1991 - eine Ewigkeit ist das her

Social Media - eine Entwicklung verändert die Welt

15.08.2014 von Jan-Bernd Meyer
Heute ist klar: Social Media kann Gesellschaften ebenso auf den Kopf stellen wie Geschäftsprozesse radikal ändern. Einen Weg zurück gibt es nicht.

Im Januar 1991 wird Helmut Kohl vom ersten gesamtdeutschen Bundestag zum Bundeskanzler gewählt. Am gleichen Tag beginnt die Befreiung Kuwaits. Im April wird der Vorsitzende der Treuhandanstalt, Detlev Karsten Rohwedder, in seiner Wohnung ermordet. Im Juni bricht auf der philippinischen Insel Luzon der Vulkan Pinatubo aus. Der Bundestag beschließt den Umzug von Bonn nach Berlin. Im Juli wird der Warschauer Pakt aufgelöst. Im Oktober wird Zagreb von Serbien bombardiert. Im Dezember hört die Sowjetunion offiziell auf zu bestehen.

Am 6. August 1991 passiert noch etwas von historischer Bedeutung. Tim Berners-Lee schreibt eine Nachricht mit dem Hinweis auf eine Download-Adresse an die Newsgruppe alt.hypertext. In der weist er darauf hin, dass der CERN-httpd-Web-Server auch als Web-Schnittstelle eingesetzt werden kann, um Inhalte frei zugänglich zu machen. Damit ist das Internet geboren.

Drei Jahre später etabliert sich der erste Blog. 13 Jahre nach Berners-Lee geht das Plaudernetz Facebook für den Hausgebrauch an der Harvard-University an den Start - angeblich mit Ratschlägen, wie man Kommilitoninnen angräbt. Dann geht es Schlag auf Schlag: Flickr, YouTube, Tumblr folgen.

Heute können sich Digital Natives nicht mehr vorstellen, wie sie ihr (Online-)Leben ohne diese sozialen Medien organisieren sollen.

Am 17. Dezember 2010 verbrennt sich der tunesische Gemüsehändler Mohammed Bouazizi vor der Stadtverwaltung von Sidi Bouzid selbst. Fotos davon gehen über Twitter, Facebook und auf Blogs um die Welt. Die tunesische Revolution nimmt ihren Lauf. Weitere werden folgen. Social Media ist zur Plattform, zum Sprachrohr für die Weltöffentlichkeit geworden. Aber auch für Unternehmen. Die merken zusehends, wie mächtig dieses Werkzeug ist - diese öffentliche Ansprache, mit der sich in Sekundenschnelle all die Menschen da draußen erreichen, emotionalisieren und als Kunden anfixen lassen.

Heute ist klar: Social Media kann Gesellschaften ebenso auf den Kopf stellen wie Geschäftsprozesse radikal ändern. Einen Weg zurück gibt es nicht. (jm)

erwaehnung
Die Anwendung „mention“ mit dem etwas unglücklichem deutschen Namen „Erwaehnung“: Sie steht als Web-Anwendung oder wie hier auch als Windows-Programm bereit. Die versprochene Android-App konnten wir auf einem deutschen Nexus Tablet nicht installieren.
Alarmmeldungen
Durchsucht das Web nach genau vorgegebenen Suchbegriffen und einigen Regeln: Der Anwender kann in der freien Version drei dieser „Alarmmeldungen“ definieren.
Gesucht, gefunden
Die einfachste Art, einen Alarm zu setzen und die Meldungen mit Hilfe von „Erwaehnung“ zu verfolgen: Es wird einfach nach einer bestimmten Zeichenkette (beispielsweise einem Namen) in den ausgewählten Quellen gefunden und angezeigt.
PDF-Export
Was uns an „Erwaehnung“ gut gefallen hat: Erstellte Statistiken und Reports lassen sich schnell und einfach in PDF-Dateien exportieren.
TwentyFeet
Aus der „hohen Sicht“ der Giraffe: TwentyFeet bietet dem Anwender eine Übersicht über seine Tätigkeiten im Netz – dabei steht ihm die Auswertung eines Twitter- und eines Facebook-Kontos kostenlos zur Verfügung.
Auswertungen
Wer umfangreiche Informationen auswerten will, der muss einer Anwendung den Zugriff auf seine Konten erlauben: Das ist bei TwentyFeet nicht anders als bei vielen anderen Anwendungen und Web-Seiten rund um dieses Thema.
Kritische Stelle
An dieser Stelle kann es kritisch werden – jedenfalls für sicherheitsbewusste Anwender: Eine Analyse-Software wie TwentyFeet möchte viele Rechte eingeräumt auf das Anwenderkonto eingeräumt bekommen.
Umfangreich
Kann bei der Auswertung von Social-Media-Kanälen einen guten Überblick gewähren: Neben den Indikatoren zum Einfluss des Nutzers (der sich auch anhand der Retweets ausmachen lässt), stellt TwentyFeet eine Menge andere Daten zur Verfügung.
SproutSocial
Ist zwar nicht kostenlos, SproutSocial bietet aber in allen verfügbaren Ausprägungen die Möglichkeit, diese Features für 30 Tage ohne Einschränkungen zu testen.
Dashboard
Ein „Dashboard“ gehört bei fast allen Lösung zum Monitoring und Überwachen von Social Media dazu: Da macht auch Sprout Social keine Ausnahme – allerdings muss der Nutzer hier zunächst mal einen Überblick gewinnen.
Mobile Monitoring
Hinein in den Nachrichtenstrom: Mit Hilfe der Android-App von SproutSocial können Anwender nicht nur auswerten, einen News Stream auch mobil beobachten und auswerten.
SocialMotus
Der Nutzer kann sich auch bei "SocialMotus" mit Twitter, Facebook und LinkedIn verbinden – etwas „exotischere“ Kanäle wie Google+ bleiben leider außen vor.
Rechte abtreten
Ist ebenfalls bei allen Werkzeugen für Social Media notwendig: Der Anwendung – wie hier SocialMotus beim Zugriff auf LinkedIn – müssen weitreichende Rechte eingeräumt werden
Twitter-Analyse
Gute Analysemethoden für Twitter: Beim Einsatz von SociaMotus sehr genau nachverfolgen (und damit bewerten), welche Aktivitäten bei einem Twitter-Account ablaufen.
Facebook-Analyse
Das Portal SocialMotus kann dann auch im Namen des Nutzers auf Facebook posten: Durch einen Klick auf den gleichen Hinweis „SocialMotus“ wird das dann auch deutlicher.
Tweetdeck
Nicht unbedingt das ideale Analyse-Tool: Aber für den Überblick und die Verwaltung mehrerer Twitter-Accounts lässt sich auch das kostenlose Tweetdeck gut einsetzen – zumal auch hier mit Filtern gearbeitet werden kann.
MetroTwit for Windows 8
Twittern auch im „Kachel-Stil“: Mit „MetroTwit for Windows 8“ steht eine Lösung bereit, die sich dann auch leichter auf Tablets bedienen lässt. Allerdings kann in der freien Version nur ein Konto verwaltet werden.
Der wichtige Security-Tipp zum Schluss
Werden die verschiedenen Analyse- und Überwachungswerkzeuge nicht mehr gebraucht, so ist es Pflicht, diesen Programmen in den Einstellungen (hier am Beispiel Twitter gezeigt) wieder den Zugriff zu verwehren.