Solid State Disk mit Rekordtempo

SSD-Test: OCZ Vertex 2 Pro

21.02.2010
OCZ bietet mit der Vertex 2 Pro eine Solid State Disk mit dem neuen SandForce-Controller an. Das 100-GByte-Flash-Drive schafft mit MLC-NANDs und ohne extra Cache-Baustein sehr hohe Transferraten – besonders bei den wichtigen Praxis-Benchmarks.

Die Besonderheit der neuen Vertex 2 Pro von OCZ ist der erstmals verwendete SandForce-SSD-Controller SF-1500. Dieser steuert mit seinen 16 Speicher-Channels die insgesamt 16 MLC-NANDs vom Typ Micron 29F64G08CFABA an. Damit bietet die OCZ Vertex 2 Pro eine Kapazität von 100 GByte.

OCZ Vertex 2 Pro im Geschwindigkeitsrausch

Der SandForce-Controller der OCZ Vertex 2 Pro verzichtet auf einen extra Cache-Baustein und geht einen anderen Weg um trotzdem eine sehr hohe Schreibleistung in der Praxis zu erzielen. Mit der Technologie „DuraWrite“ fasst der Schreibalgorithmus im Prinzip die zu schreibenden Daten zusammen und komprimiert sie vor dem Schreibvorgang. Laut SandForce soll dies die Anzahl der Schreibvorgänge im Vergleich zu herkömmlichen SSD-Controllern um mehr als die Hälfte reduzieren. Ein zusätzlicher externer Cache-Bausstein zum Puffern der Daten sei nicht mehr nötig. Ganz ohne Cache kommt jedoch auch der spezialisierte SandForce-Controller der OCZ Vertex 2 Pro nicht zurecht. Der SF-1500 besitzt intern bereits einen wenige Megabyte großen Datenpuffer – genaue Angaben zur Größe macht SandForce nicht.

Neben „DuraWrite“ verbessern laut SandForce noch andere Maßnahmen die Schreibleistung. So soll der Controller der OCZ Vertex 2 Pro die Schreibvorgänge auf Redundanzen überprüfen und optimieren, sowie intelligenter auf die einzelnen Flash-Zellen verteilen. Die Lebensdauer der einzellnen Flashzellen soll sich dadurch um das Achtfache erhöhen, die Gesamtlebensdauer einer SSD steigt damit enorm.

Im Test bisher unerreichte SSD-Performance

Bei unseren Performance-Tests erreicht die neue OCZ Vertex 2 Pro eine maximale sequenzielle Leserate von sehr guten 254 MByte/s. Im Minimum sinkt die Leserate auf immer noch sehr hohe 243 MByte/s ab. Beim sequenziellen Schreiben liegt der durchschnittliche Wert bei 158 MByte/s. Nur vereinzelt erreicht die SSD Werte von sehr guten 220 MByte/s.

Während diese sequenziellen Transferraten auch viele Konkurrenzmodelle (siehe unsere große SSD Kaufberatung) erreichen, trumpft die OCZ Vertex 2 Pro bei unseren Praxistests auf. Sowohl beim Lesen (121 MByte/s), Schreiben (126 MByte/s) und Kopieren (120 MByte/s) von Dateien unterschiedlicher Größe arbeitet die Vertex 2 Pro deutlich schneller als die Konkurrenz. Selbst gegenüber der Enterprise-SSD Intel X25-E mit SLC-NANDs ist die OCZ zirka 18 bis 20 Prozent flinker unterwegs.

OCZ bietet die Vertex 2 Pro mit 50, 100, 200 und 400 GByte Kapazität ab März 2010 zum Preis von 180, 350, 700 sowie 1500 Euro an. Mit der breiten Verfügbarkeit der bisher schnellsten bei uns getesteten SSD ist direkt ab Verkaufsstart zu rechnen. (Stand: 21.02.10)

Fazit & Daten

OCZs Vertex 2 Pro liefert vor allem in unseren Praxis-Benchmarks beim wichtigen Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien unterschiedlicher Größe eine Top-Performance, die mindestens 18 bis 20 Prozent über der Geschwindigkeit der übrigen von TecChannel getesteten SSDs liegt. Somit schlägt sie auch den bisherigen Spitzenreiter Intel X25-E Extreme. Der neue SandForce-Controller gibt ein überzeugendes Debüt im OCZ-Laufwerk. Der Preise der Vertex 2 Pro liegt allerdings auch am oberen Ende der MLC-NAND-basierenden SSDs.

Quickinfo

Produkt

OCZ Vertex 2 Pro

Hersteller

OCZ Technology

Kapazität

100 GByte

Technologie

MLC NAND

Cache / Puffer

Interner Cache im Controller SF-1500 – keine Größenangabe vom Hersteller

Interface

SATA II

Leistung Leerlauf

0,5 Watt

Leistung Zugriff

2 Watt

Leistung Stand-by

--

Temperaturbereich – Aus

-40 bis 85° C

Temperaturbereich – Betrieb

0 bis +70° C

Fehlerrate

--

MTBF

1.500.000 Std.

Schock – Aus

1500 G / 0,5 ms

Schock – Betrieb

1500 G / 0,5 ms

Formfaktor

2,5 Zoll

Gewicht

82 Gramm

Preis (Stand: 21.02.10)

350 Euro

Alternativen

Wer im Notebook oder Desktop-PC keine Abstriche in der Performance machen will, kann auch zu OCZs Vertex Turbo greifen. Die SSD mit MLC-NANDs bietet im Einsatz bei Clients sehr hohe sequenzielle Transferraten, kann nur beim Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien nicht mit der SandForce-basierenden Vertex 2 Pro mithalten – wie alle getesteten Konkurrenten. Der Preis der 120-GByte-Version der Vertex Turbo ist mit zirka 380 Euro allerdings ebenfalls kein Schnäppchen.

Zu den Solid State Disks mit einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis zählt neben der Corsair Storage Solution P128 für zirka 300 Euro auch die normale OCZ Vertex Series sowie die Super Talent UltraDrive GX. Während das 120-GByte-Vertex-Modell zirka 330 Euro kostet, gibt es die 128-GByte-Variante des UltraDrive GX bereits für 300 Euro (Stand: 21.02.10). Beide SSDs liefern sequenzielle Lese- und Schreibraten von zirka 240 MByte/s. Auch in den Praxistests überzeugen diese SSDs durch eine gelungene Controller-/Cache-Kombination.

Sind hohe IOPS gefragt, speziell in Servern und Datenbank-Anwendungen, so empfiehlt sich der Griff zu einer SLC-NAND-basierenden Solid State Disk mit nochmals deutlich flinkeren Zugriffszeiten. Hier sind die Intel X25-E sowie die baugleiche Kingston SSDNow E-Series zu nennen. Beide SSDs gibt es mit 64 GByte Kapazität für zirka 630 Euro. Diese Modelle sind speziell für den Enterprise-Einsatz konzipiert und bieten eine MTBF von 2.000.000 Stunden.

Alle SSD-Einzeltests haben wir auf unserer Übersichtsseite für Solid State Disks zusammengestellt. Was Sie bei SSDs beachten müssen, haben wir in unserer SSD-Kaufberatung zusammengefasst. (cvi)