tecLab-Report

22.08.2000 von Michael Eckert und Bernhard  Haluschak
Grafikprozessoren müssen mit jeder Applikation fehlerfrei zusammenarbeiten, gleich ob Spiele, Office- oder CAD-Software. Unsere Tests decken Widersprüche zwischen Wahrheit und Marketing-Wunschdenken auf.

Die Produkte der aktuellen Grafikchipgeneration beinhalten eine Vielzahl von neuen Funktionen. Diese neuen Technologien versprechen immer mehr Performance und Grafikqualität.

Mit Tools und Benchmarkprogrammen lassen sich Rückschlüsse ziehen, ob die verschiedenen Funktionen überhaupt implementiert sind. Dass sie korrekt arbeiten oder aktiviert sind, ist damit nicht garantiert. tecChannel.de löst dieses Problem mit hohem messtechnischen Aufwand. Dabei kommt modernstes Labor-Equipment wie Logic-Analyzer und digitales Speicheroszilloskop zum Einsatz. Dieses ermöglicht zum Beispiel einen Einblick in die Funktionsweise des AGP-Ports auf Signalebene und das Messen des Speichertaktes. Damit kann man die Hardwarespezifikationen der Grafikprozessoren beziehungsweise Grafikkarten exakt überprüfen.

Detaillierte Benchmarktests sind selbstverständlich. Sie helfen Geschwindigkeitsunterschiede festzustellen und die Qualität der Treiber und Firmware - sprich die Kompatibilität - zu testen.

Überblick

Alle Grafikprozessoren auf den entsprechenden Karten durchlaufen einen exakt festgelegten Testprozess:

Für die Performancetests verwenden wir zwei identische Testplattformen mit VIA-KT133-Chipsätzen und dem Betriebssystem Windows 98 SE. Alle notwendigen Programme bis auf die Grafikkartentreiber sind bereits vorinstalliert. Das System wird für jeden Testkandidaten frisch eingerichtet. Dies stellt sicher, dass jeder Grafikchip unter gleichen Bedingungen getestet wird.

Eine weitere Testplattform dient uns für die elektrischen Messungen. Dessen Mainboard Tyan Trinity 400 S1854 ist mit dem Chipsatz VIA Apollo Pro133 A mit AGP-4x-Unterstützung ausgestattet. Wir überprüfen die Leistungsaufnahme des Grafikchips im Leerlauf und unter Last.

Für die Skalierungstests verwenden wir eine Testplattform mit dem Intel i820-Chipsatz und 128 MByte RDRAM-Speicher von Kingston. In dieser Plattform ermitteln wir die 3D-Grafikleistung in Abhängigkeit von der CPU-Performance.

Eine detaillierte Liste der verwendeten Hardware finden Sie geordnet nach Testplattformen im Abschnitt Testkonfiguration.

2D-Benchmarks

Neben Spielen mit rechenintensiven 3D-Grafiken müssen moderne Grafikchips auch klassische 2D-Applikationen wie Word oder Excel bewältigen. Die Performance ist heute in diesem Bereich kaum noch zu steigern. Die Grafikprozessoren liegen alle dicht beieinander, wie die Ergebnisse unseres Tests bestätigen. Die reine 2D-Performance ist demnach also nicht maßgeblich für eine Kaufentscheidung. Aus diesem Grund legt tecChannel.de gesteigerten Wert auf Kompatibilität und stabile Funktion der Grafikchips mit Anwendungen, die weit verbreitet sind.

Wir überprüfen die 2D-Kompatibilität und -Performance mit dem Benchmarkpaket SYSMark2000 der BAPCo unter Windows 98 SE. Diese Suite besteht aus aktuellen Anwenderprogrammen wie Corel Draw 9, Elastic Reality, Excel 2000, Natural Speaking Pref.4.0, Netscape Communicator, Paradox 9.0, Photoshop 5.5, PowerPoint 2000, Premiere 5.1, Windows Media Encoder 4.0 und Word 2000.

Die Tests mit SYSMark2000 laufen bei einer Auflösung von 1024x768 Punkten, 32 Bit Farbtiefe und 100 Hz Bildwiederholfrequenz.

Die Videoperformance und -qualität ermitteln wir mit dem Video2000-Benchmarkprogramm von MadOnion.

3D-Benchmarks

3D-Spiele stellen hohe Anforderungen an Grafikprozessoren. Sie verlangen einen störungsfreien Datenstrom zwischen CPU, Speicher und Grafikkarte.

Die unter 3DMark2000 ermittelten Benchmarkwerte verdeutlichen, wie gut der Hersteller die Grafikchips und Treiber auf 3D-Software abgestimmt hat. Durch speicherintensive Tests wird zusätzlich der AGP-Bus stark beansprucht. Dies lässt Rückschlüsse auf versteckte Funktions- und Kompatibilitätsprobleme zu. Wir verwenden den 3DMark2000 von MadOnion mit seinen Voreinstellungen bei einer Auflösung von 1024x768 Punkten und einer Farbtiefe von 32 Bit. Bei allen 3D-Tests ist die V-Synchronisation ausgeschaltet.

Die in der Tabelle aufgeführten 3D-Spiele und -Demos setzen wir ein, um die 3D-Performance unter Praxisbedingungen zu ermitteln:

3D-Benchmarks

Spiel

Eingabemodus

Parameter

Expendable Retail Version

Setup

Use Low Resolution Movies: Off; Use Vertical Sync.: Off; Start mit: go.exe -timedemo

Quake III Arena V1.17 Retail Version

Command Line

Konsole: timedemo 1; Start: im Menü Demo: DEMO001

Unreal Tournament Retail Version Patch 420

Menü undCommand Line

TimeDemo Statistics: On; Options Preferences Video: Details: High; Min. Desired Framerate: 0; Eingabe: demoplay utbench

MDK2 Demo

Menü

Texturqualität: maximal; Filterung: Trilinear; Start: Testen-Button

Test Drive 6 Demo

Menü

Rendering: Textur Quality: Quality: On; Disable Vsync: On; übrige Optionen: Off; Rasterizer: Best Available: On; Testing: Time Demo: On; Start: OK-Button; Spiel-Optionen: Default

Re-Volt Retail Version Patch 1.10

Menü

Video Settings Textures: 24 Bit; Render Settings Enable V-Sync: Off; Start mit: revolt.exe -gamegauge

Die OpenGL-Leistung unter Windows 98 prüfen wir weiter mit dem Benchmark Indy3D V3.0 von Sense8. Wir führen einen Official-Run bei einer Desktopauflösung von 1280x1024 Punkten durch.

Leistungsaufnahme

Ein bekanntes Problem bei den hoch gezüchteten Grafikprozessoren ist die Stromversorgung. Die Grafikchips wie GeForce 256 oder VSA-100 haben eine sehr hohe Leistungsaufnahme. Die notwendigen hohen Ströme muss der AGP-Slot des Mainboards liefern. Dazu stehen zehn 3,3-, zwei 5- und eine 12-Volt-Leitungen zur Verfügung. Letztere ist nur als Hilfsspannung gedacht und dient nicht der Stromversorgung des Grafikchips. Die Höhe der Stromstärke ist in der AGP-Spezifikation Revision 2.0 genau festgelegt. In der Tabelle sehen Sie einen Auszug.

AGP-Spezifikation der Stromversorgung

Leitung

Funktion

Min.

Max.

Strom

Exakt festgelegt: AGP-Spezifikation für die Stromversorgung der Grafikkarte

VCC3.3

3,3-Volt-Versorgung

3,15 V

3,45 V

Imax=6,0 A

VCC5

5-Volt-Versorgung

4,75 V

5,25 V

Imax=2,0 A

Die theoretische Gesamtleistung für den AGP-Steckplatz beträgt demnach:

3,3 V x 6,0 A + 5 V x 2,0 A = 29,8 W

Wegen des kritischen Timings am AGP-Port kann die Leistungsaufnahme der Grafikkarte nicht über einen AGP-Zwischenadapter gemessen werden. Deshalb führen wir eine Differenzmessung durch. Dazu benutzen wir ein Board, dessen Leistungsaufnahme zuvor mit einer PCI-Karte bestimmt wurde. Die Leistungsaufnahme der PCI-Karte ist bekannt und somit auch die des Systems ohne Grafikkarte. Aus der Differenz im Betrieb mit der zu testenden AGP-Karte ergibt sich deren Leistungsaufnahme.

Bei diesem Verfahren ermitteln wir nur die Grundleistung im Leerlauf der Grafikkarten bei gleich bleibendem Bildinhalt des Windows-98-Desktops. Zusätzlich setzen wir das grafikintensive Programm 3DMark2000 ein, um den Leistungsverbrauch unter Last zu ermitteln. Allerdings steigt dabei auch der Leistungsbedarf des Prozessors, Chipsatzes und der Treiberbausteine geringfügig an. Die gemessenen Werte dienen somit nur als Orientierungshilfe für den Leistungsbedarf unter Last.

Die Messwerte liefern einen Hinweis auf potenzielle Kompatibilitätsprobleme mit Mainboards. Je mehr Leistung eine AGP-Grafikkarte aufnimmt, desto mehr Vorsicht ist beim Einsatz in einem älteren Mainboard geboten.

Testkonfiguration Software

Wir testen alle Grafikchips in einer exakt festgelegten Konfiguration. Die verwendeten Betriebssysteme sind Windows 98 SE mit DirectX 8.0. Auf den Benchmarkplattformen und der Skalierplattform, deren Mainboards mit VIA-Chipsätzen ausgestattet sind, verwenden wir die aktuellen VIA-4-in-1-Treiber der Version 4.25a.

Die 2D-Performance testen wir mit dem Applikationsbenchmark BAPco SYSMark 2000 in einer Auflösung von 1024x768 Punkten und 32 Bit Farbtiefe.

Mit dem Benchmark 3DMark2000 und Indy3D prüfen wir die 3D-Leistung der Grafikchips.

Die Videoqualität und -performance messen wir mit dem Video2000-Benchmarkprogramm von MadOnion in einer Auflösung von 1024x768 Punkten und 32 Bit Farbtiefe. Das Ergebnis ist je ein numerischer Wert.

Um die 3D-Performance unter Praxisbedingungen zu ermitteln, setzen wir eine Vielzahl von aktuellen 3D-Spielen wie Quake III Arena, Unreal Tournament, MDK2, Test Drive 6, Expendabe und Re-Volt ein. Alle Spiele haben einen Framecounter, der die Bildrate in fps ausgibt.

Die Bildwiederholfrequenz beträgt bei Auflösungen bis 1024x768 Punkten in allen Farbtiefen 100 Hz. Bei höheren Auflösungen maximal 85 Hz. Alle Anwendungen laufen mit abgeschalteter V-Synchronisation und aktiviertem Sound.

Die Referenzplattformen für alle Grafikchips sind exakt definiert. Um Ihnen unsere Testkonfigurationen transparent zu machen, finden Sie nachfolgend eine detaillierte Liste der verwendeten Komponenten und Treiberversionen. hal)

Testkonfiguration: Benchmarkplattform 1

Komponente

Daten

Mainboard

Epox EP-8KTA

Serien-Nr.

--

Firmware

09/26/2000-8363-686A-6A6LMPA9C-00

Sonstiges

Sockel A, Rev: 0.2

Prozessor

AMD Athlon 850 MHz

Serien-Nr.

91551650100

Firmware

--

Sonstiges

ADEA0021EPHW

RAM

Wichmann WorkX MXK512S / PC133

Serien-Nr.

200006 0011306

Firmware

--

Sonstiges

1 x 256 MByte

Soundkarte

TerraTec XLerate Pro

Serien-Nr.

1293900011593

Firmware

---

Sonstiges

Rev. C / 4.06.2016 / 13.03.1999

Netzwerkkarte

3Com Fast Etherlink 3C905B-TX

Serien-Nr.

6TQ2E9F466

Firmware

Hardware-Ver.: 048

Sonstiges

Rev. A / 4.10.2222 / 05.05.1999

Festplatte 1

IBM DJNA-351520

Serien-Nr.

GLT0N167

Firmware

--

Sonstiges

15,2GB

Festplatte 2

IBM DJNA-351520

Serien-Nr.

GLT0N085

Firmware

--

Sonstiges

15,2GB

DVD-ROM

Pioneer DVD-303S-A

Serien-Nr.

TET0137971WL

Firmware

1.09

Sonstiges

---

Floppy

Teac FD-235HF

Serien-Nr.

E081326

Firmware

--

Sonstiges

3,5"

Netzteil

Channel Well Technology CWT 235ATX

Serien-Nr.

96001427

Firmware

---

Sonstiges

235 W

Tastatur

Cherry RS 6000 M

Serien-Nr.

G0624875 1L28 4 3

Firmware

---

Sonstiges

---

Maus

Logitech M-S35

Serien-Nr.

LZA84352032

Firmware

---

Sonstiges

3-Tasten

Testkonfiguration: Benchmarkplattform 2

Komponente

Daten

Mainboard

Epox EP-8KTA

Serien-Nr.

--

Firmware

09/26/2000-8363-686A-6A6LMPA9C-00

Sonstiges

Sockel A, Rev: 0.2

Prozessor

AMD Athlon 850 MHz

Serien-Nr.

91551650090

Firmware

--

Sonstiges

ADEA0021EPHW

RAM

Wichmann WorkX MXK512S / PC133

Serien-Nr.

200006 0011306

Firmware

--

Sonstiges

1 x 256 MByte

Soundkarte

TerraTec XLerate Pro

Serien-Nr.

1293900011207

Firmware

---

Sonstiges

Rev. C / 4.06.2016 / 13.03.1999

Netzwerkkarte

3Com Fast Etherlink 3C905B-TX

Serien-Nr.

6TQ2E9F59D

Firmware

Hardware-Ver.: 048

Sonstiges

Rev. A / 4.10.2222 / 05.05.1999

Festplatte

IBM DJNA-351520

Serien-Nr.

GLT0M316

Firmware

--

Sonstiges

15,2GB

Festplatte

IBM DJNA-351520

Serien-Nr.

GLT0N214

Firmware

--

Sonstiges

15,2GB

DVD-ROM

Pioneer DVD-303S-A

Serien-Nr.

TET0137978WL

Firmware

1.09

Sonstiges

---

Floppy

Teac FD-235HF

Serien-Nr.

E081325

Firmware

--

Sonstiges

3,5"

Netzteil

Channel Well Technology CWT 235ATX

Serien-Nr.

96001700

Firmware

---

Sonstiges

235 W

Tastatur

Cherry RS 6000 M

Serien-Nr.

G0624874 1L28 4 3

Firmware

---

Sonstiges

---

Maus

Logitech M-S35

Serien-Nr.

LZA84352047

Firmware

---

Sonstiges

3-Tasten

Testkonfiguration: Messplattform

Komponente

Daten

Mainboard

Tyan Trinity 400 S1854

Serien-Nr.

TY0971010041

Firmware

Rev. 1.07 (17.04.2000)

Sonstiges

Slot 1, Rev: D

Prozessor

Pentium III 600B

Serien-Nr.

99360107-0282

Firmware

--

Sonstiges

--

RAM

Hyundai 128 MByte PC133

Serien-Nr.

70128 0 0203

Firmware

--

Sonstiges

1 x 128 MByte

Festplatte

IBM DJNA-351520

Serien-Nr.

GLT0N209

Firmware

--

Sonstiges

15,2 GB

CD-ROM-Laufwerk

ASUS CD-S500/A 50x max

Serien-Nr.

05DG010531

Firmware

--

Sonstiges

50 x

Floppy

Teac FD-235HF

Serien-Nr.

E081317

Firmware

--

Sonstiges

3,5"

Netzteil 1

Channel Well Technology ATX-230

Serien-Nr.

97131035

Firmware

---

Sonstiges

230 W

Netzteil 2

Lanya Scienoe Computer PD-230W

Serien-Nr.

SN: 93100757

Firmware

---

Sonstiges

230 W

Tastatur

Cherry RS 6000 M

Serien-Nr.

G 0419147 4 L21 2 III

Firmware

---

Sonstiges

---

Maus

Microsoft

Serien-Nr.

52463-OEM-6491492-00000

Firmware

---

Sonstiges

2-Tasten

Testkonfiguration: Skalierplattform

Komponente

Daten

Mainboard

Siemens D1127

Serien-Nr.

02513872

Firmware

Version 4.06 Rev. 1.05.1127 / 25.05.2000

Sonstiges

Slot 1

Prozessor

Pentium III 1000 MHz

Serien-Nr.

0000E6AAAF24FD98

Firmware

--

Sonstiges

--

RAM

Kingston RDRAM 800 MHz

Serien-Nr.

991124139

Firmware

--

Sonstiges

1 x 128 MB RIMM

CD-ROM

ASUS CD-S500/A 50x max

Serien-Nr.

05DG010534

Firmware

--

Sonstiges

50x

Festplatte

IBM Deskstar DTLA-305020

Serien-Nr.

YE0A0816

Firmware

--

Sonstiges

20,5 GB

Floppy

Teac FD-235HF

Serien-Nr.

N927302

Firmware

--

Sonstiges

3,5"

Soundkarte

Soundblaster PCI 128 (Modell CT4810)

Serien-Nr.

M4810020205541

Firmware

Sonstiges

Soundchip Soundblaster CT2518-DBQ

Netzwerkkarte

OSCAR

Serien-Nr.

944SR00 12 UE1211D-TX-0 670192+042

Firmware

--

Sonstiges

Realtech RTL8193B

Netzteil

Channel Well Technology CWT-235ATX-A

Serien-Nr.

01004840

Firmware

--

Sonstiges

235 W

Tastatur

Cherry RS 6000 M

Serien-Nr.

G1131553 4M13 4 3

Firmware

--

Sonstiges

--

Maus

Logitech M-S35

Serien-Nr.

LZE00109067

Firmware

--

Sonstiges

3-Tasten