Sybase-Datenbank erhält neuen Kernel

13.09.2005
Sybase hat seine Highend-Datenbank Adaptive Server Enterprise (ASE) in Version 15 mit einer neuen, als „Lava“ bezeichneten Abfrage-Engine ausgestattet.

Der bereits im Data-Warehouse-Produkt „Sybase IQ“ verwendete Kernel arbeitet mit einem Query-Optimizer, der Abfragen in eine Baumstruktur mit nur wenigen Verzweigungen zerlegt und die Tasks damit auf parallel ablaufende Prozesse verteilt. Die so im Release 15 gewonnene Performance beziffert Sybase im Vergleich zum Vorgängermodell ASE 12.5 mit durchschnittlich 20 Prozent bei einem üblicherweise aus Schreiben und Abfragen kombinierten gemischten Workload. Ist die Datenbank nach dem Star-Schema modelliert, sind komplexe Abfragen etwa 50 Prozent schneller. Der TPC-H-Benchmark für beide Versionen ergab 40 Prozent Geschwindigkeitsunterschied.

Ein weiteres Highlight des Upgrades ist die Beseitigung von Speicherlimitierungen. Statt 8 TByte sind jetzt rund eine Milliarde TByte pro Datenbank möglich, die theoretische Server-Größe beträgt maximal acht Milliarden TByte.

Administratoren dürften besonders die neu hinzugekommenen Features des Table- und Index-Partitioning interessieren. Sie erlauben die physikalische Trennung von großen Tabellen nach Wertebereichen, so dass sich eine deutlich einfachere Wartung etwa im Bereich Backup und Recovery ergibt.

Integration mit Messaging-Infrastrukturen

Hinsichtlich des Reporting, vor allem, wenn Bilanzierungsregeln etwa nach dem Sarbanes-Oxley Act einzuhalten sind, erlaubt die Datenbank jetzt die Verschlüsselung einzelner Spalten. Der 192-Byte-Schlüssel lässt sich vom Anwender selbst definieren, das System generiert ihm automatisch ein Passwort. Die mit dem Encryption und Autorisierungs-Check einhergehenden Performance-Einbußen sollen minimal sein.

Ferner betont der Hersteller die Integration seiner Datenbank mit den Messaging-Infrastrukturen von Tibco Rendevous, IBM MQ Series und den Java Messaging Services. Dies bewirke, dass Anwender ohne Programmierkenntnisse Datenbank-Events definieren können, auf Grund derer eine Nachricht in Echtzeit an andere Systeme übermittelt werde. Schließlich folgt Sybase dem SOA-Trend (Service-orientierte Architekturen) und erlaubt neben der Unterstützung von Webservices-Techniken die Ablage von XML-Dokumenten entweder nativ oder relational in einer Tabelle. (Stefan Ueberhorst/mje)

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