tecLab-Report - unsere Testverfahren

01.09.2003 von Christian Vilsbeck
Bei einer 2,5-Zoll-Festplatte kommt es vorrangig auf die Performance und die Geräuschentwicklung an. Eigene Benchmarks und das tecCHANNEL-Schallmess-Labor decken Stärken und Schwächen auf.

Jede Festplatte findet im Labor von tecCHANNEL die gleichen Testbedingungen vor. Die Laufwerke sind an einer exakt definierten Testkonfiguration angeschlossen und werden nach einem genau festgelegtem Verfahren geprüft. Alle Benchmarks laufen unter Windows NT 4.0.

Die Leistungsfähigkeit einer Festplatte bewerten wir anhand von verschiedenen Tests. Wir unterscheiden zwei Kategorien: Der Lowlevel-Benchmark tecHD lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Um die Performance der Laufwerke in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikations-Benchmark tecMark Schreib-, Lese- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch.

Wenn Sie die Performance Ihrer Festplatte selbst überprüfen wollen, dann können Sie unsere tecCHANNEL-Benchmark Suite Pro downloaden. In der Suite ist der Lowlevel-Benchmark tecHD enthalten.

Neben der Performance zählt gerade in Notebooks und PCs die Geräuschkulisse der Festplatte zu einem entscheidenden Kriterium. Wir haben die Laufwerke in unserem Schallmess-Labor auf ihre Lautheit untersucht.

Übersicht

Mit tecHD messen wir verschiedene Leistungswerte der Festplatte. Eine Partitionierung und Formatierung ist nicht notwendig.

Für den Test mit tecMark unterteilen wir die Festplatte in zwei Partitionen. Die eine Partition umfasst 500 MByte und liegt in den inneren langsamen Zonen der Festplatte. Die andere Partition besitzt die Restgröße. Dort laufen die Tests auf den äußeren Spuren, also im schnellen Bereich der Platte ab. Beide Partitionen werden anschließend mit dem NTFS-Dateisystem formatiert. Die Schreib-, Lese- und Kopiertests mit tecMark führen wir in beiden Partitionen durch. So erhalten wir Aussagen über die Praxisleistung der Festplatten im Außen- und Innenbereich.

Verwendete Benchmarks

tecHD: Hardwarenaher Lowlevel-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weit gehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (z.B. Caching) und Betriebssystemoverhead (z.B. NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows NT verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0", etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING" im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.

Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offsetparameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.

Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()-, respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().

Der Bursttest liest wiederholt dieselbe Sequenz von Sektoren mittels ReadFile(). Nach der ersten Iteration befinden sich diese Sektoren im Cache der Festplatte und Zugriffe auf das Medium der Festplatte finden nicht mehr statt.

tecMark: Der Lese- und Schreibtest von tecMark wird durch die Funktionen ReadFile() und WriteFile() realisiert. Der Benchmark erzeugt dabei Dateien und liest/schreibt eine konfigurierbare Menge von Daten in diese beziehungsweise aus diesen Dateien. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen oder schreiben, erfolgt der Datentransfer in Blöcken der Größe 8 KByte. Der Kopiertest von tecMark nutzt die Betriebssystemfunktion CopyFile().

Messungen Lautheit

Die Messungen der Lautheit führen wir in unserem Schallmess-Labor durch. Das Labor ist in einem separaten betonverstärkten Raum mit 25 qm Grundfläche untergebracht. Der reflektionsarme Messraum ermöglicht vergleichende Messungen mit Genauigkeitsklasse 2 nach DIN 45635.

Das Mess-Equipment besteht aus einem digitalen Schallanalysator Neutrik NC10 mit Präzisionsmessmikrofon. Mit dem NC10 können wir Präzisions-Schallpegelmessung Klasse 1 nach DIN IEC 651, DIN IEC 804, DIN 45657 durchführen. Weiter ist eine Terzanalyse nach DIN IEC 1260 Klasse 0 möglich. Besonders wichtig ist die Psychoakustische Lautheitsanalyse nach DIN 45631, ISO 532 B (Zwicker-Lautheit), weil sie die "empfundene Lärmbelästigung" ermittelt. Als Maß für die Lautheit wird das Sone angegeben. Ein doppelt so laut empfundener Schallvorgang hat die doppelte Sone-Zahl. Eine normale Unterhaltung liegt beispielsweise im Bereich von 3 bis 4 Sone.

Für die Schallmessungen der Festplatten ermitteln wir die Lautheit. Die Laufwerke arbeiten dabei im Leerlauf sowie im Seek-Modus. Bei den Zugriffen messen wir die Lärmentwicklung mit ein- und ausgeschaltetem Acoustic Management. (cvi)

Testkonfiguration

Die Referenzplattform aller 2,5-Zoll-Festplatten ist genau festgelegt. Um Ihnen unsere Testkonfiguration transparent zu machen, finden Sie in der Tabelle eine genaue Auflistung der verwendeten Komponenten.

Komponente

Daten

Mainboard

Tyan Trinity ATX S1598

Typ

Super Socket 7

Formfaktor

ATX

BIOS

V1.04a 052199

Prozessor

AMD K6-III

Taktfrequenz

400 MHz

Sockel

Super Socket 7

RAM

Addonics 64 MByte DIMM

Kapazität

64 MByte

Typ

PC100-SDRAM

Chips

Addon AD64S3NTP-8

Grafikkarte

ATI Rage Fury

Grafikchip

ATI Rage 128

Speicher

32 MByte SDRAM

Schnittstelle

AGP

Netzwerkkarte

3Com Fast Etherlink XL PCI

Typ

10/100Base Fast Ethernet

Schnittstelle

PCI 5V

Platine

Revision A

Boot-Festplatte

IBM Deskstar DJNA 351520

Kapazität

15,2 GByte

Schnittstelle

UltraDMA/66

BIOS

Version 2.0

EIDE-Controller

Promise Ultra100

Typ

Ultra-ATA/100

Schnittstelle

PCI 5V

BIOS

Version 2.0

Platine

Revision B3

DVD-ROM-Laufwerk

Pioneer DVD-303S-A

Geschwindigkeit

6/32fach

Schnittstelle

ATAPI

Firmware

1.09

Diskettenlaufwerk

Teac FD-235HF

Kapazität

1,44 MByte

Netzteil

Channel Well Technology ATX-230

Ausgangsleistung

230 Watt

Format

ATX

Tastatur

Cherry RS 6000 M

Schnittstelle

PS/2

Maus

Logitech M-S35

Schnittstelle

PS/2