Große Datenmengen und die Folgen

Stress in der IT-Abteilung

05.04.2015 von Christian Töpfer
Den IT-Verantwortlichen in Unternehmen wachsen mittlerweile nicht nur die Daten, sondern auch Zeit, Arbeit und Kosten über den Kopf. Das verursacht in vielen IT-Abteilungen Stress - und die Infrastrukturen entwickeln sich zum Engpass.

Damit steigt auch die Gefahr, dass das Tagesgeschäft von festangestellten IT-Admins und freiberuflichen IT-Dienstleistern nicht mehr kosteneffizient geführt werden kann und geschäftsrelevante Projekte geschoben werden müssen. Das ergab eine von techconsult im Auftrag von Microsoft durchgeführte Studie, bei der 250 IT-Verantwortliche in Unternehmen ab 250 PC-Arbeitsplätzen befragt wurden.

Schnell am Limit: Waren es vor fünf Jahren noch weniger als zehn Prozent der Unternehmen, die im Jahresverlauf mehrmals Speicherkapazitäten nachrüsten mussten, so ist es heute fast jedes dritte Unternehmen, das außerplanmäßige Erweiterungen vornehmen muss.
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Die Last der Daten

Etwa zwei von drei Unternehmen sind mit ständig steigenden Kosten für Speicherlösungen und Datenmanagement konfrontiert. Das durchschnittliche Wachstum der Speicherkosten beträgt über alle Branchen und Größenklassen hinweg sieben Prozent jährlich. IT-Verantwortliche stehen also tagtäglich vor der Herausforderung, Herr der Daten zu werden, die Datenflut zu managen, zu speichern und zu verwalten.

Das rasante Wachstum des Datenaufkommens, getrieben durch die Digitalisierung und Big Data stellt die Unternehmen vor die Aufgabe, optimale, sichere und kostengünstige Speichermöglichkeiten zu finden. Dies belastet nicht nur permanent das IT-Budget, sondern kostet die Unternehmen vor allem auch extremen Arbeitsaufwand und Zeit.

Gleichzeitig nehmen die Anforderungen an die entsprechenden Speichertechnologien in den Rechenzentren deutscher Unternehmen zu. Optimierung der Festplattenauslastung, Performancesteigerung sowie die Optimierung des Backups und Recovery stehen an oberster Stelle der To-do-Listen von IT-Verantwortlichen.

Fast jedes zweite Unternehmen verfügt über einen Großteil an unstrukturierten Daten, die nur selten genutzt werden. Im Durchschnitt blockieren diese Daten dauerhaft fast ein Drittel der gesamten Speicherkapazitäten. Mit der Größe des Unternehmens steigt der hierfür erforderliche Speicherbedarf. Etwa ein Viertel des Speicherbedarfs nimmt das Backup ein, so dass den Unternehmen ca. 40 Prozent Speicherkapazität für das Tagesgeschäft bleiben.

Schnell am Limit

Auf Grund der immer größer werdenden Datenmengen kommen die Speichermedien schnell an ihr Limit und die IT-Verantwortlichen werden gezwungen, über das Jahr hinweg außerplanmäßige Nachrüstungen und Erweiterungen der Speicherkapazitäten vorzunehmen. Die Studienergebnisse zeigen, dass die Zahl der Unternehmen, die auf Grund des Datenwachstums Erweiterungen realisieren mussten, vor allem in den letzten drei Jahren im Kontext von Big Data und dem Internet der Dinge rasant gestiegen ist.

Waren es vor fünf Jahren noch weniger als zehn Prozent der Unternehmen, die im Jahresverlauf mehrmals Speicherkapazitäten nachrüsten mussten, so ist es heute fast jedes dritte Unternehmen, das außerplanmäßige Erweiterungen vornehmen muss. Nicht nur die Zahl der Unternehmen hat zugenommen, auch die Häufigkeit der jährlichen Anpassungen hat sich erhöht. Im Schnitt sind die Unternehmen gezwungen, derzeit dreimal pro Jahr Erweiterungen ihrer Storage-Infrastruktur durchzuführen.

Wie die Ergebnisse der Studie zeigen, ist es für Unternehmen teuer und aufwändig, bei der rasant wachsenden Datenflut den ständig steigenden Kapazitätsbedarf zu decken. Häufig haben die bisherigen Speichertechnologien Datensilos entstehen lassen, die recht unflexibel sind, weil sie oft unabhängig und nicht vollständig integriert sind.

Zehn vielversprechende Big-Data-Startups
Altiscale
Altiscale bietet Hadoop-as-a-Service und positioniert sich als AWS-Alternative. <br /> <strong>Service:</strong> Hadoop-as-a-Service<br /> <strong>Gründer:</strong> Raymie Stata<br /> <strong>Investoren:</strong> Northgate, Sequoia, General Catalyst, Accel Partners, AME Ventures u.a., mit insgesamt 42 Millionen Dollar<br /> <strong>Gründung:</strong> 2012
Boomerang Commerce
Boomerang ermöglicht Kunden die schnelle und automatische Anpassung von Prei-sen - etwa in Webshops. <br /> <strong>Service:</strong> Analytics<br /> <strong>Gründer:</strong> Guru Hariharan<br /> <strong>Investoren:</strong> 8,5 Millionen Dollar von Madrona Venture Gruop, Trinity Ventures<br /> <strong>Gründung:</strong> 2012
Crate
Crate bietet eine Shared-Nothing-Architektur und will SQL und NoSQL kombinieren. <br /> <strong>Service:</strong> Database<br /> <strong>Gründer:</strong> Jodok Batlogg, Christian Lutz and Bernd Dorn<br /> <strong>Investoren:</strong> 1,5 Millionen von Sunstone Capital, DFJ Esprit, Speed Invest<br /> <strong>Gründung:</strong> 2013
Framed
Framed verspricht, das zukünftige Verhalten von Kunden vorherzusagen.<br /> <strong>Service:</strong> Analytics<br /> <strong>Gründer:</strong> Thomson Nguyen, Elliot Block<br /> <strong>Investoren:</strong> Google Ventures, Innovation Works, Jotter, and NYU In-novation Venture Fund, Alexis Ohanian, Charlie Pinto, Garry Tan, Kevin Mahaffey, Klaus von Sayn-Wittgenstein, Paul Buchheit, Sean Byrnes, y Sumon Sadhu; insgesamt 2 Millionen Dollar<br /> <strong>Gründung:</strong> 2012
Map-D Technologies
Die Visualisierunssoftware von Map-D nutzt GPUs um interaktive Grafiken zu erstellen. <br /> <strong>Service:</strong> Data Visualization<br /> <strong>Gründer:</strong> Todd Mostak<br /> <strong>Investoren:</strong> 1,5 Millionen Dollar von Google, Nvidia<br /> <strong>Gründung:</strong> 2013
MemSQL
MemSQL ist nach eigenen Angaben die schnellste Datenbanksoftware auf dem Markt. Service: Database, Analytics<br /> <strong>Gründer:</strong> Adam Prout, Nikita Shamgunov, Eric Frenkiel<br /> <strong>Investoren:</strong> Great Oaks, In-Q-Tel, Khosla Ventures, Ashton Kutcher u.a.; insgesamt 45 Millionen Dollar und weitere Investitionen in nicht genannter Höhe<br /> <strong>Gründung:</strong> 2012
Parstream
Die schnelle ParstreamDB soll sich besonders gut für das Internet of Things eignen. <br /> <strong>Service:</strong> Business Intelligence<br /> <strong>Gründer:</strong> Jörg Bienert, Mike Hummel, Norbert Heusser<br /> <strong>Investoren:</strong> 13,6 Millionen Dollar durch Khosla Ventures, Baker Capital, Crunch Fund, Data Col-lective, Tola Capital<br /> <strong>Gründung:</strong> 2011
RStudio
Rstudio bietet eine IDE für die Statistiksoftware R und versucht jetzt auch Firmenkun-den zu erreichen. <br /> <strong>Service:</strong> Analytics<br /> <strong>Gründer:</strong> JJ Allaire, Tareef Kawaf, David Orfao<br /> <strong>Investoren:</strong> General Catalyst, Baseline; Betrag nicht veröffentlicht<br /> <strong>Gründung:</strong> 2008
Splice Machine
Eine Kombination der Stärken von SQL und NoSQL soll Splice Machine bieten kön-nen. <br /> <strong>Service:</strong> Database<br /> <strong>Gründer:</strong> Eugene Davis, John Leach, Monte Zweben<br /> <strong>Investoren:</strong> 22 Millionen Dollar durch Roger Bamforde, Roger J. Sippl, Cor-relation Ventures. Mohr Davidow Ventures, Inter West Partners. <br /> <strong>Gründung:</strong> 2012
Theta Ray
Thetat Ray steht für Sicherheit durch Datenanalyse. <br /> <strong>Service:</strong> Analytics<br /> <strong>Gründer:</strong> Amir Averbuch, Ronald Coifman<br /> <strong>Finanzierung:</strong> 10 Millionen Dollar durch General Electric Company, Jerusalem Venture Partners, Poalim Capital Markets u.a.<br /> <strong>Gründung:</strong> 2012