tecLab-Report - unsere Testverfahren

13.12.2002 von Malte Jeschke
Beim Test von Farblaser-Druckern ist nicht die Druckqualität allein das Hauptkriterium. Geschwindigkeit und Kosten spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle, ebenso wie die Netzwerkintegration.

Jeder Farblaser-Drucker findet im tecCHANNEL-Labor die gleichen Testbedingungen vor. Die Drucker sind an einer exakt definierten Testkonfiguration angeschlossen. Das System basiert auf einem Pentium 4 1,8 GHz, 512 MByte RDRAM und Intels 850-Chipsatz. Die exakte Testkonfiguration finden Sie hier.

Alle Messungen erfolgen unter Windows 2000, SP3. Das ist in der Praxis das Betriebssystem, an dem die meisten Farblaser-Drucker betrieben werden. Gedruckt wird aus folgenden Applikationen: Office 2000, CorelDraw 9 sowie Adobe Photoshop 6.0 und Acrobat Reader 5.5. Wir führen die Messungen sowohl mit den Postscript- als auch den PCL-Treibern der Drucker durch.

Testüberblick

Die Leistungsfähigkeit der Drucker ermitteln wir anhand unterschiedlicher Tests:

Druckgeschwindigkeit

Alle Messungen bezüglich der Druckgeschwindigkeit werden sowohl an der jeweiligen lokalen Schnittstelle des Druckers als auch über den integrierten Printserver vorgenommen. Die getesteten Geräte verfügen alle über eine Netzwerkkarte und werden in der Praxis auch primär über diese betrieben. Zur neutralen Ermittlung der Geschwindigkeit übers Netz haben wir die Netzwerkkarte der Testplattform direkt über ein Crosslink-Kabel mit dem Drucker verbunden. Insbesondere bei komplexen Dateien und entsprechenden Datenmengen sind hier signifikante Unterschiede zur lokalen Schnittstelle festzustellen. Hier sind die lokalen Schnittstellen häufig der Flaschenhals, die Leistungsfähigkeit des Druckers wird damit nicht ausgereizt. Nicht alle Geräte sind mit zwei lokalen Schnittstellen ausgerüstet (USB, parallel), ist dies der Fall, haben wir es bei den entsprechenden Ergebnissen vermerkt.

Zusätzlich ermitteln wir, wie lange der Drucker für den Druck der ersten Seite benötigt. In der täglichen Praxis ist dies ein deutliches Unterscheidungsmerkmal. Wir messen dabei die Zeit vom Abschicken des Druckauftrags bis zum fertigen Ergebnis im Ausgabefach. Dabei ermitteln wir sowohl die Zeit, die der Drucker hierfür aus dem Bereitschafts- als auch aus dem Powersave-Modus braucht.

Druckgeschwindigkeit Text/Grafik

Zur Ermittlung der Druckgeschwindigkeit bei Texten verwenden wir einen standardisierten Geschäftsbrief, den so genannten Dr.-Grauert-Brief. Dabei haben wir sowohl einen monochromen als auch einen vierfarbigen Text ausgegeben. Wir messen die Zeit vom Abschicken des Druckauftrags, bis das letzte Blatt im Ausgabefach liegt. Die Druckerhersteller bewerben ihre Geräte häufig mit sehr hohen Druckgeschwindigkeiten. Die Werksangaben beziehen sich aber nur auf den reinen Kopiermodus. Die Treibereinstellungen blieben bei unserem Test auf den Default-Werten, wie dies in der Praxis bei reinem Textdruck auch in der Regel der Fall ist.

Zur Ermittlung der Druckgeschwindigkeit bei Grafik drucken wir unsere tecCHANNEL-Testseite aus CorelDraw 9. Gemessen wird die Zeit vom Abschicken des Druckauftrags bis zum fertigen Ergebnis im Ausgabefach. Die Qualitätseinstellungen sind auf hoch eingestellt, als Medium findet Normalpapier Verwendung.

Druckgeschwindigkeit PDF/Foto/Folie

Im Alltag haben es Farblaser häufig mit komplexen PDF-Dateien zu tun, so auch in unserem Test. Wir beschicken die Drucker mit einer neunseitigen PDF-Datei, wie sie beispielsweise bei der Produktion des tecCHANNEL-Magazins Verwendung findet. Die Qualitätseinstellungen des Treibers sind hierbei auf Standard gesetzt.

Unser Testfoto zeigt, wie schnell die Verarbeitung des Druckers ist und entlarvt auch Geräte, die zu sparsam mit Speicher bestückt wurden. Für die Messung der Druckgeschwindigkeit verwenden wir ein Foto mit einer Größe von 9 x 13 cm. Wir drucken das Bild aus Adobe Photoshop 6.0. Auch hier messen wir die Zeit vom Abschicken des Druckauftrags bis zum fertigen Foto.

Wir führen darüber hinaus einen Test mit handelsüblichen Transparentfolien für Laserdrucker durch (Kabuco, Präsentationsfolien, 0,1 mm Stärke, Nr. 12 60 88). Auf dieses Medium geben wir eine Powerpoint-Datei aus. Hier gilt es, dem Druckertreiber unbedingt mitzuteilen, dass als Medium eine Folie vorliegt. Ansonsten kann es zu Problemen bei der Ausgabe kommen.

Druckqualität Text

Im tecCHANNEL-Labor kommt für alle Druckertests ein Papier (SCA Special Copy, 80 g/qm) aus einer Charge zum Einsatz, um für alle Geräte die gleichen Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.

Mit unserem speziell für tecCHANNEL angefertigten Kamerasystem mit Zoomobjektiv nehmen wir das Schriftbild der Drucker genau unter die Lupe. Bei den in den Einzeltexten angegebenen Ausschnitten handelt es sich um eine Vergrößerung eines Ausdrucks in 5-Punkt-Schriftgröße mit der Truetype-Schrift Arial. Bei dem Medium handelt es sich um Normalpapier, die Treibereinstellungen sind auf Standard belassen. Dies sind die Standardbedingungen für Korrespondenzdruck in der Praxis.

Druckqualität Grafik/PDF/Foto

Wir ermitteln die Druckqualität mit einer standardisierten Testseite. Darauf befinden sich Testmuster, anhand derer sich die Leistungsfähigkeit des Druckers ermitteln lässt. Eine Anzahl horizontaler und vertikaler Linien mit einem sich auf bis zu 0,25 mm verringernden Abstand gibt Aufschluss darüber, wie gut der Drucker mit entsprechenden Liniengrafiken zurechtkommt.

Der so genannte Siemensstern erlaubt Rückschlüsse, wie gut der Drucker auflöst. Die Farbverläufe geben über die Farbwiedergabe Auskunft. Zudem lässt sich an ihnen ablesen, wie gut der Drucker auch auf großflächige Objekte ausgibt.

Die Darstellung von Graustufen überprüfen wir mit einem Testbalken. Darin erhöht sich der Schwarzanteil von links nach rechts um je fünf Prozent. Immer noch ein Thema ist der bedruckbare Bereich - auch dies bewerten wir.

Darüber hinaus kommen zwei Fotos zur Beurteilung der Druckqualität zum Einsatz. Mit Hilfe eins Personenporträts testen wir, wie gut die Geräte in der Darstellung der schwierigen Hauttöne sind. Darüber hinaus lässt sich an diesem Foto die Schärfe verifizieren. Unser Landschaftsbild entlarvt Probleme bei Farbübergängen und ist ein Indikator für die Natürlichkeit der Farben. Zudem beurteilen wir die Konturenschärfe sowie die Rasterfeinheit.

Druckkosten

Die Anschaffung eines Farblasers macht in der Regel nur Sinn, wenn entsprechende Druckvolumina anfallen. Demzufolge spielen die Druckkosten eine erhebliche Rolle. Wie bei allen Druckern ist die exakte Berechnung der effektiven Druckkosten nur schwer möglich. Die Kosten hängen natürlich davon ab, welcher Art die Druckjobs sind. Die Angaben der Hersteller beziehen sich in der Regel auf eine Textseite mit einer Deckung von fünf Prozent. Zudem ist der Verschleiß der Bildtrommel von der Art der Nutzung abhängig. Ganz ähnlich wie bei einem Auto reduziert auch bei einem Laserdrucker der Kurzstreckenbetrieb die Lebensdauer. Sprich, wenn stets nur kleine Druckaufträge von einer oder wenigen Seiten gedruckt werden, verkürzt sich die Lebensdauer der Bildtrommel.

Wir haben die Kosten pro Seite berechnet bei einem kalkulierten Druckvolumen von 45.000 Seiten. Dabei berechnen wir die Kosten für die ersten 45.000 Seiten sowohl wie für die entsprechende Anzahl danach. Dies berücksichtigt alle Verbrauchsmaterialien, die bei Geräten mit getrennten Bildtrommel-/Tonereinheiten zumindest einmal auszutauschen sind.

Das erlaubt eine weit gehend transparente Darstellung der Druckkosten. Wir berechnen nur die reinen Verbrauchskosten inklusive der Kosten für Normalpapier ohne Berücksichtigung der Anschaffungskosten des Druckers beziehungsweise spätere Wartungskosten. Einige Hersteller offerieren die Verbrauchsmaterialien als wiederbefüllte Einheiten oder in unterschiedlichen Kapazitäten. Ist das der Fall, haben wir es entsprechend vermerkt. Werden die Drucker bei der ersten Bestückung mit nicht vollständig gefüllten Verbrauchsmaterialien ausgeliefert, fließt dies ebenfalls in unsere Bewertung ein. Dabei berücksichtigen wir die Kosten für rein monochrome Seiten sowie für Farbseiten.

Handhabung/Ausstattung

Neben der allgemeinen Beurteilung der Handhabung bezüglich Bedienfeld, Treiber und Hardware wie Papierkassetten fließen bei den getesteten Geräten zusätzliche Kriterien in die Wertung ein. Um die Support-Kosten der Geräte in Grenzen zu halten, sollten sich die Verbrauchsmaterialien ebenso einfach vom Endanwender wechseln lassen, wie dies bei monochromen Laserdruckern der Fall ist.

Alle Geräte im Test verfügen über einen integrierten Printserver. Wir überprüfen, wie gut und einfach sich dieser ins Netzwerk integrieren lässt. Alle Geräte verfügen außerdem über einen integrierten Webserver, über den sich die administrativen Einstellungen vornehmen lassen.

Im Netz eingesetzte Farblaser-Drucker müssen darüber hinaus einige Zusatz-Funktionalitäten mitbringen. So gehören beispielsweise der Event-gesteuerte E-Mail-Versand und der Password-geschützte Druck zu den Pflichttugenden.

Wir bewerten die Basisausstattung bezüglich Speicher, Papiervorrat und Schnittstellen. Zudem fließt die Erweiterbarkeit in die Wertung ein. Farblaser werden häufig nicht in der Basisausstattung, sondern als komplexe Drucklösung eingesetzt. Wir führen daher die verfügbaren Optionen wie Papierzuführungen, Sorter oder multifunktionales Zubehör auf.

Leistungsaufnahme

Farblaserdrucker sind keine Kostverächter, wenn es um die Leistungsaufnahme geht. Bei der Berücksichtigung der Gesamtkosten eines Geräts über die Lebenszeit ist daher die Leistungsaufnahme ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Die Geräte sind in der Regel permanent eingeschaltet, der Verbrauch im Powersave-Modus ist deshalb ein beachtenswerter Anhaltspunkt.

Wir ermitteln die Leistungsaufnahme der Drucker mit einem kalibrierten Messgerät. Dabei prüfen wir die Leistung während des Druckes unserer Testseite, im Online- sowie im Powersave-Modus und bei ausgeschaltetem Gerät. (mje)

Testkonfiguration

Die Referenzplattform für alle Farblaser-Drucker ist genau festgelegt. Um unsere Testkonfiguration für Sie transparent zu machen, finden Sie in der Tabelle eine detaillierte Auflistung der verwendeten Komponenten.

Komponente

Daten

Mainboard

Intel Desktop Board D850GBAL

Serien-Nr.

IMGB10101020-AA- A23794-502

Prozessor

Intel Pentium 4, 1,8 GHz

Sonstiges

FSB 400 MHz, Sockel 423

RAM

Samsung RDRAM 800-45, 512 MByte

Sonstiges

4x 128 MByte

Grafikkarte

Creative Labs, GeForce 2 GTS 32

Serien-Nr.

TGB0010020006842

Festplatte

IBM Deskstar IC35L040AVVN07

Sonstiges

40 GByte

DVD-ROM

Pioneer DVD-103S

Serien-Nr.

TET0124577WL

Firmware

--

Sonstiges

--

USB-2.0-Controller

Adaptec USB2Connect

Serien-Nr.

BC0C21600M1

Tastatur

Cherry G81-3000

Serien-Nr.

G389195

Maus

Logitech M-S35

Serien-Nr.

LZE00109009

Firmware

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Sonstiges

3 Tasten