Wer sich für Kingstons SSDNow V-Series interessiert, ist schnell verwirrt. Die Solid State Disks gibt es neben der neuen 40-GByte-Variante bereits als 64- und 128-GByte-Version. Wäre nicht schlimm, allerdings unterscheiden sich alle Modelle grundlegend bei den verbauten Komponenten. Die SSDNow V-Series mit 64 und 128 GByte setzt auf einen Toshiba-Controller ohne Cache mit wenig überzeugender Performance. Die SSDNow V+ Series nutzt dagegen den in vielen SSDs überzeugenden Samsung-Controller mit Cache.
Die neue 40-GByte-Variante der SSDNow V-Series eigne sich laut Kingston besonders im Einsatz als schnelles Boot-Laufwerk. Entsprechend sei das Laufwerk auch auf ein hohes Lesetempo hin optimiert. Kingston verbaut zu diesem Zweck den Intel-Controller PC29AS21BA0, den Intel auch in seiner X25-M G2 verwendet. Allerdings sind in der Kingston-SSD nur fünf der zehn parallelen NAND-Channels des Intel-Controllers aktiv. Mit den fünf Channels steuert der Controller auch exakt fünf MLC-NANDs von Intel an. Damit erreicht die Kingston SSDNow V-Series 40GB eine maximale sequenzielle Leserate von 254 MByte/s. Dies entspricht exakt der Lesegeschwindigkeit der Intel X25-M G2. Ein anderes Bild zeigt sich allerdings beim sequenziellen Schreiben: Während die Intel X25-M G2 82 MByte/s liefert, schafft die Kingston-SSD mit 44 MByte/s nur zirka die Hälfte.
Beim Zonenlesen erreicht die Kingston SSDNow V-Series 40GB zwar eine Topplatzierung, der Schreibwert liegt allerdings weit abgeschlagen hinter der Konkurrenz. Im Praxisbetrieb spiegeln sich die Ergebnisse nur teilweise wieder: Im typischen Lesebetrieb mit Dateien unterschiedlicher Größe erreicht die SSDNow mit 99 MByte/s eine gute Platzierung. Beim Schreiben von Dateien klettert die Kingston-SSD dank des 32-MByte-Cache-ICs immerhin noch vor allen Solid State Disks ohne Datenpuffer – trotz geringerer sequenzieller Schreibleistung. Der Boot-Vorgang erfolgt mit der SSDNow 40GB zwar schneller als mit einer 2,5-Zoll-Festplatte, gravierend ist der Unterschied jedoch nicht.
Kingstons SSDNow V-Series 40GB ist bei Online-Händlern für zirka 90 Euro erhältlich. Als Kit mit 3,5-Zoll-Einbauschienen, SATA-Kabel, Stromkabel-Adapter sowie der Software Acronis True Image Clone gibt es das Laufwerk für zirka 100 Euro. (Stand: 17.11.09)
Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle.
Fazit & Daten
Kingstons SSDNow V-Series 40GB lässt sich nur für den primären Einsatzzweck einer Boot-Platte im Desktop-Rechner empfehlen. Die Leseleistung der Solid State Disk liegt zwar auf einem sehr hohen Niveau, allerdings lässt die Schreibleistung deutlich zu wünschen übrig. Durch die geringe Kapazität von nur 40 GByte eignet sich die SSD für den alleinigen Betrieb im Rechner kaum mehr. Die notwendige zusätzliche Festplatte macht den Vorteil des geräuschlosen und stromsparenden Betriebs wieder zunichte. Notebook-Besitzer wird die geringe Kapazität der SSD abschrecken.
Produkt |
SSDNow V-Series SNV125-S2/40GB |
---|---|
Hersteller |
|
Kapazität |
40 GByte |
Technologie |
MLC NAND |
Cache / Puffer |
32 MByte |
Interface |
SATA II |
Leistung Leerlauf |
0,15 Watt |
Leistung Zugriff |
-- |
Leistung Stand-by |
0,06 Watt |
Temperaturbereich – Aus |
-40 bis 55° C |
Temperaturbereich – Betrieb |
0 bis +70° C |
Fehlerrate |
-- |
MTBF |
1.000.000 Std. |
Schock – Aus |
1500 G / 0,5 ms |
Schock – Betrieb |
1500 G / 0,5 ms |
Formfaktor |
2,5 Zoll |
Gewicht |
47 Gramm |
Preis (Stand: 14.09.09) |
90 Euro |
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Alternativen
Kingstons SSDNow V-Serie 40GB mutet mit zirka 95 Euro zwar günstig an, beim Preis pro Gigabyte sieht die SSD aber nicht besser aus als die deutlich schnellere Konkurrenz. Zu den Solid State Disks mit einem sehr gutenbesten Preis-/Leistungsverhältnis zählt neben der Corsair Storage Solution P128 für zirka 280 Euro auch die OCZ Vertex Series sowie die Super Talent UltraDrive GX. Während das 120-GByte-Vertex-Modell zirka 350 Euro kostet, gibt es die 128-GByte-Variante des UltraDrive ME bereits für 280 Euro (Stand: 14.09.09). Beide SSDs liefern sequenzielle Lese- und Schreibraten von zirka 240 MByte/s. Auch in den Praxistests überzeugen diese SSDs durch eine gelungene Controller-/Cache-Kombination.
Alle SSD-Einzeltests haben wir auf unserer Übersichtsseite für Solid State Disks zusammengestellt. Was Sie bei SSDs beachten müssen, haben wir in unserer SSD-Kaufberatung zusammengefasst. Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle. (cvi)