Jedes CD-ROM-Laufwerk findet im tecChannel-Labor die gleichen Testbedingungen vor. Die Laufwerke sind an einer exakt definierten Testkonfiguration angeschlossen und werden nach einem festgelegtem Verfahren geprüft. Die Leseleistung der Laufwerke ermitteln wir unter Windows NT 4.0 SP5 und Windows 98 SE.
Dabei berücksichtigt tecChannel zwei Testkategorien: Der Lowlevel-Benchmark tecCD lotet die Leseleistung der Laufwerke mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead und ohne Cache aus. Damit werden die technischen Angaben der Hersteller überprüft. Um die Leseperformance der Modelle in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikationsbenchmark tecMark weitere Lesetests unter Praxisbedingungen durch. Daran schließen sich Tests zur Wirksamkeit der Fehlerkorrektur an.
Leseleistung
Viele Hersteller versprechen Lesegeschwindigkeiten, die 52facher und sogar 72facher Performance entsprechen sollen. In der Praxis werden diese Werte kaum erreicht. Lediglich in den äußeren Bereichen einer CD-ROM liefern die Laufwerke den maximalen Datendurchsatz. Verschwiegen wird oft, dass die hohe Performance nur für gepresste CDs gilt. Beim Lesen von CD-RWs haben viele Modelle Probleme mit dem Datendurchsatz und schalten auf eine niedrigere Drehzahl um. Hauptgrund ist der niedrigere Reflektionsgrad einer CD-RW. Die Leistungsfähigkeit von CD-ROM-Laufwerken prüfen wir mit den beiden Benchmarks tecCD und tecMark.
tecCD
tecCD arbeitet auf Lowlevel-Ebene und bestimmt die Leseleistung eines Laufwerks möglichst unabhängig vom Betriebssystem. Bevor tecCD den gewünschten Test durchführt, ermittelt er experimentell die Größe des Caches und des Read-ahead-Buffers.
Beim Lesetest untersucht tecCD einen definierten Bereich vom Startsektor bis zum Endsektor; standardmäßig die komplette CD. Der Benchmark ist so eingestellt, dass er die CD beginnend beim Startsektor an 100 Stellen (Sektoren) testet. Der Abstand zwischen den Testpunkten ist immer gleich groß. Der Lesekopf positioniert sich über dem ersten zu lesenden Sektor und liest 2 MByte ein. Den Block kann er entweder am Stück oder Häppchenweise einlesen. Die Lesegeschwindigkeit nimmt dabei abhängig vom Laufwerk von innen nach außen zu. Über die komplette CD ermittelt tecCD so den minimalen, maximalen und durchschnittlichen Datendurchsatz.
Der Seek-Test funktioniert ähnlich. Das Laufwerk erhält den Befehl, sich über einzelne Sektoren der CD zu positionieren und liest diese dann ein. Die anzusteuernden Sektoren werden zufällig ausgewählt. Zur Positionierzeit kommt so noch eine Latenzzeit von durchschnittlich einer halben Umdrehung hinzu, bis der angesprungene Sektor eingelesen wird - eine praxisnahe Methode.
tecMark
Der Lesetest von tecMark wird durch die Funktionen ReadFile() realisiert. Der Benchmark liest das komplette Medium ein. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen, erfolgt der Datentransfer in 8-KByte-Blöcken.
Logic Analyzer
Bei verdächtigen Laufwerken überprüfen wir das Bus-Timing mit unserem Logic Analyzer. Die maximalen Transferraten der IDE-Schnittstelle bei CD-ROM-Laufwerken ermitteln wir mit tecCD unter Windows NT. tecCD ist eine Eigenentwicklung des tecChannel-Labors und bestimmt die sequenzielle Leserate in MByte/s über den gesamten Bereich einer CD.
Audiograbbing, Fehlerkorrektur und Testmedien
Beim Audiograbbing werden Audiodaten digital über den Bus von CD ausgelesen und auf Festplatte gespeichert. Wir ermitteln mit Hilfe des Programms WinDac32 v1.50 die Geschwindigkeit, mit der das CD-ROM-Laufwerk Audiotracks ausliest. Die DAE-Fähigkeiten (Digital Audio Extraktion) sind entscheidend, wenn eine Audio-CD direkt (on the Fly) vom CD-ROM-Laufwerk zum CD-Recorder kopiert werden soll. Kann das Laufwerk Digital Audio nur mit geringer Performance grabben, dann wird das CD-Brennen zu einer Zeit raubenden Angelegenheit.
Fehlerkorrektur
Das Testfeld muss sich einem umfangreichen Fehlerkorrekturtest unterziehen. Eine gute Fehlerkorrektur bügelt manchen Kratzer auf einer CD aus und das Laufwerk liefert die Daten ohne Lesefehler. Der Test erfolgt mit einem präparierten CD-R-Medium (CD-ROM ISO 9660 Mode 2), dessen Inhalt von tecMark gelesen und mit dem Sollwert verglichen wird. So kann das Programm korrekt, nicht oder gar falsch gelesene Dateien entdecken.
Testmedien
Für den Test der Leseleistung mit tecCD und tecMark setzen wir eine CD-ROM mit einer Kapazität von 675.905.536 Byte ein. Wir benutzen die Heft-CD 06/2000 des Computermagazins PC Welt. Die Geschwindigkeit beim Lesen von CD-R und CD-RW ermitteln wir mit je einem Medium (CD-ROM Mode 1), das 675.905.536 Byte groß ist und 1928 Dateien beinhaltet. (nha)
Testkonfiguration
Die Referenzplattform aller CD-ROM-Laufwerke ist genau festgelegt. Um Ihnen unsere Testkonfiguration transparent zu machen, finden Sie in der Tabelle eine genaue Auflistung der verwendeten Komponenten.
Komponente | Daten |
---|---|
| |
Mainboard | Tyan Trinity ATX S1598 |
Typ | Super Socket 7 |
Formfaktor | ATX |
BIOS | V1.06c A0499 |
Prozessor | AMD K6-III |
Taktfrequenz | 400 MHz |
Sockel | Super Socket 7 |
RAM | Addonics 64 MByte DIMM |
Kapazität | 64 MByte |
Typ | PC100-SDRAM |
Chips | Addon AD64S3NTP-8 |
Grafikkarte | ATI Rage Fury |
Grafikchip | ATI Rage 128 |
Speicher | 32 MByte SDRAM |
Schnittstelle | AGP |
Soundkarte | Creative SoundBlaster PCI128 |
Soundchip | Creative CT2518 |
Schnittstelle | PCI 5V |
Netzwerkkarte | 3Com Fast Etherlink XL PCI |
Typ | 10/100Base Fast Ethernet |
Schnittstelle | PCI 5V |
Platine | Revision A |
Boot-Festplatte | IBM Deskstar DJNA 351520 |
Kapazität | 15,2 GByte |
Schnittstelle | UltraDMA/66 |
EIDE-Controller | Promise Ultra 66 PCI |
Schnittstelle | PCI 5V |
BIOS | V1.12 |
Platine | Revision A1 |
DVD-ROM-Laufwerk | Pioneer DVD-303S-A |
Geschwindigkeit | 6/32fach |
Schnittstelle | ATAPI |
Firmware | 01. Sep |
Diskettenlaufwerk | Teac FD-235HF |
Kapazität | 1,44 MByte |
Netzteil | Channel Well Technology ATX-230 |
Ausgangsleistung | 230 Watt |
Format | ATX |
Tastatur | Cherry RS 6000 M |
Schnittstelle | PS/2 |
Maus | Logitech M-S35 |
Schnittstelle | PS/2 |