Sun Solaris 10 unterstützt Opteron-64-Bit-Mode

02.11.2004 von Frank Klinkenberg
Am 15. November wird Sun die Version 10 von Solaris in San Jose, Kalifornien, vorstellen. Der Produkt-Launch wird Teil der quartalsweise stattfindenden Sun-Network-Computing-Produktankündigungen sein.

Bis dato ist die so genannte "Early Access"-Beta von Solaris 10 erhältlich. Neu implementiert sind ein Fehlererkennungssystem, das hochskalierbare Dateisystem ZFS und das Diagnose-Tool DTrace. Daneben soll Solaris zur Performance-Steigerung mit einem neuen TCP/IP-Stack und verbesserten Multithreading-Fähigkeiten kommen.

Der verbesserte TCP/IP-Stack in Solaris 10 verfügt unter anderem über einen IP-Klassifizierer, durch den die einzelnen Verbindungen für die gesamte Dauer ihres Bestehens an den jeweiligen Prozessor/vertikalen Perimeter gebunden werden. So verbessern sich laut Sun die Cache-Lokalität und die vertikale Trennung.

Neu hinzugekommen sind laut Sun auch die so genannten N1 Grid Container. Diese erlauben dem Anwender, Solaris in bis zu 4000 unabhängige Rechenumgebungen (Container) aufzuteilen. Nach Angaben von Sun kann man Anwendungen in den einzelnen Umgebungen laufen lassen und so von einer gesteigerten Performance und mehr Sicherheit profitieren.

DTrace unterstützt Systemadministratoren bei der Fehlersuche und Leistungsoptimierung in Echtzeit. Zuvor unentdeckt gebliebene Systemfehler und Leistungsengpässe treten laut Sun klar zutage und können zügig beseitigt werden.

Eines der interessantesten Features von Solaris 10 ist jedoch, dass das Betriebssystem erstmals eine native Unterstützung des 64-Bit-Modus der AMD Opteron-CPUs enthalten wird. Sun gibt an, dass bereits Solaris 9 auf AMD-Opteron-Prozessoren um bis zu 29 Prozent schneller läuft als auf Intel-Xeon-CPUs. Für diesen Vorsprung sei vor allem der HyperTransport-Bus der Opteron-Prozessoren verantwortlich.

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Performance

Für Solaris 10 wirbt Sun generell mit höherer Leistung: Bei webbasierten Betriebslasten liefere Solaris 10 eine 15 bis 40 Prozent höhere Performance als Red Hat Enterprise Linux 3.0. Beim Sun Java System Web Server und dem Apache Webserver auf Systemen mit AMD Opteron beläuft sich der Leistungszuwachs unter Solaris 10 gegenüber Solaris 9 angeblich auf 40 bis 45 Prozent. Auf einem Sun Fire V20z Opteron-Server erzielt die Sun-Studio-9-Software unter Solaris 10 eine um 60 Prozent höhere Laufzeitleistung bei einer wissenschaftlichen Anwendung als eine Open-Source-Alternative unter demselben Betriebssystem, so Sun.

Sun möchte mit Solaris 10 für x86-Systeme eine Alternative zu Linux bieten. Bereits im letzten Jahr hatte das Unternehmen einiges an Anstrengungen unternommen, um die Attraktivität von Solaris auf x86-Servern zu steigern. Ein wichtiger Aspekt war und ist dabei laut Sun die preiswertere Hardware im Vergleich zu den hauseigenen UltraSparc-Systemen.

So hat Sun bereits im November letzten Jahres eigene Workstations und Server mit AMD Opteron-CPUs angekündigt. Zudem hat der Hersteller Solaris für mehr Hardware-Produkte zertifiziert, darunter auch Systeme von Dell und IBM.

Daneben plant Sun für Ende dieses Jahres eine Open-Source-Version von Solaris. Sun erwartet, dass damit Portierungen für Intels Itanium 2 oder auch die Power-CPUs von IBM vorangetrieben werden können. (ssp/fkh)

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