Tuning für Client-PCs

Systemoptimierung unter Windows 7

29.05.2013 von Michael Rupp
Volle Leistung bietet nur ein frisch aufgesetztes Windows 7. An vielen Ecken gewährt Windows 7 Einstellmöglichkeiten zur Systemoptimierung. Durch regelmäßige Kontrolle und Anpassungen lässt sich ein Teil der ursprünglichen Leichtigkeit zurückgewinnen.

Versteckte Parameter, geheime Registry-Hacks, undokumentierte Tweaks - auch bei Windows 7 läßt sich unter der Haube wieder viel nachjustieren. Doch viele Tipps, die sich in Foren, Tipps-Archiven und Blogs finden, stammen aus dem Reich der Mythen. Je technisch versierter eine Erklärung beschrieben wird, umso eifriger wird das vermeintliche Dopingmittel ausprobiert. Viele Nutzer erliegen dabei der Placebo-Wirkung.

Sicher ist: Ein Teil der Arbeitsgeschwindigkeit eines frisch installierten Betriebssystems geht Windows 7 verloren, nachdem zig Anwendungen, Tools, Systemdienste und Add-ons installiert sind. Sicher ist auch, dass sich durch das Abschalten nicht benötigter Systemkomponenten und durch das Entfernen überflüssiger Softwaremodule einige der Leistungsreserven zurückgewinnen lassen.

Bildgalerie: Systemoptimierung unter Windows
Schnellzugriff auf die Systemsteuerung
Mit "Dieses Programm an die Taskleiste anheften" peppen Sie die Taskbar um Elemente der Systemsteuerung auf.
Geheimansicht in der Systemsteuerung
In Windows 7 existiert es eine gut verborgene Auflistung aller Elemente der Systemsteuerung.
Center für erleichterte Bedienung
Es bietet Zugriff auf alle verfügbaren Einstellungen rund um Tastatur, Maus und Alternativen.
MyDefrag
Die Freeware ist eine sinnvolle Ergänzung zur Windows-eigenen Defragmentierungsroutine
Enhance My Se7en
Nach dem Start präsentiert sich die Tuning-Software mit einer gut strukturierten Oberfläche.
Ultimate Windows Tweaker
Die Freeware unterstützt den Anwender beim Anpassen versteckter Einstellungen in Windows 7.
Windows 7 Little Tweaker
Nach dem Auspacken des Programmarchivs ist das Tool bereits einsatzbereit – ein Setup ist nicht erforderlich.
Diskspace Explorer
Der Diskspace Explorer verrät, wo auf einem Laufwerk sich die besonders großen Platzfresser verbergen.
WinOptimizer Drive Cleaner
Das Modul von WinOptimizer zeigt nach einer Analyse die Gesamtmenge der ermittelten Daten an.
WinOptimizer
Das Optimierungsmodul zum Bereinigen der Registrierungsdatenbank zeigt vor dem Löschen von Inhalten alle gefundenen Einträge an.
Tweak 7
Das Utility eignet sich zum Anpassen von Ordnereinstellungen, Internet Explorer, Kontextmenüs und vielen weiteren Parametern in Windows 7.

Gegen eine Neu-Installation als Alternative zum Tuning sprechen gleich mehrere Gründe. Sie ist meist mit einer Neuformatierung der Betriebssystem-Partition verbunden. Dabei gehen fast zwangsläufig wichtige Daten verloren. Zum Beispiel die über die Computerverwaltung zugänglichen Protokolldateien, die bei der Ursachenforschung behilflich sein können wenn auch die neue Windows-Installation den alten Fehler zeigt. Oder die Konfiguration diverser Programme, die der Nutzer in mühevoller Handarbeit nachziehen muss. Oder das nur im Mailprogramm gespeicherte Passwort für den Zugriff auf den Mailserver. Dagegen ist das Tuning rasch und weitgehend ohne schädliche Nebenwirkungen durchgeführt.

Schnellzugriff auf die Systemsteuerung

Als zentrale Schnittstelle zur Windows-Administration kommt der Systemsteuerung besondere Bedeutung zu. Wer die Systemsteuerung häufig verwendet, spart sich über eine Verknüpfung auf der Superbar von Windows 7 etwas Zeit beim Aufruf. Allerdings weigert sich Windows, das aus dem Startmenü bei gedrückter linker Maustaste herausgezogene Icon der Systemsteuerung auf der Taskleiste zu verankern.

Stattdessen müssen Sie zuerst die Systemsteuerung normal öffnen, damit das entsprechende Symbol in der Taskleiste erscheint. Dann klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Icon und wählen Dieses Programm an die Taskleiste anheften.

Schnellzugriff auf die Systemsteuerung: Mit "Dieses Programm an die Taskleiste anheften" peppen Sie die Taskbar um Elemente der Systemsteuerung auf.

Die Systemsteuerung in Windows 7 wirkt im Vergleich zur Ansicht in Vista etwas kompakter und besser untergliedert. Hinter den einzelnen Aufgaben versteckt Windows 7 allerdings zahlreiche bereits aus den Vorgängerversionen Vista und Windows XP bekannte Systemsteuerungsmodule. Die Neustrukturierung zwingt erfahrene Nutzer oft zum Suchen. Wer sich eine klassische Symboldarstellung wie bei Windows XP wünscht, kann zu einer vergleichbaren Ansicht umschalten:

Rufen Sie die Systemsteuerung auf, und wählen Sie oben rechts im Ausklappfeld die Anzeigeoption Große Symbole. Sie können die Ansicht jederzeit zurückstellen. Um einiges übersichtlicher ist allerdings die Darstellungsvariante Kleine Symbole. Damit zeigt das System mehr Icons auf einmal an.

Module aus der Systemsteuerung auslagern

Trotz aller Versuche von Microsoft, mit einer aufgabenbezogenen Anordnung der Systemsteuerungsmodule für mehr Klarheit zu sorgen, bleibt die Systemsteuerung auch in Windows 7 undurchsichtig.

Neu in Windows 7 ist die Möglichkeit, immer wieder benötigte Administrationsmodule wie Benutzerkonten oder Desktopdarstellung mit einer eigenen Verknüpfung in der Sprungliste der Taskleiste zu verankern. Es genügt, den Eintrag oder das Symbol der gewünschten Funktion mit der Maus aus der Systemsteuerung auf die Superbar zu ziehen.

Erweiterte Systemsteuerung: Alle Aufgaben

In Windows 7 existiert eine gut verborgene Auflistung aller Elemente der Systemsteuerung. Diese erweiterte Systemsteuerung bietet sämtliche Einstellungskomponenten auf einen Blick. Am einfachsten rufen Sie die Übersicht auf, indem Sie in das Adressfeld des Windows-Explorers oder im Startmenü im Suchfeld Programme/Dateien durchsuchen folgenden Befehl eingeben und mit [Return] bestätigen:

shell:::{ED7BA470-8E54-465E-825C-99712043E01C}

Windows öffnet daraufhin eine Ordneransicht mit allen Inhalten der Systemsteuerung.

Alle Aufgaben: In Windows 7 existiert eine gut verborgene Auflistung aller Elemente der Systemsteuerung.

In der erweiterten Systemsteuerung führt Windows 7 über 280 Objekte in tabellarischer Form auf. Der Ordner nennt sich in der deutschen Version von Windows 7 Alle Aufgaben ("Systemsteuerung, Alle Systemsteuerungselemente, Alle Aufgaben").

Damit Sie schnell auf diese Übersicht zugreifen können, erstellen Sie eine Desktop-Verknüpfung. Klicken Sie oben im Explorer-Fenster auf das Icon vor Alle Aufgaben, und ziehen es auf den Desktop. Dadurch legen Sie eine Symbolverknüpfung an. Ein Doppelklick darauf öffnet die erweiterte Systemsteuerung.

Center für erleichterte Bedienung

Einige Anpassungsmöglichkeiten für Windows 7 gibt es im Center für die erleichterte Bedienung. Das Center gliedert sich in zwei Abschnitte: Oben finden Sie Dienstprogramme, unten spezielle Einstellungen. Besonders praktisch ist die Bildschirmlupe: Sie erfasst den Abschnitt unter dem Mauszeiger und stellt ihn am oberen Bildschirmrand vergrößert dar. Voreingestellt sind 200 Prozent, einstellbar bis zu 1600 Prozent.

Außerdem finden Sie für Tastatur, Maus und Alternativen alle verfügbaren Einstellungen zur standardmäßigen Bild- und Tonausgaben unter Alle Einstellungen anzeigen.

Center für erleichterte Bedienung: Es bietet Zugriff auf alle verfügbaren Einstellungen rund um Tastatur, Maus und Alternativen.

Unter Bedienung der Tastatur erleichtern finden Sie die Einrastfunktion. Eine früher versteckte Funktion befindet sich hinter Verwenden der Maus erleichtern: Mit der Option Ein Fenster durch Zeigen mit der Maus aktivieren, wird das Fenster aktiv, sobald Sie die Maus ohne zu klicken darüber halten; es kommt aber dabei nicht in den Vordergrund. So können Sie etwa Tastatureingaben in Fenstern machen, die hinter anderen Fenstern liegen - wenn sie nicht komplett von diesen verdeckt sind.

Autostart unter Kontrolle

Solange der Benutzer Software-Komponenten nicht startet, ruhen sie einfach von Windows 7 unbeachtet auf der Festplatte. Allerdings setzen vor allem die Entwickler zahlreicher Hilfsprogramme ein vermeintliches Interesse des Anwenders voraus, die betreffende Software beim Hochfahren von Windows automatisch zu starten. Das ist jedoch keineswegs immer sinnvoll, da der Benutzer die Programme unter Umständen nicht braucht, diese aber Ressourcen belegen.

Die Freeware Autoruns verwaltet alle Autostart-Einträge in einem zentralen Einstelldialog. Dazu gehören Programme, die per Autostart-Gruppe, Windows-Registry oder INI-Dateien bei jedem Windows-Start automatisch ausgeführt werden. Über ein kleines Kästchen vor jedem Eintrag legt der Nutzer fest, ob das jeweilige Programm weiterhin automatisch starten oder ob es vorübergehend deaktiviert werden soll. Einträge lassen sich über das Kontextmenü auch dauerhaft aus den Autostart-Einstellungen entfernen.

Startkontrolle: Die Freeware Autoruns verwaltet alle Autostart-Einträge in einem zentralen Einstelldialog.

Ein einfacher Mausklick auf einen Eintrag zeigt im unteren Bereich weitere Infos an. Auf einen Blick ist der Dateipfad zu sehen, anhand dessen unbekannte Anwendungen leicht zu identifizieren sind.

Defragmentieren und Bereinigen

Festplatten sollten regelmäßig von Ballast befreit werden. Unter Start, Alle Programme, Zubehör, Systemprogramme findet sich die Datenträgerbereinigung von Windows 7. Das Tool analysiert das System und zeigt dann die Möglichkeiten an, Speicherplatz zu gewinnen. Die Vorschläge von Windows akzeptieren Sie mit einem Klick auf den OK-Button, da es nur temporäre Dateien und Daten entfernt.

Sweepi: Das kostenlose Tool bietet mehr Funktionen als die Windows-Datenträgerbereinigung.

Das Gratis-Tool Sweepi bietet im Vergleich zur Windows-Datenträgerbereinigung mehr und erweiterte Funktionen. Es beseitigt beispielsweise Verlaufslisten von Anwendungen, Null-Byte-Dateien, verwaiste Links und andere überflüssige Datenreste. Außerdem gibt es Löschoptionen für den Internet Explorer, Mozilla, Firefox, Opera und zahlreiche Microsoft-Programme.

Ein manuelles Defragmentieren von Festplattenpartitionen ist durch die vorkonfigurierte Defragmentierung von Windows 7 an sich überflüssig. Sie versucht die Datenblöcke von Dateien im laufenden Betrieb einmal wöchentlich automatisch so anzuordnen, dass sie sich in einem Rutsch einlesen lassen. Nach größeren Löschaktionen bietet es sich allerdings an, die Defragmentierung manuell über das Startmenü aufzurufen und die Laufwerke bereinigen zu lassen.

Die Freeware MyDefrag ist eine sinnvolle Ergänzung zur Windows-eigenen Defragmentierungsroutine, denn das Tool kann neben Festplatten auch USB-Sticks, Flash-Speicher und virtuelle Laufwerke aufräumen. Das Neuordnen der Sektoren kann der Anwender bei MyDefrag auch über die Kommandozeile steuern.

MyDefrag: Die Freeware ist eine sinnvolle Ergänzung zur Windows-eigenen Defragmentierungsroutine.

Zu den angebotenen Parametern gehören beispielsweise eine Zeitsteuerung, die Auswahl mehrerer Laufwerke sowie verschiedene Defragmentierungsmodi. Im Screensaver-Modus nutzt die Software Arbeitspausen und defragmentiert die gewählten Laufwerke so lange, bis der Rechner wieder benutzt wird.

System-Tuning mit EnhanceMySe7en

Eine Schar speziell entwickelter oder zumindest an die Eigenheiten von Windows 7 angepasster Tools will dem Anwender bei der Systemoptimierung unter die Arme greifen. Das in der Basisversion kostenlose, englischsprachige EnhanceMySe7en will dem Anwender bei der Windows-7-Adminstration helfen. Es kombiniert Einstellmöglichkeiten für versteckte Systemoptionen mit Registry-Cleaner, Dienste-Manager, Autostart-Manager und weiteren Diagnose-Tools.

EnhanceMySe7en: Nach dem Start präsentiert sich die Tuning-Software mit einer gut strukturierten Oberfläche.

Nach dem Start präsentiert sich EnhanceMySe7en mit einer gut strukturierten Oberfläche. In der Menüleiste versammelt das Tool die fünf Tuning-Kategorien. Darunter befindet sich eine große Button-Leiste zur Auswahl der Optimierungsunterrubriken wie Startmenü, Desktop, Taskbar oder Media Player. Die eigentlichen Einstellungen (Tweaks) nimmt der Nutzer über Checkboxen vor. Über das Häkchen vor einem Eintrag wird eine Einstellung aktiviert oder deaktiviert. Praktisch ist die Möglichkeit zum Widerrufen von Änderungen: Ein Klick auf den blauen Button setzt alle Einstellungen auf die Ausgangswerte zurück. Mit Save and Close bestätigt der Anwender die neuen Systemeinstellungen.

Der Hersteller von EnhanceMySe7en bietet für Windows Vista mit EnhanceMyVista eine spezielle Version an. EnhanceMyXP ist dagegen für Besitzer von Windows XP interessant.

Alternativen zu Enhance My Se7en

Mit vergleichbaren Funktionen wartet TweakPowerPro auf. Auch bei diesem kostenpflichtigen Tool (Testversion vorhanden) sind neben zahlreiche Registry-Tweaks auch Zusatz-Helfer zum Säubern und Optimieren eingebaut, für die Sie normalerweise eigene Programme benötigen.

Ebenfalls in der Basisversion kostenlos ist Tweak-7 - der Nachfolger des Vista-Tuners Tweak-VI. Sie nutzen das Utility, um beispielsweise die Ordnereinstellungen, den Internet Explorer, Kontextmenüs und viele weitere Parameter von Windows 7 zu tunen. Ein Klick auf Automatische Optimierung lässt den Anwender zwischen drei vordefinierten Tuning-Stufen mit minimalen, sämtliche oder keinen grafischen Windows-7-Effekten wählen.

Tweak 7: Das Utility eignet sich zum Anpassen von Ordnereinstellungen, Internet Explorer, Kontextmenüs und vielen weiteren Parametern in Windows 7.

Mit dem Registry System Wizard .NET wirbt eine Spezialversion des bereits länger erhältlichen Tuning-Tools Registry System Wizard um die Gunst von Windows-7-Verantwortlichen. Es ist für die Anpassung versteckter Registry-Schlüssel in Windows 7 optimiert und auch für 64-Bit-Systeme geeignet.

X-Setup Pro ist ein weiterer Klassiker unter den Tuning-Tools und unterstützt seit Version 9.2 auch Windows 7. Nach der Insolvenz des Herstellers kann man die Software nun kostenlos nutzen, der Registrierschlüssel findet sich sowohl beim Download als auch auf der Herstellerseite. Mit wenigen Mausklicks lassen sich damit in Windows verborgene Schalter betätigen. Rund 2000 Einstellungen kann der Anwender laut Hersteller verändern. In der gut gegliederten Baumstruktur mit Rubriken finden Sie sich leicht zurecht. Allerdings kann die Software unter optischen Gesichtspunkten nicht mit ansprechend aufgemachten Tools wie Tweak-7 mithalten. Dafür bietet es mit dem eingebauten Makrorekorder eine Besonderheit. Damit lassen sich einmal aufgezeichnete X-Setup-Einstellungen schnell auf beliebig viele andere Computer übertragen.

Ultimate Windows Tweaker: Dicker Werkzeugkoffer

Der Ultimate Windows Tweaker ist ein weiteres Tool zum Anpassen versteckter Einstellungen in Windows 7. Mit einer thematisch gegliederten Oberfläche erspart das Programm optimierungswilligen Anwendern eine ganze Reihe von Klicks.

Unterteilt in sieben Rubriken, die Sie über die Liste am linken Rand des Programmfensters erreichen, finden Sie über 130 Einstellungsmöglichkeiten. Unter dem Eintrag Personalization (Personalisierung) gibt es zum Beispiel die Optionen, mit denen Sie den Explorer, das Start-Menü und die Start-Leiste an Ihre Wünsche anpassen.

Ultimate Windows Tweaker: Die Freeware unterstützt den Anwender beim Anpassen versteckter Einstellungen in Windows 7.

Viel Flexibilität bietet auch die Sicherheits-Kategorie Security Settings. Hier können Sie Windows-Funktionen und Programme, die etwa andere Anwender nicht benutzen sollen oder die Sie nerven, einfach abschalten. Dazu gehören Task-Manager, Registry-Editor und die MMC-Snap-ins genauso wie Media Center, Sidebar und Defender. Über die Network Tweaks koppeln sie den PC komplett vom Internet ab.

Windows 7: Tuning in 32 und 64 Bit

Mit den bereits genannten Tuning-Tools kann Windows 7 Little Tweaker hinsichtlich seiner Ausstattung nicht mithalten. Hier scheint der Name Programm zu sein. Dafür punktet die Anpassungs-Software für Windows 7 durch eine besonders einfache Steuerung. Nach dem Auspacken des Programmarchivs ist das Tool bereits einsatzbereit - ein Setup ist nicht erforderlich. Mit den gebotenen Einstellmöglichkeiten zielt Windows 7 Little Tweaker primär auf weniger versierten Nutzer. Entsprechend wenige potentiell destruktive Einstellmöglichkeiten etwa hinsichtlich Dateisystem, Speichernutzung oder Laufwerkskonfiguration kennt die Software.

Windows 7 Little Tweaker: Nach dem Auspacken des Programmarchivs ist das Tool bereits einsatzbereit - ein Setup ist nicht erforderlich.

Der Anwender kann mit dem Programm beispielsweise das Explorer-Kontextmenü um Einträge zum erweiterten Kopieren und Verschieben ergänzen, die Suche nach Programmen im Web für unbekannte Dateitypen abstellen oder Warnmeldungen im Falle von mangelnder Laufwerkskapazität deaktivieren. Weitere Einstellungen behandeln die Aktivität der Benutzerkontensteuerung und Desktop-Parameter. Mit einem Klick auf die Schaltfläche Apply übernehmen Sie die neuen Einstellungen. Die Originalwerte holen sich mit einem Klick auf Defaults zurück.

Weil Windows 7 Little Tweaker ohne Installation läuft, lässt er sich direkt von einem USB-Stick aufrufen. Weniger gut: Mit der 64-Bit-Version von Windows 7 arbeitet Windows 7 Little Tweaker nicht zusammen.

Nutzer einer 64-Bit-Version von Windows 7 fahren mit dem XdN Tweaker besser. Das englischsprachige Utility will Windows 7 schneller, stabiler und sicherer machen. Zwar lassen sich sämtliche Änderungen wie bei Tweakern üblich auch per Registry-Schlüssel ausführen, was aber deutlich mehr Gefahren birgt und ein paar Vorkenntnisse voraussetzt.

Aufräumen und Ausmisten mit WinOptimizer

Das Tuning-Paket Ashampoo WinOptimizer kümmert sich um Dateien und Einstellungen, die sich negativ auf die Systemleistung auswirken, so der Hersteller. Tipp: Ältere Versionen von WinOptimizer werden immer wieder mal als kostenlose Vollversion auf Webseiten und in Zeitschriften angeboten, eine Google-Suche lohnt sich hier.

Die aktuelle Version von Ashampoo WinOptimizer läuft unter XP, Vista und auch unter Windows 7 (32- und 64-Bit). Alle Werkzeuge aus dem Paket finden sich übersichtlich angeordnet auf der Registerkarte Module. An erster Stelle stehen Reinigungs-Tools wie Registry Optimizer, Internet-Spurenvernichter oder Drive Cleaner.

Drive Cleaner: Das Modul von WinOptimizer zeigt nach einer Analyse die Gesamtmenge der ermittelten Daten an.

Wenn Sie das Tool gestartet haben, wählen Sie für eine erste Bereinigung System säubern, Drive Cleaner, Neue Suche starten. Nachdem WinOptimizer Ihr System analysiert hat, zeigt es die Gesamtmenge der ermittelten Daten an. Ein Klick auf Details anzeigen listet alle gefundenen Dateien auf. Soll etwas nicht gelöscht werden, entfernen Sie das Häkchen in der Klickbox davor. Dann klicken Sie auf Ergebnis und wählen Alle markierten Objekte [...] jetzt löschen.

Damit haben Sie noch nicht ein weitaus größeres Problem behoben: Irgendwo sind möglicherweise hunderte MByte an Fotos, Videos und Songs abgelegt, die Sie nicht mehr brauchen und längst vergessen haben. Deshalb ist es sinnvoll, sich die größten Brocken einmal anzusehen. Hier hilft das WinOptimizer-Tool Diskspace Explorer, aufzurufen unter Diagnose und Informationen.

Diskspace Explorer: Er verrät, wo auf einem Laufwerk sich die besonders großen Platzfresser verbergen.

Damit lassen sich einzelne Platten analysieren. In einem Tortendiagramm sehen Sie, wo die Platzfresser zu finden sind.

Registry aufräumen und System einstellen

Falsche Zuweisungen und verwaiste Einträge in der Registry sind der Gesamtleistung des Systems nicht gerade zuträglich. Auch hier kann der WinOptimizer aufräumen. Wählen Sie dazu System säubern, Registry Optimizer, Neue Suche starten. Daraufhin sucht das Tool nach verwaisten Dateiformaten, ungültigen Installer- oder Startmenü-Einträgen und einigem mehr.

Mit einem Klick auf Details anzeigen listet das Tool alle gefundenen Einträge auf. Einzelne Punkte können Sie durch das Entfernen der Häkchen vor dem jeweiligen Eintrag aus der folgenden Löschprozedur ausklammern. Dann wählen Sie Ergebnis und klicken auf Alle markierten Objekte jetzt löschen.

Registry aufräumen: Das Optimierungsmodul zum Bereinigen der Registrierungsdatenbank zeigt vor dem Löschen von Inhalten alle gefundenen Einträge an.

WinOptimizer bietet unter Systemeinstellungen anpassen, Tweaking die Möglichkeit, zentral eine Vielzahl nützlicher Einstellungen zu treffen, die größtenteils nicht über die Windows-Oberfläche erreichbar sind. Einige Beispiele: Unter System können Sie etwa dafür sorgen, dass Treiber- und Kernel-Dateien stets im Arbeitsspeicher geladen bleiben und nicht auf die Festplatte ausgelagert werden. Unter Laufwerke, Autostart lässt sich einstellen, bei welchen Laufwerken Medienwechsel automatisch registriert werden sollen (sinnvoll bei CD/DVD-Laufwerken, nicht aber bei lokalen Festplatten), und bei Vista und Windows 7 können Sie die Animationseffekte von Aero abschalten. Sie können unter auch die Verwaltung des Arbeitsspeichers oder das Vorgehen bei Blue Screens bestimmen, das Aussehen der Taskleiste verändern oder sicherheitsrelevante Einstellungen in der Benutzerkontensteuerung anpassen.

WSCC: Admin-Komplettpaket

Das Windows System Control Center - kurz WSCC - lässt das Herz von Systemadministratoren höher schlagen. Beim WSCC handelt es sich um eine grafische Auswahloberfläche für die kostenlosen System-Tools von NirSoft und Sysinternals. Beide Hersteller, bekannt für technisch leistungsfähige, optisch allerdings eher spartanische Hilfsprogramme, bieten zusammen über Hundert erstklassige Werkzeuge zur Systempflege und Datenrettung an. Das Windows System Control Center fungiert das Bindeglied zwischen den einzelnen Utilities. Dazu präsentiert die Software nach dem Start eine in Rubriken gegliederte Programmauswahl mit kurzen Beschreibungstexten zu den einzelnen Modulen und einer Suchfunktion.

Admin-Kit: Das Windows System Control Center fasst ein ganzes Arsenal an systemrelevanten Hilfsprogrammen zusammen.

Ein Update-Manager lädt die Tools beim ersten Programmstart von der NirSoft- und Sysinternals-Website herunter und entpackt sie automatisch. Das funktioniert auch bei der Nutzung des Windows System Control Centers auf einem USB-Stick. Im Hauptmenü genügt dann ein Klick und das gewünschte Programm startet. Dem Update-Manager fällt eine wichtige Aufgabe zu: Er findet zusätzliche Programme und aktualisiert bereits heruntergeladene Tools.

Systemstabilität unter Volllast testen

Wer einen Windows-Computer übertaktet, die Hardware-Konfiguration geändert oder das System aufgerüstet hat, sollte sicherstellen, ob das System unter Volllast stabil läuft.

Stabilitätstest: Die Software AIDA64, Nachfolger von Everest Ultimate, bietet unter anderem einen Stresstest an. Während des Tests wird Ihr System maximal ausgelastet. Andere Anwendungen können und sollten Sie während dieser Zeit nicht benutzen. Wenn etwa nach einer Stunde alle Temperaturwerte noch im grünen Bereich liegen und das System nicht abgestürzt ist, läuft es stabil. Sie können den Test mit Stop beenden.

Härtetest: Mit AIDA64 analysieren Sie die PC-Konfiguration. Außerdem können Sie die Systemstabilität mit einem speziellen Stresstest überprüfen.
Foto: FinalWire

Benchmark: Mit AIDA64 können Sie außerdem die Geschwindigkeiten von Festplatten, des Arbeitsspeichers und der L1/L2/L3-Caches messen.

Eine kostenlose Alternative zu AIDA64 ist Prime95, das den Prozessor und den Arbeitsspeicher voll beansprucht. Damit können Sie diese Komponenten gut auf Dauerstabilität testen und entsprechend mit besseren Kühlmaßnahmen und geänderten BIOS-Einstellungen reagieren.

Um die Leistung Ihrer Grafikkarte zu ermitteln, brauchen Sie sowohl bei AIDA64 als auch Prime95 ein zusätzliches Benchmark-Tool. Hier eignet sich zum Beispiel 3D Mark oder 3D Mark Vantage Basic von Futuremark. (mec)