Die webbasierte Netzwerk-Softwarelösung ist speziell für mittelständische Unternehmen mit bis zu 250 Systemen konzipiert. Durch die einfache und intuitive Bedienung mit umfangreichen Hilfen eignet sich das Tool auch für User mit weniger detailliertem IT-Know-how. Aufgrund der integrierten Werbung kann der Anwender Spiceworks kostenlos nutzen. So sparen sich IT-Verantwortliche die sonst für vergleichbare Management-Software dieser Art anfallende Lizenzgebühr.
Zum zentralen Bestandteil der englischsprachigen Management-Software gehören die Inventarisierung der im gesamten Netzwerk befindlichen Systeme und die darauf installierte Software. So können bei einem Server oder einer Workstation zum Beispiel die Hardwarekonfiguration, installierte Software, generelle Informationen oder Alerts und Events abgefragt werden. In der Softwarerubrik findet der Anwender Daten, welche Softwareversionen wie oft, wo und wann installiert wurden. Mit diesen Informationen soll der IT-Administrator in der Lage sein, seine IT-Umgebung einfach zu verwalten und entsprechende Maßnahmen wie Aktualisierung von Soft- oder Hardware vorzunehmen.
Die Architektur von Spiceworks basiert auf einem zentralen Management-Server, der die gesammelten Informationen der verwalteten Komponenten in einer lokalen Datenbank sicher ablegt. Für die Nutzung von Spiceworks muss der Anwender erst eine entsprechende Software auf einem Client mit Administratorrechten für die gesamte IT-Infrastruktur installieren. Aktuell steht Spiceworks in der Version 3.5 beziehungsweise 3.6 zur Verfügung, die dem Anwender gegenüber der Vorgängerversion 3.2 einige Funktionserweiterungen bietet, sowie ein umfangreiches Bugfixing aufweist. Die Version 3.6 hat Spiceworks als Patch Release von Spiceworks 3.5 kurzfristig nachgeschoben. Das Erscheinungsbild von Spiceworks 3.5 / 3.6 hat sich dabei nicht verändert.
Programmstart
Nach dem Download der 16 MByte großen Datei erfolgt die Installation durch Starten des Programms. Nach Bestätigen des zu benutzenden Ports und der Eingabe der Basisdaten wie Name, Firma, E-Mail-Adresse und eines selbst festgelegten Passworts gelangt der Anwender zur Begrüßungsseite. Hier hat man die Auswahl, mit welchem Programmpunkt die Software fortgeführt werden soll. Zur Auswahl stehen die folgenden Möglichkeiten:
Starten mit Inventory
Unter diesem Menüpunkt startet das Programm einen Scan der gesamten IT-Umgebung und ermittelt die gesamte Hardware- und Softwareausstattung im erreichbaren Netzwerk. Danach kann der Anwender alle im Netzwerk erkannten Komponenten zentral und webbasiert verwalten, Reports seiner IT-Umgebung erstellen sowie Fehleranalysen durchführen.
Starten mit Helpdesk
Mit diesem Programmpunkt ist der Administrator in der Lage, die Anfragen der Anwender zu sammeln und zu beantworten. Zusätzlich steht ein vollwertiger Helpdesk zur Verfügung. Darüber hinaus kann der Anwender das integrierte E-Mail- und Web-Interface nutzen, das zusammen mit dem Netzwerk-Inventory den Administrator bei der Arbeit unterstützen soll.
Starten mit Community
Im Community-Bereich findet der Administrator viele wichtige Informationen rund um seine Arbeit. Das Schulungs-Center, der IT-News-Bereich und das Forum werden von über 500.000 Experten versorgt und sollen somit individuelle Hilfen für nahezu jedes Problem bieten.
My Spiceworks
Auf der My-Spiceworks-Hauptseite (Dashboard), die individuell angepasst werden kann, erhält der Anwender standardmäßig eine Zusammenfassung seiner gefundenen IT-Komponenten. Darüber hinaus informiert das Programm über aktuelle Warnmeldungen und neu installierte Hard- und Software.
Die linke Browser-Spalte dient zur Navigation durch das Programm. Sie ist in vier Hauptgruppen unterteilt. Sie decken die Themenbereiche: My Network, My Community, Help, und My Tools ab.
Die rechte Browser-Spalte versorgt den User aus unterschiedlichen Content-Quellen mit aktuellen News und Artikeln aus dem IT-Bereich. Ein Verweis auf den hauseigenen Online-Shop inklusive Produktbewertungen runden das Informationsangebot ab.
Ein Vorteil der My-Spiceworks-Übersichtsseite ist die Möglichkeit, diese individuell aufzuteilen und zu benennen. So kann der User je nach Wunsch die Funktionsblöcke den eigenen Bedürfnissen anpassen beziehungsweise verschieben. Das geschieht durch einen linken Mausklick auf die Kopfzeile des Funktionsblocks (Widget) beziehungsweise auf dessen rechte Ecke. Beim Letzteren lässt sich der Kopfeintrag editieren oder der Block von der Seite löschen. Neue oder individuell definierte Widgets kann der User über den Button Add Content kreieren. Spiceworks 3.5 / 3.6 stellt eine Auswahl von aktuell 19 vordefinierte Funktionseinheiten zur Verfügung.
Neu in Spiceworks 3.5 / 3.6 ist das Erstellen multipler Dashboards. So kann der Anwender für jeden Aufgabenbereich wie Software- und Hardware-Inventarisierung oder Help Desk-Aufgaben selbstdefinierte Übersichtsseiten erstellen. Um eine neue Funktionsseite zu erstellen, muss der User das Pluszeichen von My Network in der Navigationsspalte aktivieren. Nach der Eingabe des Seitennamens kann man dann über Add Content „seine“ Funktionsseite durch die Auswahl der vorgegebenen beziehungsweise selbstdefinierten Widgets entsprechend gestallten.
Inventory
Die Inventory-Seite bildet die zentrale Informationsschnittstelle zwischen der installierten IT im Netzwerk und dem Anwender. Spiceworks teilt dabei das Inventar in acht Gruppen ein. Das sind im Einzelnen Workstations, Server, Printer, Netzwerkgeräte, benutzerdefinierte Geräte, Software, unbekannte sowie andere Geräte und alle Geräte. Zu jeder einzelnen Kategorie kann der Anwender durch einen Mausklick auf das Symbol weitere detaillierte Informationen abrufen. Bei nicht eindeutig spezifizierten Geräten hat der Anwender die Möglichkeit, das Gerät manuell zu kategorisieren.
So erhält der Administrator zum Beispiel unter Workstations detaillierte Angaben über die Konfiguration, die Software, die Ereignis- und Alarmmeldungen inklusiver grafischer Übersicht beziehungsweise das Log Monitoring. Zusätzlich bietet das Tool die Möglichkeit, in der Detailübersicht unter der Auswahlleiste Troubleshoot mit der Compare-Funktion mehrere Systeme miteinander zu vergleichen. Das erleichtert die Fehlerdiagnose bei Geräten, die im Netzwerk nicht korrekt arbeiten. Spiceworks hat ferner eine Remote-Desktop-Funktionalität in das Management-Programm integriert. Damit lassen sich die entsprechenden Geräte per RDP-Session von einer Konsole aus „fernsteuern“.
Das Software-Management ist für Administratoren besonders wichtig. Hier bietet Spiceworks mit Applications ebenfalls einen eigenen Rubrikpunkt mit zahlreichen Analyse- und Managementmöglichkeiten. So informiert das Tool unter anderem, wie oft und wo eine Applikation installiert ist, und wann sie aufgespielt wurde - inklusive Versionsübersicht und Produkt-ID oder -Key. Auch Lizenzinformationen, Hotfixes und laufende Programm-Services berücksichtigt das Programm.
Die Entwickler von Spiceworks haben dem Inventory-Design in der Seitenansicht ein zeitgemäßes Aussehen spendiert. So lässt sich die 2D-Darstellung der Inventory-Übersicht (Icon- oder Browser-Mode) in eine 3D-Glide-Darstellung umwandeln. Per Mauszeiger kann der User dann durch die optisch hervorgehobenen Geräte „gleiten“.
Helpdesk- und Reporting-Funktionen
Zur Ausstattung von Spiceworks gehört ebenfalls eine umfangreiche Helpdesk-Funktion. Diese sammelt alle anfallenden Requests des Anwenders und kann diese gegebenenfalls per E-Mail an das kostenlose Helpdesk senden. Auch spezifische Fragen oder Probleme sollten auf diese Weise schnell gelöst werden.
Zusätzlich unterstützt ein detailliertes Reporting den Administrator bei der Arbeit. Dafür bietet Spiceworks eine Vielzahl von unterschiedlichen Möglichkeiten, die der Anwender entsprechend seinen Bedürfnissen einsehen und exportieren kann. So kann der Nutzer zum Beispiel alle Rechner mit einer Antivirus-Software nach der Versionsnummer oder Installationsdatum auflisten lassen sowie die Festplattenauslastung aller Systeme überprüfen. Die vordefinierten Berichte können in die Dateiformaten PDF, CSV und XLS exportiert werden, oder der Anwender druckt sie direkt aus.
Darüber hinaus gehört ein integrierter Online-Shop zum Gesamtkonzept der Spiceworks-Lösung. Dort kann der Anwender gleich die entsprechende Hard- und Software für seine Unternehmens-IT bei ausgewählten Anbietern ordern. Die von Spiceworks eingebundenen Shops verweisen aktuell zwar noch auf die amerikanischen Online-Shops, allerdings soll eine Implementierung der deutschen Pendants bald folgen.
Tickets und Hilfefunktionen
Auch im Help-Desk-Bereich wurde Spiceworks seit der Version 2.0 überarbeitet. Wenn der Anwender etwa an einem Fehler-Ticket arbeitet, kann er direkt über das Troubleshooting-Icon in der Kopfleiste entsprechende Fehleranalysen oder Diagnosen durchführen. Dabei stehen ihm die Funktionen Remote Control, Ping, Trace Route und WOL zur Verfügung. Allerdings muss das Remote-System diese Optionen unterstützen (BIOS-Einstellungen, installierter Remote-Client).
Auch das Fehler-Ticket selbst kann der Anwender individuell für die Community aufbereiten. So lässt sich jetzt dediziert angeben, wer das Ticket erstellt hat und um was es sich bei dem Ticket handelt. Ein weiteres Novum ist die Funktion Requires Purchase beim Ticket-Handling. Bei Aktivierung dieser Funktion signalisiert der Ticket-Ersteller, dass er für seinen Dienst Geld vom Hilfesuchenden verlangt und die Problemlösung entsprechend arbeitsaufwendig ist.
Hilfreiches Community-Konzept
Für Nutzer hilfreich ist das integrierte Community-Konzept von Spiceworks. Die Community-Seite bildet die zentrale Anlaufstelle, um Hilfen und Informationen rund um IT-Fragen und zu Spiceworks zu bekommen. Auf die Community-Seite gelangt der Anwender über den Community-Reiter. Das Programm baut dann eine Verbindung zu der Website community.spiceworks.com auf.
In diesem Bereich finden sich Diskussionsrunden unter Experten, ein Frage- und Antwortbereich unter Ask a Question und Links zu weiteren Support-Stellen (Discussion Groups). Zusätzlich werden von den Nutzern in der Rubrik Ratings & Reviews Informationen und Tests zu den Produktkategorien Computer, Netzwerk, Netzwerkdruck, Software und IT-Services behandelt. Darüber hinaus kann der User in dem Community-Bereich umfangreiche allgemeine Informationen aus dem IT-Bereich abrufen. Inwiefern dort der Anwender aber Antworten auf seine spezifischen Fragen bekommt und vor allem wie schnell, ist nicht definiert.
Die Spiceworks-Community bietet auch zahlreiche Möglichkeiten selber aktiv Informationen zur Verfügung zu stellen. So kann der User eigene Beiträge in den Rubriken Rating & Reviews, How-tos und Shared Reports verfassen und an Spiceworks-Community-Mitglieder verschicken.
Wer detaillierte Informationen über bestimmte Themenbereiche rund um die IT sucht, stellt Spiceworks im Community-Bereich auch eine Whitepaper-Plattform parat. Dort kann der Interessierte nach einer Online-Registrierung den entsprechenden Beitrag sofort downloaden.
Remote-Steuerung und Fehleranalyse
Ein besonders nützliches Feature ist das Fernsteuern von Computern. Gerade im Serviceumfeld reicht es oft aus, einen „defekten“ Rechner per Remote-Funktion aus- beziehungsweise einzuschalten. Um dieses zu realisieren, hat Spiceworks eine Wake-On-LAN-Option im Feature-Set integriert.
Um WOL zu nutzen, muss der zu steuernde Rechner die Funktion explizit unterstützen. Das setzt einen entsprechenden Netzwerk-Controller inklusive der zugehörigen und aktivierten BIOS-Option voraus. Unter Spiceworks 3.x ist WOL im Geräte-Viewer unter Troubleshooting zu finden. Ist zum Beispiel ein „Problemrechner“ ausgeschaltet, kann der Anwender von seiner Konsole aus das System per WOL-Funktion hochfahren und die notwendige Fehleranalyse durchführen. Dabei kann man zusätzlich die Remote-Control-Option nutzen, um direkt auf dem Desktop-Bereich des Host-Systems die notwendigen Maßnahmen durchführen zu können.
Zusätzlich kann der Administrator mit Hilfe der Compare-Funktion zwei Systeme in Bezug auf Hardware, Netzwerk, Software, Services und Hotfixes direkt miteinander vergleichen. Weitere Hilfen zur Fehleranalyse bieten die Funktionen Ping, Trace Route und NSLookup.
Windows-Event- und Alert-Funktionen
Um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen, implementiert Spiceworks seit der Version 2.1 einen Event-Viewer in der Environment Summary. Damit ist der Anwender in der Lage, alle vergangenen und aktuellen Ereignisse in einem Balkendiagramm zeitlich zu verfolgen.
Das Diagramm unterscheidet drei Arten von Ereignissen. Das sind zum einen applikationsabhängige Events und zum anderen systembedingte Ereignisse. Dazu zählen etwa die Anzahl der Ein- und Ausschaltvorgänge oder Hardwarefehler. Auch Security-relevante Vorgänge wie Login, Logoff und Rechtevergaben werden von Spiceworks mitprotokolliert und vom Event-Viewer angezeigt.
Für ein besseres Informationsmanagement des Anwenders über den Zustand der verschiedenen Systeme bietet Spiceworks seit der Version 2.1 eine erweiterte Alerting-Funktion. So können zum Beispiel Ereignisse wie das Unterschreiten einer bestimmten Festplattenkapazität oder andere potenzielle Fehlerquellen definiert werden, bei denen das System dem User eine E-Mail zusendet. Mit dieser Information kann der Anwender dann präventive Maßnahmen einleiten.
Organisieren von Assets und IT Tools
Für mehr Benutzerkomfort stellt Spiceworks 3in der linken Navigationsleiste mit My Tools einen benutzerdefinierten Menüpunkt zur Verfügung. Damit ist der User in der Lage, alle für ihn relevanten Websites zu verwalten. Alle Seiten sind per One-Click-Access abrufbar.
Die Entwickler von Spiceworks haben in der Version 3.5 / 3.6 das Anlegen benutzerdefinierter Funktionsgruppen vereinfacht. So lassen sich jetzt über My Network / Inventory und Edit Groups oder über My Network / Settings / Custom Groups individuelle Gruppen erstellen. Diesen Gruppen kann der Anwender Regeln (Group Rules) zuweisen, um zum Beispiel die IT bestimmter Abteilungen spezifisch zu überwachen. Bei Problemen wie etwa knappen Festplatten-Ressourcen ist der Administrator dann in der Lage, rechtzeitig Gegenmaßnahmen (neue Festplatten installieren) einzuleiten.
Um eine neue Gruppe anzulegen, muss der Anwender die Funktion Create a new Group aktivieren. Per Drag & Drop können dann die Geräte der neuen Gruppe zugeordnet werden. Falls der Anwender eine „Active Directory Computer Group“ angelegt hat, kann Spiceworks diese per Preload abrufen. Diese Gruppe wird automatisch in der Hauptansicht des Iventory-Fensters angezeigt.
IT Services
Die neue Version von Spiceworks bietet mit der Funktion IT Services einen Dienst an, der dem Anwender über alle seine festgelegten Aktivitäten oder angeforderten Dienstleistungen informiert. Im Einzelnen können das Kontaktinformationen, Ticketerstellung oder bestimmte angeforderte oder zu überwachende Serviceleistungen sein.
Die IT Services werden chronologisch dargestellt und sind in unterschiedliche Funktionsgruppen unterteilt. Somit hat der Anwender stets eine zeitnahe Übersicht (Tracking) über seine einzelnen Aktivitäten oder die Aufgaben.
Ein wichtiges Instrument der getrackten IT Services ist das Kommentieren und das Bewerten. So erfährt der Anwender in einer Übersicht, wie hilfreich oder informativ der jeweilige genutzte Service war. Darüber hinaus wird schnell ersichtlich, welcher IT-Spezialist beziehungsweise IT Service die besten Bewertungen erhält und somit ein gutes Indiz für seine fachliche Kompetenz ist.
Automatisches Backup
Mit Spiceworks ist es auch möglich, ein automatisches Backup der lokalen Spiceworks-Daten durchzuführen. Damit kann der Anwender das Programm nutzen, um besonders kritische Daten zu sichern. Darüber hinaus ist es sinnvoll, vor jeder neuen Installation eines Software-Updates die Daten zu speichern.
Die Backup-Funktion ist unter dem Menüpunkt Settings / Backup Configuration zu finden. In diesem Fenster muss der Anwender als Erstes den Backup-Ort festlegen. Unter dem Menüpunkt Backup Schedule kann ein automatisches Backup aktiviert werden. Diese Option legt fest, dass vor jedem neuen Software-Update ein automatisches Backup durchgeführt wird. Unter dem Funktionspunkt Backup Status kann der Anwender jederzeit ein manuelles Backup durchführen. Zusätzlich informiert diese Funktion darüber, wann das letzte Backup durchgeführt wurde.
Timeline-Funktion
Um einen besseren Überblick über den Zeitverlauf von installierten Hardware-, Netzwerk- und Software-Komponenten zu bekommen, hat Spiceworks in der Version 3.5 / 3.6 eine Timline-Funktion realisiert. Damit lassen sich alle Installationen, Änderungen oder Aktivitäten der entsprechenden Geräte zeitgenau nachverfolgen.
Die individuelle Konfiguration erfolgt im Timline-Fenster unter Configure. Es stehen dem Anwender dann 26 verschiedene „Aktivitäten“ zur Auswahl die vom System aufgezeichnet werden können.
Um den Aufzeichnungsspeicher zu beschränken, löscht Spiceworks standardmäßig alle Daten nach 180 Tagen. Darüber hinaus hat der User selber die Möglichkeit bestimmte Aktivitäten aus der Timeline zu löschen, die ein bis maximal 90 Tage zurückliegen. Wem das nicht genügt, dem gewährt das Tool in den Additional Timleine Setup Settings die Vorgaben, für das automatische Löschen und die Anzeige der Aktivitäten pro Seite benutzerdefiniert zu ändern.
Der besondere Nutzen dieser Timeline-Funktion erschließt sich bei der Diagnose von Systemfehlern. Hier kann man zum Beispiel analysieren, ab wann ein bestimmtes Problem (aufspielen eines Hotfixes) aufgetreten ist und es dann entsprechend korrigieren.
Netzwerk-Scan und Bandbreiten-Analyse
Das Entwicklerteam von Spiceworks hat in der aktuellen Version 3.5 / 3.6 die Netzwerk-Scan-Funktion überarbeitet. So lässt sich die Scan-Reihenfolge duch das Anklicken der Pfeiltasten im Scan-Fenster individuell nach Prioritäten ändern. Zusätzlich kann der User über die Edit-Option, die Daten für den Netzwerk-Scan näher spezifizieren beziehungsweise optimieren.
In das Scan-Optionsfenster gelangt der User über My Network / Settings und den Aufruf der Funktion Network Scan. In einer Übersichtstabelle werden alle relevanten Daten wie IP-Ranges und User-Konten der einzelnen Netzwerke angezeigt. Diese Informationen lassen sich über die Edit-Button benutzerspezifisch verändern, so dass der Netzwerk-Scan schneller und optimierter vom Programm durchgeführt werden kann. Zusätzlich stellt Spiceworks mit Scan Settings weitere Funktionen wie Scheduled Scan, Scan Speed oder zeitgesteuerter Scan zur effektiven Nutzung der Scan-Option zur Verfügung.
Um Netzwerkproblemen auf die Spur zu kommen, integrierte Spiceworks in die Programmversion 3.5 / 3.6 einen grafischen Netzwerk Monitor. Dieser ist in der Lage, über einen vorgegebenen Zeitraum den ausgehenden und einkommenden Datenverkehr eines Netzwerkgerätes wie Router oder Switch zu analysieren. Voraussetzung für die Nutzung dieser Option ist ein Netzwerkgerät das SNMP-fähig ist.
Die Netzwerk-Analyse-Funktion von Spiceworks ist ausschließlich mit den Netzwerkgeräten im Ordner Inventory gekoppelt. Nach Aufruf einer Netzwerkkomponente in der Netzwerkübersicht erscheint in der Navigationsleiste der Menüpunkt Interface. Hier kann der Anwender dann zum Beispiel auswählen, welchen Port des Netzwerkgerätes er gerne in einer grafisch aufbereiten Übersicht analysieren will.
Externe Fehlermeldungen und SQL-Reports
Ab der Version 3.5 bietet Spiceworks die Integration von externen Fehlermeldungen. Dazu verfügt das Programm über einen Konverter, der externe E-Mail-Warnmeldungen von einem externen Monitoring-System so umwandelt, dass Spiceworks diese in das eigene System integrieren und verarbeiten kann. So ist das System in der Lage zum Beispiel E-Mail-Warnungen von der Netzwerk-Monitoring-Software Nagios in Spiceworks-Alerts umsetzen. Aber auch E-Mail-Alerts anderer Systeme können in Spiceworks eingebunden werden.
Um die externen Warnmeldungen in Spiceworks einzubinden, muss der Anwender unter My Network / Settings / External Alerts das Handling solcher E-Mails konfigurieren. So werden alle eingehenden E-Mails mittels eines vom Anwender konfigurierten Parsers untersucht, ob es sich um eine Warnmeldung handelt. Ist dies der Fall, erstellt Spiceworks ein Help-Desk-Ticket, um den Administrator entsprechend zu informieren. Wer diese Spicework-Funktion nutzen will, muss allerdings über Programmierkenntnisse verfügen. Dafür stellt Spiceworks ein Beispiel für die Programmierung eines entsprechen E-Mail-Alert-Parsers zur Verfügung, das nur entsprechend an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden muss.
Um einen Report für den Nutzer anschaulich darzustellen, bietet Spiceworks jetzt die Möglichkeit sogenannte SQL-Reports grafisch aufbereitet zu erstellen. Diese können dann als Widgets auf dem Dashboard von Spiceworks platziert werden. Die Funktion befindet sich in dem Menü My Networks / Reporting / New Reports unter Advanced. Hier muss der User das Feld Build this Report using SQL aktivieren. Allerdings erfordert diese Funktion vom Benutzer fundierte Kenntnisse über Erstellung von SQL-Reportings.
Spiceworks Plugins und In-Apps Tips
Für die Erweiterung von Spiceworks mit optionalen Funktionen, stellt das Programm die Möglichkeit zur Verfügung, sogenannte Plugins zu installieren. Dies erfolgt in dem Menü My Network / Settings / Manage Plugins. Hier kann der Anwender seinen erstellten Source-Code zur experimentier Zwecken unter dem Plugin Namen Sandbox ausprobieren. Andere Plugins werden nach der Installation in diesem Fenster aufgelistet und können von dem Anwender aktiviert oder deaktiviert werden. Auch hier erfordert das Erstellen der Plugins umfangreiche Programmierkenntnisse.
Spiceworks bietet auf seiner Shared-Plugin-Page bereits einige Plugins aus der Community an. Diese können installiert und benutzt werden. Auch eine individuelle Anpassung der Plugins an die persönlichen Bedürfnisse lässt die Programmoption zu.
Als Service für neu installierte Funktionen bietet Spiceworks so genannte In-Apps Tips an. Die In-Apps Tips erschienen nach einem Update und sind als gelbumrandete, rechteckige Sprechblasen sichtbar. Sie machen den User auf die neuen Funktionen des Programm-Updates aufmerksam. Will man weitere Informationen über einen neuen Programmpunkt, der mit einem In-Apps Tips markiert ist, erhalten, muss man diesen mit dem Mauszeiger „aktivieren“. Das Löschen des Markers erfolgt wie gewohnt über das Schließen-Symbol.
Weitere Spiceworks-Funktionen
Unter dem Auswahlreiter Settings auf der Spiceworks-Seite findet der Anwender verschiedene Optionen, um das Programm individuell an seine Bedürfnisse anzupassen. So kann der Administrator mehrere User Accounts für verschiedene zugangsberechtigte Personen definieren oder die Einstellungen des Netzwerk-Scans entsprechend der IT-Infrastruktur vornehmen. Für eine bessere Außenwirkung mit der Community ist es möglich, ein persönliches Profil festzulegen.
Eine wichtige und hilfreiche Funktion ist die Monitoring- und Alerting-Option. Diese ermöglicht es, vorgegebene Alerting-Zustände bestimmten Komponenten zuzuordnen. Diese Komponente wird dann ständig überwacht (Monitoring). Erreicht sie die definierte Schaltschwelle, wird eine Warnung beziehungsweise eine Benachrichtigungs-E-Mail verschickt.
Eine grafisch ansprechende Funktion für den Anwender, aber ohne „ernste“ Aussagefähigkeit, ist das sogenannte „Spicemeter“. Das Tool ermittelt ein persönliches „Rating“ des Users in Verbindung mit der Nutzung von Spiceworks. Anhand einer Checkliste zeigt das Spicemeter an, welche Funktionen und Maßnahmen der Anwender mit dem Managementprogramm durchgeführt hat und ermittelt daraus einen Bewertungsindex.
In diesem Beitrag haben wir nur die wichtigsten Funktionen von Spiceworks beschrieben. Das Programm bietet aber noch viele weitere interessante Features.
Details zur neuen Spiceworks Version 3.5 / 3.6
Spiceworks offeriert mit der Version 3.5 / 3.6 ein umfangreiches Update der Vorgängerversion 3.2. In puncto Design haben die Entwickler alles beim Alten gelassen. Allerdings wurde ein umfassendes Bugfixing durchgeführt.
Unter anderem waren doppelte Einträge der Software-Version eines Systems in der Software-Übersicht ein besonderes Ärgernis von Spiceworks 3.2. Zusätzlich wurden zahlreiche Fehler beseitigt, die beim Scannen nach neuen Komponenten auftraten. So erschienen zum Beispiel Scan-Fehler als Alerts in der Toolbar. Auch Editier- und Programm-Navigationsfehler wurden in der neuen Version behoben.
Zu den weiteren Mängeln des Programms zählten das gelegentliche Auftreten von Anzeigefehlern im Glide- und Browser-Modus, Reporting-Fehler bei einigen Netzwerkadaptern, nicht korrekte Anzeige von Alerts in E-Mails und das falsche Erkennen von Software-Versionen bei bestimmten Programmen. Darüber hinaus wurden Speicherprobleme unter IE7 und Datenbankfehler bei bestimmten User-Konfigurationen behoben und das Help Desk überarbeitet – was wir beim Arbeiten an unserem Workshop auch bestätigen können.
Insgesamt führten die Entwickler von Spiceworks in der Version 3.5 zirka 1000 Änderungen durch beziehungsweise beseitigten Fehler unterschiedlicher Kategorien. In dem kurz darauf erschienen Update 3.6 wurden nochmals zirka 50 Fehler korrigiert und die Performance deutlich verbessert. Als Ergebnis soll diese Version schneller und stabiler und vor allen Dingen anwenderfreundlicher arbeiten.
Systemvoraussetzungen
Das etwa 16 MByte große Programm Spiceworks IT Desktop kann auf einen beliebigen PC in einem Netzwerk installiert werden. Allerdings muss dieser mit dem Betriebssystem Windows XP Pro SP2, Windows Vista oder Windows 2003 Server mit den aktuellen Service Packs arbeiten.
Als minimale Hardwarekonfiguration ist ein 700-MHz-Pentium-Prozessor mit 512 MByte Speicher vorgeschrieben und als Browser Firefox 1.5 – 3.0 und Internet Explorer 6.0 – 7.0 empfohlen. Laut Hersteller kann die Software alle Rechner mit den Betriebssystemen Windows, OS X, Linux und Unix erkennen und verwalten.
Fazit und Ausblick
Laut Hersteller arbeiten mit der Spiceworks-Lösung weltweit bereits mehr als 500.000 IT-Anwender in 185 Ländern. Sie bietet kostenlos umfangreiche IT-Management-Funktionen und Hilfen – wenn einen die Werbung nicht stört.
Die Installation von Spiceworks ist auch für User, die keine IT-Spezialisten sind, leicht zu bewerkstelligen. In puncto Bedienung ist das Programm aufgrund der webbasierten Oberfläche und intuitiver Menüführung recht einfach.
Spiceworks will nicht mit professionellen IT-Management-Lösungen wie HP BTO (vormals OpenView), IBM Tivoli oder Microsoft SMS konkurrieren. Allerdings bietet es gerade kleinen Unternehmen mit geringen EDV-Anforderungen eine Fülle an hilfreichen Funktionen, die ausreicht, um die IT-Komponenten in einem Netzwerk zu verwalten. Bei speziellen Problemen kann sich der Anwender an die Community wenden und dort eine Lösung erfragen. Diese ist zwar in Bezug auf die Navigation intuitiv bedienbar, allerdings mangelt es noch an hochwertigen Beiträgen und Nutzern. Spiceworks wird ständig aktualisiert und verbessert. Aktuell steht Spiceworks in der Version 3.6 zur Verfügung. (hal)