tecLab-Report - unsere Testverfahren

31.07.2001 von Malte Jeschke
Beim Test von Druckern ist die Druckqualität immer noch das Hauptkriterium. Erst danach folgen Faktoren wie Druckgeschwindigkeit und -kosten.

Jeder Drucker findet im tecChannel-Labor die gleichen Testbedingungen vor. Die Drucker sind an einer exakt definierten Testkonfiguration angeschlossen. Für die Tests an der parallelen Schnittstelle wird diese im BIOS auf ECP eingestellt. Das verwendete Parallelkabel entspricht der Spezifikation IEEE 1284. Alle Drucker werden zudem - sofern vorhanden - an der USB-Schnittstelle getestet. Für jeden einzelnen Drucker wird jeweils ein neues Windows 98 SE aufgespielt.

Alle Geschwindigkeitsmessungen erfolgen unter Windows 98 SE. Darüber hinaus messen wir die Text- und Grafikgeschwindigkeit unter Windows 2000 (Service Pack 1). Zusätzlich vergleichen wir die Treiber für Windows 98 und 2000 auf ihren Funktionsumfang. Gedruckt wird aus folgenden Applikationen: Office 2000, CorelDraw 9 sowie Adobe Photoshop 5.5.

Testüberblick

Die Leistungsfähigkeit der Drucker ermitteln wir anhand unterschiedlicher Tests:

Druckqualität - Grafik

Wir ermitteln die Druckqualität mit einer standardisierten Testseite. Auf ihr befinden sich Testmuster, anhand derer sich die Leistungsfähigkeit des Druckers ermitteln lässt. Eine Anzahl horizontaler und vertikaler Linien mit einem sich auf bis zu 0,25 mm verringernden Abstand gibt Aufschluss darüber, wie gut der Drucker mit entsprechenden Liniengrafiken zurechtkommt. Trotz aller Weiterentwicklungen ist eine alte Krux bei Tintendruckern immer noch aktuell: Bei der Darstellung von schwarzer Schrift auf gelbem Grund kommt es häufig zu unschönen Kapillareffekten.

Der so genannte Siemensstern erlaubt Rückschlüsse, wie gut der Drucker auflöst. Die Farbverläufe geben über die Farbwiedergabe Auskunft. Zudem lässt sich an ihnen ablesen, ob der Drucker auch auf Normalpapier großflächige Objekte ausgibt, ohne dass zu viel Tinte auf das Medium gerät. Die Darstellung von Graustufen überprüfen wir mit einem Testbalken. Darin erhöht sich der Schwarzanteil von links nach rechts um je fünf Prozent. Immer noch ein Thema ist der bedruckbare Bereich, am unteren Seitenrand sind bis zu 1 cm nicht bedruckbarer Bereich keine Seltenheit - auch dies bewerten wir.

Druckqualität - Foto

Die Fotoqualität überprüfen wir anhand von zwei Fotos. Mit Hilfe des Personenporträts testen wir, wie gut die Geräte in der Darstellung der schwierigen Hauttöne sind. Darüber hinaus lässt sich an diesem Foto die Schärfe verifizieren. Unser Landschaftsbild entlarvt Probleme bei Farbübergängen und ist ein Indikator für die Natürlichkeit der Farben. Darüber hinaus beurteilen wir die Konturenschärfe sowie die Rasterfeinheit. Alle Fotoausdrucke drucken wir auf den vom jeweiligen Hersteller stammenden Fotomedien.

Wir drucken die Fotos mit den im Treiber dafür vorgesehenen Einstellungen. Lässt sich das Ergebnis durch manuelle Einstellungen verbessern, haben wir dies im Einzeltext vermerkt.

Druckqualität - Schrift

Während bei den Ausdrucken von Fotos meist viel Wert auf das Medium gelegt wird, kommt beim Korrespondenzdruck häufig einfaches Kopierpapier zum Einsatz. Daher ist ein entscheidendes Kriterium, wie gut die Drucker mit so genanntem Normalpapier auskommen. Im tecChannel-Labor kommt für alle Druckertests ein Papier (SCA Special Copy, 80 g/qm) aus einer Charge zum Einsatz, um für alle Geräte die gleichen Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.

Mit unserem speziell für tecChannel angefertigten Kamerasystem mit Zoom-Objektiv nehmen wir das Schriftbild der Drucker genau unter die Lupe. Bei den in den Einzeltexten angebenden Ausschnitten handelt es sich um eine Vergrößerung eines Ausdrucks in 5-Punkt-Schriftgröße mit der Truetype-Schrift Arial. Bei dem Medium handelt es sich um Normalpapier, der Treiber ist auf mittlere Qualität konfiguriert. Dies sind die Standardbedingungen für Korrespondenzdruck in der Praxis.

Neben dem reinen Schriftbild verdeutlicht dieser Test auch, wie gut die Treibereinstellungen auf das Normalpapier angepasst sind. Einige Treiber gehen zu großzügig mit der Tinte um. Die entsprechenden Effekte lassen sich leicht anhand unserer Kamerabilder erkennen.

Druckgeschwindigkeit - Text

Zur Ermittlung der Druckgeschwindigkeit bei Texten verwenden wir einen standardisierten Geschäftsbrief, den so genannten Dr.-Grauert-Brief. Wir messen die Zeit vom Abschicken des Druckauftrages, bis das letzte Blatt im Ausgabefach liegt. Die Druckerhersteller bewerben ihre Geräte häufig mit sehr hohen Druckgeschwindigkeiten. Die Werksangaben beziehen sich oft nur auf den wenig praxisgerechten Entwurfs-Modus. Und selbst da werden im Test kaum die Werksvorgaben erreicht. Zur Ermittlung von praxisnahen Geschwindigkeitswerten haben wir die Textgeschwindigkeit in drei Qualitätsstufen gemessen. Einige der Drucker kommen serienmäßig mit einer USB-Schnittstelle. Auch dort haben wir die Druckgeschwindigkeit ermittelt. Bei keinem Gerät traten signifikante Unterschiede zur Druckgeschwindigkeit an der parallelen Schnittstelle auf.

Druckgeschwindigkeit - Grafik

Zur Ermittlung der Druckgeschwindigkeit bei Grafik drucken wir unsere tecChannel-Testseite aus CorelDraw 9. Gemessen wird die Zeit vom Abschicken des Druckauftrages bis zum fertigen Ergebnis im Ausgabefach. Die Qualitätseinstellungen sind auf hoch eingestellt, als Medium findet Normalpapier Verwendung.

Auch Schnappschüsse brauchen ihre Zeit, spätestens beim Ausdruck des Fotos. Mehr als fünf Minuten sind keine Seltenheit. Für die Messung der Druckgeschwindigkeit verwenden wir ein Foto mit einer Größe von 16,5x16,5 cm. Wir drucken das Bild aus Adobe Photoshop 5.5 mit den für Fotodruck optimalen Einstellungen auf ein entsprechendes Medium des jeweiligen Herstellers. Auch hier messen wir die Zeit vom Abschicken des Druckauftrages bis zum fertigen Foto.

Lichtbeständigkeit

Wer seine digitalen Fotos auf Tintendruckern ausdruckt, muss sich bewusst sein, dass kurzwellige UV-Strahlen dem Druckergebnis über die Zeit zusetzen. Im Klartext heißt dies, die Ausdrucke verlieren unter Einfluss des ganz normalen Tageslichts an Qualität. Dies ist umso ärgerlicher, da Ausdrucke auf Fotopapier inklusive Tinte und dem hochwertigen Fotopapier schnell Seitenpreise von über zwei Mark erreichen.

Zum Test der Lichtbeständigkeit simuliert unser Suntest CPS+ von Atlas 30 mitteleuropäische Sonnentage im Schnelldurchlauf. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich das Bild hinter Glas befindet. Als Referenz haben wir die Testbilder auf herkömmlichem chemischen Fotopapier in einem Fotolabor entwickeln lassen.

Druckkosten

Um die Lebensdauer der Patronen zu ermitteln, drucken wir mit jedem Gerät einen frischen Patronensatz leer. HP liefert seine Drucker mit den so genannten Economy- oder Light-User-Cartridges aus. Diese Patronen beinhalten nur die Hälfte der Füllmenge der standardmäßigen Patronen und sind dementsprechend preiswerter. Da die Tintenmenge bei Economy-Patronen exakt halbiert ist, verringert sich die Nutzungsdauer entsprechend. Im Test haben wir Patronen mit voller Kapazität verwendet. Bei Textseiten rechnet man üblicherweise mit einer Deckung von fünf Prozent. Zur Ermittlung des Patroneninhalts der Farbpatrone drucken wir eine Seite mit 75-prozentiger Farbdeckung. Die Anschaffungskosten des Druckers sowie die Preise des Papiers sind bei unserer Berechnung nicht berücksichtigt.

Leistungsaufnahme

Wir ermitteln den Leistungsverbrauch der Drucker mit einem kalibrierten Messgerät. Dabei messen wir die Leistung während des Druckes unserer Testseite, im Online- sowie Stand-by-Zustand und bei ausgeschaltetem Gerät. Im Druckbetrieb herrscht große Einigkeit, alle Geräte bewegen sich hier um Werte von rund 15 Watt. Lediglich der Lexmark Z31 reißt mit über 20 Watt nach oben aus. Größer sind die Differenzen in ausgeschaltetem Zustand. Auch wenn alle Drucker nominell einen Ausschalter besitzen, bei unseren Messungen erweist dieser sich häufig als Attrappe. Kaum ein Drucker trennt sich völlig vom Netz. Als besonders konsumfreudig nach Betätigen des Netzschalters zeigten sich die Lexmark-Geräte, die auch im ausgeschalteten Zustand rund 8 Watt zu sich nahmen. Lediglich bei den Epson-Druckern ging der Wert bei ausgeschaltetem Gerät auf Null.

Wer mit Rücksicht auf die Umwelt auf eine schaltbare Steckdosenleiste setzten will, sollte zumindest eines beachten: Nach dem Ausschalten werkeln die Drucker noch eine Weile vor sich hin. Dabei werden in der Regel die Druckköpfe in eine Position gebracht, die ein Austrocknen verhindern soll. Wer den Drucker zu schnell von der Stromversorgung trennt, riskiert, dass dieser Vorgang nicht komplett beendet wird und die Patronen eintrocknen. (mje)

Testkonfiguration

Die Referenzplattform für alle Drucker ist genau festgelegt. Um Ihnen unsere Testkonfiguration transparent zu machen, finden Sie in der Tabelle eine detaillierte Auflistung der verwendeten Komponenten.

Komponente

Daten

Mainboard

Tyan Tsunami ATX S1846SL

Serien-Nr.

TY8503210174

Firmware

V1.16a 031299

Sonstiges

Slot1

Prozessor

Celeron 500A

Sonstiges.

Slot1-S370-Adapter

RAM

Viking 128MByte PC100

Serien-Nr.

241197

Firmware

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Sonstiges

PC100 SDRAM / SECKM4858030AT-G10

Soundkarte

Creative Labs Soundblaster Live

Serien-Nr.

UO29657

Firmware

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Netzwerkkarte

3Com Fast Etherlink 3C905B-TX

Serien-Nr.

6TQ2E99FSCB

Firmware

Hardware-Ver.: 048

Sonstiges

Rev. A / 4.10.2222 / 05.05.1999

Grafikkarte

ELSA Erazor III

Serien-Nr.

8666227078

Firmware

BK1.0.11

Sonstiges

Treiber: 4.11.01.0200-022

Festplatte

IBM Deskstar DJNA 351520

Serien-Nr.

GLT0M610

Firmware

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Sonstiges

15,2 GByte UltraDMA/66

DVD-ROM

Pioneer DVD-303S-A

Serien-Nr.

TET0124574WL

Firmware

1.15

Sonstiges

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Tastatur

Cherry RS 6000 M

Serien-Nr.

G06248731L28 4 3

Firmware

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Sonstiges

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Maus

Logitech M-S35

Serien-Nr.

LZ84352062

Firmware

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Sonstiges

3-Tasten