Studie: Akzeptanz elektronischer Dokumente wächst

16.11.2005
Während in vielen deutschen Unternehmen der Großteil von externen Prozessen unverändert papierbasiert abläuft, haben sich elektronische Dokumente intern mittlerweile fest etabliert.

Das zeigt eine von Xerox in Auftrag gegebene Studie zum Thema Dokumentenmanagement in der Kundenkommunikation. Im Zuge der Untersuchung wurden in Deutschland, Frankreich und Großbritannien jeweils 120 große Unternehmen aus den Branchen Versorgung, öffentliche Hand, Handel und Finanzwesen befragt, die alle 1000 Mitarbeiter oder mehr beschäftigen. 87 Prozent der befragten deutschen Unternehmen archivieren demnach noch Papierdokumente. Interne Unterlagen wie Verwaltungsdokumente, Statistiken, Analysen und Geschäftsberichte dagegen werden nur noch vereinzelt in Papierform vorgehalten.

Im Vergleich zu früheren Studien (IDC, 2003: Dokumente - Das Lebenselixier Ihres Unternehmens?) habe sich gezeigt, dass die Definition von Dokumenten sich merklich verbreitert hat. Inzwischen sieht der Großteil der Befragten neben Papier auch elektronische Dateien, E-Mails und Faxe als Dokumente an. Auffällig ist, dass sich der Anteil derjenigen, die auch Multimedia-Dateien einbeziehen, in den vergangenen zwei Jahren mit 77 Prozent fast verdoppelt hat. Lediglich verhältnismäßig neue Kommunikationsformen wie per SMS verschickte Bilder sind mit 19 Prozent noch nicht als Dokumente akzeptiert. Die insgesamt größere Akzeptanz elektronischen Medien gegenüber lässt auf einen Sinneswandel in den Unternehmen schließen - hierin liegt die Chance zu einer weiteren Integration der Welten von Papier und elektronischen Medien. Damit verbunden sind häufig Einsparungen und Effizienzgewinne.

Konvertierung von Papierdokumenten

66 Prozent der befragten deutschen Unternehmen wandeln Papierdokumente in ein elektronisches Format um, um die diesbezüglichen Prozesse zu beschleunigen. Dabei ist Scanning mit 70 Prozent die bei weitem meistgenutzte Möglichkeit. Weitere Optionen wie das Versehen der Dokumente mit Strichcodes sind den Befragten durchaus bekannt (78 Prozent) und werden ebenfalls eingesetzt, um die Prozessgeschwindigkeit zu steigern. Neue Methoden wie beispielsweise Data Glyphs sind jedoch nahezu unbekannt. Der Prozess von Vereinfachung und Beschleunigung ist allerdings noch nicht abgeschlossen: 71 Prozent meinen, dass die Dokumentenprozesse ihrer Organisation dringend vereinfacht werden müssen.

Ein Drittel der befragten Unternehmen konvertiert keine Papierdokumente. Hier besteht Nachholbedarf: Die überwiegende Mehrheit (97 Prozent) sieht in einem effizienten, ausgewogenen Dokumentenmanagement einen signifikanten Wettbewerbsvorteil, da die beschleunigten Prozesse gerade in Sachen Kundenkorrespondenz deutliche Zeitvorteile bringen. Zeit ist hier gleichzusetzen mit Kundenzufriedenheit und Kosteneinsparungen: 64 Prozent der Befragten sehen einen direkten Zusammenhang zwischen der benötigten Prozesszeit und der Zufriedenheit des Kunden. Allerdings können 72 Prozent nicht abschätzen, wie groß das durch schnellere Prozesse realisierbare Sparpotenzial wäre. Analog dazu sind die Kosten für Dokumentenprozesse noch weit gehend unbekannt: 92 Prozent der Befragten können nicht einschätzen, wie viel ihr Unternehmen beispielsweise für Kundenkommunikation und -prozesse ausgibt. Dies bestätigt die Ergebnisse der IDC-Studie von 2003 - dort waren 90 Prozent der befragten Manager nicht in der Lage, die Kosten für ihr Dokumentenmanagement abzuschätzen.

Neue Dokumentformen

Marika Ellermann, Marketing Manager von Xerox Global Services in Deutschland, deutet die Ergebnisse der Studie wie folgt: „Papier wird uns noch lange als Informationsträger begleiten, die überwiegende Mehrheit der Menschen hat hier einfach eine viel engere emotionale Bindung als zu anderen Medien. Allerdings kommen immer mehr neue, elektronische Dokumentenformen hinzu, die Vorteile wie Geschwindigkeit und Kosteneffizienz bieten. Umso wichtiger ist es für die Unternehmen, klare Prozesse zu schaffen, um den maximalen Nutzen aus ihrem individuellen Dokumentenmix zu ziehen. Andernfalls werden Einspar- und Effizienzpotenziale verschenkt.“

Die Grundlage der Studie bilden 360 telefonische Interviews, die zu gleichen Teilen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien im Sommer und Herbst 2005 von Ovum durchgeführt wurden. Die befragten Unternehmen stammen dabei aus den Branchen Versorgung, öffentliche Hand, Handel und Finanzwesen. Alle Unternehmen haben 1000 und mehr Angestellte. Die Interviews wurden blind, das heißt ohne Nennung des Auftraggebers, durchgeführt. Die Befragten sind durch ihre Funktionen für strategische Entscheidungen bezüglich Dokumentenstrategien verantwortlich. (mje)

Alle wichtigen Business-News von tecCHANNEL können Sie jetzt auch als kostenlose Zusammenfassung per Newsletter lesen. Den „tecCHANNEL Business Newsletter“ und weitere kostenlose Dienste können Sie hier bestellen.

tecCHANNEL Preisvergleich

Links zum Thema Multifunktionsgeräte

Angebot

Bookshop

Bücher zum Thema Hardware

eBooks (50 % Preisvorteil)

eBooks zum Thema Hardware

Preisvergleich

Multifunktionsgeräte