tecLab-Report - unsere Testverfahren

11.07.2001 von Malte Jeschke und Christian Vilsbeck
Zwischen den reinen Angaben eines Datenblatts und der tatsächlichen Güte eines Notebooks liegen oft Welten. Unser umfangreicher Testparcours lässt Blendern keine Chance.

Den Anspruch, als Desktop-Ersatz und mobile Arbeitsstation zu fungieren, bringen die getesteten All-in-one-Notebooks per Definition mit. Mit dieser Anforderung müssen die Geräte den Spagat zwischen reiner Leistung und Ausstattung sowie der Funktionalität und Mobilität schaffen.

Stärker noch als bei jedem Desktop-PC ist bei einem Notebook das Zusammenspiel der Komponenten und die Einbettung in ein funktionales Gehäuse von Bedeutung.

Für mobile Anwender ist jede Einzelwertung entscheidend: Eine unzureichende Akkulaufzeit vergällt die Freude am teuren Gerät ebenso wie ein klobiges schweres Netzteil.

Unser Testverfahren berücksichtigt alle diese Faktoren und erlaubt so eine neutrale Betrachtung des gebotenen Gegenwerts.

Systemleistung

Die praxisnahe Systemleistung ermitteln wir mit der SYSMark2000-Suite von Bapco. Diese basiert auf den Standardanwendungen CorelDraw 9, Elastic Reality 3.1, Excel 2000, NaturallySpeaking Pref 4.0, Netscape Communicator, Paradox 9, Photoshop 5.5, PowerPoint 2000, Premiere 5.1, Word 2000 und dem Windows Media Encoder 4.0. Die Systemleistung messen wir sowohl im Netzbetrieb mit auf volle Leistung konfigurierten Einstellungen als auch unter Ausnutzung der für den Akkubetrieb optimierten Einstellungen.

Dass die Systemleistung nur begrenzt direkt auf den eingesetzten Prozessor zurückzuführen ist, beweisen die Testergebnisse. So bremst eine langsame Festplatte bei der Systemleistung eine schnelle CPU aus.

Alle Benchmarks werden ohne Netzwerk und bei deaktiviertem Virenscanner durchgeführt. Neben dem Test der Systemleistung findet eine umfangreiche Bewertung der Einzelkomponenten statt.

Grafikleistung

Direct3D-Anwendungen stellen hohe Anforderungen an die Notebooks. Sie verlangen einen störungsfreien Datenstrom zwischen CPU, Speicher und Grafikchip. Dies lässt Rückschlüsse auf versteckte Funktions- und Kompatibilitätsprobleme zu. Wir verwenden den 3DMark2000 von MadOnion mit seinen Voreinstellungen bei einer Auflösung von 1024 x 768 Punkten und einer Farbtiefe von 32 Bit. Die Notebooks befinden sich im Performance-Mode mit voller Taktfrequenz.

Festplatte

Die Leistung der Festplatte wirkt sich direkt auf die Systemleistung aus. Mit tecHD messen wir folgende Leistungswerte der Festplatte. Eine Partitionierung und Formatierung ist nicht notwendig.

tecHD ist ein hardwarenaher Lowlevel-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weit gehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (z.B. Caching) und Betriebssystem-Overhead (z.B. NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows NT verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0", etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING") im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.

Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offsetparameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.

Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()-, respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().

Der Bursttest liest wiederholt dieselbe Sequenz von Sektoren mittels ReadFile(). Nach der ersten Iteration befinden sich diese Sektoren im Cache der Festplatte, und Zugriffe auf das Medium der Festplatte finden nicht mehr statt.

Zudem überprüfen wir die Praxisleistung mit der Benchmark-Suite tecMark. Der Test ermittelt die Leistung beim Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien unterschiedlicher Größe. Der Lese- und Schreibtest von tecMark wird durch die Funktionen ReadFile() und WriteFile() realisiert. Der Benchmark erzeugt dabei Dateien und liest/schreibt eine konfigurierbare Menge von Daten in diese beziehungsweise aus diesen Dateien. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen oder schreiben, erfolgt der Datentransfer in Blöcken der Größe 8 KByte. Der Kopiertest von tecMark nutzt die Betriebssystemfunktion CopyFile().

DVD-ROM-Laufwerk

Für die Bestimmung der CD/DVD-Leistung verwenden wir tecCD. tecCD arbeitet auf Lowlevel-Ebene und bestimmt die Leseleistung eines Laufwerks möglichst unabhängig vom Betriebssystem. Bevor tecCD den gewünschten Test durchführt, ermittelt er experimentell die Größe des Cache und des Read-ahead-Buffers.

Beim Lesetest untersucht tecCD einen definierten Bereich vom Startsektor bis zum Endsektor; standardmäßig die komplette CD.

Der Benchmark ist so eingestellt, dass er die CD beginnend beim Startsektor an 100 Stellen (Sektoren) testet. Der Abstand zwischen den Testpunkten ist immer gleich groß. Der Lesekopf positioniert sich über dem ersten zu lesenden Sektor und liest 2 MByte ein. Den Block kann er entweder am Stück oder häppchenweise einlesen. Die Lesegeschwindigkeit nimmt dabei abhängig vom Laufwerk von innen nach außen zu. Über die komplette CD ermittelt tecCD so den minimalen, maximalen und durchschnittlichen Datendurchsatz.

Der Seek-Test funktioniert ähnlich. Das Laufwerk erhält den Befehl, sich über einzelne Sektoren der CD zu positionieren und liest diese dann ein. Die anzusteuernden Sektoren werden zufällig ausgewählt. Zur Positionierzeit kommt so noch eine Latenzzeit von durchschnittlich einer halben Umdrehung hinzu, bis der angesprungene Sektor eingelesen wird - eine praxisnahe Methode.

Akkulaufzeit

Eines der entscheidenden Wertungskriterien für den mobilen Einsatz ist die Laufzeit des Notebooks. Wir führen die Messung der Laufzeit unter verschiedenen Ausgangsbedingungen durch. Zum einen ermitteln wir die maximale Laufzeit. In diesem Fall wird das Notebook gemäß den Vorgaben optimal für den Akkubetrieb konfiguriert. Die Laufzeit ermitteln wir mit dem speziell für tecChannel.de angefertigten Messgerät tecSimulator.

Das Messgerät simuliert die Tastatureingaben eines Anwenders. Die Frequenz der Tastatureingabe ist definierbar und bei diesem Test auf eine Sekunde festgelegt. Schaltet sich der Proband auf Grund niedriger Batterieleistung ab, registriert der tecSimulator die bis dahin erfolgten Tastatureingaben.

Der tecSimulator besteht aus einer elektronischen Steuereinheit und einem mechanischen Aufbau. Die Steuerelektronik erzeugt einen Impuls, der einen Hubmagneten betätigt. Der Magnet ist per höhenverstellbarem Arm über einer Taste des Notebooks montiert. Der Stößel des Hubmagneten drückt die Taste des Testgeräts im Sekundentakt des Impulses nieder. Da dieses Messgerät einen Anwender simuliert, liefert diese Messung praxisnähere Werte als softwarebasierte Ansätze. Bei diesen schalten beispielsweise einige Notebooks ihre Eingabehardware ab. Eine praxisnahe Messung ist so nicht möglich.

Neben der maximalen Laufzeit verifizieren wir auch das Durchhaltevermögen des Geräts bei der Konfiguration auf volle Leistung. Als praxisnahe Zusatzmessung überprüfen wir folgendes Szenario: Ein vollständig entladenes Notebook wird für eine Stunde geladen. Danach übernimmt der tecSimulator und verifiziert die Laufzeit bei diesem Zustand des Akkus.

Akkuladedauer

Neben der Laufzeit ist für den Praxisbetrieb ebenso die Ladedauer von Bedeutung. Die Ladezeit der Notebooks bestimmen wir mit einem kalibrierten Messgerät. Dieses erfasst die Leistungsaufnahme der Netzteile sowie der zu ladenden Notebooks beziehungsweise deren Akkus. Die Mess-Software registriert den Ladevorgang über die Zeit.

Diese Messung erfolgt einmal bei ausgeschaltetem Notebook, dem klassischen Praxis-Beispiel des "über Nacht" Ladens folgend. Die zweite Messung führen wir bei eingeschaltetem und durch einen Benchmark belastetem Notebook durch.

Bei dieser Messung trennt sich bei den Netzteilen die Spreu vom Weizen. Einige Hersteller haben die Netzteile zu schwach dimensioniert, um ein gleichzeitiges Laden und Arbeiten in vollem Maße zu erlauben. Die Folge: Die Ladezeit steigt um ein Vielfaches gegenüber dem Laden bei ausgeschaltetem Notebook.

Leistungsaufnahme

Wie lange ein Notebook mit einer Akkuladung läuft, hängt von der Akkukapazität ab. Ein großer Akku bringt aber nichts, wenn das Notebook verschwenderisch mit der Energie umgeht.

Die Leistungsaufnahme überprüfen wir mit einem kalibrierten Messgerät. Zum einen messen wir die Leistungsaufnahme der Notebooks während eines Belastungstests bei voller Taktfrequenz.

Wie schonend die Geräte mit der Energie im SpeedStep-Modus umgehen, bringt unsere zweite Messung an den Tag. Auch hier überprüfen wir die Leistungsaufnahme während eines Belastungstests.

Für die Messungen der Leistungsaufnahme bauen wir die Akkus aus den Notebooks aus. Die Leistungsaufnahme des Netzteils ist in der Messung enthalten.

Mobilität

Bei der Mobilitätswertung berücksichtigen wir neben der Akku-Wertung auch die physikalischen Eigenschaften des Notebooks wie Abmessungen und Gewicht. Darüber hinaus fließen in diese Wertung die Ausstattungsmerkmale ein, die den mobilen Betrieb erleichtern, etwa die Möglichkeit, einen zweiten Akku im Gerät zu betreiben.

Abmessungen und Gewicht

Neben dem reinen Gewicht des Notebooks ermitteln wir zusätzlich das so genannte Reisegewicht. Hierbei gesellen sich noch das Netzteil sowie das zugehörige Netzkabel zum Gerät. Dabei belassen wir alle Laufwerke im Notebook. Etwaige Schachtblenden bleiben so unberücksichtigt. Dieses praxisnähere Gewicht liegt oft ein halbes Kilo höher als das reine Gerätegewicht. Die getesteten All-in-one-Notebooks bringen gut 4 Kilogramm auf die Waage.

All-in-one-Notebooks sind ausstattungsbedingt keine mobilen Zwerge. Als Kennzahl der Größe geben wir zusätzlich das Volumen der Geräte an.

Variabilität

Flugreisende wissen es zu schätzen, wenn sich das CD- oder DVD-ROM-Laufwerk des Notebooks leicht und ohne Werkzeug entnehmen lässt. Bei vielen Airlines ist ein Betrieb mit diesen Komponenten während des Flugs untersagt, auch wenn kein Medium im Laufwerk ist. Wer erst das Flugpersonal um das entsprechende Feinwerkzeug bitten muss, gerät ins Hintertreffen.

Gleichfalls fließt in die Bewertung ein, wenn das Notebook in der Lage ist, einen zweiten Akku aufzunehmen. Zudem sollte sich der Akku auch im Standby-Modus wechseln lassen, ohne dass ein Reboot des Notebooks notwendig ist.

Display

Das TFT-Display zählt zu den wichtigsten Bestandteilen eines Notebooks. Reine Diagonalen- und Auflösungsangaben sagen nichts über die Qualität des Bildschirms aus. Faktoren wie Helligkeit und Einblickwinkel bestimmen die Funktionalität des Notebooks erheblich. Zur Beurteilung der Qualität des TFT-Displays führen wir umfangreiche Messungen durch, dabei berücksichtigen wir folgende Punkte:

Die mittlere Leuchtdichte der Displays ermitteln wir mit dem Color Analyzer CA 110 von Minolta, dessen Messkopf mit einem speziellen Spiegelreflex-Optiksystem zur perfekten Fokussierung ausgerüstet ist. Der ermittelte Wert gibt die Helligkeit des Displays in Cd/m² an: je höher das Ergebnis, desto heller ist das Display.

Die Farbreinheit wird in mehreren Messläufen ermittelt. Bei allen Durchgängen wird die Bildschirmfläche in der Mitte und an den vier Ecken gemessen. Zunächst erfolgt die Prüfung bei einem weißen Bildschirm mit 100 Prozent Rot, Grün und Blau. Danach verifizieren wir die Einzelfarben Rot, Grün und Blau bei je 100 Prozent. Die Angabe der Abweichungen erfolgt in Prozent.

Wir betrachten darüber hinaus die Darstellungsqualität von Text und Grafik bei kleineren als der maximalen Auflösung. Zudem überprüfen wir die Qualität des externen VGA-Ausgangs bei 1024 x 768 sowie 1280 x 1024 Punkten.

Display: Einblickwinkel

Wichtig bei Notebooks ist der Einblickwinkel. Bei schrägem Einblickwinkel verringert sich das Kontrastverhältnis. Die Farben verfälschen sich, schwarze Flächen erscheinen immer heller.

Zur Ermittlung der Einblickwinkel messen wir das Kontrastverhältnis der Displays mit unserem Minolta Color Analyzer. Dieser Wert gibt das Verhältnis der Helligkeit bei weißem zu schwarzem Bildschirminhalt an. Die Helligkeit bei schwarzer Darstellung lässt sich messen, weil TFT-Displays schwarze Flächen nicht absolut dunkel darstellen können. Je seitlicher der Blickwinkel dabei wird, desto heller erscheint das Schwarz. Weiße Flächen kann das Panel bei seitlichem Blick dagegen nur mit abnehmender Helligkeit darstellen. Somit sinkt das Kontrastverhältnis, die Bildschirminhalte sind immer schlechter zu erkennen.

Bei den Notebook-Displays messen wir sowohl den seitlichen Einblickwinkel als auch die Werte bei Blick von oben und unten.

Display: Farbzählung

In den Datenblättern der Notebook-Hersteller findet sich meist eine maximal darstellbare Farbzahl von 16,7 Millionen beim TFT-Display. Wir haben ein spezielles Messverfahren entwickelt, um diese Angaben zu überprüfen.

Jede Farbe setzt sich aus den RGB-Werten zusammen. Für Rot, Grün und Blau gibt es dabei je 256 adressierbare Abstufungen. Beim Multiplizieren der RGB-Werte ergibt sich die Truecolor-Darstellung von 16,777 Millionen Farben.

Bei unserem Messverfahren stellen wir für jede Einzelfarbe die 256 möglichen Farbabstufungen dar. Darüber hinaus verifizieren wir die Graustufen. Unser Programm tecMon gibt die jeweiligen R-, G- oder B-Werte aus. Über den Remote-gesteuerten Color Analyzer Minolta CA110 messen wir, wie sich die Display-Darstellung beim Hochzählen der Werte ändert. Aus den einzelnen Messwerten werden dann die tatsächlich darstellbaren Farbnuancen des Displays ermittelt.

VGA-Ausgang

Fast alle professionellen Notebooks bieten einen externen VGA- sowie TV-Ausgang. Wer Präsentationen an externen Geräten wie Projektoren oder TV-Geräten ausgeben will, ist auf eine gute Signalqualität der Ausgänge angewiesen.

Für den Anschluss der Notebooks an einen externen Monitor ist die Signalgüte des VGA-Ausgangs von Bedeutung. Das tecChannel.de-Labor überprüft die Signalqualität mit einem 1-GHz-Digital-Oszilloskop, dem LeCroy LC564A. Bei einer Auflösung von 1280 x1024 Bildpunkten und einer Farbtiefe von 8 Bit bei 85 Hz Bildwiederholfrequenz wird ein Testbild dargestellt. Als ideales Ausgangssignal müsste sich ein Rechteckverlauf mit einer Amplitude von 700 mV ergeben.

Die Flankensteilheit des Ausgangssignals ist ein gutes Maß für die Signalqualität. Je geringer die Anstiegs- oder Abfallzeit (Rise- und Fall-Time), desto besser.

Gleichfalls verifizieren wir die maximale Bildwiederholfrequenz am externen VGA-Ausgang sowie die Qualität der Darstellung.

Das Oszilloskop-Timing zeigt das RGB-Ausgangssignal einer Grafikkarte. Die drei überlagerten Signalkurven sind weit von der Idealform eines Rechteckverlaufs entfernt. Dies bestätigen auch die ermittelten hohen Werte für die Flankenanstiegs- und -abfallzeit. Die gelbe 0-Volt-Line (Ground) liegt auf dem zweiten Messraster von unten. Der dargestellte Signalverlauf hat wie gefordert keinen Offset, da er genau auf dieser Linie liegt. Eine hohe Offset-Spannung führt dazu, dass die Monitorhelligkeit sich nicht bis zur absoluten Dunkelheit herunterregeln lässt. Die Deckungsgleichheit der drei Signale Rot, Grün und Blau vermeidet Farbverfälschungen bei der Bildwiedergabe.

TV-Ausgang

Viele Notebooks haben einen Videoausgang für den Anschluss an einen Fernseher. In einigen Fällen handelt es sich um eine S-Video-out-Buchse, auch S-VHS-Buchse genannt. Bei dieser Verbindung werden die notwendigen Signale (Helligkeits- und Farbinformation) über zwei getrennte Leitungen zum Empfänger geschickt. Beim Video-out oder Composite-out in Form einer Cinch-Buchse geschieht dies über nur eine Signalleitung. Die S-Video-Buchse liefert in der Regel ein besseres Bild und ist deshalb vorzuziehen.

Wir beurteilen die Bildqualität mit Hilfe des Fernsehers Sony KV-25X3D mit S-Videoeingang. Die Bildwiedergabe wird vorher im Treibermenü per Filterfunktionen optimiert. Zum Test verwenden wir Powerpoint-Präsentationen und setzen unterschiedliche DVD-Filme ein.

Die wichtigsten Beurteilungskriterien sind: Kontrast, Farbwiedergabe, Bildflackern, Helligkeitssteuerung und Positionierung des Bildes auf dem Fernsehschirm.

Sound

Die Klangqualität der Soundausgabe prüfen wir auf zwei Arten: Messungen und Hörtests. Mit dem Audio-Analyzer Neutrik A2-D bestimmen wir Klirrfaktor, Signal-Rauschabstand und Frequenzverhalten.

Die Messungen führen wir auf der Grundlage von DIN-Normen durch. Im Einzelnen sind das die Deutsche Norm für Elektroakustische Geräte (DIN IEC 268) und die mehrteilige Deutsche Norm für Hi-Fi-Geräte und -Anlagen für den Heimgebrauch DIN EN 61305-1, DIN EN 61305-2 und DIN EN 61305-3.

Der Klirrfaktor (auch Klirrgrad genannt) gibt den prozentualen Anteil an Oberwellen an, die das Klangbild verfälschen ("verschmutzen"). Der Wert ist eine allgemeine Größe für elektroakustische Übertragungssysteme, besonders für Verstärker und Signal-Wandler. Am Ausgang der Notebooks (Line-out) misst der Neutrik A2-D den Klirrfaktor.

Der Signalrauschabstand gibt Auskunft, wie unverfälscht ein Signal wiedergegeben wird. Hierbei misst man das Rauschen am Ausgang (Line-out) der Notebooks. Der gemessene Wert ist in Dezibel (dB) angegeben. Er stellt das Verhältnis des Rauschsignals zu einem 1kHz-0dB-Sinus-Signal dar.

Wir spielen einen Sweep von 20 Hz bis 20 kHz über das Notebook ab und zeichnen den Frequenzgang mit dem Neutrik A2-D auf. Als Ausgang dient der Line-out des jeweiligen Notebooks. Das Spannungssignal beträgt 0,775 V effektiv. Der ideale Frequenzgang verläuft über das gesamte Frequenzspektrum linear bei 0 dB. Befinden sich die aufgezeichneten Kurven unterhalb von 0 dB, ist die maximale Ausgangsspannung der Probanden zu gering.

Zusätzlich zu den Messungen führen wir Hörtests durch. Dazu beurteilen wir den Klang der Notebooks anhand ausgewählter Testdateien im WAV- und MIDI-Format.

Ergonomie/Bedienung

Neben dem Display prägt die Tastatur den Charakter und die Qualität eines Notebooks erheblich. Wer mit Tastatur- oder Mausersatz nicht zufrieden ist, wird sich trotzt etwaiger anderer Vorteile kaum für ein in dieser Hinsicht unzulängliches Gerät entscheiden. Neben den offensichtlichen Kriterien wie Verarbeitung und Anordnung der Bedienelemente bewerten im Test mehrere Personen die Probanden auf ihre Bedienbarkeit.

Tastatur

Wie bei Desktop-Tastaturen ist der Anschlag bei Notebook-Tastaturen ein entscheidendes Kriterium. Bietet die Tastatur einen spürbaren Druckpunkt oder vermittelt sie ein schwammiges Schreibgefühl? Zum eigentlichen Tastendruckpunkt kommt bei Notebook-Tastaturen auch die Stabilität. Liegt die Tastatur sauber auf oder gibt sie nach?

Darüber hinaus ist die Aufteilung der Tastatur entscheidend. Es ist von Vorteil, wenn klar abgegrenzte Funktionsblöcke vorhanden sind. Ebenso wird eine nicht umbaute und ausreichend große ENTER-Taste positiv bewertet.

Für die Bewertung des Schreibgefühls ist zudem die Handballenauflage von Bedeutung. Zusätzlich bewerten wir positiv, wenn das Notebook klappbare Füße zum Schrägstellen besitzt. Sind die Lautsprecher so angeordnet, dass sie beim Schreiben verdeckt werden, wird dies negativ vermerkt.

Mausersatz

Bei Notebooks kommt als Mausersatz in der Regel ein Touchpad oder ein so genannter Mausstick zum Einsatz. Einige Modelle bieten auch beide Alternativen. Bei der Bewertung des Mausersatzes berücksichtigen wir unter anderem die Feinfühligkeit der Steuerung. Sind die Tasten ergonomisch angeordnet und bieten sie einen definierten Druckpunkt? Einige Geräte haben Zusatztasten zum Scrollen, dies fließt positiv in die Wertung ein. Ebenso berücksichtigen wir, wenn sich der Mausersatz abschalten lässt.

Bedienelemente

Pluspunkte gibt es für einen gesonderten Lautstärkeregler, insbesondere wenn dieser mit der Lautstärkeeinstellung von Windows 2000 korrespondiert. Positiv verbuchen wir außerdem einen vorhandenen Reset-Schalter - leider immer noch die Ausnahme. Einige Geräte bieten auch bei ausgeschaltetem Notebook die Funktionalität eines CD-Players und kommen mit entsprechenden Zusatztasten zur CD-Steuerung. Ist der Ein/Ausschalter des Notebooks sperrbar, um unbeabsichtigtes Ausschalten zu verhindern, fließt dies gleichfalls in die Wertung ein.

Verarbeitung

Bei Preisen über 5000 Mark sollte man eigentlich von einer qualitativ hochwertigen Verarbeitung der Notebooks ausgehen können. Schließlich sind diese Geräte für den mobilen Einsatz und die entsprechenden mechanischen Belastungen ausgelegt. In der Praxis trifft dieser Anspruch leider nicht immer zu. Verwindet sich das Gehäuse schon bei leichtem Druck, lässt das kein Vertrauen in das Gerät aufkommen. Mit Problemen durch die Belastung der internen Komponenten ist dann eher zu rechnen als bei einem stabilen Notebook. Zu einer guten Verarbeitung zählen auch leichtgängige Module, kein Hakeln beim Akkuwechsel sowie solide Verschlüsse. Das TFT-Panel sollte in einem stabilen Rahmen sitzen, um Bruchgefahr vorzubeugen. Im Einzelnen prüfen wir folgende Punkte:

Garantie/Service

Die getesteten Geräte werden primär im professionellen Umfeld eingesetzt. Ständige Verfügbarkeit ist dort unabdingbar. Daher legen wir bei der Ausstattung auch besonderen Wert auf die serienmäßigen Garantie- und Serviceleistungen. Optionale Verlängerungen der Garantie oder zusätzliche kostenpflichtige Serviceleistungen werden ebenfalls berücksichtigt. (cvi/mje)