Test: Acht Profi-PDAs mit Palm OS

12.07.2001 von JÜRGEN MAUERER 
Seit kurzem ist Palms Farb-PDA m505 mit einem Slot für SD-Karten erhältlich. Doch auch Handsprings Visor Prism hat einiges zu bieten. Was bringen die Farbgeräte im Vergleich zu den monochromen Profi-PDAs mit Palm OS?

Nach zwei Jahren Boom macht sich auf dem PDA-Markt Ernüchterung breit. Wie berichtet, ging der Umsatz mit Palm-OS-Geräten in den USA zwischen Januar und April 2001 um rund 20 Prozent zurück. Die Marktführer Palm und Handspring haben auf die nachlassende Nachfrage reagiert und ihre Preise gesenkt.

Palm will mit seinem neuen Flaggschiff m505 seine Position als Nummer eins der Branche festigen. Wie sein monochromer Bruder m500 kommt der Farb-PDA mit dem neuen Betriebssystem Palm OS 4.0 und einem Erweiterungsslot für SD-Karten. Das Besondere: Im Unterschied zum Visor Prism verfügt der Palm m505 über einen selbstreflektierenden Farbbildschirm, der das Umgebungslicht für die Darstellung nutzt. Der Handspring-PDA hingegen bietet ein Display mit permanenter Hintergrundbeleuchtung.

Die beiden Geräte erweitern unser Testfeld auf nun acht PDAs. Mit von der Partie sind außerdem die monochromen Modelle Palm m500, Palm Vx, die beiden Handspring-Geräte Visor Edge und Visor Platinum sowie der HandEra 330 und Sonys Clie PEG-S300E.

Das Testfeld

Unser Test umfasst Highend-PDAs mit Palm OS als Betriebssystem. Neben den Farb-PDAs Palm m505 (Preis: 1199 Mark) und Visor Prism (1099 Mark) standen folgende monochrome Organizer mit auf dem Prüfstand: das neue Handspring-Modell Visor Edge (999 Mark), der Palm m500 (999 Mark), der HandEra 330 (928 Mark), der Sony Clie PEG-S300E (799 Mark), der Palm Vx (749 Mark) sowie der Visor Platinum (699 Mark).

Der Palm m500 und m505 kommen mit der neuesten Version 4.0 des Palm OS. Auf dem Palm Vx und dem Sony Clie ist die Version 3.5 installiert. Der Visor Platinum und Prism verwenden Palm OS in der von Handspring erweiterten Ausgabe 3.5.2H. Der Visor Edge benutzt die Version 3.5.2H2. Der HandEra 330 läuft mit Palm OS 3.5.2. Die Zusammenarbeit der PDAs mit dem PC haben wir unter Windows 98 SE getestet. Die Anwendungen unterstützen zudem Windows NT, Windows 2000 und das Mac OS.

Mit Ausnahme des HandEra 330 (240 x 320 Pixel) stellen die Displays der monochromen Testgeräte bei einer Auflösung von 160 x 160 Pixel 16 Graustufen dar. Die Bildschirme der beiden Farb-PDAs zeigen bei einer Farbtiefe von 16 Bit je 65.536 Farben an.

Alle getesteten PDAs arbeiten mit einer Dragonball-CPU von Motorola. Die Prozessoren des Palm m500 und m505, des HandEra 330, Visor Edge, Platinum und Prism sind mit 33 MHz getaktet. Der des Sony Clie arbeitet mit 20 MHz und der des Palm Vx nur mit 16 MHz. Wie die von uns durchgeführten Benchmarks zeigen, wirkt sich die niedrigere Taktrate bei manchen Anwendungen gravierend aus.

Die technischen Daten und Wertungen aller Testgeräte finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle, den direkten Leistungsvergleich aller PDAs unter Benchmarks & Laufzeiten. Der Laborbericht tecLab-Report beschreibt unsere Testbedingungen im Detail.

Palm-OS-Varianten

Auf den getesteten PDAs sind unterschiedlichste Versionen des Palm-Betriebssystems installiert. Der Palm Vx läuft mit der schmalsten Version Palm OS 3.5, die keine USB-Unterstützung bietet und nicht für einen Erweiterungsslot ausgelegt ist. Die englischsprachige Sony-Variante des Palm OS 3.5 jedoch ist USB-kompatibel und unterstützt den Memory-Stick-Steckplatz. Mit der lokalisierten, deutschsprachigen Version will Sony warten, bis die neueste Variante Palm OS 4.0 auf dem Clie eingesetzt werden kann - eine unverständliche Entscheidung.

HandEra (vormals TRG Pro) setzt Palm OS 3.5.2 ein. Die Version bietet zwar keinen USB-Support, ist dafür aber auf zwei Erweiterungsslots ausgelegt (SD-Karte, Compact Flash). Die Besonderheit: Beim HandEra 330 ist die Graffiti-Fläche virtuell angelegt und lässt sich wegschalten, so kann der Anwender die komplette Display-Fläche nutzen.

Das Palm OS 3.5.2H des Visor Platinum und Prism weist gegenüber dem Betriebssystem der genannten PDAs einige Verbesserungen bei den Applikationen auf. So hat Handspring den Kalender überarbeitet. Die DateBook+ getaufte Anwendung bietet drei zusätzliche Kalenderansichten: eine Wochenansicht mit direkter Anzeige der Termine, eine Jahresübersicht und eine Listenansicht aller Termine. Hinzu kommen eine Weltuhr mit Weltkarte sowie ein erweiterter Taschenrechner mit wissenschaftlichen Funktionen und Einheiten.

Im Visor Edge steckt die Variante Palm OS 3.5.2H2. Diese Version bietet im Vergleich zum Vorgänger zwei neue Funktionen. "Fast Lookup" ermöglicht den schnellen Zugriff auf Kontaktinformationen über die Hardware-Tasten, ohne den Stift verwenden zu müssen. "Silent Alarm" macht Edge-Besitzer wie beim Palm m500 über eine LED optisch auf neue E-Mails oder anstehende Termine aufmerksam.

Das Palm OS 4.0 des Palm m500 und m505 unterstützt SD-Karten, Displays mit einer Farbtiefe von 16 Bit sowie USB. Dadurch kann Palm endlich statt der seriellen eine schnelle USB-Dockingstation zum Datenabgleich mit dem PC liefern. Auch bei der Alarmfunktion hat das Unternehmen nachgebessert. Es gibt jetzt die Optionen "Stiller Alarm" durch Leuchten einer LED sowie einen Vibrationsalarm, der sich im Menü "Einstellungen" aktivieren lässt. Bei der Kalenderfunktion ist jedoch - im Gegensatz zu den Handspring-PDAs - immer noch keine Jahresübersicht möglich.

Software-Ausstattung

Auch bei der Software-Ausstattung gibt es erhebliche Unterschiede. Handspring liefert im Unterschied zum Palm m500 und m505, Sony und HandEra außer dem Palm-Desktop keine zusätzliche Software mit - es bleibt bei den üblichen PIM-Anwendungen wie Adressenverwaltung und Terminplanung.

Palm stattet den m500 und m505 hingegen mit einem üppigen Software-Paket aus. Das Mobile Internet Kit enthält den E-Mail-Client Multi-Mail und einen WAP-Browser für den mobilen Internet-Zugriff. Es unterstützt auch die von Palm entwickelte Web-Clipping-Technologie, die unter anderem Grafiken aus HTML-Seiten filtert. Hinzu kommen ein E-Book-Reader, der Web-Browser AvantGo, MGI PhotoSuite zum Betrachten von Bildern und Videos sowie die Software Documents to Go, mit der sich Word- und Excel-Dokumente unter dem Palm OS bearbeiten lassen.

Auch HandEra legt seinem PDA zusätzliche Software bei. Das Programm "Backup" erlaubt eine schnelle Sicherung des gesamten Arbeitsspeichers, "Cardpro" dient dazu, Programme und Dateien zwischen dem Arbeitsspeicher und den Erweiterungskarten wechselseitig zu kopieren. Hinzu kommt das Programm Quickoffice, mit dem man Word- und Excel-Dateien auf dem PDA (auch im Querformat) darstellen und bearbeiten kann.

Hervorzuheben ist das Programm VoicePad, das den HandEra 330 in ein Diktiergerät verwandelt. Die winzige Öffnung für das Mikrofon befindet sich oben rechts über dem Firmenlogo. Der HandEra erzeugt eine Palm-spezifische WAV-Datei, die nicht dem herkömmlichen WAV-Format entspricht. 15 Sekunden Sprechzeit ergeben eine etwa 130 KByte große Datei. Die Qualität der Wiedergabe über den Minilautsprecher lässt jedoch zu wünschen übrig.

Sony liefert beim Clie zwei Programme zum Dateimanagement mit. MS Gate kopiert oder verschiebt Daten und Anwendungen zwischen dem Gerätespeicher und dem Memory Stick und löscht diese von der Karte. MS Autorun bringt den Stick dazu, ein Programm automatisch zu starten oder Daten zu kopieren, sobald man die Karte in den PDA steckt.

Hinzu kommen der Bildbetrachter PG Pocket sowie gMedia zum Abspielen von Videos (MPEG, AVI und Quicktime). Die Qualität der Bilder und Videos ist auf dem monochromen Bildschirm allerdings mau. Zum Surfen im Web dient der AvantGo-Browser.

Web-Einsatz

Bei allen PDAs funktionierte die Einwahl ins Internet über die Infrarot-Schnittstelle eines WAP-fähigen Handys vom Typ Nokia 6210 ohne Probleme. Bevor man jedoch loslegen kann, ist ein Browser zu installieren. Diesen liefern Handspring und HandEra im Gegensatz zu Palm und Sony nicht mit. Wir haben im Test den Browser Blazer 1.1 der Handspring-Tochter Bluelark Systems installiert. Der Browser kann herkömmliche HTML-Seiten auf dem PDA-Display sinnvoll darstellen, da er die Option bietet, Grafiken herauszufiltern. Ärgerlich: Blazer 1.1 ist jetzt nicht mehr umsonst erhältlich, sondern kostet 19,95 US-Dollar.

Die Konfiguration des Internet-Zugangs (Provider, Einwahlnummer) erfolgt beim Palm m500 und m505 bereits während der Installation der Palm-Desktop-Software komfortabel auf dem PC. Diese beiden PDAs übernehmen diese Einstellungen nach der Synchronisation automatisch.

Bei den anderen Testgeräten ist Handarbeit angesagt. Die Konfiguration des Webzugangs erfolgt dort unter dem PDA-Menü "Einstellen/Netzwerk" durch Angabe des Internet-Providers, Benutzernamens, Kennworts und der Einwahlnummer. Um die Einwahl ins Internet zu beschleunigen, haben wir im Untermenü "Details" das Anmeldeskript auf Ende gestellt. Im Menü "Verbindung" ist zusätzlich die Option "IrCOMM an Modem" zu konfigurieren, damit die Infrarot-Verbindung aktiviert wird.

Die Einwahl ins Internet klappte reibungslos und schnell. Nach rund 30 Sekunden sind beispielsweise die speziellen PDA-Seiten von tecChannel.de aufgebaut. Unser PDA-Angebot finden Sie unter tecchannel.de/pda/.

Palm m500

Palm hat das Modell m500 gegenüber den Vorgängern in mehrfacher Hinsicht aufpoliert. Der PDA besitzt wie der Visor Edge oder der Visor Platinum einen 33-MHz-Dragonball-Prozessor. Bisher lag die Palm-Höchstgrenze bei 20 MHz. Neu ist auch der Slot für SD-Cards, der Erweiterungen wie Modems, MP3-Player oder Digitalkameras ermöglicht. In Kürze sollen die m500-Modelle über diesen Slot auch via Bluetooth kommunizieren.

Um auf SD-Karten zugreifen zu können, hat Palm das neue Betriebssystem Palm OS 4.0 angepasst und um den Menüpunkt "Card Info" ergänzt. Dort erhält man Informationen zur eingelegten Karte und kann diese beispielsweise formatieren.

Zum Test des neuen Slots nutzten wir die Palm Pak Games Card mit Spielen wie Zap!2016, SimCity oder Chroma (Schach, Backgammon). Sobald die Karte eingesteckt ist, erkennt sie der Palm m500 automatisch und stellt ihren Inhalt auf dem Display in guter Qualität dar (160 x 160 Pixel, 16 Graustufen).

Die Anwendungen werden laut Palm vor dem Start von der SD-Karte in den Speicher des PDAs geladen. Das heißt: Umfangreiche Applikationen starten nur, wenn genügend RAM vorhanden ist.

Als Speicher bringt der Palm m500 4 MByte Flash-ROM und 8 MByte RAM mit. Die Stromversorgung erfolgt über einen Lithium-Polymer-Akku. Dieser lässt sich allerdings nur über das USB-Cradle laden und nicht direkt an ein Netzteil anschließen. Die Ladezeit bei unserem Test betrug 151 Minuten.

Quickinfo

Produkt

Palm m500

Hersteller

Palm

Betriebssystem

Palm OS 4.0

Prozessor

33-MHz-Dragonball

Speicher

4 MByte ROM (Flash), 8 MByte RAM

Erweiterung

SD-Karten-Slot

Preis

999 Mark

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

m500: Ergebnisse und Fazit

Die Synchronisation der Daten mit dem PC erfolgt beim Palm m500 über das HotSync-Cradle. Da der PDA einen USB-Port besitzt, dauert die Synchronisation einer Datenbank mit 2,1 MByte Umfang (2 MByte CeBIT-2001-Guide sowie 100 KByte Adressen und Mails) nur 65 Sekunden. Damit liegt er mit den anderen USB-Testgeräten gleichauf. Die Synchronisation der Mails und Adressen ist mit Outlook (Express) möglich. Die kostenpflichtige IntelliSync-Software erlaubt auch den Datenaustausch mit Lotus Notes.

Bei der Prozessorleistung bleibt der Palm m500 trotz gleicher Taktrate hinter den getesteten Visor-PDAs und dem HandEra 330 zurück. Für die Installation des CeBIT-2001-Guides braucht der Palm m500 5 Minuten und 25 Sekunden (Visor Edge 4 Minuten, 39 Sekunden). Die Auflistung der Anwendungen zum Beamen über die Infrarot-Schnittstelle dauert 8 Sekunden.

Der Lithium-Polymer-Akku des Palm m500 hält im Dauerbetrieb 17 Stunden und 30 Minuten. Zum Vergleich: Mit dem für diese Messung eingesetzten TecSimulator erreicht der HandEra 330 eine Laufzeit von 27 Stunden, 26 Minuten.

Fazit: Der Palm m500 kommt endlich mit einem zeitgemäßem USB-Cradle und Erweiterungsslot. Bei der Geschwindigkeit und der Betriebsdauer sieht der Palm m500 die Handspring-PDAs und den HandEra 330 aber nur von hinten. In der Gesamtwertung kann dies auch das sehr umfangreiche Softwarepaket nicht wett machen.

Neu: Palm m505

Der Palm m505 ist mit Ausnahme des Farb-Displays und den andersfarbigen Hardware-Tasten (silber statt schwarz) mit seinem monochromen Bruder m500 identisch. Wie dieser verfügt der Minirechner über eine 33-MHz-Dragonball-CPU sowie einen Slot für SD-Cards, der Erweiterungen wie Modems, MP3-Player oder Digitalkameras ermöglicht.

Das selbstreflektierende Display des m505 nutzt das Umgebungslicht zur Darstellung und bietet bei einer Auflösung von 160 x 160 Pixel 16 Bit Farbtiefe, entsprechend 65.536 Farben. In der Praxis macht der Bildschirm aber wenig Freude. Er wirkt bei normaler Bürobeleuchtung ziemlich trübe; erst bei heller Beleuchtung oder direkter Sonneneinstrahlung ist der Display-Inhalt gut zu lesen.

Auch die optionale Beleuchtung gleicht diesen Mangel nicht aus, da das Display stark spiegelt und sich die Helligkeit nicht extra regeln lässt. Eine Messung im Labor ergab mit Licht gerade einmal einen Wert von 5 Cd/qm. Zum Vergleich: Der Visor Prism kommt auf eine maximale Helligkeit von 110 Cd/qm. Das ständig beleuchtete Display des Prism ist zudem wesentlich kontrastreicher und stellt sattere Farben dar. Positiv beim Palm m505 ist jedoch der beleuchtete Graffiti-Bereich. Anders als die übrigen Palm-OS-PDAs lässt sich der m505 so auch bei völliger Dunkelheit bedienen.

Als Speicher bringt der Palm m505 4 MByte Flash-ROM und 8 MByte RAM mit. Die Stromversorgung erfolgt über einen Lithium-Polymer-Akku. Dieser kann man wie beim m500 nur über das USB-Cradle laden und nicht direkt an ein Netzteil anschließen. Die Ladezeit bei unserem Test betrug 113,5 Minuten.

Quickinfo

Produkt

Palm m505

Hersteller

Palm

Betriebssystem

Palm OS 4.0

Prozessor

33-MHz-Dragonball

Speicher

4 MByte ROM (Flash), 8 MByte RAM

Erweiterung

SD-Karten-Slot

Preis

1199 Mark

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

m505: Ergebnisse und Fazit

Wie die anderen USB-Testgeräte braucht der Palm m505 für die Synchronisation einer Datenbank mit 2,1 MByte Umfang (2 MByte CeBIT-2001-Guide sowie 100 KByte Adressen und Mails) nur 65 Sekunden. Der Abgleich der Mails und Adressen ist mit Outlook (Express) möglich. Die kostenpflichtige IntelliSync-Software erlaubt auch den Datenaustausch mit Lotus Notes.

Die Systemleistung des Farb-PDAs kann sich im Vergleich zu den monochromen Geräten sehen lassen. Für die Installation des CeBIT-2001-Guides braucht der Palm m505 5 Minuten und 20 Sekunden. Er ist damit sogar fünf Sekunden schneller als der Palm m500 und über eine Minute fixer als sein Farbkollege Visor Prism. Die Auflistung der Anwendungen zum Beamen über die Infrarot-Schnittstelle dauert 8,5 Sekunden.

Der Lithium-Polymer-Akku des Palm m505 hält im Dauerbetrieb unbeleuchtet 14 Stunden und 8 Minuten durch, mit Hintergrundbeleuchtung jedoch nur noch 5 Stunden, 46 Minuten (Visor Prism: 5 Stunden, 56 Minuten). In der Praxis ist letztere Laufzeit von Bedeutung, da die Display-Inhalte des Palm m505 ohne Beleuchtung kaum zu lesen sind. Logischerweise liegen die Farb-PDAs mit dem für die Messung eingesetzten TecSimulator am Ende der Skala, da ihr Display mehr Ressourcen braucht als ein monochromer Bildschirm.

Fazit: Der Palm m505 kommt endlich mit einem zeitgemäßen USB-Cradle und Erweiterungsslot. Die Systemleistung überzeugt, das Display, das eigentlich den Kaufanreiz bilden soll, jedoch nicht. Da die neue Anschlussleiste zudem nicht mit der Hardware-Peripherie der Palm-V-Serie kompatibel ist, sollte man sich den Kauf des Farb-PDAs genau überlegen.

HandEra 330

Der HandEra 330 nimmt unter den getesteten PDAs in mehrfacher Hinsicht eine Sonderrolle ein. Er bietet als einziges Gerät zwei Erweiterungsslots (SD-Karte, CompactFlash Typ II) und das Display mit der höchsten Auflösung (240 x 320 Pixel). Der Clou: Der PDA kommt mit einem virtuellen Graffiti-Bereich. Wird die Graffiti-Eingabe nicht gebraucht, kann der Benutzer sie per Stift verschwinden lassen und so den kompletten Touchscreen nutzen.

Das Display erlaubt im Landscape-Modus zudem die Queransicht von Texten und Tabellen. Unüblich ist auch die Stromversorgung. Der HandEra 330 ist auf den Betrieb mit vier (!) handelsüblichen AAA-Batterien ausgelegt; beim Visor Platinum sind es nur zwei. Für unseren Test haben wir Duracell-Batterien vom Typ MN2400-LR03 verwendet. Trotz vier Batterien wiegt der HandEra 330 mit Schutzklappe nur 187 Gramm. Da er in den Abmessungen weit gehend der Palm-III-Serie entspricht, ist er damit jedoch deutlich größer und schwerer als der Palm m500 oder der Visor Edge.

Angetrieben wird der PDA wie der Palm m500 und die beiden Visor-Testgeräte von einem 33-MHz-Dragonball-Prozessor von Motorola. Ein seitlich angebrachtes JogDial bietet zusätzliche Navigationsmöglichkeiten. Als Speicher bringt der HandEra 330 2 MByte Flash-ROM und 8 MByte RAM mit. Das Manko: Die Synchronisation der Daten mit dem PC erfolgt über ein Cradle mit langsamer serieller Schnittstelle.

Quickinfo

Produkt

HandEra 330

Hersteller

HandEra

Betriebssystem

Palm OS 3.5.2

Prozessor

33-MHz-Dragonball

Speicher

2 MByte ROM (Flash), 8 MByte RAM

Erweiterung

Slot für SD- und CF-Karten (Typ II)

Preis

924 Mark

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

HandEra 330: Ergebnisse und Fazit

Der HandEra 330 besitzt wie der Palm Vx zur Synchronisation der Daten mit dem Desktop-PC ein Cradle mit seriellem Anschluss. Der PDA braucht damit für die Übertragung einer Datenbank mit 2,1 MByte Umfang (2 MByte CeBIT-2001-Guide und 100 KByte Adressen und Mails) satte 3 Minuten und 45 Sekunden. Zum Vergleich: Die USB-Geräte tummeln sich bei 65 Sekunden.

Von diesem Manko abgesehen überzeugte der HandEra 330. Beim Programm Benchmark 2.0, das die Systemleistung misst, liegt der PDA gleichauf mit dem Visor Edge. Die Praxistests ergaben jedoch Abweichungen. Für die Installation des 2 MByte großen CeBIT-Guides braucht der HandEra mit 305 Sekunden um 26 Sekunden länger als der Visor Edge, liegt damit aber immer noch auf dem zweiten Platz. Die Auflistung der installierten Anwendungen zum Beamen via IrDA dauert beim HandEra mit 7,5 Sekunden ebenfalls um eine halbe Sekunde länger als beim Visor Edge.

Dafür hält der HandEra 330 dank seiner vier AAA-Batterien mit 27 Stunden, 26 Minuten am längsten durch. Zum Vergleich: Der Visor Platinum kommt mit nur zwei Batterien auf 24 Stunden, 30 Minuten. Mit aufladbaren Akkus liegt die Betriebsdauer je nach Akkukapazität zwischen 12 und 18 Stunden.

Fazit: Der bislang noch unbekannte HandEra 330 überzeugt durch Systemleistung, Laufzeit und die vielfältigen Erweiterungsmöglichkeiten. Hinzu kommen das im Vergleich hochauflösendste Display sowie die gute Software-Ausstattung. Das serielle Cradle, die relativ großen Abmessungen sowie die derzeit nur in Englisch erhältliche Version trüben den sonst sehr guten Eindruck. Damit verspielt der 928 Mark teure PDA, der bei der Elsner GmbH erhältlich ist, den Testsieg.

Neu: Visor Prism

Der Visor Prism kommt wie der Platinum im klassischen Handspring-Design mit geriffelten Gehäusekanten. Der Hersteller hat den Springboard-Slot für Erweiterungen ins Gerät integriert. Die Folge: Der PDA ist mit 21 Millimetern fast doppelt so dick wie der Visor Edge. Er passt aber trotzdem noch in eine Hemdtasche.

Das berührungsempfindliche Farb-Display stellt bei einer Auflösung von 160 x 160 Pixel 65.536 Farben dar (16 Bit Farbtiefe). Der Hintergrund ist weiß und ständig beleuchtet, um die Lesbarkeit zu erhöhen. Das geht auf Kosten der Akkulaufzeit. Im Gegensatz zum selbstreflektierenden Bildschirm des Palm m505 sind die Farben beim Prism kontrastreicher und satter. Der Display-Inhalt ist jedoch bei direkter Sonneneinstrahlung nur noch schwer zu erkennen.

Im Inneren des PDAs werkelt ein 33-MHz-Dragonball-Prozessor von Motorola, der auf 8 MByte RAM zugreift. Wie bei den anderen Visor-Modellen hat Handspring das Betriebssystem Palm OS 3.5.2H nicht in einem Flash-ROM abgelegt. Das OS kann man daher nicht upgraden.

Die Stromversorgung erfolgt über einen Lithium-Ionen-Akku. Dieser lässt sich allerdings nur über das USB-Cradle laden und nicht direkt an ein Netzteil anschließen. Die Ladezeit bei unserem Test betrug 117,5 Minuten.

Quickinfo

Produkt

Visor Prism

Hersteller

Handspring

Betriebssystem

Palm OS 3.5.2H

Prozessor

33-MHz-Dragonball

Speicher

2 MByte ROM (kein Flash), 8 MByte RAM

Erweiterung

Springboard-Slot

Preis

1099 Mark

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Prism: Ergebnisse und Fazit

Wie die anderen USB-Testgeräte braucht der Visor Prism für die Synchronisation einer Datenbank mit 2,1 MByte Umfang (2 MByte CeBIT-2001-Guide sowie 100 KByte Adressen und Mails) nur 65 Sekunden. Der Abgleich der Mails und Adressen ist mit Outlook (Express) möglich. Die kostenpflichtige IntelliSync-Software erlaubt auch den Datenaustausch mit Lotus Notes.

Bei der Systemleistung bleibt der Prism hinter seinem Farb-Pendant m505 sowie den ebenfalls mit 33 MHz getakteten monochromen PDAs zurück. Für die Installation des CeBIT-2001-Guides braucht der Visor Prism 6 Minuten und 45 Sekunden. Er ist damit über eine Minute langsamer als der Palm m505. Die Auflistung der Anwendungen zum Beamen über die Infrarot-Schnittstelle dauert mit 8,7 Sekunden ebenfalls länger.

Der Lithium-Ionen-Akku des Prism hält im Dauerbetrieb wegen der permanenten Hintergrundbeleuchtung nur 5 Stunden und 56 Minuten durch. Das sind aber immerhin noch 10 Minuten mehr als beim Palm m505, wenn dessen Beleuchtung aktiviert ist.

Fazit: Der Visor Prism bleibt zwar bei der Systemleistung und Software-Ausstattung hinter dem farbigen Palm-Konkurrenten zurück, bietet aber dafür das erheblich bessere Display. Dies fällt umso mehr ins Gewicht, als der Prism seit der jüngsten Preissenkung um 100 Mark billiger ist als der Palm m505.

Visor Edge

Das Auffälligste am Visor Edge ist sein edel wirkendes, nur 11 Millimeter flaches Aluminium-Gehäuse. Der PDA ist 136 Gramm leicht und soll dem Palm m500 im oberen Marktsegment Konkurrenz machen. Um die flache Bauweise zu ermöglichen, hat Handspring den Springboard-Slot für Erweiterungen wie MP3-Player oder Digitalkamera nicht ins Gerät integriert. Vielmehr gibt es einen ansteckbaren Springboard-Adapter. Auch der Stift zum Steuern des PDAs über das monochrome Display (160 x 160 Pixel, 16 Graustufen) steckt nicht im Gerät, sondern ist seitlich befestigt.

Im Inneren des PDAs werkelt wie beim Palm m500, Visor Platinum und HandEra 330 ein Dragonball-Prozessor von Motorola mit 33 MHz, der auf 8 MByte RAM zugreift. Schleierhaft bleibt, warum Handspring auch bei seinem neuen Modell das Betriebssystem nicht in einem Flash-ROM abgelegt hat. Die Folge: Das Palm OS 3.5.2H2 lässt sich nicht upgraden.

Die Stromversorgung erfolgt über einen Lithium-Ionen-Akku. Dieser lässt sich wie beim Palm m500 nur über das USB-Cradle laden und nicht direkt an das Netzteil anschließen. Das Aufladen erfolgt recht flink in 68 Minuten (Palm m500: 151 Minuten).

Quickinfo

Produkt

Visor Edge

Hersteller

Handspring

Betriebssystem

Palm OS 3.5.2H2

Prozessor

33-MHz-Dragonball

Speicher

2 MByte ROM (kein Flash), 8 MByte RAM

Erweiterung

Springboard-Slot

Preis

999 Mark

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Edge: Ergebnisse und Fazit

Die Synchronisation der Daten erfolgt beim Visor Edge über das HotSync-Cradle. Dank USB-Anschluss dauert die Übertragung einer Datenbank mit 2,1 MByte Umfang (2 MByte CeBIT-Guide, 100 KByte Adressen und Mails) wie bei den anderen USB-Geräten nur 65 Sekunden. Die Synchronisation der Adressen und Mails erfolgte über Outlook (Express). Mit der kostenpflichtigen IntelliSync-Software ist auch ein Zusammenspiel mit Lotus Notes möglich.

Bei der Prozessorleistung hat der Visor Edge trotz gleicher Taktrate eindeutig die Nase vorn. Für die Installation des CeBIT-Guides braucht der Handspring-PDA nur 4 Minuten und 39 Sekunden (Palm m500: 5 Minuten, 25 Sekunden). Die Auflistung der Anwendungen zum Beamen über die Infrarot-Schnittstelle erfolgt mit 7 Sekunden ebenfalls am schnellsten.

Die Ergebnisse untermauert das Programm Benchmark 2.0, das die Systemleistung misst. Der Visor Edge hat hier die Pole-Position inne. Der Grund: Das optimierte Betriebssystem frisst weniger Ressourcen. Auch die Akkulaufzeit des Visor Edge kann sich sehen lassen. Er hat mit 18 Stunden 45 Minuten zwar 6 Stunden weniger Ausdauer als der Sony Clie, läuft aber über eine Stunde länger als der Palm m500.

Fazit: Der Visor Edge besticht nicht nur durch sein schickes Design. Auch bei der Geschwindigkeit hat das Topmodell von Handspring eindeutig die Nase vorne. Erweitert man das Gerät jedoch mit einer Springboard-Anwendung, wird es sehr unhandlich und passt nicht mehr in eine Jackentasche. Weitere Minuspunkte sind die schmale Software-Ausstattung, die schlecht beschrifteten Hardware-Tasten und vor allem das nicht-flashbare ROM.

Sony Clie PEG-S300E

Der Sony-PDA setzt sich von der übrigen Palm-OS-Konkurrenz durch sein eigenwilliges Äußeres ab. Das schmalere Gehäuse geht aber auf Kosten des Displays, das in der Breite und Höhe kleiner ist als das der Mitbewerber. Der Clie besitzt mit dem JogDial ein Rädchen zur Navigation und kommt mit einem Erweiterungsslot für den Sony-eigenen Memory Stick.

Angetrieben wird der PDA von einer Dragonball-CPU mit vergleichsweise mageren 20 MHz. Der interne Speicher fasst 8 MByte RAM. Hinzu kommen noch 2 MByte Flash-Memory für das Betriebssystem. Dadurch lässt sich das verwendete Palm OS 3.5 jederzeit updaten. Ferner liefert Sony einen 8-MByte-Memory-Stick mit.

Für Strom sorgt ein Lithium-Ionen-Akku, der sich als einziger direkt an das Netzteil anschließen lässt. Der Akku kann aber auch über die mitgelieferte USB-Dockingstation geladen werden. Das Aufladen dauert 155 Minuten (Visor Edge: 68 Minuten).

Quickinfo

Produkt

Sony Clie-PEG-S300E

Hersteller

Sony

Betriebssystem

Palm OS 3.5

Prozessor

20-MHz-Dragonball

Speicher

2 MByte ROM, 8 MByte RAM

Erweiterung

Memory-Stick-Slot

Preis

799 Mark

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Clie: Ergebnisse und Fazit

Die Synchronisation der Daten erfolgt beim Sony Clie-PEG-S300E wie gewohnt über das HotSync-Cradle. Dank USB-Anschluss dauert die Übertragung einer Datenbank mit 2,1 MByte Umfang (2 MByte CeBIT-2001-Guide und 100 KByte Mails und Adressen) wie bei den anderen USB-Geräten 65 Sekunden.

Abstriche muss man hingegen bei der Systemleistung machen. Dort bildet der Sony Clie mit seiner 20-MHz-CPU gemeinsam mit dem Palm Vx das Schlusslicht. Interessant ist, dass der Palm Vx mit seiner 16-MHz-CPU beim Programm Benchmark 2.0 auf den gleichen Wert wie der nominell stärkere Clie kommt: 112 Prozent in Relation zum Palm IIIe, der mit 100 Prozent als Richtgröße dient. Den Spitzenreiter Visor Edge listet das Benchmark-Programm mit 244 Prozent auf.

Für die Installation des 2 MByte großen CeBIT-2001-Guides braucht der Sony Clie wie der Palm Vx 8 Minuten und 35 Sekunden. Bei der Auflistung der installierten Anwendungen zum Beamen über die Infrarot-Schnittstelle ist der Clie allerdings mit 9 Sekunden um 2 Sekunden schneller als der Palm Vx.

Bei den Messungen mit dem TecSimulator hielt der Lithium-Ionen-Akku des Sony-PDAs mit 24 Stunden und 50 Minuten um 20 Minuten länger durch als der batteriebetriebene Visor Platinum. Unter den Akku-PDAs ist der Clie damit am ausdauerndsten.

Fazit: Sony hat mit dem Clie ein solides Gerät entwickelt, das sich gegen seine Palm-OS-Konkurrenten behaupten kann. Insbesondere die Laufzeit und die Software-Ausstattung sind sehr gut. Abstriche sind wegen der Systemleistung und der fehlenden deutschen Version des Betriebssystems zu machen.

Visor Platinum

Im Unterschied zum flachen Visor Edge kommt der Visor Platinum im klassischen Handspring-Design mit geriffelten Gehäusekanten. Der Hersteller hat den Springboard-Slot für Erweiterungen ins Gerät integriert. Die Folge: Der PDA ist mit 21 Millimetern fast doppelt so dick wie der Visor Edge. Er passt aber trotzdem noch in eine Hemdtasche.

Für den Springboard-Slot gibt es bereits eine Reihe von Erweiterungen, unter anderem einen MP3-Player, die Digitalkamera Eye Module sowie das VisorPhone, das tecChannel.de bereits getestet hat. Die Erweiterungsmodule bringen einen eigenen Akku mit und saugen daher nicht an der Stromversorgung des PDAs. Der Visor Platinum ist auf den Betrieb mit zwei handelsüblichen AAA-Batterien ausgelegt. Für unseren Test haben wir Duracell-Batterien vom Typ MN2400-LR03 verwendet.

Das berührungsempfindliche Display stellt bei einer Auflösung von 160 x 160 Pixel 16 Graustufen dar. Im Inneren des PDAs werkelt wie beim Visor Edge und Palm m500 ein 33-MHz-Dragonball-Prozessor von Motorola, der auf 8 MByte RAM zugreift. Wie beim Visor Edge hat Handspring das Betriebssystem Palm OS 3.5.2H nicht in einem Flash-ROM abgelegt. Das OS lässt sich daher nicht upgraden.

Quickinfo

Produkt

Visor Platinum

Hersteller

Handspring

Betriebssystem

Palm OS 3.5.2H

Prozessor

33-MHz-Dragonball

Speicher

2 MByte ROM (kein Flash), 8 MByte RAM

Erweiterung

Springboard-Slot

Preis

699 Mark

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Platinum: Ergebnisse und Fazit

Der HotSync erfolgt beim Visor Platinum über ein USB-Cradle. Die Übertragung einer Datenbank mit 2,1 MByte Umfang (2 MByte CeBIT-2001-Guide, 100 KByte Mails und Adressen) dauert wie bei den anderen USB-Modellen 65 Sekunden.

Bei der Systemleistung landet der Platinum-PDA hinter dem Visor Edge und dem HandEra 330 auf dem dritten Platz. Trotz gleicher Taktrate braucht der Platinum für die Installation des 2 MByte großen CeBIT-Guides 5 Minuten und 15 Sekunden.

Bei der Auflistung der installierten Anwendungen zum Beamen über die Infrarot-Schnittstelle (Menü/Anwendung/Übertragen) liegt der Platinum mit 7,5 Sekunden genau zwischen den beiden Konkurrenten Visor Edge und Palm m505. Das Programm Benchmark 2.0 belegt dies.

Der Visor Platinum lief mit den eingesetzten Duracell-AAA-Batterien im Test 24 Stunden und 30 Minuten. Mit aufladbaren Akkus liegt die Betriebsdauer je nach Akkukapazität zwischen 8 und 14 Stunden.

Fazit: Der Visor Platinum liegt bei der Prozessorleistung auf dem dritten Platz und hat dank der Batterien eine lange Betriebszeit. Negativ bemerkbar machen sich die dünne Software-Ausstattung und insbesondere das nicht-flashbare ROM. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist jedoch sehr gut, da der Platinum nach Handsprings Preissenkung Ende Juni mit 699 Mark der billigste PDA im Testfeld ist.

Palm Vx

Der Palm Vx ist im oberen PDA-Marktsegment das Gerät mit der magersten Ausstattung. Der Minirechner läuft mit der funktional schwächsten Version 3.5 des Betriebssystems Palm OS, die USB nicht unterstützt. Die Synchronisation der Daten über die Dockingstation erfolgt daher über die langsamere serielle Schnittstelle.

Zudem hat das ehemalige Palm-Flaggschiff als einziges Modell keinen Slot für Erweiterungen wie Modem, Digitalkamera oder MP3-Player. Auch bei der Prozessorleistung sind Abstriche zu machen. Der Palm Vx besitzt als einziges Testgerät nur einen 16-MHz-Dragonball-Prozessor.

Das Display des Geräts stellt bei einer Auflösung von 160 x 160 Pixel 16 Graustufen dar. Als Speicher bringt der Palm Vx 2 MByte Flash-ROM und 8 MByte RAM mit. Die Stromversorgung erfolgt über einen Lithium-Ionen-Akku. Dieser lässt sich allerdings nur in Verbindung mit dem seriellen Cradle laden und nicht direkt an das Netzteil anschließen. Das Aufladen dauert 103 Minuten.

Quickinfo

Produkt

Palm Vx

Hersteller

Palm

Betriebssystem

Palm OS 3.5

Prozessor

16-MHz-Dragonball

Speicher

2 MByte ROM (Flash), 8 MByte RAM

Erweiterung

nein

Preis

749 Mark

Alle technischen Daten und Wertungen finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Vx: Ergebnisse und Fazit

Der Palm Vx bietet zur Synchronisation der Daten mit dem Desktop-PC ein Cradle mit seriellem Anschluss. Die Folge: Der PDA braucht für die Übertragung einer Datenbank mit 2,1 MByte Umfang (2 MByte CeBIT-2001-Guide, 100 KByte Adressen und Mails) satte 3 Minuten und 45 Sekunden (USB-PDAs: 65 Sekunden).

Bei der Systemleistung macht sich die im Vergleich zu den anderen Test-PDAs niedrigere CPU-Taktrate von 16 MHz gravierend bemerkbar. So benötigt der Palm Vx für die Installation des CeBIT-2001-Guides 8 Minuten und 35 Sekunden. Auch die Vorbereitung einer Anwendung zum Beamen über die Infrarot-Schnittstelle (Menü Anwendung/Übertragen) dauert mit 11 Sekunden am längsten. Das Programm Benchmark 2.0 für Palm OS bestätigt unsere Messungen.

Mit einer Laufzeit von nur 16 Stunden liegt der Palm Vx auf dem letzten Platz. Beim Test mit dem TecSimulator erwies sich die Kalendertaste zudem als schlecht verarbeitet. Ab etwa 50.000 Klicks machte die Mechanik mehrmals schlapp.

Fazit: Der Palm Vx trägt im oberen Marktsegment die rote Laterne. Speziell bei der Synchronisation und der Systemleistung liegt der PDA im Vergleich zu den anderen Testgeräten weit zurück. Einzig der Sony Clie weist eine ähnlich schwache Systemleistung auf.

Fazit

Mit dem HandEra 330 könnte ein neues Gerät den PDA-Markt aufmischen. Der Nachfolger des TRG Pro liegt bei unserem Test knapp hinter dem Visor Edge auf dem zweiten Platz. Während der Edge durch Systemleistung und Design glänzt, besticht der HandEra 330 durch seine zwei Erweiterungsslots für SD- und CF-Karten, seine Laufzeit und das 240 x 320 Pixel große Display.

Palms neue Spitzenmodelle m500 und der farbige m505 bleiben hinter den Erwartungen zurück. Die PDAs kommen zwar mit der üppigsten Software-Ausstattung aller Testgeräte und bringen einen Erweiterungsslot für SD-Karten mit, sie reichen aber weder bei Systemleistung noch Laufzeit an den Visor Edge und HandEra 330 heran.

Im Vergleich zum Farbkonkurrenten Visor Prism hinterlässt der m505 bei Systemleistung und Software-Ausstattung den besseren Eindruck. Das selbstreflektierende Display allerdings überzeugt nicht. Selbst mit optionaler Beleuchtung bleibt der Bildschirm im Gebäude trüb, farb- und kontrastarm. Eine erheblich bessere Qualität liefert hier das Display des Visor Prism. Da der Handspring-PDA zudem um 100 Mark billiger ist als der m505, könnte dies den Ausschlag für den Erwerb des Geräts geben.

Farbe frisst Strom. Den Kauf eines teureren Farb-PDAs sollte man sich daher gut überlegen. Denn ein bunter Bildschirm ist für normale PIM-Anwendungen nicht erforderlich. Er macht erst bei Bildern, Videos oder Spielen Sinn. Das Multimedia-Vergnügen hält sich derzeit aber wegen geringer Display-Auflösung und niedriger CPU-Leistung bei den Palm-OS-Geräten (noch) in Grenzen.

Trotz magerer Systemleistung ist der Sony Clie-PEG-S300E ein solides Gerät. Der PDA kommt mit einem Slot für den Sony-eigenen Memory Stick und bietet unter den akkubetriebenen Geräten mit Abstand die längste Laufzeit. Nach der Preissenkung auf 699 Mark hat der Visor Platinum als billigstes Testgerät das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Letztendlich hängt die Kaufentscheidung davon ab, wofür der mobile Minirechner dienen soll. Wenn das Hauptaugenmerk auf PIM-Anwendungen liegt und ein Erweiterungsslot überflüssig scheint, ist auch der Palm Vx, das Schlusslicht unseres Tests, schon ob des relativ günstigen Preises eine Überlegung wert. jma)

Benchmarks

Die Performance von Palm-OS-PDAs bewerten wir anhand mehrerer Tests. Als Grundlage für die Leistung der CPU dient das Freeware-Programm Benchmark 2.0 von Quartus.Net. Es setzt die Leistung verschiedener Palm-OS-Minirechner in Relation zueinander. Um diese Werte zu konkretisieren, messen wir die Dauer der Installation einer 2 MByte großen Datenbank sowie die Zeit, die die PDAs für die Auflistung der installierten Anwendungen zum Beamen benötigen.

Die PDAs sind in den Balkendiagrammen nach Performance geordnet. Einen vergleichenden Überblick aller Daten und Ergebnisse erhalten Sie in der tecDaten-Tabelle.

Laufzeit

Die Laufzeit der PDAs ermitteln wir mit dem eigens von unseren Laborspezialisten angefertigten Messgerät TecSimulator. Dieser simuliert die Tastatureingaben eines Anwenders und sorgt dafür, dass der PDA ununterbrochen läuft. Schaltet sich der Proband auf Grund niedriger Akku- oder Batterieleistung ab, registriert der TecSimulator die bis dahin erfolgten Tastatureingaben. Da diese im Sekundentakt erfolgen, lässt sich so die Laufzeit des PDAs sekundengenau ermitteln.

Der Visor Platinum und der HandEra 330 arbeiten im Gegensatz zu allen anderen PDAs nicht mit einem integrierten Akku. Sie besitzen ein Fach für zwei (Visor Platinum) oder vier (HandEra 330) Standardbatterien der Größe Micro (AAA). Die angegebene Zeit gilt für Duracell-Batterien vom Typ MN2400-LR03. Beim Betrieb mit Akkus sinkt die Laufzeit je nach Kapazität auf 8 bis 18 Stunden.

Das folgende Diagramm zeigt die Testgeräte geordnet nach ihrer Batterie- oder Akkulaufzeit.

Ladedauer

Die Ladezeit der Akkus bestimmen wir mit einem kalibrierten Messgerät mit den ausgeschalteten Testkandidaten. Das Messgerät erfasst dabei die Leistungsaufnahme der Ladestation über die Zeit.

Vom Test ausgenommen blieben in diesem Punkt der Visor Platinum und der HandEra 330, die den Strom aus zwei handelsüblichen AAA-Batterien beziehen. Mit Ausnahme des Sony Clie (2,3 Watt) nehmen die übrigen Geräte anfangs konstant rund 4 Watt auf. Mit zunehmender Ladedauer fällt die Leistungsaufnahme linear ab. Ist der Akku voll, sinkt die aufgenommene Leistung auf Null.

Das folgende Diagramm zeigt die PDAs geordnet nach der Akkuladedauer.

Synchronisation

Die Dauer der Synchronisation von Daten zwischen dem PDA und dem PC ist abhängig von der Schnittstelle der Dockingstation. USB-Cradles sind dank einer Bruttobandbreite von 12 MBit/s den seriellen Dockingstations (115 KBit/s) haushoch überlegen. Die Grafik belegt dies eindrucksvoll.