Intel Atom und Android 4.2

Tablet-Test: Samsung Galaxy Tab 3 10.1

02.11.2013 von Thomas Rau
Das Samsung Galaxy Tab 3 10.1 ist auf den ersten Blick gegenüber dem Vorgänger kaum verändert. Die Überraschung liegt im Inneren, wie der Test zeigt.

Ein Generationensprung sieht anders aus: Beim dritten Galaxy Tab 10.1 hat Samsung gegenüber dem Vorgänger nicht viel geändert. Nach wie vor sitzt das große Tablet mit dem 10,1-Zoll-Display in einem Plastikgehäuse, das zwar sehr stabil verbaut ist, aber sich einfach nicht hochwertig anfühlt. Die Lautsprecher sind jetzt wieder seitlich statt vorne am Gehäuse, das Samsung-Logo ist nach oben neben die Kamera gewandert. Unten sitzt der Home-Knopf zwischen den Sensor-Tasten für Menü und Zurück.

Außerdem ist das Galaxy Tab 3 deutlich leichter und schmaler als die zweite Generation. Statt 583 Gramm wiegt die dritte Generation nur noch 512 Gramm. So weit, so unspektakulär: Dass mit Android 4.2.2 eine aktuelle Betriebssystem-Version installiert ist, dürfen Sie erwarten.

Wie immer Kunststoff: Das Gehäuse des Samsung Galaxy Tab 3 10.1 bleibt fast unverändert.
Foto: Samsung

Atom-Prozessor im Android-Tablet

Interessanter ist die Wahl des Prozessors: Im Galaxy Tab 3 arbeitet der Intel Atom Z2560 (1,6 GHz) statt eines ARM-Modells. Er sorgt dafür, dass sich das Tablet flüssig bedienen lässt und schnell auf Eingaben reagiert. Bei komplexen Webseiten und grafikintensiven Apps stören minimale Ruckler. Selbst mit aufwändigeren Spielen kommt der Atom-Prozessor gut zurecht.

Ähnlich zufriedenstellend absolviert das Galaxy Tab 3 die übrigen Tempo-Tests: Das Dual-Band-WLAN arbeitet schnell, sodass Full-HD-Streaming unter guten Funkbedingungen kein Problem ist. Außerdem spielt das Tablet alle wichtigen Video- und Audioformate problemlos ab. Bei den Videoformaten beherrscht das Tablet 3GP, ASF, AVI, FLV, MKV, MP4 und WMV.

Bildergalerie: iOS 7 auf dem iPad
Samsung Galaxy Tab 3 10.1
Samsung Galaxy Tab 3 10.1
Samsung Galaxy Tab 3 10.1
Samsung Galaxy Tab 3 10.1
Samsung Galaxy Tab 3 10.1

Bildschirm und Akkulaufzeit

Das Display zeigt nur eine mäßige Auflösung - mit 1280 x 800 hat es genauso viele Bildpunkte wie der Vorgänger. Die Messwerte überzeugen aber: Es ist sehr hell und damit auch draußen ablesbar, Farben sind satt - im Videomodus übertrieben knallig -, und der Kontrast aus jedem Blickwinkel angenehm hoch. Das Galaxy Tab 3 wiegt nur 512 Gramm - sehr leicht für ein 10-Zoll-Tablet: Dadurch kann man es länger unangestrengt in den Händen halten als beispielsweise das iPad 4. Was allerdings möglich ist zeigt das iPad Air mit 469 Gramm sowie das Sony Xperia Tablet Z mit 485 Gramm.

Samsung Galaxy Tab 3 10.1: Bildschirm

Diagonale / Auflösung / Punktdichte

10,1 Zoll / 1280 x 800 Pixel

Helligkeit / Kontrast / Entspiegelung

372 cd/m² / 990:1 / gering

Akkulaufzeit: Nur beim Surfen gut

Beim Akkutest zeigt das Android-Tablet zwei Gesichter: Beim WLAN-Surfen schneidet es mit 7,5 Stunden noch ordentlich ab. Beim Videoschauen ist dagegen schon nach vier Stunden Schluss - sehr schwach.

Samsung Galaxy Tab 3 10.1: Mobilität

Akkulaufzeit: Internetzugriff per WLAN / Video abspielen

7:28 Stunden / 4:09 Stunden

Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil

512 / 59 Gramm

Ausstattung und Apps

Der Straßenpreis für das getestete 3G-Modul mit HSPA+ liegt rund 120 Euro unter dem vergleichbaren iPad 4, die LTE-Version des Samsung-Tablets ist etwa 50 Euro günstiger.

Was dem Galaxy Tab 3 an Auflösung fehlt, versucht Samsung durch Sonderfunktionen wett zu machen: Das 3G-Tab können Sie auch als Mobiltelefon benutzen - entsprechende Apps für Telefonieren und SMS sind installiert, ein Headset fehlt aber. Außerdem sitzt oben am Galaxy Tab ein Infrarot-Sender: Zusammen mit der App Smart Remote lässt sich das Tablet damit als Fernbedienung für Heimelektronik-Geräte verwenden, was im Test mit mehreren Fernsehern und Set-Top-Boxen verschiedener Marken problemlos funktionierte.

Das Tablet als Telefon: Mit dem Samsung Galaxy Tab 3 10.1 funktioniert auch das.

Zahllose Apps sind auf dem Samsung-Tablet vorinstalliert - einige wie Dropbox samt 50 GByte Speicherplatz oder die Office-App Polaris Office sind sehr nützlich, andere wie der Samsung App-Store oder die Hubs für den Musik- und Filmkauf sind ähnlich wie die ebenfalls vorhandenen Apps von Google. Wieder andere sind einfach nur Werbung. Das umfangreiche Software-Paket sorgt dafür, dass vom 16 GByte großen internen Speicher nur noch 11,5 GByte frei sind.

Die restliche Ausstattung ist nicht überwältigend: Ein Micro-SD-Kartenleser ist an Bord und ein Micro-USB-Anschluss. HDMI lässt sich ebenfalls über die MHL-fähige USB-Buchse ausgeben, der notwendige Adapter kostet aber 40 Euro. Die 3-Megapixel-Kamera hinten macht etwas verrauschte Fotos mit stimmigen Farben, die Videos in 720p wirken dagegen unscharf und verrauscht. Die Front-Kamera mit 1,3 Megapixel eignet sich für Video-Chats - solange es ausreichend hell ist.

Fazit & Quickinfo

Das große Galaxy Tab zeigt auch in der dritten Version gewohnte Stärken: Es lässt sich flüssig bedienen, der Bildschirm ist hell und farbstark, das Tablet leicht und gut verarbeitet. Dazu kommen die Zusatzfunktionen Mobiltelefon und Fernbedienung. Damit ist es auf jeden Fall ein empfehlenswertes 10-Zoll-Tablet - wer aber schon ein Tab 2 hat, braucht nicht aufzurüsten.

Wer in der Preisklasse um 400 Euro auf 3G verzichten kann, greift lieber zum Google Nexus 10 - übrigens auch von Samsung gebaut: Es hat ein höher auflösendes und besseres Display.

Quickinfo: Samsung Galaxy Tab 3 10.1

Prozessor

Intel Atom Z2560 (1,6 GHz)

Maße (L x B x H)

24,2 x 17,6 x 0,84 Zentimeter

Betriebssystem

Android 4.2.2

eingebauter Speicherplatz (Art) / davon frei

16 GByte / 11,56 GByte

Wireless-LAN / Bluetooth / UMTS / GPS

11n Dual-Band / 4.0 / 21 MBit/s / ja

USB

1 (Micro)

HDMI

-

Kartenleser (Formate)

ja (Micro-SD)

Einschub für SIM-Karte

Ja

Kamera

ja (2048 x 1536 Pixel)

Internetkamera

ja (1280 x 960 Pixel)

Dockinganschluss

-

Audioausgang

1

Mikrofon

Ja

Lieferumfang

Netzteil, USB-Kabel

UVP / Straßenpreis

469 Euro / 400 Euro

Technische Hotline

01805/121213

Garantie

24 Monate

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (cvi)