Sun bringt Beta von StarOffice 8

18.02.2005 von Ulrich Bantle
Sun Microsystems hat eine Beta-Version von StarOffice 8 veröffentlicht. Tauglich für Solaris, Linux und Windows bietet das Office-Paket mit StarOffice Base ein komplett erneuertes Datenbank-Frontend. Das Versprechen einer verbesserten Kompatibilität zum übermächtigen Konkurrenten Microsoft Office kennt man von den Vorgängern.

Im Paket stecken als Hauptkomponenten die Textverarbeitung "Writer", die Tabellenkalkulation "Cale", das Zeichenwerkzeug "Draw"und das Präsentationsprogramm "Impress". StarOffice sei in der neuen Version als mit den derzeit besten Filtern für einen Export in die Dateiformate von Microsoft Office ausgestattet, teilt Sun mit. Nach wie vor gilt das Zusammenspiel mit dem Microsoft-Paket als wichtigstes Kriterium, um StarOffice-Benutzer nicht zu Inselbewohnern zu machen.

StarOffice 8 unterstützt nun den Umgang mit passwortgeschützten Word- und Excel-Dateien, kann große Tabellen - bis zu 64.000 Spalten - nach Excel importieren und soll mit komplexen Formularen und Textformatierungen aus dem Konkurrenzprodukt zurecht kommen. Die Übernahme von Effekten aus Microsoft PowerPoint stelle ebenfalls kein Problem dar, heißt es. StarOffice kann aber nicht nur geschützte Dokumente der Konkurrenz öffnen, sondern bringt nun selbst die Möglichkeit mit, digitale Signaturen zu vergeben.

Verbesserter PDF-Export und das Einlesen von Dateien aus WordPerfect und Lotus 1-2-3 können als Beiwerk in der Kompatibilitätsliste gelten. Neuerungen in der Menüführung, der Benutzeroberfläche und den Formatierungshilfen zählt Sun ebenfalls zu den Beweggründen, StarOffice 8 zu verwenden.

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Datenbank und OASIS OpenDocument

Neu ist die erweiterte Datenbank-Engine - StarOffice Base- die als Frontend für den Zugriff auf die wichtigsten Datenbanktypen dient, Sun zählt dazu MySQL, ADO, Oracle, ODDB und JDBC. Neben der Adabas-D-Engine von Base führt Sun in der neuen Version auch die HSQLDB-Engine ein.

Mit der Unterstützung für das OASIS OpenDocument-XML-Format (Organization for the Advancement of Structured information Standards) erweitert Sun die Liste der Kompatibilität. Das XML-basierte OASIS-Format soll applikationsübergreifend funktionieren und als Spezifikation für Office-Dokumente entwickelt werden. Die OpenDocument-Untestützung ermöglicht es, StarOffice Dokumente mit jedem XML-fähigen Editor zu öffnen, zu editieren und zu speichern. Neu ist auch die Unterstützung für den W3C-Standard XForms. Entsprechende Webformulare können über das Menü "Datei - Neu" direkt erstellt werden.

Für Entwickler liefert Sun in der Enterprise Edition und als separaten Download ein SDK, über das sich StarOffice anpassen lässt. Neu hinzugekommen ist JavaScript und die Möglichkeit, Office-Makros zu übernehmen. Im zugehörigen API sind bereits Beispiele in Java, C++, Basic und OLE enthalten.

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Look and Feel

Das neue Toolbar-Konzept ist an Microsoft-Office angelehnt. Angezeigt werden dabei in den Werkzeugleisten anfangs nur ausgewählte Hauptwerkzeuge, die Liste lässt sich dann nach Bedarf erweitern und anpassen.

Die Toolbars können außerdem fest an einer beliebigen Position auf dem Desktop verankert werden. Mit einem neuen Desktop-Theme-Konzept passen sich Menüleisten und Buttons dem Look für andere native Anwendungen für den Desktop an. Sun nennt Gnome und Windows ab XP als für dieses Feature tauglich. Bei Windows XP muss der passende Style händisch eingestellt werden. Bei Gnome scheint es automatisch zu gehen.

StarOffice setzt in der für Unternehmen gedachten Enterprise Edition auf den Java Desktop System Configuration Manager. Benutzereinstellungen wie Profile, Rechte und Authentifizierung sollen mit dem Java-Manager zentral vonstatten gehen. Zur Installation steht in der neuen Ausgabe ein Multi-Language-Feature zur Verfügung, das die Nachinstallation von Sprachpaketen überflüssig mache, teilte Sun mit.

Eine deutsche Version ist auch in der Beta-Phase dabei. Den Download der Beta-Version finden Sie hier bei Sun. Zwischen 150 und 200 MByte müssen je nach Betriebssystem heruntergeladen werden. Alternativ gibt es das Büropaket OpenOffice.org. (uba)

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