Stoppt Intel Entwicklung von Tulsa, Tejas, Potomac?

07.05.2004 von Ulrich Bantle
Intel wird heute bekannt geben, dass es die Entwicklung der unter dem Codenamen "Tejas" geführten nächsten Generation des Pentium 4 einstellt. Dies berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider. Der britische Newsdienst Inquirer berichtet zudem vom Aus aller bislang bekannten Xeon-Nachfolger.

Demnach gab es bei Tejas, dem Nachfolger des aktuellen Pentium 4 "Prescott", unter anderem Probleme bei der Leistungsaufnahme. Tejas hätte Ende dieses Jahres oder Anfang 2005 auf den Markt kommen sollen. Die an dem Design arbeitenden Entwickler sollen auf andere Projekte umgesetzt werden. In logischer Konsequenz bedeutet das Aus von Tejas zugleich das Ende für Jayhawk. Dieser für Anfang nächsten Jahres geplante Xeon für Dualprozessorsysteme basiert - wie alle Xeon-DPs - auf dem jeweils aktuellen Desktop-Design.

Wie der britische Newsdienst The Inquirer aus glaubhaften Quellen in Taiwan erfahren haben will, stehen neben dem Tejas aber auch die "großen" Xeon-MPs vor dem Aus. Die unter dem Codenamen Tulsa (Xeon MP mit Dual Core) und Potomac (Xeon MP) geführten Prozessoren soll Intel demnach nicht mehr zur Marktreife entwickeln. Beim Potomac hätte Intel die 64-Bit Extension Technology erstmals bei der Xeon-MP-Serie eingeführt und sich selbst Konkurrenz zum Itanium geschaffen. Die Fertigung von Potomac wäre im 90-nm-Prozess erfolgt.

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Pentium M als zukünftige Basis

Wie The Inquirer ebenfalls berichtet, sollen die frei gewordenen Xeon-Entwickler nun der Desktop-Entwicklung zugeschlagen werden. Auch der inzwischen marktreife Xeon DP mit 64-Bit Extension Technology, Nocona, soll ab jetzt in der Desktop-Gruppe beheimatet sein. Dieser auf dem aktuellen Pentium 4 "Prescott" basierende Xeon für kleine Server ist scheinbar der letzte Xeon der bislang bekannten Roadmap, der noch in den Handel kommen wird.

Allerdings bedeutet das Aus der oben genannten Xeon-CPUs keineswegs das Ende der Pentium- und Xeon-Linie. Vielmehr ist davon auszugehen, dass Intel seine zukünftigen CPUs auf der Basis des Pentium M neu entwickelt. Das Design der in Israel entwickelten "Centrino" Notebook-CPU unterscheidet sich grundsätzlich von Intels anderen 32-Bit-CPUs. Es benötigt bei gleicher Rechenleistung nur ein Drittel der Energie und nur 2/3 der Taktrate des Prescott. Eine Stellungnahme von Intel steht derzeit allerdings aus.

Alle Details zu den oben erwähnten Prozessoren finden Sie in unserem Artikel Roadmap von Server und Workstation-CPUs und in unseren ausführlichen News vom Intel Developer Forum im Februar dieses Jahres. Mehr zum revolutionären Design des Pentium M lesen Sie hier.

Update: 17:45 Uhr: Inzwischen hat Intel das Aus für Tejas und Jayhawk bestätigt und zeitgleich eine neue Dualcore-Desktop-CPU angekündigt. Weitere Details lesen Sie hier. (uba/ala)

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