Office 2016

So steuern Sie Office 2016 mit Richtlinien

16.10.2015 von Thomas Joos
Unternehmen, die Office 2016 einsetzen, können über Gruppenrichtlinien zahlreiche Einstellungen vornehmen. Mit Richtlinien lässt sich etwa das Verhalten von Office 2016 oder einzelne Programme in der Office-Suite steuern. Auch bezüglich der Sicherheit sind zahlreiche Einstellungen möglich.

32-Bit oder 64-Bit installieren

Bereits bei der Installation von Office 2016 müssen Sie festlegen, ob Sie die Programme als 64-Bit-Version oder als 32-Bit-Version installieren wollen. Installieren Sie Office 2016 parallel zu Office 2013, zum Beispiel über die MSDN-Version, können Sie nur die Bitvariante installieren, die sich auf dem Rechner befindet.

Haben Sie also Office 2013 32-Bit installiert, müssen Sie diese erst deinstallieren, wenn Sie die 64-Bit-Version installieren wollen. Das entsprechende Installationsprogramm für 32-But oder 64-Bit finden Sie unterhalb des Ordners office innerhalb der Office 2016-Installationsdateien. Bei der Installation wird die entsprechende Kompatibilität geprüft, und Sie erhalten eine Fehlermeldung, wenn der Rechner nicht den gegebenen Standards entspricht.

Bereits bei der Installation müssen Sie auswählen, ob Sie die 32-Bit oder die 64-Bit-Version installieren wollen.
Foto: Thomas Joos

Gruppenrichtlinienvorlagen für Office 2016 herunterladen und einbinden

Die Gruppenrichtlinienvorlagen für Office 2016 stellt Microsoft kostenlos zur Verfügung. Nach dem Download entpacken Administratoren zunächst das Archiv und kopieren die ADMX-Dateien in das Verzeichnis C:\PolicyDefinitions auf den Domänencontrollern im Netzwerk. Die ADML-Dateien werden wiederum in das entsprechende Sprachverzeichnis in C:\PolicyDefinitions kopiert, zum Beispiel in das Verzeichnis de-de. Auf den Domänencontrollern befinden sich danach also alle ADMX-Dateien zur Erstellung von Gruppenrichtlinien, und alle notwendige ADML-Dateien, für die jeweilige Sprache.

Auf die Domänencontroller kopieren Sie die ADMX- und ADML-Dateien für Gruppenrichtlinien zur Steuerung von Office 2016.
Foto: Thomas Joos

Gruppenrichtlinie für Office 2016 erstellen

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, dass Sie für die Steuerung von Office 2016 eine neue Gruppenrichtlinie erstellen, über die Sie ausschließlich Einstellungen für Office 2016 und die enthaltenen Programme konfigurieren. Innerhalb der Richtlinie finden Sie die Einstellungen von Office 2016 über Computerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen und Benutzerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen.

Über Gruppenrichtlinieneinstellungen lassen sich viele Anpassungen für Office 2016-Programme vornehmen.
Foto: Thomas Joos

Sie finden an dieser Stelle Einstellungen für alle Office-Programme, aber auch für die einzelnen Programme in Office 2016. Klicken Sie dazu links auf einen Menüpunkt, jetzt finden Sie auf der rechten Seite die verschiedenen Richtlinieneinstellungen. Die Einstellungen sind nicht nur in die verschiedenen Programme unterteilt, sondern auch unterhalb noch einmal in verschiedene Bereiche.

Update-Einstellungen von Office 2016 per Gruppenrichtlinien setzen

Über die Gruppenrichtlinien setzen Sie vor allem Sicherheitseinstellungen für die verschiedenen Office-Programme. Vor allem die Steuerung von Updates spielt hier eine wichtige Rolle. Diese steuern Sie über Computerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen und Benutzerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen\Microsoft Office 2016\Aktualisierungen.

Auf der rechten Seite aktivieren Sie zunächst die generelle Aktualisierung von Office 2016 über Windows-Update mit Automatische Updates aktivieren. Zusätzlich können Sie die Option zum Aktivieren oder Deaktivieren von Updates ausblenden aktivieren sowie Updatebenachrichtigungen ausblenden einschalten. Weitere Einstellungen, wie das Konfigurieren von Update-Zweigen sind optional.

Über Gruppenrichtlinien konfigurieren Sie die Update-Steuerung in Office 2016-Programmen.
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Sobald die Gruppenrichtlinien auf Clientrechnern angewendet werden, zum Beispiel durch Ausführen von gpupdate /force, sind die Einstellungen zu erkennen. Sie finden diese auf der Registerkarte Datei über den Menüpunkt Konto.

Sicherheitseinstellungen für Office 2016 konfigurieren

Neben den Aktualisierungen für Office 2016 können Sie auch Sicherheitseinstellungen in Office 2016 vornehmen. Die Konfigurationen dazu finden Sie über Computerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen und Benutzerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen\Microsoft Office 2016\Sicherheitseinstellungen. Auch bei Benutzerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen und Benutzerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen\Microsoft Office 2016\Datenschutz\Trust Center finden Sie wichtige Einstellungen. Über Dialogfeld Datei öffnen/speichern können Sie sichere Speicherorte definieren, in denen Anwender Dokumente aus den Office-Programmen speichern können.

In den Gruppenrichtlinieneinstellungen können Sie auch festlegen, wo Benutzer Dokumente speichern dürfen.
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Unterhalb der Menüs für einzelne Office-Programme, zum Beispiel Outlook 2016, können Sie ebenfalls Sicherheitseinstellungen vorgeben, die wiederum nur für das entsprechende Programm gelten. Unterhalb von Benutzerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen\Microsoft Outlook 2016\Sicherheit\Trust Center konfigurieren Sie den E-Mail-Schutz und die Konfiguration von Makros. Über Sicherheit\Einstellungen für den automatischen Download von Bildern einschränken können Sie zentral festlegen, wie sich Outlook 2016 beim Herunterladen von Bildern verhalten soll. Über Verschiedenes können Sie unterhalb von Outlook 2016 auch Konfigurationen von PST-Dateien auf den Clientrechnern anpassen. Sie können hier zum Beispiel festlegen, dass gelöschte Daten in PST-Dateien genullt, also überschrieben werden. In diesem Fall können Angreifer die Daten auf den lokalen Rechnern nicht mehr auslesen. Über Kontoeinstellungen können Sie für Outlook 2016 zentral vorgeben, wie sich Outlook im Netzwerk verhalten soll. Sie können hier festlegen, dass keine Cache-Datei (OST-Datei) angelegt wird, und dass Outlook 2016 keine Microsoft-Konten unterstützt. Dazu aktivieren Sie die Option Persönliche Microsoft-Konten an der Verwendung von MAPI hindern.

Genauso wie für Outlook 2016, können Sie auch für andere Office-Programme, zum Beispiel Word 2016, können Sie Sicherheitseinstellungen vorgeben.

Office 2016 mit dem Office Deployment Tool installieren

Starten Sie die Installation von Office 2016, werden automatisch alle enthaltenen Office 2016-Programme installiert. Es erscheinen keinerlei Anpassungsmöglichkeiten mehr, auch dann nicht, wenn Sie Office 2016 auf Basis der MSDN-Version installieren. Mit dem kostenlosen Office 2016 Deployment Tool können Sie die Installation von Office 2016 aber anpassen, und auswählen welche Programme auf dem Rechner installiert werden sollen.

Laden Sie das Tool bei Microsoft herunter und installieren Sie es auf einem Rechner, auf dem Sie die Office 2016-Installation anpassen wollen. Das Tool besteht aus der Datei configuration.xml und einer angepassten setup.exe, mit der Sie Office 2016 installieren können. In der XML-Datei steuern Sie, welche Programme installiert werden sollen, und welche Programme nicht installiert werden sollen. Anschließend starten Sie die Office 2016-Installation und geben die Steuerungsdatei configuration.xml mit. Der Installationsassistent erkennt die Datei, und führt die entsprechende Installation durch.

Durch die Datei configuration.xml legen Sie fest, wie der Installationsassistent Office 2016 installieren soll.
Foto: Thomas Joos

Sie können in der Datei auch den Produktschlüssel eingeben und festlegen welche Edition installiert werden soll. Mit den Optionen ExcludeApp legen Sie fest, welche Programme nicht installiert werden sollen, der Rest wird automatisch installiert. Legen Sie in der Datei auch fest, in welchem Verzeichnis die Office 2016-Installationsdateien gespeichert sind.

Die eigentliche Installation starten Sie in der Befehlszeile mit der Option setup.exe /download/configuration.xml. Durch diesen Befehl kann das Programm auch gleich die notwendigen Installationsdateien herunterladen. Haben Sie die Installationsdateien bereits vorliegen, starten Sie die Installation mit setup.exe /configure configuration.xml.

Telemetrie mit Office 2016

Setzen Sie Office 2016 Professional Plus ein, können Sie über eine automatisch installierte Excel-Tabelle, zusammen mit einer SQL-Datenbank eine Telemetrieumgebung für Office 2016 erstellen. Der dazu notwendige Client ist in Office 2016 integriert. Der Client speichert Informationen zur Nutzung von Office 2016 in einer Freigabe und von dieser Freigabe werden Daten in die Datenbank kopiert. Mit dem TelemetrieDashboard in Office 2016 können Sie eine Verbindung mit der Datenbank aufbauen und Messdaten anzeigen.

Mit dem Telemetrieprozessor können Sie die Nutzung von Office 2016 im Unternehmen messen.
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Innerhalb der Exceltabelle können Sie den Telemetrieprozessor auf einem Rechner installieren und einrichten. Im Rahmen des Assistenten erstellen Sie auch eine neue Datenbank auf dem Datenbankserver oder einer Installation mit SQL 2012 Express. In dieser Datenbank werden Telemetriedaten gespeichert.

Über das TelemetryDashboard lassen sich Daten aus der Telemetriedatenbank auslesen.
Foto: Thomas Joos

Die Gruppenrichtlinieneinstellungen für den Telemetrieclient finden Sie über Benutzerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen\Microsoft Office 2016\Telemetriedashboard. Hier müssen Sie zunächst die Option Telemetrie-Datensammlung aktivieren einschalten. Zusätzlich müssen Sie die Option Hochladen von Daten für den Office-Telemetriedaten angeben aktivieren.

Außerdem müssen Sie den Pfad der Freigabe in der Einstellung Den UNC-Pfad zum Speichern von Office-Telemetriedaten angeben konfigurieren. Durch diese drei Einstellungen werden automatisiert Office 2016-Nutzungsdaten in der entsprechenden Freigabe gespeichert und durch den Prozessor in die Datenbank geschrieben. Über das Telemetriedashboard lassen sich die Daten dann auslesen. (hal)