Solid State Disk mit Turbo-Cache

SSD-Test: OCZ Vertex Turbo

24.08.2009 von Christian Vilsbeck
OCZ Technology offeriert mit der neuen Vertex Turbo leistungsgesteigerte Solid State Disks der Vertex Series. Höhere Taktfrequenzen beim Controllers und Cache sollen mehr Performance ermöglichen. Unser Benchmark-Test zeigt, wie schnell die SSD im Vergleich wirklich ist.

OCZ bietet die Vertex Turbo mit Kapazitäten von 30, 60, 120 und 250 GByte an. Unser getestetes 120-GByte-Modell OCZSSD2-1VTXT120G verwendet wie die bisherige Vertex Series MLC-NAND-ICs vom Typ Samsung K9HCG08U1M-PCB0. Auf bewährte Kost setzt OCZ auch beim SATA-II-Controller Indilinx Barefoot – allerdings mit höherer Taktfrequenz arbeitend. Für mehr Speed soll bei der Vertex Turbo in Kombination mit dem Controller der mit 180 statt 166 MHz arbeitende 64-MByte-Cache-Baustein Elpida EDS51321DBH-5ATS-F sorgen.

Bei den Lowlevel-Transferraten, bei denen der Cache keinen Einfluss hat, liegt die Vertex Turbo wenig verwunderlich auf dem Niveau der Vertex: Die maximale sequenzielle Leserate beträgt sehr gute 246 MByte/s. Eine überzeugende Performance liefert die MLC-NAND-SSD auch beim sequenziellen Schreiben: 236 MByte/s sind es im Maximum, im Mittel sehr gute 223 MByte/s.

Seine Wirkung zeigt der Turbo-Cache bei unseren Praxistests. Beim typischen Lesen von Dateien unterschiedlichster Größe erreicht die Vertex Turbo 102 MByte/s 86 MByte/s bei der Vertex. Schreiben von Dateien erledigt die Turbo mit 96 statt 88 MByte/s. Auch das Starten des Betriebssystems erfolgt mit der Vertex Turbo mit 20 Sekunden zwei Sekunden flotter.

Bildergalerie: OCZ Vertex Turbo.
OCZ Vertex Turbo
Die Turbo-SSD gibt es wahlweise mit 30, 60, 120 und 250 GByte Kapazität.
OCZ Vertex Turbo
In der Modellbezeichnung OCZSSD2-1VTXT120G weist nur das letzte "T" auf die Turbo-Variante der Vertex hin.
OCZ Vertex Turbo
Der 64 MByte große Cache der Vertex Turbo (rechts oben, Elpida-IC) arbeitet mit 180 statt 166 MHz Taktfrequenz wie bei der normalen Vertex Series.
OCZ Vertex Turbo
Insgesamt 16 MLC-NANDs von Samsung sorgen für 120 GByte Kapazität.
OCZ Vertex Turbo
Die MLC-NANDs ermöglichen bei der Vertex Turbo eine durchschnittliche sequenzielle Leserate von 240 MByte/s.
OCZ Vertex Turbo
Für MLC-NANDs erreicht die Vertex Turbo mit durchschnittlich 223 MByte/s eine sehr hohe mittlere sequenzielle Schreibrate. Stärkere Einbrüche treten nur sehr vereinzelt auf.

Die OCZ Vertex Turbo kostet in der getesteten Version OCZSSD2-1VTXT120G mit 120 GByte Kapazität bei Online-Händlern zirka 370 Euro. Damit liegt der Preis der Turbo-Version zirka 50 Euro über der Vertex mit 120 GByte Kapazität. (Stand: 24.08.09).

Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle.

Fazit & Daten

OCZs Vertex Turbo liefert in allen getesteten Bereichen eine Top-Performance. Die für MLC-NANDs sehr hohen sequenziellen Transferraten beim Lesen und Schreiben von weit über 200 MByte/s wirken sich auch in den Praxistests durch eine gelungene Controller-/Cache-Kombination positiv aus. Der Aufpreis von zirka 50 Euro gegenüber der normalen Vertex Series ist allerdings nur gut angelegt, wenn wirklich das letzte Quäntchen Performance benötigt wird. So bietet bereits die Vertex Series eine sehr gute Leistung in allen Bereichen.

Quickinfo

Produkt

Vertex Series OCZSSD2-1VTXT120G

Hersteller

OCZ Technology

Kapazität

120 GByte

Technologie

MLC NAND

Cache / Puffer

64 MByte

Interface

SATA II

Leistung Leerlauf

0,5 Watt

Leistung Zugriff

2 Watt

Leistung Stand-by

--

Temperaturbereich – Aus

-45 bis +85° C

Temperaturbereich – Betrieb

0 bis +70° C

Fehlerrate

--

MTBF

1.500.000 Std.

Schock – Aus

--

Schock – Betrieb

1500 G / 0,5 ms

Formfaktor

2,5 Zoll

Gewicht

77 Gramm

Preis (Stand: 24.08.09)

370 Euro

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Alternativen

Zu den Solid State Disks mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis zählt neben der Corsair Storage Solution P128 für zirka 280 Euro aktuell Samsungs 256GB MLC SSD. Neben den sehr hohen sequenziellen Transferraten beim Lesen und Schreiben von über 200 MByte/s zeigt die Samsung-SSD vor allem im Praxisbetrieb auch eine Topleistung. Das 256-GByte-Modell kostet zirka 520 Euro, für die 128-GByte-Variante sind etwa 290 Euro fällig (Stand: 24.08.09).

Ebenfalls auf dem Performance-Niveau der Samsung-SSD agieren die OCZ Vertex Series sowie die Super Talent UltraDrive ME. Während das 120-GByte-Vertex-Modell zirka 320 Euro kostet, gibt es die 128-GByte-Variante des UltraDrive ME bereits für 250 Euro (Stand: 24.08.09). Beide SSDs liefern sequenzielle Lese- und Schreibraten von zirka 240 MByte/s. Auch in den Praxistests überzeugen diese SSDs durch eine gelungene Controller-/Cache-Kombination.

Wer ein besonders günstiges SSD-Modell will, kann zu Kingstons SSDNow V-Series greifen. Bei einem Preis von zirka 115 Euro (Stand: 24.08.09) für 64 GByte sind allerdings deutlich Abstriche in der Performance hinzunehmen. Gegenüber einer aktuellen 2,5-Zoll-Festplatte setzt sich die SSDNow V-Series zwar noch gut in Szene, SSDs mit Cache ziehen dem Kingston-Drive jedoch deutlich davon.

Alle SSD-Einzeltests haben wir auf unserer Übersichtsseite für Solid State Disks zusammengestellt. Was Sie bei SSDs beachten müssen, haben wir in unserer SSD-Kaufberatung zusammengefasst. Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle. (cvi)