine robuste Bauweise. Denn der Hersteller verzichtet überwiegend auf Kunststoffteile und verwendet vorzugsweise Bleche, wie die Lüfterführungen und die mittlere Trennwand im Inneren des Geräts belegen.

Für die nötige Rechen-Performance sorgen zwei Xeon-3,4-GHz-Prozessoren mit einem MByte L2-Cache und Intels EM64T-Technologie. Ihnen stellt HP über den E7520-Chipsatz insgesamt sechs GByte DDR2-400-SDRAM in sechs DIMM-Slots zur Seite. Über das BIOS unterstützt das System Speicher-Sicherheits-Features wie ECC und Online-Spare mit Advanced Memory Protection. Die Memory-Mirroring-Funktion steht nicht zur Verfügung.

Zum Erweitern mit Steckkarten lässt HP beim ProLiant ML3700 G4 die Wahl zwischen zwei PCI-Express-Slots in x4-Ausführung oder vier PCI-X-100-MHz-Schnittstellen. Im Gegensatz zur Konkurrenz ist keiner der Slots hotplug-fähig. Für die Netzwerk-Connectivity spendiert HP lediglich einen integrierten Gbit-Ethernet-Controller. Ein weiterer Gbit-Ethernet-Anschluss kann über die optionale Steckkarte NC7771 64/133 PCIX von HP genutzt werden und belegt einen PCI-X-Slot. Ein Monitor lässt sich nur über eine auf der Rückwand befindliche VGA-Schnittstelle anschließen. Auf der Rückseite sind zusätzlich eine serielle und parallele Schnittstelle, zwei USB-2.0-Ports sowie zwei nach außen geführte SCSI-Interfaces des Ultra320-RAID-Controllers nutzbar. Ein weiterer USB-2.0-Port steht an der Frontseite zur Verfügung. Als Onboard-Grafik fungiert der Rage-XL-Prozessor von ATI.

Für Service- und Installationszwecke bietet der ProLiant ML370 G4 ein 48x-CD-ROM- und ein hinter der Frontblende verstecktes Floppy-Laufwerk. Die zwei Ultra320-SCSI-Festplatten mit einer Kapazität von je 36 GByte arbeiten im RAID-1-Modus und befinden sich zusammen mit dem CD-ROM-Gerät im mittleren, von außen zugänglichen Laufwerksschacht. Drei weitere 146 GByte große HDDs im RAID-5-Verbund befinden sich im unteren verdeckten Laufwerksschacht. Angesteuert werden alle Festplatten über den serienmäßigen Smart-Array-Controller 6402/128-Ultra320-RAID mit 128 MByte batteriegepuffertem Cache. Daneben verfügt der HP-Server noch über einen zusätzlichen integrierten Dual-Channel-Ultra320-SCSI-Adapter.

Der optionale Onboard-Management-Controller integrated Lights Out (iLO) von HP erlaubt es, über einen eigenen iLO-Remote-Management-Port den Server über das Netzwerk anzusprechen. Zusammen mit dem Programm Systems-Insight-Manager können alle Server-Funktionen von einem beliebigen Standort aus verwaltet werden.

Für die Stromversorgung des ProLiant ML370 G4 sind zwei 775-Watt-Netzteile zuständig. Sie sind redundant ausgelegt und hotplug-fähig. Die Energielieferanten kühlen je zwei in den Gehäusen integrierte Lüfter. Den korrekten Betriebszustand signalisiert eine grüne Status-LED an der Gehäuserückseite. Für die Kühlung des Server-Innenraums setzt HP auf ein redundantes 3+3-Lüfterdesign. Dabei sind je zwei paarweise angeordnete 120-mm-Lüfter für den Temperaturausgleich in den verschiedenen Zonen wie bei den Steckkartenplätzen, Festplatten/CPU und dem Server-Gehäuse verantwortlich.

HP offeriert den ProLiant ML3700 G4 zu einem Grundpreis von 1955 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Die Einstiegskonfiguration besteht aus einem Xeon 3,00 GHz 2ML2 und einem GByte Hauptspeicher. Der Service sowie drei Jahre Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag ist eingeschlossen. Eine Festplatte enthält das Angebot nicht. Der von tecCHANNEL untersuchte HP-Server kostet etwa 9149 Euro.

Quickinfo

Produkt

ProLiant ML370 G4

Hersteller

HP

Prozessor

2x Xeon 3,4 GHz 1ML2

Hauptspeicher

6x 1024 MByte DDR2-400 ECC

Storage-Subsystem

2x 36-GByte-Ultra320-SCSI-HDDs,

3x 146-GByte-Ultra320-SCSI-HDDs

Steckplätze

2x PCIe x4, 4x PCI-X 100 MHz

Grundpreis

1955 Euro

Preis Testgerät

9149 Euro

Preisvergleich & Shop

Preise & Händler

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Erweiterbarkeit und Handhabung

Die Erweiterungsfähigkeit und Handhabung des HP ProLiant ML370 G4 offenbart Stärken und Schwächen. In Bezug auf CPU-Flexibilität lässt das System keine Wünsche offen. Der Kunde kann die volle Palette an Intel-Xeon-CPUs von 2,8 GHz mit einem MByte L2-Cache bis zu 3,6 GHz und 2 MByte L2-Cache im Single- oder Dual-Betrieb einsetzen. Dabei hat HP das Wechseln der CPU sehr einfach konzipiert. Nach dem Entfernen des CPU-Luftkanals muss ein blau gekennzeichneter Hebel umgelegt werden, der den Kühlkörper entriegelt. Nach dem Lösen der Klemmvorrichtung des CPU-Sockels lässt sich der Kühlkörper samt CPU aus den Führungsstiften entnehmen. Der Prozessor ist auf dem Kühlblock in einem Kunststoffrahmen arretiert und lässt sich so leicht aus diesem entfernen.

Positiv ist auch die üppige Speichererweiterbarkeit mit einer Gesamtkapazität von 16 GByte, die sich auf insgesamt acht Slots zu je 2 GByte großen DIMM-Modulen aufteilt. Der Austausch der Speichermodule erfolgt sehr einfach, da sie direkt zugänglich sind. Allerdings schlägt eine 16-GByte-Bestückung mit etwa 15.900 Euro zu Buche.

Eingeschränkt beim HP-Server ist die Erweiterbarkeit mit Steckkarten. Der HP-Server stellt insgesamt zwei PCI-Express- und vier PCI-X-Steckplätze zur Verfügung. Davon sind aber nur zwei PCI-X-Slots nutzbar, die übrigen sind bereits mit Erweiterungskarten für den zweiten Gbit-Ethernet-Anschluss und SCSI-RAID-Controller belegt. Die Montage von Steckkarten erfolgt durch einen direkten Zugang einfach und ohne Werkzeug. Hotplug-fähige PCI-Express-Slots wie beim PowerEdge 2800 bietet das HP-Pendant nicht.

Der ProLinat ML370 G4 wartet mit einer maximalen Festplattenkapazität von 2,4 TByte auf. In einem Standardlaufwerksgehäuse mit sechs Einschüben sind bei Verwendung von 6x 300-GByte-HDDs bis zu 1,8 TByte Speicherplatz verfügbar. Ein optionales Laufwerksgehäuse mit zwei Einschüben in der Frontbay erweitert die Datenspeicherkapazität um zusätzliche 600 GByte. Darüber hinaus kann der Laufwerkskäfig im Gegensatz zum unteren Schacht für den Rack-Einsatz mühelos ohne Schraubendrehereinsatz um 90 Grad gedreht werden. Die einzelnen Hotplug-Festplatten sind in einem Metallrahmen montiert und per Hebelmechanik aus den Laufwerksgehäusen herausziehbar. Allerdings verkanten die Festplatten häufig beim Einschieben in die Laufwerksschächte.

Die Handhabung des Servers in einem Rack-Verbund unterstützt der Hersteller mit einer serienmäßigen UID-Taste. Sie erleichtert in Verbindung mit einer blinkenden LED das Auffinden des Geräts im Rack. Blinkende LEDs kommen ebenfalls an den Lüftern zur Server-Kühlung zum Einsatz. Sie signalisieren einen Defekt der Lüfter und erleichtern so den Austausch. Über ein Display mit Server-Informationen verfügt der HP ProLiant ML370 G4 nicht. Lediglich drei Status-LEDs und eine Schalter-LED geben Auskünfte über den Zustand des Systems.

Installation und Verwaltung

Bei einem noch nicht vorkonfigurierten und installierten Server hilft HP dem Anwender mit dem Programm SmartStart. Es führt auf einer bootfähigen CD eine automatische Erstinstallation durch und spart dem Anwender eine manuelle und Zeit raubende Einrichtung. Nach dem Booten der CD informiert die Startseite über die wichtigsten Server-Komponenten und gibt die Auswahl zwischen Installation und Wartung frei. Die Installation beginnt mit der Konfiguration des Ultra320-SCSI-RAID-Controllers und endet mit dem Einrichten der Systemkonfiguration. Die Menüführung während des Setup-Vorgangs ist intuitiv und ohne große Hürden durchführbar, wie wir anhand der Installation von Windows Server 2003 testeten.

Eine weitere wichtige Option von SmartStart ist die Wartung. Unter diesem Programmpunkt verbirgt sich ein Array-Configuration- und Array-Diagnostic-Utility sowie ein Server-Diagnostic- und ein CMOS/NVRAM-Lösch-Tool. So lassen sich mit dem Array-Configuration-Dienstprogramm unter anderem neue Festplattenlaufwerke in die bisherige Konfiguration aufnehmen oder der Array-Controller neu konfigurieren. Die Server-Diagnose hilft durch verschiedene System- und Komponententests, die ordnungsgemäße Funktion des Servers sicherzustellen.

Mit dem serienmäßigen integrated-Lights-Out-Controller (iLO) und dem optionalen Lights-Out Advanced Pack lässt sich der Server vollkommen ortsunabhängig sehr komfortabel verwalten und konfigurieren. Der Datenaustausch erfolgt vorzugsweise über den iLO-Remote-Management-Port mit RJ45-Buchse über ein Netzwerk, aber auch eine serielle Schnittstelle steht zur Verfügung. Besonders hervorzuheben ist die per Lights-Out Advanced Pack freigeschaltete Remote Console. Sie erlaubt per grafischem Interface jederzeit den direkten Remote-Zugriff auf den Server inklusive BIOS, Bootphase und geladenes Betriebssystem. Somit wäre ein Display inklusive Tastatur und Maus am Server überflüssig. Doch bevor der iLO benutzt werden kann, muss dieser während der BIOS-Bootphase durch Aufruf des entsprechenden Setups mit Netzwerkparametern wie DHCP oder fester IP konfiguriert werden.

Eine Erleichterung der Server-Verwaltung offenbart das Programm HP Insight Manager. Es beinhaltet umfangreiche Monitoring- und Kontrollfunktionen für den HP ProLiant ML370 G4. So befähigt die Software den Administrator, ein detailliertes Fehlermanagement zu betreiben, in dem die Komponenten wie CPU, Speicher oder Storage-Subsystem ständig überwacht werden. Bei auftretenden Problemen benachrichtigt der Insight Manager den Administrator per E-Mail. Zu den weiteren Aufgaben zählen die Versionskontrolle installierter Software oder das Asset-Management und -Reporting.

Support, Leistung und Fazit

HP bietet neben einem umfangreichen Portfolio an zusätzlichen Software-Paketen und Hardware-Optionen auch eine Vielfalt an unterschiedlichen Service- und Support-Upgrades. In der Grundversion offeriert der Server-Hersteller einen Hardware-Support über ein Jahr. So kostet der so genannte Call-to-Repair-Service innerhalb von sechs Stunden zirka 600 Euro. Die nächsthöhere Support-Stufe nennt der Server-Hersteller HP Care Pack. Sie umfasst Service-Leistungen innerhalb von drei bis fünf Jahren, die sich auf Hard- oder Software beziehen. Ein dreijähriger Vertrag mit einer Reaktionszeit innerhalb von vier Stunden (24x7) schlägt mit 950 Euro zu Buche.

Zusätzlich können Kunden einen einmaligen kostenpflichtigen Installations-Service von HP in Anspruch nehmen sowie einen IT-Professional-Helpdesk-Vertrag abschließen. Letzterer endet jeweils nach fünf Support-Ereignissen. Auch einen volumenabhängigen Backup- und Recovery-Service stellt HP mit unterschiedlichen Anforderungsprofilen, auf maximal ein Jahr begrenzt, zur Verfügung.

Mit einem Software-Service will HP die Anwender auch bei Problemen mit Betriebssystemen oder Programmen nicht alleine lassen. So kostet zum Beispiel ein 24x7-Stunden-Support für ein Jahr und 50 Anfragen über Red-Hat-Linux stolze 8915 Euro. Für welche Offerte man sich letztlich entscheidet, sollte daher genau geprüft werden.

Der HP ProLiant ML370 G4 überzeugt durch hohe Performance. In unserer Konfiguration erreicht der Server einen maximalen Datendurchsatz von 676 Mbit/s bei 15 gleichzeitig zugreifenden Clients. Auch bei der Response Time von 0,34 ms gibt es nichts auszusetzen.

Beim SPEC-CPU2000 liefert der HP-Server mit seinen zwei 3,4-GHz-Xeon-CPUs eine gute Vorstellung. Sowohl in der Integer- als auch in der Floating-Point-Performance mit 31,0 und 25,7 Punkten gibt es in dieser Konfiguration nichts auszusetzen. Gegen Systeme mit zwei Xeon-3,6-GHz-Prozessoren hat das HP-System natürlich keine Chance.

Alle technischen Details, die Benchmark-Ergebnisse und die Wertung der getesteten Server im Vergleich, finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Fazit: Der ProLiant ML370 G4 von HP kann in allen Kategorien wie einfache Installation und Verwaltung, übersichtliche und selbsterklärende Bedienung inklusive Konfiguration punkten. Auch die Performance stimmt. Allerdings muss der Käufer für dieses ausgewogene System mit zirka 9150 Euro tief ins Portemonnaie greifen.

IBM xSeries 236

Der IBM-Server x Series 236 hebt sich durch sein edles schwarzes Tower-Gehäusedesign hervor. Laut Hersteller eignet sich das System besonders für unternehmenskritische Anwendungen in einer dezentralen Umgebung. Wie bei den Mitbewerbern lässt sich der Server mit einem entsprechenden Rack-Kit sehr einfach in einen 5-HE-Server umbauen. Für die Rechenpower spendiert IBM unserem Testkandidaten zwei Xeon-3,6-MHz-Prozessoren mit zwei MByte L2-Cache inklusive E7520-Chipsatz. Diese geballte Rechenleistung sollte sich in unseren Benchmark-Ergebnissen widerspiegeln. Denn die übrigen Testkandidaten arbeiten mit 3,4-MHz-CPUs inklusive 2ML2-Cache. Dagegen steckt in den insgesamt acht DIMM-Slots in unserem Testgerät mit einem GByte DDR2-400-Registered-SDRAM nur die Minimalkonfiguration an Hauptspeicher. Um Systemabstürze durch Speicherfehler zu vermeiden, beherrscht der xSeries-236-Server die Memory-Security-Funktionen ECC, Chipkill, Memory Mirroring und Memory Spare.

Mit insgesamt sechs Steckkartenplätzen lässt der IBM-Server einen großen Spielraum für Erweiterungen. Im Einzelnen verfügt das Gerät über zwei x4-PCI-Express-Slots, eine Standard-PCI-Schnittstelle und zwei PCI-X-100-MHz-Slots sowie einen PCI-X-133-MHz-Steckkartenplatz in Hotswap-Ausführung. Um den Server in ein Netzwerk einzubinden, verfügt dieser über zwei Giagabit-Onboard-Controller samt ausgeführten Schnittstellen. Darüber hinaus besitzt unser Testkandidat einen weiteren Netzwerkport über eine optionale Gbit-Ethernet-PCI-X-Steckkarte. Für den Anschluss externer Geräte stehen auf der Rückseite zwei USB-2.0-Ports sowie eine parallele und zwei serielle Schnittstellen zur Verfügung. Zusätzlich kann der Anwender eine USB-2.0-Schnittstelle an der Frontseite benutzen. Ein Display-Anschluss, gespeist von einem ATI-Mobility-RADEON-Grafikchip, ist nur auf der Rückseite verfügbar. Das Managen des Servers erleichtert der optionale Remote Supervisor II SlimLine-Adapter. Dieser benötigt keinen separaten Steckplatz im Gerät und ermöglicht die Fernsteuerung des Server-Systems.

Unser Testsystem ist mit zwei 36 GByte großen Ultra320-SCSI-Festplatten ausgestattet. Die Verwaltung der im RAID-1-Verbund arbeitenden HDDs übernimmt der optionale batteriegepufferte ServeRAID-7K-Controller mit 256 MByte Cache von IBM. Ein zusätzlicher Dual-Channel-Ultra320-SCSI-Controller befindet sich onboard. Zur weiteren Laufwerkskonfiguration gehören ein 48x-CD-ROM- und ein 16x-DVD-ROM- sowie ein Floppy-Laufwerk und ein 20/40GB-4mm-DDS/4-Bandlaufwerk.

Um die Temperatur im Inneren des Server-Gehäuses möglichst gering zu halten, installierten die IBM-Entwickler in drei Gehäusezonen je zwei redundante nebeneinander liegende Lüfter. Für die Kühlung des unteren Laufwerkskäfigs und des Steckkartenbereichs sind zwei 80-mm-Lüfter verantwortlich. Je zwei 120-mm-Fans übernehmen die Wärmeabfuhr an den CPUs und an der Rückwand des Gehäuses. Alle Lüfter sind als Hotplug-Komponenten ausgelegt und besitzen eine gelbe Status-LED für die Anzeige des Betriebszustands. Ebenfalls hotswap-fähig und redundant sind die zwei 670-Watt-Netzteile mit je zwei zusätzlich integrierten Lüftern.

IBM verkauft den x Series 236 in einer Grundversion für 2705 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Diese Konfiguration beinhaltet einem Xeon 3,00 GHz 2ML2 und 512 MByte Hauptspeicher inklusive drei Jahre Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag. Eine Festplatte ist in dieser Offerte nicht enthalten. Für den von tecCHANNEL getesteten xSeries-236-Server verlangt IBM zirka 8817 Euro.

Quickinfo

Produkt

xSeries 236

Hersteller

IBM

Prozessor

2x Xeon 3,6 GHz 2ML2

Hauptspeicher

2x 512 MByte DDR2-400 ECC

Storage-Subsystem

2x 36-GByte-Ultra320-SCSI-HDDs

Steckplätze

2x PCIe x4, 1x PCI-X 133 MHz Hotplug, 2x PCI-X 100 MHz, 1x PCI-33 MHz

Grundpreis

2705 Euro

Preis Testgerät

8817 Euro

Preisvergleich & Shop

Preise & Händler

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Erweiterbarkeit und Handhabung

Wie die Mitbewerber bietet auch IBM die komplette Palette an aktuellen Xeon-Prozessoren für den xSeries 236 an. Die Spanne reicht von dem Highend-Modell 3,6 GHz mit zwei MByte L2-Cache bis hin zur Einsteigerversion 2,8 GHz mit einem MByte L2-Cache. Um den CPU-Austausch vorzunehmen, ist es notwendig, als Erstes den Luftführungskanal zu entfernen. Dafür müssen zuvor die beiden CPU-Lüfter entfernt werden. Mittels zwei Sperrriegeln lässt sich die komplette Kunststoffkonstruktion inklusive Lüfterkanal mit etwas Fingerspitzengefühl aus dem Gehäuse entnehmen. Die gleiche komplizierte Prozedur ist für den Zugang zu den Speicher-Slots notwendig. Nach dieser Hürde erlaubt ein gelöster Sperrhebel die Entnahme des Kühlkörpers und somit den CPU-Wechsel.

Ist der Zugang zu den Memory-Steckplätzen erst einmal freigelegt, erlauben acht DIMM-Slots eine maximale Bestückung mit 16 GByte DDR2-SDRAM. Allerdings kostet dies stolze 12.000 Euro. Zusätzlich schreibt IBM für die Nutzung der Memory-Security-Funktionen Memory-Mirroring und Memory-Spare vor. Alle Speicher-Slots müssen belegt sein.

Trotz unserer vorgeschriebenen Grundkonfiguration mit SCSI-RAID- und Management-Controller sowie zwei Gbit-Ethernet-Schnittstellen bleiben alle sechs Steckkarten-Slots frei. Denn die installierte Netzwerkkarte mit einem dritten Ethernet-Port ist eine nicht notwendige Zusatzoption. Somit bleibt für individuelle Erweiterungen genügend Spielraum, zumal ein PCI-X-Slot Hotswap-Funktionalität beherrscht. Alle Erweiterungs-Slots sind ohne Hindernisse zugänglich.

Der IBM xSeries 236 besitzt einen Festplattenschacht für insgesamt sechs Laufwerke. Über ein optionales Ultra320-3-Pack-HDD-Kit für die oberen zwei 5-1/4-Zoll-Einschübe sind drei weitere Festplatten einsetzbar. Somit erreicht das System unter Verwendung von 300-GByte-Festplatten eine Gesamt-Storage-Kapazität von 2,7 TByte. Die hotswap-fähigen Festplatten montiert der Hersteller in einen robusten Metallrahmen. Diese lassen sich ohne Hackeln in die Laufwerksschächte schieben und mit einem Hebelmechanismus problemlos verriegeln. Für die Rack-Montage reicht es aus, die Geräte des oberen Laufwerkskäfigs um 90 Grad zu drehen.

Über den Betriebszustand des Servers geben diverse Leuchtfelder an der Frontseite Auskunft. Auch eine im Rack-Verbund hilfreiche System-Locator-LED gehört zum Standard. Ein Textdisplay fehlt allerdings. Dafür verfügt der IBM-Server vorne an der Seitenwand über ein so genanntes Light-Path-Diagnostic-Panel. Es informiert mittels LEDs über kritische Betriebszustände und Probleme bei Komponenten wie CPU, Festplatten oder Lüfter. Das Statusfeld erleichtert somit die Systemdiagnose und Fehlerbehebung.

Installation und Verwaltung

Für die schnelle und einfache Erstinstallation des Servers offeriert IBM dem Anwender das Programm ServerGuide. Nach dem Start der bootfähigen CD übernimmt die intuitive Menüführung unter Berücksichtigung der User-Eingaben selbstständig die Server-Konfiguration. Der ServerGuide-Assistent erkennt das Server-Modell und die installierten Adapter. Aktualisiert gegebenenfalls die IBM-ServeRAID-Firmware und konfiguriert anschließend den ServeRAID-Controller samt Festplatten. Unsere Testinstallation von Windows Server 2003 mit IBMs ServeGuide verlief ohne Komplikationen. Die Festplatten wurden ordnungsgemäß als RAID 1 konfiguriert. Auch die Netzwerkeinstellungen inklusive IP-Adressenzuordnung klappten auf Anhieb.

Die zentrale Verwaltungsfunktion beim IBM xServer 236 übernimmt der Remote Supervisor Adapter II (RSA II), den der Hersteller optional zu dem serienmäßigen BMC-Controller mit IPMI-Support ausliefert. Dieser benötigt keinen separaten PCI-Steckplatz und ermöglicht die Fernsteuerung beziehungsweise Fernwartung des Server-Systems. Zu den wichtigsten Funktionen des RSA II zählen: System Status, Remote-Control der Server-Video-Konsole von einem Client aus bei lauffähigem Betriebssystem, Herunterfahren und Restart des Servers, Event Log, Firmaware Update sowie Alert-Konfiguration und ASM-Control. Um den RSA II per Webbrowser von einem Client aus aufrufen zu können, muss vorher das Java Plug-in 1.4 installiert sein. Darüber hinaus sind Einstellungen im RSA-II-Setup-Menu, das während der Bootphase aufrufbar ist, notwendig. Der Anwender kann dort Login, Passwort und die Zugangsart per statischer IP-Adresse oder DHCP wählen.

Damit der Administrator den xSeries-236-Server jederzeit und an jedem Ort im Griff hat, legt IBM das Systemverwaltungsprogramm IBM Director dem Gerät bei. Die Software enthält Tools und Dienstprogramme, mit denen viele Aufgaben bezüglich der Systemverwaltung vereinfacht und automatisiert werden können. Dazu gehören in erster Linie die Überwachung der Server-Ressourcen, Kapazitätsplanung, vorbeugende Wartung und Überwachung von Komponenten sowie Fehlerbehebung und vieles mehr. Um diese Arbeiten zu bewältigen, muss der Systemverwalter den IBM-Director-Agent, -Server und die IBM Director-Konsole auf den entsprechenden Systemen installieren und einrichten.

Support, Leistung und Fazit

IBMs Service- und Support-Programm hört auf den Namen EPac. Der Kunde kann je nach Wunsch Service-Verträge von ein bis fünf Jahren Laufdauer mit unterschiedlichen Reaktionszeiten abschließen. So kostet etwa ein dreijähriges EPac mit einer Reaktionszeit von 24x7x4 zirka 1400 Euro.

Daneben verkauft der Hersteller auch so genannte Education Packs in den Varianten Small, Medium und Business. Wie der Name schon suggeriert, handelt es sich dabei um spezielle Lern- und Fortbildungsprogramme zu den entsprechend ausgewählten Themengebieten. Kostenpunkt: Etwa 9000 Euro für das Large-Arrangement.

Auch einen Software-Service bietet IBM in seinem umfangreichen Support-Angebot an. Will der Kunde die Geheimnisse von VMware oder vom IBM Director näher erforschen, so sind je nach installierten Agenten die Preise unterschiedlich. Die Kosten liegen bei zehn installierten Clients um die 383 Euro und sind mit höherer Client-Anzahl entsprechend gestaffelt. Selbstverständlich stellt IBM auch individuelle, auf die Erfordernisse des Kunden zugeschnittene Service-Verträge zusammen. Aber auch hier sollte man die benötigten Service-Leistungen und die Kosten genau prüfen.

IBMs xSeries 236 ist beim gleichzeitigen Zugriff unserer 15 Clients bereits deutlich überfordert. NetBench ermittelt hier einen Durchsatz von nur noch 457 Mbit/s. Sein Maximum erreicht der Server bei zehn Clients mit einem Wert von 603 Mbit/s. Da NetBench in unserem Test überwiegend das Storage-Subsystem belastet und nahezu speicherunabhängig arbeitet, scheint das Storage-System auf Grund seiner etwas leistungsschwachen Festplatten (Modell: MAS3367 NC) und RAID-Controller überfordert zu sein. Dies spiegelt sich auch im hohen Response-Time-Wert von 0,52 ms wider. Dagegen zeigen die Mitbewerber eine bessere Figur. Hier sollte der Anwender für den Einsatz des Systems als Datenbank-Servers auf leistungsstärkere Festplatten bestehen.

In puncto Rechenpower ist der IBM xSeries 236 mit dem Doppelpack aus zwei 3,6-GHz-Xeons das leistungsstärkste Gerät in unserem Vergleich. So verwundert es auch nicht, dass dieser bei beiden rechenintensiven Disziplinen des SPEC-CPU2000-Benchmarks ganz weit oben steht.

Alle technischen Details, die Benchmark-Ergebnisse und die Wertung der getesteten Server im Vergleich, finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Fazit: Der IBM-Server xSeries 236 ist konsequent auf CPU-Performance ausgelegt. Dabei hat IBM das Storage-System und die Ausstattung etwas vernachlässigt. Bei der Verwaltung und Erweiterbarkeit gibt es keine Beanstandungen - beim Preis schon.

Update: Fazit

Server, wie in unserem Testfeld, sind ideale Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen, mag man den Marketing-Versprechungen der Server-Hersteller glauben. Dabei preisen sie die gute Performance, Verfügbarkeit und Erweiterbarkeit sowie Verwaltung an. Zusammen mit dem überragendem Support soll der Kunde ein System erhalten, das keine Wünsche offen lässt. Soweit die Theorie. Doch abgesehen von ein paar Unausgewogenheiten zeigt die Praxis, dass die angebotenen Server im Großen und Ganzen das halten, was sie versprechen.

Den besten Eindruck in puncto Ausstattung, Verwaltung und Erweiterbarkeit inklusive Handhabung hinterlässt der ProLiant ML 370 G4 von HP. Die problemlose Installation und das Managen des Geräts mit dem iLO-Manager plus Lights-Out Advanced Pack machen die Fernverwaltung zum Kinderspiel. Auch die ausgewogene Performance der einzelnen Komponenten ist gut. Beim Support sollte man nur das ordern, was man wirklich braucht. Den einzigen Wermutstropfen hinterlässt der hohe Preis mit zirka 9150 Euro.

Gleich hinter dem HP platziert sich der PRIMERGY TX300 S2 von Fujitsu Siemens. Sowohl beim NetBench- als auch beim CPU2000-Benchmark glänzt der Server durch seine Performance. An der Erweiterbarkeit und Handhabung kann der Hersteller noch etwas feilen, aber gravierende Schwächen offenbart der Server nicht. Hervorzuheben sind das gute Kühlungskonzept und das Management per Remote-Konsole. Der Preis von 7366 Euro ist noch angemessen.

Für etwa 8800 Euro offeriert IBM den xSeries 236 mit entsprechender Ausstattung. An der Verwaltung mit dem RSA-II-Controller per Remote-Zugriff und an der System-Management-Software IBM Director mit umfangreichen optionalen Plug-ins gibt es wenig auszusetzen. Erweiterbarkeit und Handhabung sind gut, aber noch verbesserungswürdig. Einziges Manko: Das Storage-Subsystem kommt im Vergleich zur Konkurrenz beim NetBench nicht auf Touren.

Acer offeriert zu einem vernünftigen Preis von 5760 Euro einen Server mit durchweg guten Ergebnissen in den Kategorien Installation/Handhabung, Erweiterbarkeit und Performance. Allerdings hat der taiwanische Hersteller bei der Ausstattung des Altos G710 gespart. So fehlen redundante Lüfter und ein Batterie-Pack für den SCSI-RAID-Controller mit Cache-Speicher. Darüber hinaus haben wir bei unserem Testgerät einen Baseboard-Management-Controller mit erweiterten Steuerfunktionen vermisst, den die anderen Kandidaten im Lieferumfang hatten.

Der Dell PowerEdge 2800 besticht in erster Linie durch seinen günstigen Preis von 5200 Euro. Dafür braucht sich der Server vor der Konkurrenz IBM und HP aber nicht zu verstecken. Denn bei der Installation, Erweiterbarkeit und Handhabung erreicht er noch durchweg gute Ergebnisse. In der System-Performance hinkt der Dell-Server etwas hinterher, das Storage-Subsystem und Netzwerk arbeiten vorbildlich.

Jeder Server-Hersteller bietet ein umfangreiches Portfolio an zusätzlichen Service- und Support-Leistungen gegen Aufpreis an. In diesem Dschungel an teils kostspieligen Offerten sollte sich der Käufer nicht verunsichern lassen und nur das kaufen, was wirklich sinnvoll für seine IT-Umgebung ist. Dies gilt auch für optionale Zusatzausstattung. Zum Beispiel verlangt Fujitsu Siemens für ein Service Pack von 7x24 Stunden mit vier Stunden Reaktionszeit und einer Laufdauer von drei Jahren 1377 Euro. Ein vergleichbares EPac von IBM oder der Dell-Gold-Komplettservice kosten je 1400 Euro, und das adäquate HP Care Pack ist für einen Preis von etwa 950 Euro zu haben. Allerdings offeriert etwa Fujitsu Siemens einen Service mit den gleichen zeitlichen Parametern aber mit Konditionen auch für 3440 Euro oder Dell den Silber-Service für nur 700 Euro. Acer vertreibt die Systeme ausschließlich über autorisierte Fachhändler, so dass bei diesen auch die Support-Verantwortung liegt.

Alle technischen Details, die Benchmark-Ergebnisse und die Wertung der getesteten Server im Vergleich finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. (hal)

NetBench-Vorbetrachtung

Um die Performance der Server zu testen, integrieren wir die Geräte in unser abgeschlossenes Labornetzwerk. Darin befinden sich 15 Windows-2000-Clients sowie ein Domänen-Controller mit Windows NT 4.0. Die Clients sind an einem Gbit-Switch angeschlossen: Fünf PCs mit einer Gbit-Netzwerkkarte, zehn PCs über eine Fast-Ethernet-Karte mit 100 Mbps. Die getesteten Server verwenden jeweils einen Gbit-Link zum Switch.

Für die Benchmarks verwenden wir NetBench 7.0.3 von Veritest. Das Programm ermittelt, mit welcher Performance Fileserver Dateianfragen von Clients erledigen. Es belastet überwiegend das Storage-Subsystem und arbeitet nahezu speicherunabhängig. Die Benchmark-Suite lässt in einer Netzwerkumgebung Clients mit steigender Anzahl auf den Server zugreifen. Zu Beginn arbeitet nur ein Client, am Schluss beanspruchen in unserem Netzwerklabor 15 Clients gleichzeitig das Testsystem. Dabei führt jeder Client insgesamt 18 Dateioperationen durch: Lesen, Schreiben, Löschen, Umbenennen, Erstellen, Suchen und Attribute setzen sind die wichtigsten.

Um die Netzwerklast zu erhöhen, erlaubt der Benchmark die Einstellung der "Think Time". Damit ist die Zeit gemeint, die zwischen zwei Dateianfragen verstreicht. Bei unseren Tests verwenden wir eine Think Time von null Sekunden. Die Clients belasten den Server somit ununterbrochen mit Dateioperationen.

Als Ergebnis übergibt NetBench den Durchsatz des Servers in Mbit/s mit steigender Client-Anzahl. Zusätzlich erlaubt der Benchmark die Messung der Response Time. Sie definiert die Zeit zwischen der Dateianfrage eines Clients und der Ausführung der entsprechenden Operation.

NetBench: Durchsatz

Bei den Servern mit zwei Festplatten zählt die RAID-1-Konfiguration zur sinnvollsten und von den Herstellern empfohlenen Konfiguration. RAID 1 spiegelt die Daten auf ein zweites Laufwerk. Fällt beim RAID 1 eine Platte aus, sind die Daten auf den übrigen noch vollständig vorhanden. Im Diagramm finden Sie den Durchsatz der Server nach dem 15ten Client im grafischen Vergleich.

Alle NetBench-Werte der Testkandidaten wurden mit der SCSI-RAID-Option “Write Back“ ermittelt. Allerdings verlangt der Acer-Server Altos G710 durch das Fehlen einer Batteriepufferung des Cache-RAID-Controllers explizit die “Write Thru-Option“, um Datenverluste durch einen möglichen Stromausfall zu vermeiden. Mit der Write-Thru-Einstellung erreicht der Server eine maximale Datenrate von nur 398 Mbit/s.

NetBench: Response Time

Wie schnell die Server bei unserer RAID-1-Konfiguration der Festplatten auf Dateianfragen reagieren, zeigt die Response Time. Im Diagramm finden Sie die Ansprechzeit der Server nach dem 15ten Client im grafischen Vergleich.

Alle NetBench-Werte der Testkandidaten wurden mit der SCSI-RAID-Option “Write Back“ ermittelt. Allerdings verlangt der Acer-Server Altos G710 durch das Fehlen einer Batteriepufferung des Cache-RAID-Controllers explizit die “Write Thru-Option“, um Datenverluste durch einen möglichen Stromausfall zu vermeiden. Mit der Write-Thru-Einstellung erreicht der Server die hohe Ansprechzeit von 0,593 ms.

SPECint_rate_base2000

Wir setzen die SPEC-CPU2000-Benchmarks praxisnah ein und kompilieren sie für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 8.0 und MS Visual Studio.NET für alle Integer-Tests. Auch die Prozessor- und Server-Hersteller verwenden diese Compiler für das Base-Rating, wie die von beiden Firmen offiziell gemeldeten Integer-Resultate zeigen. Unsere verwendeten CPU2000-Config-Files können Sie im Artikel Server: SPEC CPU2000 Config-Files einsehen.

Bei den Integer-Berechnungen von SPECint_rate_base2000 ermittelt die Benchmark-Suite den maximalen Durchsatz durch Verwendung mehrerer Tasks. Dabei arbeiten multiple Kopien des Benchmarks parallel. Typischerweise entspricht die Anzahl der Tasks/Kopien der Anzahl der - virtuellen - Prozessoren des Systems. So läuft SPECint_rate_base2000 in unserem Test der Dual-Xeon-Server mit zwei Kopien. Dabei wird aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit der Vorteil von Hyper-Threading nicht ausgenutzt. Die ermittelten Werte gelten als Indiz für die Integer-Performance der Prozessoren in den Servern.

SPECfp_rate_base2000

Wir setzen die SPEC-CPU2000-Benchmarks praxisnah ein und kompilieren sie für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 8.0 und MS Visual Studio sowie Intel Fortran 8.0 für alle Fließkommatests. Auch die Prozessor- und Server-Hersteller verwenden diese Compiler für das Base-Rating bei den Fließkomma-Benchmarks, wie die von beiden Firmen offiziell gemeldeten FP-Resultate zeigen. Unsere verwendeten CPU2000-Config-Files können Sie im Artikel Server: SPEC CPU2000 Config-Files einsehen.

Bei den Floating-Point-Berechnungen von SPECfp_rate_base2000 ermittelt die Benchmark-Suite den maximalen Durchsatz durch Verwendung mehrerer Tasks. Dabei arbeiten multiple Kopien des Benchmarks parallel. Typischerweise entspricht die Anzahl der Tasks/Kopien der Anzahl der - virtuellen - Prozessoren des Systems.

So läuft SPECfp_rate_base2000 in unserem Test der Dual-Xeon-Server mit zwei Kopien. Dabei wird aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit der Vorteil von Hyper-Threading nicht ausgenutzt. Die ermittelten Werte gelten als Indiz für die Floating-Point-Performance der Prozessoren in den Servern.